DE3935405A1 - Verfahren zum extrahieren von verunreinigungen aus pulver- oder teilchenfoermigem material - Google Patents
Verfahren zum extrahieren von verunreinigungen aus pulver- oder teilchenfoermigem materialInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
hochgradigen Entfernen von Verunreinigungen oder ähnlichem,
die in pulver- oder teilchenförmigen Polymeren, Gummis etc.
(die hier im folgenden der Einfachheit halber nur mit "Poly
meren" bezeichnet werden) enthalten sind.
Es war bisher üblich, als Verfahren zum Entfernen von
Verunreinigungen (z. B. Lösemitteln, Monomeren, Oligomeren und
Nebenprodukten), die in pulver- oder teilchenförmigen Polyme
ren oder Polymeren ähnlicher Form enthalten sind, das Ver
dampfen durch Erhitzen und Vakuum-Verdampfung einzusetzen. Es
verbleiben jedoch kleine Mengen an Verunreinigungen, und
einige dieser Verunreinigungen verschlechtern die Qualität
des Produkts oder sind für den Menschen gesundheitsschädlich.
Wenn das Polymere erhitzt wird, um den Gehalt an Verunreini
gungen zu senken, kann sich beispielsweise die Qualität des
Polymeren verändern, oder es kann weicher werden, so daß es
unmöglich ist, die verbliebenen Mengen an Verunreinigungen
unter einen bestimmten Grad oder noch weiter darunter zu sen
ken.
Deshalb hat man in jüngerer Zeit Hochdruck-Extraktions-Ver
fahren vorgeschlagen, die sich zum Beispiel superkritischer
Fluide bedienen. Beispielsweise offenbart die japanische
Patentveröffentlichung 46 972/1984 ein Verfahren, worin
cyclische Oligomere in einem Polymeren durch den Einsatz
superkritischer Fluide verringert werden.
Wenn man jedoch versucht, nach dem in der japanischen Patent-
Veröffentlichung 46 972/1984 beschriebenen Hochdruck-
Extraktions-Verfahren in hohem Maße Verunreinigungen aus
einem flüssigen Polymeren zu entfernen, wie es dort in Bei
spiel 1 beschrieben ist, so findet man eine Grenze, unter die
beim hochgradigen Extrahieren die Verunreinigungen nicht ab
gesenkt werden können.
Außerdem tritt in manchen Fällen dann, wenn ein Polymeres in
Form eines Pulvers, Granulates oder von Teilchen oder der
gleichen dem obengenannten Hochdruck-Extraktionsverfahren
unterworfen wird, um Verunreinigungen in hohem Maße zu ent
fernen, - verursacht durch die Extraktionsbedingungen - eine
Veränderung an dem Polymeren auf, zum Beispiel ein Erweichen
oder Schmelzen des Polymeren, wodurch die Teilchen des Poly
meren aneinander haften oder kleben bleiben. Wenn jedoch die
Temperatur während der Extraktion unterhalb oder bei der Tem
peratur liegt, bei welcher eine solche Veränderung wie z. B.
ein Erweichen des Polymeren auftritt, wird, in Abhängigkeit
von der Teilchengröße und der Teilchengrößen-Verteilung des
Polymeren, das in Form eines Pulvers oder Granulats oder der
gleichen vorliegt, das Volumen des Polymeren durch Absorbie
ren von Extraktionsmittel steigen, wenn das Polymere der Ex
traktion unterworfen wird, was manchmal bewirkt, daß die
Teilchen des Polymeren aneinander haften oder kleben.
Wenn also in den bekannten Hochdruck-Extraktionsverfahren ein
Polymeres der Extraktion unterworfen wird, kleben die Teil
chen des Polymeren im Verlauf des Extraktionsverfahrens zu
sammen und bilden dabei eine Polymeren-Masse, die ein quali
tatives Problem für das Polymer-Produkt darstellt, ungünstig
für die Entfernung des Produkts aus dem Extraktor ist und
einen weiteren Verfahrensschritt notwendig macht, zum Bei
spiel ein Vermahlen des Produkts.
Deshalb hat man überlegt, die Temperatur derart zu senken,
daß ein solches Verkleben oder Bilden einer Masse nicht auf
treten kann. Wenn jedoch die Temperatur gesenkt wird, wird
die Extraktionsgeschwindigkeit niedrig, und die Extraktion
nimmt einen längeren Zeitraum in Anspruch, was vom ökonomi
schen Standpunkt aus nachteilig ist, da die Vorrichtung große
Abmessungen besitzen und die Menge an Extraktionsmitteln groß
gewählt werden muß.
Insbesondere ist dann, wenn das Polymere ein Pulver oder ein
Granulat von Teilchen mit kleiner Teilchengröße und einer
breiten Teilchengrößenverteilung ist, die Wahrscheinlichkeit
eines Zusammenklebens und des Bildens einer Masse besonders
groß, und es ist unmöglich, bis zu hoher Reinheit zu extra
hieren.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Extraktionsverfah
ren zum Entfernen von Verunreinigungen oder dergleichen durch
Extraktion zur Verfügung zu stellen, die in einem Polymeren
enthalten sind, welches in Form eines Pulvers, Granulates
oder von Teilchen vorliegt, ohne daß dieses Verfahren be
wirkt, daß das Pulver oder die Teilchen aneinander haften,
zusammenkleben oder eine Masse bilden.
Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum (Nach-)
Reinigen oder Veredeln (refining) eines Pulvers oder von
Teilchen aus einem Polymeren zur Verfügung zu stellen, durch
welches in dem Polymeren enthaltene Verunreinigungen wirksam
extrahiert werden können und der Grad der Extraktion der Ver
unreinigungen sehr hoch ist.
Im folgenden soll die Lösung der genannten Aufgabe durch
Zeichnungen und Beschreibung genauer erläutert werden.
Die Zeichnungen stellen folgendes dar:
Fig. 1 ist ein Fließschema, das eine Ausführungsform der beim
erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbaren Vorrichtung zeigt.
Fig. 2 zeigt die Teilchengrößen-Verteilung eines Pulvers,
Granulats oder von Teilchen, auf das/die das erfindungsgemäße
Verfahren in geeigneter Weise angewendet werden kann.
Die Erfinder haben ausgedehnte Forschungsarbeiten durchge
führt, um die obengenannten Nachteile zu vermeiden, die bei
der Entfernung von Verunreinigungen in pulver- oder teilchen
förmigen Produkten auftreten, und sie haben nun gefunden, daß
bei der Beladung mit einem pulver- oder teilchenförmigen
Polymerprodukt in einen Extraktor, um dieses pulver- oder
teilchenförmige Produkt mit einem Extraktionsmittel in super
kritischem Zustand oder in flüssiger Form in Kontakt zu brin
gen, die Teilchen dann am Aneinanderkleben gehindert werden
und die Verunreinigungen wirksam und in hohem Maße entfernt
werden können, wenn die Teilchengrößenverteilung des pulver-
oder teilchenförmigen Produkts und des Hohlraum-Volumen zum
Zeitpunkt der Beladung in den Extraktor auf jeweils vorge
schriebene Bereiche beschränkt wird.
Die vorliegende Erfindung stellt dementsprechend ein Verfah
ren zum (Nach-)Reinigen oder Veredeln (refining) von pulver-
oder teilchenförmigem, festem Material zur Verfügung, wobei
die darin enthaltenen Verunreinigungen mit einem Extraktions
mittel extrahiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Extraktor mit einem festen Material befüllt wird, dessen
Hohlraum-Anteil (Anteil an Leervolumen) 0,36 bis 0,95 be
trägt. Hierbei ist ein solches Verfahren besonders bevorzugt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Hohlraum-Anteil 0,7
bis 0,95 beträgt (im folgenden erste bevorzugte Ausführungs
form genannt). Des weiteren ist ein Verfahren bevorzugt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Extraktor mit einem
festen Material befüllt wird, dessen Teilchendurchmesser auf
im wesentlichen einheitliche Größe gebracht ist oder bei dem
das Gewicht aller Teilchen, deren Teilchendurchmesser kleiner
als der Teilchendurchmesser ist, welchen das Maximum der
Teilchen besitzt (Maximum auf der Kurve, die durch das Auf
tragen des Teilchendurchmessers gegen die Teilchenhäufigkeit
entsteht, siehe Fig. 2 (Teilchengrößen-Verteilung)), auf 40%
oder weniger des Gesamtgewichts gesenkt worden ist, und daß
das eingefüllte feste Material einen Hohlraum-Anteil von 0,36
bis 0,95 besitzt (im folgenden zweite bevorzugte Ausführungs
form genannt).
Das erfindungsgemäße Verfahren soll nun anhand der Zeich
nungen beispielhaft erläutert werden.
Fig. 1 ist ein Fließschema, das eine erfindungsgemäße Aus
führungsform darstellt, bei welcher ein Festbett-Extraktor
verwendet wird. In Fig. 1 wird ein Extraktionsmittel aus
einem Vorratstank (nicht gezeigt), beispielsweise einem
Extraktionsmitteltank oder -autoklaven, durch die Zuführungs
leitung 1 in eine Vorrichtung zur Erhöhung des Extraktions
mitteldrucks (2) geführt, worin der Druck des Extraktionsmit
tels auf einen für die Extraktion geeigneten Druck angehoben
wird. Diese Druckregelungsvorrichtung ist ein Kompressor,
wenn das Extraktionsmittel aus Leitung 1 ein Gas ist, oder
eine Pumpe, wenn das Extraktionsmittel eine Flüssigkeit ist.
Die Vorrichtung kann mehrere Druckverstärker umfassen, die in
Serie oder parallel geschaltet sind. Das Extraktionsmittel,
dessen Druck auf den Extraktionsdruck angehoben worden ist,
wird durch die Leitung 3 in einen Wärmetauscher 4 geleitet,
worin die Temperatur des Extraktionsmittels mit Hilfe eines
Fluids aus Leitung 5 auf die Extraktionstemperatur einge
stellt wird, und das Extraktionsmittel wird dann weiter durch
die Leitung 8 in den Extraktor 7 geführt. Die Dispersions-
oder Zerstäuber-Vorrichtung 8 für das Extraktionsmittel, die
sich im oberen Teil des Extraktors 7 befindet, besteht bei
spielsweise aus einer gesinterten Metallplatte. Das durch die
Leitung 6 in den Extraktor 7 zugeführte Extraktionsmittel
wird durch die Zerstäuber-Vorrichtung 8 gleichmäßig disper
giert.
Eine Trägerplatte 14, hergestellt aus einem feinmaschigen
(Draht-)Netz oder einem porösen Metall, ist im unteren Teil
des Extraktors 7 angeordnet.
In Fig. 1 wird das Extraktionsmittel üblicherweise vom oberen
Teil des Extraktors 7 aus zugeführt, kann jedoch auch vom
unteren Teil des Extraktors 7 aus zugeführt werden. Im letz
teren Fall ist die Trägerplatte 14 so im unteren Teil des
Extraktors 7 angeordnet, daß sie auch als Zerstäuber-Vorrich
tung für das Extraktionsmittel dienen kann. Weiterhin kann
eine geeignete Vorrichtung im oberen Teil des Extraktors 7
angeordnet werden, die das Pulver oder die Teilchen an zu
breiter Streuung hindert.
Eine vorgegebene Menge an pulver- oder teilchenförmigem,
festem, Verunreinigungen enthaltendem Material, das der
Extraktion unterworfen werden soll, wird unterhalb der Zer
stäuber-Vorrichtung 8 des Extraktors durch eine Einlaßöffnung
12 eingefüllt.
Das Extraktionsmittel, das die Verunreinigungen extrahiert
hat, wird durch die Leitung 9 in ein Druckregulierungs-Ventil
10 geführt und dann durch Leitung 11 entweder abgeleitet oder
rückgewonnen. Wenn das Extraktionsmittel rückgewonnen und
wiederverwendet werden soll, werden die im Extraktionsmittel
enthaltenen Verunreinigungen abgeschieden und entfernt, wofür
man übliche Methoden anwendet, nämlich Druckverminderung
und/oder Temperaturerhöhung des Extraktionsmittels oder bei
spielsweise Adsorptions-Abscheidung und dergleichen.
Das Pulver oder die Teilchen, die der Extraktion unterworfen
wurden, werden durch einen Auslaß 13 entfernt.
In der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck "Hohl
raum-Anteil" (epsilon) das Verhältnis des Volumens des Leer
raums zum Schüttvolumen (V) des Pulvers oder der Teilchen.
Das Volumen des Leerraums kann als Differenz (V - V p ) be
stimmt werden, wobei V für das Schüttvolumen und V p für das
wahre Volumen des Pulvers oder der Teilchen steht. Das wahre
Volumen (V p ) kann als Produkt des Verhältnisses von Schütt
dichte (rho) zur wahren Dichte (rho p ) und dem Schüttvolumen
(V) bestimmt werden. Die Schüttdichte (rho) kann bestimmt
werden, indem man einen Behälter mit einem definierten Volu
men (V) mit dem Pulver oder den Teilchen füllt und dann
dessen bzw. deren Gewicht (W) mißt.
In der vorliegenden Erfindung kann gemäß der ersten bevorzug
ten Ausführungsform die Extraktion dann, wenn der Hohlraum-An
teil über 0,7 angehoben wird, durchgeführt werden, ohne daß
die Teilchengrößen-Verteilung eine Rolle spielte, und ohne
daß ein Verkleben oder das Entstehen einer Masse verursacht
würde. Wenn der Hohlraum-Anteil über 0,95 liegt, wird die Vo
lumen-Effizienz des Extraktors erniedrigt, was vom ökonomi
schen Standpunkt aus ungünstig ist.
Im folgenden wird die zweite bevorzugte Ausführungsform be
schrieben. Wenn der Hohlraum-Anteil auf unter 0,7 gesenkt
wird, kann die Beladung des Extraktors gesteigert werden, wo
durch die Verarbeitungskapazität vorteilhaft erhöht wird,
aber in manchen Fällen kann hier ein Verkleben oder die Bil
dung einer Masse auftreten, und zwar in Abhängigkeit vom
Zustand der Teilchengrößen-Verteilung des Pulvers oder der
Teilchen. Wenn jedoch das Pulver oder die Teilchen einen im
wesentlichen einheitlichen Durchmesser besitzen, wird dann,
wenn der Hohlraum-Anteil mindestens 0,36 beträgt, ein Verkle
ben, Aneinanderhaften oder die Bildung einer Masse nicht auf
treten. In der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck
"im wesentlichen einheitlicher Durchmesser", daß sich 95%
oder mehr des Gesamtgewichts des Pulvers oder der Teilchen
innerhalb des Bereichs von ±10% Abweichung vom durch
schnittlichen Durchmesser befinden.
Weiterhin wird jedoch dann, wenn ein Pulver oder Granulat,
das einen uneinheitlichen Teilchendurchmesser besitzt und
deshalb eine breitere Verteilung der Teilchengröße aufweist,
ein Verkleben oder die Bildung einer Masse dann nicht auftre
ten, wenn das Pulver oder die Teilchen eine solche Teilchen
größeverteilung besitzen, bei welcher ein Teil der Teilchen
mit geringerer Teilchengröße entfernt wurde, und wenn das
Hohlraum-Volumen 0,36 oder mehr beträgt. In diesem Fall ist
es zwingend notwendig, daß im in Fig. 2 gezeigten Teilchen
größenverteilungs-Diagramm des jeweiligen Pulvers oder Granu
lats, worin der Anteil im Bereich der höheren Teilchengrößen,
welcher sich rechts vom Zentrum befindet, das die maximale
Anhäufung von Teilchen kennzeichnet (Größenverteilungs-Maxi
mum) und der Anteil im Bereich der geringeren Teilchengrößen,
welcher sich links von diesem Zentrum befindet, als annähernd
gleich betrachtet werden, vom letztgenannten Bereich mit den
geringeren Teilchengrößen ein Teil A subtrahiert wird, der
mindestens etwa 10% (was bedeutet, daß das Gewicht aller
Teilchen mit Teilchengrößen, die geringer sind als die
Teilchengröße, die am häufigsten auftritt, höchstens 40% oder
weniger des Gesamtgewichts beträgt) und stärker bevorzugt
etwa 50% der ursprünglichen Gesamtverteilung des Pulvers oder
der Teilchen beträgt.
Die Einstellung solcher Hohlraum-Volumina und Teilchengrößen
verteilungen kann durch Einregeln der Herstellungsbedingungen
beispielsweise beim Pelletisieren, Vermahlen und Sieben wäh
rend der einzelnen Verfahrensstufen bei der Herstellung des
Polymeren erreicht werden.
In der vorliegenden Erfindung ist der Ausdruck "Pulver oder
Teilchen" bzw. "Pulver oder Granulat" nicht im besonderen auf
eine bestimmte Form von Teilchen beschränkt, und, wie sich
aus dem obigen ergibt, umfaßt nicht nur Pulver, sondern auch
Teilchen, Kügelchen oder kügelchenähnliche Gebilde wie
Perlen, Granulate jeder Form, etc., wie auch Mischungen da
von.
In der vorliegenden Erfindung gibt es keine besondere Be
schränkung auf den Teilchendurchmesser des Pulvers oder der
Teilchen; der durchschnittliche Teilchendurchmesser beträgt
beispielsweise etwa 0,1 mm oder darüber und vorzugsweise etwa
0,3 mm oder darüber. Auch Teilchen mit einer Größe von etwa
10 mm können nach den erfindungsgemäßen Verfahren
(nach-)gereinigt werden, wobei diese Größenangabe keine
Obergrenze darstellen soll.
In der vorliegenden Erfindung ist die Diffusion des
Extraktionsmittels in das Innere des Pulvers oder Granulats
umso schneller, je geringer dessen Teilchendurchmesser ist,
und dadurch wird bei geringerem Teilchendurchmesser die Wirk
samkeit der Extraktion gesteigert und die Extraktionsge
schwindigkeit erhöht. Das Pulver oder die Teilchen umfassen
sowohl Körper, die von Natur aus pulverförmig sind, als auch
feste Substanzen, die fein vermahlen sind, beispielsweise wie
oben erläutert. In den bekannten Verfahren kam es bei solchen
Pulvern oder solchen Teilchen leicht zur Bildung einer Masse,
wenn an ihnen eine Extraktion durchgeführt wurde, während
durch die vorliegende Erfindung die Bildung einer solchen
Masse unterdrückt wird, wodurch die Wirksamkeit der Extrak
tion gesteigert und die Extraktionsgeschwindigkeit erhöht
wird.
Bevorzugte Pulver oder Teilchen, die dem erfindungsgemäßen
Verfahren unterworfen werden können, sind Polymere (ein
schließlich Gummis etc.) wie Polyethylen, Polypropylen, Poly
styrol, Polyvinylchlorid, Polyoxymethylen und Polyacrylamid
und beliebige Copoymerisate hiervon, sowie chlorierte Pro
dukte, Gummis und chlorierte Gummis. Verunreinigungen, die
extrahiert werden sollen, umfassen Monomere, Oligomere etc.,
die in solchen Polymeren zurückbleiben, beispielsweise ver
bliebener Formaldehyd, Styrol, Trioxymethylen, Wasser und
organische Solventien.
Bevorzugte Pulver oder Teilchen, die sich für das erfindungs
gemäße Extraktionsverfahren eignen, sind solche, die eine ge
eignete Quellfähigkeit für das jeweilige Extraktionsmittel
besitzen, und es wird ein solches Extraktionsmittel einge
setzt, das in geeigneter Weise solche Pulver oder Teilchen
(an)lösen oder quellen lassen kann, um das Extraktionsverfah
ren auszuführen.
Das in der Erfindung einzusetzende Extraktionsmittel wird
passend für das jeweilige Pulver oder Granulat ausgewählt,
das der Extraktion unterworfen werden soll, und als einzelne
Beispiele für ein Extraktionsmittel seien aufgeführt:
- (a) Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid, Schwefelkohlenstoff, Kohlenwasserstoffe wie Ethan, Ethylen, Propan und Propylen und halogenierte Kohlenwasserstoffe,
- (b) eine Mischung aus zwei oder mehreren der obigen Stoffe und
- (c) eine Mischung aus einem/einer der obengenannten Substanzen oder Mischungen mit (einem) weiteren Extraktionsmittel(n) für Verunreinigun gen (z. B. gängige organische Solventien wie Methanol, Ethanol und Toluol).
Das in der vorliegenden Erfindung eingesetzte Extraktionsmit
tel liegt in flüssigem oder superkritischem Zustand vor, wo
bei es bevorzugt ist, das Extraktionsmittel in superkriti
schem Zustand einzusetzen. In diesem Fall ist es im allgemei
nen bevorzugt, obwohl der Druck und die Temperatur des Ex
traktors in Abhängigkeit vom Pulver oder den Teilchen/dem
Granulat schwanken können, daß der Druck 40 bis 500 kg/cm2 G
beträgt und die Temperatur 0 bis 150°C beträgt. Wenn der
Druck unter 40 kg/cm2 G sinkt, ist die Extraktionskapazität
des Extraktionsmittels niedrig, und man erhält keine adäquate
Extraktionswirkung, und wenn andererseits der Druck über 500
kg/cm2 G beträgt, so ist das aus ökonomischen Gründen ungün
stig, da der finanzielle Aufwand für die Vorrichtung, die
druckresistent konstruiert sein muß, und die Energie, die man
für die Kompression des Extraktionsmittels aufwenden muß,
steigt. Wenn jedoch die Temperatur unterhalb von 0°C liegt,
verringert sich die Extraktionsgeschwindigkeit, und wenn
andererseits die Temperatur oberhalb von 150°C liegt, wird es
zum Beispiel zu einem Erweichen, zu Aggregation und Bilden
einer Masse kommen, oder es tritt eine Verschlechterung der
Qualität des Pulvers oder Granulates auf, das der Extraktion
unterworfen werden soll.
Die vorliegende Erfindung kann unter Verwendung von mehreren
Extraktoren durchgeführt werden, die parallel angeordnet sein
können, um die Extraktion kontinuierlich durchzuführen, oder
die in Reihe geschaltet sein können.
Erfindungsgemäß kann die Extraktionsbehandlung erfolgen, ohne
daß das Pulver oder Granulat verbacken, zusammenkleben oder
eine Masse bilden würde. Die Erfindung ermöglicht es nicht
nur, Verunreinigungen wirksam zu extrahieren, sondern auch,
Pulver oder Granulat zu reinigen, nachzureinigen oder zu
veredeln, wobei die Extraktion von Verunreinigungen ein sehr
hohes Maß erreicht.
Im folgenden soll die Erfindung weiterhin unter Bezugnahme
auf Beispiele und Vergleichsbeispiele genauer erläutert wer
den.
Chloriertes Gummi (verbliebene Solvenskonzentration: 6,9%;
Solvensrückstand: Tetrachlorkohlenstoff) wurde einer Extrak
tion entsprechend dem in Fig. 1 dargestellten Fließschema un
terworfen. Der Extraktor wurde mit 68 g des chlorierten
Gummis beschickt, und der Hohlraum-Anteil betrug 0,7. Kohlen
dioxid wurde vom Deckenteil des Extraktors als Extraktions
mittel mit einer Geschwindigkeit von 2,5 l/min (unter NTD-
Bedingungen) zugeführt. Nachdem der Druck und die Temperatur
im Extraktor 6 Stunden lang auf 100 kg/cm2 G bzw. 30°C gehal
ten worden waren, wurde die Zufuhr von Kohlendioxid unterbro
chen. Nachdem man den Druck im Extraktor hatte Atmosphären
druck annehmen lassen, wurde der chlorierte Gummi entnommen
und analysiert. Die Bildung einer Masse wurde im Pulver nicht
beobachtet, und die Konzentration des Solvens' im Pulver war
von 6,9% auf 0,5% gesunken.
Eine Extraktion wurde auf Basis der Fig. 1 unter den gleichen
Bedingungen durchgeführt wie denen des Beispiels 1. Der
Extraktor wurde mit 109 g chloriertem Polypropylen beschickt,
dessen Hohlraum-Anteil gemessen wurde und 0,6 betrug. Das
chlorierte Polypropylen-Pulver, das für die Extraktion ver
wendet wurde, besaß eine derartige Gewichtsverteilung, daß
das Gewicht der Teilchen mit einer kleineren Teilchengröße
als der Teilchengröße, die in der Teilchengrößenverteilung
des chlorierten Polypropylens mit der größten Häufigkeit auf
tritt, 50% des Gesamtgewichts ausmachte. Nach der Extraktion
betrug die Restkonzentration des Solvens' 0,7%, aber das Pul
ver im Extraktor war zu einer großen Masse zusammengebacken.
Pulverförmiges Polystyrol (HIPS; verbliebene Monomeren-Kon
zentration: etwa 2000 ppm) wurde mit einem Sieb mit der
Siebnummer 48 (Maschenweite etwa 0,295 mm) ausgesiebt, und
der Teil mit höherer Teilchengröße (das Gewicht der Teilchen
mit geringeren Teilchengrößen als der Teilchengröße, die in
der Teilchengrößenverteilung mit der größten Häufigkeit auf
tritt, betrug 10% des Gesamtgewichts) wurde wie im Fließ
schema gemäß Fig. 1 mit Kohlendioxid der Extraktion unterwor
fen. Der Extraktor wurde mit 20 g des pulverförmigen Rohmate
rials beschickt, und der Hohlraum-Anteil wurde gemessen und
betrug 0,4. Der Druck und die Temperatur wurden auf 245
kg/cm2 G bzw. 80°C gehalten. Nach der Extraktion wurde keiner
lei Masse-Bildung beobachtet, und die verbliebene Monomeren-
Konzentration betrug 500 ppm oder weniger.
Pulverförmiges Polystyrol (HIPS; verbliebene Monomeren-Kon
zentration: etwa 2000 ppm) wurde wie im Fließschema
gemäß Fig. 1 mit Kohlendioxid der Extraktion unterworfen.
Ohne das pulverförmige Polystyrol durch ein Sieb mit der
Siebnummer 48 (lichte Maschenweite etwa 0,295 mm) zu sieben,
wurden 20 g davon in den Extraktor gefüllt, und der Hohlraum-
Anteil wurde gemessen und betrug 0,35. Der Druck und die Tem
peratur im Extraktor wurden auf 245 kg/cm2 G bzw. 80°C gehal
ten. Nach der Extraktion betrug die Restkonzentration an
Monomeren etwa 500 ppm, aber das Pulver im Extraktor war zu
einer großen Masse verbacken.
Nachdem die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
beschrieben wurde, sollte klar sein, daß sie nicht auf die
Einzelheiten dieser Beispiele beschränkt ist, sondern inner
halb ihres Rahmens, wie er in den Ansprüchen definiert ist,
weit auszulegen ist.
Die Offenbarung umfaßt auch den beiliegenden englischen Text.
Claims (11)
1. Verfahren zum (Nach-)Reinigen oder Veredeln von pulver-
oder teilchenförmigem, festem Material, wobei die darin ent
haltenen Verunreinigungen mit einem Extraktionsmittel extra
hiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß ein Extraktor mit
einem festen Material befüllt wird, dessen Hohlraum-Anteil
0,36 bis 0,95 beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum-Anteil 0,7 bis 0,95 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Extraktor mit einem festen Material befüllt wird, dessen
Teilchendurchmesser im wesentlichen einheitlich ist oder bei
dem das Gewicht aller Teilchen, deren Teilchendurchmesser
kleiner als der Teilchendurchmesser ist, der in der Teilchen
größenverteilung mit der größten Häufigkeit auftritt, 40%
oder weniger des Gesamtgewichts ausmacht, und daß das einge
füllte feste Material, das der Extraktion unterworfen werden
soll, einen Hohlraum-Anteil von 0,36 bis 0,95 besitzt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das feste Material ein Polymeres oder ein
Gummi ist, ausgewählt aus der Gruppe, die Polyethylen, Poly
propylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, Polyoxymethylen,
Polyacrylamid und deren Copolymerisate und chlorierte Pro
dukte, Gummis und chlorierte Gummis umfaßt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das feste Material einen durchschnittlichen
Teilchendurchmesser von etwa 0,1 mm oder darüber besitzt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Extraktionsmittel unter der Gruppe aus
gewählt ist, die Kohlendioxid, Distickstoffmonoxid, Schwefel
kohlenstoff, einen Kohlenwasserstoff, einen halogenierten
Kohlenwasserstoff, eine Mischung von zwei oder mehreren der
obigen Substanzen und eine Mischung aus einem Mitglied dieser
Gruppe und einem weiteren Extraktionsmittel für Verunreini
gungen umfaßt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Extraktionsmittel in flüssigem Zustand
eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Extraktionsmittel in superkritischem
Zustand eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Druck im Extraktor im Bereich von 40
bis 500 kg/cm2 G liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatur im Reaktor im Bereich von
0°C bis 150°C liegt.
11. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
95% oder mehr des Gesamtgewichts des festen Materials inner
halb des Bereichs von ±10% Abweichung vom durchschnittli
chen Durchmesser befinden.
Applications Claiming Priority (1)
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