DE3905710C2 - Niveaueinstellung der Achsfedern in Nutzfahrzeugen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Niveaueinstellung für die Achsfedern an Nutzfahrzeu­ gen mit Merkmalen entsprechend dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 2.

Nutzfahrzeuge, insbesondere Omnibusse, weisen in der Regel Luftfedern auf, mittels derer der Aufbau gegenüber den über Räder und Rahmen eingeleiteten Stößen und Vibrationen abgefedert wird. Um den Fahrkomfort zu optimieren und im Aufbau eine weitgehend beruhigte Zone zu schaffen, ist es notwendig, die Luftfedern optimal einzustellen. Die Luftfedern werden über ein Ventil mit Druckluft beaufschlagt bis zu einer Nullpunkt-Einstellung, der ein aus Konstruk­ tion und Funktion bedingtes Toleranzfeld zugeordnet ist. Ein Maß für die opti­ male Einstellung ist dann die Höhe der Luftfeder. Diese wird üblicherweise mit ei­ ner Einstellehre gemessen. Dieses Verfahren ist aufwendig, wobei im Bedarfsfall oft die Lehre nicht auffindbar ist bzw. eine falsche zur Verfügung steht. Solcher­ art wird eine notwendige Kontrolle des Niveaus der Luftfeder meistens gar nicht vorgenommen und somit das Fahrzeug nicht mit der optimalen Einstellung ge­ fahren, was wiederum einen höheren Verschleiß der Funktionsteile wie auch eine unnötige Belastung von Fahrer und Fahrgästen zur Folge hat.

Andererseits ist es aber aus der US 4, 266, 790 schon bekannt, zur Kontrolle und Steuerung der Niveaueinstellung die Schwingungsdämpfer auszunutzen. Dabei sind au­ ßen an der einen Schwingungsdämpfer übergreifenden Hülse zwei in der Höhe beabstan­ dete Sensoren angebracht, die mit einem schwingungsdämpferfesten Geberorgan für ei­ ne Stellungssignalisierung zusammenwirken. Die Sensoren sind über elektrische Leitungen mit einem Steuergerät für die Niveuregulierung verbunden. Eine sol­ che Sensorik ist, bezogen auf den zu erzielenden Zweck, extrem teuer. Außerdem besteht wegen der äußeren Anordnung der Sensoren an der Hülse die Gefahr von Beschädigungen z. B. durch Steinflug oder Einwirkungen von Nässe, was die Funk­ tionsfähigkeit der Sensoren beeinträchtigen oder ganz ausschalten kann.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, unter Verzicht auf eine komplexe elektrische Steuerung einfache Vorkehrungen zu schaffen, die trotzdem eine präzise Niveau­ einstellung der Achsfedern und Kontrolle erlauben.

Diese Aufgabe ist nach Anspruch 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß am Schwingungsdämpfer eine von außen gut erkennbare Niveaumarkierung vorgesehen ist, mit der die Hülse bei der geforderten Niveaueinstellung mit ihrem unteren, als Kontrollelement fungierenden Rand in Deckung kommt, wobei durch die Höhe der Niveaumarkierung die Nullpunkttoleranz der Fahrzeugluftfederung vorgege­ ben ist.

Alternativ hierzu ist die gestellte Aufgabe nach Anspruch 2 erfindungsgemäß da­ durch gelöst, daß am Schwingungsdämpfer zwei von außen gut erkennbare Niveaumar­ kierungen vorgesehen sind, mit denen die Hülse zur Sichtbarmachung des Ein­ stellniveaus mit ihrem unteren, als Kontrollelement fungierenden Rand zusam­ menwirkt, wobei die Lage der unteren Niveaumarkierung die Einstellung bei be­ lastetem Fahrzeug und die Lage der oberen Markierung die Einstellung bei unbe­ lastetem Fahrzeug aufzeigt.

Solcherart ist eine ständige Kontrolle der Niveaueinstellung der Achsfedern des Fahrzeugs in Form einer visuellen Sichtkontrolle jederzeit und ohne Zuhilfenah­ me irgendwelcher Vorrichtungen oder Werkzeuge möglich. Dieses erleichtert beispielsweise die Wartung des Fahrzeuges in einer Werkstatt und erlaubt außer­ dem auch eine gelegentliche Kontrolle oder Korrektur der Niveaueinstellung während des Fahrbetriebes nach einem Halt.

Aufgrund der Höhe der Niveaumarkierung gemäß Anspruch 1 wird die Null­ punkttoleranz der Achsfedereinstellung sichtbar vorgegeben. Damit ist es mög­ lich, den durch Druckluftleckagen der Luftfeder und Füllungstoleranzen und Fer­ tigungsungenauigkeiten mit Toleranz behaftetem Nullpunkt der Niveaueinstel­ lung als Toleranzzone zu definieren. Diese sichtbare Toleranzzone kann auf ver­ schiedene Weise, so, wie in den abhängigen, auf Anspruch 1 bezogenen Unteran­ sprüchen angegeben, realisiert sein.

Im Fall gemäß Anspruch 2 ist es möglich, aufgrund der beiden Niveaumarkierun­ gen an einem Schwingungsdämpfer schnell und auf einem Bild sowohl die Niveaueinstel­ lung bei unbelasteten als auch bei belastetem Fahrzeug zu erkennen. Vorteilhaf­ te Einzelheiten dieser Lösung sind im abhängigen Unteranspruch 7 angegeben.

Die erfindungsgemäßen Lösungen sind billig herzustellen, wartungsfrei und stö­ rungsfrei.

Nachstehend ist die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Fahrzeugachse mit Luftfeder Schwingungsdämpfer-Anordnung,

Fig. 2 einen Schwingungsdämpfer mit einer Ausführungsform einer Niveaumarkie­ rung, und

Fig. 3 einen Schwingungsdämpfer mit einer anderen Art der Niveaumarkierung.

Fig. 1 zeigt einen Rahmen 1 mit einer Achse 2 eines Nutzfahrzeuges. Am Rahmen 2 sind eine Luftfeder 3, die sich am Aufbau abstützt, wie auch ein Schwingungs- oder landläufig Stoßdämpfer 5, der von einer Hülse 4 übergriffen ist, angebunden.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist am Stoßdämpferzylinder 8 außen eine Niveaumar­ kierung 7 gegeben, deren Höhe der Nullpunkttoleranz eines die Luftfeder beauf­ schlagenden Ventils entspricht. Die Niveaumarkierung 7 kann, wie dargestellt, durch eine Rändelzone, oder anders, z. B. durch eine Ringnut, eine oder zwei ein­ gedrehte Rillen oder ein aufgeklebtes Band realisiert sein.

Für den schnellen optischen Zugriff, auch von Verschmutzung unbeschadet, hat sich allerdings die Rändelzone als am geeignetsten erwiesen.

Fig. 3 zeigt eine Variante mit zwei Niveaumarkierungen 7, 7′. Diese ist besonders für die Anwendung bei Lkw mit blattfedergestützten Achsen geeignet, wobei die Niveaumarkierung 7 für den belasteten und die Niveaumarkierung 7′ für den un­ belasteten Lkw gilt.

Jede der beiden Niveaumarkierungen 7, 7′ kann wie im Fall gemäß Fig. 2 durch ei­ ne umfangsseitig des Stoßdämpfers 5 angebrachte Rändelzone, Ringnut, Rille oder Klebeband gebildet sein.

Claims (7)

1. Niveaueinstellung für die Achsfedern an Nutzfahrzeugen, insbesondere luftgefe­ derten Omnibussen, mit Schwingungsdämpfern (5), die jeweils durch eine mit dem Aufbau verbundene Hülse (4) übergriffen sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Schwingungsdämpfer (5) eine von außen gut erkennbare Niveaumarkierung (7) vorgesehen ist, mit der die Hülse (4) bei der geforderten Niveaueinstellung mit ih­ rem unteren, als Kontrollelement fungierenden Rand in Deckung kommt, wobei durch die Höhe der Niveaumarkierung die Nullpunkttoleranz der Fahrzeugluftfe­ derung vorgegeben ist.

2. Niveaueinstellung für die Achsfedern an Nutzfahrzeugen, insbesondere blattgefe­ derten Lkw, mit Schwingungsdämpfern, die jeweils durch eine mit dem Aufbau verbundene Hülse (4) übergriffen sind, dadurch gekennzeichnet, daß am Schwin­ gungsdämpfer (5) zwei von außen gut erkennbare Niveaumarkierungen (7; 7′) vorgesehen sind, mit denen die Hülse (4) zur Sichtbarmachung des Einstellni­ veaus mit ihrem unteren, als Kontrollelement fungierenden Rand zusammenwirkt, wobei die Lage der unteren Niveaumarkierung (7) die Einstellung bei belastetem Fahrzeug und die Lage der oberen Markierung (7′) die Einstellung bei unbelaste­ tem Fahrzeug aufzeigt.

3. Niveaueinstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveau­ markierung (7) durch eine umfangsseitig des Schwingungsdämpfers (5) verlau­ fende Rändelzone mit einer der Nullpunkttoleranz entsprechenden Höhe gebildet ist.

4. Niveaueinstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveau­ markierung (7) durch eine umfangsseitig des Schwingungsdämpfers (5) verlau­ fende Ringnut mit einer der Nullpunkttoleranz entsprechenden Höhe gebildet ist.

5. Niveaueinstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveau­ markierung (7) durch zwei umfangsseitig des Schwingungsdämpfers (5) einge­ drehte oder eingeschliffene Rillen mit einem der Nullpunkttoleranz entsprechen­ den Höhenabstand gebildet ist.

6. Niveaueinstellung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niveau­ markierung (7) durch ein umfangsseitig des Schwingungsdämpfers (5) aufgekleb­ tes Band mit einer der Nullpunkttoleranz entsprechenden Höhe gebildet ist.

7. Niveaueinstellung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Niveaumarkierungen (7, 7′) durch umfangsseitig des Schwingungsdämpfers (5) in einem der unbelasteten und einem der belasteten Niveaueinstellung des Fahr­ zeuges entsprechenden Höhenabstand angebrachte Rändelzonen oder Ringnu­ ten oder Rillen oder Bänder gebildet sind.