DE3924579C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine supraleitende Magnetanordnung,
umfassend eine zylindrische supraleitende Spulenanordnung zur
Erzeugung eines statischen Magnetfeldes; einen Kühltank, in
welchem die supraleitende Spulenanordnung aufgenommen und in
einem gekühlten supraleitenden Zustand gehalten ist; einen
auf Temperatur von flüssigem Stickstoff gerhaltenen Wärmeabschirmungstank,
der den Kühltank umgibt und von außen kühlt,
wobei der Wärmeabschirmungstank einen Innenzylinder, einen
Außenzylinder sowie Stirnplatten aufweist, welche den Innenzylinder
und den Außenzylinder verbinden; einen Vakuumtank,
der die gesamte Anordnung umgibt; und eine innerhalb von der
supraleitenden Spulenanordnung angeordnete weitere, normal
leitende Spulenanordnung zur Erzeugung und Überlagerung eines
zeitlich veränderlichen Magnetfeldes.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt eines Beispiels einer herkömmlichen
supraleitenden Magnetanordnung. In dieser Anordnung
sind supraleitende Spulen 1, die sich auf der Temperatur von
flüssigem Helium im supraleitenden Zustand befinden, zur Erzeugung
eines statischen Magnetfeldes innerhalb eines Kühltanks 2 untergebracht,
der mit flüssigem Helium 3 gefüllt ist. Die Zuführung
von flüssigem Helium 3 in den Kühltank 2 und die Verdrahtung der
supraleitenden Spulen 1 wird durch eine Zugangsöffnung 4 des
Kühltanks 2 vorgenommen. Auf der Außenseite des Kühltanks 2 für flüssiges
Helium 3 ist ein Kühltank 5 für flüssigen Stickstoff 7 vorgesehen,
der einen Wärmeschild bildet.
Der flüssige Stickstoff 7 wird in den Kühltank 5 durch eine
Zugangsöffnung 6 eingeleitet.
Stirnplatten 8 zur Wärmeabschirmung in Kontakt mit dem flüssigen
Stickstoff 7 enthaltenden Kühltank 5 und ein Innenzylinder 9
zur Wärmeabschirmung in Kontakt mit den Stirnplatten 8 sind
auf der Temperatur von flüssigem Stickstoff 7 gehalten. All
diese Komponenten sind in einem Vakuumtank 10 zur Wärmeisolierung
untergebracht. Im Zentrum des Vakuumtanks 10 sind normal
leitende Spulen 11 zur Erzeugung eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes
und ein Spulenträger 12 angeordnet. Die supraleitenden
Spulen 1 und die ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugenden Spulen
11 bilden in Kombination miteinander einen zugeordneten
Magnetfeldraum 13.
Im folgenden wird die Wirkungsweise der oben beschriebenen Anordnung
näher erläutert. Wenn die supraleitenden Spulen 1 durch
das flüssige Helium 3 gekühlt sind, gehen sie in einen supraleitenden
Zustand, wo sie einen elektrischen Widerstand Null
haben, und erzeugen ein statisches Magnetfeld ohne jegliche
Leitungsverluste eines darin fließenden Gleichstroms.
Da die latente Wärme oder Umwandlungswärme von flüssigem Helium
3 klein ist, bewirkt auch eine kleine Wärmemenge, die von außen
eindringt, daß eine große Menge von flüssigem Helium 3 verdampft.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist die supraleitende
Magnetanordnung gegen Wärme isoliert oder abgeschirmt durch das
Vorsehen des Vakuumtanks 10, des Kühltanks 5 für flüssigen Stickstoff
7, der Stirnplatten 8 zur Wärmeabschirmung sowie des
Innenzylinders 9 zur Wärmeabschirmung, die mit dem flüssigen
Stickstoff 7 im Kühltank 5 in Kontakt stehen, und die Stirnplatten 8
und der Innenzylinder 9 werden auf der Temperatur von flüssigem
Stickstoff gehalten.
Dies verhindert so weit wie möglich, daß Wärme in die Anordnung
eindringt, und beschränkt somit die Verdampfung von flüssigem
Helium 3. Der Innenzylinder 9 besteht
im allgemeinen aus einem Metall mit einer hohen
Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise aus Kupfer oder Aluminium.
An die ein zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugenden Spulen 11, die
sich in einem normal leitenden Zustand befinden, wird ein impulsförmiger
Strom angelegt, um ein gewünschtes Magnetfeld
dem magnetostatischen Feld, welches von den supraleitenden
Spulen 1 erzeugt wird, in dem zugeordneten Magnetfeldraum
13 zu überlagern. Das Magnetfeld des Stroms in
den Spulen 11 erzeugt einen induzierten Strom in dem Innenzylinder
9.
Wie sich aus der Darstellung in Fig. 1 ergibt, umgibt der Innenzylinder
9 die Spulen 11, welche das zeitlich veränderliche Magnetfeld
erzeugen, in zylindrischer Weise. Diese Anordnung erzeugt eine
hohe Gegeninduktivität zwischen dem Innenzylinder 9 und den
Spulen 11. Außerdem ist der Innenzylinder 9 auf die Temperatur
von flüssigem Stickstoff 7 heruntergekühlt, bei der sein elektrischer
Widerstand niedrig ist. Dies bringt es mit sich, daß
in dem Innenzylinder 9 ein induzierter Strom mit hoher Stromstärke
erzeugt wird.
Der Wert der induzierten Stromstärke und der Wert der an die
Spulen 11 angelegten Stromstärke zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen
Magnetfeldes haben einen Zusammenhang, der in der nachstehenden
Gleichung (1) ausgedrückt ist. Das tatsächlich erzeugte
zeitlich veränderliche Magnetfeld ist das zeitlich veränderliche Magnetfeld, das von
dem Strom in den Spulen 11
erzeugt wird, und das ihm überlagerte Magnetfeld,
welches von diesem induzierten Strom erzeugt wird; dies bedeutet,
daß das von dem induzierten Strom erzeugte Magnetfeld
sich zu dem Magnetfeld in der entgegegesetzten
Richtung addiert:
wobei folgende Bezeichnungen verwendet sind:
L Selbstinduktivität des Innenzylinders zur Wärmeabschirmung
M Gegeninduktivität zwischen den das zeitlich veränderliche Magnetfeld erzeugenden Spulen und dem Innenzylinder,
R Widerstand des Innenzylinders,
i₁ Stromstärke des an die Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegten Stroms,
i₂ Stromstärke des im Innenzylinder induzierten Stroms.
M Gegeninduktivität zwischen den das zeitlich veränderliche Magnetfeld erzeugenden Spulen und dem Innenzylinder,
R Widerstand des Innenzylinders,
i₁ Stromstärke des an die Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegten Stroms,
i₂ Stromstärke des im Innenzylinder induzierten Stroms.
Wenn beispielsweise ein Strom mit einer trapezförmigen Wellenform
gemäß Fig. 2(A) an die Spulen 11 zur Erzeugung des
zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegt wird, so wird der Strom, der in
dem Innenzylinder 9 fließt, durch den Widerstand R des Innenzylinders
9 gedämpft, wie es in Fig. 2(B) dargestellt ist.
Dementsprechend ändert sich ein Magnetfeld, das in dem Raum 13
durch die beiden Ströme gemäß Fig. 2(A) und 2(B) erzeugt wird,
mit der Zeit, wie es in Fig. 2(C) dargestellt ist. Wenn somit
gewünscht ist, daß in dem Raum 13 ein Magnetfeld erzeugt wird,
das eine gleichbleibende Intensität während einer Periode hat, die in
Fig. 2(C) mit T bezeichnet ist, muß an die Spulen 11 zur Erzeugung
des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes ein Strom angelegt werden,
der so ausgelegt ist, daß er die Schwankungen im induzierten
Strom in dem inneren Zylinder 9 gemäß Fig. 3(B) kompensiert;
es muß also ein Strom gemäß Fig. 3(A) an die Spulen 11 angelegt
werden, um insgesamt ein Magnetfeld mit einem festen Wert zu
erhalten, das in Fig. 3(C) dargestellt ist.
Ein induzierter Strom wird auch in einem Innenzylinder 10a des
Vakuumtanks 10 erzeugt, der zwischen dem Innenzylinder 9 und
den normal leitenden Spulen 11 angeordnet ist. Der Vakuumtank 10
hat jedoch eine normale Temperatur und somit einen hohen (elektrischen)
Widerstand. Dementsprechend ist der Wert der Stromstärke
des in dem Innenzylinder 10a induzierten Stroms klein
genug, so daß er auf einen vernachlässigbaren Wert gedämpft
ist.
Bei einer herkömmlichen supraleitenden Magnetanordnung mit derartigem
Aufbau muß also, um ein zeitlich veränderliches Magnetfeld mit einer
festen Intensität für eine vorgegebene Zeitspanne zu erzeugen,
ein Strom an die Spulen im normal leitenden Zustand angelegt
werden, wobei der Strom ausgelegt ist, daß er die Dämpfung
des induzierten Stroms in dem Innenzylinder 9 zur Wärmeabschirmung
kompensiert. Dies macht es erforderlich, daß eine nicht
dargestellte Erregerstromquelle für die Spulen zur Erzeugung
des zeitlich veränderichen Magnetfeldes mit einer entsprechenden Einstellfunktion
vorgesehen ist.
Eine supraleitende Magnetanordnung der eingangs genannten Art
ist beispielsweise aus der DE-OS 33 08 157 bekannt. Dort ist
eine Kühleinrichtung für ein Tieftemperatur-Magnetsystem beschrieben,
das eine supraleitende Magnetspule aufweist, die
einen Probenraum umschließt. Die Magnetspule ist von wenigstens
einem Zwischenschild umgeben und wird in einer evakuierten
Außenhülle gehalten. Auf der Außenhülle ist ein motorisch
angetriebener Refrigerator vorgesehen, der über einen durch
die Außenhülle führenden Kühlarm wenigstens einen Zwischenschild
aktiv kühlt. Zur Kompensation von Störfedern, die vom
motorischen Antrieb des Refrigerators ausgehen, ist eine Sensoreinrichtung
zum Erfassen dieser magnetischen und/oder mechanischen
Störsignale vorgesehen. Das Sensorsignal steuert
mindestens eine Korrekturspule zum Kompensieren des im Probenraum
wirksamen Störfeldes.
Bei einer solchen herkömmlichen Anordnung besteht der Innenzylinder
zwischen der supraleitenden Spulenanordnung und der
weiteren Spulenanordnung aus einem normal leitenden Material,
so daß bei der Induktion eines Magnetfeldes in diesem Material
die gleichen Probleme auftreten, die vorstehend erläutert
sind. Aus diesem Grunde müssen induzierte Magnetfelder durch
eine entsprechende aufwendige Ansteuerung der Korrekturspule
über das dort vorgesehene Steuergerät kompensiert werden. Für
den Innenzylinder des Wärmeabschirmungstanks zwischen der supraleitenden
Spulenanordnung und der weiteren Spulenanordnung
ist auch keinerlei Heizeinrichtung vorgesehen, vielmehr wäre
diese bei der Anordnung gemäß der DE-OS 33 08 157 unerwünscht,
weil sie die Wirkung dieses Wärmeabschirmungstanks beeinträchtigen
würde.
In der JP 63-67 706 (A) ist ein Kryostat beschrieben, bei dem
es darum geht, eine ausreichende Wärmeabschirmung zu erzielen
und dabei unerwünschte Wirbelstromverluste zu vermeiden. In
dieser Druckschrift ist erläutert, daß eine Wärmeabschirmungsplatte
aus Edelstahl einen elektrischen Widerstand hat, der
etwa um einen Faktor 1000 größer ist als der von Kupfer, so
daß das Material Edelstahl in wirkungsvoller Weise Wirbelstromverluste
unterdrücken kann. Dabei tritt allerdings das
Problem auf, daß die Wärmeabschirmungsfunktion dieser Wärmeabschirmungsplatte
ungenügend wird, weil die thermische Leitfähigkeit
auch etwa um einen Faktor 1000 geringer ist als bei
Kupfer. Um daher eine ausreichende Wärmeabschirmung zu erzielen,
ist dort ein Kühlrohr vorgesehen, das längs der Wärmeabschirmungsplatte
angeordnet ist und mit flüssigem Stickstoff
aus einem Tank versorgt wird. Die Problematik der Überlagerung
von zeitlich veränderlichen Magnetfeldern und den von ihnen in
Betrieb induzierten Magnetfeldern ist dort nicht angesprochen.
Die Verwendung von supraleitenden Materialien ist dort nicht
erwähnt.
In der FR-PS 15 59 089 ist eine Vorrichtung beschrieben, die
dazu dient, ein von einer supraleitenden Spule hervorgerufenes
Magnetfeld besonders homogen zu machen. Zu diesem Zweck ist
ein Kryostat mit flüssigem Stickstoff gefüllt, in den ein
Kühltank eintaucht, der wiederum mit flüssigem Helium gefüllt
ist. In diesem flüssigen Helium befindet sich eine supraleitende
Spule, die in ihrem Innenraum auf einem supraleitenden
Zylinder einen elektrischen Heizwiderstand aufweist. Dieser
elektrische Heizwiderstand ist an eine nicht dargestellte
Stromversorgung angeschlossen, um den Zylinder vorübergehend
auf eine Temperatur aufzuheizen, die oberhalb der kritischen
Temperatur liegt. In dieser Druckschrifft ist vorgesehen, daß
die Heizelemente sich auf dem supraleitenden Zylinder nur in
bestimmten Bereichen in Umfangsrichtung befinden, damit beim
Heizen dieser Heizdrähte ganz gezielt eine lokale Schwächung
des homogenen Magnetfeldes hervorgerufen werden kann, das von
der supraleitenden Spule erzeugt wird.
Der supraleitende Zylinder ist dort in das flüssige Helium
eingetaucht, das in dem Kühltank enthalten ist. Der supraleitende
Zylinder bildet dort somit keinen Teil eines Wärmeabschirmungstanks
der zwischen einer ersten, supraleitenden Spulenanordnung
und einer weiteren, normal leitenden Spulenanordnung
vorgesehen ist. Auch ist bei der Anordnung gemäß der
FR-PS 15 59 089 keine Überlagerung von zeitlich veränderlichen
Magnetfeldern und dadurch induzierten Magnetfeldern zu berücksichtigen,
sondern es ist lediglich eine supraleitende Spulenanordnung
in einer entsprechenden Kühleinrichtung vorgesehen.
Die GB 21 23 639 A beschreibt eine magnetische Abschirmung,
bei der ein hohler langgestreckter supraleitender Zylinder
vorgesehen ist, der verschiedene Bereiche aus unterschiedlichen
Materialien aufweist. Damit wird eine magnetische Abschirmung
gebildet, um im Innenraum der Anordnung einen magnetfeldfreien
Raum für bestimmte Anwendungszwecke zu erzeugen.
Damit bei einem unerwünschten Temperaturanstieg ein supraleitender
Zylinder nicht beschädigt wird, sitzt er in elektrischer
Verbindung mit und in innigem Kontakt auf einem Innenzylinder,
der als Stromabführungszylinder dient und im Nebenschluß
den supraleitenden Zylinder schützt, wenn dieser
plötzlich in seinen normalleitenden Zustand gebracht wird.
Diese herkömmliche Anordnung dient dem Zweck, in einem bestimmten
Volumen einen magnetfeldfreien Raum zu erzeugen, der
beispielsweise zum Betreiben von Computern spezieller Bauart
benötigt wird, wobei das magnetische Feld einen vorgegebenen
Grenzwert nicht überschreiten darf. Die absichtliche Überlagerung
eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes und eines dadurch
induzierten Magnetfeldes sowie die damit verbundenen
Probleme sind in dieser Druckschrift nicht angesprochen. Der
Aufbau einer Kühleinrichtung für eine supraleitende Magnetanordnung
spielt bei der Anordnung gemäß dieser Druckschrift
keine Rolle.
Aus der Zeitschrift IEEE Spectrum, Mai 1988, Seiten 30-41 sind
eine Reihe von Supraleitern bekannt, die aus verschiedenen Materialien
bestehen können und die bei unterschiedlichen Temperaturen
ihre Supraleitungseigenschaft erreichen, dabei sind
auch Keramik-Supraleiter erwähnt. Die speziellen Probleme einer
Magnetanordnung miteinander überlagerten Magnetfeldern
sowie einer dazugehörigen Wärmeabschirmungseinrichtung sind
dort nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine supraleitende
Magnetanordnung anzugeben, die bei wirkungsvoller thermischer
Abschirmung der supraleitenden Spulenanordnung trotz der Induktion
eines Magnetfeldes durch die weitere Spulenanordnung
einen reproduzierbaren Magnetfeldaufbau ermöglicht, ohne daß
komplizierte Kompensationseinrichtungen erforderlich sind.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine supraleitende
Magnetanordnung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
der Innenzylinder zwischen der supraleitenden Spulenanordnung
und der weiteren Spulenanordnung aus einem supraleitenden Material
vom Keramiktyp besteht und zur Umschaltung auf Normaltemperatur
eine Heizeinrichtung, insbesondere einen Heizdraht
aufweist.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Magnetanordnung ist
vorgesehen, daß die als Heizdraht ausgebildete Heizeinrichtung
eine in dem Innenzylinder induzierbare Stromschleife kreuzt.
Durch den Aufbau der supraleitenden Magnetanordnung wird erreicht,
daß der Innenzylinder, durch den ein induzierter Strom
fließt, auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff heruntergekühlt
ist und sich somit in einem supraleitenden Zustand befindet.
Dadurch verschwindet der elektrische Widerstand des
Innenzylinders, mit der Folge, daß die Dämpfung des darin induzierten
Stromes eliminiert werden kann, so daß die Erzeugung
eines Magnetfeldes mit vorgegebener Intensität in reproduzierbarer
Weise gewährleistet ist. Damit ein stabiles statisches
Magnetfeld von der supraleitenden Spulenanordnung erzeugt werden
kann, läßt sich der Innenzylinder durch die Heizeinrichtung
auf einen normal leitenden Zustand bringen. Nach der Einstellung
des statischen Magnetfeldes kann dieser Innenzylinder
dann durch Abschalten seiner Heizeinrichtung wieder in einen
supraleitenden Zustand gebracht werden.
Die Erfindung wird nachstehend
anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 einen Querschnitt einer herkömmlichen supraleitenden
Magnetanordnung;
Fig. 2(A) die Wellenform eines Stroms, der an die Spule zur
Erzeugung eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes in der
supraleitenden Magnetanordnung gemäß Fig. 1 angelegt
wird;
Fig. 2(B) die Wellenform eines in einem Innenzylinder induzierten
Stroms;
Fig. 2(C) die Form eines resultierenden Magnetfeldes;
Fig. 3(A) die Wellenform eines Stroms, der an die Spule zur
Erzeugung eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes in einem
Falle angelegt wird, wo das resultierende Magnetfeld
der Spule gemäß Fig. 1 für eine vorgegebene Zeitspanne
auf einem festen Wert gehalten werden soll;
Fig. 3(B) die Wellenform des im Innenzylinder induzierten Stroms;
Fig. 3(C) die Form des resultierenden Magnetfeldes;
Fig. 4 einen Querschnitt einer supraleitenden Magnetanordnung
gemäß einer ersten Ausführungsform gemäß der
Erfindung;
Fig. 5(A) die Wellenform eines an die Spule zur Erzeugung eines
zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegten Stroms bei der
supraleitenden Magnetanordnung gemäß Fig. 4;
Fig. 5(B) die Wellenform des dabei in einem Innenzylinder induzierten
Stroms;
Fig. 5(C) die Form eines dadurch erzeugten Magnetfeldes;
Fig. 6 einen Querschnitt einer supraleitenden Magnetanordnung
gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung
und in
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel der Anbringung eines Heizdrahtes
auf dem Innenzylinder.
Im folgenden wird zunächst auf Fig. 4 Bezug genommen, die einen
Querschnitt einer supraleitenden Magnetanordnung gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung zeigt. Dabei werden in
Fig. 4 die gleichen Bezugszeichen für gleiche oder entsprechende
Teile wie in Fig. 1 verwendet.
Bei der supraleitenden Magnetanordnung gemäß Fig. 4 besteht ein
Innenzylinder 21 zur Wärmeabschirmung, der mit den Stirnplatten
8 zur Wärmeabschirmung in Kontakt steht und auf der Temperatur
von flüssigem Stickstoff gehalten ist, aus einem Supraleiter,
nämlich einem Supraleiter vom Keramiktyp, der
durch den im Wärmeabschirmungstank 5 enthaltenen flüssigen Stickstoff 7 supraleitend
gemacht wird. Ein Heizdraht 22 ist auf dem Innenzylinder
21 vorgesehen, um den Innenzylinder 21 in den normal leitenden
Zustand zu bringen.
Als nächstes wird die Wirkungsweise dieser Ausführungsform
näher erläutert. In einem Normalzustand, in welchem ein statisches
Magnetfeld vorgegeben ist, befindet sich der Innenzylinder
21, da er mit den Stirnplatten 8 in Kontakt steht, die
wiederum mit dem flüssigen Stickstoff 7 im Wärmeabschirmungstank 5 in Kontakt
stehen, auf der Temperatur vom flüssigen Stickstoff 7 und ist
somit in einem supraleitenden Zustand.
Da der Widerstand R des Innnenzylinders 21 zur Wärmeabschirmung
oder Wärmeisolierung in Gleichung (1) Null wird, besteht die
nachstehende Relation zwischen der Stromstärke eines an die
normal leitenden Spulen 11 zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes
angelegten Stroms und der Stromstärke eines induzierten
Stroms in dem Innenzylinder 21:
wobei folgende Bezeichnungen verwendet sind:
L′ Selbstinduktivität des Innenzylinders zur Wärmeabschirmung
M′ Gegeninduktivität zwischen den Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes und dem Innenzylinder,
i₁ Stromstärke des an die Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegten Stroms,
i₂ Stromstärke des im Innenzylinder induzierten Stroms.
M′ Gegeninduktivität zwischen den Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes und dem Innenzylinder,
i₁ Stromstärke des an die Spulen zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegten Stroms,
i₂ Stromstärke des im Innenzylinder induzierten Stroms.
Wenn somit ein Strom mit einer trapezförmigen Wellenform gemäß
Fig. 5(A) an die Spulen 11 zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes
angelegt wird, wird eine Dämpfung eines induzierten
Stroms in dem Innenzylinder 21 durch einen (elektrischen)
Widerstand eliminiert, und es fließt ein Strom mit einer trapezförmigen
Wellenform gemäß Fig. 5(B) durch ihn hindurch.
Infolgedessen hat das Magnetfeld, das in dem zugeordneten Magnetfeldraum
13 erzeugt wird durch den Strom, der an die Spulen
11 zur Erzeugung des zeitlich veränderlichen Magnetfeldes angelegt
wird, und durch den in dem Innenzylinder 21 induzierten Strom
eine feste Intensität für eine mit T bezeichnete Zeitspanne,
wie es in Fig. 5(C) dargestellt ist.
Bei der nachstehend beschriebenen Prozedur wird ein statisches
Magnetfeld vorgegeben.
Bei der herkömmlichen supraleitenden Magnetanordnung besteht
der Innenzylinder 9 aus einem normal leitenden Material. Infolgedessen
wird, wenn die supraleitenden Spulen 1 erregt werden,
der induzierte Strom in dem Innenzylinder 9 durch seinen
Widerstand gedämpft, und schließlich wird ein statisches Magnetfeld
erzeugt, das durch den an die supraleitenden Spulen 1
angelegten Strom bestimmt ist.
Demgegenüber besteht bei der supraleitenden Magnetanordnung
gemäß der Erfindung der Innenzylinder 21 zur Wärmeabschirmung
aus einem Supraleiter vom Keramiktyp, der bei
einer Temperatur supraleitend wird, die gleich der Temperatur
von flüssigem Stickstoff oder höher als diese Temperatur von
flüssigem Stickstoff ist.
Ein derartiger Innenzylinder 21 ist mit dem Wärmeabschirmungstank 5 für flüssigen
Stickstoff 7 durch die Stirnplatten 8 verbunden, so daß
er auf die Temperatur von flüssigem Stickstoff 7 heruntergekühlt
ist und sich somit in einem supraleitenden Zustand
befindet. Wenn die supraleitenden Spulen 1 erregt werden,
fließt infolgedessen der im Innenzylinder 21 induzierte Strom
ohne Dämpfung in einer solchen Weise weiter, die dem Magnetfeld
entgegengesetzt ist, welches von den supraleitenden Spulen
1 erzeugt wird.
Um somit ein statisches Magnetfeld zu erzeugen, wird der Innenzylinder
21 aus einem supraleitenden Material vom Keramiktyp
durch die Erregung des Heizdrahtes 22 auf einen normal leitenden
Zustand gebracht. Nach dem Einstellen des statischen Magnetfeldes
wird der Innenzylinder 21 durch Abschalten des Heizdrahtes
22 wieder in einen supraleitenden Zustand zurückgebracht.
Bei der obenbeschriebenen Ausführungsform besteht der Innenzylinder
21, der mit dem Tank 5 für flüssigen Stickstoff 7 verbunden
ist, aus einem Supraleiter vom Keramiktyp. Die supraleitende
Magnetanordnung kann jedoch auch so ausgelegt und angeordnet
sein, wie es in Fig. 6 dargestellt ist. Dabei ist
eine Kühlmaschine 31 anstelle des Tanks 5 für flüssigen Stickstoff
7 vorgesehen, um einen Wärmeabschirmungstank 33 zu kühlen,
der einen Außenzylinder 32, einen Innenzylinder 21 und
zwei Stirnplatten 8a aufweist, welche den Außenzylinder 32 und
den Innenzylinder 21 verbinden, um für eine Temperatur zu sorgen,
die gleich der Temperatur von flüssigem Stickstoff oder
niedriger als die Temperatur von flüssigem Stickstoff ist.
Weiterhin besteht der Innenzylinder 21 des Wärmeabschirmungstanks
33 aus einem Supraleiter vom Keramiktyp, und ein Heizdraht
22 ist auf dem Innenzylinder 21 vorgesehen.
Ferner kann der Heizdraht 22 auch in der Weise vorgesehen sein,
daß er induzierte Stromschleifen 23 kreuzt, welche durch die
Erregung eines magnetostatischen Feldes erzeugt werden, wie es
Fig. 7 zeigt. In diesem Falle ist es nicht erforderlich, daß
der Heizdraht 22 auf der gesamten Oberfläche des Innenzylinders
21 vorgesehen ist. Weiterhin kann der Innenzylinder 21 zur
Wärmeabschirmung auch durch eine andere Einrichtung als einen
Heizdraht 22 in einen normal leitenden Zustand gebracht werden.
Der Innenzylinder der erfindungsgemäßen supraleitenden Anordnung
besteht aus einem Supraleiter vom Keramiktyp.
Aus der vorstehenden Beschreibung ergibt sich, daß der Innenzylinder
zur Wärmeabschirmung aus einem Supraleiter besteht,
der bei einer Temperatur in den supraleitenden Zustand geht,
die gleich der Temperatur von flüssigem Stickstoff oder höher
als die von flüssigem Stickstoff ist. Infolgedessen ist es
möglich, die Dämpfung eines induzierten Stroms, der durch die
Erregung von Spulen zur Erzeugung des pulsierenden Magnetfeldes
erzeugt wird, in dem Innenzylinder zu eliminieren, der auf
der Temperatur von flüssigem Stickstoff gehalten wird. Somit
kann das Magnetfeld, das in dem zugeordneten Magnetfeldraum erzeugt
wird, für eine gewünschte und vorgegebene Zeitspanne auf
einen festen Wert gehalten werden, und das Vorsehen einer
Justierschaltung in der Stromquelle für die Spulen zur Erzeugung
eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes kann daher entfallen, so
daß die Herstellungskosten gesenkt werden können.
Claims (3)
1. Supraleitende Magnetanordnung, umfassend
- - eine zylindrische supraleitende Spulenanordnung (1) zur Erzeugung eines statischen Magnetfeldes,
- - einen Kühltank (2), in welchem die supraleitende Spulenanordnung (1) aufgenommen und in einem gekühlten, supraleitenden Zustand gehalten ist,
- - einen auf Temperatur von flüssigem Stickstoff gehaltenen Wärmeabschirmungstank (5, 33), der den Kühltank (2) umgibt und von außen kühlt, wobei der Wärmeabschirmungstank (5, 33) einen Innenzylinder (21), einen Außenzylinder (5, 32) sowie Stirnplatten (8, 8a) aufweist, welche den Innenzylinder (21) und den Außenzylinder (5, 32) verbinden,
- - einen Vakuumtank (10),, der die gesamte Anordnung umgibt, und
- - eine innerhalb von der supraleitenden Spulenanordnung (1) angeordnete weitere, normal leitende Spulenanordnung (11) zur Erzeugung und Übrlagerung eines zeitlich veränderlichen Magnetfeldes,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenzylinder (21) zwischen der supraleitenden
Spulenanordnung (1) und der weiteren Spulenanordnung (11)
aus einem supraleitenden Material vom Keramiktyp besteht
und zur Umschaltung auf Normaltemperatur eine Heizeinrichtung
(22), insbesondere einen Heizdraht, aufweist.
2. Magnetanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Heizdraht ausgebildete Heizeinrichtung (22) eine
in dem Innenzylinder (21) induzierbare Stromschleife (23)
kreuzt.
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