DE397951C

DE397951C - Dental, individually adjustable articulator

Info

Publication number: DE397951C
Application number: DER53071D
Authority: DE
Original assignee: Sommer & Runge
Current assignee: Sommer & Runge
Priority date: 1921-05-22
Filing date: 1921-05-22
Publication date: 1924-09-17

Description

Zahnärztlicher, individuell verstellbarer Artikulator. Man versteht unter Artikulator in der technischen Zahnheilkunde eine Vorrichtung, welche erlaubt, die Kiefermodelle eines Patienten in derselben Weise gegeneinander zu bewegen, wie dies der Patient beim Kauen zu tun gewohnt ist.Dental, individually adjustable articulator. One understands under the articulator in technical dentistry a device that allows to move the jaw models of a patient against each other in the same way as this is what the patient is used to doing while chewing.

Jeder Mensch besitzt eine ihm eigentümliche Iiieferbewegung, in der er gewohnheitsmäßig und unbewußt beim Kauen seinen Kiefer bewegt. Diese individuelle Kieferbewegung ist abhängig von der Gestaltung der drei Flächen der Schädelbasis, an denen der Unterkiefer infolge der Tätigkeit der am Unterkiefer ansetzenden Muskeln entlanggleitet. Diese drei Flächen sind die beiden Gelenkflächen und die obere Zahnreihe. Beim Kauen, das sich aus drei Bewegungsfaktoren zusammensetzt, von denen der wichtigste und hauptsächlich in Betracht kommende die Seitbißbewegung ist, bewegt sich der Unterkiefer in Form eines Scharniergelenks um die virtuelle Kondylen- oder Gelenkachse, wobei die Achse selbst gemäß den von der Form der Gelenkflächen und dem Muskelzug bedingten Kondvlenbahnen ihre Lage im Raume verändert, und zwar so vollständig, daß der Unterkiefer in toto nach links und rechts verschoben wird.Every person has a peculiar delivery movement in which he habitually and unconsciously moves his jaw while chewing. This individual Jaw movement depends on the design of the three surfaces of the skull base, those of the lower jaw as a result of the activity of the muscles attached to the lower jaw slides along. These three surfaces are the two articular surfaces and the upper row of teeth. When chewing, which is made up of three movement factors, the most important of which and the main thing to consider is the side bite movement, the moves Lower jaw in the form of a hinge around the virtual condyle or joint axis, the axis itself according to the on the shape of the articular surfaces and the conduction pathways caused by the muscular tension changed their position in space, namely so completely that the lower jaw is shifted to the left and right in toto.

Es sind nun Artikulatoren bekannt, bei denen die Achse im Raume frei beweglich ist. Immerhin aber bleiben bei diesen Artikulatoren stets zwei Punkte übrig, die dadurch ausgezeichnet sind, daß die Achse bei ihren Bewegungen stets durch einen dieser Punkte hindurchgeht. Es besteht also hier für die Seitwärtsbewegung rechts und links j e ein festliegender Wippunkt, um den die Artikularachse frei schwingen muß. Vergleicht man hiermit nun die im Kiefer tatsächlich vorkommenden Bewegungsvorgänge, so erkennt man, daß die virtuelle Achse des Unterkiefers sich beim Menschen derart vollständig frei bewegen kann, daß die beiderseitigen Schwingungszentren selbst wieder sich längs Kurven bewegen können, also Momentanrctationszentren bilc'.en. Diese Möglichkeit soll durch den Artikulator gemäß der Erfindung geschaffen werden. Die Achse ist bei ihm derart frei beweglich, daß kein Punkt im Raum vorhanden ist, durch den sie bei ihrer Bewegung dauernd hindurchgehen muß. Sie besitzt ein Uomentanrotationszentrum.Articulators are now known in which the axis is free in space is movable. At least two points remain with these articulators remaining, which are characterized by the fact that the axis is always passes through one of these points. So there is here for sideways movement on the right and left there is a fixed rocking point around which the articular axis is free must swing. If you compare this with the ones actually occurring in the jaw Movement processes, so one recognizes that the virtual axis of the lower jaw is can move so completely freely in humans that the two-sided centers of vibration be able to move along curves themselves again, i.e. bilc'.en momentum centers. This possibility is to be created by the articulator according to the invention. The axis is so freely movable that there is no point in space, through which she has to go continuously while moving. It has a momentary rotation center.

Es soll nun ferner bei dem Artikulator die Möglichkeit bestehen, der Achse genau den Grad freier Beweglichkeit zu geben, den sie bei dem Patienten tatsächlich hat.There should now also be the possibility of the articulator Axis to give exactly the degree of freedom of movement that it actually gives the patient Has.

Man hat bisher Ähnliches dadurch erreicht, daß man am Patienten gewisse Messungen machte und danach gewisse Einstellungen am Artikulator vornahm, die die Achse in die erforderliche Lage brachten. An dem Artikulator gemäß der Erfindung ist die Einrichtung getroffen, daß Kauschablonen, die am Patienten hergestellt werden, in den Artikulator eingesetzt werden. Nun wird die Artikulatorachse durch Verschieben der Schablonen gegeneinander längs im Munde markierter Führungsrinnen so im Raume bewegt, wie die virtuelle Kieferachse im Munde des Patienten beim Verstellen der Schablonen durch Links- und Rechtsbeißen bewegt wurde. Dadurch gelangen die frei beweglichen Lager der Artikulatorachse in eine bestimmte Lage. Jetzt werden die einzelnen Teile dieser Lager festgestellt, und nun ist der Artikulatorachse dauernd und unveränderlich genau die Bewegungsmöglichkeit gegeben, die der virtuellen Kieferachse im Munde des Patienten zukommt.Something similar has hitherto been achieved by doing certain things in the patient Made measurements and then made certain settings on the articulator, which the Bring the axis into the required position. On the articulator according to the invention the arrangement has been made that chewing templates that are made on the patient, be inserted into the articulator. Now move the articulator axis of the templates against each other along the length of the mouth marked guide channels in space moves like the virtual jaw axis in the patient's mouth when adjusting the Stencils moved by left and right biting. This will get them free movable bearing of the articulator axis in a certain position. Now the individual parts of these bearings are established, and now the articulator axis is permanent and invariably precisely the possibility of movement given that of the virtual jaw axis comes in the mouth of the patient.

Die Erfindung betrifft einen artikulator, welcher die 'Möglichkeit bietet, die im Raume frei bewegliche Artikulatorachse mit Hilfe von im Munde des Patienten gewonnener künstlicher Führungsschablonen so ein- und festzustellen, daß sich der der individuellen Xieferbewegung des Patienten entsprechende virtuelle Rotationspunkt von selbst einschaltet und so die betreffende Kieferbewegung am Artikulator genau nachgeahmt werden kann. Der so vervollkommnete Artikulator ist dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerglieder für die im Raume in jeder Richtung bewegliche Artikulatorachse selbst frei beweglich, aber feststellbar sind.The invention relates to an articulator, which the 'possibility offers, the articulator axis freely movable in space with the help of in the mouth of the Artificial guide templates obtained from patients in such a way that the virtual one corresponding to the patient's individual jaw movement The rotation point switches on by itself and so the relevant jaw movement on the articulator can be accurately mimicked. The articulator perfected in this way is characterized by that the bearing members for the articulator axis movable in space in every direction are themselves freely movable, but can be locked.

Die Zeichnung gibt in schaubildlicher Darstellung ein Ausführungsbeispiel des neuen Artikulators wieder.The drawing shows an exemplary embodiment in a diagrammatic representation of the new articulator again.

Der Artikulator besteht aus dem Unter- und Oberteil, die durch die Artikulatorgelenke miteinander verbunden sind. Das Oberteil A besteht aus der Artikulatorachse a, mit der der Modellträger b für das Oberkiefermodell abnehmbar verbunden ist. Das Unterteil B besteht aus dem Grundgestell c mit dem abnehmbaren Modellträger d für das Unterkiefermedell und aus den in der Höhe verstellbaren Artikulatorgelenken f. Das vordere Ende des Modellträgers für das Unterkiefermodell läuft in einem vierkantigen Träger 7r aus, auf welchem ein in etwa 3o ° zur Horizontalen geneigtes rechteckiges Tellerchen lt verschiebbar angebracht ist. Am Ende des oberen :Modellträgers b ist der in seiner Längsrichtung einstellbare Stützstift i angebracht, der in der Okklusion-oder Nullstellung des Apparates in der Mitte des Tellerchens lt aufruht und die im Munde genommene Bißhöhe, d. h. den Abstand der beiden Modelle voneinander, fixiert. Das Tellerchen dient ferner dazu, weiches Amalgam aufzunehmen, in welches der Stützstift bei Verschiebung der mit den Modellträgern verbundenen Bißschablonen eine ganz bestimmte räumliche Kurve einschneidet, die nach Erhärtung des Amalgams und Fortnahme der Bißschablonen dem Stift als Führungskurve dient zur Einschaltung der durch den Muskelzug bedingten virtuellen,`im Raume fortschreitenden Rotationszentren für die Seitbißbewegung.The articulator consists of the lower and upper part, which are connected to one another by the articulator joints. The upper part A consists of the articulator axis a, with which the model carrier b for the upper jaw model is detachably connected. The lower part B consists of the base frame c with the removable model carrier d for the mandibular medal and the height-adjustable articulator joints f. The front end of the model carrier for the lower jaw model ends in a square carrier 7r, on which an approx Horizontal inclined rectangular plate lt is slidably attached. At the end of the upper model carrier b is the longitudinally adjustable support pin i, which rests in the middle of the plate lt in the occlusion or zero position of the device and fixes the bite height taken in the mouth, i.e. the distance between the two models. The plate also serves to hold soft amalgam, in which the support pin cuts a very specific spatial curve when the bite templates connected to the model carriers are moved, which, after the amalgam has hardened and the bite templates have been removed, serves as a guide curve for the pin to switch on the ones caused by the muscle tension virtual centers of rotation that progress in space for the lateral bite movement.

Das Artikulatorgelenk f besteht aus einem Metallring k, in welchem eine Kreisscheibe l auf Kugeln drehbar angeordnet ist. Diese Kreisscheibe l trägt einen kurvenförmigen Schlitz in, in welchem die Artikulatorachse hin und her gleiten kann und vermittels zweier an die Außenseite der Scheibe angelenkter Hebel st in Okklusion- oder Nullstellung derartig innerhalb des Schlitzes fixiert wird, daß ihre durch den Anschlag g genau bestimmte Ruhelage der Mitte der Scheibe entspricht. Unter Okklusion- oder Nullstellung wird diejenige Stellung der Kondylen verstanden, die dem Kieferschlusse bei normalen Zahnreihen entspricht. Die Achse a ist beiderseits in den Schlitzen in und zwischen den Enden der Hebel .rt gelagert. Zunächst kann sie eine reine Drehbewegung ausführen; es würde dies der einfachen Öffnungsbewegung entsprechen. Die Enden der Achse a können sich in den Schlitzen Enden der Achse a können sich in den Schlitzen m verschieben, die in den zwei zueinander parallelen Kreisscheiben l angebracht sind. Diese Scheiben sind an ihrem Umfange in Kugellagern drehbar, und zwar um die Artikulatorachse, wenn sich diese in Nullstellung befindet. An jeder der beiden Kreisscheiben L sind zwei Hebel n angelenkt, die durch eine Feder o gegeneinander und gegen den Anschlag g gedrückt werden und dabei den Schlitz m begrenzen. Sie legen sich gegen den Anschlag g so an, daß zwischen ihnen Raum für die Artikulatorachse a bleibt, und diese so in Okklusionstellung in der Mitte der Kreisscheibe fixiert wird. Die Achse a kann sich in den Schlitzen »z vom Okklusions- oder Nullpunkt nach vor- oder rückwärts verschieben; dabei drängt sie auf jeder Seite einen der Hebel n entgegen dem Druck bzw. Zug der Feder o zurück. Diese Bewegung kann so erfolgen, daß die Achse parallel zu sich selbst bleibt (Vorbiß), sie -kann aber auch mit einer Drehbewegung der Achse im Raume verbunden sein (Seitbiß). Dadurch, daß die Kreisscheiben in Kugellagern drehbar sind, können die Schlitze in jede beliebige Neigung zur Wagerechten erhalten. Diese Neigung wird durch Anziehung der Feststellschraube v festgehalten. Da die Drehungen der beiden Kreisscheiben unabhängig voneinander erfolgen, kann die Artikulatorachse jede mögliche Stellung im Raume einnehmen, soweit dies nicht durch die Länge der Schlitze begrenzt ist.The articulator joint f consists of a metal ring k in which a circular disk l is rotatably arranged on balls. This circular disk l carries a curved slot in which the articulator to and can slide forth and by means of two hinged to the outside of the disc lever st in Okklusion- or neutral position such within the slot is fixed that their g by the stop precisely determined rest position corresponds to the center of the disc. The occlusion or zero position is understood to mean that position of the condyles which corresponds to the closure of the jaw in normal rows of teeth. The axis a is mounted on both sides in the slots in and between the ends of the lever .rt. At first it can perform a pure rotary movement; this would correspond to the simple opening movement. The ends of the axis a can move in the slots. The ends of the axis a can move in the slots m, which are mounted in the two circular disks l parallel to one another. The circumference of these disks can be rotated in ball bearings, namely around the articulator axis when this is in the zero position. On each of the two circular disks L, two levers n are articulated, which are pressed against one another and against the stop g by a spring o and thereby delimit the slot m. You lay against the stop g so that there is space between them for the articulator axis a, and this is fixed in the occlusion position in the center of the circular disk. The axis a can move forwards or backwards in the slots »z from the occlusion or zero point; in doing so, it pushes one of the levers n back on each side against the pressure or tension of the spring o. This movement can take place in such a way that the axis remains parallel to itself (pre-bite), but it can also be combined with a rotary movement of the axis in space (side bite). Because the circular disks are rotatable in ball bearings, the slots can have any inclination to the horizontal. This inclination is held by tightening the locking screw v. Since the rotations of the two circular disks take place independently of one another, the articulator axis can assume any possible position in space, as long as this is not limited by the length of the slots.

Um auch eine Verschiebung der Achse in ihrer Längsrichtung (Benettsche Lateralverschiebung) zu ermöglichen, liegen beiderseits den Achsenenden Bleche r an, die um zur Kreisscheibenebene parallele Achsen s schwenkbar sind. Die Achsen s kreuzen die Artikulatorachse a, so daß eine Längsverschiebung der Artikula torachse nur gleichzeitig mit einer Verschiebung der Achsenenden in den Schlitzen in möglich ist. Die Stellung der Bleche y kann durch Anziehen der Stellschraube t festgehalten werden. Die Artikulatorachse wird also trotz aller Beweglichkeit in der Nullstellung bei Ausführung der reinen Scharnierbewegung derartig sicher fixiert, daß ihr Mittelpunkt stets mit dem Mittelpunkt des Abstandes der beiden Kreisscheiben voneinander übereinstimmt, und die Fixierungsbleche bilden keine ungewollten @Ä°ipp- oder Rotationspunkte bei Ausführung der Seitwärtsbewegungen.In order to also shift the axis in its longitudinal direction (Benettsche To enable lateral displacement), there are sheets r on both sides of the axis ends which can be pivoted about axes s parallel to the circular disk plane. The axes s cross the articulator axis a, so that a longitudinal displacement of the Artikula gate axis only possible simultaneously with a shift of the axis ends in the slots is. The position of the sheets y can be fixed by tightening the adjusting screw t will. The articulator axis is therefore in the zero position despite all mobility when executing the pure hinge movement so securely fixed that its center always coincides with the center point of the distance between the two circular disks, and the fixing plates do not form any unwanted tipping or rotation points Execution of the sideways movements.

Die Einschaltung der im Raume fortschreitenden virtuellen Wipp- oder Rotationspunkte für die Seitbißbewegung geschieht am Artikulator lediglich durch die Kurvenführung des Stützstiftes auf der im Amalgam des Tellerchens wiedergegebenen Kurve der Schablonenführung.The activation of the virtual rocker or Rotation points for the lateral bite movement only happen on the articulator the curve guidance of the support pin on the one reproduced in the amalgam of the plate Stencil guide curve.

Es ist nicht unbedingt erforderlich, die Scheiben L als Kreisscheiben auszubilden. Es kann ihnen auch eine andere Form gegeben werden; wesentlich ist nur, daß sie um die der Nullstellung der Artikulatorachse entsprechende Achse drehbar gelagert sind.It is not absolutely necessary to use the disks L as circular disks to train. They can also be given a different shape; is essential only that they are rotatable about the axis corresponding to the zero position of the articulator axis are stored.

Claims

PATENT CLAIMS: i. Articulator for dental purposes, characterized in that the bearing members (l, r) for the articulator axis a, which is movable in space in every direction, are themselves freely movable, but can be locked.

2. Articulator according to claim i, characterized in that i. the articulator axis (a) is mounted in two slots (m) which are parallel to each other in their planes rotatable, lockable in any position discs (l) are attached, and the by two levers pressing against each other in their rest position in the center of the disks is fixed in such a way that, through the movement paths of theirs, two individual ones Rash caused by bite templates, their guide elements adjust automatically in such a way that as determined by the movement paths of the bite templates, and 2. that after determination of the disks (L) and the stops resting on the end faces the individual Movement curves of the bite templates can also be reproduced without templates with the help of the known front support pin (i) and one in a plastic and re-solidified mass buried, also known guide curve.

3rd Articulator according to claim i, characterized in that the guide slots (m) for the axis ends in parallel to each other, around the rest position of the articulator axis rotatable discs (L) are attached.

4. Articulator according to claim 3, characterized characterized in that the two resiliently pressing against each other lever (s), which the ends of the axes in the slots in the zero position determined by the stop (g) hold on to the rotatable discs and return them after each rash (l) are stored themselves. Articulator according to claim 3, characterized by the The end faces of the axis abutting stops (r) that cross around the articulator axis, to the disks (L) parallel axes (s) are pivotable.