DE3835597A1 - Verfahren zur feststellung von natriumchlorid in betonteilen - Google Patents
Verfahren zur feststellung von natriumchlorid in betonteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Feststellung von
Natriumchlorid (NaCl) im Stahlbeton nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
Die bisher bekannten Verfahren zur Untersuchung des Betons
auf Natriumchloride beruhen auf Indikatoren und werden
hauptsächlich in Laboratorien durchgeführt. Es ist auch
ein Verfahren bekannt, bei dem nacheinander zwei sich neu
tralisierende Indikatoren auf den Beton aufgetragen werden,
dabei handelt es sich um eine einprozentige Silbernitrat
lösung und eine fünfprozentige Kaliumdichromatlösung.
Die bekannten Verfahren zur Feststellung von Natriumchlori
den in Beton sind einerseits ungenau; zum anderen haben
sie den Nachteil, daß sie unangemessen viel Zeit in
Anspruch nehmen. Beispielsweise dauert die Untersuchung
von der Entnahme der Bohrkerne und Übergabe an das Labor
nicht selten drei bis vier Tage. Diese Zeit steht jedoch
in vielen Fällen nicht zur Verfügung und verzögert in
vielen Fällen den Bauablauf. Eine positive oder negative
Aussage mit Hilfe von Indikatoren ohne eine quantitative
Angabe des Natriumchloridgehaltes kann zu unrationellen
Instandsetzungsmaßnahmen führen.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zur Feststellung von Natriumchlorid im Stahlbeton
zu schaffen, das die beschriebenen Nachteile nicht aufweist
und eine schnelle Analyse des Betons an der Baustelle,
beispielsweise bei Instandsetzungsmaßnahmen und somit eine
sofortige Entscheidung über die Art der zweckmäßigsten
Sanierung ermöglicht. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
soll es somit in kürzester Zeit unmittelbar am Objekt,
also am Baukörper, z. B. einer Brücke, möglich sein, die
Natriumchloridbestimmung und deren Konzentration durch
zuführen, so daß direkt an der Baustelle entschieden
werden kann, ob die Natriumchloridkonzentration das zu
lässige Maß erreicht oder überschritten hat. Ferner soll
das Verfahren gestatten, möglichst viele Einzelproben
auszuwerten, um beispielsweise bei einer Brückenfläche
die unterschiedlichen Schadensmaße erkennen und damit die
wirtschaftlichste Instandsetzung erreichen zu können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1
gelöst.
Anhand eines Ausführungsbeispieles wird das erfindungs
gemäße Verfahren nachstehend näher beschrieben.
Aus dem zu untersuchenden Baukörper werden mittels einer
Bohrmaschine zunächst Bohrmehlproben aus verschiedenen
Bohrtiefen, beispielsweise aus einer Tiefe von 1, 2, 3 cm
usw. entnommen und entsprechend der jeweiligen Tiefen
lage genau bezeichnet.
Die zueinandergehörenden Proben können entweder einzeln
für sich oder gemischt untersucht werden. Alle Proben
werden dann nach Raummaß gleich gerichtet, z. B. je 2 cm3
oder je 3 cm3, was mittels eines Eichmaßes vorgenommen
wird.
Die einzelnen Proben werden danach mit alkalisch ange
reichertem Wasser auf beispielsweise 10 cm3 aufgefüllt
und in einer erfindungsgemäß ausgestalteten Meßröhre aus
elektrisch nicht leitendem Material umgefüllt. Diese
Meßröhre weist zwei Meßpole in konstantem Abstand auf.
Zwischen diesen beiden Meßpolen wird die Leitfähigkeit
der eingefüllten Flüssigkeit oder deren Widerstand
(dies ist der Kehrwert der Leitfähigkeit) ermittelt.
Da sowohl die Bohrmehlmenge, die Wassermenge und deren
Leitfähigkeit als auch der Abstand der beiden Meßpole
voneinander konstant sind, kann ein gemessener elektrischer
Leitfähigkeitsunterschied nur in einer unterschiedlichen
Natriumchloridkonzentration und einer Temperaturdifferenz
in den Proben liegen. Die Temperatur kann aber bei
jeder Probe sofort mittels eines normalen Thermometers
oder eines elektrischen Temperaturfühlers, die beide
handelsüblich sind, bestimmt werden.
Die unterschiedliche spezifische Leitfähigkeit des
Wassers bei verschiedenen Temperaturen folgt physika
lischen Gesetzmäßigkeiten. Durch einen Umrechnungsfaktor
kann dann die gemessene elektrische Leitfähigkeit auf
eine allen Proben zugrundegelegte gleiche Temperatur
transportiert werden. Die dann noch vorhandenen Leit
fähigkeitsdifferenzen der Proben untereinander gibt die
unterschiedliche Natriumchloridkonzentration an. Es
können aber auch alle Proben vor der Leitfähigkeitsmes
sung auf die gleiche Temperatur gebracht werden. Diese
Werte werden dann mit bereits vorher empirisch an
chloridfreien Proben und mit Proben bekannter Natrium
chloridgehalte ermittelten Werten und als Nullproben
bezeichnete, verglichen.
Aus den Unterschieden zu diesen Nullproben kann dann der
in jeder Probe enthaltene Natriumchloridgehalt ermittelt
werden. Um eine schnelle Auswertung der Meßergebnisse
zu gewährleisten, werden die erforderlichen Hilfsmittel
in einen geeigneten, leicht zu handhabenden Koffer
zusammengestellt, der nach Art eines Gebrauchssets auf
gebaut ist.
Die Wassermenge und die Bohrmehlprobenmenge und die Skala
des Meßgerätes sollen so darauf abgestimmt werden, daß die
Leitfähigkeit parallel der Natriumchloridkonzentration
in einer eigenen Skala abgelesen werden kann. Dies kann
aber auch mit einem kleinen elektronischen Prozeßrechner
üblicher Bauart erfolgen, der auch die erforderlichen
Temperaturrechnungen vornimmt.
In der Zeichnung ist schematisch der Gegenstand der Er
findung dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Meßrohr, beispielsweise für ein Wasser-
Bohrmehl-Gemisch von 10 cm3 Inhalt bei 3 cm3 Bohrmehl
und 7 cm3 Wasser.
Fig. 2 zeigt einen Teilausschnitt aus Fig. 1.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung ermöglichen es in kurzer Zeit, wetterunabhängig
eine Reihe von Natriumchloridbestimmungen direkt am
Objekt, also an einem Baukörper, durchzuführen und somit
eine Verzögerung der Bauzeit durch zeitraubende Laborunter
suchungen zu vermeiden. Dies ist z. B. bei der Instand
setzung von Brücken, die unter Beeinträchtigung des Verkehrs
durchgeführt werden müssen, von Vorteil.
Claims (11)
1. Verfahren zur Feststellung von Natriumchlorid (NaCl)
im Stahlbeton,
dadurch gekennzeichnet, daß dem zu prüfenden Stahl
betonteil zunächst eine bestimmte Menge Bohrmehlproben
entnommen werden und mit einer vorgegebenen Menge
alkalisch angereichertem Wasser vermischt und danach
dieses Gemisch in ein Meßrohr aus elektrisch nicht
leitendem Material umgefüllt wird und zwischen zwei
Meßpolen die elektrische Leitfähigkeit dieses
Gemisches gemessen wird, daß dann der gemessene Wert
mit den Werten der empirisch ermittelten Nullproben
und Proben mit bekanntem Chloridgehalt verglichen
wird und so die Natriumchloridkonzentration der
Proben bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß anstatt alkalisch ange
reichertem Wasser eine andere geeignete natrium
chloridlösende Flüssigkeit verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die Verwendung normalen Wassers,
bei welchem jeweils vorher die elektrische Leitfähig
keit des Wassers bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrmehlproben ge
trocknet und die zur Bestimmung des Natriumchlorid
gehaltes erforderliche Menge nach Gewicht ermittelt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die Anwendung dieses Verfahrens
zur Bestimmung anderer elektrisch leitfähiger
Substanzen in einem Gemisch.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung von Um
rechnungen bei unterschiedlichen Meßtemperaturen alle
Gemische auf die einer Vergleichstabelle zugrundegelegte
Meßtemperatur gebracht werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß alle für die Chloridge
haltbestimmung erforderlichen Geräte, nämlich Dosier
löffel, Wasserampullen, Umrechnungstabellen und
Vergleichstabellen, in einem geschlossenen Behältnis,
vorzugsweise einem tragbaren Kofferset, angeordnet
sind.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 7,
gekennzeichnet durch eine Meßröhre aus elektrisch
nicht leitendem Material mit zwei in konstantem
Abstand zueinander angebrachten Meßpolen und einem
Aufnahmeraum zwischen diesen Meßpolen für die zu
messende Flüssigkeit, und daß die beiden Meßpole
an ein Meßgerät (2) angeschlossen sind.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die kupfernden Meßpole
bzw. deren Meßleiter gegenüber dem Meßrohr isoliert
sind und daß der in den freien Raum der Meßröhre
hineinragende Kupferabschnitt nach Länge und Quer
schnitt definiert ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem oberen Dichtungs
stopfen (7) des Meßrohres (1) ein Entlüftungs- bzw.
Überlaufrohr sowie Einführöffnungen für eine
Temperaturmeßsonde vorgesehen sind.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Meßrohres,
sein Innendurchmesser, die Höhe der Dichtungsstopfen
(7), die Länge der Meßsonden (8) im Meßrohr (1)
sowie der konstante Abstand zwischen den Meßpolen
(11, 11) sowie die Füllhöhe (5) des Gemisches ein
schließlich der Bohrmehlmenge, der Wassermenge und
der Leitfähigkeit des Wassers genau definierte
Größen sind, derart, daß ein gemessener Leitfähig
keitsunterschied nur in einer unterschiedlichen
Natriumchloridkonzentration und/oder einer Tempera
turdifferenz der Proben liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883835597 DE3835597A1 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur feststellung von natriumchlorid in betonteilen |
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DE19883835597 DE3835597A1 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur feststellung von natriumchlorid in betonteilen |
Publications (1)
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DE3835597A1 true DE3835597A1 (de) | 1990-04-26 |
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ID=6365459
Family Applications (1)
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DE19883835597 Withdrawn DE3835597A1 (de) | 1988-10-19 | 1988-10-19 | Verfahren zur feststellung von natriumchlorid in betonteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3835597A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102007016612A1 (de) | 2007-04-05 | 2008-10-09 | BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung | Vorrichtung und Verfahren zur Untersuchung eines heterogenen Materials mittels laserinduzierter Plasmaspektroskopie |
CN104502419B (zh) * | 2014-12-19 | 2017-05-03 | 西南石油大学 | 一种自愈合水泥自愈合能力的评价装置及方法 |
-
1988
- 1988-10-19 DE DE19883835597 patent/DE3835597A1/de not_active Withdrawn
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---|---|---|---|---|
DE102007016612A1 (de) | 2007-04-05 | 2008-10-09 | BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung | Vorrichtung und Verfahren zur Untersuchung eines heterogenen Materials mittels laserinduzierter Plasmaspektroskopie |
CN104502419B (zh) * | 2014-12-19 | 2017-05-03 | 西南石油大学 | 一种自愈合水泥自愈合能力的评价装置及方法 |
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