DE3942811A1 - Handrad mit taktiler rastung - Google Patents
Handrad mit taktiler rastungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Handrad mit taktiler, durch ein
Magnetsystem bewirkter Rastung.
Es ist bekannt (DE-PS 32 24 386), bei Handrädern, mittels deren
elektrische Signale zur Positionsveränderung des Werkzeugträ
gers einer Werkzeugmaschine erzeugt werden, anstelle einer
mechanischen Rastung eine magnetische Rastung vorzusehen. Die
beiden relativ zueinander bewegbaren Teile des Rastmechanismus
sind hierbei berührungslos über wenigstens einen Luftspalt
zusammenwirkende Komponenten des Magnetsystems, dessen magne
tischer Fluß von einem Permanentmagneten erzeugt wird. Die
Rastung des Handrades ist deshalb verschleißfrei und das bei
einer Drehung zu überwindende Rastmoment ist durch die Ausbildung
des Magnetsystems festgelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Handrad mit taktiler Rastung zu schafffen. Diese Aufgabe löst
ein Handrad mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Lösung das die taktile
Rastung bewirkende Magnetsystem wenigstens eine Erregerspule
aufweist und der diese durchfließende Erregerstrom abhängig
ist von den durch die Handradbetätigung ausgelösten Vorgängen,
kann das Rastmoment der Rastung verändert werden, und zwar
in Abhängigkeit von den durch die Handradbetätigung ausgelösten
Vorgängen. Beispielsweise kann das Rastmoment von einem Min
destwert ausgehend in demjenigen Maße erhöht werden, wie die
auf ein Werkzeug einwirkende Kraft infolge der durch die Drehung
des Handrades bewirkten Zustellung ansteigt. Durch eine solche
Rückmeldung erkennt die Bedienungsperson wie bei der Betäti
gung eines Handrades, mittels dessen unmittelbar ein Werkzeug
zugestellt wird, ab welcher Position das Werkzeug das Werkstück
bearbeitet und wie stark das Werkzeug und das Werkstück durch
den Bearbeitungsvorgang belastet werden. Die Werkzeugzustel
lung kann deshalb ebenso feinfühlig ausgeführt werden wie bei
einem Handrad, welches den Werkzeugträger unmittelbar bewegt.
Man kann sogar Vibrationen am Werkzeug und/oder Werkstück er
fassen und dementsprechend den Erregerstrom der Erregerspule
der magnetischen Rastung modulieren, um entsprechend das Rast
moment zu verändern. Die Bedienungsperson spürt auch dann diese
Vibrationen bei der Betätigung des Handrades.
Die am Werkzeug oder Werkstück wirksamen Kräfte einschließlich
der Vibrationen können in verschiedener Weise erfaßt werden.
Man kann beispielsweise einen oder mehrere Sensoren am Werkzeug
oder den das Werkzeug tragenden Bauteilen anordnen. Sofern
die bei der Werkstückbearbeitung auftretenden Kräfte relativ
groß sind, kann auch aufgrund des Stromes des Antriebsmotors
der Werkzeugmaschine die Steuergröße für den Erregerstrom der
magnetischen Rastung erzeugt werden.
Die beim Drehen des Handrades zu bildenden Signale können in
bekannter Weise mittels eines optischen Sensors erzeugt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung kann man aber auch die Erre
gerspule als Impulsgeber verwenden, da in ihr bei einer Dreh
bewegung eine Spannung erzeugt wird, aus welcher die Größe
des Drehwinkels gewonnen werden kann.
Es ist zwar möglich, bei der erfindungsgemäßen Lösung ein Grund
rastmoment mittels eines Permanentmagneten zu erzeugen. In
der Regel wird es aber vorteilhafter, weil kostengünstiger
sein, den gesamten Fluß mittels der Erregerspule zu erzeugen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Erregerspule
als eine konzentrisch zu der den Rotor des Magnetsystems tragen
den Welle angeordnete Ringspule ausgebildet. Eine solche Ring
spule läßt sich kostengünstig herstellen und ebenfalls kosten
günstig montieren.
Sehr kostengünstig ist ferner für eine solche Ringspule ein
Stator gemäß Anspruch 5. Ein derartiger Ringkörper aus Kunst
stoff läßt sich sehr preiswert herstellen und automatisch mit
den Polelementen bestücken. Dabei kann die Bestückung sich
nur über einen Teil des Umfanges erstrecken, so daß gegebenen
falls ausreichend Platz für die Unterbringung eines Impulsge
bers, beispielsweise eines optischen Impulsgebers, zur Verfü
gung steht.
Der Ringkörper, der eine große Anzahl von Polelementen tragen
kann, was eine sehr präzise Rastung ergibt, bildet gemäß Anspruch
7 vorzugsweise einen Teil eines zum Rotor hin offenen Ring
topfes.
Der Rotor ist vorzugsweise gemäß Anspruch 8 ausgebildet, da
dann für den Rotor ein kostengünstiges Stanzteil verwendet
werden kann. Die Form und Größe der Zähne des Rotors sind dabei
zweckmäßigerweise entsprechend dem Querschnitt der Polelemente
gewählt, die keinen segmentförmigen Querschnitt aufzuweisen
brauchen, sondern einen rechteckförmigen Querschnitt haben
können.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise in Längsrichtung geschnitten dar
gestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Ringkörper,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Rotor,
Fig. 4 ein Blockschaltbild des Ausführungsbeispiels.
Ein üblicherweise als Handrad bezeichneter, handbetätigter
Geber, wie er beispielsweise zur Steuerung der Werkzeugzustel
lung einer Werkzeugmaschine verwendet wird, weist ein mit einem
Flansch 1′ versehenes Gehäuse 1 auf, in dem drehbar eine Welle
2 gelagert ist. Auf dem einen Endabschnitt dieser Welle 2 ist
fest ein Drehknopf 3 angeordnet. Neben dem nicht dargestell
ten Lager der Welle 2 ist auf der dem Drehknopf 3 abgewandten
Seite in dem Gehäuse 1 konzentrisch zur Welle 2 ein aus einem
ferromagnetischen Material bestehender Stator 4 des Magnetsys
tems einer verschleißfreien Rastung angeordnet. Wie Fig. 1 zeigt,
besteht der Stator 4 aus einem hohlzylindrischen Teil 4′ und
einem ringscheibenförmigen Teil 4′′. Letzterer schließt sich
an den hohlzylindrischen Teil 4′ im Bereich von dessen gegen
den Drehknopf 3 weisenden Endabschnitt an.
An der äußeren Randzone der dem Drehknopf 3 abgewandten Stirn
fläche des ringscheibenförmigen Teils 4′′ liegt ein Ringkör
per 5 aus Kunststoff mit seiner einen Stirnseite an. Die axiale
Länge dieses Ringkörpers 5 ist gleich dem Überstand des hohl
zylindrischen Teiles 4′ über den ringscheibenförmigen Teil
4′′ gewählt. Wie Fig. 2 zeigt, ist der Ringkörper 5 mit einer
Vielzahl von im Querschnitt rechteckförmigen Durchgangskanä
len 6 versehen, die alle parallel zu seiner Längsachse ver
laufen. Außerdem liegt ihre Längsmittelebene in je einer Radial
ebene des Ringkörpers 5. Alle Durchgangskanäle 6 haben die
gleiche Form und die gleiche Größe. Außerdem sind alle Zwi
schenräume zwischen den Durchgangskanälen 6 gleich groß.
Der Winkel, um den die Durchgangskanäle 6 gegeneinander versetzt
sind, bestimmt den Winkel zwischen zwei Rastpositionen der
Rastung. Man wird deshalb in der Regel diesen Winkel α we
sentlich kleiner wählen als in Fig. 2 dargestellt, beispiels
weise 3,6°, was hundert Rastpositionen für eine vollständige
Drehung des Drehknopfes 3 ergibt.
In die Durchgangskanäle 6 ist je ein Polelement 7 eingesetzt,
das den Durchgangskanal 6 vollständig ausfüllt und bündig mit
den beiden Stirnflächen des Ringkörpers 5 abschließt. Der recht
eckförmige Querschnitt der Polelemente 7, die aus einem ferro
magnetischen Blech ausgestanzt sind, ist etwas größer gewählt
als der Querschnitt der Durchgangskanäle 6, damit die Polele
mente 7 in den Durchgangskanälen 6 klemmend festgehalten werden.
Das Einsetzen der Polelemente 7 in die Durchgangskanäle 6 kann
mittels einer Bestückungsmaschine erfolgen. Im Ausführungsbei
spiel sind einige nebeneinanderliegende Durchgangskanäle 6
nicht mit Polelementen 7 bestückt, weil hier ein optischer
Sensor 8 angeordnet ist.
Das eine Ende aller Polelemente 7 liegt, wie Fig. 1 zeigt, an
der vom Drehknopf 3 wegweisenden Stirnseite des scheibenför
migen Teiles 4′′ des Stators 4 an. Der Ringkörper 5 wird in
dieser Position mittels nicht dargestellter Schrauben gehalten,
welche an den Ringkörper 5 außen angeformte Augen 5′ durchdringen
und in Gewindebohrungen des Gehäuses 1 eingreifen.
In dem durch den Stator 4 und den Ringkörper 5 gebildeten Ring
topf ist eine ringförmige Erregerspule 9 eingelegt, welche
den magnetischen Fluß für die magnetische Rastung erzeugt.
Der über die dem Drehknopf 3 abgewandte Stirnfläche des hohl
zylindrischen Teiles 4′ des Stators 4 überstehende Endabschnitt
der Welle 3, der im Ausführungsbeispiel einen reduzierten Durch
messer hat, trägt einen ringscheibenförmigen Rotor 10. Die
Schulter am Übergang der Welle 2 zu ihrem im Durchmesser ver
kleinerten Endabschnitt ist so angeordnet, daß zwischen dem
sich an ihr abstützenden Rotor 10 und den dem Rotor 10 zuge
wandten Stirnflächen des hohlzylindrischen Teiles 4′ und des
Ringkörpers 5 ein geringer Luftspalt 11 vorhanden ist, der
in Fig. 1 übertrieben groß dargestellt ist. Der Rotor 10 ist
drehfest und axial unverschiebbar auf der Welle 2 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel trägt hierzu eine fest mit der Welle
2 verbindbare Haltescheibe 12 bei, welche an der dem Drehknopf
3 abgewandten Seite des Rotors 10 anliegt.
Der Rotor 10 ist eine aus einem ferromagnetischen Blech ausge
stanzte Scheibe, deren äußere Randzone eine der Zahl der Durch
gangskanäle 6 entsprechende Anzahl von Zähnen 13 bildet. Diese
Zähne 13, die auch hinsichtlich ihrer Größe und ihres Abstan
des vom Zentrum mit den Durchgangskanälen 6 übereinstimmen,
sind um den gleichen Winkel wie letztere gegeneinander ver
setzt. In jeder Rastposition ist deshalb jeder der Zähne 13
auf einen der Durchgangskanäle 6 und, soweit diese mit den
Polelementen 7 bestückt sind, auf eines der Polelemente 7 aus
gerichtet.
Der Pfad, dem der von der Erregerspule 9 erzeugte magnetische
Fluß folgt, verläuft in axialer Richtung durch den hohlzylin
drischen Teil 4′ des Stators 4, in radialer Richtung durch
den ringscheibenförmigen Teil 4′′ des Stators 4 sowie in axia
ler Richtung durch die Polelemente 7. Zwischen dem hohlzylin
drischen Teil 4′ und dem Rotor 10 wird der Luftspalt 11 über
quert. Im Rotor 10 verläuft der magnetische Fluß in radialer
Richtung. Eine nochmalige Überquerung des Luftspaltes 11 er
folgt zwischen den Polelementen 7 und den Zähnen 13. Da hier
der effektive Luftspalt am kleinsten ist, wenn die Zähne 13
auf die Polelemente 7 ausgerichtet sind, wird der Rotor 10
in jeder dieser Winkellagen magnetisch verrastet.
Die Höhe des Rastmomentes hängt von der Größe des die Erreger
spule 9 durchfließenden Erregerstromes ab. Dieser Erregerstrom
wird von einem Verstärker 14 gesteuert, dessen veränderbare
Verstärkung von einem Sensor 15 gesteuert wird, der ein Steuer
signal erzeugt, das die Kräfte repräsentiert, welche an dem
mittels des Handrades verstellbaren Werkzeug 16 angreifen.
Im Ausführungsbeispiel ist der Sensor 15 am Halter 17 des Werk
zeuges 16 angeordnet und erfaßt sowohl die Vibrationen des
Werkzeuges 16 als auch die Größe der auf dieses einwirkenden
Kräfte.
Die Kennlinie des Verstärkers 14 ist im Ausführungsbeispiel
so festgelegt, daß in einem Bereich der am Werkzeug 16 angrei
fenden Kräfte zwischen Null und einem vorgegebenen Wert der
Erregerstrom unabhängig von diesen Kräften einen Mindestwert
hat, der zu einem Grundrastmoment führt. Wird dieser vorgege
bene Wert der Kräfte am Werkzeug 16 überschritten, dann nimmt
der Erregerstrom im Ausführungsbeispiel linear mit der Kraft
zu. Selbstverständlich sind auch andere funktionale Zusammen
hänge zwischen den am Werkzeug 16 angreifenden Kräften und
dem Erregerstrom realisierbar.
In dem nicht mit Polelementen 7 bestückten Bereich des Ring
körpers 5 ist der optische Sensor 8 vorgesehen, der in der
Art einer Lichtschranke die Zähne 13 des Rotors 10 abtastet
und ein Signal erzeugt, das nicht nur eine Information über
den Drehwinkel, sondern auch die Drehrichtung enthält. Dieses
Signal wird der Steuerung einer Antriebsvorrichtung 18 für
den Halter 17 zugeführt.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch
die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind
als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der Erfindung, auch
wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht
in den Ansprüchen erwähnt sind.
Claims (10)
1. Handrad mit taktiler, durch ein Magnetsystem bewirkter Rastung,
dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetsystem (4, 7, 9, 10)
wenigstens eine Erregerspule (9) aufweist und der sie durch
fließende Erregerstrom abhängig ist von den durch die Hand
radbetätigung ausgelösten Vorgängen.
2. Handrad nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens
einen Sensor (15) für die durch die Vorgänge ausgelösten
Kräfte und/oder Momente und/oder Schwingungen, mit dessen
Signalen der Erregerstrom gesteuert oder geregelt wird.
3. Handrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregerspule (9) als Geber für das die Drehbewegung
repräsentierende Signal vorgesehen ist.
4. Handrad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erregerspule (9) als eine konzentrisch
zu der den Rotor (10) des Magnetsystems tragenden Welle
(3) angeordnete Ringspule ausgebildet ist.
5. Handrad nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Erregerspule (9) tragende Stator des Magnetsystems einen
die Erregerspule (9) konzentrisch umfassenden Ringkörper
(5) aus Kunststoff aufweist, der mit zu seinen Stirnflächen
hin offenen Aufnahmen (6) für ferromagnetische Polelemente
(7) versehen ist, die mit gleichen Zwischenräumen in Um
fangsrichtung nebeneinander angeordnet sind.
6. Handrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ringkörper (5) einen von Polelementen (7) freien Abschnitt
aufweist.
7. Handrad nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das eine Ende der Polelemente (7) am Stator (4) anliegt
und daß der Stator (4) zusammen mit dem Ringkörper (5) einen
zum Rotor (10) hin offenen und von diesem durch einen Luft
spalt (11) getrennten Ringtopf bildet.
8. Handrad nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rotor (10) die Form einer Scheibe hat,
deren auf den Ringkörper (5) ausgerichtete äußere Randzone
radial verlaufende Zähne (13) bildet, die in Umfangsrich
tung um den gleichen Winkel gegeneinander versetzt sind
wie die Polelemente (7).
9. Handrad nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
in einer Radialebene liegende Querschnitt der Polelemente
(7) und der Zähne (13) rechteckig ist.
10. Handrad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
in einer radialen Ebene liegende Querschnitt der Polele
mente (7) die gleiche Größe wie der entsprechende Quer
schnitt der Zähne (13) hat.
Priority Applications (1)
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