DE3840126A1 - Schutzeinrichtung fuer einen fasergekoppelten laser-lithotripter - Google Patents
Schutzeinrichtung fuer einen fasergekoppelten laser-lithotripterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung für einen fasergekoppelten
Laser-Lithotripter.
Ein fasergekoppelter Laser-Lithotripter ist aus der DE-PS 35 06 249
bekannt und besteht im wesentlichen aus einem gepulsten Laser, einer mit
diesem verbundenen Lichtleitfaser und einem am distalen Ende der
Lichtleitfaser angeordneten Stoßwellenreflektor. Die aus der
Lichtleitfaser austretende und ggf. fokussierte Laserstrahlung erreicht
im Bereich des Reflektors eine derart hohe Energiedichte, daß in dem
hier vorhandenen Medium, in der Regel eine Spülflüssigkeit, ein sog.
Breakdown-Effekt, d.h. eine lawinenartige Plasmabildung, erzeugt wird.
Die Expansion des Plasmas erfolgt so rapide, daß in dem umgebenden
Medium eine Stoßwelle erzeugt wird, die sich kugelförmig um das Zentrum
der Plasmabildung ausbreitet. Diese Stoßwelle wird mittels des
Reflektors auf das zu zertrümmernde Konkrement gerichtet. Da sich die
Stoßwelle jedoch nach allen Seiten, also auch in Strahlrichtung gesehen
nach rückwärts ausbreitet, wird das Ende der Lichtleitfaser bzw. eine
eventuelle vorgesehene Fokussieroptik ebenfalls von der Stoßwelle
getroffen und erleidet dadurch eine zunehmende Beschädigung.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Schutzeinrichtung für einen
fasergekoppelten Laser-Lithotripter zu schaffen, die eine höhere
Standzeit des Laser-Lithotripters ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch
eine nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1
ausgebildete Schutzeinrichtung gelöst.
Die Erfindung macht sich die Kenntnisse aus der Akustik zunutze, nach
denen schalldämmende oder -dämpfende Wirkungen durch eine Verminderung
der akustischen Feldimpedanz erzielbar sind. Eine derartige Verminderung
kann analog zum elektrischen Widerstand, durch einen parallel
geschalteten akustischen Kurzschluß erzeugt werden. Dieser bewirkt, daß
sich die Schallhärte der entsprechend behandelten Einrichtung vermindert
und somit auftreffende akustische Wellen gedämmt bzw. gedämpft werden.
Bekannte Maßnahmen für derartige Impedanzverringerungen stellen z.B.
Helmholtzresonatoren bzw. resistive, d.h. dämpfend wirkende oder
reaktive, d.h. dämmend wirkende Öffnungen in einer von einem Schallfeld
beaufschlagten Wandung dar. Auch die Formgebung der Wandung beeinflußt
ihr Impedanzverhalten. All diese Maßnahmen an einer von einem Schallfeld
beaufschlagten Wandung haben gemeinsam, daß sie eine Wirkung im Bereich
von g/2 (g = Wellenlänge) in den vor der Wandung befindlichen Raum
hinaus entfalten. Somit läßt sich also bei einem fasergekoppelten
Laser-Lithotripter durch impedanzvermindernde Maßnahmen z.B. an der
Wandung des Stoßwellenreflektors ein Schutz der Lichtleitfaser bzw. der
Fokussieroptik erreichen, ohne daß der Strahlengang des Laserlichtes
oder die Ausbreitung der Stoßwelle in Richtung auf das Konkrement
beeinträchtigt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der in den Figuren teilweise
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Laser-Lithotripter mit resistiven Mikrobohrungen im
Stoßwellenreflektor,
Fig. 2 einen Laser-Lithotripter mit reaktiven Großbohrungen im
Stoßwellenreflektor,
Fig. 3 bis 6 je einen Laser-Lithotripter mit reflektionsfrei abgeschlossenem
Raum zwischen dem distalen Faserende und dem Stoßwellenreflektor,
Fig. 7 einen Laser-Lithotripter mit Hohlraumresonatoren innerhalb der
Wandung des Stoßwellenreflektors,
Fig. 8 einen Laser-Lithotripter mit ovalem oder wellig geformtem
Stoßwellenreflektor,
Fig. 9 einen Laser-Lithotripter mit Ausströmöffnung für eine
Gas- Flüssigkeitsgemenge.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich am
abgemantelten Ende einer Lichtleitfaser 11 ein diese koaxial
verlängernde, zylindrische Hülse 12, die als Stoßwellenreflektor dient.
Diese Einrichtung wird intrakorporal eingesetzt und über ein Endoskop
bzw. einen Katheder bis an das zu zerstörende Konkrement herangeführt. Das
aus der blanken Stirnfläche 11.1 der Lichtleitfaser 11 austretende
Laserlicht erreicht in dem von dem Reflektor 12 umgebenen Raum eine
derart hohe Energiedichte, daß es dort zu einem Breakdown-Effekt und
somit zu einer Stoßwellenbildung kommt. Während sich die auf das
Konkrement gerichtete Stoßwelle ungehindert ausbreiten kann, wird der
dazu senkrecht verlaufende Anteil an dem Stoßwellenreflektor 12
reflektiert und gelangt von dort je nach Einfallsrichtung auf das
Konkrement oder in den rückwärtigen Bereich der Hülse. In diesem Bereich
befinden sich feine Bohrungen 13, die die Dämpfungswirkung der
Hülsenwand bezüglich Stoßwellen stark erhöhen bzw. deren
Reflektionsvermögen reduzieren. Die rückwärts verlaufende Stoßwelle wird
somit stark gedämpft und trifft nur noch in sehr abgeschwächter Form auf
die Stirnfläche 11.1 der Lichtleitfaser 11.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel ist ähnlich demjenigen
von Fig. 1, jedoch beinhaltet hier die Wandung der Hülse 22 reaktive
Bohrungen 23, die in ihrem Durchmesser erheblich größer sind als die
Mikrobohrungen 13 gem. Fig. 1. Diese reaktiven Bohrungen 23 bewirken
einen Druckausgleich zur Umgebung und wirken auf die rückwärts
verlaufenden Stoßwellen dämmend, so daß letztlich ebenfalls eine
Verminderung der auf die Stirnfläche 21.1 auftreffenden
Stoßwellenbelastung bewirkt wird. Anstelle der Bohrungen 23 können auch
in Umfangsrichtung oder axial verlaufende Schlitze in der Wandung 22
vorgesehen sein.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist an dem
abgemantelten Ende der Lichtleitfaser 31 der Stoßwellenreflektor 32 über
scheibenförmige Halterungen 34 verbunden, welche mit Durchbrüchen 35
versehen sind. Auf diese Weise wird im rückwärtigen Bereich des
Stoßwellenreflektors 32 ein Hohlraum 33 erzeugt, der im wesentlichen die
Wirkung eines Helmholtzresonators für die auftreffenden Stoßwellen
entfaltet. Da die schalldämpfende Wirkung eines derartigen Resonators
bereits in einem Bereich von g/2 vor den Öffnungen 35 einsetzt, wird
das Ende der Lichtleitfaser 31 gegen Stoßwellen geschützt.
Eine frequenzmäßig breitbandig wirkende Maßnahme stellt die in Fig. 4
dargestellte Ausführungsform dar, bei der rückwärtige Hohlraum 43
zwischen dem Ende der Lichtleitfaser 41 und dem Stoßwellenreflektor 42
konisch verjüngt ausgebildet wird und am Ende Ausstrittsöffnungen 45
aufweist. Auf diese Weise wird der Hohlraum 43 reflektionsfrei
abgeschlossen und wirkt somit als Absorber gegenüber Stoßwellen.
Eine Abstimmung auf bestimmte Frequenzen der auftreffenden Stoßwelle ist
durch eine Maßnahme gem. Fig. 5 erzielbar, bei der im rückwärtigen
Bereich der Hülse 52 unterschiedlich tiefe Bohrungen 53.1, 53.2, ... um
das abgemantelte Faserende 51 herum in axialer Richtung vorgesehen sind.
Diese Bohrungen wirken wiederum als Helmholtzresonator und somit als
Absorber bezüglich solcher Frequenzen, bei denen die Wellenlänge der
vierfachen Bohrungstiefe entspricht.
Eine ähnliche Wirkung wie bei den Ausführungsformen gemäß der Fig. 3,
4 und 5 wird durch die Maßnahme nach Fig. 6 erzielt, bei der in einem
Ringspalt zwischen dem Ende der Lichtleitfaser 61 und der Hülse 62 ein
weichelastischer Schaumstoffkörper 63 angeordnet ist.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel sind im
zylindrischen Teil der Hülse 72 im Bereich des Endes der Lichtleitfaser
71 Helmholtzresonatoren 73 verteilt angeordnet, wobei deren wirksame
Öffnungen 73.1 mit dem von der Hülse 72 umschlossenen Raum in Verbindung
stehen. Die Kammern der Helmholtzresonatoren 73 sind entweder mit Luft
oder, was insbesondere bei Verwendung in einer Flüssigkeit wirksam ist,
mit einem gasgefüllten Schaumstoff ausgefüllt.
Eine gegenüber Stoßwellen insgesamt weiche Wandung läßt sich gem. Fig. 8
auch dadurch erzielen, daß die die Lichtleitfaser 81 umgebende Hülse 82
in ihrem Querschnitt entweder oval (Fig. 8a) oder wellenförmig (Fig. 8b)
gestaltet wird. Hierbei findet eine dämpfende bzw. dämmende Wirkung
längs der gesamten Hülsenwandung statt.
Eine Maßnahme, mit der sowohl das Ende der Lichtleitfaser 91 als auch
das ein Konkrement umgebende Gewebe gegen Stoßwellen geschützt werden
kann, ist in Fig. 9 dargestellt. Hierbei wird in den die Lichtleitfaser
91 umgebenden Raum innerhalb der Hülse 92 durch eine Bohrung 93 eine mit
Gasbläschen versetzte Spüllösung eingepumpt, die den von der Hülse 92
umschlossenen Raum durch Öffnungen 94 verlassen kann und damit das, das
Konkrement umgebende Gewebe umspült. Die in der Spülflüssigkeit
verteilten Gasbläschen wirken stark dämpfend gegenüber Stoßwellen und
schützen somit sowohl die Lichtleitfaser als auch den Bereich, der sich
nicht unmittelbar vor der stirnseitigen Öffnung der Hülse 92 befindet.
Claims (7)
1. Schutzeinrichtung für einen fasergekoppelten Laser-Lithotripter,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des distalen
Lichtleitfaserendes (11 ... 91) und/oder des austretenden Laserstrahles
die akustische Feldimpedanz vermindernde Maßnahmen (13 ... 93)
vorgesehen sind.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des distalen Endes der Lichtleitfaser (11 ... 91) eine
Anordnung zur Schalldämmung und/oder -dämpfung (13 ... 83) vorgesehen
ist.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das distale Ende der Lichtleitfaser (11 ... 91) von
einem zylindrischen, koaxial zur Faserachse gerichteten Reflektor
(12 ... 92) umgeben ist, an dessen Wandung impedanzvermindernde
Maßnahmen (13 ... 83) vorgesehen sind.
4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wandung des Reflektors (12, 22) resistiv und/oder reaktiv wirkende
Öffnungen (13, 23) aufweist.
5. Schutzeinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des Reflektors (32 ... 72) mindestens
eine mit Gas, Flüssigkeit oder einem weichelastischen Material gefüllte
und mit einer Öffnung versehene Kammer (33 ... 73) aufweist.
6. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wandung des Reflektors (82) im Querschnitt oval
(83 a) und/oder gewellt (83 b) ist.
7. Schutzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des distalen Endes der Lichtleitfaser
(91) eine Ausströmöffnung (93) für ein Gas-Flüssigkeitsgemenge
angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883840126 DE3840126A1 (de) | 1988-11-29 | 1988-11-29 | Schutzeinrichtung fuer einen fasergekoppelten laser-lithotripter |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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Family
ID=6368045
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Country Status (1)
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