DE3831997C2 - Formstrang zur Herstellung von wärmerückstellbaren Gegenständen - Google Patents
Formstrang zur Herstellung von wärmerückstellbaren GegenständenInfo
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- Shaping By String And By Release Of Stress In Plastics And The Like (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft einen Formstrang zur Herstellung von
wärmerückstellbaren Gegenständen.
Aus der EP 01 15 905 A2 ist ein wärmerückstellbarer Gegenstand
bekannt, der aus einem Gewebe aus Formsträngen besteht, die
eine Rückstellung von wenigstens 40% aufweisen. Die das
Gewebe bildenden Formstränge bestehen aus einem gereckten
vernetzten Polymeren. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
sind wärmerückstellbare Formstränge mit quer dazu verlaufenden
hochfesten nicht wärmerückstellbaren Formsträngen verwebt. Ein
solches Gewebe ist in einer thermoplastischen Schicht
eingebettet.
Aus der EP 0 185 460 A2 ist ein verformbarer Gegenstand
bekannt, der aus einem Kunststoffinnenrohr mit einem Geflecht
aus Fäden aus hochfestem Kunststoff, Glas, Graphit, Keramik,
Metall u. a. Werkstoffen besteht. Das Geflecht ist mit
Kunststoff getränkt. Sowohl das Innenrohr als auch die
Kunststofftränkmasse sind vernetzt. Dadurch kann der
Gegenstand bei Erwärmung verformt, z. B. gebogen werden. Die
Verformung bleibt nach der Abkühlung erhalten. Wird der
Gegenstand wieder erwärmt, bildet er sich wieder in den
Zustand zurück, in dem er sich vor der Verformung befand.
Es ist bekannt, daß vernetzte gereckte Kunststoffe bei
Schrumpftemperatur nur eine relativ geringe Zugfestigkeit
ausweisen. Dies kann dazu führen, daß durch mechanische
Einflüsse z. B. bei starken Durchmessersprüngen eines zu
umhüllenden Gegenstandes oder bei örtlicher Überhitzung die
Schrumpfartikel reißen.
Bei einem Schrumpfartikel, welcher aus einem Gewebe besteht,
kann unter Umständen die Funktionsfähigkeit der Umhüllung
aufrechterhalten bleiben, da sich ein Riß in der Regel nur
über wenige Formstränge erstreckt und durch eine meistens
vorhandene thermoplastische Deckschicht "geheilt" werden kann,
wie dies bei einem Gegenstand nach der EP-A2-0 115 905 möglich
ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Formstrang anzugeben, der eine wesentlich höhere Zugfestigkeit
bei Schrumpftemperatur aufweist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 erfaßten Merkmale
gelöst.
Mit besonderem Vorteil besteht der Formstrang aus einer
Vielzahl von wärmerückstellbaren und nicht wärmerückstellbaren
Einzelsträngen.
Bei der Wärmerückstellung verkürzen sich die Einzelstränge aus
wärmerückstellbaren Werkstoffen und verändern dabei die
Schlaglänge des Formstranges. Die nicht wärmerückstellbaren
Einzelstränge werden dabei mitgenommen, so daß sich die Länge
des Formstranges verringert.
Um einen hohen Reckgrad bzw. eine hohe Schrumpfrate zu
erzielen, ist es zweckmäßig, daß die Einzelstränge mit hoher
Zugfestigkeit, die nicht reckbar sind, in den äußeren Lagen
des Formstranges angeordnet sind.
Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
bestehen die wärmerückstellbaren Einzelstränge aus einem
vernetzten Polymeren, zweckmäßigerweise einem mit Silan
gepfropften Polyethylen.
Silangepfropftes Polyethylen vernetzt selbsttätig bei
Anwesenheit von Feuchtigkeit, so daß auf aufwendige
Vernetzungsvorrichtungen verzichtet werden kann.
Mit besonderem Vorteil bestehen die wärmerückstellbaren
Einzelstränge aus einem Polymeren, der im geschrumpften
Zustand gummielastische Eigenschaften aufweist. Eine
solche Ausgestaltung ist überall dort von Vorteil, wo das
umhüllte Gut sich nach dem Schrumpfen ausdehnen mochte. So
ist z. B. in der von der Anmelderin eingereichten älteren
Patentanmeldung P 38 17 210.0 ein wärmerückstellbarer
Gegenstand zur Umhüllung der Extremitäten von Lebewesen
beschrieben. Für diesen Anwendungsfall ist eine
gummielastische Umhüllung von Vorteil.
Als Material für die Einzelstränge mit hoher Festigkeit
sind folgende Werkstoffe besonders geeignet: Metall, Glas,
Keramik, Baumwolle oder hochfeste Kunststoffe, wie z. B.
Polyester, Polyamid, Polyethylen.
Im Gegensatz zu den wärmerückstellbaren Einzelsträngen
verändern diese Einzelstränge ihren Querschnitt nicht,
sondern sie verändern lediglich ihre Schlaglänge.
Die Herstellung der Formstränge geschieht vorteilhaft in
der Weise, daß die gereckten Einzelfäden mit den zugfesten
Einzelfäden, die vorteilhafterweise in der Außenlage des
Formstranges angeordnet sind, mit grober Schlaglänge
verseilt werden. Auch eine Verseilung vor dem Recken ist
möglich. Hierbei muß jedoch darauf geachtet werden, daß
die Einzelstränge mit kurzer Schlaglänge verseilt und
anschließend der Formstrang im erwärmten Zustand gereckt
wird. Beim Recken wird die Schlaglänge des Formstranges
vergrößert und der Querschnitt der die Wärmerückstellung
bewirkenden Einzelstränge und damit der Gesamtquerschnitt
des Formstranges verringert.
Der Formstrang gemäß der Lehre der Erfindung kann zu einem
wärmerückstellbaren Gegenstand in Form eines bandförmigen
Gebildes verarbeitet werden. In diesem Gebilde verlaufen
eine Vielzahl von wärmerückstellbaren Formsträngen
nebeneinander und parallel zueinander in der einen
Richtung des bandförmigen Gebildes und eine Vielzahl von
nicht wärmerückstellbaren Strängen senkrecht dazu, wobei
die wärmerückstellbaren Formstränge und die nicht
wärmerückstellbaren Stränge nach Art einer Matte, eines
Gewebes etc. miteinander verbunden sind.
Auch eine Herstellung eines Schlauchs aus
wärmerückstellbaren und nicht wärmerückstellbaren
Formsträngen z. B. auf einer Rundstrickmaschine ist
möglich. Ein solcher Schlauch ist hervorragend als
elastischer Strumpf bzw. Stützstrumpf im medizinischen
Bereich sinnvoll einsetzbar, die bisher auf sehr
kostenintensive Weise als Maßarbeit hergestellt werden
mußten. Ein Schlauch gemäß der Lehre der Erfindung wird
über die zu stützende Extremität z. B. die Wade geschoben,
erwärmt und dabei zum Schrumpfen gebracht. Dabei paßt er
sich optimal der Oberfläche an und bringt beim Erkalten
die erforderlichen Stützkräfte auf.
Da für diesen Anwendungsfall die Formstränge
gummielastisch sind, kann der Schlauch sich bei Anspannung
des Wadenmuskels ausdehnen.
Für andere Anwendungsfälle kann es von Vorteil sein, den
Gegenstand in einer thermoplastischen Schicht einzubetten.
Die Erfindung ist an Hand der in den Fig. 1 bis 4
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
Die Fig. 1a und 1b zeigen den Formstrang
im ungereckten bzw. geschrumpften
Zustand, und zwar in einer Seitenansicht (Fig. 1a) und im
Schnitt (Fig. 1b). Der Formstrang 1 besteht aus einer
Vielzahl von Einzelsträngen 2 aus einem vernetzten Polymer
und einigen Einzelsträngen 3 aus hochfestem Werkstoff, z. B.
Glasseidefäden, Metalldrähten oder Baumwollfäden. Die
hochfesten Einzelstränge liegen an der äußeren Peripherie
des Formstranges 1, da sie weder beim Recken noch beim
Schrumpfen eine Querschnittsänderung erfahren. Die
Schlaglänge der Einzelstränge 2 und 3 ist beim ungereckten
bzw. geschrumpften Formstrang gleich dem zweifachen
Außendurchmesser D2 des Formstranges 1.
Die Fig. 2a und 2b zeigen wiederum in der Ansicht und
im Schnitt den Formstrang 1 nach Fig. 1a bzw. 1b im
gereckten Zustand. Es ist deutlich zu erkennen, daß der
Außendurchmesser D1 des gereckten Formstranges 1 deutlich
kleiner ist und die Schlaglänge 1 deutlich größer ist. Der
Querschnitt der Einzelstränge 2 ist in Fig. 1 größer als
in Fig. 2, wogegen der Querschnitt der Einzelstränge 3
gleichgeblieben ist.
Die Fig. 3 zeigt einen rundgestrickten Schlauch 4, dessen
in Längsrichtung verlaufende Formstränge 5 nicht
wärmerückstellbar aber elastisch sind und z. B. aus
Polyurethan bestehen und dessen in Umfangsrichtung
verlaufender Formstränge 6 wärmerückstellbar und z. B. wie
an Hand der Fig. 1 und 2 gezeigt aufgebaut sind. Ein
solcher Schrumpfgewebeschlauch 4 kann in der Medizin
Anwendung finden z. B. als Stützstrumpf.
In der Fig. 4 ist ein wärmerückstellbares Band 7
dargestellt, bei dem die wärmerückstellbaren Formstränge 8
in Längsrichtung zum Band 7 und nicht wärmerückstellbare
Formstränge 9 quer dazu verlaufen. Die Formstränge 8 und 9
sind miteinander verwebt, verstrickt, verkettelt oder in
ähnlicher Weise zu einer Matte verarbeitet. Für manche
Anwendungsfälle, in denen ein "offenes" Gewebe oder
Geflecht nicht ausreicht, z. B. um den zu umhüllenden
Gegenstand vor Feuchtigkeit zu schützen, ist es
zweckmäßig, die miteinander verbundenen Formstränge 5 und
6 bzw. 8 und 9 in an sich bekannter Weise in einer
thermoplastischen Schicht, die der Deutlichkeit halber
nicht dargestellt ist, einzubetten. Beim Schlauch 4 wird
die Schicht extrudiert, gespritzt, aufgespachtelt oder in
ähnlicher Weise aufgebracht, wogegen beim Band 7 zu den
für den Schlauch 4 geeigneten Verfahren das Kaschieren
bzw. Laminieren hinzukommt.
Bestehen die Einzelfäden 3 aus Metall, kann der Formstrang
bzw. der aus Formsträngen aufgebaute Gegenstand durch
Stromerwärmung zum Schrumpfen gebracht werden.
Claims (9)
1. Formstrang zur Herstellung von wärmerückstellbaren
Gegenständen, wobei der Formstrang (1, 6, 8) aus mindestens
einem wärmerückstellbaren Einzelstrang (2) und mindestens
einem nicht wärmerückstellbaren Einzelstrang (3) besteht,
der bei der Temperatur der Wärmerückstellung eine hohe
Festigkeit aufweist und bei dem die Einzelstränge (2, 3)
zu dem Formstrang (1, 6, 8) verseilt sind.
2. Formstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Formstrang (1, 6, 8) aus einer Vielzahl von
wärmerückstellbaren und einer Vielzahl von zugfesten
Einzelsträngen (2, 3) aufgebaut ist.
3. Formstrang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einzelstränge (3) mit hoher
Festigkeit in den äußeren Lagen des Formstranges (1, 6, 8)
angeordnet sind.
4. Formstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die wärmerückstellbaren
Einzelstränge (2) aus einem vernetzten Polymeren
bestehen.
5. Formstrang nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die wärmerückstellbaren Einzelstränge (2) aus einem
Polymer bestehen, das im geschrumpften Zustand
gummielastische Eigenschaften aufweist.
6. Formstrang nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstränge (3) mit
hoher Festigkeit aus Metall, Glas, Keramik, Baumwolle
oder einem Kunststoff wie z. B. Polyester, Polyamid,
Polyurethan etc. bestehen.
7. Wärmerückstellbarer Gegenstand unter Verwendung eines
Formstranges nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand ein
bandförmiges Gebilde (7) ist, in welchem eine Vielzahl
von wärmerückstellbaren Formsträngen (8) nebeneinander
und parallel zueinander in der einen Richtung des Bandes
(7) und eine Vielzahl von nicht wärmerückstellbaren
Strängen (9) senkrecht dazu verlaufen, wobei die
wärmerückstellbaren Formstränge (8) und die
nichtrückstellbaren Stränge (9) nach Art einer Matte,
eines Gewebes etc. miteinander verbunden sind.
8. Wärmerückstellbarer Gegenstand nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die nicht wärmerückstellbaren Stränge
(9) gummielastisch sind.
9. Wärmerückstellbarer Gegenstand nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand (7) in einer
thermoplastischen Schicht eingebettet ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3831997A1 DE3831997A1 (de) | 1990-01-11 |
DE3831997C2 true DE3831997C2 (de) | 1996-05-15 |
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DE3831997A Expired - Fee Related DE3831997C2 (de) | 1988-07-09 | 1988-09-21 | Formstrang zur Herstellung von wärmerückstellbaren Gegenständen |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3831997C2 (de) |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4624720A (en) * | 1983-01-06 | 1986-11-25 | Raychem Ltd | Dimensionally heat-recoverable article |
EP0185460A3 (de) * | 1984-11-15 | 1988-10-26 | Textilver S.A. | Rückstellbarer Verbundwerkstoff und Verfahren zu dessen Herstellung |
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1988
- 1988-09-21 DE DE3831997A patent/DE3831997C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3831997A1 (de) | 1990-01-11 |
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