DE3828283C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Durchflußzelle mit einer Referenzelektrode,
einem Winkelpfad mit sich senkrecht erstreckenden und in den Einlaß
und Auslaß des Zellköpers senkrecht mündenden Pfadabschnitten, und
mit einer die Verbindung zwischen Winkelpfad und Referenzelektrode
herstellenden Membran. Insbesondere dient eine solche Durchflußzelle
dem Messen von Ionen, die in einer Blutprobe enthalten sind.
In H. F. Osswald et al, Chimia, 31 (1977), Nr. 2, ist eine Durchflußelek
trode beschrieben, bei der die Probe durch einen vertikalen Pfad strömt
und eine Referenzelektroden-Lösung durch einen weiteren Pfad strömt,
der enger als der vertikale Probenpfad ist. Dabei wird die Referenzel
ektroden-Lösung aus einer schrägen unteren Position an einen mittleren
Teil des vertikalen Probenpfades abgegeben, um die Störung der Schnitt
flächen zwischen den beiden Strömen zu unterdrücken. Diese bekannte
Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß, da die Referenzelektroden-Lösung
durch einen engen Pfad geleitet wird, eine Anzahl von Blasen sich
an einem Verbindungselement stauen bzw. festsetzen, das zwischen dem
Lösungreservoir und dem engen Pfad angeordnet ist, und ein Teil der
Blasen durch den engen Pfad zu der Schnittfläche zwischen den beiden
Strömen fließt. Zusätzlich kann sich der enge Pfad verstopfen bzw. mit
einem körnigen Stoff verschmutzen, der in der Referenzelektroden-Lösung
enthalten ist. Daher fehlt dieser Anordnung eine langfristige Stabilität.
Nach der japanischen Gebrauchmusteranmeldung Nr. 29 759/1984 ist ein
Ventil in einem Pfad zwischen einer Referenzelektrode und einer Ionen-
selektiven Elektrode angeordnet, um eine Störung der Schnittfläche
zwischen den beiden Strömen zu unterdrücken. Dabei kann jedoch die
Differenz in dem spezifischen Gewicht zwischen der Blutprobe und der
Referenzelektroden-Lösung einen nachteiligen Einfluß auf die Schnitt
flächenstabilität verursachen.
In der japanischen Patentanmeldung Nr. 1 69 756/1986 ist eine Durchfluß
zelle beschrieben, bei der ein Probenpfad als kreisförmige Schleife in der
Durchflußzelle vorgesehen und ein Pfad für die Referenzelektroden-
Lösung mit einem mittleren Teil dieser Schleife verbunden ist, mit dem
Zweck, ein stabilisiertes Potential zwischen den beiden Lösungen zu
erzielen. Dort ist es schwierig, Blasen aus den Pfaden zu entfernen.
Aus der DE-31 16 321 A1 ist eine mit einer Referenzelektrode ver
sehene Durchflußzelle mit einem Zellkörper bekannt, in dem ein Proben
pfad angeordnet ist. Ein Pfad für eine Referenzlösung ist dort nicht
vorgesehen. Der Probenpfad erstreckt sich zickzackförmig durch den
Zellkörper und ist dabei so ausgebildet, daß sich in ihm Blasen sammeln
können, die im Betrieb dieser Durchflußzelle nicht entweichen können.
Damit ergibt sich die Gefahr einer ungenauen Messung.
In der DE 24 59 466 A1 ist bei einer Durchflußzelle in einem Zell
körper eine Referenzelektrode und ein Referenzelektrolytpfad vorgesehen.
Dabei ist ein Strömungsregelteil mit einer Teflonscheibe am Boden eines
Elektrodenabschnittes fixiert und wird von dem Winkelpfad für die
Blutprobe kontaktiert. Ein gemeinsames Strömen der Blutprobe nach der
Messung zusammen mit einer Referenzlösung ist dort nicht vorgesehen.
Weiterhin können sich in dem Bereich der Spitze des Winkelpfades,
welcher mit dem Strömungsregelteil in Verbindung steht, Blasen ansam
meln.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Durchflußzelle der oben umrissenen
Art zu schaffen, bei welcher ein nachteiliger Einfluß durch Blasen ausge
schaltet ist und somit ein stabiles Potential zwischen einer Referenzel
ektroden-Lösung und einer Probenlösung erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Membran
(8) über eine strömende Referenzlösung mit dem Winkelpfad verbunden
ist, daß der Pfad (9) für diese Referenzlösung senkrecht zu den senk
recht mündenden Pfadabschnitten des Winkelpfades verläuft, daß zwischen
diesen senkrecht mündenden Pfadabschnitten der Winkelpfad U-förmig
mit horizontalen Pfadabschnitten (34, 35) und einem vertikalen Pfad
abschnitt (7) ausgebildet ist, und daß sich der Pfad (9) für die Referenz
lösung in dem vertikalen Pfadabschnitt (7) des "U" öffnet.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Durchflußzelle ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 und 3.
Mit der erfindungsgemaßen Durchflußzelle ist es möglich, ein uner
wünschtes Hinunterfließen der Referenzelektroden-Lösung zu der Ionen-
selektiven Elektrode zu vermeiden, die unter dem Zellkörper angeordnet
ist, und zwar während der Meßzeit, und ebenso das unerwünschte Strö
men der in der Probe enthaltenen Blutzellen in die Referenzelektrode
während der Meßzeit zu verhindern. Da keine Blasen-stauenden Teile in
dem Winkelpfad vorhanden sind, ist der nachteilige Einfluß der Blasen
auf die Meßgenauigkeit vernachlässigbar.
Demgemäß ergibt sich der weitere Vorteil, daß der Betrieb der erfin
dungsgemäßen Durchflußzelle einen geringen Meßfehler für die Ionenkon
zentration in der Probe mit sich bringt.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel in Ver
bindung mit der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Durchflußzelle.
Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Zellkörpers der in Fig. 1 gezeigten
Durchflußzelle.
Fig. 3 eine Bodenansicht der Anordnung nach Fig. 2.
Nach Fig. 1 ist das Seitengebiet eines Zellkörpers 1 mit einer Referen
zelektrode 2 verbunden. Der untere Teil des Zellkörpers 1 ist mit einer
Ionen-selektiven Elektrode verbunden. In der in Fig. 1 gezeigten Aus
führungsform ist diese Elektrode eine Kaliumionen-selektive Elektrode 14.
Ein Probenrohr 16 ist in einen Probenbehälter 20 eingeführt, in dem
eine Blutprobe aufbewahrt ist. Mittels einer Abgabepumpe 24 wird eine
Probe durch das Probenrohr 16 in die Durchflußzelle 1 eingeführt. Die
Probe wird durch die Kaliumionen-selektive Elektrode 14 und den Zell
körper 1 geleitet und danach durch ein Auslaßrohr 13 abgeführt. Eine
Referenzelektroden-Lösung wird von einem Reservoir 22 durch einen
Pfad 5 zu einem Pfad 9 geführt, der in einer Referenzelektrode 2
angeordnet ist. Eine Signalleitung 15 der Kaliumionen-selektiven Elek
trode 14 und eine Signalleitung 28 der Referenzelektrode 2 sind mit
einem elektrischen Schaltkreis 17 verbunden, so daß eine elektromotori
sche Kraft, die von der Konzentration der in der Probe enthaltenen
Kaliumionen abhängt, aufgrund der Differenz in den elektrischen Poten
tialen zwischen den beiden Elektroden erhalten werden kann.
Wie in Fig. 2 und 3 gezeigt, enthält die eingesetzte Referenzelektrode
eingeschlossen eine Lösung. Die Referenzelektrode 2 hat eine permeable
Membran 8 und ist über ein Verbindungselement 5b mit dem Zellkörper
1 verbunden. Die Referenzelektrode 2 ist ebenso an einem pfadverbin
denden Teil 3a mit dem Pfad 5 mittels eines Verbinders verbunden. Der
Zellkörper 1 ist an dem pfadverbindenden Teil 3a mit der Ionen-selek
tiven Elektrode 14 verbunden. Ferner ist der Zellkörper 1 an einem
pfadverbindenden Teil 3b mit dem Auslaßrohr 13 für die Probe ver
bunden. Ein Ende des Probenpfades öffnet sich an dem Teil 3a, das
andere Ende des Probenpfades öffnet sich an dem pfadverbindenden Teil
3b.
In dem Zellkörper 1 ist der Probenpfad in der Form eines Winkelpfades
ausgebildet. Der Winkelpfad weist einen oberen horizontalen Teil 35,
einen unteren horizontalen Teil 34 und einen vertikalen Teil 7 auf, der
mit beiden horizontalen Teilen 34 und 35 in Verbindung ist. Dabei
umfaßt der Winkelpfad gekrümmte Teile 30, 31, 32 bzw. 33, um jegliche
Ansammlung von Blasen in ihm zu verhindern. In einem mittleren Teil
des vertikalen Teils 7 ist ein offenes Ende 6 des Pfades 9 für die
Referenzelektroden-Lösung angeordnet. Der Durchmesser des Proben
pfades ist ungefähr gleich dem des Pfades 9 für die Referenzelektroden-
Lösung. Der untere horizontale Teil 34 des Winkelpfades dient dazu, das
unerwünschte Strömen der Referenselektroden-Lösung von dem offenen
Ende 6 in die Ionen-selektive Elektrode während der Meßzeit zu verhin
dern.
Eine menschliche Blutprobe wird im Betrieb der Durchflußzelle in eine
Probenschale 20 gegeben. Das Ventil 19 wird geöffnet, und dann wird
die Blutprobe mittels der Pumpe 24 von der Probenschale 20 durch das
Einlaßrohr 16 zu dem Probenpfad in der Ionen-selektiven Elektrode 14
und dem Zellkörper 1 gefördert. Wenn der Probenpfad mit der Blut
probe gefüllt ist, wird die Pumpe 24 gestoppt, um das Strömen der
Blutprobe zu beenden. Danach wird das Ventil 19 geschlossen, und die
Pumpen 24 und 26 werden eingeschaltet, um die Referenzelektroden-
Lösung durch den Pfad 9 in das Auslaßrohr 13 zu befördern, worauf
eine elektromotorische Kraft, die von der Konzentration der Kaliumionen
abhängt, die in der Probe enthalten sind, in dem elektrischen Schaltkreis
17 erzeugt wird.
Bei dieser Ausführungsform beträgt die Intervallzeit beim Messen der
Konzentration von Kalium-, Natrium- oder Chlorid-Ionen in der Probe
etwa zwei Minuten, wenn man eine Kombination aus Ionen-selektiver
Elektrode und der Referenzelektrode einsetzt. Die Meßzeit beträgt
weniger als zwei Minuten und eine vorgegebene Zeit wird als Meßzeit
ausgewählt.
Als Referenzelektroden-Lösung wird eine 1molare wäßrige Kaliumchlo
rid-Lösung verwendet. Das spezifische Gewicht der Referenzelektroden-
Lösung ist größer als das der Blutprobe. Wenn der Probenpfad in dem
in Fig. 1 gezeigten Zellkörper 1 ein gerader vertikaler Pfad wäre, wäre
es wahrscheinlich, daß ein Teil der Referenzelektroden-Lösung durch das
offene Ende 6 des Pfads 9 hinabfließt und die Ionen-selektive Elektrode
14 innerhalb einer Zeitdauer von etwa 40 bis 60 Sekunden erreicht, so
daß ein großer Meßfehler verursacht würde. Bei der beschriebenen
Ausführungsform umfaßt der Probenpfad den unteren horizontalen Teil
34, der dazu dient, das unerwünschte Hinabströmen der Referenzelektro
den-Lösung in die Ionen-selektive Elektrode 14 zu unterdrücken. Daher
kann die Länge der Leitung zwischen dem offenen Ende 14 ziemlich
kurz sein. Diese kurze Länge ergibt den Vorteil, daß eine Einsparung
der Menge der einzusetzenden Blutprobe erreicht werden kann. Die
Menge der in dieser Ausführungsform eingesetzten Probe ist höchstens
100 µl. Der Winkelpfad in dem Zellkörper 1 kann ein kleines Volumen
von höchstens 13 µl haben.
Die Konzentration von Kaliumionen im menschlichen Blut beträgt etwa
5 mmol. Wenn der Meßfehler innerhalb etwa 0,1 mmol sein darf, ist das
unerwünschte Fallen der wäßrigen Kaliumchlorid-Lösung auch in einer
Menge von 1/10.000 der gesamten Menge davon nicht zulässig. Wenn
darüber hinaus der Pfad 9 für die Referenzelektroden-Lösung, wie er in
Fig. 2 gezeigt ist, nicht horizontal, sondern bezüglich der Referenzel
ektrode 2 geneigt wäre, dann wäre es wahrscheinlich, daß die Blutprobe
von dem Auslaßrohr 13 herabfließt und die permeable Membran 8
erreicht, so daß eine Salzbrücke nicht gebildet werden kann.
Die beschriebene Durchflußzelle ist so ausgelegt, daß der Pfad 9 für die
Referenzelektroden-Lösung horizontal ist, und daher ist es möglich, das
unerwünschte Fließen der Blutzellen, die in der Probe enthalten sind,
von dem Auslaßrohr 13 zu der Referenzelektrode 2 zu unterdrücken,
auch wenn ein Druckunterschied in diesem System besteht. Auch ist in
dieser Ausführungsform der Winkelpfad so gekrümmt, daß jegliche
Störung des Stroms in dem Pfad und zusätzlich das Auftreten von Blasen
stark unterdrückt werden kann. Auch wenn solche Blasen auftreten
sollten, können sie ohne Schwierigkeiten abgeführt werden.
Der Zellkörper 1 kann durch ein untenstehendes Verfahren gebildet
werden. Eine Form des Winkelpfades, die mit dem Pfad 9 für die
Referenzelektroden-Lösung einstückig ausgebildet ist, wird hergestellt.
Diese Form wird mit einer Schmelzlegierung, z. B. Wismut-Blei-Zinn-
Legierung gefüllt, die einen Schmelzpunkt von etwa 90°C hat, um ein
stabähnliches Element zu bilden, das dieselbe Form wie die Pfade hat.
Das stabähnliche Element wird an einer Form des Zellkörpers 1 befe
stigt, und eine Kunststoff-Formgebung wird ausgeführt, um den Zellkörper
1 zu bilden. Das so erhaltene Zellkörper-Produkt wird erwärmt, um die
darin vorhandene Legierung zu schmelzen und sie abzuführen. Somit
werden die gewünschten Pfade in dem Zellkörper ausgebildet. Die
Innenwände dieser Pfade sind sehr glatt wie eine Spiegeloberfläche und
haben eine sehr geringe Rauheit. Daher können sich kleine Blasen an
solchen glatten Wänden nicht aufhalten bzw. sich dort nicht ablagern.
Claims (3)
1. Durchflußzelle mit einer Referenzelektrode (2), einem Zellkörper
(1), einem Winkelpfad mit sich senkrecht erstreckendem und in den
Einlaß und Auslaß des Zellkörpers (1) senkrecht mündenden Pfad
abschnitten, und mit einer die Verbindung zwischen Winkelpfad und
Referenzelektrode herstellenden Membran (8),
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran
(8) über eine strömende Referenzlösung mit dem Winkelpfad ver
bunden ist, daß der Pfad (9) für diese Referenzlösung senkrecht zu
den senkrecht mündenden Pfadabschnitten des Winkelpfades verläuft,
daß zwischen diesen senkrecht mündenden Pfadabschnitten der
Winkelpfad U-förmig mit horizontalen Pfadabschnitten (34, 35) und
einem vertikalen Pfadabschnitt (7) ausgebildet ist, und daß sich der
Pfad (9) für die Referenzlösung in dem vertikalen Pfadabschnitt (7)
des "U" öffnet.
2. Durchflußzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am
Einlaß eine Ionen-selektive Elektrode (14) direkt mit dem unteren
Teil des Zellkörpers (1) verbunden ist.
3. Durchflußzelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Elektrode (14) eine Kaliumionen-selektive Elektrode ist.
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