DE4000353A1 - Anmischen von ein- und mehrkomponentigen fluessigen und pastoesen massen in zentrifugenartigen mischvorrichtungen - Google Patents
Anmischen von ein- und mehrkomponentigen fluessigen und pastoesen massen in zentrifugenartigen mischvorrichtungenInfo
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Description
Ein- und mehrkomponentige flüssige und pastöse
Massen sind heute zu vielerlei Zwecken in Einsatz:
als Kleber, Verguß-, Abguß- und Beschichtungs
massen, Dichtstoffe usw. Solche Massen reagieren
in der Regel nach dem Applizieren zu festen, gel-
oder gummiartigen Produkten.
Diese Massen müssen bei der Herstellung bereits
vor dem Abfüllen in die Endverpackung mit allen
nötigen reaktiven Zusätzen wie Vernetzern,
Katalysatoren etc. versehen werden, sofern sie
einkomponentig sind.
Lagerstabilitätsprobleme sind oft die Folge,
dadurch bedingt, daß solche Massen wie z. B.
feuchtigkeitshärtende Typen bei der heute
üblichen Mischtechnik in Planeten-, Dissolver
kneter- oder ähnlichen Mischern z. B. bei Zugabe
von Zuschlagstoffen oder vor der Abpackung im
Mischkübel anreagieren können, eben weil bei
diesen Vorgängen der Mischkübel unter Umstän
den geöffnet werden muß. Besonders bei pastösen
Massen kann nicht mehr verwendbare anreagierte Masse
an den Mischarmen solcher Mischer, die spätestens
vor der Abpackung aus der gemischten Masse heraus
genommen/herausgefahren werden müssen, zu erheb
lichen Verlusten führen. Der kritischste
Zeitpunkt ist hier der vor dem Abpacken, weil
solche einkomponentigen Massen dann bereits
mit allen reagierenden Bestandteilen ver
sehen worden sind.
Mehrkomponentige Massen müssen
vor der Applizierung in aufwendigen
Verfahren mit statischen und/oder dynamischen
Mischern angemischt werden. Dies zieht oft einen
erheblichen Reinigungsaufwand nach sich.
Eine Katalysierung von ein- bzw. mehrkomponentigen
Massen, eine Versehung mit allen notwendigen
reaktiven Zuschlägen, gemäß der Erfindung
in der Endverpackung erst kurz vor deren Aus
lieferung bzw. erst kurz vor deren Anwendung in
speziell konstruierten Zentrifugen kann mit
wesentlich weniger Reinigungsaufwand durchgeführt
werden:
Einkomponentige flüssige oder pastöse Massen
können nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag
ohne alle reaktiven Zusätze wie Vernetzer und/
oder Katalysatoren etc. vorgemischt werden. Da
solche Mischungen in diesem unkatalysierten Zu
stand nicht anreagieren können, sind solche
Mischvorgänge mit weniger Reinigungsaufwand
und Materialverlusten verbunden, und darüber
hinaus sind solche unreaktiven Vormischungen
in der Regel sehr lange lagerstabil.
Auch können nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag
sehr schnell reagierende Massen verarbeitet werden,
die hinsichtlich eines solchen Anreagierens besonders
gefährdet sind. Gerade schnell reagierende Massen
haben aber den Vorteil kurzer Standzeiten,
d. h. die mit derartigen Produkten oder Substanzen
behandelten Teile können nach relativ kurzer Stand
zeit sehr rationell weiterverarbeitet werden.
Dieser Zusammenhang ist insbesondere für mehr
komponentige Massen interessant. Die Massen können
auf sehr einfache Weise kurz vor der Anwendung in
der Endverpackung einer Komponente katalysiert und
dann direkt aus der Endverpackung appliziert werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann
vor allem dort mit sehr geringem Materialverlust
und Reinigungsaufwand gearbeitet werden, wo wie
z. B. in der Elektronikindustrie üblich oft nur
eine sehr kleine Menge einer flüssigen oder
pastösen mehrkomponentigen Masse pro Applikation
aufgebracht wird.
Eine für einen solchen Mischvorgang ausgelegte Ma
schine kann beispielsweise eine Zentrifuge sein, wie
sie z. B. in GB-PS 20 33 771 beschrieben ist.
Dieser Mischer funktioniert in der Weise, daß der
Behälter, in welchem die Masse gemischt wird, mit
hoher Geschwindigkeit um eine feste Achse gedreht
wird. Zusätzlich dreht er sich jedoch gleichzeitig
um mindestens eine weitere eigene Achse, die nicht
senkrecht zur erstbeschriebenen ist. Nur für die
zuerst beschriebene zentrifugale Drehung ist ein
Antrieb nötig. Die zweite Drehung wird durch die
Fliehkraft des Behälters bzw. der darin befindli
chen zu mischenden Masse selbst ausgelöst, wenn
die Behälterhalterungen entsprechend gelagert
sind. Diese zweite zusätzliche Bewegung um eigene
Achsen bewirkt schließlich den Effekt, daß sich
auch Massen gleichen spezifischen Gewichts vermi
schen, sowie daß sich feste und fließende Zusätze
in pastösen Massen einmischen lassen, daß sich
Massen völlig unterschiedlicher Konsistenz unab
hängig von ihrem spezifischen Gewicht absolut
homogen miteinander vermischen. Dies geschieht in
der Regel bereits in weniger als einer Minute,
während üblicherweise in konventionellen Misch
geräten wie Dissolvern oder ähnlichen Mischern
Mischzeiten von unter Umständen Stunden
benötigt werden für das Mischen der gleichen
Massen.
Um die Kapazität der hier beschriebenen derzeit
bekannten zentrifugenartigen Mischmaschinen zu er
höhen, kann man erfindungsgemäß zwei oder mehr
gleiche Behälter karussellförmig entsprechend so
anordnen, daß diese Anordnung darüber hinaus noch
zu einer größeren Stabilität unter anderem auch
im Hinblick auf Wuchtprobleme bei der notwendigen
sehr schnellen Drehbewegung führt, insbesondere
während der anfänglichen Beschleunigungsphase.
Auch können nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in zentrifugenartigen Mischern pastöse Massen, die
sich wegen ihrer steiferen Konsistenz nicht wie
flüssige selbst entlüften, fertig angemischt
werden, wenn solche Mischer mit der Möglichkeit
versehen sind, die Massen während des Mischvorganges
zu evakuieren. Das Anmischen pastöser Massen kann dann
auch in der Endverpackung geschehen, wodurch der Abpack
vorgang vom Mischbehälter in Dosen, Hobbocks, Eimer,
Schachteln, Folien, Tuben, Kartuschen, Fässer oder
dergleichen entfällt. Eine solche Verfahrensweise,
in der ein üblicherweise notwendiger oft vor jedem
neuen Mischprozeß zu reinigender Mischbehälter
nicht mehr existiert, ist vor allem ein
großer Vorteil beim Anmischen von flüssi
gen oder pastösen Lebensmitteln oder Pharmazeutika,
da hier unter hygienischen Bedingungen gearbeitet
werden muß und der Reinigungsaufwand besonders hoch
ist.
Derartige zentrifugenartige Maschinen sind also in
besonderem Maße zur Durchführung des Erfindungs
gedankens geeignet. Sie bieten überraschenderweise
ganz neue Möglichkeiten der Rezeptierung vor allem
hinsichtlich des Anmischens und der Zusammensetzung
flüssiger und pastöser Massen.
Selbst pastöse, steife Massen können sowohl mit
flüssigen, ja sogar wasserdünnen, als auch mit
festen z. B. pulverförmigen Zusätzen (Katalysatoren,
Vernetzer, Additive etc.) vermischt werden, wie er
läutert falls gewünscht sogar in der Endverpackung
erst unmittelbar vor der Auslieferung oder der
Anwendung.
Mit Hilfe solcher Maschinen können nach diesem Ver
fahren flüssige und pastöse Massen kurz vor der
Auslieferung oder sogar kurz vor der Anwendung
noch einmal auf sehr einfache Weise modifiziert
werden durch Zumischen von flüssigen, pastösen
oder festen Zusätzen. Beispielsweise lassen sich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren fertig ge
mischte flüssige und pastöse Massen ohne großen
Aufwand modifizieren beispielsweise in ihrer Farbe
durch Zumischen von z. B. Pigmenten oder in ihrer Kon
sistenz durch Zumischen von z. B. Füllstoffen oder in
ihrer Reaktivität durch Zumischen von z. B. Katalysa
toren.
Das funktioniert, weil darüber hinaus über
raschenderweise gefunden wurde, daß selbst bei
extremen Mischungsverhältnissen von beispiels
weise ¹/₁₀₀ noch eine absolut homogene Mischung
entsteht.
Auch wurde mit dem erfindungsgemäßen Mischver
fahren in zentrifugenartigen Mischern gefunden,
daß bei dieser Mischmethode hohlkörper
artige Zuschlagstoffe, wie z. B. hohlkugel
artige Füllstoffe, verkapselte Vernetzer,
verkapselte Katalysatoren etc., nicht zerbrochen
werden, weil während eines solchen Mischvorganges
die Massen keinen Mischarmen und damit keinen
äußeren Scherkräften ausgesetzt sind.
Das Zerbrechen von solchen scherempfindlichen
Zuschlagstoffen ist ein Problem der
Mischprozesse in den heute üblicherweise für
das Mischen von flüssigen und pastösen Massen
verwendeten Dissolvern, Knetern, Planeten-
oder ähnlichen Mischern. Ihre Mischarme bauen
während des Mischprozesses über die Steifigkeit
der zu mischenden Masse Scherkräfte auf, unter
denen dann zugesetzte hohlkörperförmige
Additive zerbrechen können. Die Folge kann
beim Zusatz von gewichtsvermindernden Hohl
kugelfüllstoffen eine abweichende Konsistenz
der Masse von Ansatz zu Ansatz sein, weil bei
jedem Ansatz in solchen Mischern mit hoher
Wahrscheinlichkeit unterschiedlich viele Hohl
kugelfüllstoffe zerbrochen werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Katalysierung von einkomponentigen
flüssigen und/oder pastösen Massen, welche bei
spielsweise Polysulfide, Silikone, Polyurethane,
Acryle oder dergleichen Substanzen und/oder
Mischungen enthalten, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgemischten noch unkatalysierten
Massen in einem zentrifugenartigen Mischer mit
Katalysator und/oder Vernetzer vermischt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Substanzen, Produkte, Mischungen oder
dergleichen mehrkomponentig sind, wie beispiels
weise Epoxies, Silikone, Polyurethane, Acryle,
Polysulfide oder dergleichen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß auch das vollständige Anmischen und/
oder das bei Bedarf zusätzlich nötige nachträg
liche Modifizieren der fertig angemischten ein- oder
mehrkomponentigen flüssigen und/oder pastösen
Massen mit Hilfe eines zentrifugenartigen Mischers
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß bereits fertig angemischte flüssige oder
pastöse Massen noch einmal modifiziert werden
durch nachträgliches Zumischen von mindestens
einem flüssigen, pastösen oder/und festen Additiv
in einem zentrifugenartigen Mischer.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Massen erst kurz vor der Anwendung, bei
spielsweise in der Endverpackung von einer Kompo
nente, katalysiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der gesamte Mischvorgang, das Vor
mischen, die Katalysierung und eine eventuell
nötige Modifizierung in einem zentrifugenartigen
Mischer erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Mischvorgang in der Endver
packung durchgeführt wird, beispielsweise in
einer Dose, einem Hobbock, einer Tube, einem Faß,
einer Kartusche, einer Schachtel, einer Folie,
einem Eimer oder dergleichen.
8. Verfahren zum Mischen von flüssigen oder pastösen
Massen, welche scherempfindliche Substanzen und/
oder scherempfindliche Mischungen wie beispielsweise
Thixotropierungszusätze und/oder hohlkugelartige
Füllstoffe und/oder verkapselte Additive
oder Additivmischungen wie beispielsweise
verkapselte Katalysatoren, Vernetzer, Pigmente etc.
enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentri
fugenartiger Mischer eingesetzt wird.
9. Verfahren zum Mischen von Komponenten zur Her
stellung von flüssigen oder pastösen Lebens
mittel- und/oder pharmazeutischen Massen insbe
sondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß ein zentrifugenartiger
Mischer eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß während des Misch
vorganges im Mischraum Vakuum erzeugt wird.
11. Mischer zum Einsatz in einem der vorgenannten
Verfahren, dadurch gekennzeichnet, daß der zur
Aufnahme der zu mischenden Masse vorgesehene Be
hälter drehbar um eine feste Achse gelagert ist
und um diese Achse angetrieben wird und zusätz
lich um mindestens eine weitere Achse, welche zu
der ersten Achse nicht senkrecht steht, drehbar
ist auf Grund der Zentrifugalkraft der Masse des
Behälters und/oder der im Behälter befindlichen
Masse.
12. Mischer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen, zwei oder mehr Behälter aufnehmen
kann.
13. Mischer nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mischraum zum Anschluß an eine oder
mehrere Vakuumpumpen ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4000353A DE4000353A1 (de) | 1989-01-17 | 1990-01-09 | Anmischen von ein- und mehrkomponentigen fluessigen und pastoesen massen in zentrifugenartigen mischvorrichtungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3901136 | 1989-01-17 | ||
DE4000353A DE4000353A1 (de) | 1989-01-17 | 1990-01-09 | Anmischen von ein- und mehrkomponentigen fluessigen und pastoesen massen in zentrifugenartigen mischvorrichtungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4000353A1 true DE4000353A1 (de) | 1990-07-19 |
Family
ID=25876826
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4000353A Withdrawn DE4000353A1 (de) | 1989-01-17 | 1990-01-09 | Anmischen von ein- und mehrkomponentigen fluessigen und pastoesen massen in zentrifugenartigen mischvorrichtungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4000353A1 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1924732A1 (de) * | 1969-05-14 | 1970-11-19 | Graham Robert A | Verfahren und Mischer zur Herstellung von Plastisolen |
-
1990
- 1990-01-09 DE DE4000353A patent/DE4000353A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1924732A1 (de) * | 1969-05-14 | 1970-11-19 | Graham Robert A | Verfahren und Mischer zur Herstellung von Plastisolen |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Z.: Kunststoffe, Bd.59, 1969, H.10, S.709 * |
Kunststoff-Handbuch, Bd.VII, Polyurethane, 1966, C.H.Verlag, S.149ff u. 504ff * |
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---|---|---|---|
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |