DE3843854A1 - Verfahren zur verbesserten herstellung von (meth)acrylsaeureestern mehrwertiger alkohole (i) - Google Patents
Verfahren zur verbesserten herstellung von (meth)acrylsaeureestern mehrwertiger alkohole (i)Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von polyfunktionellen
Estern der Acrylsäure und/oder der Methacrylsäure
mit mehrwertigen Alkoholen - im folgenden auch als (Meth)acrylsäureester
bzw. Poly(Meth)acrylsäureester bezeichnet - durch
Umsetzung der Reaktanten in Gegenwart saurer Veresterungskatalysatoren
unter Zusatz von Polymerisationsinhibitoren zum Reaktionsgemisch.
(Meth)acrylsäureester mehrwertiger Alkohole, insbesondere aus der
Gruppe der 2- bis 4wertigen aliphatischen gesättigten Alkohle
und deren Oxalkylierungsprodukte finden zunehmende Bedeutung
als hochreaktive Bestandteile in strahlenhärtenden Systemen.
Solche polyfunktionellen (Meth)acrylsäureester können beispielsweise
als Lackrohstoffe für die Elektronenstrahlhärtung oder als
Bestandteil von UV-Licht-härtenden Druckfarben oder entsprechenden
Überzugslacken, Spachtel, Form- oder Vergußmassen
sowie in Klebstoffen, insbesondere anaerob härtenden Klebstoffen
Verwendung finden. Ihre Herstellung ist allerdings nicht problemlos.
Gefordert werden insbesondere farblose Produkte mit geringer
Säurezahl und hoher Lagerstabilität, die praktisch auch
keinen Eigengeruch aufweisen. Eine destillative Reinigung der
(Meth)acrylsäureester der hier betroffenen Art scheidet in aller
Regel aufgrund ihres hohen Molekulargewichtes und ihrer hohen
Reaktivität aus. Die Produkte sollen also unmittelbar als möglichst
farblose Reaktionsprodukte der Veresterung anfallen. Die Durchführung
der Veresterungsreaktion fordert die Mitverwendung
hochwirksamer Inhibitoren, die ihrerseits keine unerwünschten
Nebenreaktionen, beispielsweise Verfärbungen, auslösen.
Zur Herstellung solcher polyfunktioneller (Meth)acrylsäureester
mehrwertiger Alkohole besteht umfangreiche Vorliteratur. Verwiesen
sei insbesondere auf die deutsche Offenlegungsschrift
29 13 218 und die darin zitierte einschlägige Literatur. So ist es
aus der DE-AS 12 67 547 und aus der Zeitschrift "Chem. and
Ind." 18 (1970), 597, bekannt, polyfunktionelle (Meth)acrylsäureester
durch azeotrope Veresterung der (Meth)acrylsäure mit
mehrwertigen Alkoholen in Gegenwart von azeotropen Schleppmitteln
sowie von sauren Katalysatoren und Polymerisationsinhibitoren
herzustellen. Als Polymerisationsinhibitoren wurden
vorgeschlagen Phenole, Phenolderivate, Kupfer, Kupferverbindungen
oder Phenothiazin. Als saure Katalysatoren werden organische
oder anorganische Säuren oder saure Ionenaustauscher
eingesetzt, wobei p-Toluolsulfonsäure und Schwefelsäure bevorzugt
sein können. Die Veresterung erfolgt insbesondere bei
Temperaturen von 40 bis 120°C. Geeignete azeotrope Schleppmittel
für die Entfernung des Reaktionswassers sind aliphatische
oder cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe bzw.
deren Gemische mit Siedebereichen innerhalb der angegebenen
Temperaturgrenzen.
In der genannten DE-OS 29 13 218 wird vorgeschlagen, die azeotrope
Veresterung in Gegenwart mindestens eines organischen
Esters der phosphorigen Säure zusätzlich zu einem mitverwendeten
Inhibitor auf Phenolbasis durchzuführen. Zwingend wird allerdings
auch hier die Mitverwendung mindestens eines aliphatischen,
cycloaliphatischen und/oder aromatischen Kohlenwasserstoffs
mit einem Siedepunkt im Bereich von 40 bis 120°C gefordert.
Das entstehende Reaktionswasser soll mittels dieser
Schleppmittel azeotrop ausgekreist werden. Die Reaktionsdauer
wird nach den Beispielen dieser Druckschrift mit 10 bis 18
Stunden angesetzt.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, Reaktionsbedingungen
für die hier betroffene Veresterungsreaktion zu ermitteln, die
einerseits zu einer substantiellen Abkürzung der Reaktionsdauer
führen können, andererseits aber die Qualität der entstehenden
Veresterungsprodukte und insbesondere die hohe Farbqualität
nicht negativ beeinflussen. Die Erfindung will weiterhin darauf
verzichten können, vergleichsweise komplexe Inhibitorsysteme
derart einsetzen zu müssen, wie sie in der genannten DE-OS
29 13 218 beschrieben sind. Es soll dabei erfindungsgemäß auch
möglich sein, den im praktischen Einsatz gewünschten Applikationsinhibitor
der hier betroffenen hochreaktiven Systeme
gleichzeitig schon als Reaktionsinhibitor bei der Synthese der
polyfunktionellen (Meth)acrylsäureester einzusetzen.
Die technische Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabenstellungen
geht von der Erkenntnis aus, daß vergleichsweise hochreine Veresterungsprodukte
als unmittelbare Verfahrensprodukte selbst
dann erhalten werden können, wenn auf die Mitverwendung von
Verdünnungsmitteln bzw. azeotropen Schleppmitteln verzichtet
wird und daß es unter den Bedingungen des lösungsmittelfreien
Arbeitens sogar möglich ist, vergleichsweise schärfere Veresterungsbedingungen
einzusetzen, die zu einer beträchtlichen
Abkürzung der Reaktionszeit führen. Voraussetzung hierfür ist
insbesondere, daß der richtige Polymerisationsinhibitor gewählt
und unter den nachfolgenden geschilderten Verfahrensbedingungen
gearbeitet wird.
Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zur
Herstellung von (Meth)acrylsäureestern mehrwertiger Alkohole
durch deren Umsetzung mit Acrylsäure und/oder Methacrylsäure
in Gegenwart von sauren Veresterungskatalysatoren unter Zusatz
von alpha-substituierten phenolischen Verbindungen als Polymerisationsinhibitoren.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man mit bei Reaktionstemperatur flüssigen Reaktionsgemischen
arbeitet, die wenigstens weitgehend frei von
Lösungs- und/oder azeotropen Schleppmitteln sind und daß man
das entstehende Kondensationswasser aus der Gasphase des Reaktionsraumes
abzieht. Als bevorzugter Polymerisationsinhibitor
aus der Klasse der alpha-substituierten phenolischen Verbindungen
wird das 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon eingesetzt.
Bevorzugt wird ohne jeden Zusatz von Lösungs- und/oder azeotropen
Schleppmitteln gearbeitet.
Es ist erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt, den Reaktionsraum
mit einem Gasstrom zu durchspülen und diesen Gasstrom insbesondere
dazu zu benutzen, das Kondensationswasser aus der Veresterungsreaktion
aus dem Reaktor auszuschleusen. Bevorzugt
wird dabei mit einem Gasstrom gearbeitet, der einen beschränkten
Anteil an freiem Sauerstoff enthält. In Abhängigkeit von den
jeweils gewählten Verfahrensbedingungen kann Luft oder ein an
Sauerstoff verarmtes Gasgemisch eingesetzt werden. Ein Beispiel
der zuletzt genannten Art sind Stickstoff/Luft-Gemische. In aller
Regel wird allerdings ein gewisser Gehalt an freiem Sauerstoff in
dieser der Reaktionsmischung zugeführten Gasphase gewünscht.
Diese beschränkten Sauerstoffmengen aktivieren in an sich bekannter
Weise den Inhibitor während des Reaktionsgeschehens.
Der Sauerstoffgehalt des Gasgemisches liegt im allgemeinen bei
wenigstens etwa 1 Volumen-% und bevorzugt im Bereich von etwa
2 bis 20 Volumen-%. Aus Gründen der Reaktionssicherheit kann es
dabei bevorzugt sein, mit Gehalten an freiem Sauerstoff in der
unteren Hälfte des genannten Bereiches, also bis etwa 10 Volumen-%
und bevorzugt bis etwa 7 Volumen-% zu arbeiten. Der
Gasstrom wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
in das flüssige Reaktionsgemisch eingespeist und kann
dieses beispielsweise feinverteilt durchperlen. Es wird dabei
zweckmäßigerweise mit begrenzten Mengen dieses Gasstromes gearbeitet,
so daß kein unerwünscht hoher Austrag an Reaktionskomponenten
- insbesondere der vergleichsweise leichter flüchtigen
Säuren - stattfindet.
Als Polymerisationsinhibitoren können bestimmt ausgewählte einzelne
Verbindungen als auch mehrere Komponenten aus der Klasse
der alpha-substituierten Phenolverbindungen eingesetzt werden.
Bevorzugt sind vergleichsweise schwer flüchtige Verbindungen,
insbesondere auf Basis entsprechend substituierter einwertiger
oder mehrwertiger Phenole, wobei als mehrwertige Phenolverbindungen
insbesondere zweiwertige Phenoltypen von der Art der
di-substituierten Hydrochinonderivate in Betracht kommen. Weitere
Beispiele sind p-Methoxiphenol, 2,5-Di-tert-butyl-p-cresol,
Methylhydrochinon und/oder tert.-Butylbrenzkatechin. Der bevorzugte
Inhibitor ist das bereits genannte 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon.
Insbesondere mit diesem Inhibitor gelingt die Herstellung
von strahlenhärtbaren polyfunktionellen (Meth)acrylsäureestern
mit hoher Reinheit und insbesondere geringer Eigenfarbe auch
unter den vergleichsweise scharfen erfindungsgemäß gewählten
Verfahrensbedingungen. Die dabei problemlos anfallenden polyfunktionellen
(Meth)acrylsäureester zeichnen sich zudem durch
hohe Lagerstabilität aus.
Der Polymerisationsinhibitor bzw. gegebenenfalls das Inhibitorgemisch
wird dem Reaktionsgemisch üblicherweise in Mengen von
200 bis 10 000 ppm und bevorzugt im Bereich von etwa 300 bis
2000 ppm zugesetzt. Die Zahlenangaben beziehen sich dabei jeweils
auf das Gewicht des aus (Meth)acrylsäure und polyfunktionellen
Alkoholen bestehenden Reaktionsgemisches.
Als zu veresternde Polyalkohole seien beispielsweise genannt:
Ethylenglycol, Propylenglycol, Butandiol-1,4, Hexandiol-1,6,
Neopentylglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol, Dimethylolpropan,
Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethylolhexan, Trimethylolethan,
Hexantriol-1,3,5 und Pentraerythrit. Erfindungsgemäß
kommen als polyfunktionelle Alkohole insbesondere aber
auch die Oxalkylierungsprodukte dieser zuvor genannten polyfunktionellen
Alkohole in Betracht, wobei hier den Oxethylierungsprodukten
und/oder den Oxpropylierungsprodukten besondere
Bedeutung zukommt. Kettenverlängerte polyfunktionelle
Alkohole dieser Art können beträchtliche Mengen an Polyalkoxidresten
enthalten, beispielsweise 1 bis 50 Mol, vorzugsweise
etwa 1 bis 20 Mol Ethylenoxid pro g-Äquivalent an Hydroxylgruppen.
Veresterungskatalysatoren für das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
sind handelsübliche organische oder anorganische
Säuren oder auch saure Ionenaustauscher, wobei den in der
Praxis häufig eingesetzten entsprechenden Verbindungen p-Toluolsulfonsäure
und Schwefelsäure besondere Bedeutung zukommt.
Die Mengen des Veresterungskatalysators liegen beispielsweise
im Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das
Veresterungsgemisch.
Die Umsetzung der Reaktanten wird vorzugsweise bei Sumpftemperaturen
von wenigstens etwa 90°C und insbesondere von wenigstens
etwa 100°C durchgeführt. Besonders geeignet ist der
Temperaturbereich bis etwa 150°C. Dabei kann unter Normaldruck,
zweckmäßigerweise aber auch unter abgesenktem Druck
gearbeitet werden. Beim Arbeiten mit vermindertem Druck kann in
einer besonderen Ausführungsform der Druck in Richtung auf
niedrigere Drucke stufenweise oder auch kontinuierlich verringert
werden.
Durch die Möglichkeit unter vergleichsweise scharfen Veresterungsbedingungen
und gleichzeitig vermindertem Druck zu
arbeiten, wird die Reaktionsdauer gegenüber bisher beschriebenen
Verfahren stark abgekürzt. So können im erfindungsgemäßen Verfahren
Umsatzausbeuten von wenigstens 90% der Theorie und
vorzugsweise von wenigstens etwa 94% der Theorie im Temperaturbereich
von etwa 100 bis 140°C bei einer Reaktionsdauer von
nicht mehr als etwa 10 Stunden und vorzugsweise von nicht mehr
als etwa 8 Stunden erzielt werden. Gleichwohl fallen die Reaktionsprodukte
als hellfarbige oder durch eine einfache Nachbehandlung
wirkungsvoll zu reinigende stabilisierte Masse an.
Das den sauren Veresterungskatalysator enthaltende Reaktionsrohprodukt
wird einer nachfolgenden Neutralisation unterworfen.
Diese Neutralisation kann unter bekannten Naßbedingungen,
beispielsweise durch Einsatz von wäßrigen Soda- und gegebenenfalls
Natriumchlorid enthaltenden Lösungen erfolgen. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird allerdings das den sauren
Katalysator enthaltende Reaktionsrohprodukt einer trockenen
Neutralisation unterworfen. Geeignete trockene Neutralisationsmittel
sind die Oxide und/oder Hydroxide der Alkalimetalle,
der Erdalkalimetalle und/oder des Aluminums. Besonders geeignet
sind zur Trockenneutralisation entsprechende Verbindungen des
Magnesiums bzw. des Calciums.
(Meth)acrylsäure und die Alkohole können für die Veresterung in
äquivalenten Mengenverhältnissen eingesetzt werden. Bei den
mehr als zweiwertigen Alkoholen ist es allerdings auch ohne
weiteres möglich, nur einen Teil der Hydroxylgruppen zu verestern.
Zur Vollveresterung kann es zweckmäßig sein, die Säurekomponente
in leichtem Überschuß über die zur Veresterung der
Hydroxylgruppen erforderliche stöchiometrische Menge einzusetzen.
Ein solcher Überschuß kann wenigstens etwa 10 Mol-%
ausmachen. Nach Abschluß der Reaktion kann gewünschtenfalls
zusätzlich ein Inhibitor dem Reaktionsprodukt beigemischt werden.
Treten bei der Herstellung der Reaktionssprodukte unter den
erfindungsgemäßen drastischen Veresterungsbedingungen dann
doch einmal leichte Farbverschlechterungen im Reaktionsprodukt
auf, so lassen sich diese problemlos durch eine Nachbehandlung
mit Entfärbungsmitteln beseitigen. Ein geeignetes Entfärbungsmittel
ist beispielsweise Aluminiumoxid.
In einem 3-Liter-Reaktor wurden 1559,5 g Acrylsäure, 1521,0 g
eines ethoxylierten Trimethylolpropans (OH-Zahl: 680 mg KOH/g
Substanz), 107,8 g p-Toluolsulfonsäure sowie 4,96 g 2,5-Di-tert.-butylhydrochinons
(2000 ppm bezogen auf Produktmenge)
eingewogen.
Die Veresterung wurde unter Durchleiten von Luft (40 l/h) und
unter Wasserabtrennung durchgeführt. Bei einer maximalen
Sumpftemperatur von 105°C und einem Druck von 400 mbar betrug
die Veresterungszeit 6 Stunden.
Rohprodukt | |
Säurezahl: | |
31 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 21,8 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | 94,4% |
H₂O-Gehalt: | 0,15% |
Das Rohprodukt wurde durch Zugabe von 103 g Ca(OH)₂ und 2stündigem
Rühren bei 80°C und 50 mbar neutralisiert und
anschließend mit Hilfe einer Druckfilternutsche filtriert.
Produkt | |
Säurezahl: | |
<1 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 24 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | <1 |
Beispiel 1 wurde mit der Änderung wiederholt, daß die Veresterung
bei 120°C und 700 mbar durchgeführt wurde.
Rohprodukt | |
Säurezahl: | |
20 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 20 mg KOH/g |
Umsatz: | 95,0% |
Gardner Farbzahl: | 3 |
Das Rohprodukt wurde mit 4 Liter wäßriger 16 Gew.-% NaCl/4 Gew.-%
NaHCO₃-Lösung gewaschen, mit 200 ppm Hydrochinonmonomethylether
nachinhibiert und im Vakuum bei 40 mbar und
80°C 2 Stunden getrocknet und mit Hilfe einer Druckfilternutsche
filtriert.
Produkt | |
Säurezahl: | |
<1 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 23 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | 2-3 |
Die Veresterung wurde wie in Beispiel 1 durchgeführt mit der
Änderung, daß die Veresterung bei 140°C und Normaldruck
durchgeführt wurde.
Rohprodukt | |
Säurezahl: | |
64 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 29 mg KOH/g |
Umsatz: | 92,5% |
Gardner Farbzahl: | 4 |
Das Rohprodukt wurde analog zu Beispiel 2 aufgearbeitet.
Produkt | |
Säurezahl: | |
<1 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 33 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | 3-4 |
1320,0 g Acrylsäure, 1861,7 g eines propoxylierten Neopentylglycols
(OH-Zahl: 460 mg KOH/g Substanz) sowie 111,4 g p-Toluolsulfonsäure
wurden in einen 3-Liter-Reaktor eingewogen und
mit 5,37 g 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon (2000 ppm bezogen auf
Produktmenge) inhibiert. Unter Durchleiten von Luft (40 l/h)
wurde die Veresterung unter Wasserabtrennung durchgeführt. Bei
einer maximalen Sumpftemperatur von 105°C bei 400 mbar betrug
die Veresterungszeit 6 Stunden.
Rohprodukt | |
Säurezahl: | |
34 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 17 mg KOH/g |
Umsatz: | 94,4% |
Gardner Farbzahl: | <1 |
Das Rohprodukt wurde durch Zugabe von 125 g Ca(OH)₂ und 2stündigem
Rühren bei 80°C und 50 mbar neutralisiert und
anschließend mit Hilfe einer Druckfilternutsche filtriert.
Produkt | |
Säurezahl: | |
<1 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 20 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | <1 |
368,2 g eines ethoxylierten Trimethylolpropans (OH-Zahl 680 mg
KOH/g Substanz), 376,2 g Acrylsäure, 26,5 g p-Toluolsulfonsäure
und 0,18 g 2,5-Di-tert.-butylhydrochinon (300 ppm bezogen auf
die Produktmenge) wurden in einen 1-Liter-Dreihalskolben eingewogen.
Unter Durchleiten von Luft (20 l/h) wurde die Veresterung unter
Wasserabscheidung durchgeführt. Bei einer maximalen Reaktionstemperatur
von 105°C und einem Vakuumsprofil von 2 h/400 mbar,
1 h/270 mbar, 1 h/200 mbar und 1 h/50 mbar betrug die
Veresterungszeit 5 Stunden.
Rohprodukt | |
Säurezahl: | |
39,2 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 18 mg KOH/g |
Umsatz: | 95,4% |
Gardner Farbzahl: | 2 |
H₂O-Gehalt: | 0,13% |
Das Rohprodukt wurde durch Zugabe von 31,8 g Ca(OH)₂ und
2stündigem Rühren bei 80°C und 50 mbar neutralisiert und
anschließend mit Hilfe einer Druckfilternutsche filtriert.
Produkt | |
Säurezahl: | |
<1 mg KOH/g | |
OH-Zahl: | 21 mg KOH/g |
Gardner Farbzahl: | <1 |
H₂O-Gehalt: | 0,17% |
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäureestern mehrwertiger
Alkohole durch Umsetzung der Reaktanten in Gegenwart
von sauren Veresterungskatalysatoren unter Zusatz von
alpha-substituierten phenolischen Verbindungen, insbesondere
Di-tert.-butylhydrochinon, als Polymerisationsinhibitoren,
dadurch gekennzeichnet, daß man mit bei Reaktionstemperatur
flüssigen Reaktionsgemischen arbeitet, die wenigstens
weitgehend frei von Lösungs- und/oder azeotropen Schleppmitteln
sind und dabei das entstehende Kondensationswasser
aus der Gasphase des Reaktionsraumes abzieht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den Reaktionsraum mit einem freien Sauerstoff enthaltenden
Gasstrom durchspült.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Gasstrom Luft oder O₂-abgereicherte
Gasgemische, insbesondere Stickstoff/Luftgemische einsetzt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Veresterung bei Sumpftemperaturen von wenigstens
etwa 90°C, vorzugsweise von wenigstens etwa 100°C und
insbesondere im Bereich bis etwa 150°C durchgeführt wird,
wobei bevorzugt wenigstens absatzweise bei vermindertem,
gegebenenfalls stufenweise zunehmend vermindertem Druck,
gearbeitet wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Inhibitoren in Mengen von 200 bis 10 000 ppm, bevorzugt
im Bereich von 300 bis 2000 ppm - jeweils bezogen
auf das Gewicht des Reaktionsgemisches - eingesetzt werden,
wobei das Arbeiten mit unter Reaktionsbedingungen schwer
flüchtigen Inhibitoren bevorzugt ist.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion auf einen Umsatz von wenigstens 90% der
Theorie, vorzugsweise von wenigstens 94% der Theorie
geführt wird, wobei man bevorzugt im Temperaturbereich von
etwa 100 bis 140°C - gewünschtenfalls unter Vakuum - für
eine Reaktionsdauer von nicht mehr als 10 Stunden, insbesondere
von nicht mehr als 8 Stunden, arbeitet.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsrohprodukt einer trockenen Neutralisation -
bevorzugt mit Oxiden und/oder Hydroxiden der Alkalimetalle,
der Erdalkalimetalle und/oder des Aluminiums - unterworfen
wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die primär anfallenden Reaktionsprodukte einer abschließenden
Behandlung mit Entfärbungsmitteln unterworfen
werden.
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AU (1) | AU626986B2 (de) |
CA (1) | CA2006433A1 (de) |
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