DE3833777A1 - Hochgeschwindigkeitsextrusion mit der extruder-zahnradpumpe-kombination - Google Patents
Hochgeschwindigkeitsextrusion mit der extruder-zahnradpumpe-kombinationInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Strangpresse für die
kontinuierliche Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.
Bei der Herstellung von Halbzeugen und Monofilen aus thermo
plastischem Kunststoff sind fördersteife Extrusionssysteme
bzw. Extruder mit nachgeschalteter Zahnradpumpe in der Regel
im Einsatz. Um die Anlage voll auszulasten, muß ein Kompromiß
aus möglichst hoher Schneckendrehzahl, zulässigem Verschleiß
und möglicher Ausform- und Kühlgeschwindigkeit der Nachfolge
einrichtungen gefunden werden.
Bei fördersteifen Systemen stellen vor allem für schubfeste
bzw. hochviskose Polymere zulässige Torsionsbelastung der
Schnecke der durch den erhöhten Förderdruck am Ende der
Einzugszone zunehmende Verschleiß die Begrenzungen für die
weitere Erhöhung der Plastifiziergeschwindigkeit dar. Die
Homogenität wird mit steigender Schneckendrehzahl ohne den
Einbau zusätzlicher Misch- und Scherteile ebenfalls
schlechter. In Systemen mit glattem Zylinderrohr und nachge
schalteter Zahnradpumpe sind die Schnecken häufig nicht an
die Verfahrensaufgabe angepaßt. Der entlang der Schnecke
aufgebaute Druck ist immer noch hoch und dient der Stabili
sierung der Aufschmelzleistung. Eine erhöhte Produktionsge
schwindigkeit kann dann nur durch längere Schnecken erreicht
werden. Die Beeinflussung des Aufschmelzens durch die äußere
Zylinderheizung ist signifikant.
Aus der US-PS 34 86 192 ist eine Schneckenkonstruktion
bekannt, die durch eine Schneckenkernbeheizung und einen
mehrgängigen Förderkanal die spezifische mechanische Leistung
für den Extruder stark herabsetzt und damit den Verschleiß
vermindert und gleichzeitig die Aufschmelzleistung ausrei
chend hoch hält. Um darüberhinaus eine gute Homogenität der
geförderten Masse zu erzielen, die für die Förderung mit der
Zahnradpumpe notwendig ist, sind am Ende der Schnecke zwei
identische Scher-Mischteile direkt hintereinander ange
bracht. Weiterhin ist aus der DE- 31 33 647 C2 eine Kombina
tion aus Zahnradpumpe und Planetwalzenextruder bekannt, die
jedoch keine Auswirkungen auf die Schneckenkonstruktion hat.
Desweiteren sind aus DE-OS 21 20 601 Anordnungen bekannt, bei
denen durch einen schnellaufenden Einschneckenextruder das
Material eingezogen und plastifiziert wird. In einem zylin
drischen Zwischenstück, an den ein geringer Unterdruck ange
legt ist, wird eine Entgasung flüchtiger, monomerer und/oder
niedermolekularer Bestandteile aus dem schmelzeförmigen
Thermoplast durchgeführt. Durch eine nachgeschaltete größere,
langsam drehende Einschnecke wird dann die Schmelze ausgetra
gen. Bei einer ähnlichen Vorrichtung ist die Ausstrags
schnecke der Schnelläufer. Einzelne schnellaufende, förder
wirksame Einschneckenextruder mit Nuten im Einzugsbereich
besitzen ein sehr hohes Druckmaximum am Ende der Einzugszone
und erfordern ein hohes Antriebsmoment für hochviskose
Polymere.
Die Aufgabe der erfindungsgemäßen Schneckengestaltung für die
Kombination von Einschneckenextruder und Zahnradpumpe besteht
darin, eine Schneckenoptimierung derart durchzuführen, daß
das Antriebsmoment auch bei Verarbeitung relativ hochviskoser
Schmelzen, z.B. LLDPE, möglichst niedrig ist. Dadurch sollen
überdurchschnittlich hohe Schneckendrehzahlen erreicht
werden, die hohe Förderleistung bedeuten. Auf eine Schnecken
kerntemperierung soll dabei verzichtet werden. Der Druckauf
bau entlang der Schneckenachse soll möglichst gering gehalten
werden, da die Zahnradpumpe nur einen geringen Einlaufdruck
von ca. 20 bis 50 bar benötigt; sie führt den wesentlichen
Druckaufbau in der Schmelze durch. Der Einschneckenextruder
soll dabei möglichst nur die zum Aufschmelzen und Homogeni
sieren notwendige, spezifische Energiedifferenz für den
Thermoplasten bereitstellen. Das bedeutet, daß praxisübliche
Massetemperaturen nicht überschritten werden dürfen. Dadurch
wird es möglich, die Plastifizierung eines Extruders derart
zu maximieren, daß im Vergleich zur bisherigen Bauweise die
Anlage durch kürzere Extruder kompakter wird. Durch die
geringe Bedeutung der äußeren Zylindertemperierung wird der
Regelaufwand verringert und durch die hauptsächlich mecha
nische Energieumsetzung die Homogenität verbessert, ohne die
mittlere Verweilzeit unzulässig groß werden zu lassen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die sich an eine
Einzugs- und Aufschmelzzone üblicherweise anschließende sog.
Austragszone entfällt oder durch ein kurzes Mischteil ersetzt
wird. Innerhalb der Kompressionszone wird durch eine gestufte
Scherteil-Dekompressionszonen-Kombination ein gleichzeitig
intensives und ausreichend schonendes Aufschmelzen des
Thermoplasten erreicht. Die Spaltweiten der Scherteile sind
dabei so gewählt, daß einerseits kein unzulässig hoher Druck
aufbau und damit eine Verringerung der Förderleistung ein
tritt, andererseits bei Granulataufgabe in der ersten Stufe
kein ganzes Granulatkorn den Spalt passieren kann. Die weite
ren Spaltweiten und Längen der Scherteile sind dann so ange
paßt, daß eine vorgegebene Schädigungsgrenze in Form einer
mittleren Scherdeformation für das geförderte Material nicht
überschritten wird. Der Einzugsbereich des Extruders muß
direkt unter dem Trichter so gekühlt werden, daß der Reib
schluß zwischen Material und Zylinderwand bzw. Schnecke
erhalten bleibt und die Schnecke nicht "durchrutscht". Die
gesamte Schneckenlänge, die sich durch diese Maßnahmen
ergibt, ist wesentlich kleiner als die konventioneller oder
fördersteifer Bauformen. Die erzielten Durchsätze liegen bei
ausreichend geringer Masseaustrittstemperatur um ca. das 2-
bis 2,5fache über den bei konventioneller Fahrweise mit
langer Einschnecke erzielbaren.
Die nachgeschaltete Zahnradpumpe bewirkt dann einen Druckauf
bau in der schmelzeförmigen Thermoplastmasse, so daß diese
durch angeschlossene Ausformwerkzeuge bzw. Siebeinrichtungen
gepreßt werden kann. Die Fördergenauigkeit liegt, durch die
Zahnradpumpe bedingt, im für Spinnextrusionsanwendungen
üblichen hohen Bereich. Ein weiterer Vorteil der Anordnung
mit Zahnradpumpe besteht darin, daß bei geringer Gesamtver
weilzeit des Förderguts in der Plastifiziereinheit durch die
separat einstellbare Drehzahl der Zahnradpumpe und der ihr
geregelt angepaßten Extruderdrehzahl der Massedurchsatz auf
einfache Art und Weise eingestellt werden kann. Eine Ankopp
lung an den Gesamtregelverbund der Produktionsanlage ist
daher einfach ausführbar.
Anhand eines Ausführungsbeispiels der Erfindung wird im
folgenden die Funktionsweise der Anlage näher erläutert.
Die Plastifiziereinheit besteht im wesentlichen aus dem
Einschneckenextruder 1 und der Zahnradpumpe 11. Über eine im
Zylinderabschnitt 4 a der Einschnecke 6 befindliche Einfüll
öffnung mit Trichter 2 wird die zu plastifizierende Masse
aufgegeben und von der in der Zylinderbohrung 3 sich drehen
den, angetriebenen Einschnecke 6 erfaßt und in Richtung der
Austrittsöffnung 12 gefördert. Der Extruderzylinder ist in
den Einzugsteil 4 a, der mittels einer Kühlflüssigkeit, die in
den im Mantel des Zylinderabschnittes angeordneten Kühlkam
mern 5 zirkuliert, temperiert wird, und den Aufschmelzeteil
4 b gegliedert. Zum Anfahren der Anlage ist der Aufschmelz
teil, damit sich dann alle Stahlteile auf der geforderten
Betriebstemperatur befinden, mit zwei elektrischen Heizbän
dern 8 und zwei darüberliegenden Kühlluftgebläsen 9 verse
hen. Weiter ist im während des Betriebes mit Schmelze
gefüllten Kanal zwischen Schneckenspitze und Saugöffnung der
Zahnradpumpe eine Meßsonde 10 angebracht, die ein druckpro
portionales elektrisches Signal an eine Regeleinrichtung
weiterleitet, die die Schneckendrehzahl so regelt, daß ein
vorgegebener Sollwert für den Druck an dieser Stelle einge
halten wird. Am ausstoßseitigen Ende des Extruders ist eine
Zahnradpumpe 11 angeflanscht, deren Saugseite mit der Aus
tragsöffnung des Einschneckenextruders über einen Kanal in
Verbindung steht. Auf der Druckseite 12 ist ein beliebiges
Düsenwerkzeug anflanschbar.
Der Extruder 1 wird mittels eines an die Schnecke 3
angreifenden Antriebes direkt oder in ein-stufiger Unterset
zung angetrieben. Das durch den Trichter 2 in den Schnecken
kanal durch Schwerkrafteinfluß gelangende Material wird von
der Einschnecke erfaßt und bis zum Ende der temperierten
Zylinderzone 4 a (Einzugszone) vorverdichtet. Dort gelangt es
in die über Schmelztemperatur temperierte Zylinderzone 4 b
und wird durch kontinuierliche Verringerung des Kanalquer
schnitts und die einwirkenden, intensiven Scherkräfte aufge
schmolzen. Die erste Verdichtungsstufe 13 a bewirkt durch den
Rückstaueffekt eine Unterstützung der Vorverdichtung. Vorhan
dene kalte Feststoffquader im Kanal werden durch die erzwun
gene Masseströmung über den Scherspalt 13 a aufgerissen und
durch das anliegende Druckgefälle und die förderaktive
Schrägung des Anlaufkonus des Scherteiles 15 a weitertranspor
tiert. Die anschließende Dekompressionsstufe der Einschnecke
mit förderaktivem Steg 14 a verhindert eine unzulässig hohe
Scherbelastung, die zu molekularem Abbau bzw. unzulässig
hoher Massetemperatur führen kann. Ebenso wird eine Absenkung
des mittleren Massedrucks weit unter dem für fördersteife
Systeme und konventionelle Extruder üblichen Bereich
erreicht. Die Konizität dieser Dekompressionsstufe bewirkt
eine erneute Verdichtung, bis die Thermoplastmasse nach
Passieren weiterer intensiver Scherteile 15 b und 15 c mit sich
verringernden Spaltweiten 13 b und 13 c und in den nachfolgen
den Dekompressionsstufen 14 b und 14 c vollständig und homogen
aufgeschmolzen in die Saugöffnung der Zahnradpumpe 11
gelangt.
Dort wird sie dann nur noch geringer Scherbelastung unterwor
fen und gelangt bei konstanter Pumpendrehzahl nahezu pulsa
tionsfrei gegen den Werkzeugwiderstand aus dem Düsenwerkzeug
in die wieder die Masse abkühlende Nachfolgeeinrichtung.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Extrudieren von thermoplastischen Kunst
stoffen,
mit einem Ein-Schnecken-Extruder zum Aufschmelzen des
Kunststoffes und einer separat antreibbaren Zahnradpumpe
am Austrittsende des Extruders,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnecke zwischen dem Einzugabschnitt und dem
Austrittsende aus mehreren Scherteilen mit zum Schnecken
ende hin sich steigernder Scherdeformation
und aus zwischen den Scherteilen liegenden, förderaktiven
Dekompressionszonen besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Einzugsabschnitt des Extruderzylinders Nuten ange
ordnet sind, die eine achsparallele Erstreckung haben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneckendrehzahl zur Erhöhung der Scherleistung über
normal hoch liegt.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Pumpe mit konstanter Drehzahl angetrieben wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ausgangsdruck des Extruders durch Verstellung der
Schneckendrehzahl geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3833777A DE3833777A1 (de) | 1987-10-08 | 1988-10-05 | Hochgeschwindigkeitsextrusion mit der extruder-zahnradpumpe-kombination |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3733981 | 1987-10-08 | ||
DE3833777A DE3833777A1 (de) | 1987-10-08 | 1988-10-05 | Hochgeschwindigkeitsextrusion mit der extruder-zahnradpumpe-kombination |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3833777A1 true DE3833777A1 (de) | 1989-05-03 |
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Family
ID=25860580
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country | Link |
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- 1988-10-05 DE DE3833777A patent/DE3833777A1/de active Granted
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