DE3927853A1 - Verfahren zum herstellen einer brennkraftmaschine und umruestsatz - Google Patents
Verfahren zum herstellen einer brennkraftmaschine und umruestsatzInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum
Herstellen einer einen Kompressionsteil und einen
Expansionsteil aufweisenden, mit einer im wesentlichen
kontinuierlichen Wärmezufuhr arbeitenden
Brennkraftmaschine, sowie auf einen Umrüstsatz zum
Durchführen des Verfahrens.
Aus der Praxis sind bereits Gasturbinen bekannt, welche
einen getrennten Kompressions- und Expansionsteil
aufweisen. Der Läufer des Verdichters ist über die
Turbinenwelle mit dem Läufer der Turbine verbunden. Im
Verdichter wird Luft komprimiert und dann einer
Brennkammer zugeführt. In dieser Brennkammer, in der
eine kontinuierliche Wärmezufuhr stattfindet, wird eine
isobare Temperaturerhöhung der komprimierten Luft
erreicht, welche sich dann im Expansionsteil entspannt
und Arbeit abgibt. Ein Teil dieser Arbeit wird genutzt,
um den Verdichter anzutreiben, siehe auch
thermodynamischer Kreisprozeß nach Joule (für
Gasturbinen). Der Vorteil einer solchen
Brennkraftmaschine liegt u.a. in der gut
kontrollierbaren kontinuierlichen Verbrennung auch
minderwertigen Treibstoffs. Durch Einsatz eines
Wärmetauschers ist es zudem möglich, andere
Energiequellen zu nutzen. Nachteilig bei diesen Turbinen
ist hingegen die relativ teure Herstellung und die durch
Spaltverluste an den Laufrädern begründete kleinste
sinvolle Systemgröße von einigen hundert KW. Dazu kommt
noch der Bedarf an hohen Temperaturen, die von
Wärmetauschern kaum erreicht werden. Hierdurch wird die
Einsatzbreite sehr eingeengt, beispielsweise auf dem
Gebiet der Solarenergienutzung.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Möglichkeit zu schaffen, eine Brennkraftmaschine der
eingangs genannten Art auf besonders einfache und
kostengünstige Weise herzustellen, die sich zudem auch
eignet, bei relativ geringer Energiedichte, d.h.
geringen Temperaturen, beispielsweise durch
Solarenergie, betrieben zu werden.
Diese Aufgabe wird bei einer ersten Ausführungsform
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man bei einer
herkömmlichen Diesel- oder Ottokolbenmaschine mit
mindestens zwei jeweils ein gesteuertes Einlaß- und
Auslaßventil aufweisenden Zylindern das Auslaßventil
eines ersten Zylinders über einen Strömungskanal mit dem
Ein- oder Auslaßventil eines zweiten Zylinders
verbindet, und daß man im Verlauf des Strömungskanals
eine im wesentlichen kontinuierlich arbeitende
Wärmequelle anordnet, wobei man die Ventilsteuerzeiten
so anpaßt, daß der erste Zylinder als Kompressionsteil
und der zweite Zylinder als Expansionsteil arbeitet.
Hinsichtlich einer zweiten Ausführungsform wird die
gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß man bei einer
herkömmlichen Diesel- oder Ottokolbenmaschine mit
mindestens einem, jeweils mindestens zwei getrennte
Einlaß- und Auslaßventile aufweisenden Zylinder ein
erstes Ventil des Zylinders über einen Strömungskanal
mit einem zweiten Ventil des Zylinders verbindet, und
daß man im Verlauf des Strömungskanals eine im
wesentlichen kontinuierlich arbeitende Wärmequelle
anordnet, wobei man die Ventilsteuerzeiten so anpaßt,
daß das erste Ventil am Ende eines Kompressionshubes und
das zweite Ventil am Anfang eines Expansionshubes
öffnet, während die übrigen Ventile jeweils am Anfang
des Kompressions- oder am Ende des Expansionshubes
öffnen.
Diese Lösung ist verblüffend einfach und ermöglicht die
Herstellung einer gattungsgemäßen Brennkraftmaschine
unter Einsatz einfachster Umbaumaßnahmen an
herkömmlichen Diesel- oder Ottokolbenmotoren, wie sie
derzeit in Personenkraftwagen und Lastkraftwagen
Verwendung finden. Die Wärmequelle kann je nach Bedarf
in Form einer Brennkammer mit fossilen Brennstoffen oder
auch unter dem Einsatz von Solarenergie betrieben
werden, wobei die Brennkraftmaschine auch beim Einsatz
von Solarenergie mit einem zufriedenstellenden
Wirkungsgrad arbeiten kann. Damit eignet sich das
Verfahren aufgrund der geringen Kosten und auch der
Möglichkeit des Betriebs bei geringer Energiedichte
besonders zur Errichtung von Kleinstkraftwerken in
Entwicklungsländern. Da Gemisch-Aufbereitungssystem,
Zündanlagen und dergleichen der verwendeten
herkömmlichen Motoren für die Herstellung der
gattungsgemäßen Brennkraftmaschine nicht mehr benötigt
werden, ist es in vielen Fällen möglich, defekte
Kraftfahrzeugmotoren einer neuen Verwendung zuzuführen,
was den Einsatz dieses Verfahrens in Entwicklungsländern
noch attraktiver macht, da dort häufig ein Mangel an
Neuteilen besteht. Je nachdem, was für Motore verwendet
werden, erübrigt sich sogar eine Anpassung der
Ventilsteuerzeiten. Falls nicht, kann durch den Einsatz
einer anderen Nockenwelle eine Anpassung der
Ventilsteuerzeiten erreicht werden. Der Einsatz einer
anderen Nockenwelle ist in der Regel dann erforderlich,
wenn der Strömungskanal von dem Auslaßventil des ersten
Zylinders zu dem Auslaßventil des zweiten, als
Kompressionsteil arbeitenden Zylinders führt. Der Grund
dafür, daß man den Strömungskanal in einigen Fällen
bevorzugt an das Auslaßventil des zweiten Zylinders
anschließt, besteht darin, daß die in den zweiten
Zylinder einströmenden Gase verhältnismäßig heiß sind,
und die Auslaßventile bei herkömmlichen Diesel- oder
Ottomotoren bereits diesen Anforderungen entsprechend
konstruiert worden sind. Da sich in der Expansionsphase
die Verbrennungsgase im zweiten Zylinder abkühlen,
lassen sich die Abgase in der Regel durch das
Einlaßventil ausstoßen, ohne daß dort besondere
Vorkehrungen getroffen werden müssen. Wird der
Brennkraftmaschine nur wenig Wärme zugeführt, kann der
Strömungskanal auch an das Einlaßventil des zweiten
Zylinders angeschlossen werden, so daß eine Änderung der
Nockenwelle nicht unbedingt nötig ist.
Die zweite Ausführungsform des Verfahrens ist insofern
günstig, als sie es gestattet, auch einzylindrige
Motoren mit vier Ventilen der neuen Verwendung als
kontinuierlich arbeitende Brennkraftmaschine zuzuführen.
Eine auf diese Art und Weise hergestellte
Brennkraftmaschine arbeitet analog zu einem
Viertakt-Motor mit innerer Verbrennung. In einem ersten
Abwärtshub wird bei geöffnetem Ventil Luft angesaugt,
die bei dem anschließenden Aufwärtshub, dem
Kompressionshub, durch das erste Ventil in den
Strömungskanal gepumpt wird. Bei dem nächsten
Abwärtshub, dem Kompressionshub, öffnet das zweite
Ventil und die heißen Gase strömen in das Innere des
Zylinders und drücken den Kolben nach unten. Bei dem
anschließenden Aufwärtshub werden die heißen,
expandierten Gase durch das letzte Ventil ins Freie
geblasen. Danach wiederholt sich der Vorgang.
Es ist güngstig, wenn man bei Verwendung einer
herkömmlichen Vier-Takt-Kolbenmaschine mit durch
Nockenwellen gesteuerten Ventilen die Nockenwellen
austauscht gegen solche, die die doppelte Nockenanzahl
aufweisen, wobei sich jeweils zwei Nocken diametral
gegenüberliegen. Auf diese Weise läßt sich erreichen,
daß sich die Ventile aller Zylinder bei jedem Hub öffnen
und schließen. Es wäre zwar auch möglich, durch Änderung
der Übersetzung des Nockenwellenantriebs die
herkömmliche Nockenwelle mit gleicher Drehzahl laufen zu
lassen wie die Kurbelwelle, dies erfordert jedoch häufig
größere konstruktive Änderungen als der einfache
Austausch der Nockenwellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sieht man im
Strömungskanal als Wärmequelle einen von außen
beheizbaren ersten Wärmetauscher vor. Das Vorsehen eines
solchen Wärmetauschers hat den Vorteil, daß man zum
einen weitgehend unabhängig von der Art der zugeführten
Energie ist (fossile Brennstoffe, Solarenergie); zum
anderen kann das Volumen im Strömungskanal
einschließlich Wärmetauscher geringgehalten werden,
wodurch aufgrund der Energiezufuhr im Strömungskanal
nicht nur eine Temperaturerhöhung der Luft sondern auch
eine wesentliche Druckerhöhung angestrebt wird, um eine
isochore Zustandsänderung zu erreichen. Auf diese Weise
wird der thermische Wirkungsgrad erhöht. Solche
Wärmetauscher sind an sich bereits durch die eingangs
erwähnten Turbinen bekannt, soweit diese im
Kraftwerksbereich eingesetzt werden. Ansonsten läßt sich
auch eine im Zusammenhang mit Gasturbinen bereits
bekannte Brennkammer verwenden, welche anstelle des
ersten Wärmetauschers im Strömungskanal anzuordnen ist.
Bevorzugt wird ferner, wenn man im Strömungskanal, in
Strömungsrichtung gesehen, vor dem ersten Wärmetauscher
einen zweiten Wärmetauscher anordnet, der durch die den
zweiten Zylinder verlassenden Abgase beheizbar ist.
Somit kann ein Teil der mit den Abgasen aus dem zweiten
Zylinder abgegebenen Wärme rückgewonnen und dem Prozeß
wieder zugeführt werden.
Da es in der Regel nicht notwendig ist, das Volumen des
Kompressionsteiles genauso groß zu wählen wie das
Volumen des Expansionsteiles, ist es günstig, wenn man
bei Verwendung einer Kolbenmaschine mit mehr als zwei
Zylindern mehr zweite als erste Zylinder vorsieht. So
kann man z.B. bei einem Vier-Zylinder-Motor einen
Zylinder zur Verdichtung der Verbrennungsluft verwenden,
während die drei anderen Zylinder den Arbeitsteil der
Brennkraftmaschine bilden.
Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Umrüstsatz zum
Durchführen des vorstehend erläuterten Verfahrens. Ein
solcher Umrüstsatz umfaßt einen Strömungskanal zum
Verbinden des Auslaßventiles eines ersten Zylinders mit
dem Ein- oder Auslaßventil eines zweiten Zylinders und
eine im Strömungskanal anzuordnende Wärmequelle.
Günstig ist auch, wenn der Umrüstsatz Blindstopfen
umfaßt, mit welchen gegebenenfalls vorhandene Zünd-,
Glühkerzen- oder Einspritzdüsenöffnungen verschlossen
werden können, da derartige Einrichtungen bei der
herzustellenden Brennkraftmaschine nicht mehr benötigt
werden.
Um den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine weiter zu
erhöhen, kann der Umrüstsatz in günstiger Weise auch
Kolben mit höherem Kolbenboden zum Verringern des
Kammervolumens im oberen Totpunkt umfassen. Das ist
deswegen möglich, da die Verbrennung nicht mehr in den
Zylindern sondern außerhalb durch die im Strömungskanal
angeordnete Wärmequelle erfolgt.
Weitere vorteilhafte Bestandteile des Umrüstsatzes sind
Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung ein erstes
Ausführungsbeispiel einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Brennkraftmaschine, und
Fig. 2 in stark schematisierter Darstellung ein zweites
Ausführungsbeispiel einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Brennkraftmaschine.
Beiden Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß die
Brennkraftmaschine unter Verwendung eines herkömmlichen
Diesel- oder Ottokolbenmotors hergestellt wird, an
welchen ein im folgenden noch näher beschriebener
Umrüstsatz angebaut wird.
Das Prinzip der Erfindung wird zunächst anhand Fig. 1
erläutert. Dort ist ein Zwei-Zylinder-Boxermotor mit
einer Kurbelwelle 1 und zwei Zylindern 2 und 3 in
180°-Anordnung dargestellt. Die Kolben 4 und 5 sind über
Pleuel an der Kurbelwelle 1 angelenkt und bewegen sich
innerhalb des Zylinders 2 bzw. 3 in Abhängigkeit der
Drehung der Kurbelwelle 1 hin und her. Im Zylinderkopf
sind jeweils Einlaßventile 6 bzw. 7 und Auslaßventile 8
bzw. 9 angeordnet. Die Ventile 6 bis 9 werden bei dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel durch Nockenwellen 10
und 11 über Kipphebel 12 angetrieben.
Bevor ein solcher herkömmlicher Otto-Boxermotor in eine
erfindungsgemäße Brennkraftmaschine umgerüstet wird,
werden sämtliche Nebenaggregate, wie Zündung, Vergaser
oder Einspritzanlage abgebaut. Zündkerzen- oder
Einspritzdüsenöffnungen werden einfach durch
Blindstopfen verschlossen. Benötigt zur Herstellung der
Brennkraftmaschine wird somit lediglich der Rumpfmotor
mit Motorblock, Kurbelwellen, Zylinder, Zylinderkopf mit
Ventil und Kolben. Bei dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel werden die Nockenwellen 10 und 11
durch solche ausgetauscht, die doppelte Nockenanzahl
haben, so daß sich die Ventile 6 bis 9, anders als bei
einem Vier-Takt-Motor bei jedem Hub öffnen und
schließen. Die Nockenwelle 11 wird bei dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel zudem durch eine solche
ersetzt, bei der die Öffnungszeiten für das Einlaßventil
7 und das Auslaßventil 9 vertauscht sind, so daß bei
Einsatz der neuen Nockenwelle 11 das Auslaßventil 9 sich
so verhält wie vorher das Einlaßventil 7, und umgekehrt.
Des weiteren umfaßt der Umrüstsatz einen Strömungskanal
13, der dem Abstand zwischen dem Auslaßventil 8 des
ersten Zylinders 2 und dem Auslaßventil 9 des zweiten
Zylinders 3 angepaßt ist und diese beiden Ventile
miteinander strömungsverbindet. In dem Strömungskanal 13
ist als Wärmequelle ein mit einem Brenner 14 von außen
beheizter Wärmetauscher 15 vorgesehen. Der Brenner steht
in diesem Ausführungsbeispiel symbolisch für jede Art
der Wärmezufuhr. An das Einlaßventil 6 des ersten
Zylinders 2 ist ein umgebungsluftansaugender Ansaugkanal
16 angeschlossen. An das Einlaßventil 7 des zweiten
Zylinders 3 schließt sich ein Auspuffkanal 17 an, in
dessen Verlauf ein weiterer Wärmetauscher 18 angeordnet
ist, der im Strömungskanal 14 dem ersten Wärmetauscher
15 vorgeschaltet ist.
Im folgenden wird nun die Wirkungsweise des ersten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Nachdem die Teile
des Umrüstsatzes, der bei diesem Ausführungsbeispiel
sämtliche Bauteile mit den Bezugsziffern 10 bis 18
umfaßt, an den Rumpfmotor angeschlossen sind, kann
dieser in Betrieb genommen werden. Zunächst wird der
Brenner 14 in Betrieb genommen, wodurch sich die im
ersten Wärmetauscher 15 und im Strömungskanal 13
befindliche Luft erwärmt, was zu einer Drucksteigerung
führt. Dann muß die Kurbelwelle in der gewünschten
Richtung gedreht werden, damit sich das Auslaßventil 9
des zweiten Zylinders öffnen kann. Sobald sich dieses
Auslaßventil 9 geöffnet hat, welches bei der
beschriebenen Brennkraftmaschine nun ja als Einlaßventil
wirkt, kann die Luft im Strömungskanal 13 in den zweiten
Zylinder 3 expandieren, wodurch sich der Kolben 5 nach
links bewegt und eine Drehung der Kurbelwelle bewirkt.
Diese Drehung der Kurbelwelle überträgt sich auf den
Kolben 4 des ersten Zylinders, der somit nach rechts
verschoben wird. Bei dieser Bewegung ist das
Einlaßventil 6 geöffnet, so daß durch den Ansaugkanal 16
Frischluft in den ersten Zylinder 2 einströmen kann.
Nach Überwindung des unteren Totpunktes bewegen sich
beide Kolben 4 und 5 wieder nach außen, wobei nunmehr
das Einlaßventil 6 des ersten Zylinders 2 und das
Auslaßventil 9 des zweiten Zylinders 3 geschlossen sind.
Der Kolben 4 des ersten Zylinders 2 komprimiert nun das
Zylindervolumen des ersten Zylinders 2 und drückt es in
den Strömungskanal 13, während der Kolben 5 des zweiten
Zylinders 3 die im Zylinder 3 expandierte Luft durch den
Auspuffkanal 17 und den Wärmetauscher 18 ins Freie
befördert. Die den zweiten Zylinder 3 verlassende, noch
heiße Luft überträgt im Wärmetauscher 18 einen Großteil
der Wärme auf die im Strömungskanal 13 befindliche, noch
kühlere Frischluft, bevor diese im ersten Wärmetauscher
15 auf ein noch höheres Temperaturniveau angehoben
wird. Sobald die Kolben 4 und 5 ihren oberen Totpunkt
überwunden haben, wiederholt sich der zuvor beschriebene
Vorgang, indem die Ventile 6 und 9 wieder öffnen und
Frischluft bzw. komprimierte heiße Luft in die Zylinder
2 und 3 einströmt.
Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel, welches
stark schematisiert dargestellt ist, unterscheidet sich
von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel im
wesentlichen nur dadurch, daß dort als Rumpfmotor ein
Vier-Zylinder-Reihenmotor verwendet wurde. Die
Nockenwelle 10′ ist hier beibehalten worden; um die
Ventile 6 und 8, sowie 7 und 9 bzw. 7′ und 9′ bzw. 7′′
und 9′′ bei jedem Hub öffnen und schließen zu können,
wurde einfach in hier nicht näher dargestellter Weise
das Übersetzungsverhältnis zwischen Kurbelwelle und
Nockenwelle geändert, so daß die Nockenwelle sich mit
der gleichen Drehzahl dreht wie die Kurbelwelle.
Der hier gezeigte Umrüstsatz erstreckt sich von dem
Auslaßventil 8 eines ersten Zylinders 2, über einen
zweiten Wärmetauscher 18 und einen durch einen Brenner
14 befeuerten Wärmetauscher 15 zu einem Verteiler 19,
der mit den Einlaßventilen 7, 7′ und 7′′ der drei
übrigen, zweiten Zylinder 3, 3′, 3′′ strömungsverbunden
ist. An die Auslaßventile 9, 9′ und 9′′ der drei zweiten
Zylinder 3, 3′, 3′′ ist ein Auspuff 20 angeschlossen,
der in den Auspuffkanal 17 mündet. Ansonsten entspricht
das hier gezeigte Ausführungsbeispiel dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und funktioniert auch
in gleicher Weise, wobei die komprimierte und erwärmte
Luft jedoch über die Einlaßventile 7, 7′, 7′′ der drei
zweiten Zylinder 3 einströmt. Der Kompressionsteil
dieser Brennkraftmaschine besteht nunmehr auch nur aus
einem Zylinder, so daß das Kompressionsvolumen um
einiges geringer ist als das zur Verfügung stehende
Volumen des durch die drei zweiten Zylinder 3, 3′ und
3′′ gebildeten Expansionsteiles, was im Regelfall für
den Betrieb einer solchen Brennkraftmaschine ausreicht.
Bei den hier dargestellten Ausführungsbeispielen ist
darauf zu achten, daß das Volumen des Strömungskanales
13 relativ klein gehalten wird, so daß bei der Erwärmung
der im Strömungskanal 13 befindlichen Luft auch stets
ein Druckanstieg stattfindet, was den Wirkungsgrad der
Brennkraftmaschine günstig beeinflußt. Der Wärmetauscher
15 kann auch anders als durch einen Brenner 14 beheizt
werden, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung, wenn
die Strahlung zuvor gebündelt und auf den Wärmetauscher
konzentriert wird. Ferner ist es auch denkbar, daß
anstelle des Wärmetauschers 15 im Strömungskanal 13 eine
direkt befeuerte Brennkammer vorgesehen ist, so daß in
die zweiten Zylinder 3 nicht nur erwärmte Luft sondern
heiße Brenngase eingeleitet werden. Um eine konstante
Flamme zu erhalten, ist es u.U. günstig, das Volumen des
Strömungskanals relativ groß zu halten. Damit werden
größere Druckschwankungen vermieden.
Aus der obigen Beschreibung wird deutlich, daß die
Erfindung einen Weg aufzeigt, mit äußerst einfachen
Mitteln einen herkömmlichen Otto- oder
Diesel-Verbrennungsmotor in eine Wärmekraftmaschine zu
verwandeln, die mit einer kontinuierlich arbeitenden,
externen Wärmequelle betrieben werden kann. Bei Betrieb
mit zwei Wärmetauschern ist auch ein bei Turbinen
bereits bekannter, sogenannter geschlossener Kreislauf
denkbar, bei dem auch ein anderes Arbeitsmedium als Luft
verwendet werden kann. Dazu werden Ansaug- und
Auspuffkanal miteinander verbunden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Herstellen einer einen Kompressionsteil
und einen Expansionsteil aufweisenden, mit einer im
wesentlichen kontinuierlichen Wärmezufuhr arbeitenden
Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einer herkömmlichen Diesel- oder
Otto-Kolbenmaschine mit mindestens zwei, jeweils ein
getrenntes Einlaß- und Auslaßventil aufweisenden
Zylindern (2, 3) das Auslaßventil (8) eines ersten
Zylinders (2) über einen Strömungskanal (13) mit dem
Ein- oder Auslaßventil (7, 7′, 7′′; 9) eines zweiten
Zylinders (3; 3, 3′, 3′′) verbindet, und daß man im
Verlauf des Strömungskanals (13) eine im wesentlichen
kontinuierlich arbeitende Wärmequelle (14, 15) anordnet,
wobei man die Ventilsteuerzeiten so anpaßt, daß der
erste Zylinder (2) als Kompressionsteil und der zweite
Zylinder (3; 3, 3′, 3′′) als Expansionsteil arbeitet.
2. Verfahren zum Herstellen einer einen Kompressionsteil
und einen Expansionsteil aufweisenden, mit einer im
wesentlichen kontinuierlichen Wärmezufuhr arbeitenden
Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
daß man bei einer herkömmlichen Diesel- oder
Ottokolbenmaschine mit mindestens einem, jeweils
mindestens zwei getrennte Einlaß- und Auslaßventile
aufweisenden Zylinder ein erstes Ventil des Zylinders
über einen Strömungskanal mit einem zweiten Ventil des
Zylinders verbindet, und daß man im Verlauf des
Strömungskanals eine im wesentlichen kontinuierlich
arbeitende Wärmequelle anordnet, wobei man die
Ventilsteuerzeiten so anpaßt, daß das erste Ventil am
Ende eines Kompressonshubes und das zweite Ventil am
Anfang eines Expansionshubes öffnet, während die übrigen
Ventile jeweils am Anfang des Kompressions- und am Ende
des Expansionshubes öffnen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei Verwendung einer
herkömmlichen Vier-Takt-Kolbenmaschine mit
nockenwellengesteuerten Ventilen (6 bis 9) die
Nockenwellen austauscht gegen solche (10, 11), die die
doppelte Nockenanzahl aufweisen, wobei sich jeweils zwei
Nocken diametral gegenüberliegen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man im Strömungskanal (13) als
Wärmequelle einen von außen beheizbaren ersten
Wärmetauscher (15) vorsieht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man im Strömungskanal (13), in
Strömungsrichtung gesehen vor dem ersten Wärmetauscher
(15), einen zweiten Wärmetauscher (18) anordnet, der
durch die den zweiten Zylinder (3) verlassenden Abgase
beheizbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei Verwendung einer
Kolbenmaschine mit mehr als zwei Zylindern mehr zweite
(3, 3′, 3′′) als erste Zylinder (2) vorsieht.
7. Umrüstsatz zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch einen
Strömungskanal (13) zum Verbinden des Auslaßventils (8)
eines ersten Zylinders (2) mit dem Einlaß- oder
Auslaßventil (7, 7′, 7′′, 9) eines zweiten Zylinders (3,
3′, 3′′; 3) und einer im Strömungskanal (13)
anzuordnenden Wärmequelle (14, 15).
8. Umrüstsatz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmequelle einen ersten Wärmetauscher (15)
umfaßt.
9. Umrüstsatz nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmequelle einen dem ersten
Wärmetauscher (15) vorgeschalteten zweiten Wärmetauscher
(18) umfaßt, der über einen zweiten Strömungskanal (17)
mit dem zweiten Zylinder (3; 3, 3′, 3′′) verbindbar ist.
10. Umrüstsatz nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
gekennzeichnet durch eine Nockenwelle (10, 11) mit
doppelter Anzahl sich jeweils diametral
gegenüberliegender Nocken.
11. Umrüstsatz nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
gekennzeichnet durch Blindstopfen zum Verschließen von
gegebenenfalls vorhandenen Zünd-, Glühkerzen- oder
Einspritzdüsenöffnungen.
12. Umrüstsatz nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
gekennzeichnet durch Kolben mit höherem Kolbenboden zum
Verringern des Volumens im oberen Totpunkt.
13. Brennkraftmaschine, hergestellt gemäß dem Verfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927853 DE3927853A1 (de) | 1989-08-23 | 1989-08-23 | Verfahren zum herstellen einer brennkraftmaschine und umruestsatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893927853 DE3927853A1 (de) | 1989-08-23 | 1989-08-23 | Verfahren zum herstellen einer brennkraftmaschine und umruestsatz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3927853A1 true DE3927853A1 (de) | 1991-02-28 |
Family
ID=6387714
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893927853 Withdrawn DE3927853A1 (de) | 1989-08-23 | 1989-08-23 | Verfahren zum herstellen einer brennkraftmaschine und umruestsatz |
Country Status (1)
Country | Link |
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