DE3827976A1 - Roentgenstrahlungsbilddetektor und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Roentgenstrahlungsbilddetektor und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Röntgenstrahlungsbilddetektor, be
stehend aus Szintillatoren zum Umwandeln von Röntgen- oder Gamma
strahlung in Licht relativ größerer Wellenlänge und Detektoren
zum Umwandeln des Lichtes in elektrische Signale, bei dem
- - die Szintillatoren zumindest eine erste Stirnfläche und mehrere zu dieser Stirnfläche im Winkel angeordnete Seitenflächen auf weisen und stirnseitig der Röntgen- oder Gammastrahlung ausge setzt sind, so daß die Röntgen- oder Gammastrahlung auf ihrem Weg innerhalb der Szintillatoren zunehmend in das Licht umge wandelt wird,
- - das Licht aus jeweils einer ersten der Seitenflächen der Szin tillatoren aus diesen austritt,
- - entlang der ersten Seitenflächen der Szintillatoren die Detek toren derart angeordnet sind, daß sie das austretende Licht so vollständig wie möglich aufnehmen und in ein elektrisches Sing nal umwandeln und
- - die Detektoren in zumindest einer Reihe dicht nebeneinander an geordnet und derart an die Szintillatoren optisch angekoppelt sind, daß sie eine zeilenförmige Ortsauflösung des Röntgen- oder Gammastrahlungsbildes gestatten.
Mit derartigen Röntgenstrahlungsbilddetektoren findet also eine
Bildumwandlung von einem Röntgenstrahlungsbild in ein elektrisch
aufzeichenbares, speicherbares und wiedergebbares Bild statt. Ein
solcher Röntgenstrahlungsbilddetektor wandelt die Röntgenstrah
lungsbilder zeilenförmig um. Jede Bildzeile wird dabei theore
tisch in maximal soviele Bildelemente aufgelöst, wie Detektoren
zum Umwandeln des Lichtes in elektrische Signale vorhanden sind.
Ein derartiger Röntgenstrahlungsbilddetektor ist aus der US-PS
43 03 860 bekannt. Die Szintillatoren dieser bekannten Anordnung
sind alle Bestandteile eines einziges Szintillationskristalles.
Die Ortsauflösung dieser bekannten Anordnung ist von der Dicke
des Szintillationskristalles abhängig, die dieser in Norma
len-Richtung zur Ebene der Detektoren, d.h. etwa rechtwinklig zur
Einfallrichtung der Röntgenstrahlung aufweist. Ein Nachteil die
ser bekannten Anordnung besteht darin, daß das auf jedes Flächen
element der Stirnfläche des Szintillationskristalles einfallende
Röntgenlicht überwiegend zwei oder sogar drei Detektoren zugeord
net wird - je nach Lage dieses Flächenelementes des Szintilla
tionskristalles in Bezug auf die Detektoren - fällt zum Beispiel
das Röntgenlicht im Grenzbereich zwischen zwei benachbarten De
tektoren ein, so wird das umgewandelte Licht zumindest diesen
beiden benachbarten Detektoren zugeordnet. Die Ortsauflösung die
ser bekannten Anordnung läßt also zu wünschen übrig. Ein zwei
ter Nachteil dieser bekannten Anordnung besteht darin, daß die
Nachweiswahrscheinlichkeit mit zunehmender Energie der Röntgen
strahlung spürbar abnimmt. Ein dritter Nachteil dieser bekannten
Anordnung besteht darin, daß nur einige bestimmte Szintillatoren
in ihr verwendbar, denn der Szintillator muß als relativ großer
flacher Kristall vorliegen und eine große Zahl von Detektoren ü
berdecken.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
verbesserten Röntgenstrahlungsbilddetektor der eingangs genannten
Art zu schaffen, der eine besonders gute Ortsauflösung gewährlei
stet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen,
daß die benachbarten Szintillatoren mit seitlichem Abstand von
einander getrennt angeordnet sind und die so voneinander getrenn
ten Flächen zweite Seitenflächen der Szintillatoren bilden,
daß der Röntgenstrahlungsbilddetektor eine Trägerplatte mit von
einander getrennten, in einer Reihe nebeneinander angeordneten,
zumindest einseitig offenen Kammern aufweist, jede Kammer von
einem Szintillator ausgefüllt ist und die Trägerplatte derart
angeordnet ist, daß die ersten Stirnflächen der Szintillatoren
der Röntgen- oder Gammastrahlung aussetzbar sind und die ersten
Seitenflächen der Szintillatoren mit mindestens einem Detektor
optisch koppelbar sind, und
daß die Kammern derart in der Trägerplatte angeordnet sind, daß
aus dem Material der Trägerplatte Stegwände gebildet werden und
die Stegwände benachbarte Szintillatoren voneinander trennen. Bei
einer praktischen Ausführungsform der Erfindung werden sich die
Szintillatoren und dementsprechend die Stegwände der Trägerplatte
vorzugsweise etwa parallel zur Einfallrichtung der Röntgen- oder
Gammastrahlen erstrecken.
Durch die Erfindung wird unter anderem als Vorteil erreicht, daß
- - die Ortsauflösung der Anordnung im wesentlichen nur noch von der Ortsauflösung der Detektoren zum Umwandeln des Lichtes in elektrische Signale und gegebenenfalls von der Energie der ein fallenden Strahlung abhängt,
- - auch bei relativ hoher Energie der einfallenden Strahlung die Nachweiswahrscheinlichkeit dieser Strahlung durch Vorsehen ent sprechend großer Einfallquerschnitte bzw. Längen der Szintilla torelemente der Szintillatoren ausreichend, insbesondere vor gebbar ist,
- - die verschiedensten Materialien für Szintillatoren - bei einfa cher Herstellung der Szintillatoren selbst - verwendbar sind.
Unter einem "Szintillator" wird im Sinne der Erfindung ein Körper
mit bestimmten äußeren Abmessungen aus szintillierendem Material
verstanden. Da erfindungsgemäß jede Kammer von einem Szintillator
ausgefüllt ist, entsprechen die Abmessungen der Szintillatoren
den Abmessungen der sie jeweils aufnehmenden Kammer. Die Konsi
stenz des Szintillators kann dabei grundsätzlich beliebig sein -
also auch flüssig oder pulverförmig - entscheidend ist nur, daß
der Szintillator die von der Kammer vorgegebenen Abmessungen und
seine Position in der zugehörigen Kammer beibehält.
Prinzipiell sind alle verfügbaren Szintillationsmaterialien ver
wendbar. Für Röntgenanwendungen bieten sich an:
Übliche kristalline Szintillatoren, z.B. dotiertes NaJ, CsJ, CsF, LiJ etc., alle pulverförmigen Materialien, auf Zn Basis und Seltene Erden sowie auch pulverförmige Leuchtstoffe entsprechend der nachfolgenden Tabelle wie sie z.B. unter dem Warenzeichen LUMILUX im Handel erhältlich sind:
Übliche kristalline Szintillatoren, z.B. dotiertes NaJ, CsJ, CsF, LiJ etc., alle pulverförmigen Materialien, auf Zn Basis und Seltene Erden sowie auch pulverförmige Leuchtstoffe entsprechend der nachfolgenden Tabelle wie sie z.B. unter dem Warenzeichen LUMILUX im Handel erhältlich sind:
LUMILUX Gelb F
LUMILUX Rot FFL
LUMILUX Grün R 20
LUMILUX CWR C 50 R
LUMILUX CWR C 120 R
LUMILUX CWR C 180 R
LUMILUX Grün RGS-10
LUMILUX Grün RGS-3 4
LUMILUX Weiß RY
LUMILUX Blau RBA-10
LUMILUX Blau B 37
LUMILUX Grün B 1-10
LUMILUX Gelbgrün B 20-4 B
LUMILUX Rot FFL
LUMILUX Grün R 20
LUMILUX CWR C 50 R
LUMILUX CWR C 120 R
LUMILUX CWR C 180 R
LUMILUX Grün RGS-10
LUMILUX Grün RGS-3 4
LUMILUX Weiß RY
LUMILUX Blau RBA-10
LUMILUX Blau B 37
LUMILUX Grün B 1-10
LUMILUX Gelbgrün B 20-4 B
Das Ausfüllen der Kammern kann u. a. erfolgen durch: Einschmelzen
unter hoher Temperatur bei den kristallinen Materialien, Einbrin
gen des trockenen Pulvers durch Rütteln, Einsedimentieren des in
Wasser oder einem organischen Lösungsmittel aufgeschwemmten
Leuchtstoffs. Letztere Mischung kann ein Bindemittel zugesetzt
sein. Das Bindemittel könnte wiederum ein wasserlöslicher
kristalliner Szintillator sein.
Als erfindungsgemäß verwendbare Detektoren zum Umwandeln des in
den Szintillatoren durch Umwandlung entstandenen Lichtes in elek
trische Signale eignen sich unter anderem Fotodioden, die mit
sehr kleinen Abmessungen nebeneinander angeordnet sein können,
und zum Beispiel auch in der erwähnten US-PS 43 03 860 beschrie
ben und zum Beispiel auch als CCD-Anordnungen bekannt sind. Zum
Beispiel können 1024 solcher Fotodioden auf einer Länge von nur
etwa 25 mm nebeneinander angeordnet werden; sie weisen dann eine
Breite von etwa 0,025 mm und eine Länge von zur Zeit 0,025 mm bis
2,5 mm auf.
Die seitlichen Abstände benachbarter Szintillatoren sind so groß
wie die Breite der sie voneinander trennenden Stegwände der die
Szintillatoren aufnehmenden Trägerplatte. Durch Verwendung geeig
neter Materialien für die Trägerplatte, wie z.B. das hierfür be
vorzugte Silizium - aber auch Glas, Keramik etc. - und die Aus
wahl eines geeigneten Herstellungsverfahrens für die erfindungs
gemäßen, in der Trägerplatte zur Aufnahme der Szintillatoren vor
gesehenen Kammern, wie z.B. das Herstellen solcher Kammern in
Form von durch Sägen hergestellten Nuten, oder im Ätzverfahren
hergestellten Kammern, können außerordentlich schmale Stegwände
realisiert werden, z.B. in einer Breite von 5 bis 10 µm. Bei
mechanischer Bearbeitung der Trägerplatte mit einer Säge lassen
sich durch Verwendung geeigneter Sägeblattprofile verschiedenste
Querschnitte der Sägespur erreichen. Mit sogenannten Wafersägen,
bei denen schnellaufende mit Diamantstaub belegte Sägeblätter
verwendet werden, lassen sich rechteckförmige Vertiefungen mit
Aspektverhältnissen (Breite/Tiefe) unterhalb von 0,1 bei Schnitt
breiten unterhalb von 50 µm erreichen. Dieses Verfahren eignet
sich für verschiedene Materialien, wie z.B. Silizium, Glas, Kera
mik, etc. Naßchemische anisotrope Ätzung von einkristallinem
Substratmaterial ist besonders geeignet bei der Verwendung von
Silizium.
Die Stegwände bilden nicht nur die Wandungen benachbarter Kam
mern, sondern sie verhindern - bei entsprechender Materialauswahl
- auch das Austreten des in der Kammer durch Umwandlung erzeugten
Lichtes an anderen Seitenflächen des Szintillators als der mit
dem Detektor optisch gekoppelten Seitenfläche des Szintillators.
Hierdurch wird eine wesentliche Verbesserung der Ortsauflösung im
Vergleich zu der aus der US-PS 43 03 860 bekannten Anordnung er
reicht. Auch für diesen Zweck hat sich Silizium als Material für
die Trägerplatte als besonders vorteilhaft erwiesen.
Die äußere Form der Szintillatoren und - dementsprechend - die
Form der Wandungen der Kammern in der Trägerplatte kann grund
sätzlich frei gewählt werden. Jeder Szintillator muß lediglich
eine Eintrittsfläche für die Röntgen- oder Gammastrahlung und ei
ne Austrittsfläche für das durch Umwandlung entstandene Licht für
dessen Übertritt in einen Detektor aufweisen, wobei die erwähnte
Eintrittsfläche und die erwähnte Austrittsfläche einen Winkel
miteinander bilden, vorzugsweise einen Winkel von etwa 90°, und
wobei zumindest die Austrittsfläche eine längliche Form hat, d.h.
länger als breit ist, wobei die Breite der Eintrittsfläche im we
sentlichen der Breite der Austrittsfläche entspricht, während die
Höhe der Eintrittsfläche in der Regel nur so groß wie die Breite
der Eintrittsfläche ist, also wesentlich geringer als die Länge
der Austrittsfläche. Aus diesen Forderungen ergibt sich ein lang
gestreckter Szintillator, der zumindest eine erste Stirnfläche
aufweist, die als Eintrittsfläche dient und der eine erste Sei
tenfläche aufweist, die als Austrittsfläche dient. Zur Erzielung
einer möglichst großen Nachweiswahrscheinlichkeit und bestmögli
chen Ortsauflösung empfiehlt sich ein Szintillator in Quaderform
mit vorzugsweise nahezu quadratischem Querschnitt; optimal ist
ein solcher Querschnitt, wenn zwei benachbarte Ecken - wie bei
einem "U" - abgerundet sind, wobei die runden Kanten der Aus
trittsfläche jedes Szintillators gegenüberliegen. Ein solcher
quaderförmiger Szintillator hat eine erste und eine zweite Stirn
fläche, wobei die Röntgen- oder Gammastrahlung allerdings nur an
einer, hier als erste bezeichnete Stirnfläche in den Szintillator
eintritt. Von den vier Seitenflächen eines solchen Quaders hat
nur eine einzige die Funktion der hier als erste Seitenfläche be
zeichneten Austrittsfläche für das umgewandelte Licht, während
die übrigen Seitenflächen an das Material der Trägerplatte an
grenzen. Demnach befindet sich die Austrittsfläche an der minde
stens einen in Bezug auf die Trägerplatte offenen Fläche jeder
Kammer.
Die Kammern können an ihren stirnseitigen Enden offen oder ge
schlossen sein. An den, den Eintrittsflächen der Szintillatoren
zugeordneten Stirnflächen, sollten die Kammern allerdings nur
dann ebenfalls offen sein, wenn das Material der Trägerplatte nur
unzureichend von der Röntgen- oder Gammastrahlung durchdringbar
ist. In diesem Sinne stellen die erfindungsgemäßen Kammern paral
lel nebeneinander angeordnete Ausnehmungen in einer Oberfläche
der Trägerplatte dar. Sofern beide Stirnflächen der Kammern offen
sind, werden diese Kammern nachfolgend als "Nuten" bezeichnet,
wie sie etwa durch Sägen mit länglichen Sägeblättern herstellbar
sind. Bei stirnseitig geschlossenen Kammern würden diese vorzugs
weise durch ein Ätzverfahren hergestellt.
Grundsätzlich ist es denkbar, daß sich nur ein Teil der Kammern
parallel zur Einfallrichtung der Röntgen- oder Gammastrahlen er
strecken, während andere Kammern einen zunehmend größer werdenden
Winkel mit dieser Einfallrichtung bilden; dies ist bereits aus
der US-PS 43 03 860 bekannt. Vorzugsweise erstrecken sich die
Kammern aber alle im wesentlichen parallel zur Einfallrichtung
der Röntgen- oder Gammastrahlen.
Die bestmögliche Ortsauflösung des erfindungsgemäßen Röntgen
strahlungsbilddetektors wird dann erreicht, wenn der Mittenab
stand benachbarter Kammern gleich dem Mittenabstand benachbarter
Detektoren ist.
Ein erfindungsgemäßer Röntgenstrahlungsbilddetektor ist zeilen
förmig aufgebaut, so daß nur eine entsprechend große Bildzeile
eines Röntgenstrahlungsbildes zeitgleich erfaßt werden kann. Soll
hingegen ein zweidimensionales Röntgenstrahlungsbild erfaßt wer
den, so muß der Röntgenstrahlungsbilddetektor quer zu seiner Zei
lenerstreckung relativ zu dem Röntgenstrahlungsbild bewegt wer
den. In diesem Fall wird die Ortsauflösung in der Bewegungsrich
tung durch die Dicke der Szintillatoren bestimmt, d.h. ihre Ab
messung parallel zur Normalen-Richtung ihrer Lichtaustrittsflä
che. Je geringer diese Dicke ist, um so höher kann zwar die Orts
auflösung sein, doch um so geringer ist dann auch die Nachweis
wahrscheinlichkeit für die einfallenden Röntgen- oder Gammastrah
len. Insofern stellt ein quadratischer Querschnitt der Eintritts
fläche jedes Szintillators in der Regel den bestmöglichen Kompro
miß dar. Wenn die Energie der nachzuweisenden Röntgen- oder Gam
mastrahlung besonders hoch ist, z.B. oberhalb 1 MeV, so empfiehlt
es sich, als Mittenabstand benachbarter Kammern ein ganzes Viel
faches des Mittenabstandes benachbarter Detektoren sowie auch ei
ne entsprechend große Szintillatordicke auszuwählen.
Die optische Kopplung zwischen den Szintillatoren und den Detek
toren kann, wie in der US-PS 43 03 860 beschrieben, mittels eines
entsprechenden Kittes unter unmittelbarer Zusammenfügung beider
Teile erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Kopplung aber unter Zwi
schenfügung einer sogenannten Fiberglasoptik, wie sie unter ande
rem in der EP 01 43 205 A1 beschrieben wurde. Eine solche Fiber
glasoptik besteht aus einer Vielzahl enggebündelter lichtleiten
der Fasern, die jeweils eine gemeinsame Lichteintritts- und
Lichtaustrittsebene bilden. Die einzelnen lichtleitenden Fasern
haben also die Eigenschaft zum räumlich differenzierten gerichte
ten Weiterleiten von Licht von der stirnseitigen Eintrittsfläche
bis zur Austrittsfläche an dem anderen Stirnende. Eine solche Fi
berglasoptik erleichtert nicht nur den Austausch etwa defekter
Einzelelemente des Röntgenstrahlungsbilddetektors, sondern ermög
licht es, die Szintillatoren von den Detektoren soweit zu beab
standen, daß die Detektoren von der Röntgen- oder Gammastrahlung
wirkungsvoll abgeschirmt werden können.
Ein erfindungsgemäßer Röntgenstrahlungsbilddetektor wird vorzugs
weise dadurch hergestellt, daß zunächst die Kammern von ihrer of
fenen Seitenfläche her durch Sägen oder Ätzen in die Trägerplatte
eingebracht und nachfolgend mit je einem Szintillator ausgefüllt
werden und schließlich die Trägerplatte an der offenen Seite ih
rer Kammern mit den Detektoren optisch gekoppelt wird. Die Trä
gerplatte dient also als (Negativ)-Form zum Herstellen der Szin
tillatoren, ferner als Arbeitshilfe zum einfachen und lagegenauen
Zuordnen der Szintillatoren zu den Detektoren und schließlich als
Abschirmung der Szintillatoren gegen Lichtaustritt an denjenigen
Seitenflächen. an denen ein solcher Lichtaustritt unerwünscht
ist.
Erfindungsgemäße Kammern haben eine Länge von mindestens 1,0 mm,
vorzugsweise mindestens 2 mm, eine Breite zwischen 0,005 und 0,5
mm, vorzugsweise zwischen 0,025 und 0,1 mm, und eine Tiefe zwi
schen 0,001 und 1,0 mm, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 mm.
Die Breite der zwischen den Kammern gebildeten Stege aus dem Ma
terial der Trägerplatte sollte so gering wie möglich sein. Der
zeit sind Stege mit einer minimalen Dicke von 0,005 mm realisier
bar.
Die vorgenannten, erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile bzw.
Verfahrensschritte unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption bzw. den Verfahrensbe
dingungen keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so daß die in
dem jeweiligen Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien unein
geschränkt Anwendung finden können. Weitere Einzelheiten, Merkma
le und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der
eine bevorzugte Ausführungsform und Herstellungsweise eines er
findungsgemäßen Röntgenstrahlungsbilddetektors dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Röntgenstrahlungsbilddetektor in
perspektivischer Ansicht einer Stirnfläche - schematisiert
und zum Teil aufgebrochen -;
Fig. 2 von einem erfindungsgemäßen Röntgenstrahlungsbilddetektor
eine Trägerplatte mit zwei unterschiedlichen Kammern -
ausschnittsweise - ;
Fig. 3 von einem weiteren Röntgenstrahlungsbilddetektor Stirnan
sichten einer Trägerplatte mit verschieden großen Szintil
latoren, sowie
Fig. 4 eine schematische Darstellung der nacheinanderfolgenden
Arbeitsschritte beim Herstellen der Kammern in einer
Trägerplatte.
Der Röntgenstrahlungsbilddetektor gemäß Fig. 1 besteht aus Szin
tillatoren 1 zum Umwandeln von Röntgen- oder Gammastrahlung in
Licht, insbesondere sichtbares Licht sowie aus Detektoren 2 zum
Umwandeln des von den Szintillatoren 1 ausgesandten Lichtes in e
lektrische Signale in Form einer Fotodiodenreihe und schließlich
einer Fiberglasoptik 3 µm räumlich differenzierten Weiterleiten
des von den Szintillatoren 1 ausgestrahlten Lichtes auf die den
einzelnen Szintillatoren zugeordneten Detektoren 2. Letztlich be
steht der Röntgenstrahlungsbilddetektor noch aus einer Träger
platte 4, welche die Szintillatoren 1 aufnimmt.
Wie im einzelnen der Fig. 2 näher entnehmbar, weist die flache,
beispielsweise 0,8 mm starke Trägerplatte 4 in ihre Oberfläche 4 A
durch Sägen oder Ätzen eingebrachte Kammern 5 auf, die mit je ei
nem Szintillator 1 ausgefüllt ist. Die in Fig. 2 unten darge
stellte Kammer ist - im Gegensatz zu der darüber dargestellten
Kammer - noch nicht von einem Szintillator ausgefüllt und ledig
lich an ihrer linken Stirnfläche 5 B offen, während sie an der ge
genüberliegenden Stirnfläche (in der Figur rechts) geschlossen
ist. Demgegenüber ist die darüberliegend dargestellte Kammer eine
durch Sägen hergestellte Nut mit etwa quadratischem Querschnitt;
diese Kammer ist an beiden Stirnflächen 5 B sowie in der Oberflä
che 4 A der Tragplatte 4 offen und bereits mit einem Szintillator
1 gefüllt. Üblicherweise sind natürlich alle Kammern in einer
Trägerplatte in gleicher Weise hergestellt, geformt und mit je
einem Szintillator ausgefüllt. Auf diese Weise ist zumindest eine
als Eintrittsfläche dienende erste Stirnfläche 1 B (siehe Fig. 1
und 3) sowie eine als Austrittsfläche dienende erste Seitenflä
che 1 A jedes Szintillators nicht vom Material der Trägerplatte 4
abgedeckt. Demgegenüber sind die zweiten Seitenflächen 1 C vom Ma
terial der Trägerplatte 4 abgedeckt. Zwischen benachbarten Szin
tillatoren 1 bzw. Kammern 5 bleiben Stegwände 4 B aus dem Material
der Trägerplatte 4 stehen.
Aus Fig. 3 ist schließlich entnehmbar, wie eine Detektorenanord
nung 2 A mit Detektoren 2 ohne Zwischenfügung einer Fiberglasoptik
lediglich mit einer Zwischenlage von optischem Kitt 6 mit einer
Trägerplatte 4 und den von ihr aufgenommenen Szintillatoren 1 op
tisch gekoppelt sein kann. Die vier dargestellten Ausführungsva
rianten zeigen von links nach rechts: Erstens eine Anordnung für
höchste Ortsauflösung auch für zweidimensionale Röntgenstrah
lungsbilder, zweitens eine Anordnung für höchste Ortsauflösung
bei zeilenförmigen Röntgenstrahlungsbildern, bei der die Kammern
5 besonders tief, d.h. die Szintillatoren im Vergleich zu ihrer
Breite besonders dick sind; drittens und viertens Anordnungen für
geringere Ortsauflösungen, aber geeignet für Röntgen- oder Gamma
strahlungen besonders hoher Energie. Ganz links ist noch ein
Szintillator mit U-förmigem Querschnitt dargestellt.
Aufgrund der Kristallsymmetrie eignet sich für die Trägerplatte
besonders Silizium mit (110)-Oberflächenorientierung. Hier
verlaufen einige der ätzbegrenzenden Kristallwände senkrecht zur
Oberfläche, so daß sich Kanäle (Kammern) mit rechteckigem Quer
schnitt und sehr hohem Aspektverhältnis herstellen lassen. Das
Aspektverhältnis kann deutlich kleiner als 1/50 sein. Die Öffnung
der Kanäle wird dabei im wesentlichen durch die begleitenden
Lithographieschritte bestimmt und kann bis in den sub-µm Bereich
hineinragen. Der Prozeßablauf zur Herstellung der Kanäle in Sili
ziumsubstraten mit den Methoden der Mikromechanik ist in Fig. 4
schematisch dargestellt. Er besteht aus folgenden Einzelschrit
ten:
- a) (110) -Siliziumwafer 7 als Substrat;
- b) Abscheiden einer Passivierungsschicht 8 (z.B. Si-Nitrid), vorzugsweise auch auf der Kristallunterseite,
- c) Beschichten mit Fotolack 9;
- d) Strukturierung des Lacks durch einen Lithographieschritt;
- e) Ätzen der Passivierungsschicht in den lackfreien Gebieten 10;
- f) Anisotropes Ätzen des Substratmaterials (hier eignen sich beispielsweise Ätzflüssigkeiten auf der Basis von KOH-Wasser Gemischen).
Als alternative Herstellungsverfahren zur Herstellung von Kammern
werden weiter empfohlen:
- - Photonenunterstützte naßchemische Ätzprozesse. Hierunter sind Ätzprozesse zu verstehen, die durch photolytische und/oder photothermische Prozesse bestimmt werden. Unter Zuhilfenahme einer geeigneten Lichtquelle und Beleuchtungseinrichtung ist das geätzte Muster das Abbild des belichteten Bereiches.
- - Röntgentiefenlithographie und galvanische Abformung (LIGA). Diese Technik nutzt die große Tiefenschärfe von Synchroton strahlung, um dicke Lackschichten zu belichten. Nach dem Ent wickeln können die lackfreien Gebiete mit galvanischen Metho den mit einem Metall aufgefüllt werden, so daß nach dem Ent fernen des Lackes die Metallstrukturen zurückbleiben.
- - Trockenätzprozesse. Diese sind geeignet, tiefe Strukturen in Silizium zu erzeugen. Zunächst wird die gewünschte laterale Form der Kammern durch Fotolithographieprozesse auf die Sili ziumscheibe bzw. auf eine ätzresistente Zwischenschicht über tragen. Diese Zwischenschicht schützt das darunterliegende Substratmaterial vor dem Angriff während des Ätzvorganges. Bei guter Prozeßführung lassen sich so Ätzgruben (Kammern) erzeu gen, die durch nahezu senkrecht zur Oberfläche verlaufende Seitenwände gekennzeichnet sind.
Bezugszeichenliste
1 Szintillatoren
1 A erste Seitenfläche (Austrittsfläche)
1 B erste Stirnfläche (Eintrittsfläche)
1 C zweite Seitenfläche
2 Detektoren
2 A Diodenanordnung
3 Fiberglasoptik
4 Trägerplatte
4 A Oberfläche
4 B Stegwand
5 Kammer
6 optischer Kitt
7 Si-Wafer
8 Passivierungsschicht
9 Fotolack
10 lackfreie Gebiete
1 A erste Seitenfläche (Austrittsfläche)
1 B erste Stirnfläche (Eintrittsfläche)
1 C zweite Seitenfläche
2 Detektoren
2 A Diodenanordnung
3 Fiberglasoptik
4 Trägerplatte
4 A Oberfläche
4 B Stegwand
5 Kammer
6 optischer Kitt
7 Si-Wafer
8 Passivierungsschicht
9 Fotolack
10 lackfreie Gebiete
Claims (10)
1. Röntgenstrahlungsbilddetektor, bestehend aus Szintillatoren
(1) zum Umwandeln von Röntgen- oder Gammastrahlung in Licht
relativ größerer Wellenlänge und Detektoren (2) zum Umwandeln
des Lichtes in elektrische Signale, bei dem
- - die Szintillatoren (1) zumindest eine erste Stirnfläche (1 B) und mehrere zu dieser Stirnfläche im Winkel angeordne te Seitenflächen (1 A und 1 C) aufweisen und stirnseitig der Röntgen- oder Gammastrahlung ausgesetzt sind, so daß die Röntgen- oder Gammastrahlung auf ihrem Weg innerhalb der Szintillatoren (1) zunehmend in das Licht umgewandelt wird,
- - das Licht aus jeweils einer ersten der Seitenflächen (1 A) des Szintillators (1) aus diesem austritt,
- - entlang der ersten Seitenflächen (1 A) der Szintillatoren (1) die Detektoren (2) derart angeordnet sind, daß sie das austretende Licht so vollständig wie möglich aufnehmen und in ein elektrisches Signal umwandeln und
- - die Detektoren (2) in zumindest einer Reihe dicht nebenein
ander angeordnet sind und derart an die Szintillatoren (1)
optisch gekoppelt sind, daß sie eine zeilenförmige Ortsauf
lösung des Röntgen- oder Gammastrahlungsbildes gestatten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die benachbarten Szintillatoren (1) mit seitlichem Ab stand voneinander getrennt angeordnet sind und die so vonein ander getrennten Flächen zweite Seitenflächen (1 C) der Szin tillatoren (1) bilden
daß der Röntgenstrahlungsbilddetektor ferner eine Trägerplat te (4) mit voneinander getrennten, in einer Reihe nebeneinan der angeordneten, zumindestens einseitig offenen Kammern (5) aufweist, jede Kammer (5) von einem Szintillator (1) ausge füllt ist und die Trägerplatte (4) derart angeordnet ist, daß die ersten Stirnflächen (1 B) der Szintillatoren (1) der Rönt gen- oder Gammastrahlung aussetzbar sind und die ersten Sei tenflächen (1 A) der Szintillatoren (1) mit mindestens einem Detektor (2) optisch koppelbar sind und
daß die Kammern (5) derart in der Trägerplatte (4) angeord net sind, daß aus dem Material der Trägerplatte (4) Stegwän de (4 B) gebildet werden und die Stegwände (4 B) benachbarte Szintillatoren (1) voneinander trennen.
2. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trägerplatte (4) aus Silizium besteht.
3. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Kammern (5) parallel zueinan
der angeordnet sind.
4. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kammern (5) im we
sentlichen parallel zur Einfallrichtung der Röntgen- oder
Gammastrahlen erstrecken.
5. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (5) zumindest in
der Einfallebene der Röntgen- oder Gammastrahlen offene
Stirnflächen (5 B) aufweisen.
6. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabstand benachbar
ter Kammern (5) gleich dem Mittenabstand benachbarter Detek
toren (2) ist.
7. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittenabstand benachbar
ter Kammern (5) gleich einem ganzen Vielfachen des Mitten
abstandes benachbarter Detektoren (2) ist.
8. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Szintillatoren (1) unter
Zwischenfügung einer Fiberglasoptik (3) mit den Detektoren
(2) optisch gekoppelt sind.
9. Röntgenstrahlungsbilddetektor nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Kammern (5)
mindestens 1,0 mm, die Breite der Kammern (5) zwischen 0,005
und 0,5 mm und die Tiefe der Kammern (5) zwischen 0,001 und
1,0 mm beträgt.
10. Verfahren zum Herstellen eines Röntgenstrahlungsbilddetek
tors nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammern durch Sägen oder Ätzen in die Trägerplatte ein
gebracht und nachfolgend mit je einem Szintillator ausge
füllt werden und schließlich die Trägerplatte an der offenen
Flachseite ihrer Kammern mit den Detektoren optisch gekop
pelt wird.
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DE3827976A DE3827976C2 (de) | 1988-08-18 | 1988-08-18 | Verfahren zum Herstellen eines Röntgenstrahlungsbilddetektors |
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- 1988-08-18 DE DE3827976A patent/DE3827976C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3827976C2 (de) | 1993-10-07 |
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