DE3939898A1 - Herzschrittmacher - Google Patents
HerzschrittmacherInfo
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
- A61N1/18—Applying electric currents by contact electrodes
- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
- A61N1/362—Heart stimulators
- A61N1/365—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential
- A61N1/36514—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential controlled by a physiological quantity other than heart potential, e.g. blood pressure
- A61N1/36542—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential controlled by a physiological quantity other than heart potential, e.g. blood pressure controlled by body motion, e.g. acceleration
Description
Die Erfindung betrifft einen Herzschrittmacher nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus "Biomedizinische Technik, 34 (1989), 191-196" ist ein
Herzschrittmachersystem bekannt, das für die frequenzadap
tive Ein- und Zweikammerstimulation entwickelt wurde und
dessen Frequenzsteuerung auf der Grundlage der Messung des
tieffrequenten Schwingungsspektrums erfolgt. Dazu werden
die Signale pegellimitiert und frequenzselektiv verstärkt
und der Spektralanteil für die körperliche Belastung aus
gewertet.
Mit Hilfe eines im Schrittmachergehäuse integrierten pie
zoelektrischen Wandlers sowie einer nachgeschalteten Si
gnalverarbeitung lassen sich die durch die körperliche Be
lastung auftretenden Bewegungsgrößen erfassen unnd eine
optimale physiologische Anpassung des Schrittmachers an
den gegebenen Belastungszustand des Patienten erzielen.
Die dem im Schrittmachergehäuse integrierten piezoelektri
schen Wandler nachgeschaltete Signalverarbeitung erfordert
jedoch einen zusätzlichen Strombedarf zu den übrigen
Schaltungsteilen des Schrittmachers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Herz
schrittmacher anzugeben, dessen Stromverbrauch je nach Ak
tivität des Patienten minimiert wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Herzschrittmacher nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die im Kennzeichen ange
gebenen Merkmale gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung ergeben sich aus den Ansprüchen, der weiteren Be
schreibung und der Zeichnung.
Um zu vermeiden, daß das relativ stromaufwendige Auswerte
programm der nachgeschalteten Signalverarbeitungsschaltung
eines Aktivitätssensorsystems ohne Unterbrechung aktiviert
ist, wird erfindungsgemäß ein unabhängiges Sensorsystem
verwendet, welches Aktivitäten detektiert und bei Detek
tion das Aktivitätssensorsystem einschaltet.
Vorteilhaft wird dazu ein Bewegungssensor eingesetzt, der
z. B. aus einem Feder/Massesystem bestehen kann. Dieser Be
wegungssensor liefert ein Aktivierungssignal für das Akti
vitätssensorsystem, welches die erforderliche Frequenzan
passung an die Aktivität des Patienten durchführt. Die
Rückstellung auf eine festfrequente Ruhefrequenz erfolgt
sodann, sobald über das Aktivitätssensorsystem wieder die
Ruhefrequenz erreicht ist. Die Frequenzanpassung erfolgt
erfindungsgemäß nach Über/Unterschreiten einer vorgegebe
nen Anzahl von Ereignissen pro Zeiteinheit, insbesondere
mit Hysterese. Ein Bewegungssensor nach dem Prinzip eines
Feder/Massesystem stellt vorteilhaft erst dann eine Kon
taktgabe her, wenn die Bewegung des Herzschrittmachers ein
den Ruhewert entsprechendes Beschleunigungsmaß übersteigt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform erfolgt die Fre
quenzanpassung nach Beendigung der detektierten Bewegung
nicht über den Bewegungssensor, sondern über das
Aktivitätssensorsystem.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann als
Bewegungssensor ein Filter verwendet werden, das den Re
spirationsanteil bei Impedanzmessung im Herzen auswertet
und dann anspricht, sobald die Atmung von dem individuel
len Gleichmaß, der Ruheatmung, abweicht. Ein solcher Sen
sor würde bei schneller Atmung ansprechen und das Aktivi
tätssensorsystem einschalten.
Das Ansprechen des Bewegungssensors kann vorteilhaft auch
bewußt vom Patienten herbeigeführt werden, indem er einige
Atemzüge forciert ausführt oder indem die Aktivität des
Aktivitätssensorsystems durch einige forcierte Bewegungen
des Oberkörpers ausgelöst wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 Details des Herzschrittmachers mit Bewegungsde
tektor
Fig. 2 Ausgangssignal einer Bewegungsdetektorschaltung,
Fig. 3 Zeitdiagramm, sowie
Fig. 4 ein Blockschaltbild eines ratengesteuerten Herz
schrittmachers gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein Schaltbild des zuvor dargestellten
Herzschrittmachers 21 mit Details des Bewegungssensors 9
und dem nachgeschalteten Aktivitätssensorsystems 20. Der
Bewegungssensor 9 besteht vorzugsweise aus einer an Federn
11 aufgehängten Masse 10, die in Ruhestellung Kontakte
12, 13 nicht berührt. Beispielsweise können die Kontakte
12 mit Bezugspotential V, die Kontakte 13 mit den Eingän
gen eines NOR-Gatters 14 verbunden sein. Die Kontakte
12, 13 sind abwechselnd mit Bezugspotential V und mit den
Eingängen des NOR-Gatters 14 verbunden. In diesem Beispiel
werden zweidimensionale Richtungsänderungen aufgenommen.
Es kann jedoch auch ein Bewegungssensor 9 mit dreidimen
sionaler Detektierung der Richtungsänderung verwendet wer
den. Der Ausgang des NOR-Gatters 14 führt über einen In
verter 15 auf einen Speicher 16, der nach Überschreiten
einer Schwellwertspannung einen nachgeschalteten Schmitt-
Trigger 17 veranlaßt, über eine Steuersignalleitung 18 ei
nen Schalter 19 zu schließen. Sobald der Schalter 19 ge
schlossen ist, wird das nachgeschaltete Aktivitätssensor
system 20 aktiviert.
Nach Beendigung der Bewegung kann in einem Ausführungsbei
spiel der Schalter 19 durch den Schmitt-Trigger 17 zeit
verzögert geöffnet werden und somit eine Rückschaltung auf
die festfrequente Ruhefrequenz erfolgen. In Ruhe arbeitet
der Herzschrittmacher dann nur in der sogenannten "Watch
dog-Funktion". In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
der Schmitt-Trigger 17 durch ein Flip-Flop ersetzt, daß
durch ein detektiertes Bewegungssignal gesetzt und durch
ein Rücksetzsignal des nachgeschaltetn Aktivitätssensor
systems 20 über die gestrichelt gezeichnete Leitung zu
rückgesetzt wird.
Fig. 2 zeigt das Ausgangssignal der Bewegungsdetektor
schaltung. In Ruhestellung hat der Speicher 16 keine La
dung. Sobald der Patient Bewegungen ausführt, werden Kon
takte 12, 13 verbunden, so daß der Speicher 16 entspre
chend der Kurve geladen wird. Nach wenigen Bewegungen ist
der Schwellwert SW der nachfolgenden Schmitt-Triggerschal
tung 17 erreicht. Nach Beendigung der Bewegung fällt die
Spannung wieder unter den Schwellwert SW ab.
Fig. 3 zeigt ein Zeitdiagramm des Schalters 19. Nach Er
reichen des Schwellwertes SW kann zeitversetzt oder unmit
telbar dem Schalter 19 ein Schließsignal S(ein) zugeführt
werden. Nach Beendigung der Bewegung wird dem Schalter 19
durch den Schmitt-Trigger 17 zeitverzögert ein Öffnungs
signal S(aus) zugeführt. Somit erfolgt eine Rückschaltung
auf die festfrequente Ruhefrequenz. Das Öffnungssignal
S(aus) kann auch durch ein Rücksetzsignal des nachgeschal
teten Aktivitätssensorsystems 20 erzeugt werden.
In Fig. 4 ist ein ratengesteuerter Herzschrittmacher 100
im Blockschaltbild dargestellt, der die zuvor im Detail
dargestellten Schaltungsmittel aufweist. Dieser Herz
schrittmacher stimuliert über Steuerstufen 101 bzw. 102
und Ausgangsstufen 103 bzw. 104 Atrium 105 bzw. Ventrikel
106 des Herzens 107 mittels entsprechender an die Aus
gangsschaltungen angeschlossener Elektroden. Diese Elek
troden nehmen auch für Herzeigenaktionen charakteristische
Signale aus dem Herzen auf und führen diese jeweils einer
Eingangsverstärker-Schaltung 108 bzw. 109 zu. Über nachge
schaltete Detektionsstufen 110 bzw. 111 - jeweils getrennt
für Atrium und Ventrikel - werden diese Signale aufberei
tet.
Diese Daten werden einem Prozessorsystem 112 zugeleitet.
Dieses Prozessorsystem ist mit der Steuerlogik über einen
Daten-, einen Steuer- und einen zusätzlichen Bus verbunden, so
daß die von der Prozessoreinheit die digitalisierten im
Atrium und Ventrikel aufgenommenen Signale abgefragt wer
den können und weiterhin digitale Steuersignale zu Auslö
sung von Stimulationsimpulsen im Atrium und Ventrikel
abgegeben werden können. Die Steuerlogik 112 verhält sich
zum Prozessorteil 113 wie ein Steuerteil für eine periphe
re Einheit, beispielsweise als Interface zur Aufnahme und
Abgabe von externen Analogsignalen mit AD-DA-Wandler,
vielfach auch als Eingangs-Ausgangs-Einheit bezeichnet.
Weiterhin ist mit der Steuerlogik ein Zweirichtungsüber
tragungskanal 114, 115 verbunden, der mittels einer Induk
tivität 116 sowohl vom Herzen aufgenommene Signale nach
außerhalb des Patienten oder aber Steuersignale zur Pro
grammierung des Herzschrittmachers von außerhalb des Pati
enten her zum Schrittmacher übertragen kann. Weiterhin ist
vorgesehen eine Batterie 117 zur Versorgung des gesamten
Schrittmachers, ein Quarz 118 und ein Schwingkreis 119 als
Zeitgeber bzw. Reservezeitgeber.
Ein Signalaufnahmeteil 120 dient zur Ermittlung eines phy
siologischen Parameters innerhalb des Körpers des Patien
ten, der ein Maß für die körperliche Belastung bildet. Bei
dem dargestellten Ausführungbeispiel handelt sich dabei um
einen Impulsgeber zur Abgabe von Meßimpulsen im rechten
Ventrikel, aus denen über die im Ventrikel befindliche
Elektrode der aktuelle elektrische Widerstand innerhalb
des Ventrikels zu vorbestimmten Zeiten ermittelt werden
kann. Weiterhin ist die Schaltung 120 versehen mit einer
Leitung zum Abschalten dieser Baugruppe, so daß insbeson
dere die Abgabe von Stromimpulsen unterbunden wird.
Schließlich ist noch ein Bewegungsaufnehmer 121 vorgese
hen, der körperliche Bewegungen des Patienten und insbe
sondere Lageveränderungen, d.h. die in Übergang aus einer
liegenden in einer stehenden Position erfaßt. Der Bewe
gungsaufnehmer ist mit dem Prozessorsystem 112 zum direk
ten Datenaustausch verbunden.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht
auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbei
spiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar,
welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich
anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (7)
1. Herzschrittmacher mit von einer innerhalb des Körpers
des Patienten aufgenommenen, ein Maß für die körperliche
Belastung bildenden Meßgröße gesteuerter Stimula
tionsgrundrate,
gekennzeichnet durch
eine Detektionseinrichtung (10, 15), die räumliche Posi
tion des Schrittmachers und damit des Patienten detek
tiert, wobei ein Ausgangssignal der Detektionseinrichtung
(10, 15) ein Schaltsignal (20) bildet, welches eine zu
sätzliche Bedingung oder Steuergröße darstellt für die Ab
hängigkeit der Stimulationsrate von der ein Maß für die
körperliche Belastung bildenden Meßgröße.
2. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bedingung oder
Steuergröße ein Schaltsignal bildet zum Umschalten zwi
schen verschiedenen in einer Auswerteschaltung (16) vor
handenen Speichern (17, 18), deren Speicherplätze, dessen
verschiedene in Abhängigkeit vom Schaltsignal und von der
Meßgröße zu adressierenden Speicherplätze Daten aufweisen,
welche sich adressierten Speicherplätze durchgeführt wird.
3. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(14 bis 17) das Umschaltsignal (SW) zur Abschaltung der
Mittel (20) zur physiologischen Anpassung nach Unter
schreitung einer vorgegebenen Anzahl von Ereignissen pro
Zeiteinheit erzeugt.
4. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung
(14 bis 17) das Umschaltsignal (SW) zur Anschaltung der
Mittel (20) zur physiologischen Anpassung nach Überschrei
ten einer vorgegebenen Anzahl von Ereignissen pro Zeitein
heit erzeugt.
5. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel (20) zur phy
siologischen Anpassung nach Unterschreiten einer vorgege
benen Anzahl von Ereignissen pro Zeiteinheit zeitverzögert
das Umschaltsignal (SW) zum Abschalten erzeugen.
6. Herzschrittmacher nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Bewegungssensor (9) ein lageabhängiger
Schalter ist.
7. Herzschrittmacher nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Bewegungssensor (9) ein Filter ist, das
den Respirationsanteil bei Impedanzmessung im Herzen aus
wertet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893939898 DE3939898A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Herzschrittmacher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893939898 DE3939898A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Herzschrittmacher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3939898A1 true DE3939898A1 (de) | 1991-06-06 |
Family
ID=6394672
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893939898 Withdrawn DE3939898A1 (de) | 1989-11-29 | 1989-11-29 | Herzschrittmacher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3939898A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0727242A2 (de) * | 1995-02-17 | 1996-08-21 | Pacesetter, Inc. | Bewegungssensor für medizinische implantierbare Vorrichtung |
FR2739782A1 (fr) * | 1995-10-13 | 1997-04-18 | Ela Medical Sa | Dispositif medical implantable actif, notamment stimulateur cardiaque, a fonctionnement asservi et consommation reduite |
-
1989
- 1989-11-29 DE DE19893939898 patent/DE3939898A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0727242A2 (de) * | 1995-02-17 | 1996-08-21 | Pacesetter, Inc. | Bewegungssensor für medizinische implantierbare Vorrichtung |
EP0727242A3 (de) * | 1995-02-17 | 1998-10-28 | Pacesetter, Inc. | Bewegungssensor für medizinische implantierbare Vorrichtung |
FR2739782A1 (fr) * | 1995-10-13 | 1997-04-18 | Ela Medical Sa | Dispositif medical implantable actif, notamment stimulateur cardiaque, a fonctionnement asservi et consommation reduite |
EP0770407A1 (de) | 1995-10-13 | 1997-05-02 | ELA MEDICAL (Société anonyme) | Aktive implantierbare medische Vorrichtung, insbesondere geregelt betriebener Herzschrittmacher mit reduziertem Leistungsverbrauch |
US5766228A (en) * | 1995-10-13 | 1998-06-16 | Ela Medical S.A. | Enslaved active implantable medical device with reduced power consumption |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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