DE3919052C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft vor allem die Tomographie auf der Grundlage der
magnetischen Resonanz insbesondere für medizinische Anwendungen, bei denen
es auf die Darstellung besonderer Bildkontraste ankommt oder bei denen
meßtechnisch vorgewählte Regionen bezüglich ihren Eigenschaften charakterisiert
werden sollen.
Die Tomographie auf der Grundlage der magnetischen Resonanz, auch
"magnetic resonance imaging" (abgekürzt "MRI") genannt, dient zur räumlichen
Darstellung und zur lokalen Untersuchung von Objekten allgemeiner
Art. Im Bereich der Medizin geht es insbesondere um die Abbildung der Bereiche
pathologischer Gewebe- und Organzustände und von Funktionsstörungen.
Dies setzt voraus, daß die darzustellende Eigenschaft durch das MRI-Verfahren
zuverlässig in Bildkontraste umgesetzt wird, um dem Arzt eine Diagnose-
bzw. Entscheidungshilfe zu bieten. Außerdem soll es möglich sein, genauere
Untersuchungen lokalisiert in Bereichen durchzuführen, die bildgesteuert ausgewählt
wurden.
Die üblichen MRI-Verfahren sind großenteils in den Büchern von Mansfield
und Morris (Ref. 1) und Morris (Ref. 2) zusammenfassend dargestellt.
Verwendet werden dabei das Projektions-Rekonstruktions-Verfahren und das
zwei- oder dreidimensionale Fouriertransformationsverfahren. Hinzu kommen
eine Reihe von Modifikationen, deren Ziel es ist, die Bildaufnahmezeit
zu reduzieren. Beispiele dafür sind das Echo-Planar-Imaging-Verfahren sowie
Methoden, die mit kleinen Flipwinkeln der Hochfrequenzimpulse anregen.
Eine Ausführungsform zu letzterem wurde in Ref. 3 beschrieben.
Die Bildkontraste werden im Normalfall von der Spin-Gitter-Relaxationszeit
T₁, der transversalen Relaxationszeit T₂ und der Spinanzahldichte ρ bestimmt.
Bei den verschiedenen MRI-Ausführungsformen und Durchführungsprozeduren
bestimmen dabei entweder alle drei Größen in gewichteter Form
den Bildkontrast oder es werden Maßnahmen getroffen, daß nur einer dieser
Parameter abgebildet wird. Es ist auch bekannt, daß die lokalen Relaxationszeiten
durch Zugabe elektronenparamagnetischer Kontrastmittel verändert
werden können. In kürzlichen Arbeiten (Ref. 4 und Ref. 5) wurde auch
vorgeschlagen, die sogenannte "Spin-Gitter-Relaxationszeit im rotierenden
Koordinatensystem" T₁ρ, die während des sogenannten "Spin-Locking" wirksam
ist, mit Hilfe spezieller Impulssequenzen als Bildkontrastparameter auszunützen.
Diese Verfahren betreffen jedoch die "In-Resonanz"-Variante von
T₁ρ. Schließlich kann durch Vorsättigung oder Selektivanregung eine oder
mehrere Substanzklassen für die bildliche Darstellung hervorgehoben werden,
wie es zum Beispiel bei den sogenannten "Fett-" oder "Wasserbildern"
der Fall ist.
Die herkömmlichen Verfahren und Impulssequenzen zur Erzeugung
von MRI-Kontrasten oder zur volumenselektiven Materialcharakterisierung
auf der Grundlage der magnetischen Resonanz reichen in vielen
Fällen für eindeutige Schlußfolgerungen nicht aus. Insbesondere versagen
die bisherigen Methoden, wenn es darum geht, schwache Beiträge von Materialkomponenten
mit relativ langen Korrelationszeiten, also zum Beispiel
von Makromolekülen oder von elektronenparamagnetischen Kontrastmitteln
zu erfassen, während alle übrigen Beiträge unterdrückt werden sollen. Ein
deutlicher Einfluß von Kontrastmitteln bei medizinischen Anwendungen der
Kernspintomographie ist bislang mit erheblichen Applikationsdosen verknüpft,
was im Hinblick auf Nebenwirkungen bedenklich sein kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren und Impulssequenzen
zur Erzeugung neuartiger und aussagekräftiger Bildkontraste in der
Tomographie auf der Grundlage der magnetischen Resonanz vor allem bei
biomedizinischen Anwendungen bereitzustellen und gegebenenfalls die Dosierung
von Kontrastmitteln zu reduzieren. Zusätzlich soll die Aussagekraft
bei lokalen Untersuchungen zum Beispiel zur Gewebecharakterisierung mit
Hilfe von volumenselektiven Methoden (Relaxometrie, Spektroskopie) erhöht
werden.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch eine Gruppe neuer Meßverfahren
bzw. Impulssequenzen ermöglicht, bei denen der Signalaufnahme ein zeitweiliger
Spin-Lock-Zustand der Magnetisierung vorgeschaltet wird. Der Spin-
Lock-Impuls wird außerhalb der Magnetisierung angelegt. Dies bewirkt, daß die
Bildkontraste bzw. die volumenselektiven Meßparameter anstatt von den
üblichen Größen wie der Spindichte, den Spin-Gitter-Relaxationszeiten im
Labor- bzw. im rotierenden Bezugssystem und der transversale Relaxationszeit
von der Dispersion (im verallgemeinerten Sinn) der Spin-Gitter-Relaxation
im rotierenden Bezugssystem bestimmt oder beeinflußt werden. Unter
"Dispersion" wird hier allgemein die Abhängigkeit von der Frequenz und
der Amplitude des eingestrahlten Spin-Lock-Hochfrequenzfeldes verstanden.
Darüber hinaus können spezielle Dispersions-Kontrastmittel zum Zwecke der
lokalen Erzeugung oder Verstärkung der Dispersion verwendet werden. Die
auf dieser Basis sich aufbauende Klasse von Meßverfahren wird mit "rotating
frame dispersion imaging and localized rotating frame dispersion
relaxometry an spectroscopy (RODI & RODY)" bezeichnet. Das Spin-
Locking kann sowohl vom Typ "in Resonanz" (vergleiche Ref. 6) wie vom
Typ "außer Resonanz" (vergleiche Ref. 7) sein. Der Vorteil des hier in die Tomographie eingeführten "Außer-
Resonanz"-Verfahrens liegt in den vergleichsweise geringen Anforderungen
an, die während des Spin-Lockens eingestrahlte Hochfrequenzleistung. Spin-
Lock-Verfahren der genannten Art können durch folgenden Formalismus beschrieben
werden:
Die Abweichung der Frequenz ωsl des Spin-Lock-Impulses von der Resonanzfrequenz
ω₀ sei
Δω = ωsl - ω₀ (1)
so daß die effektive Frequenz im rotierenden Bezugssystem durch
gegeben ist. Dabei entspricht ω₁ der (magnetischen) Amplitude B₁sl der eingestrahlten
Hochfrequenz während des Spin-Lockens gemäß
ω₁ = γB₁sl (3)
γ₁ ist das gyromagnetische Verhältnis der untersuchten Kernsorte. Beff ist
das effektive Magnetfeld im rotierenden Bezugssystem.
Die Spin-Gitter-Relaxationsrate unter Spin-Lock-Bedingungen "in" bzw.
"außer" Resonanz ist dann näherungsweise gegeben durch
Der Winkel Φ ist durch
gegeben. Insbesondere entspricht Φ=90° dem Spin-Lock-Experiment "in
Resonanz", während Φ=0° den Grenzfall des normalen Spin-Gitter-Relaxationsexperiments
ohne Spin-Locking angibt. T₁ρ(0) kann durch die transversale
Relaxationszeit T₂ angenähert werden. τc ist die Korrelationszeit der
Wechselwirkung, die die Relaxation der Spins verursacht, τc wird durch Prozesse
der molekularen Bewegung, des chemischen Austausches sowie durch
Spin-Umklappvorgänge vorgegeben.
Die ωeff-Abhängigkeit von T₁ρ wird nach Gleichung 4 von τc bestimmt
und äußert sich als "echte" Dispersion. Zum anderen ändert die magnetische
Suszeptibilität das magnetische Lokalfeld und damit ω₀. Hiervon wird vor
allem der Winkel Φ sehr empfindlich beeinflußt, so daß es zu einer "scheinbaren"
Dispersion kommt. Beide Phänomene können für die Kontrastbildung in
der Bildgebung ausgenützt werden. Im folgenden wird nur noch verallgemeinert
von "T₁ρ-Dispersion" gesprochen, unabhängig davon, ob die Änderung
von T₁ρ mit ωeff eine Änderung in der eigentlich Spin-Gitter-Relaxation im
rotierenden Koordinatensystem bewirkt oder durch einen anderen Parameter
in die effektiv wirksame Spin-Gitter-Relaxation eingeht (siehe insbesondere
Gleichung 4).
Die einfachste Definition eines entsprechenden Kontrastparameters für
die Bildgebung ist die mittlere Steigung der Dispersion, die man als Differenzquotient
bei zwei vorgewählten ωeff erhält:
Praktisch reicht es jedoch meistens aus, zwei Bilder aufzunehmen, die lediglich
mit T₁ρ(ωeff) bei verschiedenen effektiven Kreisfrequenzen ωeff (1) und ωeff (2)
gewichtet sind. Die Differenz der von der Spin-Lock-Dauer τsl abhängigen Pixelintensitäten
I(τsl) schließt dann die Information bezüglich der T₁ρ-Dispersion
ein. Der Kontrastparameter ist in diesem Fall
I(0) ist die Pixelintensität, die der Spin-Lock-Dauer τsl=0 entspricht. Für
kurze Spin-Lock-Intervalle kann diese Gleichung linear durch
angenähert werden. ΔT₁p ist die Differenz der Relaxationszeiten bei den
Werten ωeff (2) und ωeff (1). In pρ oder pρ′ Bildern werden alle Gebiete mit verschwindender
T₁ρ-Dispersion unterdrückt. Selbstverständlich können auch
andere Kontrastparameter als pρ oder pρ′ definiert und aus der T₁ρ-Dispersion
abgeleitet werden.
Im folgenden werden einige Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
In anderem Zusammenhang bereits dargestellte Hochfrequenzimpulsgruppen
zur Erzeugung des spin-gelockten Zustands "in" und "außer"
Resonanz sind in den Abb. 1 bzw. 2 gezeigt. Hochfrequenzimpulse
dieser oder ähnlicher Art dienen zur Anregung der Transversalmagnetisierung,
die letztlich zu raumabhängigen Signalen führt.
Die "in-Resonanz"-Version in Abb. 1 stellt einen für sich bereits schichtselektiven
SLISE-Impuls dar, wie er in der Patentanmeldung P 39 08 392.6
angegeben wurde. Er besteht aus einem 90°-Impuls und einem dazu 90°
phasenverschobenen Spin-Lock-Impuls sowie einem gleichzeitig anliegenden,
schichtselektiven Feldgradientenimpuls. Die "außer-Resonanz"-Version in
Abb. 2 besteht aus einem 180°-Impuls, einem Spin-Lock-Impuls beliebiger
Phase und einem 90°-Leseimpuls ebenfalls beliebiger Phase.
Abb. 3 zeigt eine Ausführung einer Impulssequenz zur volumenselektiven
Bestimmung von T₁ρ(ωeff). Die Hochfrequenzimpulse (RF) sind durch
den Buchstaben P mit verschiedenen Indices gekennzeichnet. Der Inversionsimpuls
PI und der Spin-Lock-Impuls Psl stimmen mit den entsprechenden
Impulsen in Abb. 2 überein. Dagegen wurde nun der Leseimpuls durch
die Impulssequenz eines Volumenselektionsverfahrens ersetzt. Im gezeigten
Beispiel entsprechen die schichtselektiven Impulse P₁, P₂, P₃ den Impulsen des
VOSY-Verfahrens, wie es in Ref. 9 und Ref. 10 beschrieben wird. Die optimalen
Flipwinkel der Impulse hängen von der Art der nachzuweisenden Spinsysteme
ab (siehe Ref. 10). Zusätzlich ist ein optionaler Sättigungsimpuls
PS zum Beispiel zur Unterdrückung des oft unerwünschten Wassersignals
eingezeichnet. Die Signale werden im Akquisitionsintervall (AQ) aufgenommen.
Beim "In-Resonanz"-Verfahren werden die Impulse PI, Psl und P₁
durch einen schichtselektiven SLISE-Impuls nach Abb. 1 ersetzt.
Die Feldgradientenimpulse in den drei Raumrichtungen sind in Abb. 3
durch den Buchstaben G mit den entsprechenden Indices gekennzeichnet.
Diese Impulse dienen zur Schichtselektion (Symbol ), zur Dephasierung
unerwünschter Kohärenzen (Symbol ∆) und zur Austarierung der Echobildungsintervalle
(Symbol ).
Durch Variation von ωeff bzw. ω₁ kann die T₁p-Dispersion lokal und
spektral aufgelöst gemessen werden, so daß sich die Möglichkeit der Materialcharakterisierung
in dieser Hinsicht ergibt.
Abb. 4 zeigt Meßdaten, die mit den "In"- und "Außer-Resonanz"-Versionen
der Impulssequenz Abb. 3 gewonnen wurden. Als Probe wurde ¹⁷O angereichertes
Wasser verwendet. Im Fall der "In-Resonanz"-Daten entspricht
die horizontale Achse ν₁=ω₁/(2π), die vertikale Achse T₁ρ on≡T₁ρ(ν₁). Die
"Außer-Resonanz"-Daten T₁ρ off≡T₁ρ(0)1+ωeff²τc²) (siehe Gl. 4) sind gegen
νeff=ωeff/(2π) aufgetragen. Die Übereinstimmung der mit den verschiedenen
Verfahren gewonnenen Daten demonstriert die Zuverlässigkeit der volumenselektiven
Methoden.
Abb. 5 zeigt die Hochfrequenz- (RF) und Feldgradientenimpulse für eine
Ausführung der T₁ρ-Dispersionsbildgebung nach dem "Außer-Resonanz"-Verfahren.
Der erste Inversionsimpuls (gekennzeichnet durch π), der nachfolgende
Spin-Lock-Impuls (gekennzeichnet durch SL) und der (schichtselektive)
Leseimpuls (gekennzeichnet durch π/2) entsprechen den in Abb. 2
gezeigten Impulsen. Der zweite 180°-Impuls dient zur Erzeugung eines Spinechos,
das im Akquisitionsintervall (AQ) als Signal aufgenommen wird. Bei
der gezeigten Ausführung zur zweidimensionalen Bildgebung wird zunächst
eine Schicht mit Hilfe des Schichtselektionsgradienten Gs ausgewählt. Die
Bildinformation in den in der Schicht liegenden zwei Raumrichtungen werden
mit Hilfe der Gradienten Gp phasenkodiert bzw. mit dem Lesegradienten Gr
frequenzkodiert. Bei Ausführungsformen der dreidimensionalen Bildgebung
wird der Schichtselektionsgradient durch einen weiteren Phasenkodierungsgradienten
für die entsprechende Raumrichtung ersetzt. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel erfolgt die Bildrekonstruktion nach dem Fouriertransformationsverfahren.
Bei den "In-Resonanz"-Varianten werden die ersten drei Hochfrequenz-
Impulse in Abb. 5 durch Impulse entsprechend Abb. 1 ersetzt. Im zweidimensionalen
Fall können diese mit einem Gradientenimpuls nach dem SLISE-
Verfahren zur Schichtanregung ergänzt werden. Bei der dreidimensionalen
Bildgebung wird analog zu oben der Schichtselektionsgradient durch einen
weiteren Phasenkodierungsgradienten ersetzt.
Die T₁ρ-Dispersions-Bildgebung basiert auf der Aufnahme von mindestens
zwei Bildern bei verschiedenen ωeff- bzw. ω₁-Werten. Aus diesen Bildern
wird im einfachsten Fall durch Differenzbildung das T₁ρ-Dispersions-Bild wie
oben beschrieben gewonnen.
Abb. 6 zeigt Testbilder zur T₁ρ-Dispersionsmeßtechnik. Als Phantomproben
wurden zwei wassergefüllte Röhrchen verwendet. Durch Anreichern
mit ¹⁷O und Einstellen geeigneter pH-Werte konnte erreicht werden, daß
eine Probe (Im Bild rechts) eine T₁ p-Dispersion aufweist (siehe Abb. 4),
während bei der anderen Probe (im Bild links) T₁ρ unabhängig von ωeff
ist. In Abb. 6a ist ein T₁ρ-gewichtetes Bild ohne weitere Maßnahmen zur
Kontrastierung dargestellt. Beide Proben sind sichtbar. Im Unterschied dazu
zeigt Abb. 6b ein T₁ρ-Dispersionsbild, das durch Differenzbildung gemäß Gl.
7 für pρ′ gewonnen wurde. Ohne jegliche Graustufenfilterung nach dem Nachweis
wurde das Bild der Probe ohne T₁ρ-Dispersion vollständig unterdrückt.
Die Meßparameter bei der Datenaufnahme waren ν₁(1) = Δν(1) = 165 Hz,
ν₁(2) = Δν(2) = 620 Hz, τsl = 100 ms.
Abb. 7 zeigt schließlich ein T₁ρ-gewichtetes Bild (a) und ein T₁ρ-Dispersionsbild
einer lebenden Maus mit einem Tumor am rechten Hinterbein. Die
Bilder zeigen Querschnitte durch den Unterleib und die Oberschenkel, wobei
die Maus auf dem Rücken liegt, so daß der Tumor links erscheint. Der Maus
wurde einige Tage vor der Bildaufnahme das elektronenparamagnetische
Kontrastmittel MnTPPS4 injiziert. Im Tumor ergibt sich dadurch eine Anreicherung
dieses Stoffes. Analog zu Abb. 6b sind im T₁ρ-Dispersionsbild
(pρ′) Abb. 7b alle Regionen, die wenig Kontrastmittel enthalten und demzufolge
keine T₁ρ-Dispersion aufweisen, vollkommen unterdrückt. Während
bei Bild 7a, das nur T₁ρ-gewichtet ist, die Differenzierung des Tumors nur
über die Morphologie erfolgen kann, genügen schon Zusätze von Kontrastmittel,
die sonst keinen deutlichen Einfluß auf die Bildgebung haben, um
die interessierenden Regionen praktisch hundertprozentig abzuheben. Bei
den Bildern wurde wiederum keinerlei Graustufenunterdrückung nach dem
Nachweis angewendet. Die Meßparameter bei der Datenaufnahme waren
ν₁(1) = Δν(1) = 500 Hz, ν₁(2) = Δν(2) = 1670 Hz, τsl = 40 ms.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß bisher nicht zugängliche, materialcharakterisierende Informationen erschlossen
werden können. Die Informationen können als Bildkontraste oder
als volumenselektiv aufgenommene Meßdaten dargestellt werden. Es entsteht
kein zusätzlicher Meßaufwand in nennenswertem Umfang. Bei Verwendung
von Kontrastmitteln wird deren Einfluß drastisch verstärkt bzw. die erforderliche
Applikationsdosis erheblich reduziert. Die vorgestellte Meßtechnik legt
gleichzeitig die Möglichkeit offen, andersartige zum Beispiel suszeptibilitätswirksame Kontrastmittel zu entwickeln. Die RODI & RODY-Meßverfahren
können mit allen gängigen Methoden zur Bildgebung bzw. volumenselektiven
Messung auf der Grundlage der magnetischen Resonanz verknüpft
werden.
Referenzen
1. P. Mansfield and P. G. Morris, NMR Imaging in Biomedicine,
Academic Press, New York, 1982.
2. P. G. Morris, Nuclear Magnetic Resonance Imaging in Medicine and Biology, Clarendon Press, Oxford, 1986.
3. A. Haase, J. Frahm, D. Matthaei, W. Hänicke, and K.-D. Merboldt, J. Magn. Reson. 67, 258 (1986).
4. R. E. Sepponen, J. A. Pohjonen, J. T. Sipponen, and J. I. Tanttu, J. Comp. Assist. Tomography 9, 1007 (1985).
5. E. Rommel and R. Kimmich, Magn. Reson. Med., im Druck (1989).
6. D. C. Look and I. J. Lowe, J. Chem. Phys. 44, 2995 (1966).
7. B. A. Cornell and J. M. Pope, J. Magn. Reson. 16, 172 (1974).
8. Patentanmeldung beim Deutschen Patentamt, Aktenzeichen P 39 08 392.6.
9. R. Kimmich and D. Hoepfel, J. Magn. Reson. 72, 379 (1987).
10. R. Kimmich, E. Rommel, A. Knüttel, J. Magn. Reson. 81, 333 (1989).
2. P. G. Morris, Nuclear Magnetic Resonance Imaging in Medicine and Biology, Clarendon Press, Oxford, 1986.
3. A. Haase, J. Frahm, D. Matthaei, W. Hänicke, and K.-D. Merboldt, J. Magn. Reson. 67, 258 (1986).
4. R. E. Sepponen, J. A. Pohjonen, J. T. Sipponen, and J. I. Tanttu, J. Comp. Assist. Tomography 9, 1007 (1985).
5. E. Rommel and R. Kimmich, Magn. Reson. Med., im Druck (1989).
6. D. C. Look and I. J. Lowe, J. Chem. Phys. 44, 2995 (1966).
7. B. A. Cornell and J. M. Pope, J. Magn. Reson. 16, 172 (1974).
8. Patentanmeldung beim Deutschen Patentamt, Aktenzeichen P 39 08 392.6.
9. R. Kimmich and D. Hoepfel, J. Magn. Reson. 72, 379 (1987).
10. R. Kimmich, E. Rommel, A. Knüttel, J. Magn. Reson. 81, 333 (1989).
Claims (16)
1. Verfahren zur Tomographie auf der Grundlage der magnetischen Resonanz,
dadurch gekennzeichnet, daß der Signalaufnahme ein Intervall vorgeschaltet
wird, in dem das sogenannte "Spin-Locking außerhalb der Resonanz" der
Magnetisierung angewendet wird, wobei die Kontraste des Bildes dadurch
gebildet werden, daß Signale bei mehreren effektiven Frequenzen während
des Spin-Locking aufgenommen werden und die Differenz der Signale als
Bildkontraste dargestellt werden.
2. Verfahren zur lokalisierten Relaxometrie bzw. lokalisierten Spektroskopie
der magnetischen Resonanz, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalaufnahme
ein Intervall vorgeschaltet wird, in dem das sogenannte "Spin-
Locking außerhalb der Resonanz" der Magnetisierung angewendet wird, wobei
Signale bei mehreren effektiven Frequenzen während des Spin-Locking aufgenommen
werden und die Frequenzabhängigkeit der Spin-Gitter-Relaxationszeit
im rotierenden Bezugssystem des Gesamtsignals bzw. der aufgelösten Spektrallinien
als materialcharakterisierende Information dargestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das effektive Feld während des Spin-Locking von der Richtung der zu
lockenden Magnetisierung abweicht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß elektronenparamagnetische Kontrastmittel verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß XTPPS4
als Kontrastmittel verwendet wird, wobei X für Mangan oder ein anderes
paramagnetisches Element steht und TPPS4 die Abkürzung für Tetra-phenyl-
(p-Sulfonatophenyl)-Porphyrin ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß diamagnetische
Kontrastmittel verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ¹⁷O angereicherte
Verbindungen wie zum Beispiel Wasser verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
zu lockende Magnetisierung durch einen Hochfrequenzimpuls mit dem Flipwinkel
180° oder einem anderen Flipwinkel präpariert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phase des eingestrahlten Hochfrequenzfelds während des
Spin-Locking mit der Präzessionsphase der Magnetisierung übereinstimmt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Phase des eingestrahlten Hochfrequenzfelds während des
Spin-Locking von der Präzessionsphase der Magnetisierung abweicht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu lockende Magnetisierung durch vollständigen schnellen
adiabatischen Resonanzdurchgang präpariert wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu lockende Magnetisierung durch eine Editierungsimpulssequenz
oder eine Polarisationstransfersequenz oder durch die sogenannte
dynamische Polarisation präpariert wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Signalbeiträge bestimmter Resonanzlinien durch Sättigungsimpulse
oder durch Selektivanregungsimpulse unterdrückt werden.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß spektroskopische und räumliche Dimensionen kombiniert im Bild
dargestellt werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß kleine Flipwinkel der Hochfrequenz-Anregung verwendet werden,
wobei die Repetitionszeit zwischen den Durchgängen für verschiedene
Spin-Locking-Dauern bzw. verschiedene effektive Felder während des Spin-
Locking kleiner als die Spin-Gitter-Relaxationszeit gehalten wird.
16. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spin-Locking-Impuls dadurch, daß ein magnetischer
Feldgradient angelegt wird, gleichzeitig zur Schichtselektion verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893919052 DE3919052A1 (de) | 1989-06-10 | 1989-06-10 | Verfahren und impulssequenzen zur tomographie, lokalisierten spektroskopie und relaxometrie auf der grundlage der magnetischen resonanz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893919052 DE3919052A1 (de) | 1989-06-10 | 1989-06-10 | Verfahren und impulssequenzen zur tomographie, lokalisierten spektroskopie und relaxometrie auf der grundlage der magnetischen resonanz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3919052A1 DE3919052A1 (de) | 1991-01-03 |
DE3919052C2 true DE3919052C2 (de) | 1993-06-24 |
Family
ID=6382531
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893919052 Granted DE3919052A1 (de) | 1989-06-10 | 1989-06-10 | Verfahren und impulssequenzen zur tomographie, lokalisierten spektroskopie und relaxometrie auf der grundlage der magnetischen resonanz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3919052A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7397241B2 (en) | 2004-05-05 | 2008-07-08 | Bruker Biospin Gmbh | Method for determining the content of at least one component of a sample by means of a nuclear magnetic resonance pulse spectrometer |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP2737608B2 (ja) * | 1993-07-31 | 1998-04-08 | 株式会社島津製作所 | Mrイメージング装置 |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FI73321C (fi) * | 1984-06-07 | 1987-09-10 | Instrumentarium Oy | Foerfarande foer kartlaeggning av de kaernmagnetiska egenskaperna hos ett undersoekningsobjekt. |
FI75428C (fi) * | 1984-11-21 | 1988-06-09 | Instrumentarium Oy | Foerfarande foer kartlaeggning av de kaernmagnetiska egenskaperna hos ett objekt, som skall undersoekas. |
-
1989
- 1989-06-10 DE DE19893919052 patent/DE3919052A1/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7397241B2 (en) | 2004-05-05 | 2008-07-08 | Bruker Biospin Gmbh | Method for determining the content of at least one component of a sample by means of a nuclear magnetic resonance pulse spectrometer |
DE102004022687B4 (de) * | 2004-05-05 | 2012-01-05 | Bruker Biospin Gmbh | Time-Domain-Verfahren zum quantitativen Bestimmen des Gehalts zumindest einer Komponente einer Probe mittels eines niedrigauflösenden Kernresonanz-Pulsspektrometers |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3919052A1 (de) | 1991-01-03 |
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