DE3915462A1 - Verwendung von 2-tert.-alkylimino-2-di-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)-(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)-alkylamino- 1,3-di-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)-(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-alkyl-perhydro-1,3,2-diazaphosphorin fuer 0-substituierungsreaktionen von ribonukleosiden - Google Patents
Verwendung von 2-tert.-alkylimino-2-di-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)-(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)4(pfeil abwaerts)-alkylamino- 1,3-di-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)-(pfeil abwaerts)(pfeil abwaerts)3(pfeil abwaerts)-alkyl-perhydro-1,3,2-diazaphosphorin fuer 0-substituierungsreaktionen von ribonukleosidenInfo
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Description
Ribonukleinsäuren sind als Überträger der in der DNA
gespeicherten genetischen Information für die Proteinbiosynthese
Bestandteil aller lebenden Zellen. Ihrer
Struktur und ihrer Chemie kommt deshalb eine hervorragende
Bedeutung zu. Eine besondere Bedeutung kommt
hierbei der Struktur und der Chemie ihrer Ribonukleosid-
Einheiten zu, z. B. zur Strukturuntersuchung und zur
Synthese von Modellsubstanzen.
Eine Schlüsselrolle spielt dabei die selektive O-Alkylierung
von geschützten (mit Schutzgruppen versehenen)
Ribonukleosiden.
Es ist bekannt, die O-Methylierung mit Diazomethan
durchzuführen (vgl. A. D. Broom und R. K. Robins, J. Am.
Chem. Soc. (1965) 87, 1145-1146; T. A. Khwaja und R. K.
Robins, J. Am. Chem. Soc. (1966), 88, 3640-3643; D. M. G.
Martin et al, Biochemistry (1968), 7, 1406-1412; J. B.
Gin und C. A. Dekker, Biochemistry (1968), 7, 1413-1420;
M. J. Robins und S. R. Naik, Biochemistry (1971), 10,
3591-3597). Diese Verfahren besitzen aber den Nachteil,
daß ein sehr großer Überschuß des gefährlichen Diazomethans
erforderlich ist, das bekanntlich ein toxisches,
hochexplosives und carcinogenes Gas ist; außerdem
werden nur schlechte Ausbeuten erhalten, und die Gegenwart
von unerwünschten isomeren Methylierungsprodukten
erfordert aufwendige Reinigungsschritte. Das bevorzugte
Verfahren zur Monomethylierung der 2′,3′-Diol-Struktureinheit
war deshalb bis jetzt die Verwendung eines
Äquivalents Diazomethan in Kombination mit Zinn(II)-
chlorid als Katalysator (vgl. M. J. Robins et al, J. Org.
Chem. (1974), 39, 1891-1899). Im Fall von Guanosin
werden aber auch nach diesem Verfahren schlechte Ausbeuten
erhalten, und die Auftrennung der Isomeren ist
problematisch; bei der Anwendung dieses Methylierungsverfahrens
auf 5′-O-tert.-Butyldimethylsilylguanosin
wurden der 2′- und 3′-O-Methylether nach fraktionierter
Kristallisation mit Ausbeuten von 13% (2′) und 28%
(3′) erhalten (vgl. G. Ekborg und P. J. Garegg, J. Carbohydr.,
Nucleosides and Nucleotides (1980), 7, 57-61), und bei
Anwendung auf 5′-O-Monomethoxytrityl-N²-isobutyryl-guanosin
wurde der 2′-O-Methylether in 30%iger Ausbeute
erhalten, wobei das 3′-Isomere chromatographisch entfernt
wurde (vgl. H. Inoue et al, Nucleic Acids Res.
(1987), 15, 6131-6148).
In einem anderen bekannten Methylierungsverfahren wird
die Kombination von Methyljodid und Silberoxid verwendet
(vgl. Y. Furukawa et al, Chem. Pharm. Bull. (1965), 13,
1273-1278); durch die Vermeidung von Diazomethan ist
dieses Verfahren sicher und mit geeignet geschützten
Ribonukleosiden werden in den Pyrimidinserien gute
Ergebnisse erhalten (vgl. T. Kaminura et al, Chemistry
Letters (1982), 965-968; C. J. Welch und J. Chattopadhyaya,
Acta Chem. Scand. (1983), B37, 147-150; A. Nyilas
und J. Chattopadhyaya, Acta Chem. Scand. (1986), B40,
826-830); die mit Purinen erhaltenen Ergebnisse sind
schlecht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war deshalb die
Bereitstellung einer Methode zur selektiven O-Substitution
von geschützten Ribonukleosiden, die einfach und
gefahrlos durchzuführen und sehr allgemein anwendbar
ist und mit der gute Ausbeuten erhalten werden können.
Diese Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung
gelöst.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 2-tert.-
Alkylimino-2-di-C1-4-alkyl-amino-1,3-di-C1-3-alkyl-perhydro-
1,3,2-diazaphosphorin zur O-Substitution geschützter
Ribonukleoside mit Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen
in Gegenwart der entsprechenden Gruppenüberträgerverbindungen.
Im Rahmen der Erfindung wird als geschütztes Ribonukleosid
ein solches verstanden, in dem reaktionsfähige
H-Atome an nicht zu alkylierenden Positionen des Moleküls
Schutzgruppen tragen. Als Alkyl-, Alkenyl- oder
Aralkylgruppen übertragende Verbindungen kommen die dem
Fachmann bekannten Substanzen wie insbesondere die
Halogenide in Betracht.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur
O-Substitution geschützter Ribonukleoside mit Alkyl-,
Alkenyl- oder Aralkylgruppen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die Substitution mit einer den
gewünschten Substituenten übertragenden Verbindung in
Gegenwart von 2-tert.-Alkylamino-2-di-C1-4-alkylamino-
1,3-di-C1-3-alkylperhydro-1,3,2-diazophosphorin durchführt.
In dem im Rahmen der Erfindung verwendeten Diazaphosphorin
ist in Stellung 2 als tert.-Alkylgruppe eine tert.-
Butyl- oder Neopentylgruppe bevorzugt. Die Alkylaminogruppen
in Stellung 2, die gleich oder verschieden sein
können, weisen 1 bis 4 C-Atome auf und können daher
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl- und Butylgruppen
sein. In den Positionen 1 und 3 können jeweils unabhängig
voneinander Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Isopropylgruppen
vorliegen. Eine symmetrische Substitution der
2′-Dialkylaminogruppe und der Positionen 1 und 3 wird
bevorzugt.
Erfindungsgemäß ist es möglich, eine selektive O-Substitution
geeignet geschützter Ribonukleoside mit wenigstens
einer Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppe auf
einfache Weise und mit guten Ausbeuten durchzuführen;
eine unerwünschte konkurrierende Substitution des Heterozyklus
tritt praktisch nicht auf, wenn in diesem etwa
vorhandene reaktive H-Atome geschützt sind, und die
Verwendung des gefährlichen Diazomethans wird vermieden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Diazaphosphorine, wie
z. B. das bevorzugte 2-tert.-Butylimino-2-diethylamino-
1,3-dimethylperhydro-1,3,2-diazaphosphorin (BDDDP) sind
extrem starke, sterisch gehinderte Basen (vgl. R.
Schwesinger, Chimia, 39 (1985) 269). BDDDP weist folgende
Strukturformel auf:
Im Falle der O-Alkylierung leitet sich die Alkylgruppe
der erfindungsgemäß eingesetzten Alkylierungsmittel,
insbesondere der Alkylhalogenide von einer verzweigten
oder geradkettigen Alkylgruppe mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen
und vorzugsweise mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
ab, und ist z. B. n-Propyl, Isopropyl, Ethyl und insbesondere
Methyl.
Im Falle der O-Alkenylierung werden zweckmäßig Alkenylierungsmittel
verwendet, in denen die Alkenylgruppe 3
bis 7 C-Atome aufweist. Bevorzugt wird Allylbromid verwendet.
Unter einer Aralkylgruppe ist auch eine im Arylrest gegebenenfalls
substituierte Aralkylgruppe zu verstehen, z. B. 2-
Nitrobenzyl. Bei der O-Aralkylierung wird vorzugsweise eine
gegebenenfalls substituierte Benzylgruppe eingeführt unter
Verwendung eines gegebenenfalls substituierten Benzylhalogenids.
Das Halogenid kann Chlorid, Bromid oder Jodid sein. Besonders
bevorzugt wird als Alkylhalogenid das Methyljodid eingesetzt.
Die Ribonukleoside können sich von einer Pyrimidin- oder
Purinbase ableiten, wobei es erforderlich ist, eine NH₂- oder
OH-Gruppierung in an sich bekannter Weise in eine gegenüber
der O-Substitution inerte Gruppierung zu überführen.
Die geschützten Ribonukleoside enthalten die Schutzgruppen im
Riboseteil an ein oder zwei OH-Gruppen des Riboserestes, je
nachdem, ob eine Mono- oder Disubstitution beabsichtigt ist.
Vorzugsweise wird eine Monosubstitution durchgeführt, insbesondere
in der 2′-Stellung von 3′,5′-O-geschützten Ribonukleosiden.
3′,5′-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-geschützte
Ribonukleoside werden bevorzugt.
Im Falle einer Monosubstitution können die zu schützenden OH-
Gruppen durch zwei oder vorzugsweise durch eine gemeinsame
Schutzgruppe geschützt sein. Als Schutzgruppen können die
dafür üblichen Schutzgruppen eingesetzt werden, wie z. B.
tert.-Butyldimethylsilyl, Methoxytrityl und insbesondere
Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl.
Die O-Substitution wird in einem wasserfreien polaren organischen
Lösungsmittel durchgeführt, vorzugsweise in wasserfreiem
Acetonitril. Üblicherweise arbeitet man
bei Raumtemperatur oder schwach erhöhter Temperatur,
z. B. bis ca. 50°C. Zweckmäßigerweise wird unter wasserfreien
Bedingungen und unter Inertgasatmosphäre, wie
z. B. unter Argon gearbeitet.
Das Alkylierungs-, Alkenylierungs- oder Aralkylierungsmittel
und das BDDDP werden in der Regel in äquivalenten
Mengen oder auch in einem geringen Überschuß bis zu 10%
verwendet, bezogen auf das Ribonukleosid.
Die Erfindung wird im folgenden am Reaktionsschritt
XXIII→XXIV des in der Zeichnung gezeigten Reaktionsschemas
veranschaulicht.
Im Reaktionsschema gemäß Zeichnung wurden in den einzelnen
Reaktionsschritten die folgenden Reagenzien eingesetzt:
(i) Chlortrimethylsilan und Triethylamin in Dichlorethan;
(ii) tert.-Butylnitrit und Antimontrichlorid in Dichlorethan bei -10°C;
(iii) p-Toluolsulfonsäure in Dioxan/Dichlormethan;
(iv) 2,6-Dichlorphenol, Triethylamin und 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan in Dichloroethan;
(v) Methyljodid und 2-tert.-Butylimino-2-diethylamino-1,3- dimethylperhydro-1,3,2-diazaphosphorin (BDDDP) in Acetonitril (erfindungsgemäß Schritt);
(vi) 2-Nitrobenzaldoxim und 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in Acetonitril;
(vii) Hydrazin;
(viii) Raney-Nickel/Wasserstoff;
(ix) 4-tert.-Butylbenzoylchlorid in Pyridin;
(x) Tetrabutylammoniumfluorid in Tetrahydrofuran;
(xi) 4,4′-Dimethoxytritylchlorid und Triethylamin in Pyridin;
(xii) 2-Cyanoethoxy-N,N-diisopropylaminochlorphosphin und N,N-Diisopropylethylamin in Dichlorethan.
(i) Chlortrimethylsilan und Triethylamin in Dichlorethan;
(ii) tert.-Butylnitrit und Antimontrichlorid in Dichlorethan bei -10°C;
(iii) p-Toluolsulfonsäure in Dioxan/Dichlormethan;
(iv) 2,6-Dichlorphenol, Triethylamin und 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]octan in Dichloroethan;
(v) Methyljodid und 2-tert.-Butylimino-2-diethylamino-1,3- dimethylperhydro-1,3,2-diazaphosphorin (BDDDP) in Acetonitril (erfindungsgemäß Schritt);
(vi) 2-Nitrobenzaldoxim und 1,1,3,3-Tetramethylguanidin in Acetonitril;
(vii) Hydrazin;
(viii) Raney-Nickel/Wasserstoff;
(ix) 4-tert.-Butylbenzoylchlorid in Pyridin;
(x) Tetrabutylammoniumfluorid in Tetrahydrofuran;
(xi) 4,4′-Dimethoxytritylchlorid und Triethylamin in Pyridin;
(xii) 2-Cyanoethoxy-N,N-diisopropylaminochlorphosphin und N,N-Diisopropylethylamin in Dichlorethan.
Aus dem Reaktionsschema ist am Beispiel der Synthese
des "2′-O-methylguanosine building block" (XXIX; Zwischenprodukt
zur Herstellung von 2′-O-Methylguanosin) auch
die Schlüsselrolle ersichtlich, die der erfindungsgemäßen
O-Substitutionsstufe (XXIII→XXIV) und dem
Zwischenprodukt 2′-O-Methyl-3′,5′-O-(tetraisopropyldisiloxan-
1,3-diyl)-2-chlor-6-(2,6-dichlorphenoxy)-purinribosid
(XXIV) zukommt. Das Zwischenprodukt XXIV kann
auch zur Bildung von basenmodifizierten Analogen des
"2′-O-methylguanosine building block" (XXIX) verwendet
werden, z. B. zur Bildung der N²-Methyl- oder N²-Dimethylderivate.
Über die Bedeutung der 2′-O-Methyloligoribonukleoside
und verschiedener Analoga davon wird bei H.
Inoue et al, Nucleic Acids, Res. (1985) Symposium
Series No. 16, 165-168; H. Inoue et al, Nucleic Acids
Res. (1987), 15, 6131-6148; S. Mukai et al, Nucleic
Acids Res. (1988), Symposium Series No. 19, 117-120; H.
Inoue et al., Nucleic Acids Res. (1988), Symposium
Series No. 19, 135-138; S. Shibahara et al, Nucleic
Acids Res. (1987), 15, 4403-4415; H. Inoue et al, FEBS
Letters (1987), 215, 327-330 und S. Shibahara et al,
Nucleic Acids Res. (1989), 17, 239-252, berichtet.
Zu einer Lösung der Verbindung XXIII des Reaktionsschemas
(34,1 g, 60,6 mMol) in 1,2-Dichlorethan (300 ml)
wurde eine Lösung von 2,6-Dichlorphenol (9,88 g, 60,6 mMol),
1,4-Diazabicyclo[2.2.2.]octan (340 mg, 3,03 mMol)
und Triethylamin (8,43 ml, 60,6 mMol) in trockenem
1,2-Dichlorethan (60 ml) unter Rühren zugefügt. Es
bildet sich rasch ein voluminöser Niederschlag von
Triethylaminhydrochlorid; Dünnschichtchromatographie an
Silicagel in Petrolether/Ethylacetat (2 : 1, v/v) zeigte
nach 30 Minuten eine vollständige Umsetzung, mit einem
neuen Fleck bei Rf=0,41. Die Mischung wurde mit
Dichlormethan (200 ml) verdünnt und dann mit 1 M wäßrigem
Natriumcarbonat (500 ml) gewaschen. Die organische
Phase wurde getrocknet (Na₂SO₄), filtriert und im
Vakuum eingedampft und ergab die 6-(2,6-Dichlorphenoxy)-
Verbindung als Schaum (41,2 g, 98,5%), der durch
Verdampfung mit trockenem Acetonitril (2×200 ml) im
Vakuum getrocknet wurde. Der Schaum wurde in wasserfreiem
Acetonitril (140 ml) unter Argon gelöst, und
unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluß wurden BDDDP
(17,3 ml, 59,7 mMol) und Methyljodid (3,72 ml, 59,7 mMol)
zugefügt. Dünnschichtchromatographie an Silicagel
in Petrolether/Ethylacetat (1 : 1, v/v) zeigte, daß die
Methylierung nach 5 Stunden zum Großteil vervollständigt
war, und es zeigte sich ein von dem gewünschten Produkt
hervorgerufener intensiver Fleck bei Rf=0,57, und
schwache Flecken bei Rf=0,5, 0,23 und 0. Die Reaktionsmischung
wurde im Vakuum zur Trockne eingeengt. Zum
Rückstand wurde Ethylacetat (90 ml), und dann Petrolether
(270 ml) zugefügt und gerührt. Das unlösliche
Hydrojodid-Salz des BDDDP wurde abfiltriert, und das
Filtrat wurde in vier aliquoten Teilen durch präparative
Flüssigkeitschromatographie unter Verwendung von
Petrolether/Ethylacetat (3 : 1, v/v) als Eluens gereinigt.
Die reine Verbindung XXIV wurde als fester weißer
Schaum erhalten (26,65 g, Ausbeute=62,5%).
¹³C NMR-Spektrum (CDCl₃) δ: 158,12 (C-6), 153,13 und
152,54 (C-2 und C-4), 144,66 (Phenyl C-1), 142,43
(C-8), 128,77 (Phenyl C-2 und 6), 128,52 (Phenyl C-3
und 5), 127,12 (Phenyl C-4), 120,51 (C-5), 88,26 (C-1′),
83,10 (C-2′), 81,16 (C-4′), 69,54 (C-3′), 59,61 (C-5′),
59,29 (CH₃-O), 17,19-16,63 (Isopropyl CH₃s), 13,16,
12,70 und 12,29 p.p.m. (Isopropyl CHs).
Die Ausbeute beträgt im allgemeinen 60 bis 62%, und
ca. 12% Ausgangsmaterial werden zurückgewonnen, das
rezyklisiert werden kann und dann eine Gesamtausbeute
der Methylierung von ca. 70% ergbt. Die Produktabtrennung
durch präparative HPLC ist einfach und die Reaktion
kann leicht mit großen Ansätzen (<100 mMol) durchgeführt
werden.
Zum Vergleich wurde die Methylierung mit 1 Mol-Äquivalent
Silberoxid und 2 Mol-Äquivalenten Methyljodid in
trockenem 2-Butanon durchgeführt; dabei wurde das
gewünschte Produkt in einer Ausbeute von weniger als
20% nach einer Reaktionszeit von 2 Wochen erhalten,
und es konnte kein Ausgangsmaterial zurückgewonnen
werden. Trotz der relativ starken sterischen Hinderung
ist die vorherrschende Reaktion die Methylierung des
Heterozyklus. Mit dem erfindungsgemäß eingesetzten
BDDDP wird die OH-Gruppe in 2′-Stellung des Riboserestes
stark aktiviert, ohne daß dabei eine Spaltung der
Disiloxan-Brücke erfolgt, wodurch die Methylierung im
wesentlichen nur an der OH-Gruppe stattfindet und
praktisch keine Methylierung des Heterozyklus, soweit
dort keine reaktiven H-Atome vorliegen, die geschützt
werden. Auch die Bildung von Isomeren wird verhindert.
3′,5′-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-6-(2,6-dichlorphenoxy)-
purinribosid (6,56 g, 10 mMol) wurde durch Verdampfen
mit wasserfreiem Acetonitril im Vakuum getrocknet.
Der erhaltene weiße Schaum wurde in wasserfreiem Acetonitril
(20 ml) gelöst, und BDDDP (2,89 ml, 10 mMol), gefolgt
von Allylbromid (865 µl, 10 mMol) wurden unter Rühren und
Feuchtigkeitsausschluß zugegeben. Silicagel-Dünnschicht
chromatographie in Petrolether/Ethylacetat (2 : 1, v/v) zeigte
nach 6 Stunden einen von dem gewünschten Produkt hervorgerufenen
intensiven Fleck bei Rf=0,52, einen Fleck bei Rf=0,29,
von ca. 10% zurückbleibendem Ausgangsmaterial und
einen schwachen Basislinienfleck. Es wurde weiteres BDDDP
und Allylbromid (je 1 mMol) zugefügt, und die Reaktion
weitere 2 Stunden fortgesetzt. Die dünnschichtchromatographische
Analyse zeigte praktisch kein verbleibendes Ausgangsmaterial
mehr. Die Reaktionsmischung wurde im Vakuum
zur Trockne eingedampft, und der zurückbleibende Schaum
wurde in Dichlormethan (200 ml) gelöst. Die Lösung wurde
mit Phosphatpuffer pH=7 (300 ml, 1 M) gewaschen, mit
Na₂SO₄ getrocknet, filtriert und das Lösungsmittel im Vakuum
entfernt. Das Rohprodukt wurde in Dichlormethan (20 ml) gelöst
und die Lösung auf eine Kieselgel 60-Säule (120 g) in
Petrolether/Ethylacetat (6 : 1, v/v) aufgebracht. Die Säule
wurde mit Petrolether/Ethylacetat (6 : 1, v/v) unter einem
leichten Stickstoffdruck eluiert und der Ausfluß durch
Dünnschichtchromatographie überwacht. Die reinen Fraktionen
wurden gesammelt und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt.
Die reine Titelverbindung wurde als weißer Schaum erhalten
(3,6 g, Ausbeute=52%).
¹³C NMR-Spektrum (CDCl₃)δ: 157,81 (C-6), 151,92 (C-4), 151,23
(C-2), 145,00 (Phenyl C-1), 141,61 (C-8), 133,81 (Allyl CH),
128,97 (Phenyl C-2 und C-6), 128,25 (Phenyl C-3 und C-5),
126,59 (Phenyl C-4), 121,38 (C-5), 116,73 (Allyl=CH₂),
88,43 (C-1′), 81,07 (C-4′), 80,60 (C-2′), 71,35 (Allyl
CH₂-O), 69,07 (C-3′), 59,45 (C-5′), 17,02-16,48 (Isopropyl
CH₃ s), 12,98, 12,49 und 12,25 p.p.m. (Isopropyl CH s).
Wird die Allylierung in einem größeren Ansatz durchgeführt
und das Produkt durch präparative Flüssigkeitschromatographie
isoliert, dann kann die Ausbeute auf ca. 70 bis
75% gesteigert werden.
3′,5′-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-6-(2,6-dichlorphenoxy)-
purinribosid (656 mg, 1 mMol) wurden durch Verdampfung
mit wasserfreiem Acetonitril im Vakuum getrocknet.
Der erhaltene Schaum wurde in wasserfreiem Acetonitril (3 ml)
gelöst, und unter Rühren und Feuchtigkeitsausschluß BDDDP
(289 µl, 1 mMol), gefolgt von 2-Nitrobenzylbromid (216 mg,
1 mMol) zugefügt. Nach 5 Stunden zeigte eine Dünnschichtchromatographie
an Silicagel in Petrolether/Ethylacetat
(2 : 1, v/v), daß die Nitrobenzylierung zum Großteil vervollständigt
war, und es zeigte sich ein von dem gewünschten
Produkt hervorgerufener intensiver Fleck bei Rf=0,44, und
ein vom Ausgangsmaterial hervorgerufener Fleck bei Rf=0,29,
und schwache Flecken bei Rf=0,55, 0,36, 0,08 und 0.
Das Lösungsmittel wurde im Vakuum abgedampft und hinterließ
einen schach gelben Schaum. Dieser Schaum wurde in Dichlormethan
(50 ml) gelöst und die Lösung mit Phosphatpuffer
pH=7 (2×50 ml, 1 M) gewaschen. Die abgetrennte organische
Schicht wurde getrocknet (Na₂SO₄), filtriert und das Lösungsmittel
im Vakuum entfernt. Das Rohprodukt wurde in Dichlormethan
aufgenommen (2 ml) und auf eine Kieselgel 60-Säule
(12 g) in Petrolether/Ethylacetat (6 : 1, v/v) aufgebracht.
Die Säule wurde mit Petrolether/Ethylacetat (6 : 1, v/v) unter
Stickstoffdruck eluiert und der Ausfluß wurde mittels Dünnschicht
chromatographie überwacht. Nach Entfernung des Lösungsmittels
im Vakuum wurde die reine Titelverbindung als
cremefarbener Schaum erhalten (420 mg, 53%).
¹³C NMR-Spektrum (CDCl₃): δ: 158,07 (C-6), 152,09 (C-4),
151,60 (C-2), 147,08 (C-2 von Nitrobenzyl), 145,18 (C-1 von
Dichlorphenyl), 141,64 (C-8), 134,45 (C-1 von Nitrobenzyl),
133,33 (C-5 von Nitrobenzyl), 129,21 (C-2 und C-6 von Di
chlorphenyl), 128,54 (C-3 und C-5 von Dichlorphenyl, 128,39
(C-4 von Nitrobenzyl), 127,80 (C-6 von Nitrobenzyl), 126,89
(C-4 von Dichlorphenyl, 124,38 (C-3 von Nitrobenzyl), 121,64
(C-5), 88,43 (C-1′), 82,10 (C-4′), 81,45 (C-2′), 69,54 (C-3′),
69,37 (CH₂ von Nitrobenzyl), 59,58 (C-5′), 17,26-16,69 (Isopropyl
CH₃ s), 13,24, 12,76, 12,69 und 12,52 p.p.m. (Isopropyl
CH₂ s).
Claims (15)
1. Verwendung von 2-tert.-Alkylimino-2-di-C1-4-alkylamino-
1,3-di-C1-3-alkyl-perhydro-1,3,2-diazaphosphorin
zur O-Substitution geschützter Ribonukleoside
mit Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen in Gegenwart
der entsprechenden Gruppenüberträgerverbindungen.
2. Verwendung nach Anspruch 1 zur O-Alkylierung oder
O-Alkenylierung von 3′,5′-O-geschützten Ribonukleosiden.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Alkylierungsmittel Methyljodid verwendet.
4. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Alkenylierungsmittel Allylbromid
verwendet.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur
O-Substitution von 3′,5′-O-(Tetraisopropyldisiloxan-
1,3-diyl)-geschützten Pyrimidin- oder Purinribonukleosiden.
6. Verfahren zur O-Substitution geschützter Ribonukleoside
mit Alkyl-, Alkenyl- oder Aralkylgruppen,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Substitution mit einer den gewünschten
Substituenten übertragenden Verbindung in Gegenwart
von 2-tert.-Alkylimino-2-di-C1-4-alkylamino-1,3-di-
C1-3-alkylperhydro-1,3,2-diazaphosphorin durchführt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß man in Gegenwart von 2-tert.-Butylimino-2-di-ethylamino-
1,3-dimethylperhydro-1,3,2-diazaphosphorin (BDDDP)
substituiert.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als den gewünschten Substituenten übertragende
Verbindung ein Alkylhalogenid, Alkenylhalogenid oder,
gegebenenfalls substituiertes, Benzylhalogenid verwendet.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in einem inerten wasserfreien
polaren organischen Lösungsmittel durchführt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Reaktion in wasserfreiem Acetonitril durchführt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die den gewünschten Substituenten übertragende
Verbindung und das Diazaphosphorin in äquivalenten
Mengen einsetzt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß man 3′,5′-O-geschützte Ribonukleoside einsetzt.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß man 3′,5′-O-(Tetraisopropyldisiloxan-1,3-diyl)-
geschützte Pyrimidin- oder Purinribonukleoside
O-alkyliert oder -alkenyliert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur O-Alkylierung Methyljodid einsetzt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur O-Alkenylierung Allylbromid einsetzt.
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