DE3918329A1 - Hoergeraet zur elektrischen reizung des innenohres - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hörgerät zur elektrischen Reizung des Innenohres
über eine implantierbare Reizelektrodenanordnung, mit einer aus einer Energie
versorgung gespeisten externen Signalverarbeitungselektronik zum Umsetzen von
Mikrophonsignalen in für die Innenohrreizung geeignete Ausgangssignale.
Mittels Hörgeräten dieser Art wird ein entsprechend umcodiertes akustisches
Signal über Elektroden so dem Innenrohr zugeführt, daß der Hörnerv oder jeden
falls noch stimulierbare Reste desselben elektrisch gereizt werden und auf diese
Weise ein Höreindruck hervorgerufen wird. Dadurch können Gehörlose und
Spätertaubte zumindest ein gewisses Maß an akustischer Kommunikation errei
chen.
Bei den bekannten Hörgeräten dieser Art (vergleiche z. B. US-PS 45 32 930) ist
die Signalverarbeitungselektronik in einer außen am Körper mitzuführenden Ta
sche untergebracht. Von dieser Tasche reicht ein Verbindungskabel zu einer
Sendeantenne, die im Bereich des betreffenden Ohres getragen wird. Die Tasche
und das Verbindungskabel sind jedoch sichtbar und für den Träger hinderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zur elektrischen Innenohrreizung
geeignetes Hörgerät zu schaffen, das verhältnismäßig unauffällig getragen werden
kann.
Ausgehend von einem Hörgerät der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Signalverarbeitungselektronik, ein
Mikrophon und die Energieversorgung in einem hinter dem Ohr zu tragenden
Gehäuse untergebracht sind.
Bei dem Hörgerät nach der Erfindung entfallen die gesondert mitzuführende Ta
sche und das von der Tasche zum Ohr führende Verbindungskabel.
Bei dem erfindungsgemäß zur Aufnahme der Signalverarbeitungselektronik vor
gesehenen Gehäuse kann es sich um ein konventionelles HdO-Gehäuse (Hinter-
dem-Ohr-Gehäuse) handeln, das auch die Energieversorgung und ein Mikrophon
zum Bereitstellen von Eingangssignalen für die Signalverarbeitungselektronik
aufnimmt. Die Energieversorgung kann von einer konventionellen Hörgeräte-
Primärzelle (Batterie) oder einer wiederaufladbaren Sekundärzelle (Akkumula
tor) gebildet sein.
Zweckmäßig liegt im Übertragungsweg zwischen der Signalverarbeitungselektro
nik und der Reizelektrodenanordnung eine transkutante, drahtlose Kopplung, ins
besondere in Form einer induktiven Kopplung. Dabei kann die Reizelektroden
anordnung unmittelbar an eine implantierbare Empfangsspulenanordnung ange
schlossen sein, die über eine niederfrequente induktive Kopplung mit einer an
den Ausgang der Signalverarbeitungselektronik angeschlossenen externen Sen
despulenanordnung zusammenwirkt. Entsprechend einer abgewandelten Ausfüh
rungsform kann aber auch die Reizelektrodenanordnung an den Ausgang einer
gleichfalls implantierbaren Empfängerschaltung angeschlossen ein, die über die
transkutane drahtlose Kopplung, insbesondere eine hochfrequente induktive
Kopplung, mittels der Ausgangssignale der Signalverarbeitungselektronik
gesteuert wird. Eine solche Empfängerschaltung wird vorzugsweise von der
Signalverarbeitungselektronik auch transkutan mit Betriebsenergie versorgt.
An Stelle einer transkutanen drahtlosen Kopplung kann entsprechend einer ab
gewandelten Ausführungsform der Erfindung aber auch eine Leitungsanordnung
vorgesehen sein, die über eine permanente Hautdurchführung läuft und über
welche die Reizelektrodenanordnung an den Ausgang der Signalverarbeitungs
elektronik angeschlossen ist. Dabei liegt zweckmäßig in der Leitungsanordnung
eine lösbare Steckverbindung, die ein einfaches Abnehmen des hinter dem Ohr
zu tragenden Gehäuses gestattet.
Die Reizelektrodenanordnung kann ein- oder mehrkanalig und intra- oder extra
cochleär ausgeführt sein.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch ein menschliches Ohr zusam
men mit einem Hörgerät, bei welchem die externe Signalverar
beitungselektronik mit der Reizelektrodenanordnung über eine
drahtlose Kopplung in Verbindung steht, und
Fig. 2 einen Schnitt ähnlich Fig. 1 für ein Hörgerät, dessen Signalver
arbeitungselektronik mit der Reizelektrodenanordnung über
eine Leitungsanordnung perkutan verbunden ist.
Entsprechend Fig. 1 sind einem hinter dem Ohr zu tragenden Gehäuse 10 ein
Mikrophon 11, eine Signalverarbeitungselektronik 12, eine Sendespulenanord
nung 13 und eine Energieversorgung 14 untergebracht. Der Sendespule 13 direkt
gegenüberliegend ist in dem hinter dem Außenrohr liegenden Knochenbereich
(Mastoid) eine biokompatible, hermetisch verschlossene Kapsel 15 implantiert. In
dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel nimmt die Kapsel 15 eine Empfangs
spulenanordnung 16 und eine aktive Empfängerschaltung 17 auf. An den Ausgang
der Empfängerschaltung 17 ist eine implantierbare Reizelektrodenanordnung 18
angeschlossen. Die Reizelektrodenanordnung 18 besteht bei dem Ausführungs
beispiel nach Fig. 1 aus einer kugelförmigen aktiven Elektrode 19, die beispiels
weise durch das runde Fenster 20 hindurch in die Innenohrräume eingeführt wer
den kann, sowie aus einer neutralen Elektrode 21, welche eine isolierte Zuleitung
22 der aktiven Elektrode 19 auf einer gewissen Strecke blank umwendelt.
Das Mikrophon 11, bei dem es sich um ein konventionelles Hörgerätemikrophon
handeln kann, nimmt das akustische Signal auf und setzt es in ein elektrisches
Signal um, das von der Signalverarbeitungselektronik in an sich bekannter Weise
(z. B. US-PS 45 32 930) aufbereitet und den psychophysikalischen und physiologi
schen Eigenschaften des Innenohres bei elektrischer Reizung entsprechend um
codiert wird. Eine Ausgangsstufe der Signalverarbeitungselektronik 12 treibt die
ebenfalls in dem HdO-Gehäuse 10 untergebrachte Sendespulenanordnung 13.
Letztere bildet zusammen mit der Empfangsspulenanordnung 16 eine bei der ge
zeigten Auslegung vorzugsweise hochfrequente, induktive Kopplung, über welche
die Signale der Signalverarbeitungselektronik 12 zu der Empfängerschaltung 17
gelangen. Letztere demoduliert und decodiert die von der Sendespulenanordnung
13 induktiv eingekoppelten Signale, um sie über die Reizelektrodenanordnung 18
dem Innenohr zuzuführen.
Die veranschaulichte Reizelektrodenanordnung 18 stellt eine einkanalige Aus
führung dar. An eine entsprechend ausgebildete Empfängerschaltung können
aber auch mehrkanalige intra- oder extracochleäre Elektrodenarrays angeschlos
sen werden, wobei wahlweise mit monopolarer oder bipolarer Reizform gearbei
tet werden kann. Über die transkutane induktive Kopplung wird auch die aktive
Empfängerschaltung 17 mit Energie versorgt.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform kann die aktive Empfän
gerschaltung 17 auch weggelassen werden, so daß in der Kapsel 15 lediglich die
Empfangsspulenanordnung 16 untergebracht ist. Die Reizelektrodenanordnung
18 ist in diesem Fall unmittelbar an die Empfangsspulenanordnung 16 ange
schlossen, wobei die Empfangsspulenanordnung 16 zweckmäßig eine der Anzahl
der Elektroden der Reizelektrodenanordnung 18 entsprechende Anzahl von
Empfangsspulen aufweist.
Bei dieser Ausführungsform bildet die Sendespulenanordnung 13 zusammen mit
der Empfangsspulenanordnung 16 eine niederfrequente induktive Kopplung.
Fig. 2 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des Hörgerätes, die sich von
derjenigen nach Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß die Reizelektrodenanordnung
18 an den Ausgang der Signalverarbeitungselektronik 12 über eine Leitungsan
ordnung 24 angeschlossen ist, die über eine permanente Hautdurchführung 25
läuft. Damit entfallen die Sendespulenanordnung 13, die Empfangsspulenanord
nung 16 und die Empfängerschaltung 17. Die Hautdurchführung 25 kann durch
das Trommelfell oder, wie dargestellt, durch den Hautbereich hinter dem
Außenohr über dem Mastoid führen. In der zwischen der Signalverarbeitungs
elektronik 12 und der Elektrodenanordnung 18 verlaufenden Leitungsanordnung
24 befindet sich eine lösbare Steckverbindung 26, zu der bei dem Ausführungs
beispiel der Fig. 2 eine an dem Gehäuse 10 angebrachte Buchse 27 gehört.
Bei allen vorstehend erläuterten Ausführungsformen kann die Energieversorgung
14 wahlweise aus einer Primärzelle (Batterie) oder aus einer wiederaufladbaren
Sekundärzelle (Akkumulator) bestehen.
Claims (14)
1. Hörgerät zur elektrischen Reizung des Innenohres über eine implantierbare
Reizelektrodenanordnung, mit einer aus einer Energieversorgung gespeisten
externen Signalverarbeitungselektronik zum Umsetzen von Mikrophonsigna
len in für die Innenohrreizung geeignete Ausgangssignale, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Signalverarbeitungselektronik (12), ein Mikro
phon (14) und die Energieversorgung (14) in einem hinter dem Ohr zu tra
genden Gehäuse (10) untergebracht sind.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieversor
gung (14) aus einer Hörgeräte-Primärzelle besteht.
3. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Energieversor
gung (14) aus einer wiederaufladbaren Sekundärzelle besteht.
4. Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine im Übertragungsweg zwischen der Signalverarbeitungselektronik (12)
und der Reizelektrodenanordnung (18) liegende, transkutane, drahtlose
Kopplung.
5. Hörgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die drahtlose
Kopplung als induktive Kopplung ausgebildet ist.
6. Hörgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reizelektroden
anordnung (18) unmittelbar an eine implantierbare Empfangsspulenanord
nung (16) angeschlossen ist, die über eine niederfrequente induktive Kopp
lung mit einer an den Ausgang der Signalverarbeitungselektronik (12) ange
schlossenen externen Sendespulenanordnung (13) zusammenwirkt.
7. Hörgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangsspu
lenanordnung (16) eine der Anzahl der Elektroden der Reizelektrodenan
ordnung (18) entsprechende Anzahl von Empfangsspulen aufweist.
8. Hörgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reiz
elektrodenanordnung (18) an den Ausgang einer gleichfalls implantierbaren
Empfängerschaltung (17) angeschlossen ist, die über die transkutane draht
lose Kopplung mittels der Ausgangssignale der Signalverarbeitungselektronik
(12) gesteuert wird.
9. Hörgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfänger
schaltung (17) eingangsseitig an eine implantierbare Empfangsspulenanord
nung (16) angeschlossen ist, die über eine hochfrequente induktive Kopplung
mit einer an den Ausgang der Signalverarbeitungselektronik (12) angeschlos
senen externen Sendespulenanordnung (13) zusammenwirkt.
10. Hörgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfänger
schaltung (17) als demodulierende und decodierende, aktive elektronische
Schaltung ausgelegt ist.
11. Hörgerät nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Signalverarbeitungselektronik (12) die Empfängerschaltung (17) auf
drahtlosem Weg auch mit Betriebsenergie versorgt.
12. Hörgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine über
eine permanente Hautdurchführung (25) laufende Leitungsanordnung (24)
zum Anschluß der Reizelektrodenanordnung (18) an den Ausgang der
Signalverarbeitungselektronik (12).
13. Hörgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zwischen
der Signalverarbeitungselektronik (12) und der Hautdurchführung (25) ver
laufenden Teil der Leitungsanordnung (24) eine lösbare Steckverbindung
vorgesehen ist.
14. Hörgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß die Reizelektrodenanordnung (18) ein- oder mehrkanalig und intra-
oder extracochleär ausgeführt ist.
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