DE4005175A1 - Mittel zum schutz von pflanzen gegen krankheiten - Google Patents
Mittel zum schutz von pflanzen gegen krankheitenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäurederivate
der nachstehenden Formel I. Die Erfindung betrifft ferner
die Herstellung dieser Substanzen sowie die als Wirkstoff mindestens eine
dieser Verbindungen enthaltenden Mittel. Die Erfindung betrifft darüber
hinaus die Herstellung der genannten Mittel sowie die Verwendung der
Wirkstoffe oder der Mittel zum Schutz von Pflanzen gegen den Befall durch
schädliche Mikroorganismen, beispielsweise pflanzenschädigende Pilze,
Bakterien und Viren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der Formel I
in welcher bedeuten:
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Halogen;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom oder die Iminogruppe, wobei die Iminogruppe durch C₁-C₃-Alkyl oder einen gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituierten Phenylrest substituiert sein kann;
n eine Zahl von 2 bis 6;
A C₁-C₆-Alkylen, durch C₃-C₇-Cycloalkylen oder den Carbonylrest unterbrochenes C₂-C₄-Alkylen, durch ein oder zwei Sauerstoffatome und/oder 1 oder 2 Schwefelatome und/oder 1 oder 2 Stickstoffatome und/oder 1 oder 2 N(C₁-C₃-Alkyl)-Reste oder durch N(Phenyl) mit gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertem Phenylrest unterbrochenes C₄-C₆-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen, Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Iminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren; und ferner bedeutet A C₂-C₆-Alkylen, das durch R oder die Reste X₁R₁ oder X₁C(O)R₂ substituiert sein kann, worin X₁ die Gruppe (CH₂) m X, R C₁-C₄-Alkyl, Halogen, den Carboxyrest, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertes Phenyl, R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertes Phenyl, R₂ C₁-C₄-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl oder durch ein Sauerstoffatom unterbrochenes C₂-C₆-Alkyl und m Null oder 1 bedeuten.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Halogen;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom oder die Iminogruppe, wobei die Iminogruppe durch C₁-C₃-Alkyl oder einen gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituierten Phenylrest substituiert sein kann;
n eine Zahl von 2 bis 6;
A C₁-C₆-Alkylen, durch C₃-C₇-Cycloalkylen oder den Carbonylrest unterbrochenes C₂-C₄-Alkylen, durch ein oder zwei Sauerstoffatome und/oder 1 oder 2 Schwefelatome und/oder 1 oder 2 Stickstoffatome und/oder 1 oder 2 N(C₁-C₃-Alkyl)-Reste oder durch N(Phenyl) mit gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertem Phenylrest unterbrochenes C₄-C₆-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen, Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Iminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren; und ferner bedeutet A C₂-C₆-Alkylen, das durch R oder die Reste X₁R₁ oder X₁C(O)R₂ substituiert sein kann, worin X₁ die Gruppe (CH₂) m X, R C₁-C₄-Alkyl, Halogen, den Carboxyrest, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertes Phenyl, R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertes Phenyl, R₂ C₁-C₄-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl oder durch ein Sauerstoffatom unterbrochenes C₂-C₆-Alkyl und m Null oder 1 bedeuten.
Halogen bedeutet Fluor, Chlor, Brom oder Jod bevorzugt Fluor und weiter
in der Reihenfolge Chlor, Brom und Jod. Als Substituent in einzelnen
Resten kann Halogen 1- bis 3fach vertreten sein.
Unter Alkyl selbst oder als Bestandteil eines anderen Substituenten sind
verzweigte oder geradkettige Alkyle zu verstehen. Sie stellen je nach
Zahl der angegebenen Kohlenstoffatome beispielsweise folgende Gruppen
dar: Methyl, Ethyl sowie die Isomeren von Propyl, Butyl, Pentyl oder
Hexyl, wie z. B. Isopropyl, Isobutyl, tert.-Butyl, sek.-Butyl oder
Isopentyl. Alkylen bedeutet Methylen, Ethylen sowie die Isomeren von
Propylen, Butylen, Pentylen oder Hexylen.
Alkenyl steht z. B. für Propenyl-(1), Allyl, Butenyl-(1), Butenyl-(2) oder
Butenyl-(3) und Alkinyl bedeutet z. B. Propinyl-(2), Butinyl-(1) oder
Pentinyl-(4).
Cycloalkyl bedeutet wahlweise Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl oder
Cyclohexyl, vorzugsweise Cyclopropyl, Cyclopentyl oder Cyclohexyl.
Cycloalkylen bedeutet Cyclopropylen, Cyclobutylen, Cyclopentylen,
Cyclohexylen oder Cycloheptylen, vorzugsweise Cyclopropylen, Cyclopentylen
oder Cyclohexylen.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf Verbindungen der Formel I,
in welcher bedeuten:
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Fluor;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom;
n 2 oder 3;
A C₁-C₄-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen oder Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Aminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Fluor;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom;
n 2 oder 3;
A C₁-C₄-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen oder Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Aminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren.
Unter der besonderen Gruppe von Verbindungen der Formel I sind solche
Verbindungen bevorzugt in denen A C₁-C₃-Alkylen darstellt.
Die folgenden Verbindungen zeichnen sich durch besonders vorteilhafte
pflanzenschützende Eigenschaften aus:
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-methan;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-ethan-1,2-yl;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-propan-1,3-yl;
1,2-Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyl)-disulfan.
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-methan;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-ethan-1,2-yl;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-propan-1,3-yl;
1,2-Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyl)-disulfan.
Benzothiadiazolderivate sind bereits aus der Literatur bekannt. So sind
in der deutschen Offenlegungsschrift Nr. 16 95 786 und in der französischen
Patentschrift Nr. 15 41 415 solche Verbindungen als biozide
Wirkstoffe beschrieben. Ferner ist ein weiteres Derivat ohne Angabe
biologischer Eigenschaften aus J. Chem. Soc. (C) 1971, 3997 bekannt.
Bei Vorhandensein eines oder mehrerer Asymmetrie-Zentren in den erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel I können diese prinzipiell entweder
als reine Enantiomere, Racemate oder Diastereomerengemische auftreten.
Solche Gemische lassen sich, falls gewünscht, nach bekannten Methoden,
z. B. durch Säulenchromatographie an chiralem Trägermaterial (z. B. Acetylcellulose)
auftrennen. Die einzelnen Isomeren können sich in ihrer
biologischen Aktivität unterscheiden.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Verbindungen der Formel I durch ihre Verwendung den Befall von Pflanzen
durch schädliche Mikroorganismen verhindern und damit den befallsbedingten
Schädigungen der Pflanzen vorbeugen. Für die erfindungsgemäßen
Wirkstoffe ist charakteristisch, daß der Schutz der Pflanzen sowohl
durch direkte Einwirkung auf die pflanzenschädigenden Mikroorganismen
mittels Blattapplikation oder Bodenapplikation als auch durch Aktivierung
und Stimulierung des pflanzeneigenen Abwehrsystems (Immunisierung)
eintreten kann. Der große Vorteil der Verbindungen der Formel I besteht
darin, daß die Gesunderhaltung der mit diesen Stoffen behandelten
Pflanzen auch aus eigener Kraft ohne Einsatz weiterer mikrobizider
Substanzen während der Vegetationsperiode gewährleistet werden kann.
Demzufolge ist es möglich, durch die Anwendung der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe nachteilige Nebeneffekte, wie sie bei der direkten Parasitenbekämpfung
mit chemischen Substanzen z. B. einerseits durch Schädigung der
Nutzpflanzen (Phytotoxizität) und andererseits durch Hervorrufung von
Resistenzerscheinungen bei den schädlichen Mikroorganismen in Erscheinung
treten können, zu vermeiden, was vorteilhafterweise ein völlig ungestörtes
Wachstum der Nutzpflanzen zur Folge hat.
Aufgrund der doppelten Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Verbindungen
der Formel I, nämlich einerseits der direkten Bekämpfung der Pflanzenpathogene
und andererseits der Erhöhung der allgemeinen Abwehrbereitschaft
der mit diesen Wirkstoffen behandelten Pflanzen durch Immunisierung
kann ein breit gefächerter Schutz der Pflanzen gegen Krankheiten
erzielt werden. Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffe ist
deshalb besonders für praktische Bedingungen geeignet. Darüber hinaus
bewirkt die den Verbindungen der Formel I zueigene systemische Aktivität,
daß sich der Schutzeffekt auch auf zuwachsende Pflanzenteile der
behandelten Pflanzen erstreckt.
Die allgemein pflanzenschützende Aktivität der erfindungsgemäßen
Wirkstoffe ist z. B. gegen die den folgenden Klassen angehörenden phytopathogenen
Fungi wirksam: Fungi imperfecti (z. B. Botrytis, Helminthosporium,
Fusarium, Septoria, Cercospora und Alternaria); Basidiomyceten
(z. B. die Gattungen Hemileia, Rhizocotonia, Puccinia); Ascomyceten
(z. B. Venturia, Podosphaera, Erysiphe, Monilinia, Uncinula).
Darüber hinaus können die Wirkstoffe besonders vorteilhaft gegen folgende
Schadorganismen eingesetzt werden:
Pilze, wie z. B. Oomyceten (z. B. Plasmopara viticola, Phytophthora infestans, Peronospora tabacina, Pseudoperonospora, Bremia letucae), Fungi imperfecti (z. B. Colletotrichum lagenarium, Piricularia oryzae, Cercospora nicotinae), Ascomyceten (z. B. Venturia inaequalis); Bakterien, wie z. B. Pseudomonaden (Pseudomonas lachrymans, Pseudomonas tomato, Pseudomonas tabaci); Xanthomonaden (z. B. Xanthomonas oryzae, Xanthomonas vesicatoria); Erwinia (z. B. Erwinia amylovora); und Viren, wie z. B. das Tabakmosaikvirus.
Pilze, wie z. B. Oomyceten (z. B. Plasmopara viticola, Phytophthora infestans, Peronospora tabacina, Pseudoperonospora, Bremia letucae), Fungi imperfecti (z. B. Colletotrichum lagenarium, Piricularia oryzae, Cercospora nicotinae), Ascomyceten (z. B. Venturia inaequalis); Bakterien, wie z. B. Pseudomonaden (Pseudomonas lachrymans, Pseudomonas tomato, Pseudomonas tabaci); Xanthomonaden (z. B. Xanthomonas oryzae, Xanthomonas vesicatoria); Erwinia (z. B. Erwinia amylovora); und Viren, wie z. B. das Tabakmosaikvirus.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können zum Schutz von Pflanzen
unterschiedlicher Nutzkulturen eingesetzt werden.
Für den Einsatz der erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I im
Rahmen der Erfindung sind beispielsweise folgende Pflanzenarten geeignet:
Getreide (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Sorghum und Verwandte);
Rüben (Zucker- und Futterrüben); Kern-, Stein- und Beerenobst (Äpfel,
Birnen, Pflaumen, Pfirsiche, Mandeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren und
Brombeeren); Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen, Erbsen, Soja); Ölkulturen
(Raps, Senf, Mohn, Oliven, Sonnenblumen, Kokos, Rizinus, Kakao, Erdnüsse);
Gurkengewächse (Kürbis, Gurken, Melonen); Fasergewächse (Baumwolle,
Flachs, Hanf, Jute); Citrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruit,
Mandarinen); Gemüsesorten (Spinat, Kopfsalat, Spargel, Kohlarten, Möhren,
Zwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Paprika); Lorbeergewächse (Avocado,
Cinnamonum, Kampfer) oder Pflanzen wie Mais, Tabak, Nüsse, Kaffee,
Zuckerrohr, Tee, Weinreben, Hopfen, Bananen- und Naturkautschukgewächse
sowie Zierpflanzen (Blumen, Sträucher, Laubbäume und Nadelbäume wie
Koniferen). Diese Aufzählung stellt keine Limitierung dar.
Als besonders geeignete Zielkulturen für die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind folgende Pflanzen anzusehen: Gurke, Tabak,
Reben, Reis, Pfeffer, Kartoffeln, Tomate, Weizen, Gerste, Birne und
Apfel.
Die Verbindungen der Formel I mit Ausnahme derjenigen, in denen X ein
Schwefelatom und A eine direkte Bindung darstellen, werden wie folgt
hergestellt:
Umsetzung eines Äquivalents je nach Größe von n einer Verbindung der
Formel II
mit einer Verbindung der Formel III
(HX) n A′ (III)
in Gegenwart einer Base gegebenenfalls mit Hilfe eines Katalysators, wie
z. B. 4-Dimethylaminopyridin, in inerten Lösungsmitteln, wobei Z die Reste
Hal-CO, COO-C₁-C₃-Alkyl,
bedeutet, Y CH oder N und Hal Halogen darstellen und Q₁, Q₂, X und n die
unter Formel I angegebenen Bedeutungen besitzen, mit der Ausnahme, daß
falls X eine Iminogruppe darstellt, n 2 ist und A′ den Rest A wie unter
Formel I mit Ausnahme der direkten Bindung bedeutet. Die Reaktion findet
bei Temperaturen von -10°C bis 140°C, bevorzugt 0° bis 80°C, statt.
Verbindungen der Formel I, worin X Sauerstoff bedeutet, können auch durch
sauer katalysierte Veresterung der freien Carbonsäure der Formel II
(Z=COOH) mit einem Alkohol der Formel III (X=Sauerstoff) bei Temperaturen
von -10°C bis 180°C, vorzugsweise 0° bis 120°C, erhalten werden. Als
Katalysatoren können beispielsweise Schwefelsäure, gasförmige Salzsäure
oder Bortrifluorid-etherat verwendet werden.
In einer speziellen Ausführungsform des Herstellungsverfahrens wird die
Reaktion einer Verbindung der Formel III schrittweise bis zur Umsetzung
aller reaktionsfähigen Gruppen dieser Verbindung mit entsprechenden
Moläquivalenten der Formel II nach folgendem Reaktionsschema durchgeführt:
Darüber hinaus ist es zur Herstellung eines Teils der Verbindungen der
Formel I nicht notwendig, daß alle reaktionsfähigen Gruppen der Verbindung
III mit Verbindungen der Formel II zur Reaktion gebracht werden.
In einer weiteren speziellen Ausführungsform des Herstellungsverfahrens
können die reaktionsfähigen Gruppen in Verbindungen der Formel III
selektiv durch Schutzgruppen (=P) blockiert werden. Dabei können
Verbindungen der Formel IIIa
HX-A-(X-P) n-1 (IIIa)
z. B. nach folgendem Reaktionsschema eingesetzt werden.
Die Zwischenprodukte der Formel IVb, die als unmittelbare Ausgangsmaterialien
zur Herstellung der Verbindungen der Formel Ia aus dem Umfang
der Formel I dienen, stellen soweit sie neu sind einen Teil der vorliegenden
Erfindung dar.
Als Schutzgruppen sind z. B. Acetale oder Ketale zu nennen, die aus 1,2-
oder 1,3-Diolen durch Ketalisierung zugänglich sind (vgl. Th. Green,
Protective Groups in Organic Chemistry, J. Wiley, New York 1981;
Kapitel 2: Protection of Hydroxyls and 1,2- and 1,3-Diols; Kapitel 3:
Protection for Phenols and Catechols; Kapitel 6: Protection for the Thiol
Groups).
Verbindungen der Formel I, in denen X ein Schwefelatom und A eine direkte
Bindung darstellen, werden wie folgt hergestellt:
worin
M die Metallkationen Na⊕ oder K⊕ darstellen,
Hal Halogen, bevorzugt Chlor, bedeutet und Q₁ und Q₂ die unter
Formel I angegebenen Bedeutungen besitzen.
Die Herstellung der Thiocarbonsäuren der Formel V findet in protischen
oder aprotischen Lösungsmitteln, wie z. B. Ethanol, Isopropanol,
Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton oder Wasser, bei Temperaturen von -30°
bis 100°C, bevorzugt -10° bis 80°C statt.
Die Oxidation der Thiocarbonsäuren der Formel V wird mit einem
Oxidationsmittel, wie z. B. mit Sauerstoff, Jod oder Eisen(III)chlorid in
protischen oder aprotischen Lösungsmitteln, wie z. B. Ethanol,
Isopropanol, Tetrahydrofuran, Dioxan, Aceton oder Wasser, bei Temperaturen
von -30° bis 100°C, bevorzugt -10° bis 80°C, durchgeführt. Die
Ausgangsverbindungen der Formel V lassen sich durch Umsetzung der
Säurehalogenide oder -anhydride mit Alkalisulfiden oder Alkalihydrosulfiden
herstellen (vgl. Org. Synth. Coll. Vol. 3, 116; Houben-Weyl 9,
770; Houben-Weyl E5, 847).
Verbindungen der Formel I, in denen A die CH₂-Gruppe darstellt, können
außer mit dem vorher beschriebenen allgemeinen Verfahren auch mit einem
weiteren aus der Literatur bekannten Verfahren (vgl. Bull. Soc. Chim.
Belg. 1987, 247; Tetrahedron Letters 1977, 599) synthetisiert werden.
Darüber hinaus sind diese Verbindungen in vorteilhafter Weise herstellbar
durch katalytische Veresterung der freien Säure (Z=COOH in Formel II)
mit Methylenhalogeniden, wie z. B. Methylenjodid oder Methylenbromid in
dipolaren aprotischen Lösungsmitteln, wie z. B. N,N-Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid oder Hexamethylphosphorsäuretriamid, bei 0° bis 180°C,
bevorzugt bei 10° bis 150°C, in Gegenwart von Alkalifluorid, wie z. B. KF,
als Katalysator.
Verbindungen der Formel II, in denen Z COOH bedeutet, können entweder wie
in der Literatur beschrieben (vgl. J. Chem. Soc. 1971, 3997) oder vorteilhafterweise
gemäß den nachstehend angegebenen Herstellungsbeispielen
erhalten werden. Säurehalogenide, die unter die Formel II fallen, werden
aus den entsprechenden freien Carbonsäuren z. B. mit Thionylchlorid,
Phosgen, Oxalylchlorid oder 1-Chlor-N,N-2-trimethylpropenylamin (vgl.
L. Ghosez, J. Chem. Soc. Comm. 1979, 1180) hergestellt. Säureanhydride, die
unter die Formel II fallen, können z. B. durch Erwärmen der entsprechenden
freien Säure mit Acetanhydrid erhalten werden. Imidazolide und
Triazolide, die unter die Formel II fallen, werden aus den Carbonsäuren
durch Umsetzung mit N,N-Carbonyldiimidazol oder N,N-Carbonylditriazol
gewonnen (vgl. H. A. Staab, Angew. Chemie 1964, 132).
Die als Ausgangsverbindungen verwendeten Alkohole, Phenole, Thiole,
Thiophenole, Amine oder Hydrazin-Derivate sind bekannt oder lassen sich
nach dem Fachmann geläufigen Methoden herstellen (vgl. z. B. "Glycidol";
A. Kleemann, R. Wagner, Hüthig Verlag, Heidelberg, 1981).
Als Basen kommen organische und anorganische Basen in Betracht, z. B.
tertiäre Amine wie Trialkylamine (Trimethylamin, Triethylamin, Tripropylamin
usw.), Pyridinbasen (Pyridin, 4-Dimethylaminopyridin, 4-Pyrrolidylaminopyridin,
Collidin), Oxide und Hydroxide, Carbonate und Hydrogencarbonate
von Alkali- und Erdalkalimetallen sowie Alkaliacetate.
Als Reaktionsmedien in Anpassung an die jeweiligen Reaktionsbedingungen
werden geeignete reaktionsinerte Lösungs- und Verdünnungsmittel verwendet.
Als Beispiele sind zu nennen: aliphatische und aromatische
Kohlenwasserstoffe wie Benzol, Toluol, Xylole, Petrolether; halogenierte
Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzol, Methylenchlorid, Ethylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachlorethylen; Ether und etherartige
Verbindungen wie Dialkylether (Diethylether, Diisopropylether,
tert.-Butylmethylether usw.), Anisol, Dioxan, Tetrahydrofuran; Nitrile
wie Acetonitril, Propionitril; N,N-dialkylierte Amide wie Dimethylformamid;
Ketone wie Aceton, Diethylketon, Methylethylketon; sowie
Gemische solcher Lösungsmittel untereinander.
Die im Rahmen der Erfindung zur Anwendung gelangenden mikrobiziden Mittel
zum Schutz von Pflanzen gegen Krankheiten, welche die Verbindungen der
Formel I als Aktivstoffe enthalten, sind als Teil der Erfindung zu
betrachten.
Wirkstoffe der Formel I werden üblicherweise in Form von Zusammensetzungen
verwendet und können gleichzeitig oder nacheinander mit
weiteren Wirkstoffen auf die Pflanze oder deren Umgebung gegeben werden.
Diese weiteren Wirkstoffe können sowohl Düngemittel, Spurenelement-
Vermittler oder andere das Pflanzenwachstum beeinflussende Präparate
sein. Es können aber auch selektive Herbizide, Insektizide, Fungizide,
Bakterizide, Nematizide, Molluskizide oder Gemische mehrerer dieser
Präparate sein, zusammen mit gegebenenfalls weiteren in der Formulierungstechnik
üblichen Trägerstoffen, Tensiden oder anderen applikationsfördernden
Zusätzen.
Geeignete Träger und Zusätze können fest oder flüssig sein und entsprechen
den in der Formulierungstechnik zweckdienlichen Stoffen, wie
z. B. natürlichen oder regenerierten mineralischen Stoffen, Lösungs-,
Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- oder Düngemitteln.
Ein Verfahren zur Anwendung eines Wirkstoffes der Formel I bzw. eines
agrochemischen Mittels, das mindestens einen dieser Wirkstoffe enthält,
ist das Aufbringen auf die Pflanze (Blattapplikation). Die Wirkstoffe der
Formel I können aber auch über den Erdboden durch das Wurzelwerk in die
Pflanze gelangen (Bodenapplikation), indem man den Standort der Pflanze
mit einer flüssigen Zubereitung tränkt oder die Substanzen in fester Form
in den Boden einbringt z. B. in Form von Granulat. Die Verbindungen der
Formel I können aber auch auf Samenkörner aufgebracht werden (Coating),
indem man die Körner entweder in einer flüssigen Zubereitung des Wirkstoffs
tränkt oder sie mit einer festen Zubereitung beschichtet (Beizapplikation).
Darüber hinaus sind in besonderen Fällen weitere Applikationsarten
möglich, so z. B. die gezielte Behandlung der Pflanzenstengel
oder der Knospen.
Die Verbindungen der Formel I werden dabei in unveränderter Form oder
vorzugsweise zusammen mit den in der Formulierungstechnik üblichen
Hilfsmitteln eingesetzt. Zu diesem Zweck werden sie z. B. zu Emulsionskonzentraten,
streichfähigen Pasten, direkt versprühbaren oder verdünnbaren
Lösungen, verdünnten Emulsionen, Spritzpulvern, löslichen Pulvern,
Stäubemitteln, Granulaten, durch Verkapselungen in z. B. polymeren Stoffen
in bekannter Weise verarbeitet. Die Anwendungsverfahren wie Versprühen,
Vernebeln, Verstäuben, Verstreuen, Bestreichen oder Gießen werden gleich
wie die Art der Mittel den angestrebten Zielen und den gegebenen Verhältnissen
entsprechend gewählt. Günstige Aufwandmengen liegen im allgemeinen
bei 50 g bis 5 kg Aktivsubstanz (AS) je ha; bevorzugt bei 100 g bis
2 kg AS/ha, insbesondere bei 100 g bis 600 g AS/ha.
Die Formulierungen, d. h. die den Wirkstoff der Formel I und gegebenenfalls
einen festen oder flüssigen Zusatzstoff enthaltenden Mittel,
Zubereitungen oder Zusammensetzungen werden hergestellt durch inniges
Vermischen und/oder Vermahlen der Wirkstoffe mit Streckmitteln, wie
z. B. mit Lösungsmitteln, festen Trägerstoffen, und gegebenenfalls oberflächenaktiven
Verbindungen (Tensiden).
Als Lösungsmittel können in Frage kommen: Aromatische Kohlenwasserstoffe,
bevorzugt die Fraktionen C₈ bis C₁₂, wie z. B. Xylolgemische oder
substituierte Naphthaline, Phthalsäureester wie Dibutyl- oder Dioctylphthalat,
aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Cyclohexan oder Paraffine,
Alkohole und Glykole sowie deren Ether und Ester, wie Ethanol, Ethylenglykol,
Ethylenglykolmonomethyl- oder Ethylether, Ketone wie Cyclohexanon,
stark polare Lösungsmittel wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Dimethylsulfoxid
oder Dimethylformamid; sowie gegebenenfalls epoxydierte
Pflanzenöle wie epoxydiertes Kokosnußöl oder Sojaöl; oder Wasser.
Als feste Trägerstoffe, z. B. für Stäubemittel und dispergierbare Pulver,
werden in der Regel natürliche Gesteinsmehle verwendet, wie Calcit,
Talkum, Kaolin, Montmorillonit oder Attapulgit. Zur Verbesserung der
physikalischen Eigenschaften können auch hochdisperse Kieselsäure oder
hochdisperse saugfähige Polymerisate zugesetzt werden. Als gekörnte,
adsorptive Granulatträger kommen poröse Typen wie z. B. Bimsstein,
Ziegelbruch, Sepiolit oder Bentonit, als nicht-sorptive Trägermaterialien
z. B. Calcit oder Sand in Frage. Darüber hinaus kann eine Vielzahl von
vorgranulierten Materialien anorganischer oder organischer Natur, wie
insbesondere Dolomit oder zerkleinerte Pflanzenrückstände, verwendet
werden.
Als oberflächenaktive Verbindungen kommen je nach Art des zu formulierenden
Wirkstoffes der Formel I nicht-ionogene, kation- und/oder anionaktive
Tenside mit guten Emulgier-, Dispergier- und Netzeigenschaften in
Betracht. Unter Tensiden sind auch Tensidgemische zu verstehen.
Bei den kationischen Tensiden handelt es sich vor allem um quartäre
Ammoniumsalze, welche als N-Substituenten mindestens einen Alkylrest mit
8 bis 22 C-Atomen enthalten und als weitere Substituenten niedere,
gegebenenfalls halogenierte Alkyl-, Benzyl- oder niedere Hydroxyalkylreste
aufweisen.
Geeignete anionische Tenside können sowohl sog. wasserlösliche Seifen,
als auch wasserlösliche synthetische oberflächenaktive Verbindungen sein.
Als Seifen seien die Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierten
Ammoniumsalze von höheren Fettsäuren (C₁₀-C₂₂), wie z. B. die Na- oder
K-Salze der Öl- oder Stearinsäure oder von natürlichen Fettsäuregemischen,
die z. B. aus Kokosnuß- oder Talgöl gewonnen werden können,
genannt.
Als synthetische Tenside können insbesondere Fettalkoholsulfonate,
Fettalkoholsulfate, sulfonierte Benzimidazolderivate oder Alkylsulfonate
Verwendung finden. Die Fettalkoholsulfonate oder -sulfate liegen in der
Regel als Alkali-, Erdalkali- oder gegebenenfalls substituierte Ammoniumsalze
vor und weisen einen Alkalirest mit 8 bis 22 C-Atomen auf.
Als nicht-ionische Tenside kommen in erster Linie Polyglykoletherderivate
von aliphatischen oder cycloaliphatischen Alkoholen, gesättigten oder
ungesättigten Fettsäuren und Alkylphenolen in Frage, die 3 bis 30 Glykolethergruppen
und 8 bis 20 Kohlenstoffatome im (aliphatischen) Kohlenwasserstoffrest
und 6 bis 18 Kohlenstoffatome im Alkylrest der Alkylphenole
enthalten können.
Die Mittel können auch weitere Zusätze wie Stabilisatoren, Entschäumer,
Viskositätsregulatoren, Bindemittel, Haftmittel sowie Dünger oder andere
Wirkstoffe zur Erzielung spezieller Effekte enthalten.
Die agrochemischen Zubereitungen enthalten in der Regel 0,1 bis
99 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 95 Gew.-%, Wirkstoff der Formel I,
99,9 bis 1 Gew.-%, insbesondere 99,8 bis 5 Gew.-%, eines festen oder
flüssigen Zusatzstoffes und 0 bis 25 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis
25 Gew.-%, eines Tensides.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung,
ohne dieselbe einzuschränken.
5,0 g Methylenbromid werden zu 2,6 g Kaliumfluorid in 25 ml N,N-Dimethylformamid
gegeben. Die entstehende Suspension wird während 5 Minuten bei
Raumtemperatur gerührt und dann mit 3,6 g Benz-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäure
versetzt. Über Nacht wird bei Raumtemperatur und anschließend
noch 5 Stunden bei 60°C weitergerührt. Dann wird abgekühlt, mit Eiswasser
und Methylenchlorid versetzt, dreimal mit Methylenchlorid extrahiert, die
Extrakte mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingedampft. Der
halbfeste Rückstand wird unter Vakuum von Spuren Dimethylformamid befreit
und über Kieselgel (CH₂Cl₂) filtriert. Aus dem Filtrat resultieren 2,2 g
(60% der Theorie) der Titelverbindung mit einem Smp. von 199-201°C.
(Wird analog Bull. Soc. Chim. Belg. 1987, 247 gearbeitet, beträgt die Ausbeute nur 1,6% der Theorie.)
(Wird analog Bull. Soc. Chim. Belg. 1987, 247 gearbeitet, beträgt die Ausbeute nur 1,6% der Theorie.)
Zur vorgelegten Suspension von 12,96 g Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäure
in 75 ml Tetrahydrofuran werden unter Rühren und Kühlen innerhalb
3 Minuten 14,4 g 1-Chlor-N,N-2-trimethylpropenylamin in 15 ml Tetrahydrofuran
gelöst zugetropft und über Nacht bei Raumtemperatur weitergerührt.
Dann wird wieder abgekühlt und in 2 Portionen 2,04 g Pentaerythrit (in
fester Form) zugegeben. Anschließend wird noch 1 Stunde bei 0°-5°C und
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Zur Aufarbeitung wird das Reaktionsgemisch
mit 300 ml Methylenchlorid und Eiswasser versetzt, mit
Methylenchlorid extrahiert, die organischen Extrakte mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Nach Eindampfen verbleiben 20 g eines halbfesten Produktes
aus dem durch Dispergieren mit Essigsäureethylester 11 g eines schwerlöslichen
Niederschlags gewonnen werden. Durch Extraktion dieses
Niederschlags mit Tetrahydrofuran im Soxhlet erhält man die Titelverbindung
mit einem Smp. von 212-214°C.
10,8 g (0,06 Mol) Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäure werden in 70 ml
abs. Tetrahydrofuran suspendiert, auf 0-5°C abgekühlt und innerhalb
3 Minuten mit 9,35 g 1-Chlor-N,N-2-trimethylpropenylamin in 10 ml
Tetrahydrofuran versetzt. Über Nacht wird bei Raumtemperatur gerührt,
anderntags wieder abgekühlt und bei 0-5°C eine Lösung von 1,84 g Glycerin
in 5,7 g Pyridin und einer Spatelspitze 4-Dimethylaminopyridin zugetropft.
Nach Rühren während 3 Stunden bei Raumtemperatur wird mit
Methylenchlorid und Wasser versetzt, die wäßrige Phase mit Methylenchlorid
extrahiert, die Extrakte mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Nach Filtrieren und Eindampfen verbleibt ein Öl, das nach Reinigung an
Kieselgel (Essigsäureethylester/Hexan 7 : 3) nacheinander reines 1,2,3-Tri-
(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-propan mit einem Smp. von
183-187°C und 1,3-Di-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-2-hydroxy-
propan mit einem Smp. von 147-151°C liefert.
Zu 19,8 g 2,2-Dimethyl-4-hydroxymethyl-1,3-dioxolan und 19,7 g Triethylamin
in 75 ml Acetonitril werden unter Rühren und Kühlen bei 5-10°C
29,7 g Benzo-(1,2,3)-thiadiazol-7-carbonsäurechlorid in 80 ml Acetonitril
zugetropft. Nach Rühren über Nacht bei Raumtemperatur wird partiell
eingedampft, abgekühlt, mit Essigsäurethylester versetzt und die Lösung
auf ein Gemisch von 150 ml Eiswasser und 20 ml 1N Natronlauge gegossen.
Die Phasen werden getrennt, die wäßrige Phase mit Essigsäureäthylester
extrahiert, die Extrakte mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Kristallisation aus Äther/Hexan liefert die Titelverbindung mit
einem Smp. von 79-81°C.
2,1 g Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxymethyl-(2,2-dimethyl-4′-yl)-
dioxolan werden in 13 ml Tetrahydrofuran gelöst und mit 14 mol 0,1 N
Salzsäure während 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wird
eingedampft, wobei die Titelverbindung mit einem Smp. von 75-77°C
resultiert.
Eine weitere Umsetzung mit Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäurechlorid
kann analog den unter den Beispielen 3/4 aufgeführten Bedingungen
ausgeführt werden.
0,91 g (0,012 Mol) 1,3-Propandiol und 2,43 g (0,024 Mol) Triethylamin
werden in 45 ml Toluol gelöst. Dazu wird bei 20°C eine Lösung von 4,77 g
(0,024 Mol) Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäurechlorid in 50 ml Toluol
getropft. Nach 16 Stunden wird das Reaktionsgemisch auf Eis/Wasser
gegossen und dreimal mit Essigsäureethylester extrahiert. Die Extrakte
werden mit gesättigter Natriumhydrogencarbonatlösung und Wasser gewaschen,
anschließend über Magnesiumsulfat getrocknet und filtriert. Das
Filtrat wird eingeengt und mit Hexan versetzt. Das ausgefällte Produkt
wird filtriert, mit Hexan gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 4,32 g (90% der Theorie); Smp. 185°C.
Ausbeute: 4,32 g (90% der Theorie); Smp. 185°C.
9,7 g 7-Methoxycarbonylbenzo-1,2,3-thiadiazol werden 19 Stunden mit 4,8 g
Hydrazinhydrat in 30 ml Wasser bei 50°C und anschließend weitere
6 Stunden bei 80-90°C umgesetzt. Die Suspension wird leicht abgekühlt,
warm abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Es werden 8,8 g weiße
Kristalle mit einem Smp. von 270-272°C erhalten.
Weitere Acylierung von Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäurehydrazid mit
7-Methoxycarbonylbenzo-1,2,3-thiadiazol liefert 1,2-Bis-(7-benzo-1,2,3-
thiadiazolyl)-hydrazin (Verbindung 3.7).
3 g Benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonsäure werden in 50 ml Acetanhydrid
während 24 Stunden unter Rückfluß gekocht. Dann wird die erhaltene
Suspension unter Vakuum eingedampft, der feste Rückstand mit Ether aufgeschlämmt
und abfiltriert. Es resultieren 4,3 g Anhydrid mit einem Smp.
von 117-119°C. Die gleiche Verbindung wird z. B. auch durch Erwärmen der
Carbonsäure mit Bis-(2-oxo-3-oxazolidinyl)-phosphin-säurechlorid in abs.
Tetrahydrofuran erhalten (vgl. Synthesis 1981, 616).
Gemäß den vorstehend beschriebenen Herstellungsweisen werden die
nachfolgend aufgeführten Verbindungen erhalten.
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen vermischt und in einer geeigneten
Mühle homogen vermahlen. Man erhält Spritzpulver, die sich mit
Wasser zu Suspensionen jeder gewünschten Konzentration verdünnen lassen.
2.2 Emulsions-Konzentrat | |
Wirkstoff aus den Tabellen|10% | |
Octylphenolpolyethylenglykolether (4-5 Mol Ethylenoxid) | 3% |
Ca-Dodecylbenzolsulfonat | 3% |
Ricinusölpolyglykolether (35 Mol Ethylenoxid) | 4% |
Cyclohexanon | 30% |
Xylolgemisch | 50% |
Aus diesem Konzentrat können durch Verdünnen mit Wasser Emulsionen jeder
gewünschten Konzentration hergestellt werden.
Man erhält anwendungsfertige Stäubemittel, indem der Wirkstoff mit den
Trägerstoffen vermischt und auf einer geeigneten Mühle vermahlen wird.
2.4 Extruder Granulat | |
Wirkstoff aus den Tabellen|10% | |
Na-Ligninsulfonat | 2% |
Carboxymethylcellulose | 1% |
Kaolin | 87% |
Der Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen vermischt, vermahlen und mit
Wasser angefeuchtet. Dieses Gemisch wird extrudiert und anschließend im
Luftstrom getrocknet.
2.5 Umhüllungs-Granulat | |
Wirkstoff aus den Tabellen|3% | |
Polyethylenglykol (MG 200) | 3% |
Kaolin (MG = Molekulargewicht) | 94% |
Der fein gemahlene Wirkstoff wird in einem Mischer auf das mit Polyethylenglykol
angefeuchtete Kaolin gleichmäßig aufgetragen. Auf diese
Weise erhält man staubfreie Umhüllungs-Granulate.
2.6 Suspensions-Konzentrat | |
Wirkstoff aus den Tabellen|40% | |
Ethylenglykol | 10% |
Nonylphenolpolyethylenglykolether (15 Mol Ethylenoxid) | 6% |
N-Ligninsulfonat | 10% |
Carboxymethylcellulose | 1% |
37%ige wäßrige Formaldehyd-Lösung | 0,2% |
Silikonöl in Form einer 75%igen wäßrigen Emulsion | 0,8% |
Wasser | 32% |
Der fein gemahlene Wirkstoff wird mit den Zusatzstoffen innig vermischt.
Man erhält ein Suspensions-Konzentrat, aus welchem durch Verdünnen mit
Wasser Suspensionen jeder gewünschten Konzentration hergestellt werden
können.
a) Gurkenpflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe besprüht (Konzentration:
220 ppm). Nach 48 Stunden werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension
(1.5 · 10⁵ Sporen/ml) des Pilzes infiziert und für 36 Stunden
bei hoher Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 23°C inkubiert. Die
Inkubation wird dann bei normaler Luftfeuchtigkeit und bei 22°C bis 23°C
weitergeführt.
Die Beurteilung der Schutzwirkung erfolgt aufgrund des Pilzbefalls
7-8 Tage nach der Infektion.
b) Gurkenpflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe durch Bodenapplikation
behandelt (Konzentration: 60 oder 20 ppm bezogen auf das Bodenvolumen).
Nach 48 Stunden werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension
(1.5 · 10⁵ Sporen/ml) des Pilzes infiziert und für 36 Stunden bei hoher
Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 23°C inkubiert. Die Inkubation
wird dann bei normaler Luftfeuchtigkeit und bei 22°C weitergeführt.
Die Beurteilung der Schutzwirkung erfolgt aufgrund des Pilzbefalls
7-8 Tage nach der Infektion.
c) Gurkenpflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe besprüht (Konzentration:
200 ppm).
Nach 3 Wochen werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension
1.5 · 10⁵ Sporen/ml) des Pilzes infiziert und für 36 Stunden bei hoher
Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 23°C inkubiert. Die Inkubation
wird dann bei normaler Luftfeuchtigkeit und bei 22° bis 23°C weitergeführt.
Die Beurteilung der Schutzwirkung erfolgt aufgrund des Pilzbefalls
7-8 Tage nach der Infektion.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 zeigten in den Tests gute Wirkung.
So reduzierte z. B. die Verbindung 1.2, 1.3, 1.6, 1.7, 1.8, 1.21, 2.1, 2.4
oder 3.1 den Pilzbefall auf 0 bis 20%. Unbehandelte jedoch infizierte
Kontrollpflanzen wiesen dagegen einen Colletotrichum-Befall von 100%
auf.
a) Tomatenpflanzen werden nach 3wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe (0,02% Aktivsubstanz)
besprüht. Nach 24 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit einer
Sporangiensuspension des Pilzes infiziert. Die Beurteilung des Pilzbefalls
erfolgte nach einer Inkubation der infizierten Pflanzen während
5 Tagen bei 90-100% relativer Luftfeuchtigkeit und 20°C.
b) Zu Tomatenpflanzen wird nach 3wöchiger Anzucht eine aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,006% Aktivsubstanz
bezogen auf das Erdvolumen). Es wird dabei darauf geachtet, daß die
Spritzbrühe nicht mit den oberirdischen Pflanzenteilen in Berührung
kommt. Nach 48 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit einer
Sporangiensuspension des Pilzes infiziert. Die Beurteilung des Pilzbefalls
erfolgt nach einer Inkubation der infizierten Pflanzen während
5 Tagen bei 90-100% relativer Luftfeuchtigkeit und 20°C.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 zeigten gegen den Phytophthora-Pilz
eine gute Schutzwirkung. So reduzierte z. B. die Verbindung 1.7 den Pilzbefall
auf 0 bis 20%. Unbehandelte jedoch infizierte Kontrollpflanzen
wiesen dagegen einen 100%igen Phytophthora-Befall auf.
a) Reispflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe (0,02% Aktivsubstanz)
besprüht. Nach 48 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit einer
Konidiensuspension des Pilzes infiziert. Nach 5 Tagen Inkubation bei
95-100% relativer Luftfeuchtigkeit und 24°C wird der Pilzbefall beurteilt.
b) Zu 2wöchigen Reispflanzen wird eine aus Spritzpulver des Wirkstoffes
hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,006% Aktivsubstanz bezogen auf das
Erdvolumen). Darauf werden die Töpfe mit Wasser soweit gefüllt, daß die
untersten Stengelteile der Reispflanzen im Wasser stehen. Nach 96 Stunden
werden die behandelten Reispflanzen mit einer Konidiensuspension des
Pilzes infiziert. Nach einer Inkubation der infizierten Pflanzen während
5 Tagen bei 95-100% relativer Luftfeuchtigkeit und ca. 24°C wird der
Pilzbefall beurteilt.
Reispflanzen, die mit einer Spritzbrühe behandelt wurden, die als
Aktivsubstanz eine Verbindung aus den Tabellen 1 bis 5 enthielt, zeigten
im Vergleich zu unbehandelten Kontrollpflanzen (100% Befall) nur
geringen Pilzbefall. So reduzierten z. B. im Test (a) die Verbindungen
1.1, 1.3, 1.7, 1.8, 1.11 und im Test b) die Verbindung 1.3 den Befall
auf 0 bis 20%.
a) Reispflanzen der Sorte "Calora" oder "S6" werden nach 3wöchiger
Anzucht im Gewächshaus mit der Prüfsubstanz in Form einer Spritzbrühe
(0,02% Aktivsubstanz) besprüht. Nach eintägigem Antrocknen dieses
Spritzbelags werden die Pflanzen in einem Klimaraum bei 24°C und 75-85%
relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt und infiziert. Die Infektion
erfolgt, indem die Blattspitzen mit einer Schere, die zuvor in eine
Suspension von Xanthomonas oryzae eingetaucht worden war, abgeschnitten
werden. Nach 10tägiger Inkubation werden die angeschnittenen Blätter bei
Befall welk, rollen sich ein und werden nekrotisch. Das Ausmaß dieser
Krankheitssymptome dient zur Beurteilung der residual Wirksamkeit der
Prüfsubstanz.
b) Reispflanzen der Sorte "Calora" oder "S6" werden nach 3wöchiger
Anzucht im Gewächshaus mit einer Suspension der Prüfsubstanz begossen
(0,006% Aktivsubstanz bezogen auf das Erdvolumen). Drei Tage nach dieser
Behandlung werden die Pflanzen in einem Klimaraum bei 24°C und 75-85%
relativer Luftfeuchtigkeit aufgestellt und infiziert. Die Infektion
erfolgt, indem die Blattspitzen mit einer Schere, die zuvor in eine
Suspension von Xanthomonas oryzae eingetaucht worden war, abgeschnitten
werden. Nach 10tägiger Inkubation werden die angeschnittenen Blätter bei
Befall welk, rollen sich ein und werden nekrotisch. Das Ausmaß dieser
Krankheitssymptome dient zur Beurteilung der systemischen Wirksamkeit der
Prüfsubstanz.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 zeigten eine gute Schutzwirkung
gegen Xanthomonas oryzae. So reduzierten z. B. im Test (b) die Verbindungen
1.2 und 1.3 den Bakterienbefall auf 0 bis 20%. Unbehandelte
jedoch infizierte Kontrollpflanzen wiesen dagegen einen Krankheitsbefall
von 100% auf.
a) Tabakpflanzen (8 Wochen alt) werden mit einer formulierten Lösung des
Wirkungsstoffes besprüht (Konzentration: 200 ppm). Vier Tage nach der
Behandlung werden die Pflanzen mit einer Sporangiensuspension von
Peronospora tabacina (10⁴ Sporen/ml) inokuliert, 20 Stunden im Dunkeln
bei 25°C und hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt und dann bei normaler
Tag/Nacht Wechselfolge weiterinkubiert.
b) Tabakpflanzen (8 Wochen alt) werden mit einer formulierten Lösung des
Wirkungsstoffes durch Bodenapplikation behandelt (Konzentration: 6 ppm).
Nach 4 Tagen werden die Pflanzen mit einer Sporangiensuspension von
Peronospora tabacina (10⁴ Sporen/ml) inokuliert, 20 Stunden im Dunkeln
bei 25°C und hoher Luftfeuchtigkeit aufbewahrt und dann bei normaler
Tag/Nacht Wechselfolge weiterinkubiert.
Die Beurteilung der Symptome in den Tests a) und b) erfolgt aufgrund der
mit Pilz befallenen Blattoberfläche. Verbindungen aus den Tabellen 1
bis 5 zeigten eine gute Schutzwirkung gegen Peronospora tabacina.
Unbehandelte jedoch infizierte Pflanzen wiesen einen Befall von 90 bis
100% auf.
a) Ca. 8 cm hohe Gerstenpflanzen werden mit einer aus Spritzpulver des
Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe (0,02% Aktivsubstanz) besprüht.
Nach 3-4 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit Konidien des
Pilzes bestäubt. Die infizierten Gerstenpflanzen werden in einem Gewächshaus
bei ca. 22°C aufgestellt und der Pilzbefall nach 10 Tagen beurteilt.
b) Zu ca. 8 cm hohen Gerstenpflanzen wird eine aus Spritzpulver des
Wirkstoffes hergestellte Spritzbrühe gegossen (0,006% Aktivsubstanz
bezogen auf das Erdvolumen). Es wird dabei darauf geachtet, daß die
Spritzbrühe nicht mit den oberirdischen Pflanzenteilen in Berührung kommt.
Nach 48 Stunden werden die behandelten Pflanzen mit Konidien des Pilzes
bestäubt. Die infizierten Gerstenpflanzen werden in einem Gewächshaus bei
ca. 22°C aufgestellt und der Pilzbefall nach 10 Tagen beurteilt.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 reduzierten den Pilzbefall auf
weniger als 20%, während unbehandelte aber infizierte Kontrollpflanzen
zu 100% befallen waren.
a) Gurkenpflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe besprüht (Konzentration:
0,02%).
Nach 1 Woche werden die Pflanzen mit einer Bakteriensuspension
(10⁸ Bakterien/ml) infiziert und für 7 Tage bei hoher Luftfeuchtigkeit
und einer Temperatur von 23°C inkubiert.
b) Gurkenpflanzen werden nach 2wöchiger Anzucht mit einer aus Spritzpulver
des Wirkstoffes hergestellten Spritzbrühe durch Bodenapplikation
behandelt (Konzentration: 60 ppm bezogen auf das Bodenvolumen).
Nach 1 Woche werden die Pflanzen mit einer Bakteriensuspension
(10⁸ Bakterien/ml) infiziert und für 7 Tage bei hoher Luftfeuchtigkeit
und einer Temperatur von 23°C inkubiert.
Die Beurteilung der Schutzwirkung erfolgt aufgrund des Bakterienbefalls
7-8 Tage nach der Infektion.
Verbindungen aus den Tabellen 1 bis 5 zeigte eine gute Wirkung gegen
Pseudomonas lachrymans. So blieben Pflanzen, die z. B. im Test a) mit der
Verbindung 1.3 behandelt wurden, weitgehend frei von Pseudomonas (Befall
20 bis 0%).
a) Tabakpflanzen (8 Wochen alt) werden mit einer formulierten Lösung des
Wirkstoffs besprüht (Konzentration: 200 ppm). Vier Tagen nach der
Behandlung werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension von Cercospora
nicotianae (10⁵ Sporen/ml) inokuliert und für 5 Tage bei hoher Luftfeuchtigkeit
und einer Temperatur von 22°-25°C inkubiert. Die Inkubation
wird dann bei normaler Luftfeuchtigkeit und bei 20°-22°C weitergeführt.
b) Tabakpflanzen (8 Wochen alt) werden mit einer formulierten Lösung des
Wirkstoffs durch Bodenapplikation behandelt (Konzentration: 6, 2, 0,6,
0,2, 0,06 ppm). Nach 4 Tagen werden die Pflanzen mit einer Sporensuspension
von Cercospora nicotianae (10⁵ Sporen/ml) inokuliert und für 5 Tage
bei hoher Luftfeuchtigkeit und einer Temperatur von 22°-25°C inkubiert.
Die Inkubation wird dann bei normaler Luftfeuchtigkeit und bei 20°-22°C
weitergeführt.
Die Beurteilung der Symptome in den Tests a) und b) erfolgt aufgrund des
Pilzbefalls 12 bis 14 Tage nach der Infektion.
Die Kontrollpflanzen zeigten einen Befall von 100%. Pflanzen, welche im
Test b) mit der Verbindung 1.3 behandelt wurden, zeigten einen Befall von
0-20%.
Claims (13)
1. Verbindungen der Formel I
in welcher bedeuten:
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Halogen,
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom oder die Iminogruppe, wobei die Iminogruppe durch C₁-C₃-Alkyl oder einen gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituierten Phenylrest substituiert sein kann;
n eine Zahl von 2 bis 6;
A C₁-C₆-Alkylen, durch C₃-C₇-Cycloalkylen oder den Carbonylrest unterbrochenes C₂-C₄-Alkylen, durch ein oder zwei Sauerstoffatome und/oder 1 oder 2 Schwefelatome und/oder 1 oder 2 Stickstoffatome und/oder 1 oder 2 N(C₁-C₃-Alkyl)-Reste oder durch N(Phenyl) mit gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertem Phenylrest unterbrochenes C₄-C₆-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen, Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Iminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren; und ferner bedeutet
A C₂-C₆-Alkylen, das durch R oder die Reste X₁R₁ oder X₁C(O)R₂ substituiert sein kann, worin X₁ die Gruppe (CH₂) m X, R C₁-C₄-Alkyl, Halogen, den Carboxyrest, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, R₂ C₁-C₄-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl oder durch ein Sauerstoffatom unterbrochenes C₂-C₆-Alkyl und m Null oder 1 bedeuten.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Halogen,
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom oder die Iminogruppe, wobei die Iminogruppe durch C₁-C₃-Alkyl oder einen gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituierten Phenylrest substituiert sein kann;
n eine Zahl von 2 bis 6;
A C₁-C₆-Alkylen, durch C₃-C₇-Cycloalkylen oder den Carbonylrest unterbrochenes C₂-C₄-Alkylen, durch ein oder zwei Sauerstoffatome und/oder 1 oder 2 Schwefelatome und/oder 1 oder 2 Stickstoffatome und/oder 1 oder 2 N(C₁-C₃-Alkyl)-Reste oder durch N(Phenyl) mit gegebenenfalls ein- oder zweifach durch Methyl, Halogen, COOH oder COOC₁-C₃-Alkyl substituiertem Phenylrest unterbrochenes C₄-C₆-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen, Phenylen; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Iminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren; und ferner bedeutet
A C₂-C₆-Alkylen, das durch R oder die Reste X₁R₁ oder X₁C(O)R₂ substituiert sein kann, worin X₁ die Gruppe (CH₂) m X, R C₁-C₄-Alkyl, Halogen, den Carboxyrest, C₁-C₄-Alkoxycarbonyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, R₁ Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, R₂ C₁-C₄-Alkyl, C₃-C₆-Cycloalkyl oder durch ein Sauerstoffatom unterbrochenes C₂-C₆-Alkyl und m Null oder 1 bedeuten.
2. Verbindungen gemäß Anspruch 1, worin bedeuten;
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Fluor;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom;
n 2 oder 3;
A C₁-C₄-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen oder Phenylen, das in ortho-, meta- oder para-Stellung gebunden sein kann; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Aminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Fluor;
X ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom;
n 2 oder 3;
A C₁-C₄-Alkylen, C₄-C₇-Cycloalkylen oder Phenylen, das in ortho-, meta- oder para-Stellung gebunden sein kann; und falls X für ein Sauerstoff- oder ein Schwefelatom steht, kann A zusätzlich C₄-C₆-Alkenylen oder C₄-C₆-Alkinylen bedeuten; und falls X für ein Schwefelatom oder die Aminogruppe steht, kann A zusätzlich eine direkte Bindung repräsentieren.
3. Verbindungen gemäß Anspruch 2, worin A C₁-C₃-Alkylen bedeutet.
4. Verbindungen der Formel I gemäß Anspruch 1 aus der Gruppe:
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-methan;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-ethan-1,2-yl;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-propan-1,3-yl;
1,2-Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyl)-disulfan.
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-methan;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-ethan-1,2-yl;
Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyloxy)-propan-1,3-yl;
1,2-Bis-(benzo-1,2,3-thiadiazol-7-carbonyl)-disulfan.
5. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I in Anspruch 1
mit Ausnahme derjenigen, in denen X ein Schwefelatom und A eine direkte
Bindung darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß man umsetzt:
Ein Äquivalent je nach Größe von n einer Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der Formel III(HX) n A′ (III)in Gegenwart einer Base in inerten Lösungsmitteln bei Temperaturen von
-10°C bis 140°C, wobei Z die Reste Hal-CO, COO-C₁-C₃-Alkyl,
bedeutet, Y CH oder N und Hal Halogen darstellen und Q₁, Q₂, X und n die
unter Formel I angegebenen Bedeutungen besitzen, mit der Ausnahme, daß
falls X eine Iminogruppe darstellt, n 2 ist und A′den Rest A wie unter
Formel I mit Ausnahme der direkten Bindung bedeutet.
6. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel I in Anspruch 1,
in denen X ein Schwefelatom und A eine direkte Bindung darstellen,
dadurch gekennzeichnet, daß man umsetzt:
2 Mol einer Verbindung der Formel II′
mit einer Sulfid-Verbindung der FormelMHS oder M₂Sin protischen oder aprotischen Lösungsmitteln bei Temperaturen von -30°
bis 100°C zu einer Verbindung der Formel V
und anschließend diese Verbindung mit einem Oxydationsmittel in
protischen oder aprotischen Lösungsmitteln bei Temperaturen von -30° bis
100°C oxidiert, wobei
M die Metallkationen Na⊕ oder K⊕ darstellen,
Hal Halogen bedeutet und Q₁ und Q₂ die unter Formel I
angegebenen Bedeutungen besitzen.
7. Mittel zum Schutz von Pflanzen gegen den Befall durch Mikroorganismen,
dadurch gekennzeichnet, daß es neben üblichen Träger- und Hilfsstoffen
als aktive Komponente mindestens eine Verbindung gemäß Anspruch 1
enthält.
8. Mittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktive
Komponente mindestens eine Verbindung gemäß den Ansprüchen 2 und 3
enthält.
9. Mittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es als aktive
Komponente die Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 4 enthält.
10. Verfahren zur Herstellung eines agrochemischen Mittels von
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens eine gemäß
Anspruch 1 definierte Verbindung mit geeigneten festen oder flüssigen
Träger- und Hilfsstoffen innig vermischt.
11. Verwendung von Verbindungen gemäß Anspruch 1 zum Schutz von Pflanzen
gegen den Befall durch phytopathogene Mikroorganismen.
12. Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen den Befall durch phytopathogene
Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Wirkstoff
eine Verbindung gemäß Anspruch 1 auf die Pflanze oder deren Standort
appliziert.
13. Verfahren zum Schutz von Pflanzen gegen den Befall durch phytopathogene
Mikroorganismen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Wirkstoff
eine Verbindung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4 auf die Pflanze oder
deren Standort appliziert.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH61689 | 1989-02-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4005175A1 true DE4005175A1 (de) | 1990-08-23 |
Family
ID=4191149
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904005175 Withdrawn DE4005175A1 (de) | 1989-02-21 | 1990-02-19 | Mittel zum schutz von pflanzen gegen krankheiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4005175A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0517660A1 (de) * | 1991-06-05 | 1992-12-09 | Ciba-Geigy Ag | Benzo-1,2,3-thiadiazol-Derivate |
-
1990
- 1990-02-19 DE DE19904005175 patent/DE4005175A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0517660A1 (de) * | 1991-06-05 | 1992-12-09 | Ciba-Geigy Ag | Benzo-1,2,3-thiadiazol-Derivate |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |