DE3844373A1 - Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines definierten duesenoeffnungsdruckes eines einspritzventils - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines definierten duesenoeffnungsdruckes eines einspritzventilsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Einstellen eines definierten Öffnungs
druckes eines Einspritzventils nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es sind Einspritzsysteme bekannt, bei denen die Vor
spannkraft der Feder durch eine zusätzliche Vorspann
kraft aus einem Hydraulikdruck eines separaten Druck
systems überlagert wird. Des weiteren sind Systeme be
kannt, bei denen die Vorspannkraft auf die Düsennadel,
abhängig von Motorparametern so gesteuert wird, daß
sich der Düsenöffnungsdruck entsprechend ändert. Auch
sind Systeme bekannt, bei denen die Vorspannfedern
durch eine rein hydraulische Vorspannung ersetzt wird.
Als nachteilig bei diesen bekannten Systemen hat sich
herausgestellt, daß bei einem Ausfall des Hydraulik
drucks das Einspritzsystem nur noch mangelhaft arbei
tet, bzw. der Motor nicht gestartet werden kann, wenn
sich kein hydraulischer Druck aufgebaut hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfah
ren sowie eine Vorrichtung für ein Einspritzsystem ei
ner Brennkraftmaschine zu schaffen, durch das bei einem
Ausfall bzw. bei einem anfänglichen ungenügenden Druck
im Hydrauliksystem trotzdem ein ausreichender Düsen
öffnungsdruck zum Betrieb der Brennkraftmaschine zur
Verfügung steht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kenn
zeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 bis 9 gelöst.
Vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
bestehen darin, daß das mechanische Federsystem das
hydraulische Drucksystem ergänzt, derart, daß die Dü
sennadel einerseits über das mechanische Federsystem
konventionell arbeiten kann, andererseits aber bei ei
nem Vorhandensein eines hydraulischen Minimaldruckes,
das mechanische Federsystem außer Wirkung kommt, so daß
eine Abhängigkeit dahingehend, daß die Systeme so zu
sammenarbeitend einen optimalen Düsenöffnungsdruck er
zielen, nicht besteht.
Die Vorrichtung nach der Erfindung ist des weiteren so
ausgelegt, daß das mechanische System bei Arbeiten des
hydraulischen Systems nicht nur außer Wirkung kommt,
sondern stillgesetzt wird. Auch kann das mechanische
Federsystem bei einem Ausfall oder Abfall des Hydrau
likdruckes unter den Minimaldruck zum Einsatz kommen.
Genauso tritt das mechanische Federsystem ein, wenn
anfangs beim Anfahren des Motors noch kein genügender
Druck aufgebaut ist. Dann wird mit zunehmendem Hydrau
likdruck die Düsennadel mit einem abnehmenden Feder
druck beaufschlagt.
Damit sowohl das mechanische Federsystem als auch das
hydraulische Drucksystem auf die Düsennadel wirken
kann, ist zwischen der Düsennadel und dem mechanischen
Federsystem ein Hydraulikkolben angeordnet, der von
einer Feder und dem Hydraulikdruck beaufschlagbar ist.
Die hydraulischen Arbeitsflächen sind den gewünschten
Arbeitsweisen hinsichtlich der Federwirkung und der
hydraulischen Druckwirkung in Bezug auf den Düsenöff
nungsdruck auslegbar. Vorzugsweise wird angestrebt, die
Arbeitsflächen so auszulegen, daß die Hydraulik bei
ihrem Minimaldruck die der Feder entsprechende Kraft
bereits aufbringt.
Durch die Kennlinie der Druckfeder und den Durchmes
serauslegungen des Hydraulikkolbens zur Düsennadel er
gibt sich entweder eine rein hydraulische Arbeitsweise
mit niedrigem Öffnungsdruck oder eine Arbeitsweise mit
hohem Öffnungsdruck.
Um eine verbesserte Einspritzqualität zu erzielen, ist
es insbesondere bei Teillast erforderlich, den Ab
spritzdruck zu erhöhen, was durch eine Dämpfung der
Düsennadel beim Öffnen erzielt wird. Hierzu ist im Be
reich des hydraulischen Arbeitsraumes ein Ringspalt
vorgesehen, durch das das von der Düsennadel in den
Arbeitsraum zurückgedrängte Medium teilweise fließt.
Ein Ausführungsbeispiel eines Einspritzventils nach der
Erfindung ist in der Zeichnung im Schnitt dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Das Einspritzventil 1 umfaßt einen Düsenkörper 2, der
mit einem Düsenhalter 3 verbunden ist, in dem eine Dü
sennadel 4 verschiebbar geführt wird. Diese ist koaxial
zu einem mechanischen Federsystem 5 mit einer Druckfe
der 6 angeordnet, die über einen Druckbolzen 7, unter
Zwischenschaltung eines Hydraulikkolbens 8 mit der Dü
sennadel 4 in Wirkverbindung steht.
Im zusammentreffenden Bereich des Hydraulikkolbens 8
mit der Düsennadel 4 ist ein Arbeitsraum 9 gebildet.
Dieser ist teilweise innerhalb einer Zwischenplatte 10
und dem Düsenkörper 2 angeordnet und mit einer Leitung
11 eines hydraulischen Drucksystems 12 verbunden. Über
eine Kraftstoffleitung 13 a, die mit einer Einspritz
pumpe 13 verbunden ist, wirkt Kraftstoff auf eine
Ringfläche 14, gebildet aus den Durchmessern D 1 und D 2
der Düsennadel. Die Düsennadel 4 sowie der Hydraulik
kolben 8 weisen an ihren gegenüberstehenden Enden je
weils zum Grundkörperdurchmesser kleinere Druckzapfen
15, 16 mit Berührungsflächen auf, die sich im Arbeits
raum 9 treffen.
Die Düsennadel 4 ist gegenüber der Platte 10 mit einem
axialen Spiel S 1 geführt, das kleiner ist als das axi
ale Spiel S 2 des Hydraulikkolbens 8 gegenüber seiner
Abstützfläche 17 im Düsenkörper 2.
Der Durchmesser D 2 der Düsennadel 4 entspricht dem D 4
des Hydraulikkolbens 8 oder ist größer ausgelegt.
Nachfolgend wird das Wirkungsprinzip erläutert.
Die Düsennadel 4 hat mit dem Spiel S 1 einen Anschlag an
der Platte 10. Diese bildet mit dem Düsenkörper 2 einen
Drosselspalt S 3, derart, daß eine Dämpfung an der Dü
sennadel 4 bei einer Öffnung auftritt und gleichzeitig
die Beaufschlagung mit Hydraulikmedium aus der Leitung
11 rotationssymmetrisch auf die Düsennadel 2 erfolgt.
Für den Druckzapfen 16 mit einem Berührungsdurchmesser
D 3 steht der Hydraulikkolben 8 in Verbindung. Dieser
hat das Anschlagspiel S 2, das in jedem Fall größer ist
als das Anschlagspiel S 1. Mit dem Hydraulikkolben 8
steht der Druckbolzen 7 in Wirkverbindung, der leicht
gängig geführt ist, wobei eine Drossel 18 und eine
Entleerungsnut 19 zur leichten Abfuhr von Lecköl, aber
auch zur ausreichenden Dämpfung eingearbeitet ist. Auf
den Federteller 20 des Druckbolzens 7 wirkt - wie üb
lich - die Druckfeder 6, die ihrerseits mit einem Fe
deranschlag 21 in Verbindung steht. Hier kann mecha
nisch der Abspritzdruck eingestellt werden. Eine Nut 22
erledigt über eine Bohrung 23 die Abfuhr des Lecköls.
Während über die Öffnung 24 das Hydrauliköls zugeführt
wird, erreicht durch eine Öffnung 25 der einzusprit
zende Kraftstoff den Düsenraum 30 des
Einspritzventils 1. Bei Einspritzbeginn wirkt der
Kraftstoff auf die Ringfläche 14, gebildet aus den
Durchmesser D 1 und D 2 des Grundkörpers der
Düsennadel 4. Beim gewünschten, minimalen Abspritzdruck
steht dieser hydraulischen Kraft die Federkraft F
gleichgewichtig gegenüber. Im Fall der reinen
hydraulischen Steuerung wirkt die Kraft durch den
Hydraulikdruck aus der Öffnung 24 auf den
Nadelventilquerschnitt mit dem Durchmesser D 2. Der Hy
draulikkolben 8 wird, da sein Wirkdurchmesser D 4 gleich
oder größer ist als der Nadeldurchmesser D 2, abgehoben
und kommt über den Spalt S 1 zum Anschlag an der Platte
10 und somit zur Ruhestellung.
Für den Fall des Motorbetriebes bei eintretendem Aus
fall der Hydraulik übernimmt das hydraulische System
übergangslos die Steuerung mit einem Minimaldruck.
Startet der Motor ohne Hydraulikdruck, so wird
übergangsweise die Düsennadel 4 mit einem zunehmenden
Hydraulik- und einem abnehmenden Federdruck beauf
schlagt. Je nach Kennlinie der Feder 6 und der Durch
messerauslegung D 4 zu D 2 ergibt sich eine rein hydrau
lische Arbeitsweise mit niedrigerem oder auch höherem
Öffnungsdruck. Vorzugsweise wird angestrebt, die vor
genannten Größen so auszulegen, daß die Hydraulik bei
ihrem Minimaldruck die der Feder entsprechende Kraft
bereits aufbringt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Einstellen eines definierten Düsen
öffnungsdruckes eines Einspritzventils einer
Kraftstoff-Einspritzanlage für eine Brennkraftma
schine, die eine Einspritzpumpe mit dem Einspritz
ventil umfaßt, das eine in einem Düsenhalter ange
ordnete Düsennadel aufweist, welche über einen
Druckbolzen unter der Spannung eines mechanischen
Federsystems steht, dadurch gekennzeichnet, daß das
mechanische Federsystem (5) in Abhängigkeit von
einem hydraulischen Drucksystem (12) auf die Dü
sennadel (4) wirkt und diese entweder über das hy
draulische Drucksystem (12) oder über das mecha
nische Federsystem (5) zur Erzielung des Düsenöff
nungsdruckes (P Ö ) beaufschlagbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Düsenöffnungsdruck (P Ö ) der Düsennadel (4)
anfänglich über das mechanische Federsystem (5) und
mit einem zunehmenden Hydraulikdruck (P H ) im
System (12) der Federdruck (P F ) abnehmend ist und
die Düsennadel (4) allein über den Hydraulikdruck
(P H ) beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß im Düsenhalter (3) zwischen der Düsennadel (4)
und dem Druckbolzen (7) des mechanischen Federsy
stems (5) ein Hydraulikkolben (8) angeordnet ist,
der einerseits von der Druckfeder (6) beaufschlag
bar und andererseits mit der Düsennadel (4) über
das hydraulische Drucksystem (12) mit dem Druck
(P H ) ansteuerbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, da
durch gekennzeichnet, daß die gegenüberliegenden
hydraulischen Arbeitsflächen (26, 27) des
Kolbens (8) mit dem Durchmesser (D 4) und der Dü
senadel (4) mit dem Durchmesser (D 2) unterschied
lich groß ausgeführt sind, derart, daß die Düsen
nadel (4) unabhängig von der Vorspannung des me
chanischen Federsystems (5) mit einem hydraulischen
Minimaldruck beaufschlagbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Durchmesser (D 2) des Grundkörpers der
Düsennadel (4) gleich oder größer als der Durch
messer (D 4) des Hydraulikkolbens (8) ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
hydraulische Drucksystem (12) eine in einen Ar
beitsraum (9) zwischen den hydraulischen Arbeits
flächen (27 und 26) der Düsennadel (4) und dem Hy
draulikkolben (8) einmündende Leitung (11) umfaßt
und der Arbeitsraum (9) innerhalb einer Platte (10)
zwischen dem Düsenkörper (2) und dem Düsenhalter
(3) sowie in diesem vorgesehen ist und in welchem
Druckzapfen (15, 16) der gegenüberstehenden Enden
des Hydraulikkolbens (8) und der Düsennadel (4)
hineinragen und als hydraulische Arbeitsflächen
wirkende Berührungsflächen bilden.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung
(11) des hydraulischen Drucksystems (12) in einem
Drosselspalt (28) zwischen der Platte (10) und dem
Düsenhalter (3) einmündet, der mit dem Arbeitsraum
(9) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Düsennadel (4) mit ihrem im Düsenhalter (3) ge
führten zylindrischen Grundkörper mit einem axi
alen Spiel (S 1) zur Platte (10) gehalten ist, das
kleiner ist als das axiale Spiel (S 2) zwischen dem
Hydraulikkolben (8) und einer abgekehrten An
schlagfläche (17) im Düsenhalter (3).
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen dem Hydraulikkolben (8) und der Druckfeder
(6) des mechanischen Federsystems (5) ein geführter
Druckbolzen (7) mit einem Federteller (20) ange
ordnet ist, der eine Entleerungsnut (19) mit Dros
seln (18) umfaßt und die Nut (19) in einem Feder
raum (29) einmündet, der über eine weitere Nut (22)
in einem Federanschlag (21) mit einer nach außen
führenden Leckölleitung (23) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883844373 DE3844373A1 (de) | 1988-12-30 | 1988-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines definierten duesenoeffnungsdruckes eines einspritzventils |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883844373 DE3844373A1 (de) | 1988-12-30 | 1988-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines definierten duesenoeffnungsdruckes eines einspritzventils |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3844373A1 true DE3844373A1 (de) | 1990-07-05 |
Family
ID=6370567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883844373 Withdrawn DE3844373A1 (de) | 1988-12-30 | 1988-12-30 | Verfahren und vorrichtung zum einstellen eines definierten duesenoeffnungsdruckes eines einspritzventils |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3844373A1 (de) |
Cited By (3)
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---|---|---|---|---|
EP0685645A2 (de) * | 1994-05-02 | 1995-12-06 | Mathis, Christian, Dipl.Masch.Ing. ETH | Einspritzventil für eine Kraftstoffeinspritzanlage einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines Dieselmotors |
FR2805570A1 (fr) * | 2000-02-24 | 2001-08-31 | Bosch Gmbh Robert | Injecteur de carburant pour un moteur a combustion interne |
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-
1988
- 1988-12-30 DE DE19883844373 patent/DE3844373A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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8130 | Withdrawal |