Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur zen
trierenden Verbindung zwischen zwei axial ausgerichteten
Teilen eines Handhabungssystems, wie z. B. zwischen einem
Werkzeugsystemmodul, beispielsweise in Form einer Werk
zeug-Grundaufnahme, und einer Werkzeugmaschine, gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
In der älteren Patentanmeldung P 38 07 140.1 wird eine
derartige Vorrichtung vorgeschlagen, die sich gegenüber
herkömmlichen Lösungen durch eine verbesserte Stabilität,
Positionierungsgenauigkeit und Automatisierbarkeit des An
und Abkopplungsvorgangs auszeichnet. Dabei wird durch eine
klammerartige Verspannung zwischen den zu verbindenden
Teilen der Kraftfluß zwischen diesen Teilen so gleichmäßig
wie möglich gehalten, wobei durch die Gestaltung der
Spannklauen der in radialer Richtung benötigte Bauraum
sehr klein gehalten werden kann. Dies eröffnet in vorteil
hafter Weise die Möglichkeit, die in Preßkontakt mitein
ander stehenden Stützflächen verhältnismäßig groß zu ge
stalten. Weil darüber hinaus kein bewegtes Teil in Achs
nähe erforderlich ist, ergibt sich eine Kompatibilität der
Verbindungsvorrichtung mit verschiedensten Spannsystemen,
beispielsweise auch solchen, bei denen eine modulare
Kopplung mit axialer Anzugsschraube aufgebaut wird.
Schließlich ist mit der in der älteren Anmeldung vorge
schlagenen Vorrichtung dafür gesorgt, daß temperaturbe
dingte Schwierigkeiten beim Ankoppeln eines neuen Teils,
beispielsweise beim Wechseln eines Werkzeugsystemmoduls,
vom Grundkonzept her ausgeschlossen sind, da der ggf.
kältere Werkzeugsystemmodul mit einem Fortsatz in eine
Aufnahme eingreift. Dabei ergibt sich der besondere Vor
teil, daß im Werkzeugsystemmodul keine bewegten Teile mehr
vorhanden sind, wodurch die Herstellungskosten erheblich
reduziert werden können.
Bei der vorgeschlagenen Vorrichtung zur zentrierenden
Verbindung der zwei axial ausgerichteten Teile schmiegen
sich zur querkraftfreien Übertragung der Anpreßkraft die
klammerartigen Spannklauen unter Einwirkung des Keilge
triebes äußerst gleichmäßig an eine Flanke in der nutar
tigen Ausnehmung des Fortsatzes bzw. Zentrierfortsatzes
an, wodurch über einen Schubkeileffekt auf den Fortsatz
eine axiale, auf die Aufnahme zugerichtete Zugkraft über
tragen werden kann. Die im Bereich der Stützflächen wir
kende Normalkraft kann auf diese Weise nicht nur sehr
hoch, sondern über den Umfang auch sehr gleichmäßig ver
teilt werden, wodurch sich eine erhöhte Verbindungsstabi
lität ergibt.
Bei der bereits vorgeschlagenen Vorrichtung zur zentrie
renden Verbindung zwischen zwei axial ausgerichteten Tei
len ist der Zentrierfortsatz in axialer Richtung verhält
nismäßig kurz ausgeführt, wobei entweder eine Zylinderflä
chen- oder Kegelflächenpassung Anwendung findet. Je nach
Einsatzgebiet der Verbindungsvorrichtung ist es erforder
lich, die Verbindung mehr oder weniger häufig zu lösen und
herzustellen. Wenn die Verbindungsvorrichtung beispiels
weise zwischen einem Werkzeugsystemmodul, wie z. B. einer
Werkzeug-Grundaufnahme, und der Spindel einer Werkzeugma
schine eingesetzt werden soll, ist dafür Sorge zu tragen,
daß das Ankoppeln des Werkzeugsystemmoduls exakt und in
kürzester Zeit erfolgen kann. Solange automatische Werk
zeugwechselsysteme Anwendung finden, wie sie beispiels
weise in NC-Bearbeitungszentren gang und gäbe sind, treten
keine besonderen Fügeprobleme auf. Es hat sich allerdings
gezeigt, daß die Verbindungsvorrichtung gemäß der älteren
Patentanmeldung P 38 07 140.1 beim manuellen Zusammenfüh
ren der zu kuppelnden Teile Probleme aufwerfen kann.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die in
der älteren Patentanmeldung P 38 07 140.1 vorgeschlagene
Vorrichtung zur zentrierenden Verbindung zwischen zwei
axial ausgerichteten Teilen eines Handhabungssystems gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dahingehend weiter
zubilden, daß unter Beibehaltung eines satten Passungskon
takts zwischen dem die Zentrierung bewirkenden Passungs
flächen im Bereich der beiden zu kuppelnden Teile das
Zusammenfügen der Teile vereinfacht bzw. komfortabler
wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Schwenkbewegung der im wesent
lichen in Axialrichtung ausgerichteten Spannklauen dazu
herangezogen, dem Fortsatz im Bereich der axial verlaufen
den Passungsflächen gezielt aufzuweiten, um dadurch den
Zentriereffekt zusätzlich zu verbessern. Auf diese Weise
gelingt es, das für den Zentrierfortsatz beim Einfügen
vorliegende Spiel größer als bei herkömmlicher Konzeption
zu halten, indem beim eigentlichen Spannvorgang dieses
Spiel quasi weggedrückt wird.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist sowohl für rein
axial verlaufende Passungsflächen des Fortsatzes als auch
für zur Achse geneigte Passungsflächen anwendbar, wobei
vorzugsweise zylindrische oder kegelige Passungsflächen
Anwendung finden.
Für den Fall, daß zylindrische Passungs- und Zentrie
rungsflächen Anwendung finden, bietet die Weiterbildung
gemäß Patentanspruch 2 den Vorteil, daß trotz der beiden
axial gestaffelten Zentrierungsflächen beim Fügen keine
unsymentrischen Zwängungen auftreten, wobei allerdings
gleichzeitig dafür gesorgt ist, daß die größere Spiel
passung im Bereich der in Einfügerichtung vorne liegenden
Zentrierungsfläche unter Einwirkung der Spannklauen wegge
drückt wird, so daß eine Verbesserung der Zentrierungs
und Haftwirkung zwischen den zu kuppelnden Teilen erziel
bar ist.
Die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 2 eröffnet darüber
hinaus in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, zusätzliche
Vorzentrierungen vorzusehen, mit denen das Fügen der zu
kuppelnden Teile weiter erleichtert wird, wobei die für
die eigentliche Zentrierung wichtigen Funktionsflächen
soweit wie möglich geschont bleiben.
Die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 5 schafft die Vor
aussetzung dafür, die Spannkräfte genau unter die Schnitt
stelle der zu koppelnden Teile zu liegen, wodurch die
Spielfreiheit exakt an diejenige Stelle gebracht wird, die
für den Rundlauf des anzukuppelnden Teils von größter
Bedeutung ist.
Die Weiterbildung gemäß Patentanspruch 6 trägt dazu bei,
die Zentriergenauigkeit im Bereich des geschlitzten Fort
satz-Abschnitts zu erhöhen, indem den Paßring die Aufgabe
eines Korsetts übertragen wird.
Die erfindungsgemäße Lehre ist ebenso wirkungsvoll in
Verbindung mit einem Zentrierkonus gemäß Patentanspruch 7
anwendbar. Die Abstimmung der Kegelwinkel des Zentrier
konus einerseits und der Aufnahme-Ausnehmung andererseits
wird dabei so getroffen, daß der Konus beim Fügen auf
jeden Fall im Bereich des größten Durchmessers trägt, der
in Fügerichtung hinten liegt. Unter Einwirkung der klam
merartigen Spannklauen, die eine radiale und eine axiale
Kraft auf das anzukuppelnde Teil ausüben, wird das sich in
Fügerichtung zunehmend vergrößernde Spiel, das allerdings
regelmäßig im Bereich von Winkelminuten liegt, unter
elastischer Aufweite-Verformung des Fortsatzes wegge
drückt. Unter Anhebung der effektiven Passungsfläche wird
auf diese Weise der Zentriervorgang verbessert. Es hat
sich gezeigt, daß mit dieser Variante die höchste Belast
barkeit der Verbindung erzielbar ist.
Um das Aufweiten des Zentrierfortsatzes gezielt zu
steuern, kann es vorteilhaft sein, im Passungsbereich
gemäß Patentanspruch 8 einen Schlitz vorzusehen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der übrigen Unteransprüche.
Nachstehend wird anhand schematischer Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Axial-Halbschnitt einer Vorrichtung zur
zentrierenden Verbindung zwischen zwei axial
ausgerichteten Teilen gemäß der älteren Patent
anmeldung P 38 07 140;
Fig. 2A bis 2F
vergrößerte Teilschnitte einer ersten Ausfüh
rungsform der Vorrichtung zur zentrierenden
Verbindung zwischen zwei axial ausgerichteten
Teilen eines Handhabungssystems, wobei die
verschiedenen Fügestufen dargestellt sind;
Fig. 3A einen Teilschnitt einer weiteren Ausführungs
form der Verbindungsvorrichtung;
Fig. 3B eine Teil-Ansicht gemäß III B in Fig. 3A;
Fig. 4 eine Teil-Schnittansicht einer dritten Ausfüh
rungsform der Verbindungsvorrichtung;
Fig. 5A eine Teil-Schnittansicht einer vierten Ausfüh
rungsform der Verbindungseinrichtung; und
Fig. 5B eine Ansicht gemäß V B in Fig. 5A;
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 2 ein Werkzeugsystem
modul, wie z. B. eine Werkzeug-Grundaufnahme, und mit dem
Bezugszeichen 4 eine Werkzeugmaschinenspindel bezeichnet,
wie z. B. die Spindel einer Schleifmaschine. Der Werkzeug
systemmodul ist beispielsweise als Modularwerkzeug ausge
bildet, das über ein Grundaufnahmeteil an die Spindel 4
ankuppelbar ist. Das Modularwerkzeug 2 ist unter Zuhilfe
nahme eines Pendelzapfens 65 gegen das Grundaufnahmeteil
64 spannbar, indem eine Befestigungsschraube 63 in Preß
kontakt einer Keilfläche 66 des Pendelzapfens 65 gebracht
wird, der sich über eine Kugelfläche 67 an einem Konus 6 S
abstützt.
Das Grundaufnahmeteil weist eine Radialringfläche S und
eine zylindrische Zentrier- oder Passungsfläche 10 auf,
die an der Außenseite eines Zentrierfortsatzes 12 ausge
bildet ist. Zu den Flächen S und 10 existieren auf Seiten
der Spindel, d. h. des anderen Teils der Verbindungsvor
richtung korrespondierende Gegenflächen 14 und 16. Die
Fläche 14 ist wiederum als Radialringfläche ausgebildet
und die Fläche 16 ist Bestandteil einer Zentrieraufnahme
für den Zentrierfortsatz 12. Bei der gezeigten Ausfüh
rungsform gemäß Fig. 1 sind die Stützfläche 14 und die
Passungsfläche 16 an einen Verschleißring 56 ausgebildet,
der an der Spindel 4 befestigt ist. Die Spindel 4 nimmt
ferner zur Mitnahme der zu kuppelnden Teile 2 und 4 in
Umfangsrichtung zumindest einen Mitnehmerstein 55 auf, der
austauschbar mittels einer Befestigungsschraube 54 in
einer Nut des Anschlußflansches der Spindel 4 befestigt
ist. Der zumindest eine Mitnehmerstein 55 greift in eine
entsprechende Ausnehmung am vorderen Ende des Zentrier
fortsatzes 12 ein.
Um die beiden Teile 2 und 4 fest unter zentrierender
Wirkung gegeneinander zu spannen, ist zentral in der Spin
del 4 eine Betätigungsstange 20 vorgesehen, die gegen die
Kraft eines nicht näher dargestellten Federpakets in der
Darstellung gemäß Fig. 1 nach links gedrückt werden kann.
Über die Betätigungsstange 20 wird ein Keilgetriebe betä
tigt, über das Spannelemente 24 angesteuert werden. Als
Spannelemente 24 sind vorzugsweise sechs oder acht in
gleichmäßigem Winkelabstand von 60° bzw. 45° zueinander
angeordnete Spannklauen vorgesehen, die klammerartig die
Schnittstelle zwischen den zu koppelnden Teilen 2 und 4
überbrücken. Die Spannklauen weisen einen radial innerhalb
des Zentrierfortsatzes 12 liegenden Klauenabschnitt 26,
einen sich daran anschließenden Stababschnitt 28 und einen
hakenförmigen Endabschnitt 30 auf, der in eine axial be
züglich der Spindel festgelegte Nut 22 eingreift. Durch
Angreifen eines Schubkonusteils 34 können die Spannele
mente 24 unter Abstützung ihrer hakenförmigen Endabschnit
te 30 mit ihren Klauenabschnitten 26 in eine nutartige
Ausnehmung 36 im Zentrierfortsatz 12 hineinverschwenkt
werden und dadurch eine axialgerichtete Anpreßkraft zwi
schen Grundaufnahme 64 und Spindel 4 erzeugen.
Die Darstellung gemäß Fig. 1 zeigt die Verbindungsvorrich
tung im gelösten Zustand, in dem die Klauenabschnitte 26
aus der nutartigen Ausnehmung 36 radial nach innen heraus
verschwenkt sind. Diese Verschwenkbewegung wird durch
einen Stabilisierungskörper 46 gesteuert, der mittels
einer Feder 4 S gegen eine rückwärtige schräge Steuerfläche
50 der Spannelemente 24 drückbar ist. Die Spannelemente 24
stützen sich mit ihren hakenförmigen Endabschnitten 30 in
der Stütznut 22 der Spindel 4 und mit einem balligen
Abschnitt 31 auf einen Kopplungsansatz 38 des Schubkonus
teils 34 ab. Im Stabilisierungskörper sind eine der Anzahl
der Spannelemente 24 entsprechende Anzahl von Schlitzen 47
ausgebildet, in dem mit Passung endseitige Führungsrippen
25 der Spannelemente 24 eingreifen. Durch Verschiebung der
Betätigungsstange 20 und damit des Schubkonusteils 34 nach
links unter Einwirkung des federbeaufschlagten Stabilisie
rungskörpers 46 erfolgt ein Nach-Unten-Schwenken des
Klauenabschnitts 26. Umgekehrt wird bei Bewegung der Betä
tigungsstange 20 nach rechts gemäß Fig. 1 der Klauenab
schnitt 26 der Spannelemente 24 radial nach außen bewegt,
so daß die sich gegenüberliegenden Flanken des Klauenab
schnitts 26 einerseits und der nutartigen Ausnehmung 36
andererseits aneinander liegen. Der Zentrierfortsatz 12
wird somit in radialer Richtung nach außen und in axialer
Richtung in Richtung zur Spindel 4 mit einer Zentrie
rungskraft beaufschlagt.
In den Fig. 2A bis 2F ist eine erste Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zur zentrierenden Verbindung
zwischen zwei axial ausgerichteten Teilen eines Handha
bungssystems gezeigt. Das mit dem Zentrierfortsatz 112
bezeichnete Teil 102 ist auf der linken Seite gezeigt und
das korrespondierende Anschlußteil 104 mit einer korre
spondierenden Aufnahme 118 auf der rechten Seite. Das Teil
102 kann beispielsweise wiederum von einem Werkzeugsystem
modul, wie z. B. einer Werkzeug-Grundaufnahme gebildet
sein, wohingegen das Teil 104 von einem Trägersystem, wie
z. B. einer Werkzeugmaschinenspindel bzw. einem damit fest
verbundenen Teil gebildet ist. Der Zentrierfortsatz 112
hat eine Innenausnehmung, die sich nach einem zylin
drischen Abschnitt 133 in die vorstehend erwähnte nutar
tige Ausnehmung 136 erweitert, wobei dazwischen eine
schräge Flanke 135 ausgebildet ist, die mit einer entspre
chenden Keilflanke der in Fig. 2 nicht näher dargestellten
Klauenabschnitte 26 der Spannklauen 24 zusammenwirkt. Zur
zentrierenden Verbindung weist das Teil 102 eine im we
sentlichen radiale Stützfläche 108 und zwei in Axialab
stand zueinanderstehende zylindrische Passungsflächen 110
und 111 auf, die mit entsprechenden Passungsflächen 116
und 117 in der Aufnahme 118, sowie mit einer Stützfläche
114 des Teils 104 zusammenwirken. Der Außendurchmesser der
Passungsfläche 111 ist kleiner als der Außendurchmesser
der Passungsfläche 110. Jeder Passungsfläche ist eine
Vorzentrierungsfläche 113 bzw. 115 mit geringfügig klei
nerem Außendurchmesser vorgeschaltet. Das Passungsspiel
zwischen den Passungsflächen 111 und 117 ist so toleriert,
daß es stets größer ist als das Passungsspiel zwischen den
Passungsflächen 110 und 116. Zur Erleichterung des Füge
vorgangs erweitert sich die Aufnahme llS im Anschluß an
die Passungsfläche 116 gemäß einer konvexen Kurve 119.
Man erkennt aus der Darstellung gemäß Fig. 2A, daß zu
Beginn des Fügevorgangs ein problemloses Einführen des
Zentrierfortsatzes 112 auch dann noch möglich ist, wenn
ein Mittenversatz der miteinander zu verbindenden Teile
der Größe V M auftritt. Dies erleichert das Ansetzen des
Teils 102 an das Teil 104 insbesondere dann, wenn eine
manuelle Handhabung erforderlich ist.
Im weiteren Fügevorgang (Fig. 2B) findet ein erster Zen
triervorgang statt, in dem die in Einführrichtung vorne
liegende Vorzentrierungsfläche 115 mit der Passungsfläche
117 in Eingriff gelangt. Aufgrund der im Durchmesser ge
genüber der Passungsfläche 111 reduzierten Vorzentrie
rungsfläche 115 kann das Teil 102, beispielsweise das
anzukuppelnde Werkzeug, in dieser Phase des Fügevorgangs
noch schräg stehen.
Im weiteren Verlauf des Einführens findet ein weiterer
Zentriervorgang statt, der in Fig. 2C gezeigt ist. Hierbei
gelangt die in Fügerichtung nachlaufende Vorzentrierungs
fläche 113 in zentrierenden Eingriff mit der Passungs
fläche 116. Die Vorzentrierung gemäß Fig. 2B ist nach wie
vor aufrechterhalten, wodurch das Teil 102 nunmehr durch
die beiden Vorzentrierungen gerade gestellt wird. Ein
Verkanten des Teils 102 bzw. des Zentrierfortsatzes 112 in
der Aufnahme 118 wird auf diese Weise wirksam ausge
schlossen.
Beim weiteren Einführen des Teils 102 mit dem Zentrier
fortsatz 112 wird eine erste Hauptzentrierung vorgenommen,
in dem die Passungsfläche 110 in Passungseingriff mit der
Gegenpassungsfläche 116 der Aufnahme 118 gelangt. Der
Zentrierfortsatz wird nun im Bereich der Passungsfläche
110 endgültig zentriert. Dabei ist zu Beginn dieses
Zentriervorgangs noch dafür Sorge getragen, daß das vor
laufende Ende der Passungsfläche 111 um das Maß M (Fig.
2D) vor der Passungsfläche 116 der Aufnahme 118 zu liegen
kommt. Ein Verkanten des Zentrierfortsatzes 112 in der
Aufnahme 118 ist auf diese Weise nur noch auf ein Maß M im
Umfang eines Radialspiels S R möglich. Ein Verklemmen der
Teile im Fügebereich ist jedoch aufgrund der in diesem
Verfahrensschritt noch kurzen Einschublänge der Passungs
fläche 110 wirksam ausgeschlossen.
Schließlich wird - wie in Fig. 2E gezeigt - eine zweite
Hauptzentrierung vorgenommen, und zwar kurzzeitig nach dem
Wirksamwerden der vorstehend unter Bezugnahme auf die Fig.
2D beschriebenen ersten Hauptzentrierung. In dieser Ver
fahrensstufe zentriert sich zusätzlich die Passungsfläche
111 in der Passungsfläche 116. Das Teil 102 kann dann
störungsfrei weiter aufgefädelt werden, bis die Radial
ringfläche 108 in satten Anlagekontakt mit der Stützfläche
114 des Teils 104 gelangt, was in Fig. 2F gezeigt ist. Die
Teile 102 und 104 sind somit exakt und zentriert ausge
richtet, so daß der eigentliche Spannvorgang unter Zuhil
fenahme der in Fig. 1 gezeigten Spannklauen 24 vorgenommen
werden kann. Aufgrund der Flanke 135 der nutartigen Aus
nehmung 136 wirkt über das Schubkonusteil und den Klauen
abschnitt 26 neben einer axialen Kraft F Ax auch eine
radiale Aufweitekraft F Rad auf den Zentrierfortsatz ein.
Der Zentrierfortsatz wird auf diese Weise elastisch aufge
weitet, um die Flächenpressung im Bereich der zylin
drischen Passungen 110/116 und 111/117 anzuheben. Bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist die Anordnung derart
getroffen, daß die radiale Aufweitekraft F Rad an einer
Stelle einwirkt, die der Passung 111/117 näher liegt als
der anderen Passungsflächenpaarung 110/116. Auf diese
Weise kann das Passungsspiel im Bereich der Passungsflä
chenpaarung 111/117 größer als das Speil im Bereich der
anderen Passungsflächenpaarung toleriert werden, was dem
Auffädelungsvorgang des Teils 102 entgegenkommt.
In den Fig. 3A und 3B ist eine weitere Ausführungsform
der Vorrichtung zur zentrierenden Verbindung zwischen zwei
axial ausgerichteten Teilen eines Handhabungssystems ge
zeigt. Diese Variante ist der Ausführungsform gemäß Fig. 2
ähnlich, so daß zur Vereinfachung der Beschreibung ledig
lich die Unterschiede zu der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform näher erläutert werden. Diejenigen Elemen
te der Verbindungsvorrichtung, die auch bei der Variante
gemäß Fig. 2 vorhanden sind, sind jeweils mit um die Zahl
100 angehobenen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Man erkennt aus der Darstellung gemäß Fig. 3A, daß das an
das Teil 204 anzukuppelnde Teil 202 einen Zentrierfortsatz
212 hat, der im wesentlichen mit identischen Passungsab
schnitten wie der Zentrierfortsatz 112 ausgestattet ist.
Unterschiedlich ist allerdings, daß die Passungsfläche 210
gegenüber der Passungsfläche 110 verlängert ist und sich
im zusammengefügten Zustand der beiden Teile 202 und 204
über die Schnittstelle SS hinweg erstreckt. Das Teil 202
trägt einen fest angebrachten, vorzugsweise angeschweißten
Zentrierungsring 270, der mit einer Greifrille 272 zur
Erleichterung eines automatischen Auswechselns des Teils
202 versehen sein kann. Der Innendurchmesser des Zentrier
rings 270 entspricht exakt dem Innendurchmesser der Pas
sungsfläche 216 auf Seiten des Teils 204, wobei eine
identische Tolerierung angestrebt wird. Der Zentrierring
270 bildet darüber hinaus die Gegen-Stützfläche zur Stütz
fläche 214 des Teils 204.
Um beim Spannvorgang mittels der nicht näher dargestellten
Spannklauen ein radiales Aufweiten des Zentrierfortsatzes
212 im Bereich der Schnittstelle 214 zu unterstützen, ist
in diesem Bereich des Zentrierfortsatzes 212 ein Axial
schlitz 274 vorgesehen, der zu beiden Seiten in einer
Radialbohrung 276 bzw. 278 ausläuft. Die Flanke 235 für
den Angriff der Klauenabschnitte 26 befindet sich im
wesentlichen exakt radial innerhalb der Schnittstelle SS.
Die beim Einwirken der Spannklauen aufgebrachte radiale
Aufweitekraft F Rad bewirkt, daß sich die Passungsfläche
210 unter Aufweiten des Zentrieransatzes 212 zumindest im
Bereich des Schlitzes 274 innig an die Innendurchmesser
fläche des Zentrierrings 270 einerseits und die Gegen-
Passungsfläche 216 des Teils 204 andererseits anschmiegt,
wodurch eine absolute Spielfreiheit im Bereich der
Schnittstelle SS erzielbar ist. Auf diese Weise kann im
Bereich der Schnittstelle ein das Auffädeln erleichterndes
Fügespiel vorgesehen werden, das durch die Einwirkung der
nicht näher dargestellten Spannklauen und unter Verformung
des Zentrierfortsatzes 212, die durch die strichpunktier
ten Linien in Fig. 3A angedeutet ist, von innen ausge
drückt wird.
In Fig. 4 ist eine dritte Ausführungsform der Verbindungs
vorrichtung gezeigt. Das an das Teil 304 anzukuppelnde
Teil 302 hat wiederum einen Zentrierfortsatz 312 mit einer
nutartigen Ausnehmung 336, die über eine schräge Flanke
335 in eine Axialbohrung übergeht. Der Zentrierfortsatz
312 weist einen Zentrierkonus 380 auf, der mit einer
konischen Innenausnehmung 382 des Teils 304 zusammenwirkt.
Der Kegelwinkel a des Zentrierfortsatzes 312 ist gering
fügig größer als der Kegelwinkel β der konischen Innen
ausnehmung 382, so daß sich beim Fügen der beiden Teile
302 und 304 am in Einführungsrichtung vorderen Bereich des
Zentrierfortsatzes 312 ein gezieltes Spiel ergibt. Die
Tolerierung der beiden konischen Passungsflächen erfolgt
derart, daß beim Einführen des Zentrierfortsatzes 312 ohne
größere Krafteinwirkung ein Axialspalt S Ax zwischen den
Stützflächen 308 und 314 verbleibt. Dieser axiale Spalt
kann entweder durch Aufdrücken oder aber unter Einwirkung
der Klauenabschnitte auf die Flanke 335 beseitigt werden,
so daß auf alle Fälle eine innige Passung zwischen den
Konusflächen 380 und 382 im größeren Durchmesserbereich
geschaffen wird. Wenn die von den Klauenabschnitten in den
Zentrierfortsatz 312 eingebrachten Radialkräfte ansteigen,
wird der Zentrierfortsatz 312 aufgeweitet, wodurch das
Winkelspiel zur Gänze beseitigt wird und eine satte, zen
trierende Anlage der Passungsflächen 380 und 382 und damit
ein spielfreier Sitz erhalten wird.
Zur Steuerung des Aufweitevorgangs kann zusätzlich eine
vollkommene oder parzielle Schlitzung des Zentrierfort
satzes 312 vorgesehen sein, wobei der Schlitz hinsichtlich
Lage, Zahl und Größe variiert werden kann.
Eine vierte Ausführungsform der Verbindungsvorrichtung ist
in Fig. 5 gezeigt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist
eine Konuspassung zwischen den zu kuppelnden Teilen 402
und 404 vorgesehen. Die Anpassung der Konusflächen 480 und
482 entspricht qualitativ derjenigen der Ausführungsform
gemäß Fig. 4. Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß
Fig. 4 ist die mit der Stützfläche 414 zusammenwirkende
Radialringfläche 408 an einem fest am Teil 402 angebrach
ten, vorzugsweise verschweißten Zentrierring 470 ausgebil
det, der wiederum eine Greifrille 472 aufweist. Die Tole
rierung der Zentrierkonusflächen ist wiederum derart, daß
im spannungsfreien Zustand der Komponenten ein axialer
Spalt S Ax zwischen den Planflächen 408 und 417 verbleibt.
Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß Fig. 4 weist der
Zentrierfortsatz 312 einen sich vom vorderen Ende aus in
den Bereich des Zentrierrings 470 hinein erstreckenden
Schlitz 474 auf, der in einer Radialbohrung 476 endet. Der
Schlitz erstreckt sich somit über die Schnittstelle der
beiden zu kuppelnden Teile 404 und 402. Der Schlitz erfaßt
dabei in Anschluß an die Konusfläche 480 einen zylin
drischen Abschnitt 490.
In Übereinstimmung mit der Ausführungsform gemäß Fig. 4
erfolgt beim Zusammenspannen der beiden Teile zunächst
eine Annäherung der Planflächen 408 und 414, so daß der
Spalt S Ax beseitigt wird. Anschließend erfolgt eine
Aufweitung des Zentrierfortsatzes 412, so daß die Pas
sungsflächen über die gesamte Länge des Zentrierfortsatzes
412 in Anlagekontakt gelangen. Über den Zentrierring 470
wird dem sich aufweitenden Zentrierfortsatz 412 eine Art
Korsett gegeben, wodurch die Zentriergenauigkeit angehoben
werden kann.
Selbstverständlich sind Abwandlungen der vorstehend be
schriebenen Ausführungsformen möglich, ohne den Grundge
danken der Erfindung zu verlassen. So ist es nicht unbe
dingt erforderlich, daß die Stützflächen von reinen
Radialflächen gebildet sind. Es ist auch möglich, diese
Stützflächen unter einem kleinen Winkel zu einer Normal
ebene der Zentrierungsachse zu neigen.
Der Erfindungsgegenstand ist auch nicht auf ein bestimmtes
Anwendungsgebiet beschränkt. Es können verschiedenste
Handhabungssysteme damit ausgestattet werden, bei denen es
darum geht, eine zentrierende feste Verbindung zwischen
axial ausgerichteten Teilen zu schaffen, wobei sich beson
dere Vorteile dann ergeben, wenn diese Verbindung häufig
und auch von Hand hergestellt bzw. gelöst werden muß.
Anstelle einer Spindel kann beispielsweise das Teil 304
von einem Manipulator eines Werkzeugwechselsystems gebil
det sein. Die Ausführungsbeispiele gemäß Fig. 2 bis 5 sind
selbstverständlich auch für Systeme brauchbar, bei denen
zusätzlich eine formflüssige Mitnahme der zu kuppelnden
Teile in Umfangsrichtung erfolgt.
Die Erfindung schafft somit eine Vorrichtung zur zen
trierenden Verbindung zwischen zwei axial ausgerichteten
Teilen eines Handhabungssystems, bei der in einem der
Teile, wie z. B. in der Spindel einer Werkzeugmaschine,
eine Passungsaufnahme für einen axialen Passungs-Fortsatz
des anderen Teils, wie z. B. eines Werkzeugsystemmoduls,
sowie eine zur Erzeugung einer Anpreßkraft zwischen im
wesentlichen radialen Stützflächen der zu kuppelnden Teile
dienende Spanneinrichtung vorgesehen ist. Die Spannein
richtung weist eine Betätigungsstange auf, über die mit
tels eines Keilgetriebes zumindest drei in gleichmäßigem
Umfangsabstand zueinander angeordnete klammerartige
Spannklauen, die sich im wesentlichen parallel zum Fort
satz erstrecken, unter Abstützung in dem einen Teil mit
einem im zusammengeführten Zustand der Teile radial inner
halb des Fortsatzes liegenden Klauenabschnitt in eine
nutartige Ausnehmung schwenkbar sind. Um das Zusammenfügen
der Teile zu erleichtern, gleichzeitig jedoch dafür zu
sorgen, daß die Güte der zentrierenden Verbindung gestei
gert wird, ist der Fortsatz derart an die Lage und/oder
die Form der nutartigen Ausnehmung angepaßt, daß er unter
Einwirkung der radial nach außen schwenkenden Spannklauen
an vorbestimmten Abschnitten zur Annäherung der Passungs
flächen aufweitbar ist.