DE3912791A1 - Schrotstrahlsystem und verfahren zum schrotstrahlen - Google Patents
Schrotstrahlsystem und verfahren zum schrotstrahlenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schrotstrahlsystem
sowie ein Verfahren zum Schrotstrahlen. In
diesem Zusammenhang bezweckt die Erfindung die Gewinnung
von Größen oder Signalen, die den Schrotmassendurchsatz
und/oder die mittlere Schrotgeschwindigkeit
angeben.
Schrotstrahlanwendungen sind allgemein bekannt.
Dazu wird verwiesen auf das Kugelstrahlen oder Kugelverdichten,
Strahlverfestigen oder Strahlhämmern, aber
auch Stahlsandblasen oder Stahlsandstrahlen. Hierbei
wird insbesondere ein Strom oder Strahl aus Schrot,
d. h. aus Körnern, mit einer hohen Geschwindigkeit auf
die Oberfläche eines Werkstücks gerichtet. Bezweckt
werden soll eine plastische Verformung der Werkstückoberfläche,
bei der es sich oft um eine Metalloberfläche
handelt. Das Schrotstrahlen kann zur Oberflächenhärtung
herangezogen werden und dient auch oft zur Erhöhung der
Dauerfestigkeit des auf diese Weise behandelten Werkstücks.
Weitere Anwendungszwecke bieten sich an.
Im Laufe der letzten Jahre wurden verschiedenartige
Geräte und Verfahren zum Schrotstrahlen entwickelt.
Schrotstrahlsysteme haben im allgemeinen einen
Massenstromregler, oder sie können leicht damit ausgerüstet
werden. Diese Regler dienen zur Steuerung der
einer Schrotstrahlkanone zugeführten Schrotmenge. Ein
üblicher Massenstrom- oder Mengenregler, der zur Anwendung
für Schrot geeignet ist, das aus einem magnetischen
Werkstoff besteht, weist einen Elektromagneten auf, der
gepulst wird und es auf diese Weise gestattet, daß
abgemessene Mengen an Schrot in die Schrotstrahlkanone
gelangen. Diese übliche Art von Massenstromreglern macht
von einer internen Rückführung Gebrauch, um den Massendurchsatz,
d. h. die in einem gegebenen Zeitabschnitt
abgemessene Menge an Schrot, zu stabilisieren. Hierbei
kann der Massendurchsatz an Schrot auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden. Der Durchsatz wird meistens mit
Hilfe eines Sichtgerätes angezeigt.
Herkömmliche Schrotstrahlsysteme enthalten als
Teil eines Mengen- oder Massenstromreglers oder als separate
Baueinhait Schrotdurchflußmengenmesser in verschiedenartigen
Ausführungsformen. Diese Mengenmesser liefern
eine Anzeige des Durchflusses oder Durchsatzes an Schrot.
Als Durchflußmengenmesser kann ein magnetisches Densitometer
verwendet werden, beispielsweise ein "Modell 260
Shot Flow Meter", hergestellt von Electronics Incorporated
of Mishawaki, Indiana.
Der Sensor des magnetischen Densitometers ist, wie
es für das "Modell 260" typisch ist, eine Drahtspule, die
rund um eine Röhre gewickelt ist, durch die das Schrot in
Vertikalrichtung wandert. Das Gerät mißt die Menge an
Schrot in der Spule zu einer gegebenen Zeit durch Erfassen
der Induktivität der Spule. Innerhalb einer Zeitdauer, die
ein Schrotkorn benötigt, um die Länge der Spule zu durchqueren,
wird das Schrot in der Spule vollständig durch
neues Schrot ersetzt.
Verwendet man die folgenden Bezeichnungen:
L = Spulenlänge (cm),
T = Laufzeit des Schrots durch die Spule (s),
V = Schrotgeschwindigkeit (cm/s),
m = Menge an Schrot innerhalb der Spule (g) und
R = Schrotmassendurchsatz (g/s),
T = Laufzeit des Schrots durch die Spule (s),
V = Schrotgeschwindigkeit (cm/s),
m = Menge an Schrot innerhalb der Spule (g) und
R = Schrotmassendurchsatz (g/s),
erhält man für den Massendurchsatz an Schrot durch die
Spule folgende Gleichungen:
R = m/T (g/s) (1)
und
v = L/T (cm/s) (2)
und somit
R = mv/L (g/s). (3)
Damit eine Auflösung für den Massendurchsatz R
erfolgen kann, wird die Spule des magnetischen Densitometers
"Model 260" in der Schrotzuleitung senkrecht
unterhalb des Schrotmengenregelventils angebracht.
Unter Heranziehung der Ballistik erhält man für die
mittlere Geschwindigkeit v des frei fallenden Schrots
in der Spule eine bekannte Konstante.
Da das Densitometer m mißt und die Werte v und L
bekannter Konstanten bei diesem Aufbau sind, löst der
Signalverarbeitungsteil des Mengenmessers die Gleichung (3)
und liefert ein Signal, das den Massendurchsatz R
darstellt.
Die wichtigsten Prozeßparameter bei einem Schrotstrahlvorgang
sind die Geschwindigkeit der einzelnen
Schrotkörner und der Schrotmassendurchsatz. Der Durchsatz
bestimmt wie schnell die gesamte Oberfläche bestrahlt
wird. Ist der Durchsatz für eine gegebene
Bestrahlungszeit zu klein, bleiben einige Bereiche der
Oberfläche nach Ablauf der Bestrahlungszeit unbehandelt.
Ist andererseits der Massendurchsatz zu groß, kann eine
übermäßige Kaltbearbeitung der Oberfläche zu Schäden in
der Oberfläche und einer erhöhten Ermüdungsanfälligkeit
führen. Die Schrotgeschwindigkeit legt die Menge an
Energie oder Kaltarbeit fest, die bei jedem Aufschlag
oder Zusammenstoß abgegeben wird, der wiederum das
Oberflächenprofil und die Tiefe der verdichteten Schicht
beeinflußt. Die Schrotkornenergie ist gleich der Hälfte
des Produkts aus der Schrotkornmasse und dem Quadrat der
Schrotkorngeschwindigkeit. Die Abhängigkeit dieser kinetischen
Energie von der Schrotkorngeschwindigkeit macht
klar, daß die Schrotkorngeschwindigkeit ein wesentlicher
Umstand bei der Beurteilung der Qualität des
Schrotstrahlens ist.
Obgleich einige Meßverfahren in Verbindung mit
Schrotstrahlvorgängen angewendet worden sind, waren die
meisten dieser herkömmlichen Verfahren unzulänglich, um
auf bequeme und kostengünstige Weise eine Anzeige für
die Qualität des Schrotstrahlens zu liefern. Da einfache
und kostengünstige Verfahren zum Messen der Qualität des
Schrotstrahlens generall nicht zur Verfügung standen,
sah man keine Möglichkeit, gleichförmige Schrotstrahlergebnisse
zu erhalten.
Ferner sind einige Schrotstrahlsysteme nicht in
der Lage, eine Störung zu erfassen, beispielsweise eine
verstopfte Düse oder ein Luftleck, und eine korrektive
Handlung vorzunehmen. Diese Unfähigkeit, Störungen zu
erfassen, kann zum Ergebnis haben, daß Werkstücke den
Prozeß durchlaufen, ohne schrotgestrahlt zu werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß bei einigen
herkömmlichen Verfahren eine Messung des Massendurchsatzes
nahe bei einem Schrottrichter und somit eine
beachtliche Distanz von der Kanone entfernt vorgenommen
werden muß. Bei einer solchen Meßanordnung können
Ungenauigkeiten in der Messung auftreten, die durch Veränderungen
in den Eigenschaften des Schrotstromes zwischen
dem Sensor und der Kanone entstehen können, und zwar aufgrund
von Strominstabilitäten, Leckstellen, Knickstellen,
Verstopfungen im Schrotschlauch oder anderen Umständen.
In Abhängigkeit von den Veränderungen in den Schrotstromeigenschaften
können diese Meßfehler beachtlich sein.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schrotstrahlsystem
und ein Verfahren zum Schrotstrahlen anzugeben,
bei denen es möglich ist, Schrotstrahlparameter
quantitativ zu bestimmen, um die Erzielung von gleichförmigen
Bearbeitungsergebnissen zu erleichtern.
Nach der Erfindung sollen hochgenaue Meßergebnisse
beim Schrotstrahlen insbesondere dadurch erzielt werden,
daß an der Schrotstrahlkanone selbst Sensoren eingesetzt
werden, wodurch sonst auftretende Ungenauigkeiten
eliminiert werden.
Vorzugsweise sollen nach der Erfindung auch Störungen
erfaßt werden, die im Falle der Nichtbeseitigung
einem fachgerechten Schrotstrahlen entgegenstehen.
Vorzugsweise sollen die erfindungsgemäßen Maßnahmen
so getroffen werden, daß sie ohne weiteres auch bei bereits
existierenden Schrotstrahlkanonen angewendet werden
können.
Ein Schrotstrahlsystem mit einer Schrotstrahlkanone,
die eine Düse mit einem Auslaß aufweist, enthält nach der
Erfindung angrenzend an den Düsenauslaß einen Sensor,
der dazu dient, die Menge an Schrot innerhalb einer Zone
in einer Schrotstrahlbahn zu erfassen. Der Sensor enthält
angrenzend an den Düsenauslaß eine Spule und eine Sensorschaltung,
die derart betreibbar ist, daß durch Messen
der Induktivität der Spule die Menge an ferromagnetischem
Schrot innerhalb der Spule erfaßt werden kann. Die Sensor-
oder Meßschaltung erzeugt ein Mengensignal, das die
Menge an Schrot innerhalb der Spule darstellt. Die
Schrotstrahlkanone wird von einer Abstützung wie einem
Ständer, Fundament, Sockel oder dergleichen, getragen,
und es ist ein Kraftsensor vorgesehen, der die Reaktionskraft
aufgrund des Betriebs der Kanone erfaßt. Der
Kraftsensor wird verwendet mit einer Anordnung, die ein
Signal erzeugt, das die Reaktionskraft aufgrund des von
der Kanone ausgestoßenen Schrots darstellt. Diese Reaktionskraft
steht in Beziehung zu der unbekannten Schrotgeschwindigkeit
und dem unbekannten Massendurchsatz.
Da das Mengensignal, das die Menge an Schrot innerhalb
der Spule darstellt, von der bekannten Länge der Sensorspule
sowie der unbekannten Schrotgeschwindigkeit
und dem unbekannten Massendurchsatz abhängt, kann man
unter Heranziehung der Sensorspule und des Kraftsensors
zwei Gleichungen mit zwei Unbekannten aufstellen, nämlich
der mittleren Schrotgeschwindigkeit und dem Massendurchsatz.
Die beiden Unbekannten werden gewonnen
durch eine Reihe von Berechnungen. Die mittlere Schrotgeschwindigkeit
und/oder der Massendurchsatz können
somit durch Verwendung der Sensoren bestimmt werden, die
an der Schrotstrahlkanone angebracht sind und recht
genaue Ergebnisse liefern, da die Messungen nicht beeinträchtigt
werden von Veränderungen in den Schrotstromeigenschaften
zwischen einem Sensor und der Kanone.
Ein Verfahren zum Schrotstrahlen umfaßt nach der
Erfindung die folgenden Schritte: Zuführen von Schrot zu
einer zum Schrotstrahlen dienenden Kanone, Betreiben der
Kanone zum Ausstoßen von Schrot durch eine Düse der Kanone,
Messen der Menge an Schrot innerhalb eines Volumens,
das an den Düsenauslaß der Kanone angrenzt, und
Messen der Reaktionskraft der Kanone zum Erzeugen eines
Kraftsignals. Das Verfahren umfaßt ferner: Berechnen
eines Geschwindigkeitssignals, das die mittlere
Geschwindigkeit des Schrots am Düsenausgang darstellt, und/oder
Berechnen eines Massendurchsatzsignals, das den Durchsatz
von Schrot darstellt, das auf die Oberfläche eines Werkstücks
gestrahlt wird, das mittels des Schrotstrahls bearbeitet
werden soll. Vorzugsweise wird sowohl das mittlere
Geschwindigkeitssignal als auch das Massendurchsatzsignal
berechnet, und der Massendurchsatz und die mittlere
Geschwindigkeit werden angezeigt.
Vorzugsweise ist nach der Erfindung noch eine
Testschaltung vorhanden, die beim Erfassen einer
Störung einen Alarm auslöst und/oder verschiedene
Baueinheiten in dem System abschaltet. Die Störung
wird ermittelt aufgrund der Verarbeitung der erfaßten
Reaktionskraft, der Menge an Schrot innerhalb der
Sensorspule, des Massendurchsatzes und/oder der mittleren
Schrotgeschwindigkeit.
Die Erfindung kann somit zusammenfassend darin
gesehen werden, daß beim Schrotstrahlen, beispielsweise
Strahlhämmern der Oberfläche eines Werkstücks, zum
Überwachen eines gleichförmigen Arbeitsvorgangs ein
neuartiges Sensorsystem eingesetzt wird. Das Sensorsystem
macht von einem Kraftsensor Gebrauch, der die Reaktionskraft
einer Schrotstrahlkanone erfaßt, und zwar in Kombination
mit einer zu einem magnetischen Densitometer gehörenden
Sensorspule, die beim Auslaß der Düse der
Schrotstrahlkanone vorgesehen ist. Ein Sensormeßsignal,
das die Reaktionskraft aufgrund des ausgestoßenen Schrots
darstellt, und ein weiteres Sensormeßsignal, das das
ferromagnetische Schrot innerhalb der Sensorspule darstellt,
werden herangezogen, um die mittlere Schrotkorngeschwindigkeit
und den Schrotmassendurchsatz zu berechnen.
Wenigstens ein Teil der gemessenen und berechneten
Signalwerte wird angezeigt und zum Erkennen von Störungen
in einer Alarmabgabeschaltung verarbeitet.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Zeichnungen
beispielshalber erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Schrotstrahlsystems nach der Erfindung in Verbindung
mit einer Seitenquerschnittsansicht einer Schrotstrahlkanone
und einer ersten Ausführungsform für einen
Sensor,
Fig. 2 eine vergrößerte Querschnittsansicht
eines Teils der ersten Ausführungsform des Sensors,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht eines Teils
einer zweiten Ausführungsform des Sensors,
Fig. 4 eine Darstellung einer elektrischen
Anlage des Systems nach der Erfindung mit Baueinheiten,
die zum Teil bereits in Fig. 1 dargestellt sind, und
Fig. 5 ein Schaltbild einer Alarmeinrichtung,
die in Verbindung mit der Erfindung benutzt werden kann.
In Fig. 1 ist ein Schrotstrahlvorgang nach der
Erfindung dargestellt. Gezeigt ist insbesondere ein
Werkstück 10 mit einer Oberfläche 12, die einem Schrotstrahl
einer Schrotstrahlkanone 14 ausgesetzt ist. Bei
dem dargestellten Vorgang könnte es sich um eine Oberflächenhärtung
durch Strahlverfestigen oder Strahlhämmern
handeln. Den Vorgang könnte man auch mit Kugelstrahlen
oder Kugelverdichten bezeichnen. Die Schrotstrahlkanone 14
erstellt eine Schrotblas- oder Schrotstrahlbahn 16 dadurch,
daß sie Schrot ausstößt, das der Kanone 14 über
eine Schrotzuleitung 18 zugeführt wird. Das zugeführte
Schrot 20 stammt von einem Trichter 22, der von der
Zuleitung 18 getragen wird. Das Schrot gelangt in die Zuleitung
18 über einen Mengenregler 24. Hierbei kann es
sich um einen üblichen Mengenregler handeln, der unter
Ausnutzung elektromagnetischer Arbeitsprinzipien abgemessene
Mengen an metallischem Schrot abgibt. Es können
auch Mengenregler eingesetzt werden, die auf anderen
Arbeitsprinzipien beruhen.
Der Mengenregler 24 kann auch an eine nicht dargestellte
Steuerleitung in an sich bekannter Weise ein
Massendurchsatzsignal abgeben. Nach der Erfindung wird
jedoch der Massendurchsatz vorteilhafterweise durch
Einsatz von anderen Techniken bestimmt, die im einzelnen
noch erläutert werden und Ungenauigkeiten in der
Geschwindigkeit bzw. dem Durchsatz vermeiden, die durch
eine Blockade zwischen dem Massenfluß- oder Mengenregler
24 und der Kanone 14 verursacht werden können. Das über
die Zuleitung 18 der Kanone 14 zugeführte Schrot wird
von Druckluft mitgerissen, die aus einer Luftdüse 26
am Ende einer Luftzuleitung 28 austritt. Die Luftzuleitung
20 liefert Druckluft von einer Druckluftquelle 30
über einen Leitungsdruckregler 32, der in an sich bekannter
Weise eingesetzt wird, um den Druck der der Kanone 14
zugeführten Druckluft zu regeln und einzustellen. Der
Druck der der Düse 26 zugeführten Luft bestimmt in
Verbindung mit weiteren Umständen die Geschwindigkeit des
von einer Düse 34 der Kanone 14 ausgestrahlten oder
ausgestoßenen Schrots. Für die Kanone 14 ist eine im einzelnen
nicht dargestellte Halterung 36 vorgesehen.
Die bis jetzt erläuterten, in Fig. 1 dargestellten
Bauteile sind im wesentlichen übliche, standardisierte
Komponenten. Die dargestellte Schrotstrahlkanone 14 beruht
auf Schwerkraft. Die Erfindung kann auch bei anderen
Arten von Schrotstrahlkanonen angewendet werden, beispielsweise
bei Saughebekanonen oder Druckgefäßkanonen. Die
Erläuterung der Erfindung ist jedoch im wesentlichen auf
das Anwendungsbeispiel bei Schwerkraftschrotstrahlkanonen
abgestellt.
Die Kanone 14 weist eine Halterung 36 auf, die
auf einem Kraftsensor 38 angebracht ist. Der Kraftsensor
38 befindet sich zwischen der Kanone 14 und einer
Abstützung 40, die die Kanone 14 trägt. Der Kraftsensor
38 besteht vorzugsweise aus Richtungsdehnungsmeßgeräten,
die Kräfte erfassen, welche parallel zu der
Richtung gerichtet sind, in der der Schrotstrahl aus
der Kanone 14 ausgestoßen wird. Dies bedeutet, daß der
Kraftsensor 38 im wesentlichen unabhängig von Vertikalkräften
ist, beispielsweise der auf die Kanone 14 einwirkenden
Schwerkraft. Der Kraftsensor 38 erfaßt allerdings
die Reaktionskraft der Kanone 14, wenn diese das
Schrot in die Bahn 16 ausstößt. Der Kraftsensor 38
ist mit einer Signalverarbeitungsschaltung 42 verbunden,
die ein Kraftsignal F liefert. Obgleich auch andere
Kraftsensoren angewendet werden können, handelt es sich
bei dem Kraftsensor 38 vorzugsweise um einen handelsüblichen
Sensor vom Typ "Lebow load cell Model 3397",
und die Signalverarbeitungsschaltung kann ein zugehöriges
"Transducer Instrument 7530" sein. Diese beiden Geräte
werden meistens als Paket im Handel angeboten. Die Signal
verarbeitungsschaltung 42 hat die grundsätzliche
Aufgabe, das Ausgangssignal des Kraftsensors 38 in eine
Form zu überführen, die der Einheit für die Kraft
"Newton" entspricht, so daß das Ausgangssignal angezeigt
und/oder registriert bzw. aufgezeichnet werden kann. Die
Verwendung eines derartigen Kraftsensors bei Schrotstrahlmessungen
ist ausführlich dargestellt in einer
eigenen US-Patentanmeldung Serial No. 138 004, eingereicht
am 28. Dezember 1987, mit dem Titel "Shot
Peening System and Method with velocity Sensing". Der
Offenbarungsgehalt dieser bereits eingereichten Patentanmeldung
wird in den Inhalt der vorliegenden Anmeldung
einbezogen.
Angrenzend an den Auslaß der Düse 34 ist ein Sensor
44 vorgesehen, der mit Hilfe einer Ringklemme 46 in
seiner Position befestigt ist. Der Aufbau des Sensors 44
wird später noch im einzelnen beschrieben. An dieser
Stelle sei bemerkt, daß der Sensor 44 eine Spule (in
Fig. 1 nicht separat dargestellt) enthält, die mit
einer Sensorschaltung 48 elektrisch verbunden ist. Einschließlich
der Sensorschaltung 48 arbeitet der Sensor
44 wie ein an sich bekanntes magnetisches Densitometer.
Die Sensorschaltung 48 erzeugt intern ein Signal aufgrund
der Induktivität der Spule innerhalb des Sensors 44. Da
die Induktivität der Spule des Sensors 44 von der Menge
des ferromagnetischen Schrots innerhalb der Spule abhängt,
erzeugt die Sensorschaltung 48 ein Ausgangssignal m,
das die Masse an ferromagnetischem Schrot innerhalb
des von der Spule begrenzten Raumes darstellt. Die
Spule ermittelt das Schrot in einem Abschnitt der Schrotstrahlbahn
16, die sich vom Auslaß der Zuleitung 18 bis
zur Oberfläche 12 erstreckt. Da die Einzelheiten der
Rechenvorgänge bekannt sind, die zum Gewinnen eines Massensignals
aus dem Meßsignal der Spule in einem magnetischen
Densitometer herangezogen werden, besteht kein
Bedürfnis nach einer detaillierten Erläuterung. Die Anwendung
eines solchen Sensors am Düsenausgang ist in einer
eigenen US-Patentanmeldung Serial Nr. 188 826, eingereicht
am 2. Mai 1988, mit dem Titel "Shot Sensing shot
Peening System and Method", erläutert. Der Offenbarungsgehalt
dieser bereits eingereichten Patentanmeldung
wird ebenfalls in den Inhalt der vorliegenden
Anmeldung einbezogen.
Als nächstes sollen unter Bezugnahme auf Fig. 2
die Einzelheiten des Aufbaus des Sensors 44 beschrieben
werden. Bei der Darstellung nach Fig. 2 handelt es sich
um einen Querschnitt durch den Sensor 44 beim vorderen
Ende der Düse 34 der Kanone 14. Wie bereits angegeben,
kann der Sensor 44 am Düsenende angeklemmt sein, und
zwar mit Hilfe der Ringklemme 46, die eine Schraube 50
zum Festziehen enthält. Die Ringklemme 46 kann in der
gleichen Art und Weise wie eine übliche Schlauchklemme
ausgebildet sein, die zum Befestigen eines Gartenschlauches
auf einem eingeschobenen Verbindungsteil
dient. Die Klemme enthält einen Ring 52, der durch
Anziehen der Schraube 50 zusammengezogen wird. Der
Sensor 44 hat eine zylinderförmige Gestalt und den
gleichen Außendurchmesser wir die Spitze der Düse 34,
so daß die Schlauchklemme 46 auf den Außendurchmesser
der Düse und den Außendurchmesser des Sensors 44
paßt. Der Sensor 44 hat eine Spule 54, die auf einem
nicht ferromagnetischen Kern 56 angeordnet ist. Ein
Flußkonzentrator 58 aus Stahl erstreckt sich rund um
drei Seiten der Querschnittsfläche der Spule 54. Die
Spule 54, der Kern 56 und der Konzentrator 58 verlaufen
jeweils zylindrisch rund um den Auslaß des
vorderen Endes der Düse 34. Als Werkstoff für den
Kern 56 wird Polyethylen bevorzugt. Dadurch wird die
Spule 54 gegenüber der relativ feindlichen, vom Schrotstrahl
beherrschten Umgebung geschützt. Zusätzlich zum
Fernhalten von Fremdmaterial konzentriert der ringartige
Flußkonzentrator 58 aus Stahl das von der Spule
54 erzeugte Magnetfeld auf eine Zone innerhalb der
Spule 54.
Die Anordnung des Sensors 44 nach Fig. 2 macht es
möglich, daß das beschriebene System auf eine bereits
existierende Schrotstrahlkanone (nur teilweise in
Fig. 2 dargestellt) angewendet werden kann. Der
Sensor 44 kann mit Leichtigkeit mit Hilfe der Schlauchklemme
46 am Ende einer bereits existierenden Schrotstrahlkanone
angeklemmt werden. Abweichend davon kann
man eine Klammer (nicht gezeigt) oder eine Reihe von
Klammern (nicht gezeigt) verwenden, um den Sensor 44
an dem vorderen Düsenende der Kanone 14 anzubringen.
Bei der Verwendung der Anordnung nach Fig. 2 kann man eine
herkömmliche bzw. standardisierte Schrotstrahlkanone 14
(vgl. Fig. 1) auch in Verbindung mit der Anbringung
eines Kraftsensors 38 benutzen, wie es in Fig. 1
dargestellt ist.
Fig. 3 zeigt eine abweichende Anordnung, bei der
ein Sensor 144 in eine Schrotstrahlkanone 114 eingebaut
ist, um das Schrot innerhalb einer Zone länge
einer Schrotstrahlbahn 116 zu ermitteln. Die Bezugszahlen
der Bauteile der Ausführungsform nach Fig. 3
haben jeweils in den beiden letzten Ziffernstellen
Zahlen, die den Bezugszahlen von entsprechenden Bauteilen
nach Fig. 2 entsprechen, sofern diese Bauteile
dort vorhanden sind. Der Sensor 144 ist nahe beim
vorderen Ende der Düse 134 in die Kanone 114 eingebaut.
Die Düse 134 hat eine zylinderförmige Vertiefung
oder Ausnehmung 160, in die die Spule 154 eingesetzt
ist. Der zylindrische Flußkonzentrator 158
aus Stahl hat seitliche Oberflächen 162, die sich
nach unten in die Ausnehmung 160 erstrecken. Der
Sensor 144 arbeitet in der gleichen Weise wie der
Sensor 44, und zwar in Verbindung mit einer (nicht
dargestellten) Sensorschaltung. Da Polyethylen äußerst
abriebfest ist, kann man es als Werkstoff zum Ausbilden
der Düse 134 der Kanone 114 einsetzen.
Bevor mit der Erläuterung fortgefahren wird, wie
die Sensoren 38 und 44 verwendet werden können, um
den Massendurchfluß oder Massendurchsatz R und die
mittlere Schrotkorngeschwindigkeit v zu bestimmen,
ist es zweckmäßig, einige mathematische Überlegungen
anzustellen.
Das zweite Newton'sche Axiom bzw. die Newton'sche
Bewegungsgleichung besagen, daß eine Kraft gleichzusetzen
ist mit der Änderung in der Menge einer Bewegung
bzw. mit der Änderung eines Bewegungsimpulses, wobei
die Menge der Bewegung bzw. der Bewegungsimpuls gleich
der Masse m mal der Geschwindigkeit v ist. Somit ergibt
sich:
Typischerweise reduziet sich die obige Gleichung
auf F=ma, wobei a die Beschleunigung ist. Dies entspricht
dem ersten Term der rechten Seite der Gleichung (4),
wobei die Kraft auf einen Körper konstanter
Masse ausgeübt wird. Im Falle einer Schrotstrahlkanone
ist allerdings im stationären Zustand der erste Term
gleich Null, weil sich die Geschwindigkeit nicht ändert.
Deshalb ist die Kraft gleich der Geschwindigkeit
mal dem Massendifferential. Die Anwendung der Gleichung
(4) auf einen Schrotstrahlstrom kann man etwa als ein
Analogon zu einem Vorgang betrachten, bei dem ein Seil
aus einem Kasten mit konstanter Geschwindigkeit herausgezogen
wird. Der erste Term der Gleichung ist Null,
weil das Zeitdifferential der Geschwindigkeit gleich
Null ist. Der zweite Term der Gleichung (4) wäre jedoch
insofern anzuwenden, als sich die Masse des Seils ändert,
wenn mehr Seil aus dem Kasten gezogen wird. In
etwa ähnlicher Weise ist die Änderung im Bewegungsimpuls
eines Schrotstrahlstromes gleich seinem Massendurchsatz
mal seiner Geschwindigkeit. Die Geschwindigkeit v eines
Schrotstrahlstroms ist wie folgt anzugeben:
v = F s /R. (5)
Dabei wird R zur Angabe des Massendurchsatzes entsprechend
dm/dt verwendet, v ist die mittlere Geschwindigkeit
des Schrotstrahlstroms und F s ist die Kraft des
Schrotstrahlstroms.
Die oben im einzelnen erläuterten Gleichungen (5)
und (3) bilden ein Gleichungssystem aus zwei Gleichungen
mit zwei Unbekannten. Es sei bemerkt, daß bei der Erläuterung
des magnetischen Densitometers vom Typ
"Model 260" die Gleichung (3) gelöst werden kann, weil
die Geschwindigkeit des Schrotstrahls eine bekannte
Konstante ist, die dem frei fallenden Schrot entspricht.
Obgleich die Gleichung (3) auf den Sensor 44 (Fig. 1)
anwendbar ist, sind lediglich die Masse des ferromagnetischen
Schrots innerhalb der Spule und die Länge der
Spule bekannt. Der unbekannte Massendurchsatz R und
die unbekannte mittlere Schrotgeschwindigkeit v können
bestimmt werden unter Verwendung der Gleichung (3) in
Verbindung mit der Gleichung (5).
Löst man die Gleichung (3) nach v auf, erhält man
folgendes:
v = RL/m. (6)
Setzt man die rechte Seite der Gleichung (6) gleich
der rechten Seite der Gleichung (5), ergibt sich:
F s /R = v = RL/m. (7)
Löst man die Gleichung (7) nach R auf, erhält man:
R = (F s m/L) 1/2 (8)
Substituiert man das obige Ergebnis für R in die
Gleichung (5), erhält man:
v = (F s L/m) 1/2 (9)
Aus dem Obigen ersieht man, daß die mittlere
Schrotgeschwindigkeit v und der Massendurchsatz R in
Kenntnis der Reaktionskraft, der Masse an Schrot innerhalb
der Spule zu einer besonderen Zeit und der gegebenen
Länge der Spule bestimmt werden können. (In den
Gleichungen steht der Exponent 1/2 stellvertretend für
eine Quadratwurzel.)
Die Gleichungen (8) und (9) werden ausgeführt von
der Anordnung nach Fig. 4. Das Ausgangssignal des
Signalprozessors 42 stellt die Kraft F dar, d. h. eine
Größe bzw. ein Signal, das der Reaktionskraft der
Kanone aufgrund des Ausstoßes von Schrot und Luft
entspricht. Dieses Signal kann einer Kraftanzeigevorrichtung
200 zugeführt werden, so daß ein Benutzer
oder Anwender die gesamte Reaktionskraft der Kanone
beobachten kann. Diese Kraft ist gleich dem Betrag
der Kraft des aus der Kanone ausgestoßenen Schrots
sowie der aus der Kanone ausgestoßenen Luft, jedoch
von entgegengesetzter Richtung. Das Kraftsignal F wird
ferner dem positiven Eingang eines Differenzenverstärkers
202 zugeführt. Der negative Eingang des
Differenzenverstärkers 202 erhält ein Kraftsignal F a
von einer Abtast- und Halteschaltung 206, der ein
Schalter 204 vorgeschaltet ist. Der Differenzenverstärker
202 gestattet es, daß man die Reaktionskraft
der Kanone aufgrund des ausgestoßenen Schrots mit
großer Genauigkeit erhält. Wenn vor dem Einschalten
des Mengenreglers 24 (Fig. 1) die Kanone lediglich Luft
ausstößt, ist die gesamte vom Sensor 38 erfaßte Reaktionskraft
auf die ausgestoßene Luft zurückzuführen.
Während dieser Zeit kann der Benutzer den Momentanschalter
204 drücken, und zwar mit dem Ergebnis, daß
die Halte- und Abtastschaltung 206 (Sample and Hold
Circuit) das Signal F a speichert, das der allein durch
Luft verursachten Reaktionskraft entspricht. Dieses
Luftreaktionssignal F a gelangt, wie bereits erwähnt,
zum negativen Anschluß des Differenzenverstärkers 202.
Schaltet jetzt der Anwender den Mengenregler 24 ein,
woraufhin der Schrotstrahlvorgang in Betrieb genommen
wird, subtrahiert der Differenzenverstärker 202 den
zuvor gespeicherten Spannungspegel der Abtast- und
Halteschaltung 206 von dem gesamten Kraftsignal F, so
daß das Ausgangssignal des Differenzenverstärkers 202
bzw. der Spannungspegel F s am Ausgang des Differenzenverstärkers
der durch das Schrot allein verursachten
Reaktionskraft entspricht.
Das Ausgangssignal F s des Differenzenverstärkers 202
gelangt zum einem Multipolzierglied 208, das eine
Multiplikation mit einem Signal m vornimmt, welches der
Masse innerhalb der Spule des Sensors 44 entspricht.
Das Ausgangssignal des Multiplizierglieds 208 gelangt
zu einem Dividierglied 210, welches das vom Multiplizierglied
208 gelieferte Produkt durch ein Signal L dividiert,
das die bekannte Spulenlänge darstellt. Wie es
gezeigt ist, kann das Signal L eine konstante Spannung
sein, die von einem Spannungsteiler aus einem Widerstand
212 und einem variablen Widerstand 214 abgeleitet
wird. Das Ausgangssignal des Dividierglieds 210 gelangt
zu einer Quadratwurzelziehschaltung 216, die aus dem
Ausgangssignal des Dividiergleids 210 die Quadratwurzel
zieht. Als Ergebnis erhält man das Massendurchsatzsignal
R, das man in einer Durchsatzanzeigevorrichtung 218
darstellen kann.
Ein Multiplizierglied 220, ein Dividierglied 222
sowie eine Quadratwurzelziehschaltung oder ein Funktionsgenerator
224 können in ähnlicher Weise verwendet
werden, um ein Signal v zu bilden, das der mittleren
Schrotkorngeschwindigkeit entspricht. Dieses Signal
kann in einer Geschwindigkeitsanzeigevorrichtung 226
dargestellt werden.
In Fig. 5 ist eine Alarmschaltung zur Verwendung in
Verbindung mit Fig. 1 gezeigt. Die Schaltung nach Fig. 5
ist ein Teil der Schaltung nach Fig. 4, jedoch der besseren
Übersicht halber in einer separaten Figur dargestellt.
Verschiedene Signale der Schaltung nach Fig. 4
werden der Schaltung nach Fig. 5 zugeführt, wie es im
folgenden erläutert wird.
Das Signal F, das dem Ausgangssignal des Prozessors
42 in Fig. 4 entspricht, wird einem Vergleicher 228
der Fig. 5 zugeführt. Es sei bemerkt, daß die Reaktionskraft
F die Gesamtreaktionskraft oder Rückstoßkraft
der Kanone 14 aufgrund des Ausstoßes des Schrots und
aufgrund des Ausstoßes von Gas ist. Falls diese Reaktionskraft
zu niedrig ist, bedeutet dies, daß eine
Störung vorhanden ist, beispielsweise eine Verstopfung
in der Schrotzuleitung 18 oder ein Leck in der Druckluftzuleitung
28. Folglich dient der Vergleicher 228
als eine Vergleichsvorrichtung zur Sicherstellung, daß
das Kraftsignal F einen vorbestimmten Minimalwert hat.
In der Anordnung nach Fig. 5 vergleicht der Vergleicher
46 das Kraftsignal F mit einem Signal F MIN oder einer
Spannung A MIN. Diese beiden Spannungen werden wahlweise
in Abhängigkeit von den Schaltzuständen gesteuerter
Schalter 230 und 232 angelegt. Bei diesen Schaltern kann
es sich, wie gezeigt, um Feldeffekttransistoren handeln.
Dem Gate des Schalters 230 wird ein Schrot-Ein-
Signal zugeführt, das einen hohen Wert hat oder positiv
ist, wenn von der Kanone ein Schrotstrahl ausgestoßen
wird. Wenn kein Schrot ausgestoßen wird, ist dieses
Signal gleich Null. Dieses Schrot-EIN-Signal kann man
in einfachster Weise dadurch bereitstellen, daß man die
Spannung verwendet, die zum Einschalten des Mengereglers
von Fig. 1 zugeführt wird. Obgleich es in Fig. 1
nicht dargestellt ist, hat der Mengenregler 24 eine
Starkstromzuleitung, über die er Strom erhält, wenn der
Mengenregler Schrot abgeben oder den Durchtritt von
Schrot gestatten soll. Das gleiche Signal, das den
Mengenregler 24 unter Strom setzt, kann man für das
Schrot-EIN-Signal verwenden. Abweichend davon kann man
das Schrot-EIN-Signal auch dadurch gewinnen, daß die dem
Mengenregler 24 zugeführte elektrische Energie in eine
Spannung mit einem anderen Wert oder in ein andersartiges
Signal überführt wird.
Wenn das Schrot-EIN-Signal Null ist oder einen niedrigen
Wert hat, was bedeutet, daß die Kanone kein Schrot
erhält, befindet sich der über ein Umkehrglied 234
angesteuerte Schalter 232 im eingeschalteten Zustand,
wohingegen der Schalter 230 ausgeschaltet oder gesperrt
ist. Folglich wird die Spannung A MIN dem Vergleicher 228
zum Vergleich mit dem Kraftsignal F zugeführt. Die
Spannung A MIN entspricht der Minimalreaktionskraft,
die vom Sensor erfaßt werden sollte, wenn der Druckregler
32 Luft zur Schrotstrahlkanone liefert, aber kein
Schrotstrahl ausgestoßen wird. Sobald der Mengenregler 24
eingeschaltet wird und somit mit der Zufuhr von Schrot
zur Kanone begonnen wird, nimmt das Schrot-EIN-Signal
einen solchen Wert an, daß der Schalter 232 ausgeschaltet
und der Schalter 230 eingeschaltet wird. Der Vergleicher
228 vergleicht jetzt das Gesamtkraftsignal F mit der
Spannung F MIN, die der minimalen Reaktionskraft entspricht,
welche vom Sensor erfaßt werden sollte, wenn
die Kanone Schrot ausstößt.
Es sei bemerkt, daß die Spannungswerte F MIN und
A MIN, die der minimalen Reaktionskraft bei vorhandenem
Schrotstrahl bzw. der minimalen Reaktionskraft bei
nicht vorhandenem Schrotstrahl entsprechen, mit Hilfe
von Spannungsteilern bereitgestellt werden können, die
variable Widerstände haben, um dem Benutzer eine ähnliche
Einstellung wie mit den Widerständen 212 und 213
nach Fig. 4 zu gestatten.
Ist das Kraftsignal F kleiner als der ausgewählte
minimale Wert (in Abhängigkeit davon, ob Schrot ausgestoßen
wird oder nicht, liefert der Vergleicher 228
ein positives Ausgangssignal. Dieses positive Ausgangssignal
des Vergleichers 228 gelangt zu einem ODER-Glied
236, an dessen Ausgang ein STOPP-Signal auftritt. Das
STOPP-Signal wird einer Alarmgabevorrichtung 238 zugeführt.
Ferner kann dieses Signal einem gesteuerten
Leistungsschalter 240 zugeführt werden, um die Energiezufuhr
zum System abzuschalten. Der Leistungsschalter 240,
bei dem es sich um ein Relais, einen Schalttransistor
oder einen anderen steuerbaren Schalter handeln kann,
schaltet den Schrotstrahlbetrieb ab. Der Leistungsschalter
240 kann die Zufuhr von Energie bzw. Strom zum Mengenregler
24 unterbrechen oder auf irgendeine andere Weise
verhindern, daß der Mengenregler zur Kanone Schrot liefert.
Weiterhin kann der Leistungsschalter 240 die Zufuhr
von Energie zum Druckregler 32 unterbinden oder den
Druckregler auf irgendeine andere Weise daran hindern, daß
er Luft zur Kanone weiterleitet. Dem Druckregler 32 ist
eine Steuervorrichtung 242 zugeordnet, die eingestellt
werden kann, um den Druck der der Kanone zugeführten Luft
festzulegen. Bei einer Alarmgabe durch die Alarmvorrichtung
238 wird der Benutzer darüber unterrichtet, daß
der Schrotstrahlbetrieb gestoppt worden ist.
Liegt die Gesamtreaktionskraft unterhalb des ausgewählten
minimalen Wertes, enthält die Schaltungsanordnung
nach Fig. 5 zusätzlich zu den Schaltungsmitteln zum Anhalten
des Schrotstrahlbetriebs und zur Alarmgabe eine
Reihe von Testschaltungen, die überprüfen sollen, ob andere
Systemparameter innerhalb annehmbarer Bereiche liegen.
Wie dargestellt enthält eine Testschaltung 244 zum
überprüfen des Wertes von v einen Vergleicher 246 und
einen weiteren Vergleicher 248. Ist das Geschwindigkeitssignal
v kleiner als eine annehmbare Minimalgeschwindigkeit
v min oder größer als eine annehmbare Maximalgeschwindigkeit
v max′ gibt der entsprechend zugeordnete Vergleicher 246
oder 248 ein positives Signal an seinem Ausgang ab, das
über ein ODER-Glied 250 weitergeleitet wird. Das Ausgangssignal
des ODER-Glieds 250 ist somit positiv, wenn für
das Geschwindigkeitssignal v die Feststellung getroffen
wurde, daß es außerhalb der Grenze von annehmbaren Bereichen
liegt.
Die Testschaltungen 252, 254 und 256 können in
der gleichen Weise wie die Testschaltung 244 aufgebaut
sein und dienen zum Durchführen von Vergleichen bezüglich
der Werte des Massendurchsatzsignals R, des Schrotreaktionskraftsignals
F s und des Spulenmassensignals m, um
festzustellen, ob jedes dieser Signale innerhalb annehmbarer
Bereiche liegt. Fallen diese Signale aus dem
Annehmbarkeitsbereich heraus, ist eine Störung anzuzeigen.
Wird beispielsweise der Wert von m zu klein, bedeutet
dies, daß die der Kanone zugeführte Schrotmenge unzureichend
ist. Die Ursache dafür kann eine Verstopfung
zwischen dem Schrottrichter 22 (Fig. 1) und der Kanone 14
sein. Die annehmbaren Minimal- und Maximalwerte für die
vier Signale v, R, F s und m können mittels einstellbarer
Spannungsteiler vorgegeben werden, und zwar in ähnlicher
Weise wie bei der Anordnung mit den Widerständen 212
und 214 nach Fig. 4. Obgleich alle Testschaltungen 244,
252, 254 und 256 in gleicher Weise ausgebildet sein können,
sind auch einfachere Ausführungsformen denkbar, die
lediglich überprüfen, ob ein Wert unter einen Minimumwert
gefallen ist, oder die nur überprüfen, ob ein Wert
einen Maximalwert übersteigt. Die Ausgangssignale der
verschiedenen Testschaltungen 244, 252, 254 und 256 werden
einem ODER-Glied 258 zugeführt. Hat das Ausgangssignal des
ODER-Glieds 258 einen hohen Wert, bedeutet dies, daß
wenigstens einer der vier überprüften Parameter außerhalb
seines geeigneten Bereiches liegt.
Da einer oder mehrere der vier Parameter, die von
den Testschaltungen überprüft werden, anfangs, bis der
Schrotstrahlbetrieb einen stationären Zustand erreicht hat,
außerhalb des gewünschten Bereiches liegen können, wird
das Ausgangssignal des ODER-Glieds 258 dem einen Eingang
eines UND-Glieds 260 zugeführt, dessen anderer Eingang mit
einem Verzögerungsglied 260 verbunden ist, das das Schrot-EIN-Signal
erhält. Die Anzeige einer Störung aufgrund des
Umstandes, daß eines oder mehrere der vier Signale außerhalb
annehmbarer Bereiche liegen, wird daher von einem UND-Glied
260 nicht weitergeleitet, es sei denn, daß nach Ablauf
einer vorgegebenen, am Verzögerungsglied 262 eingestellten
Verzögerungszeit nach dem Einschalten des Schrotstrahlbetriebs
das Signal immer noch außerhalb des annehmberen
Bereiches liegt. Das Ausgangssignal des UND-Glieds
260 gelangt zum ODER-Glied 236.
Die Betriebsweise des Systems ist relativ leicht
verständlich. Nachdem bei dem in Fig. 1 gezeigten System
der Druckregler 32 eingeschaltet worden ist, stößt die
Kanone 14 einen Luftstrom aus. Der Massendurchfluß- oder
Mengenregler 24 ist noch geschlossen, so daß kein Schrot
austritt. Der Benutzer kann dann kurzzeitig den Knopf 204
(Fig. 4) niederdrücken, um die aufgrund der ausgestoßenen
Luft hervorgerufene Reaktionskraft abzutasten und zu
speichern. Solange lediglich Luft ausgestoßen wird, wird
vom Vergleicher 228 (Fig. 5) überprüft, ob die Gesamtreaktionskraft
nicht so niedrig ist wie bei einem vorhandenen
Luftleck oder einer anderen Störung. Nachdem das
Reaktionskraftsignal abgetastet ist und der Schalter 204
wieder geöffnet ist, wird der Mengenregler 24 eingeschaltet,
so daß jetzt mit der Zufuhr von Schrot zur
Kanone 14 begonnen wird. Das Einschalten des Mengenreglers
erfolgt durch Energiezufuhr über eine übliche Kraftstromleitung,
und das Schrot-EIN-Signal, das mit dem Beginn
des Schrotstrahlvorgangs auftritt, wird der Alarmschaltung
nach Fig. 5 zugeführt. Der Differenzenverstärker 202 liefert
das Kraftsignal F s′ und der Spulensensor 44 (oder
144 in Fig. 3) dient zur Bereitstellung des Massensignals m.
Die beiden zuletzt genannten Signale werden mit einem Signal
vereint, das die Länge der Spule darstellt, um die
erforderlichen Berechnungen vorzunehmen und den Massendurchsatz
R sowie die mittlere Schrotkorngeschwindigkeit
v zu bestimmen.
Nach Ablauf einer kurzen Verzögerungszeit nach dem
Einschalten des Mengenreglers 24 (wobei diese Verzögerungszeit
vom Verzögerungsglied 262 festgelegt wird),
liefern die verschiedenen Testschaltungen 244, 252, 254
und 256 eine Anzeige darüber, ob die jeweils zugeordneten
überprüften Signale innerhalb annehmbarer Bereiche
liegen. Trifft dies nicht zu, tritt am Ausgang des UND-
Glieds 260 ein positiver Impuls auf, der durch das ODER-Glied
236 gelangt und als STOPP-Signal der Alarmvorrichtung
238 sowie dem Energiesteuerschalter 240 zugeführt
wird.
Obgleich das beschriebene System die Werte von R und
v auf der Grundlage von F s berechnet, kann man abweichend
davon auf F benutzen und entweder eine geringere
Genauigkeit akzeptieren oder für die Reaktionskraft
aufgrund der ausgestoßenen Luft eine Kompensation vornehmen,
und zwar unter Anwendung irgendeines anderen Verfahrens,
beispielsweise unter Heranziehung des Drucks der
Kanone zugeführten Luft (z. B. Berechnen der durch die
ausgestoßene Luft verursachten Reaktionskraft unter
Heranziehung dieses Druckes). Ganz allgemein könnten die
Berechnungen einen Wert für F x liefern, wobei F x das
Kraftsignal F oder ein daraus abgeleitetes Signal ist.
Obgleich verschiedene spezifische Ausführungsformen
und Anordnungen offenbart worden sind, sollen diese lediglich
zur Erläuterung der Erfindung dienen. Es sind zahlreiche
verschiedenartige Modifikationen und Abwandlungen
denkbar. So könnte man beispielsweise anstelle der offenbarten
analogen Signalverarbeitung eine digitale Signalverarbeitung
vorsehen, und entsprechende digitale Bauglieder
einsetzen, beispielsweise zum Multiplizieren,
Dividieren und Radizieren. Ferner kan man einen
Mikroprozessor verwenden, um die erforderlichen Operationen
durchzuführen.
Claims (18)
1. Schrotstrahlsystem, enthaltend:
- a) eine Abstützung (40),
- b) eine zum Schrotstrahlen dienende Kanone (14; 114) mit einer einen Auslaß aufweisenden Düse (34; 134), welche Kanone an der Abstützung befestigt ist,
- c) einen Kraftsensor (38), der die aufgrund des Betriebs der Kanone auftretende Reaktionskraft erfaßt und auf der Grundlage der erfaßten Reaktionskraft ein Kraftsignal (F) erzeugt,
- d) einen beim Auslaß der Düse (34; 134) angebrachten Sensor (44; 144) zum Erfassen der Schrotmenge innerhalb einer Zone längs einer Schrotstrahlbahn (16; 116) und zum Erzeugen eines Mengensignals (m) aufgrund der erfaßten Schrotmenge, und
- e) eine Recheneinrichtung (Fig. 4), der die Signale
(F) und (m) zugeführt werden die die daraus wenigstens einen
Schrotstrahlparameter berechnet, der aus der folgenden
Parametergruppe ausgewählt ist:
Massendurchsatz R,
mittlere Schrotkorngeschwindigkeit v.
2. System nach Anspruch 1, bei dem die Recheneinrichtung
(Fig. 4) sowohl R als auch v berechnet und das ferner eine
Anzeigeneinrichtung (218; 226) enthält, die den Massendurchsatz
und die mittlere Schrotkorngeschwindigkeit
anzeigt.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Recheneinrichtung
(Fig. 4) R und v unter Anwendung der folgenden
Gleichungen berechnet:
R = (F s m/L) 1/2 v = (F s L/m) 1/2,worin F s der jenige Anteil von F ist, der auf die Reaktionskraft
aufgrund des Ausstoßens von Schrot zurückzuführen
ist, und L eine Abmessung der Zone ist.
4. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem
der Sensor (44; 144) eine beim Düsenauslaß vorgesehene
Spule (54; 154) enthält und eine zugehörige Sensorschaltung
(48) die Menge an Schrot innerhalb der Spule dadurch
ermittelt, daß die Induktivität der Spule erfaßt wird.
5. System nach Anspruch 4, bei dem die Spule (144) rund
um die Düse (134) gewickelt ist.
6. System nach Anspruch 4, bei dem die Spule (44) rund
um einen an der Düse (14) angebrachten Kern (56) aus
nicht ferromagnetischem Werkstoff gewickelt ist.
7. System nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem die
Recheneinrichtung R unter Anwendung der folgenden
Gleichung berechnet:
R = (F x m/L) 1/2,worin F x das Kraftsignal F oder ein daraus abgeleitetes
Signal ist und L ein Signal ist, daß die Länge der Spule
(44; 144) darstellt.
8. System nach einem der Ansprüche 4 bis 7, bei dem
die Recheneinrichtung v unter Anwendung der folgenden
Gleichung berechnet:
v = (F x L/m) 1/2,worin F x das Kraftsignal F oder ein daraus abgeleitetes
Signal ist und L ein Signal ist, das die Länge der Spule
(44; 144) darstellt.
9. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem eine Alarm- und Testschaltung (5) Störzustände erfaßt
und im Falle der Erfassung eines Störzustandes
einen Alarm auslöst.
10. System nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei
dem ein Leistungsschalter (240) vorgesehen ist, der beim
Erfassen eines Störzustandes durch eine Testschaltung
betätigt wird, um das Schrotstrahlen zu unterbinden.
11. Verfahren zum Schrotstrahlen, enthaltend die
folgenden Schritte:
- a) Zuführen von Schrot zu einer zum Schrotstrahlen dienenden Kanone,
- b) Betreiben der Kanone zum Zwecke des Ausstoßens von Schrot aus einer Düse der Kanone,
- c) Erfassen der Menge an Schrot in einer Zone bei einem Düsenauslaß der Kanone längs einer Schrotstrahlbahn,
- d) Erzeugen eines Mengensignals m aufgrund der erfaßten Schrotmenge,
- e) Erfassen einer Reaktionskraft der Kanone aufgrund des Ausstoßens des Schrots,
- f) Erzeugen eines Kraftsignals F aufgrund der erfaßten Kraft und
- g) Berechnen wenigstesn eines Parameters, der aus
der nachstehenden Parametergruppe ausgewählt ist, unter
Verwendung des Kraftsignals F und des Mengensignals m:
Massendurchsatz R,
mittlere Schrotkorngeschwindigkeit v.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem der berechnete
Parameter angezeigt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, bei dem sowohl
R und v berechnet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem sowohl der
Massendurchsatz als auch die mittlere Schrotkorngeschwindigkeit
angezeigt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei
dem R und v unter Verwendung der folgenden Gleichungen
berechnet werden:
R = (F s m/L) 1/2 v = (F s L/m) 1/2,worin F s derjenige Anteil von F ist, der auf die Reaktionskraft
aufgrund des Ausstoßens von Schrot zurückzuführen
ist, und L eine Abmessung der Zone ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, bei
dem das Erfassen der Schrotmenge mit Hilfe einer Spule
vorgenommen wird, die beim Düsenauslaß vorgesehen ist,
und bei dem eine Sensorschaltung das Schrot innerhalb
der Spule dadurch ermittelt, daß die Induktivität der
Spule erfaßt wird, und aufgrund der erfaßten Induktivität
der Spule das Mengensignal m erzeugt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, bei
dem auf Störzustände überprüft wird und beim Erfassen
einer Störzustandes ein Alarm ausgelöst wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, bei
dem auf Störzustände überprüft wird und beim Erfassen
eines Störzustandes der Betrieb der Schrotstrahlkanone
angehalten wird.
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