DE3925798A1 - Verfahren und schaltungsanordnung zur nachwaermeabfuehrung in waermeuebergabestationen - Google Patents
Verfahren und schaltungsanordnung zur nachwaermeabfuehrung in waermeuebergabestationenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Schaltungsanordnung
für Wärmeübergabestationen mit oder ohne Oberflächenwärmeüber
trager, die im Störungsfall, z. B. bei Ausfall der Umwälzpumpen,
das Auftreten unzulässiger Temperaturen im nachgeschalteten Kreis
lauf sicher verhindern.
In Wärmeversorgungssystemen werden im allgemeinen Wärmeübergabe
stationen zwischen der Erzeugungsanlage und den Abnehmern vorge
sehen. Bei größeren Systemen ist es erforderlich, Wärmeübergabe
stationen sowohl zwischen der Erzeugungsanlage und dem Netz als
auch zwischen dem Netz und der Abnehmeranlage anzuordnen.
Die Wärmeübergabestationen haben dabei die Aufgabe, die Parameter
des Wärmeträgers auf der Sekundärseite den Erfordernissen der
nachgeschalteten Anlage anzupassen und damit das nachgeschaltete
System in gewissen Grenzen unabhängig von den Parametern des
Wärmeträgers auf der Primärseite der Wärmeübergabestation zu
machen.
Wärmeübergabestationen mit Oberflächenwärmeübertragern gewähr
leisten darüber hinaus eine stoffliche Trennung der Wärmeträger.
Die sekundärseitige Druckanpassung erfolgt durch dafür ausgelegte
Druckhalteanlagen.
Eine Sicherung gegen zu hohe Temperatur wird im Normalbetrieb
durch Sicherheitsschaltungen der Regelorgane vorgenommen. Die
Sicherung gegen unzulässig hohe Temperatur im Störungsfall ist
nicht zufriedenstellend gelöst.
Bei Ausfall der sekundärseitigen Umwälzung wird bis zum voll
ständigen Absperren des primärseitigen Massestromes der Sekundär
seite weiterhin Wärmeenergie mit der höheren Temperatur des
Primärkreislaufes zugeführt (hier als Nachwärmeentwicklung be
zeichnet). Die Nachwärmeentwicklung kann zu unzulässig hohen
Temperaturen sowie Phasenwechsel Wasser/Dampf und damit Druck
anstieg mit Gefährdungen im Sekundärbereich führen. Zur Verhin
derung der Gefährdungen liegen Lösungsvorschläge vor.
In WP 2 32 074 (F 24 D/1910) wird vorgeschlagen, in Abhängigkeit
von der Änderungsgeschwindigkeit des Heiznetzwasserdurchsatzes
durch den Wärmeübertrager die Brennstoffzufuhr (für die Heiß
wassererzeuger) außer Betrieb zu nehmen oder in Abhängigkeit
in der Änderungsgeschwindigkeit der Netzwasservorlauftemperatur
einen Mengenstrom aus dem Vorlauf abzuführen und gleichzeitig
einen Mengenstrom aus dem Rücklauf in den Vorlauf zuzuspeisen.
Dieses Verfahren setzt die Realisierung schneller Mengenstrom
änderungen und damit den Einsatz schneller Regelarmaturen voraus,
die vor allem den Nachteil hoher Kosten haben.
Außerdem ist diese Lösung nur für Wärmeübertrager in der Heiß
wassererzeugeranlage geeignet.
Eine andere Sicherungseinrichtung für Wärmeübergabestationen mit
direkter Einspeisung (WP 2 22 384 (F 24 D/1910) schlägt die primär
seitige Anordnung eines Durchgangsbehälters vor, und zwar zwischen
Vor- und Rücklaufleitung, der normalerweise geschlossen ist, und
der im Störungsfall nach seiner Öffnung das heiße Wasser der
Primärvorlaufleitung aufnimmt und dabei das in ihm vorhandene
kalte Wasser in die Primärrücklaufleitung abgibt.
Auch diese Schaltung erfordert schnellschließende Armaturen
großer Nennweite mit den damit verbundenen, bereits geschilderten
Nachteilen.
Andere Verfahren und Schaltungsanordnungen (WP F 24 D/3 02 362.7,
WP 2 04 535 WP 2 27 771) gehen von der Aufgabe aus, für Wärme
übergabestationen mit Direkteinspeisung Sicherungen gegen zu
hohe Drücke bzw. gegen Druckstöße vorzusehen und das Eindringen
der Nachwärme in den Sekundärbereich zu verhindern. Dafür werden
schnellschließende Armaturen großer Nennweite und/oder Speicher
behälter eingesetzt.
Diese Lösungen erfordern aufwendige Regelungs- und Sicherheits
technik, wobei die schnellschließenden Armaturen großer Nennweite
teuer sind und zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung von Druck
stößen bzw. zur Verringerung ihrer Größe oder ihrer Auswirkungen
nötig machen.
Bisher wurden keine dieser Lösungen realisiert.
In mehreren Fällen ist es deshalb bereits durch Ausdampfung und
anschließende Kondensationsschläge zu größeren Schäden an Wärme
übergabestationen und nachgeschalteten Anlagen gekommen.
Alle bekannten Lösungen haben den Nachteil, daß sie keine Lösung
zur gefahrlosen Abführung der in der Apparatur gespeicherten
Wärmeenergie beinhalten.
Die Erfindung hat das Ziel, Wärmeübergabestationen so auszurüsten,
daß bei Ausfall der Heizwasserumwälzung die Station und das nach
geschaltete System vor unzulässig hoher Temperatur und der dadurch
auftretenden Gefährdung geschützt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die den Wärmeübergabe
stationen bei Ausfall der Elektroenergieversorgung und dem damit
verbundenen Ausfall der sekundärseitigen Umwälzung bis zum Ab
sperren des primärseitigen Massestromes mittels langsamer Ab
sperrarmaturen primärseitig noch zugeführte und die in den
Apparaten noch vorhandene Wärmeenergie sekundärseitig, unabhängig
vom Elektroenergiesystem arbeitend, vollständig oder teilweise
so abzuführen, daß auf der Sekundärseite eine Überschreitung der
zulässigen Parameter, z. B. der Temperatur und damit ein Phasen
wechsel des Wärmeträgers Wasser in Dampf mit ggfs. Druckanstieg
ausgeschlossen wird.
Erfindungsgemäß wird in der Wärmeübergabestation ein heiznetz
internes Notkühlungssystem mit einer Notumwälzung des nachge
schalteten Netzes geschaffen, das aus einem Kühlwasserbehälter
mit Dampf- oder Gaspolster besteht. Der Druck im Kühlwasserbe
hälter muß höher als der Mittel- und Ruhedruck des nachgeschal
teten Netzes sein, um im Störfall ein Abströmen des Kühlwassers
aus dem Behälter und eine kurzzeitige Notumwälzung des Heiznetz
wassers zur Aufnahme der Nachwärme zu ermöglichen. Der Kühlwasser
behälter ist rohrleitungsseitig in den Sekundärvorlauf nach der
Umwälzpumpe vor dem Wärmeübertrager bzw. Beimischpunkt eingebunden.
Das durch das einströmende Kühlwasser überschüssige Heiznetzwasser
wird über dafür ausgelegte Abströmregler abgeleitet.
Als Kühlwasser kann im nur gegen Einfriergefahr isolierten Kühl
wasserbehälter Rücklaufheiznetzwasser oder Zusatzwasser verwendet
werden.
Zur minimalen Auslegung des Notkühlsystems ist die Schließ
charakteristik der primären Absperrarmaturen und das Auslauf
verhalten der sekundären Umwälzpumpe zu berücksichtigen. Zwischen
Kühlwasserbehälter und Sekundärvorlauf kann in Abhängigkeit von
den jeweiligen Druckverhältnissen eine Trennarmatur entweder als
Rückschlagarmatur oder als schnellöffnende Armatur geringer
Nennweite mit Hilfsenergie vorgesehen werden.
Im Kühlwasserbehälter wird der erforderliche Wasserstand durch
eine Druck- und/oder Füllstandsregelung gehalten.
Bei Systemen mit Oberflächenwärmeübertragern und statischer Vor
laufdruckhaltung kann der Ausgleichsbehälter die Aufgabe des Kühl
wasserbehälters übernehmen. Die überschüssige Heiznetzwassermenge
ist bei dieser Auslegung druckgeregelt in einem gesonderten
Behälter abzuführen.
Die Glieder der Schaltanordnung, bestehend aus Kühlwasserbehälter
mit Gas- oder Dampfauflastung, Verbindungsleitung, erforderlichen
falls mit Trennarmatur zwischen Behälter und Heiznetz sowie Ab
strömregler sind so zu dimensionieren, daß eine ausreichende
Wassermenge nachfließt, bis die primärseitige Trennung der Station
druckstoßfrei erfolgt ist. Diese Trennung wird durch an sich
bekannte Maßnahmen realisiert, wie z. B. durch hilfsenergiefreies
oder durch hydraulische oder pneumatische Speicher gewährleistetes
Schließen der Hauptabsperrarmaturen. Gegenüber bekannten Lösungen
hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß Druckstöße
bei der Systemtrennung mit Sicherheit vermieden werden. Ferner
ist gewährleistet, daß auch die in den Vorwärmern gespeicherte
Wärme, die unter bestimmten Randbedingungen ebenfalls Gefähr
dungen hervorrufen kann, sicher abgeführt wird.
Bei Systemen mit großen Leistungen und daraus resultierenden
großen Masseströmen kann eine Kombination der vorgeschlagenen
Lösung mit einer Umschaltung des Primärmassestromes auf den Rück
lauf, wie sie für Stationen mit direkter Einspeisung vorgesehen
ist, zweckmäßig sein.
Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel er
läutert.
Die Zeichnung zeigt die Schaltungsanordnung einer Wärmeübergabe
station mit indirekter Einspeisung. Die Station ist über die
pneumatisch oder hydraulisch (elektroenergieunabhängig) zu be
tätigenden Hauptabsperrschieber 1 und 2 mit dem vorgeschalteten
System (Primärnetz) verbunden und durch Rohrbündelwärmeübertrager 3
hydraulisch und stofflich vom nachgeschalteten Netz (Sekundärnetz)
bzw. der Abnehmeranlage 4 getrennt. Die Umwälzpumpe 5 sorgt für
den notwendigen Umtriebsdruck des Heizmediums während des Betriebes.
Die Temperaturregelung erfolgt durch Drosselung des Primärmasse
stromes 6 vor- oder rücklaufseitig. Zwischen Umwälzpumpe 5 und
Vorwärmer 3 ist der vorgeschlagene Kühlwasserbehälter 7 mit dem
Sekundärvorlauf über eine Rohrleitungsverbindung mit Trennarmatur
11 verbunden.
Eine Gasdruck- bzw. Füllstandsregelung 8 sorgt für den notwen
digen Auflastdruck bzw. für den notwendigen Wasserstand im
Behälter. Die Regelarmatur 9 stellt, gesteuert von der Analogie
strecke 10 oder vom Rücklaufdruck, die Verbindung zu den Be
hältern der Druckhaltung her.
Bei Ausfall der Umwälzpumpe 5 infolge Störungen im Elektro
energiesystem wird der Schließvorgang der Hauptabsperrschieber
1 und 2 eingeleitet, im nachgeschalteten Netz stellt sich der
Ruhedruck ein. Die Trennarmatur 11 gibt den Durchfluß frei. Das
Notkühlsystem tritt in Funktion.
Das im Kühlwasserbehälter unter beispielsweise Vorlaufdruck
stehende Gas- bzw. Dampfpolster bewirkt eine Wassernachspeisung
aus dem Kühlwasserbehälter 7 und damit eine kurzzeitige Notumwäl
zung sowie eine analoge Abströmung über die Regelarmaturen 9 in
die Behälter der Druckhaltung.
Durch den zeitweilig aufrechterhaltenen Massestrom wird die nach
einer Störung auftretende Nachwärmeentwicklung gefahrlos abge
führt, bis die Hauptabsperrschieber 1 und 2 die Station voll
ständig vom Primärnetz getrennt haben.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen:
1, 2 Hauptabsperrschieber
3 Wärmeübertrager
4 Abnehmeranlage
5 Umwälzpumpe
6 Primärmassestrom
7 Kühlwasserbehälter
8 Füllstandsregelung
9, 10 Abströmregler
11 Trennarmatur
3 Wärmeübertrager
4 Abnehmeranlage
5 Umwälzpumpe
6 Primärmassestrom
7 Kühlwasserbehälter
8 Füllstandsregelung
9, 10 Abströmregler
11 Trennarmatur
Claims (6)
1. Verfahren zur Nachwärmeabführung bei Störfällen, durch bei
spielsweise Ausfall der Elektroenergieversorgung, aus Wärme
übergabestationen in die nachgeordneten Wärmenetze, dadurch
gekennzeichnet, daß aus einem druckbelasteten Behälter (7)
Kühlwasser in den Vorlauf des Wärmenetzes nachströmt, das
der zugeführten Kühlwassermenge entsprechende überschüssige
Heiznetzinhaltswasser gleichzeitig aus dem Rücklauf des
Wärmenetzes abgeleitet und dadurch kurzzeitig eine Notum
wälzung mit der maximal zulässigen Sekundärvorlauftemperatur
aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Druck im Kühlwasserbehälter (7) höher als der Mittel- bzw.
Ruhedruck des nachgeschalteten Wärmenetzes ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Volumen des Kühlwasserbehälters (7) in Abhängigkeit von
der Schließzeit der primären Absperrarmaturen (1; 2) und dem
Auslaufverhalten der sekundärseitigen Umwälzpumpen (5) aus
gelegt wird.
4. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlwasser
behälter (7) über eine Verbindungsleitung (11) in den Vorlauf
des nachgeschalteten Netzes in Strömungsrichtung vor der
Wärmeübergabestelle (3) eingebunden ist und der Rücklauf des
Wärmenetzes gleichzeitig über einen Abströmregler (9) mit
einem Behälter in Verbindung steht.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Übergang vom vorgeschalteten zum nachgeschalteten
Netz sowohl durch einen Oberflächenwärmeübertrager (3) als
auch durch einen Beimischpunkt realisiert sein kann.
6. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abströmregler (9) für die Ableitung des überschüssigen
Heiznetzinhaltswassers vorwiegend mit einer vorhandenen Druck
halteanlage kombiniert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD88320240A DD275906A1 (de) | 1988-09-29 | 1988-09-29 | Verfahren und schaltungsanordnung zur nachwaermeabfuehrung in waermeuebergabestationen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3925798A1 true DE3925798A1 (de) | 1990-05-10 |
DE3925798C2 DE3925798C2 (de) | 1996-03-14 |
Family
ID=5602772
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3925798A Expired - Fee Related DE3925798C2 (de) | 1988-09-29 | 1989-08-04 | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Nachwärmeabführung in Wärmeübergabestationen |
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Country | Link |
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DD (1) | DD275906A1 (de) |
DE (1) | DE3925798C2 (de) |
Cited By (1)
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CN109708226A (zh) * | 2019-01-21 | 2019-05-03 | 华南理工大学建筑设计研究院有限公司 | 一种用于区域供冷的用户变频分布式混水接入系统及方法 |
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DD222384A1 (de) * | 1983-01-17 | 1985-05-15 | Inst Energieversorgung | Sicherungseinrichtung fuer waermeuebergabestationen mit direkter einspeisung |
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1988
- 1988-09-29 DD DD88320240A patent/DD275906A1/de not_active IP Right Cessation
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1989
- 1989-08-04 DE DE3925798A patent/DE3925798C2/de not_active Expired - Fee Related
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CN109708226B (zh) * | 2019-01-21 | 2024-05-31 | 华南理工大学建筑设计研究院有限公司 | 一种用于区域供冷的用户变频分布式混水接入系统及方法 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3925798C2 (de) | 1996-03-14 |
DD275906A1 (de) | 1990-02-07 |
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