DE3833218A1 - Verfahren zur herstellung von transparenten mischungen aus aromatischen polycarbonaten und poly-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)-c(pfeil abwaerts)8(pfeil abwaerts)-alkyl-(meth)acrylaten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von transparenten mischungen aus aromatischen polycarbonaten und poly-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)-c(pfeil abwaerts)8(pfeil abwaerts)-alkyl-(meth)acrylatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
transparenten Mischungen aus aromatischen Polycarbonaten
und Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylaten sowie die Verwendung
der transparenten Polymermischungen zur Herstellung von
Formkörpern, Fasern und Filmen.
Aus der europäischen Patentanmeldung 2 63 378 ist die
Herstellung von transparenten Mischungen aus Polymethyl
methacrylaten und Bisphenol-A-Polycarbonaten bekannt.
Die Herstellung der transparenten Blends kann danach in
der Weise erfolgen, daß man beide Polymere in einem
organischen Lösungsmittel auflöst und einen Film aus der
eingedickten Lösung zieht. Darüber hinaus ist es auch
möglich (vgl. Beispiele 6 und 7) die beiden Polymere
durch Schmelzextrusion zu transparenten Blends zu mi
schen. Die Anwendung eines organischen Lösungsmittels
bei der Herstellung eines transparenten Blends hat den
Nachteil, daß das Lösungsmittel verdampft werden muß,
was einen zusätzlichen technischen Aufwand mit sich
bringt und daß trotz sorgfältigen Arbeitens noch eine
Restmenge des organischen Lösungsmittels in der Poly
mermischung verbleibt. Die Herstellung von transparenten
Blends durch Schmelzextrusion hat den Nachteil, daß so
wohl die Molekulargewichte der Polymeren als auch die
jeweils einzusetzenden Polymeren (z.B. nach speziellen
Verfahren hergestellt) ganz gezielt gewählt werden
müssen, damit Transparenz erreicht wird.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von transpa
renten Mischungen aus aromatischen Polycarbonaten und
Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylaten gefunden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man die eingesetzten Polymeren
in Gegenwart von überkritischen Gasen oder Gasgemischen
aufschmilzt, die aufgeschmolzenen Polymeren intensiv so
lange durchmischt bis sich die Viskosität der Schmelze
um mindestens 10% erniedrigt hat, die Polymerschmelze
unter weiterem Durchmischen abkühlt bis die Viskosität
der Schmelze mindestens wieder den Wert der ursprüng
lichen Viskosität erreicht hat, dann die Schmelze um
mindestens weitere 30°C abkühlt und anschließend
entspannt.
Als aromatische Polycarbonate können in das erfindungs
gemäße Verfahren Polycarbonate mit einer Glastemperatur
von bevorzugt mehr als 130°C, insbesondere 140 bis
280°C, eingesetzt werden. Beispielsweise können solche
auf Basis von Diphenolen der Formel
worin
R₁ bis R₈ gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, bevorzugt Methyl und Ethyl, C₆-C₁₀-Aryl, vorzugsweise Phenyl und Naphthyl, oder C₇-C₁₂-Alkylaryl, vorzugsweise Benzyl, und
X für eine Einfachbindung, einen Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1 bis 7 C-Atomen, einen Cycloalkylen- oder Cyloalkylidenrest mit 5 bis 15 C-Atomen sowie für O, S, SO, SO₂ oder CO stehen,
eingesetzt werden.
R₁ bis R₈ gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, C₁-C₄-Alkyl, bevorzugt Methyl und Ethyl, C₆-C₁₀-Aryl, vorzugsweise Phenyl und Naphthyl, oder C₇-C₁₂-Alkylaryl, vorzugsweise Benzyl, und
X für eine Einfachbindung, einen Alkylen- oder Alkylidenrest mit 1 bis 7 C-Atomen, einen Cycloalkylen- oder Cyloalkylidenrest mit 5 bis 15 C-Atomen sowie für O, S, SO, SO₂ oder CO stehen,
eingesetzt werden.
Bevorzugt werden aromatische Polycarbonate auf Basis
von Bisphenol-A, Tetramethylbisphenol-A, 2,4-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
cyclohexan, 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfid, 4,4′-Di
hydroxybiphenyl und/oder 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon
eingesetzt. Besonders bevorzugt ist das Polycarbonat auf
Basis von Bisphenol-A.
Die aromatischen Polycarbonate umfassen auch Polyester
carbonate, in denen der Polycarbonatanteil überwiegt.
Dies ist dann der Fall, wenn der Anteil an Estergruppen,
bezogen auf die molare Summe aus Ester- und Carbonat-
Gruppen, höchstens 50 Mol-% beträgt.
Die Molekulargewichte (Mw-Gewichtsmittelmolekularge
wicht, ermittelt durch Gelpermeationschromatographie in
Methylenchlorid bei 25°C) liegen im Bereich von
8000 g/mol bis 300 000 g/mol, vorzugsweise im Bereich
von 12 000 g/mol bis 150 000 g/mol.
Als Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylate werden in das erfin
dungsgemäße Verfahren solche mit einer Glasübergangstem
peratur von bevorzugt mehr als 90°C, insbesondere 95 bis
160°C, eingesetzt. Bevorzugt werden Polymethyl- und/oder
-ethyl-methacrylat eingesetzt. Die Poly-C1-C8-alkyl
(meth)acrylate können noch bis zu 9,5 Gew.-% an anderen
ethylenisch ungesättigten, copolymerisierbaren Mono
meren, bezogen auf das Gesamtgewicht an ungesättigten
Monomeren und Methacrylsäureestern, eingebaut enthalten.
Als Monomere kommen beispielsweise in Frage: (Meth)
acrylnitril, (α-Methyl)styrol, Bromstyrol, Vinylacetat,
Acrylsäure-C1-C8-alkylester, (Meth)acrylsäureacrylester,
(Meth)acrylsäure, Ethylen, Propylen, N-Vinylpyrrolidon,
Vinylsulfonsäure-(salze) und/oder Styrolsulfonsäure-
(salze).
Weiterhin sind auch Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylate ge
eignet, die Cyclohexyl(meth)acrylat als Monomeres ent
halten. Diese sind beispielsweise in der EP-A-02 68 040
beschrieben.
Die erfindungsgemäß geeigneten Polyalkyl(meth)acrylate
stellen in bestimmten organischen Lösungsmitteln, wie
Methylenchlorid, Toluol, Xylol, Diacetonalkohol, Methyl
ethylketon und/oder Dichlorbenzol, lösliche Verbindungen
dar und besitzen somit einen linearen oder verzweigten
Aufbau. Sie können nach bekannten Polymerisationsver
fahren hergestellt werden, vorzugsweise aber durch
radikalische oder thermische Polymerisation (vgl. z.B.
H. Rauch-Puntigam, Th. Völker, Acryl- und Methacryl
verbindungen, Springerverlag 1967).
Die erfindungsgemäß einzusetzenden aromatischen Poly
carbonate und thermoplastischen Poly-C1-C8-alkyl-(meth)
acrylate sind literaturbekannt und beispielsweise näher
beschrieben in H. Schnell, Chemistry and Physics of
Polycarbonates, Interscience Publ., New York, 1964, Vol.
IX, und H.Rauch-Puntigam, s.o., sowie EP-A-02 68 040.
Die Zusammensetzung der transparenten Mischungen aus
aromatischen Polycarbonaten und Poly-C1-C8-alkyl(meth)
acrylaten kann in weiten Bereichen schwanken. Der Anteil
der aromatischen Polycarbonate in den Mischungen kann
0,1 bis 99,9 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 95 Gew.-%, beson
ders bevorzugt 20 bis 90 Gew.-% betragen, der Anteil an
Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylaten kann bei 99,9 bis 0,1
Gew.-%, bevorzugt 95 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt
80 bis 10 Gew.-% liegen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die einge
setzten Polymere zunächst in Gegenwart von überkriti
schen Gasen oder Gasgemischen aufgeschmolzen. Als über
kritische Gase können nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren Gase eingesetzt werden, deren kritische Punkte
in einem verfahrenstechnisch zugänglichen Bereich
liegen, d.h. kritische Temperaturen unterhalb 400°C,
bevorzugt zwischen -50°C und 350°C, ganz besonders be
vorzugt zwischen 10°C und 250°C haben und kritische
Drücke unterhalb 500 bar, bevorzugt zwischen 0,5 und 400
bar, besonders bevorzugt zwischen 1 und 300 bar be
sitzen. Als solche Gase kommen daher insbesondere Koh
lendioxid, Distickstoffoxid, Methan, Stickstoff, Propan,
Difluorchlormethan, Trifluormethan, Ethan und/oder
Schwefeldioxid in Frage, bevorzugt Kohlendioxid, Schwe
feldioxid, Propan, Ethan und/oder Trifluormethan, ins
besondere Kohlendioxid. Die überkritischen Gasbe
dingungen, unter denen beim erfindungsgemäßen Verfahren
gearbeitet wird, werden beispielsweise erläutert und
beschrieben in David C. Bonner, Polym. Eng. Sci 17
(1977), S. 65-72.
Die Menge an einzusetzenden überkritischen Gasen oder
Gasgemischen richtet sich im wesentlichen nach der für
jedes Gas oder Gasgemisch unterschiedlichen Löslichkeit
in der PMMA/PC-Mischung und beträgt üblicherweise ca.
0,05 bis 20, bevorzugt 0,1 bis 12 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Mischung.
Die aufgeschmolzenen Polymere werden intensiv so lange
durchmischt, bis sich die Viskosität der Schmelze um min
destens 10%, bevorzugt 20%, besonders bevorzugt 50%
gegenüber der anfänglichen Schmelzviskosität erniedrigt
hat.
Danach wird die Polymerschmelze unter weiterem inten
siven Durchmischen abgekühlt, bis die Viskosität der
Schmelze bevorzugt den 2fachen Wert, besonders bevor
zugt den 3fachen Wert der ursprünglichen Viskosität
erreicht hat.
Wenn die Polymerschmelze beim Abkühlen die geforderte
Viskosität wieder erreicht hat, wird sie um mindestens
weitere 30°C, bevorzugt 40°C, besonders bevorzugt 45°C
abgekühlt und anschließend in üblicher Weise, beispiels
weise durch Öffnen des Mischaggregats oder des Werk
zeugs, entspannt.
Als "transparent" wird erfindungsgemäß eine Polymer
mischung angesehen, die einen Haze-Index <10% hat.
Der Haze-Index wird in % (nach ASTM D 1003) gemessen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
transparenten Mischungen aus aromatischen Polycarbonaten
und Polyalkyl(meth)acrylaten kann beispielsweise wie
folgt durchgeführt werden:
Zunächst werden die beiden Thermoplaste beispielsweise
in Form von Granulat über ihre beiden Erweichungstempe
raturen erwärmt. Anschließend, gegebenenfalls aber auch
schon während der Erwärmung, wird das überkritische Gas
bzw. Gasgemisch eingeleitet, dabei Temperatur und Druck
so abgestimmt, daß das Gas bzw. Gasgemisch unter über
kritischen Bedingungen vorliegt. Nach der Erwärmung kann
mit dem mechanischen Mischen - beispielsweise durch
Scherung, Rühren, Kneten - begonnen werden. Sobald die
Viskosität sich um ca. 10% des Ursprungswertes ernie
drigt hat, kann mit der Abkühlung der Schmelze begonnen
werden. Die Abkühlzeiten, die bis zum Erreichen der ver
minderten Endtemperatur benötigt werden, hängen ab von
der Intensität der mechanischen Bearbeitung der Schmelze
und von den eingesetzten Polymeren und Gasen. Die
Schmelze wird nun unter ständigem Rühren soweit abge
kühlt, bis die Viskosität mindestens wieder den ur
sprünglichen Wert erreicht hat. Üblicherweise kühlt man
z.B. bei Verwendung von CO2 innerhalb von 10 Minuten un
ter ständigem Rühren um etwa mindestens 50°C ab. An
schließend wird die Schmelze noch in Anwesenheit des
überkritischen Gases unter Beibehaltung des Drucks bei
spielsweise in eine Form gegeben. Diese Form wird dann
vom Mischaggregat getrennt, wobei Temperatur und Druck
noch gleich bleiben. Anschließend kühlt man die Form um
mindestens 30°C ab und entspannt erst danach.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
transparenten Polymethylmethacrylat-Polycarbonat-Mi
schungen können in üblicher Weise zu Formteilen, bei
spielsweise durch Spritzgußverfahren, Filmen, Fasern
oder Folien verarbeitet werden, die im optischen und
mechanischen Bereich Anwendung finden, insbesondere für
Datenspeicher aller Art.
PMMA=Polymethylmethacrylat der Firma Rohm und
Haas, V 811 mit einer Glastemperatur von
106°C, gemessen mit der DSC-Methode bei 20 K/min
Aufheizgeschwindigkeit.
PC=Polycarbonat aus dem Bisphenol-A mit einer relativen Lösungsviskosität, gemessen in Methylenchlorid bei Raumtemperatur und einer Polymerkonzentration von 0,5 g/dl, von 1,28 und mit einer Glastemperatur von 146°C, gemessen mit der DSC-Methode bei 20 K/min Aufheizgeschwindigkeit.
PC=Polycarbonat aus dem Bisphenol-A mit einer relativen Lösungsviskosität, gemessen in Methylenchlorid bei Raumtemperatur und einer Polymerkonzentration von 0,5 g/dl, von 1,28 und mit einer Glastemperatur von 146°C, gemessen mit der DSC-Methode bei 20 K/min Aufheizgeschwindigkeit.
Diese Vergleichsbeispiele sollen nochmals verdeut
lichen, daß man - ohne Anwesenheit überkritischer Gase
und ohne das erfindungsgemäße Verfahren anzuwenden -
nicht die Transparenz (ohne zusätzliche Nachteile) er
reichen kann:
Eine Mischung aus 300 g PC und 700 g PMMA wird bei
263,5°C ohne Anwesenheit von überkritischen Gasen 1
Stunde intensiv mechanisch vermischt. Dabei wurde ein
Kessel mit Rührern, auf denen ein hohes Drehmoment ge
bracht werden kann, verwendet. Nach dieser Mischzeit
wurde die Schmelze rasch abgekühlt und eine Probe ent
nommen. Die Probe zeigte leichte Vergilbung. In der DSC-
Messung wurde eine ausgeprägte Zweiphasigkeit gefunden,
gekennzeichnet durch zwei getrennte, relativ enge Glas
übergänge bei 115°C und 145°C. Die Probe war trübe.
Wie in Vergleichsbeispiel 1 wurden 700 g PMMA und 300 g
PC bei 263,5°C im gleichen Gefäß aufgeschmolzen. Diesmal
war während der Durchmischung im Gasraum des Mischge
fäßes unter Atmosphärendruck Kohlendioxid vorhanden.
Während des Mischvorgangs wurde versucht, die Mischtem
peratur zu reduzieren. Bei 253°C mußte der Mischvorgang
trotz kräftigen Rührens wegen der hohen Viskosität abge
brochen werden. Die Schmelze wurde rasch abgekühlt und
eine Probe entnommen, die wie in Vergleichsbeispiel 1
zwei getrennte, relativ enge Glasübergänge (gemessen mit
der DSC-Methode mit 20 K/min Aufheizgeschwindigkeit)
- diesmal bei 114,5°C und 144°C - aufwies. Auch hier
zeigte die Probe eine starke Trübung.
700 g PMMA und 300 g PC wurden in einen geschlossenen
3-Liter-Kessel gebracht, der mit Rührern ausgestattet
war. Anschließend wurde innerhalb von 3 Minuten CO2 ein
geleitet, bis ein Druck im Gasraum des Rührgefäßes, ge
messen mit einem Druckmanometer, von 10 bar erreicht
war. Anschließend wurde binnen 5 Minuten unter ständiger
CO2-Einleitung und gleichzeitiger Aufheizung des Kessel-
Inneren ein CO2-Druck von 270 bar und eine Temperatur
von 264°C eingestellt. Nach Erreichen dieser Temperatur
wurde der Mischvorgang eingeleitet und zu Beginn das
Drehmoment des Rührers gemessen. Nach ca. 5 Minuten war
- überprüft durch die Reduktion des Drehmomentes des
Rührers - eine Viskositätserniedrigung von mehr als ca.
22% der ursprünglichen Viskosität bei der Temperatur
von 264°C erreicht. Innerhalb von weiteren ca. 100 Minu
ten wurde der Kessel unter ständigem Rühren auf eine
Temperatur von 124°C gebracht, wobei die Viskosität in
zwischen die ursprüngliche Viskosität wieder überschrit
ten hatte (Drehmoment-Kontrolle). Anschließend wurde das
Rühren eingestellt. Innerhalb von 1 Minute wurde bei
gleicher Temperatur und Druck die Schmelze aus dem
Kessel in ein Halb-Rohr mit geschlossenem Ende gedrückt,
welches eine Temperatur von 124°C hatte. Dieses Rohr
wurde dann nach Trennung vom Kessel und ohne CO2-Ent
gasung innerhalb weiterer 3 Minuten auf 55°C abgekühlt.
Danach wurde das Rohr geöffnet, das CO2 entgast und eine
Probe entnommen. Diese Probe war transparent. Das
Material zeigte bei 121°C in der DSC einen verbreiterten
Glasübergang.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von transparenten Mi
schungen aus aromatischen Polycarbonaten und Poly-
C1-C8-alkyl(meth)acrylaten, dadurch gekennzeichnet,
daß man die eingesetzten Polymeren in Gegenwart von
überkritischen Gasen oder Gasgemischen aufschmilzt,
die aufgeschmolzenen Polymeren intensiv so lange
durchmischt, bis sich die Viskosität der Schmelze
um mindestens 10% erniedrigt hat, die Polymer
schmelze unter weiterem Durchmischen abkühlt, bis
die Viskosität der Schmelze mindestens wieder den
Wert der ursprünglichen Viskosität erreicht hat,
dann die Schmelze um mindestens weitere 30°C
abkühlt und anschließend entspannt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als überkritische Gase CO2, SO2, Propan, Ethan
und/oder CHF3 eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Poly-C1-C8-alkyl(meth)acrylate
solche mit einer Glastemperatur von mehr als 90°C
und als Polycarbonate solche mit einer Glastempera
tur von mehr als 130°C eingesetzt werden.
4. Verwendung der nach Ansprüchen 1 bis 3 hergestell
ten transparenten Mischungen für die Herstellung
von Formteilen für optische und mechanische Anwen
dungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3833218A DE3833218A1 (de) | 1988-09-30 | 1988-09-30 | Verfahren zur herstellung von transparenten mischungen aus aromatischen polycarbonaten und poly-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)-c(pfeil abwaerts)8(pfeil abwaerts)-alkyl-(meth)acrylaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3833218A DE3833218A1 (de) | 1988-09-30 | 1988-09-30 | Verfahren zur herstellung von transparenten mischungen aus aromatischen polycarbonaten und poly-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)-c(pfeil abwaerts)8(pfeil abwaerts)-alkyl-(meth)acrylaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3833218A1 true DE3833218A1 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6364065
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3833218A Withdrawn DE3833218A1 (de) | 1988-09-30 | 1988-09-30 | Verfahren zur herstellung von transparenten mischungen aus aromatischen polycarbonaten und poly-c(pfeil abwaerts)1(pfeil abwaerts)-c(pfeil abwaerts)8(pfeil abwaerts)-alkyl-(meth)acrylaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3833218A1 (de) |
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1988
- 1988-09-30 DE DE3833218A patent/DE3833218A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8130 | Withdrawal |