DE3926005A1 - Zusammensetzung in form einer waessrigen dispersion und verfahren zur behandlung von fasermaterialien - Google Patents
Zusammensetzung in form einer waessrigen dispersion und verfahren zur behandlung von fasermaterialienInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung in Form einer wäßrigen Dispersion, die
Polyethylenwachs mit bestimmten Kenndaten, Polyorganosiloxane mit stickstoffhaltigen Gruppen, die
zumindest teilweise in bestimmter Art modifiziert sind, und gegebenenfalls bekannte Weichmachungsmittel
in dispergierter oder gelöster Form enthält. Außerdem wird ein Verfahren zur weichmachenden
Behandlung von Fasermaterialien vorzugsweise mit diesen Zusammensetzungen beansprucht.
Es ist seit langem bekannt, mit wäßrigen Dispersionen anoxidierter Polyethylene ("Polyethylenwachse")
die technologischen Eigenschaften, wie z. B. die Reißfestigkeit und den Glanz von Geweben
zu verbessern (vgl. zum Beispiel DE-B 16 19 065). Desgleichen sind aminoalkylgruppenhaltige Polyorganosiloxane
bekannt, die unter anderem auch zur Behandlung von Textilien dienen, welchen sie einen sehr
angenehmen, weichen Griff, den "Silikongriff", verleihen (vgl. zum Beispiel GB-A 20 36 052 und DE-
A 37 23 697).
Versucht man nun, derartige Polyethylendispersionen mit Dispersionen von Aminoalkylgruppen-
enthaltenden Polyorganosiloxanen in einem Produkt zu vereinen, um bei der Behandlung von Fasermaterialien
die diesen beiden Produktklassen innewohnenden wertvollen Eigenschaften ausnützen zu
können, so ergeben sich hier unerwartete, erhebliche Schwierigkeiten.
Die Vereinigung derartiger Dispersionen führt häufig zu Instabilitäten, die bis zu einer Verpastung
der Dispersion führen. Oft verfärben sich auch - insbesondere bei erhöhten Temperaturen - derartige
Dispersionen, sie werden gelb bis bräunlich. Damit ist ihre Anwendung auf Textilien beeinträchtigt
oder doch zumindest eingeschränkt. Schließlich ist auch noch anzumerken, daß sich bei der Anwendung
der Dispersion nach dem Stand der Technik zur Behandlung von Fassermaterial, vor allem von
Textilien im Foulardverfahren, insbesondere bei der Kombination mit anderen in der Textilindustrie
üblichen Hilfsmitteln, hier sind vor allem Zellulosevernetzer zu nennen, sehr leicht Walzenbelag bildet,
der zu kaum wieder entfernbaren Flecken führt.
Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, diese Schwierigkeiten zu überwinden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die geschilderten Nachteile mit den spezifischen Zusammensetzungen,
wie sie im Patentanspruch 1 beschrieben werden, nicht auftreten. In den Unteransprüchen
2 bis 10 werden bevorzugte Ausführungsformen beansprucht. Außerdem wird in den Ansprüchen
11 bis 15 ein Verfahren zur weichmachenden Behandlung von Fasermaterialien unter
Schutz gestellt.
Das in dem Bestandteil (1) enthaltene emulgierbare Polyethylen (Polyethylenwachs) ist bekannt und
im Stand der Technik (vgl. zum Beispiel DE-C 23 59 966, DE-A 28 24 716 und DE-A 19 25 993) ausführlich
beschrieben. In aller Regel handelt es sich bei dem emulgierbaren Polyethylen um solches mit funktionellen
Gruppen, insbesondere COOH-Gruppen, die teilweise verestert sein können. Diese funktionellen
Gruppen werden durch Oxidation des Polyethylens eingeführt. Es ist aber auch möglich,
durch Copolymerisation von Ethylen mit z. B. Acrylsäure die Funktionalität zu erhalten. Die im Bestandteil
(1) enthaltenen emulgierbaren Polyethylene weisen bei 20°C eine Dichte von mindestens
0,91 g/cm³, eine Säurezahl von mindestens 5 und eine Verseifungszahl von mindestens 10 auf. Besonders
bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Ausrüstungsmittel solcher emulgierbarer Polyethylene,
die eine Dichte bei 20°C von 0,95 bis 1,05 g/cm³, eine Säurezahl von 10 bis 60 und eine Verseifungszahl
von 15 bis 80 besitzen. Im Handel ist dieses Material im allgemeinen in Form von
Schuppen, Pastillen und ähnlichem zu haben. Der Bestandteil (1), also die Dispersion des emulgierbaren
Polyethylens, wird in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Mengen von 5 bis 95, insbesondere
55 bis 90 Gew.-%, bezogen auf die Zusammensetzung und bezogen auf eine 20- bis 35%ige
Dispersion, gerechnet als Aktivsubstanz, eingesetzt.
Das Polyethylenwachs wird in Form von Dispersionen eingesetzt. Zu deren Herstellung sind unterschiedliche
Emulgatoren geeignet. Diese Emulgatoren können den Weichgriffeffekt der Zusammensetzungen
bei deren Anwendung unterstützen. Die Herstellung der Dispersionen ist im Stand der
Technik ausführlich beschrieben. Bevorzugt werden nichtionogene Emulgatoren, insbesondere ethoxylierte
Alkylphenole und Ethoxylate von verzweigtkettigen Alkoholen, wobei diese in der Regel in
Mengen von 20 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das zu emulgierende Polyethylenwachs, eingesetzt werden.
Als besonders geeignet haben sich Alkylphenol- und die genannten Alkohol-Ethoxylate mit ca. 5
bis 25 angelagerten Ethylenoxid-Einheiten erwiesen.
Bei dem Bestandteil (2) der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen handelt es sich um ausgewählte
Polyorganosiloxane in dispergierter Form. Die Polyorganosiloxane enthalten Stickstoff-enthaltende
Gruppen, wobei jede Gruppe mindestens ein, vorzugsweise aber zwei Stickstoffatome enthält.
Die Polyorganosiloxane enthalten dabei mindestens 2 derartige Gruppen, die über Kohlenwasserstoffreste
an das Silicium gebunden sind. Die Stickstoff-enthaltenden Gruppen entsprechen im allgemeinen der Formel
worin m=0 oder 1 ist, R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen,
der auch durch eine Sauerstoffbrücke unterbrochen sein kann, bevorzugt einen Kohlenwasserstoffrest
mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und worin R1 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen oder der Rest -COR4, R2 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder der Rest -COR4, R3 gleich Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und R4 ein ggfs. substituierter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, mit der Maßgabe,
daß R1 und R2 im Durchschnitt in der Summe zumindest zu 25%, bevorzugt zu 50 bis 100%, den
Rest -COR4 bedeuten, wobei die von R1 und R2 zu 100% fehlenden Anteile, unabhängig
voneinander, Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten.
Wie aus dieser Formel und deren Erläuterung hervorgeht, ist es erfindungswesentlich, daß der Stickstoff
in den Stickstoff enthaltenden Gruppen zumindest zu 25%, bevorzugt zu 50 bis 100% in Form
von Amidogruppen vorliegt. Besonders bevorzugt sind solche Polyorganosiloxane, in denen nach der
oben angegebenen Formel m=1 ist.
Der Durchschnittswert von mindestens 25% Resten der Formel -COR4 nach obiger Formel (oder
entsprechend höhere Durchschnittswerte) kann auch dadurch erreicht werden, daß
Polyorganosiloxane mit Stickstoff enthaltenden Gruppen, in denen der Stickstoff ausschließlich in
Form von primären und ggfs. sekundären Aminogruppen vorliegt, mit einem Polyorganosiloxan mit
einem entsprechenden höheren Anteil an Amidogruppen vermischt werden. In diesem Sinne ist das "im
Durchschnitt" zu verstehen.
Die Stellung der Stickstoff-enthaltenden Gruppen kann sowohl endständig als auch seitenständig
sein. Aus den obigen Ausführungen geht hervor, daß die Stickstoff-Atome in den Stickstoff-enthaltenden
Gruppen in Form primärer oder sekundärer Aminogruppen und in Form von Amidogruppen
(-NHCO-) vorliegen.
Eine gewisse Rolle spielt auch der Polymerisationsgrad der Polysiloxane. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur weichmachenden Behandlung von Fasermaterial sind Zusammensetzungen
(bzw. deren Bestandteile (2)) brauchbar, in denen die zugrunde liegende Organopolysiloxane
bei 20°C eine Viskosität bis zu 100 000 mPa · s, insbesondere von 100 bis 20 000 mPa · s, ganz besonders
bevorzugt von 100 bis 5000 mPa · s aufweisen, da hiermit besonders günstige Effekte erzielt werden.
Nicht brauchbar sind Organopolysiloxane mit einer Viskosität über 100 000 mPa · s, da diese bei der
Anwendung im Foulardverfahren hinsichtlich Walzenbelag zu Schwierigkeiten führen.
Neben den zwangsweise vorhandenen, oben näher erläuterten Gruppen und den Angaben zur Viskosität,
bestehen hinsichtlich der verwendbaren Polysiloxane keine besonderen Einschränkungen. So
können gerad- und verzweigtkettige Polysiloxane, insbesondere Polydimethylsiloxane mit Stickstoff-
enthaltenden Gruppen, die auch endständige OH-Gruppen, seitenständige Kohlenwasserstoff- oder
substituierte Kohlenwasserstoffreste, wie Vinyl- und Phenylreste oder auch geringe Mengen an Silicium
gebundenen Wasserstoff enthalten, eingesetzt werden, und der Fachmann wird keinerlei Mühe
haben, die richtigen Ausgangssubstanzen auszuwählen.
Die Herstellung der als Bestandteil (2) eingesetzten Dispersionen ist bekannt. Auch hier wird der
Fachmann keine Mühe haben, das für das jeweilige Organopolysiloxan geeignete Verfahren mit den
dazu geläufigen Emulgatoren auszuwählen. Hierzu sei beispielsweise auf die GB-B 15 70 983, EP-
A 1 38 192 und DE-A 37 23 697 verwiesen. Es können also grundsätzlich alle nach bekannten
Verfahren hergestellten Dispersionen (2) eingesetzt werden, wobei die sogenannten
Mikroemulsionen besonders geeignet sind. Als Emulgatoren werden generell nichtionogene
bevorzugt. Besonders bewährt haben sich Sekundäralkoholethoxylate und Ethoxylate von
verzweigtkettigen Alkoholen sowie Alkylphenolethoxylate mit in der Regel 3 bis 15, insbesondere 5
bis 10 Ethylenoxideinheiten je Alkohol- bzw. Phenolrest. Die Emulgatoren werden in der Regel in
Mengen von 10 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das zu emulgierende Siloxan, eingesetzt.
Polyorganosiloxane der angegebenen Art sind im Handel erhältlich und werden beispielsweise von
der Firma Dow Corning Corp. unter der Bezeichnung X2-8088 und Q2-8357 vertrieben.
Die Konzentration der Dispersionen (Bestandteil 2) bewegt sich in üblichem Rahmen, wobei 10 bis
40%ige Dispersionen am häufigsten zur Anwendung kommen.
Diese Dispersionen (Bestandteil 2) werden in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen
von 5 bis 95, insbesondere 10 bis 45 Gew.-% (bezogen auf eine 10- bis 20%ige Dispersion, gerechnet
als Aktivsubstanz) verwendet.
Gegebenenfalls können die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen als Bestandteil (3) bekannte
Weichmachungsmittel in dispergierter oder gelöster Form enthalten.
Als solche bekannte Weichmachungsmittel sind grundsätzlich alle bekannten derartigen Stoffe, soweit
die Verträglichkeit mit den Bestandteilen (1) und (2) gegeben ist, geeignet. Als bevorzugte Beispiele
seien hydrophilisierend wirkende Silikone genannt. Im allgemeinen handelt es sich um Polydimethylsiloxane,
die Polyethoxy-/bzw. Polypropoxy- bzw. Polyethoxy-/-propoxygruppen eingebaut enthalten.
Weitere bekannte Bestandteile (3) sind Paraffinemulsionen oder die aus der DE-C 23 18 906 bekannten
Kondensationsprodukte.
Die Bestandteile (3) sind in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in Mengen von 0 bis 30,
insbesondere 0 bis 15 Gew.-%, bezogen auf eine 20- bis 30%ige Dispersion bzw. Lösung, enthalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung gelingt in einfacher Weise durch Vermischen
der Bestandteile, vorteilhaft bei normaler bis leicht erhöhter Temperatur. Dabei stellt sich ein
pH-Wert von etwa 7 bis 9 ein.
Weiterhin gehört zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur weichmachenden
Behandlung von Fasermaterialien, insbesondere von Textilmaterial. Es ist dabei ohne weiteres
möglich, aus den Bestandteilen (1), (2) und gegebenenfalls (3) in bekannter Weise
Ausrüstungsflotten zu bereiten, das Material damit zu behandeln und in bekannter Weise durch
Trocknen und gegebenenfalls Erhitzen bzw. Kondensieren fertigzustellen. Besonders bevorzugt wird
dabei das erfindungsgemäße Ausrüstungsverfahren in wäßriger Flotte ausgeführt, wobei besonders
bevorzugt die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zum Einsatz kommen.
Die Faser- insbesondere Textilbehandlung erfolgt mit solchen Mengen der Bestandteile (1), (2) und
gegebenenfalls (3) bzw. der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, daß auf dem behandelten
Material eine Auflage von etwa 0,2 bis 3 Gew.-% Aktivsubstanz (Polyethylenwachs/
Organopolysiloxan mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen und ggfs. Aktivsubstanz des Bestandteiles
(3)) resultiert. Dazu werden die Materialien mit Flotten, die 15 bis 80, insbesondere 20 bis 60 g/l der
Zusammensetzungen bzw. entsprechende Mengen der genannten Bestandteile enthalten, z. B. im
Foulardverfahren, eingesetzt. Beim ebenfalls anwendbaren Ausziehverfahren sind entsprechende
Mengen heranzuziehen. Selbstverständlich können auch alle anderen bekannten Verfahren zum
Einsatz kommen.
Grundsätzlich ist es ohne weiteres auch möglich, die weichmachende Faserbehandlung mit anderen
bekannten Ausrüstungsverfahren zu kombinieren. Sollen z. B. Textilmaterialien erfindungsgemäß behandelt
werden, so seien als Beispiele für verwendbare bekannte Ausrüstungsmittel Appertur- und
Schiebefestmittel, Antistatika und Zellulosevernetzer sowie gegebenenfalls die zur Aushärtung notwendigen
Katalysatoren genannt. Die Mengen der dabei mitverwendeten üblichen Textilhilfsmittel
sind dem Fachmann bekannt.
Unter Fasermaterialien sind Papier, Leder, insbesondere aber Textilien zu verstehen, die in Form
von Geweben, Gewirken oder auch Vliesen vorliegen können. Sie können dabei aus natürlichen
(z. B. Baumwoll-, Wollfasern) oder synthetischen Fasern (z. B. Polyester-, Polyamid-, Polyacrylnitrilfasern)
bestehen, wobei die Textilien selbstverständlich auch aus allen bekannten Fasermischungen
aufgebaut sein können.
Mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand gelingt es erstmals Polyethylendispersionen und Polysiloxane
mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen in Dispersionsform zu kombinieren, wobei gleichzeitig -
und das ist besonders überraschend -
- - gegen Verfärbung - auch bei höherer Temperatur während längerer Zeit - weitgehend beständige Produkte entstehen, die
- - bei der Lagerung auch keine Verpastung zeigen und
- - mechanisch stabile Flotten auch in Gegenwart von Zellulosevernetzern liefern, wobei
- - keine Walzenbeläge bei der üblichen Foulardmethode entstehen, selbst dann nicht, wenn sie zusammen mit Zellulosevernetzern angewandt werden.
Die Fachwelt hat in der Vergangenheit erhebliche Anstrengungen unternommen, um dieses vielschichtige
Problem in den Griff zu bekommen. Aber erst mit dem Gegenstand der Erfindung ist die
Lösung desselben gelungen, wobei die überragende Rolle den in dem Bestandteil (2) verwendeten
modifizierten Polyorganosiloxanen zukommt.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand des nachfolgenden Beispiels näher erläutert, wobei Prozentangaben
= Gewichtsprozent bedeuten.
150 g des Handelsproduktes "Q2-8357" werden in 850 g einer wäßrigen, 3,3 g 60%ige Essigsäure enthaltenden
Lösung von 30 g eines sekundären C11-15 Alkoholethoxylats (durchschnittlich 5 Ethoxygruppen)
und 70 g eines sekundären C11-15 Alkoholethoxylats (mit durchschnittlich 7 Ethoxygruppen)
entsprechend den Angaben der DE-A 37 23 697 emulgiert.
Außerdem wird eine Polyethylenwachsdispersion in bekannter Weise durch Erhitzen der Bestandteile
auf ca. 110°C bei leichtem Überdruck unter Verwendung der folgenden Bestandteile hergestellt:
281 g eines Polyethylenwachses (Säurezahl 20 bis 30, Verseifungszahl 30 bis 50, Dichte bei 20°C ca.
0,96 g/cm³) und 719 g einer 4,5 g KOH enthaltenden wäßrigen Lösung von 63 g eines Isotridecylethoxylates
mit durchschnittlich 8 Ethoxygruppen und 16 g eines Isotridecylethoxylates mit durchschnittlich
20 Ethoxygruppen.
Die Dispersion A wird nun durch Mischen von 3 Teilen der Polysiloxanemulsion mit 7 Teilen der
Polyethylenwachsdispersion hergestellt, wobei sich eine weiße, feinteilige Dispersion mit einem pH-
Wert von 7,6, einer Trübungszahl von 9 (gemessen mit dem Durchlichttrübungsmesser der Firma
Dr. Lange bei einer Verdünnung von 1 g/l) und einer Viskosität von 25 mPa · s, die während einer
mindestens 7tägigen Lagerung bei 60°C konstant bleibt, bildet.
66 Teile einer Polyethylenwachsdispersion, die durch Emulgierung von 280 g Polyethylenwachs (Daten
siehe Dispersion A) in 720 g einer 4 g KOH enthaltenden wäßrigen Lösung und 45 g eines Nonylphenolethoxilates
mit durchschnittlich 9 Ethoxygruppen und 28 g eines Fettalkoholpolyglykolethers
mit durchschnittlich 7 Ethoxygruppen bei 110°C in gleicher Weise erhalten wurde, werden mit 34
Teilen einer Silikonemulsion, die durch Emulgierung von 250 g eines ausschließlich Aminoethylaminopropylgruppen
als stickstoffhaltige Gruppen enthaltenden Polydimethylsiloxans (Viskosität
350 mPa · s, Stickstoffgehalt 0,7%) in 750 g einer wäßrigen, 30 g Propylenglykol enthaltenden Lösung
von 30 g eines Emulgatorgemisches aus C10 bis 12 Alkoholethoxylats mit durchschnittlich 6 Ethoxygruppen
erhalten wurde, gemischt. Es wird eine leicht gelbliche Dispersion erhalten.
Werden die Dispersionen A bis B längere Zeit bzw. bei erhöhter Temperatur gelagert, so tritt eine
unterschiedliche Verfärbung ein. Während die erfindungsgemäße Dispersion A bei der Lagerung nur
eine geringe Farbvertiefung erleidet, zeigt die Dispersion nach dem Stand der Technik hier deutliche
Nachteile. Einzelheiten können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden:
Zur Überprüfung der mechanischen Stabilität (Schüttelstabilität und Walzenbelag) werden mit den
wie oben beschrieben hergestellten Dispersionen wäßrige Flotten hergestellt, die neben 35 g/l der
Dispersionen A bzw. B noch
55 g/l eines ca. 75%igen Zellulosevernetzers (mit Methanol veretherter
Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff),
16,5 g/l Magnesiumchloridhexahydrat und
0,2 g/l Natriumfluoroborat
16,5 g/l Magnesiumchloridhexahydrat und
0,2 g/l Natriumfluoroborat
enthalten.
Diese Flotten werden nun wie folgt getestet:
Dazu werden 300 ml dieser Flotten in eine 500 ml Weithalsflasche zusammen mit 20×35 cm großen
Stoffstücken (Baumwollinlet mit 130 g/m²) 1 Stunde bei 250 Schwingungen pro Minute (Amplitude
1,9 cm) geschüttelt. Anschließend werden die Stoffmuster abgequetscht und 10 Minuten bei 110°C
getrocknet.
Dazu werden die Flotten auf einer kontinuierlich laufenden Foulardanlage eingesetzt (Laufzeit 1
Stunde). Das Prüfgewebe ist Baumwollköper (240 g/m²).
Nach dem Test werden die Flotten, die Foulardwalzen und die Gewebemuster begutachtet und dabei
folgendes Ergebnis erhalten:
Die Überlegenheit der Erfindung wird durch diese Gegenüberstellung deutlich.
Mit den wie oben beschrieben hergestellten Flotten wird ein Baumwollpopelin (ca. 120 g/m²)
foulardiert (Flottenaufnahme ca. 72%) und nach dem Trocknen (10 Minuten bei 100°C) noch
kurzfristig bei 140°C kondensiert.
Die Gewebe zeigen neben einer guten Knitterfestigkeit einen sehr weichen, angenehm fließenden
Griff. Es ist dabei zwischen den einzelnen Flotten keine Differenzierung des Griffverhaltens möglich.
Im Weißgradverhalten aber zeigt das unter Verwendung der Dispersion B behandelte Gewebe
gegenüber dem anderen Gewebe eine deutlich erkennbare Vergilbung.
Claims (15)
1. Zusammensetzung in Form einer wäßrigen Dispersion enthaltend
- (1) in bekannter Weise dispergiertes Polyethylenwachs mit einer Dichte bei 20°C von mindestens 0,91 g/cm³, einer Säurezahl von mindestens 5 und einer Verseifungszahl von mindestens 10,
- (2) Polyorganosiloxane mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen in dispergierter Form, bei welchen der Stickstoff im Durchschnitt zumindest zu 25%, bezogen auf die Gesamtzahl der Stickstoff-enthaltenden Gruppen, in Form von Amidogruppen und der Rest in Form von primären und sekundären Aminogruppen vorliegt und
- (3) gegebenenfalls bekannte Weichmachungsmittel in dispergierter oder gelöster Form.
2. Zusammensetzung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bestandteil (1)
Polyethylenwachs (= emulgierbare Polyethylene) mit einer Dichte von 0,95 bis 1,05 g/cm³,
einer Säurezahl von 10 bis 60 und einer Verseifungszahl von 15 bis 80 in dispergierter Form
enthalten sind.
3. Zusammensetzung nach den Patentansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Polyorganosiloxane mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen im Bestandteil (2)
Polydialkylsiloxane enthalten sind, deren Stickstoff-enthaltende Gruppen der Formel
entsprechen, worin m=0 oder 1 ist, R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis
10 Kohlenstoffatomen, der auch durch eine Sauerstoffbrücke unterbrochen sein kann,
bevorzugt einen Kohlenwasserstoffrest mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und worin
R1 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder der Rest -COR4,
R2 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder der Rest -COR4,
R3 gleich Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R4 ein ggfs.
substituierter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, mit der Maßgabe, daß R1 und
R2 in der Summe im Durchschnitt zumindest zu 25% den Rest -COR4 bedeuten.
4. Zusammensetzungen nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Polyorganosiloxane mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen im
Bestandteil (2) Polydialkylsiloxane enthalten sind, in welchen die Reste R1 und R2 im
Durchschnitt zu 50 bis 100% dem Rest -COR4 entsprechen und wobei m, R, R1, R2, R3
und R4 die zu der Formel I festgelegte Bedeutung zugrunde liegt.
5. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Polyorganosiloxane mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen im
Bestandteil (2) Polydialkylsiloxane enthalten sind, in welchen m=1 ist, die Reste von R1
und R2 in der Summe zu 50 bis 100% dem Rest -COR4 entsprechen und wobei m, R, R1,
R2, R3 und R4 zu der Formel I festgelegte Bedeutung zugrunde liegt.
6. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bestandteil (1) zu 5 bis 95 Gew.-% (in Form einer 20- bis 35%igen
Polyethylenwachs-Dispersion) und der Bestandteil (2) zu 95 bis 5 Gew.-% (in Form einer 10-
bis 20%igen Dispersion eines Polyorganosiloxans mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen),
enthalten sind, wobei die Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ausmacht.
7. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß von dem Bestandteil (1) 55 bis 90 Gew.-%, von dem Bestandteil (2) 10
bis 45 Gew.-% und von dem Bestandteil (3) 0 bis 30 Gew.-% (in Form einer 20- bis 30%igen
Weichmachungsmittel enthaltenden Dispersion bzw. Lösung) enthalten sind, wobei die
Summe aller Bestandteile 100 Gew.-% ausmacht.
8. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bestandteil (1) unter Verwendung von nichtionogenen
Emulgatoren, insbesondere von ethoxylierten Alkylphenolen und/oder von ethoxylierten
verzweigtkettigen Alkoholen hergestellt worden ist, wobei die Emulgatoren in Mengen von
20 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Polyethylenwachs, eingesetzt worden sind.
9. Zusammensetzung nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bestandteil (2) unter Verwendung von nichtionogenen
Emulgatoren, insbesondere von Sekundäralkoholethoxylaten, Ethoxylaten von
verzweigtkettigen Alkoholen und/oder Alkylphenolethoxylaten hergestellt worden ist,
wobei die Emulgatoren in Mengen von 10 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Polysiloxan,
eingesetzt worden sind.
10. Zusammensetzungen nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bestandteil (3) hydrophilisierend wirkende Polyorganosiloxane
und/oder Paraffine in dispergierter oder gelöster Form enthalten sind.
11. Verfahren zur weichmachenden Behandlung von Fasermaterialien, insbesondere
Textilmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien in üblicher Weise mit
- (1) in bekannter Weise dispergiertem Polyethylenwachs mit einer Dichte von 20 Grad C von mindestens 0,91 g/cm³, mit einer Säurezahl von mindestens 5 und einer Verseifungszahl von mindestens 10,
- (2) Polyorganosiloxanen mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen in dispergierter Form, bei welchen der Stickstoff im Durchschnitt zumindest zu 25%, bezogen auf die Gesamtzahl der Stickstoff-enthaltenden Gruppen, in Form von Amidogruppen und der Rest in Form von primären und sekundären Aminogruppen vorliegt und
- (3) gegebenenfalls bekannten Weichmachungsmitteln in dispergierter oder gelöster Form behandelt und dann die Materialien in bekannter Weise durch Trocknen und gegebenenfalls Erhitzen fertiggestellt werden.
12. Verfahren nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
als Bestandteil (1) Polyethylenwachse (= emulgierbare Polyethylene) mit einer Dichte von
0,95 bis 1,05 g/cm³, einer Säurezahl von 10 bis 60 und einer Verseifungszahl von 15 bis 80
in dispergierter Form und
als Bestandteil (2) Polyorganosiloxane mit Stickstoff-enthaltenden Gruppen in dispergierter
Form eingesetzt werden, deren Stickstoff-enthaltende Gruppen der Formel
entsprechen, worin m=0 oder 1 ist, R einen zweiwertigen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis
10 Kohlenstoffatomen, der auch durch eine Sauerstoffbrücke unterbrochen sein kann,
bevorzugt einen Kohlenwasserstoffrest mit 3 oder 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und worin
R1 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder der Rest -COR4,
R2 gleich Wasserstoff, ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder der Rest -COR4,
R3 gleich Wasserstoff oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R4 ein ggfs.
substituierter Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, mit der Maßgabe, daß R1 und
R2 in der Summe im Durchschnitt zumindest zu 25% den Rest -COR4 bedeuten.
13. Verfahren nach mindestens einem der Patentansprüche 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung nach einem der Patentansprüche 1 bis 10 in
wäßriger Flotte eingesetzt werden.
14. Verfahren nach einem der Patentansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestandteile (1), (2) und gegebenenfalls (3) in wäßriger Flotte eingesetzt werden.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Patentansprüche 11 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß übliche Textilhilfsmittel, vor allem Schiebefestmittel, Antistatika
und/oder Zellulosevernetzer mitverwendet werden.
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