DE3826397A1 - Saatgutablage-synchronisierungseinrichtung fuer schnellfahrende landwirtschaftliche saemaschinen - Google Patents
Saatgutablage-synchronisierungseinrichtung fuer schnellfahrende landwirtschaftliche saemaschinenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01C—PLANTING; SOWING; FERTILISING
- A01C7/00—Sowing
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für landwirt
schaftliche Sämaschinen zur Aussaat von Einzelkörnern
in möglichst gleichmäßigen Kornabständen bei hohen
Fahrgeschwindigkeiten.
Die Leistung einer Sämaschine (Aussaatfläche/Zeit)
wird bestimmt vom Produkt Saatbreite mal Fahrgeschwindig
keit v S .
Die Sämaschinenbreite ist in der Regel begrenzt
durch den maschinentechnischen Aufwand, die Manövrier
fähigkeit und auch durch die zulässigen Breiten im
öffentlichen Straßenverkehr.
Die Grenzen der Fahrgeschwindigkeit v S sind gegeben
- 1. durch die Schlepperleistung
- 2. die Kinetik der Saatfurchenpflügung und -Abdeckung
- 3. die Führungsgenauigkeit durch den Fahrer (Spurgenauigkeit)
- 4. die Ablagegenauigkeit der Körner.
Die Voraussetzungen 1. und 3. sind heute bis zu
möglichen Fahrgeschwindigkeiten von ca. 20 km/h gegeben;
durch Andruckrollen mit starken Bodendruck-Federn
ist auch die Voraussetzung 2. physikalisch lösbar.
Nur die Ablagegenauigkeit begrenzt bei den gegenwärtig
eingesetzten Sämaschinen die Fahrgeschwindigkeit deutlich:
in der Regel wird die Ablagegenauigkeit ab 10 km/h so mangelhaft, daß mit erheblichen Ertragsverlusten zu rechnen ist.
in der Regel wird die Ablagegenauigkeit ab 10 km/h so mangelhaft, daß mit erheblichen Ertragsverlusten zu rechnen ist.
Der Grund für die Ablage-Ungenauigkeit bei hohen
Fahrgeschwindigkeiten liegt darin, daß kleinste
Unterschiede in der Kornform bereits zu einigen
tausendstel Sekunden Zeitstreuung bei der Kornab
lösung im Saatgutspender (1) führen; und weiter,
daß die Geschwindigkeit v K der Körner im Führungs
kanal (3) bis zur Ablagestelle (2) durch zufällige
Zusammenstöße mit der Wandung des Kanals (3)
- oder durch unterschiedliche Mitnahmekräfte
in einem eventuell vorhandenen Förderluftstrom
so sehr streut, daß die Ablageabweichung in die
Größenordnung des Soll-Ablage-Abstandes selbst
kommen kann.
Ein Zahlenbeispiel soll das verdeutlichen:
Bei einer Fahrgeschwindigkeit v S = 18 km/h = 5 m/s
und einem Soll-Kornabstand in der Saatfurche von
X s = 20 cm ist die Soll-Ablageperiode
T s = X s /v S = 40 ms.
Die normale Fallzeit durch die Erdbeschleunigung
g = 9,8 m/s2 beträgt aber z. B.
t 02 =
= 40 ms für y = 7 mm; 140 ms für y = 10 cm;
320 ms für y = 0,5 m und 452 ms für y = 1 m.
In einem z. B. 1 m langen Fallrohr kann durch Wand
berührungen leicht eine Streuung der mittleren
Geschwindigkeit und damit der Laufzeit t 02 von
ca. 10% entsprechend einer Ablagezeit-Ungenauigkeit
von Δ T 2 = 40 ms auftreten. Dies entspricht einer
Abstandsungenauigkeit von Δ X 2 = 20 cm und ist
damit so groß wie der Soll-Abstand X s selbst.
Eine Möglichkeit die Streuungen der Fallzeit t 02
zu unterdrücken, besteht darin, den Saatkornspender (1)
so dicht wie möglich über der Saatfurche zu positio
nieren (z. B. y 02 ≲ 15 cm) und die Windschutzummantelung
des Kanals (3) so weit auszuformen, daß praktisch kein
Kontakt des Kornes mit der Wandung von (3) stattfinden
kann.
Dabei gibt es jedoch ein anderes Problem: Das Korn
hat eine horizontale Geschwindigkeitskomponente, die
der Fahrgeschwindigkeit v S entspricht, und die beim Auf
treffen auf der Saatfurche unweigerlich zu unkontrollier
tem Vorwärtsrollen führt, wenn das Korn nicht sofort
nach dem Auftreffen von der Erde zugedeckt wird.
Es hat sich deshalb für höhere Fahrgeschwindigkeiten
v S < 6 km/h als günstig herausgestellt, dem Korn
z. B. durch eine pneumatische Beschleunigungs
einrichtung eine Geschwindigkeitskomponente gegen
die Fahrtrichtung zu erteilen, deren Betrag mindestens
gleich der Fahrgeschwindigkeit v S ist.
So fällt das Korn bezogen auf die Erde senkrecht
nach unten oder mit einer Komponente in Richtung
Andruckrolle (7), so daß es eher nach hinten rollt,
wo es jedoch sofort von der Erde zugedeckt wird.
Da die von der Pflugschar (9) z. B. 10 cm angehobene
Erde im freien Fall erst nach ca. 140 ms, also bei
v S = 5 m/s erst nach 0,7 m wieder im freien Fall
zurückfallen würde, muß dieser Vorgang durch
Leiteinrichtungen (10) und vorteilhafterweise
mehrere Andrucksrollen (7) beschleunigt werden.
Diese Rückbeschleunigung erfordert zwar zusätzliche
Energie, die von der Zugmaschine aufgebracht werden
muß. Sie ist jedoch bei günstiger Auslegung der
Leitbleche (10) und der Andrucksrollen (7) - welche
auch zur Unterstützung des Andruckeffektes zusätzlich
über die Achse angetrieben sein können - kleiner als
die sowieso aufzubringende Energie zum Aufpflügen
der Saatfurchen.
Injektoreinrichtungen, die das Einzelkorn im günstigen
Neigungswinkel zur Erde und an der richtigen Stelle (2)
in der Saatfurche deponieren sollen, sind in den
Patentschriften DE 29 34 121 A1 und auch z. B. in
G 81 08 744 und in einem britischen Patent GB-PS 9 37 519
beschrieben.
Diese Patentschriften beschäftigen sich meist auch mit
einer besonderen Ausgestaltung des Einzelkornspenders
(1). Den dort vorgestellten Säverfahren ist gemeinsam,
daß zwar Ablageungenauigkeiten durch Vor-Rollen der
Saatkörner verhindert werden, daß jedoch die Zeit
streuungen bei der Abgabe der Körner im Kornspender (1)
und auf der Fallstrecke (3) nicht mehr korrigiert werden
und damit eine bei hohen Geschwindigkeiten erhebliche
Rest-Ablageungenauigkeit erhalten bleibt.
Ein Schritt zur Verbesserung der zeitlichen Synchroni
sation der Kornablage an der Ablagestelle (2) stellt
die US-Patentschrift 33 03 801 dar.
Dabei gelangt der Samen aus einer Vereinzelungseinrichtung
(1) in ein Fallrohr (3). Am unteren Ende des Fallrohres
ist eine Auffangeinrichtung für die Körner angebracht,
welche die Körner mit mechanischen Mitteln taktweise
und synchronisiert mit der Vereinzelungseinrichtung (1)
zur Ablagestelle (2) in die Erdfurche abgibt.
Obwohl diese Vorrichtung geeignet ist, Zeitstreuungen
der Kornabgabe der Vereinzelungsvorrichtung (1) und
Laufzeitstreuungen im Fallrohr (3) auszugleichen,
löst sie doch nicht selbstverständlich (ohne weitere
Maßnahmen) das Problem des Verrollens in der Furche,
ist empfindlich gegen starke mechanische Erschütterungen
des gesamten Ablagegerätes, wie sie bei schneller Fahrt
unweigerlich auftreten, und ist verhältnismäßig
kompliziert durch zusätzliche mechanisch bewegte Teile
am Ende des Fallrohres (3).
Eine andere Möglichkeit, Ablagefehler durch Fallzeit
streuungen im Fallrohr (3) und durch Verrollen in der
Saatfurche klein zu halten, ist in der Patentschrift
DE 36 37 530 C1 beschrieben. Hier wird das Einzelkorn auf
möglichst kurzem Weg in eine zentrierende Ablageeinrichtung
geleitet, von wo aus es mit einem kurzzeitigen Fluidstoß
(Druckluftstoß) beschleunigt in die Furche abgegeben
wird. Die Fluidstöße sind synchronisiert mit der Korn
abgabe der Vereinzelungseinrichtung (1).
Diese Einrichtung vermag die Ablageungenauigkeit klein
zu halten unter der Voraussetzung, daß der Weg des Kornes
von der Vereinzelungseinrichtung (1) zur Ablagestelle (2)
möglichst klein gehalten werden kann.
Diese Voraussetzung ist jedoch aus konstruktiven Gründen
nicht einfach zu erfüllen.
Außerdem geben Unterschiede der Zwischenlagerungs
position hervorgerufen durch unterschiedliche Korn
formen und -größen, welche wiederum unterschiedliche
Anfangsbeschleunigungen beim Fluidstoß zur Folge haben,
trotzdem noch zu Ablageungenauigkeiten Anlaß.
Die hier vorgestellte erfindungsgemäße Idee geht nun
von folgenden Voraussetzungen aus:
Ein im wesentlichen beliebig ausgeführter Saatkornspender
(Vereinzelungseinrichtung) (1) nach einem der vorhandenen
praktisch brauchbaren Vorschläge, vorzugsweise jedoch
ein Saatkornspender, der das Saatgut bereits z. B. mittels
Druckluft beschleunigt in ein Leitrohr (3 a) abgibt,
existiere bereits. Dieser Saatkornspender kann durchaus
eine verhältnismäßig große Entfernung von der Ablagestelle
(2) haben, z. B. bis ca. 1 m.
Diese Vereinzelungsvorrichtung (1) soll jedoch über
z. B. eine mechanische Welle oder über einen mechanischen
oder elektrischen Fühler ein Synchronisier-Signal im Takt
der regulären Einzelkornabgabe (Soll-Taktperiode T s )
an eine Modulator-Einrichtung (13) abgeben können.
Zweitens wird eine praktisch funktionierende Übergabe
vorrichtung der Saatgutkörner zur Ablegestelle (2)
in die Saatfurche vorausgesetzt.
Vorteilhafterweise ist dies eine Einrichtung, welche
das Saatkorn, wie in den bereits besprochenen Beispielen
erwähnt, mit einer Geschwindigkeitskomponente entgegen
der Fahrtrichtung in die Saatfurche wirft, so daß
dieses eher nach hinten (entgegen der Fahrtrichtung v S
der Sämaschine) rollt, wo es nach weniger als z. B. 2 cm
von der durch die Leiteinrichtung (10) und das Laufrad (7)
angedrückten Erde zugedeckt und so fixiert wird.
Zwischen diese beiden Elemente, Saatkornspender (1) und
Saatkornauswurfeinrichtung - in Fig. 1 einfach durch
ein Fallrohrteil (3 b) mit geeignetem Neigungswinkel
repräsentiert, wird nun die erfindungsgemäße Synchronisier
einrichtung (4) geschaltet.
Das wesentliche Kennzeichen dieser Synchronisier
einrichtung (4) ist, daß eine Zwischenspeicherung
in einer bestimmten Position, wie etwa in DE-PS 36 37 530
oder in der US-PS 33 03 801 für das Saatkorn
nicht vorgesehen ist, und daß eine Geschwindigkeits
korrektur abhängig vom Zeitpunkt des Korndurchgangs
bezogen auf den Solltakt, der vom Saatkornspender (1)
vorgegeben wird erfolgt.
Anordnung und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Einrichtung wird nun anhand der Fig. 1 bis 7
genauer beschrieben.
Fig. 1 zeigt, wie die Synchronisiereinrichtung (4)
zwischen Saatkornspender (1) und Ablagestelle (2)
angeordnet ist, so daß der Saatgutführungskanal (3)
in einen Zuführungskanal (3 a) vom Saatkornspender (1)
zur Synchronisierungseinrichtung (4) und ein einen
Saatgutinjektionskanal (3 b) von der Synchronisier
einrichtung (4) zur Ablagestelle (2) in der Saatfurche
geteilt wird.
Die Modulatoreinrichtung (13) moduliert die
Beschleunigung der Körner in der Synchronisiereinrichtung
(4) im Takt und mit einer bestimmten Phasenlage
zum Takt der Soll-Kornabgabe des Einzelkornspenders (1)
und ist in Fig. 1 schematisch eingezeichnet.
Fig. 2 zeigt ein mögliches Ausführungsbeispiel
der Synchronisiereinrichtung (4) in Form einer Ringdüse
(11) welche über die Zuleitung (12) von der Modulator
einrichtung (13) pulsierende oder Wechsel-Druckluft
erhält, wodurch das Korn beim oder nach dem Durchgang
durch die Ringdüse (11) entsprechend seiner Phasenlage
zum Modulatorsignal beschleunigt oder evtl. auch
verzögert wird.
Fig. 3a zeigt eine mögliche Ausführungsform
des Beschleunigungsmodulators (13) als Wechsel-
Luftstromerzeuger, bestehend aus Zylinder mit Kolben
(14), Pleuel (16) mit evtl. veränderlichem Lager
zapfen zur Justierung des Hubes an einer Antriebs
kurbel oder Antriebsscheibe (15) welche sich mit
der Frequenz des Saatgutabgabetaktes dreht.
Fig. 3b zeigt ebenfalls einen möglichen
Wechsel- oder Puls-Luftstromerzeuger, nur daß hier
die Druckluft der Zuleitung (19) mit dem Ventil (18)
welches über die evtl. einstellbare Kurbel (16)/(17)
betätigt wird, zur Modulatorleitung (12)
im Takt der Saatgutabgabe (Soll-Takt) moduliert wird.
In Fig. 3a und Fig. 3b kann die Modulationsamplitude
durch den evtl. einstellbaren Kurbelwellenhub,
und die Phase der Modulation durch Verdrehen der
Kurbelwellenscheibe (15) gegenüber der Antriebsachse
justiert werden.
Fig. 4 zeigt eine weitere einfache Möglichkeit
der Beschleunigungsmodulation des Kornes am Ort der
Synchronisationseinrichtung (4):
Die Synchronisationseinrichtung (4) ist so ausgebildet,
daß die Körner zwangsläufig auf ihrem Weg durch den
Zuführungskanal (3 a) in ein über den Querschnittsbereich
senkrecht zur Korntransportrichtung inhomogenes Luftstrom-
Beschleunigungsfeld gelangen. Eine Hilfsdüse (22)
in der Nähe der Injektordüse (21) in welche der Förder
kanal (3 a) mündet, vermag durch einen modulierten Luft
strom z. B. aus einer Einrichtung nach Fig. 3a oder
Fig. 3b je nach Augenblicks-Luftstrom in der Düse (22)
das Korn in einen Bereich mit höherer oder mit geringerer
Beschleunigung zu lenken. Entsprechende Möglichkeiten
sind dem Fachmann aus der Fluiddynamik bekannt.
Die Ausführung der Synchronisationseinrichtung (4)
nach Fig. 4, insbesondere die Formgebung des Krümmers
(23) zur Erzeugung des gewünschten Geschwindigkeits
profiles ist ein grob angedeutetes Beispiel ohne Ein
schränkung der Allgemeinheit.
Fig. 5 zeigt die erwünschte Kennlinie der
Synchronisiereinrichtung (4). Aufgetragen ist
die Geschwindigkeitsänderung Δ v des Kornes
über das Teilstück (3 b) des Führungskanales
in Abhängigkeit von der Zeitdifferenz des wirklichen
Korndurchgangs t 1 zum Soll-Korndurchgang t 1 s .
Entspricht der wirkliche Korndurchgang der
Soll-Durchgangszeit t 1 s so soll keine Änderung
der Geschwindigkeit (Beschleunigung oder Verzögerung)
erfolgen. Kommt das Korn früher an, so soll es
verzögert werden; kommt es später an, so soll es
beschleunigt werden.
Fig. 6 zeigt die Fallinien der Körner im
Zeit-Wege-Diagramm (Korn-Fahrplan).
Als Ordinate ist der Weg des Kornes vom Kornspender (1)
bei y 0 = 0 über die Synchronisiereinrichtung (4)
bei y 1 = 0,4 m bis zur Ablagestelle (2) in der Erdfurche
bei y 2 = 0,8 m eingezeichnet. Die Werte für y 1 und y 2
sind Beispielswerte ohne Beschränkung der Allgemeinheit.
Es wurde angenommen, daß die Körner mit einer Soll-
Taktperiode (Zeitabstand) T 0 s = 40 ms am Saatkornspender
bei y 0 starten und in einem Förderluftstrom im Verlauf
der Fallstrecke auf eine Geschwindigkeit von über 10 m/s
beschleunigt werden.
Die strichliert gezeichneten Kornbahnen sollen die
Idealbahnen (Soll-Bahnen) darstellen.
Gemäß den Idealbahnen kommen die Körner an der Ablage
stelle y 2 im Soll-Zeitabstand T 2 s = T 0 s = 40 ms an.
Es wurde nun angenommen, daß bei t = 40 ms am Kornspender
bei y 0 ein Korn etwas später loskommt oder daß es etwas
schwerer ist und im Förderluftstrom langsamer beschleunigt
werde, so daß es bei y 1 und ohne Geschwindigkeitskorrektur
auch bei y 2 verzögert ankommt.
Weiter wurde angenommen, daß im darauffolgenden Takt bei
t = 80 ms ein Korn etwas früher loskommt oder daß es
etwas leichter ist, so daß es schneller beschleunigt wird
und gegenüber der Sollbahn früher bei y 1 und auch y 2
eintrifft. In diesem Fall betrüge der zeitliche Abstand
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Körnern
T′ 2 = T 0 s ± 2 · Δ T
wenn Δ T die maximale zeitliche Abweichung der Kornbahn
von der Sollbahn bei y 2 ist.
Wird jedoch an der Stelle y 1 die Geschwindigkeit
periodisch mit einer Frequenz und Phase moduliert,
wie in Fig. 6 bei y₁ punktiert eingezeichnet ist,
so können die Zeitabweichungen T bei y 2 weitgehend
korrigiert werden.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren ist etwa analog
zu einem Verfahren in einem davon sehr entfernten
Anwendungsgebiet: Zum Zweck der Bündelung von
Elementarteilchen bei Hochenergiebeschleunigern
durchlaufen z. B. geladene Teilchen einen Beschleunigungs
spalt mit elektromagnetischen Feldern, deren periodische
Beschleunigungs- und Verzögerungswirkung die Elementar
teilchen nach einer bestimmten Laufstrecke innerhalb
eines bestimmten Akzeptanzbereiches zu bündeln vermag.
Fig. 7 macht die Wirkung der Synchronisiereinrichtung (4)
an einem Diagramm der Zeitabweichungen des Korndurchgangs
im Vergleich zur Sollbahn an der Stelle y 2 gegenüber
der entsprechenden Zeitabweichung an der Stelle y 1
deutlich.
Es liegt in der Natur der periodischen Modulation,
sei sie nun idealerweise dreiecksförmig oder praktisch
einfacher verwirklichbar sinusförmig ausgebildet,
daß nur Zeitabweichungen an der Stelle y 1 ausgeglichen
werden können, solange sie nicht größer als < T 0 s /4
sind. Dieser Bereich wird in Fig. 7 als Synchronisier
bereich bezeichnet. Ohne Synchronisiereinrichtung (4)
bewirkt die Zeitstreuung der Korndurchgänge t 1-t 1 s
bei y 1 innerhalb des Synchronisierbereiches
|t 1-t 1 s | < T 0 s /4
eine entsprechend große Zeitstreuung Δ T′ 2 bei y 2.
Mit einer optimal abgeglichenen Synchronisiereinrichtung
(4) - abgeglichen in Betrag und Phase der Beschleunigungs
modulation - kann die Zeitabweichung des Korn-Eintreffens
bei y 2, t 2-t 2 s innerhalb der wesentlich kleineren
Streubreite
Δ T 2 « Δ T′ 2
gehalten werden.
Wichtig ist, daß für eine bestimmte Sägeschwindigkeit
v S und einen bestimmten Kornabstand X s entsprechend einer
Ablageperiode T s = X s /v S und eine bestimmte mittlere
Korngeschwindigkeit v 01 im Saatgutführungskanal (3 a)
die Phasenlage des Modulationssignales bei y 2 gegenüber
dem Einzelkornspende-Takt bei y 0 genau um
t P = (y 1-y 0)/v 01
verschoben ist; möglichst auf ±T s /12 genau.
Ist die Förderluftstromgeschwindigkeit v 01 konstant
und unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit, dann sollte
die Phasenverschiebungszeit t P auch konstant sein
und unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit. In diesem
Fall wäre die Modulation mittels starr mit dem Saatkorn
spender gekoppeltem Kurbelrad (15) in Fig. 3a und Fig. 3b
ungeeignet.
In diesem Fall ist eine Ausführungsform nach Fig. 8
vorzuziehen:
Der Saatkornspender (1) übermittelt über z. B. einen
einfachen Schaltkontakt oder einen anderen Sensor (30)
an ein z. B. elektronisches Zeitverzögerungsglied (31)
zur Soll-Zeit der Einzelkornabgabe ein Signal.
Nach der Verzögerungszeit t P schaltet das Zeitver
zögerungsglied (31) z. B. über die elektromagnetische
Spule mit Anker (32) das Ventil (18) welches den
Luftstrom bei (19) so moduliert, daß auf der
Modulationsleitung (12) das erwünschte Puls- oder
Wechsel-Luftstromsignal ankommt.
Ist dagegen die Förderluftstromgeschwindigkeit im
Förderkanal (3) und damit in erster Näherung die mittlere
Korngeschwindigkeit v 01 proportional zur Fahrgeschwindig
keit v S - was meist realisiert ist, wenn das Sämaschinen
gebläse über eine wege- oder auch drehzahlabhängige
Zapfwelle angetrieben ist - so ist der Zeittakt
des Modulators (13) gegenüber der Soll-Saatkornabgabe
um
t P = (y 1-y 0)/v 01 = c′/v S = α · T S
verschoben, das heißt reziprok von der Fahrgeschwindig
keit v S abhängig, und stellt somit einen bestimmten
Anteil α der Soll-Ablageperiode T S = X S /v S dar.
In diesem Fall ist eine starre Kopplung des Modulators
(13) mit der Mechanik des Saatkornspenders, z. B. über
ein Kurbelrad (15) mit optimal eingestellter Phasenlage α
nach Fig. 3a oder 3b, eine mögliche Lösung.
Auch daß in diesem Fall der Modulatorluftstrom,
d. h. die Modulationsamplitude mit der Fahrgeschwindigkeit
v S zunimmt, ist in der Regel erwünscht.
Die günstigste Modulationsamplitude zur zugehörigen
Fahrgeschwindigkeit v S wird jedoch am einfachsten in
der Praxis erprobt und kann gegebenenfalls über ein
Luftstromventil, dessen Öffnung nach einer bestimmten,
praktisch ermittelten Funktion durch die Fahrgeschwindigkeit
v S selbsttätig reguliert wird, vor dem Modulator (13)
eingestellt werden. Dieses Luftstromventil kann auch
nach dem Modulator (13), in die Zuleitung (12) einge
fügt sein und z. B. über einen Fliehkraftversteller
oder einen anderen Sensor, der die Fahrgeschwindigkeit
mißt, verstellt werden. Die Funktion der Modulations
amplitudenabhängigkeit A M (v S ) kann dabei entweder mechanisch
z. B. durch die Form des Ventiles, durch eine Kurvenscheibe
auf dem mechanischen Übertragungsweg oder auch durch
elektronische Hilfsmittel bis hin zu Software-festge
legten Funktionen in einem als Prozeßrechner arbeitenden
Mikroprozessor, wenn die Sägeschwindigkeit v S oder auch
die Förderluftgeschwindigkeit im Förderkanal (3) oder
der Luftdruck des Sämaschinengebläses mit einem
elektrischen Fühler erfaßt wird, und das
Ventil über einen elektromechanischen Wandler,
z. B. einen Elektromagneten, betätigt wird, festgelegt sein.
Das Steuerventil für die Modulationsamplitude kann
natürlich ganz einfach auch direkt vom Luftdruck
des Sämaschinengebläses betätigt werden.
Die einfachste Ausführungsmöglichkeit der erfindungs
gemäßen Vorrichtung besteht natürlich darin,
daß Modulationsamplitude und Phasenlage für eine
bestimmte Soll-Fahrgeschwindigkeit v Ss voreingestellt
sind, und daß bei anderen Fahrgeschwindigkeiten v S
Unregelmäßigkeiten in Kauf genommen werden.
In der Praxis kann größtenteils (90%) mit einer bestimmten
Sollgeschwindigkeit gefahren werden; nur beim Wenden
muß die Geschwindigkeit stark zurückgenommen werden
- und bei solch langsamen Geschwindigkeiten arbeiten
auch herkömmliche Sämaschinen ohne Synchronisiereinrichtung
zufriedenstellend.
Sofern sich die Synchronisiereinrichtung (4) bei niederen
Sägeschwindigkeiten v S , z. B. durch den dann ebenfalls
niedereren Gebläseluftdruck praktisch selbsttätig
ausschaltet, kann eventuell durch eine zusätzliche
Schaltvorrichtung die Synchronisiereinrichtung erst
eingeschaltet werden, wenn eine bestimmte Mindest-
Sägeschwindigkeit v Sk erreicht wurde.
Des weiteren kann als Hilfe für den Fahrer ein
Hinweissignal (optisch oder akustisch) erzeugt werden,
das anzeigt, ob die optische Sägeschwindigkeit
erreicht ist, evtl. zusätzlich auch noch, ob sie
unterschritten oder überschritten ist.
Die bisher beschriebenen Ausführungsbeispiele der
Synchronisiereinrichtung (4) nach Fig. 2 und Fig. 4
und der Modulatoren nach Fig. 3a und 3b waren
besonders geeignet, das Prinzip der erfindungsgemäßen
Idee zu demonstrieren.
Eine praktisch besonders einfache Ausführung, welche
keine zusätzliche Druckluftzuführung benötigt,
sondern den Überdruck des Förderluftstromes im
Kornführungskanal (3) nutzt, ist in
Fig. 9a und in Fig. 8b dargestellt.
Nach Fig. 9a besteht die Synchronisationseinrichtung
(4) aus einer Luftstrom-Abzweigungsöffnung (41),
z. B. in Form von Bohrungen im Kornführungskanal (3)
mit einer Ummantelung (41) aus Kunststoff, Gewebe,
Metall, Blech etc. welche den Auslaßluftstrom erfaßt
und zu einem Ventil (44) leitet.
Dieses Ventil wird im Takt der Saatkornzuführung
geöffnet und geschlossen. Im Ausführungsbeispiel Fig. 9a
geschieht dies mit einer Hebelmechanik (45) und einer
Nockenscheibe (47), welche mit dem Saatkornspender (1)
mechanisch gekoppelt ist.
Die Phase der Ventilmodulation in bezug zum Saatkorn
spende-Takt kann z. B. hier leicht durch Verschieben
des Drehpunktes der Hebelmechanik (45) entlang der
Tangente zur Nockenscheibe (47) über die Berührungs
stelle des Nockens (46) justiert werden. Die Justierung
der Amplitude kann eventuell ebenfalls durch eine
Verschiebung des Drehpunktes der Hebelmechanik (45),
jedoch senkrecht zur eben beschriebenen Tangente
erfolgen - oder auch durch einen zusätzlichen Drossel
keil (43).
Durch die Modulation des Ventiles (44) wird der Luft
strömungswiderstand für den Auslaßluftstrom der
Luftstrom-Abzweigungsöffnung (41) moduliert und damit
dieser Auslaßluftstrom und zwangsläufig der Luftstrom
im unteren Förderkanal (3 b) ebenfalls moduliert.
Die Modulation des Luftstromes im unteren Förder
kanal (3 b) durch die Modulation des Auslaßluftstrom
widerstandes im Auslaßkanal (42) ist natürlich
wirkungsvoller, wenn der Luftkanalquerschnitt bei (51)
im Förderkanalabschnitt (3 b) kleiner ist als im
oberen Förderkanalteil (3 a). Dadurch ist die Luft
strömungsgeschwindigkeit im unteren Kanalteil (3 b)
bei geschlossenem Ventil (44) höher als im oberen
Förderkanalteil (3 a) - und das Korn wird nachbe
schleunigt im unteren Kanalteil (3 b).
Wird das Ventil (44) geöffnet, strömt - je nach
dem Grad der Öffnung - ein Teil des Luftstromes
vom oberen Förderkanalteil (3 a) über den Auslaß
kanal (42) ab, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit
des Förderluftstromes im unteren Kanalteil
zwangsläufig reduziert wird.
Eine einfache Ausführung des Ventils (44) zeigt
Fig. 9b. Hier wird der Auslaßkanal (42) z. B.
über einen beweglichen Schlauch (49) an eine
Lochscheibe (48) oder auch eine am Umfang periodisch
gleichmäßig geformte Nockenscheibe geführt,
welche mechanisch mit dem Saatkornspender gekoppelt
ist, so daß beim Drehen der Loch- oder Nockenscheibe
(48) der Luftstromauslaßwiderstand am Ende des Aus
laßkanales (49) im Takt der Saatkornfreigabe des
Saatkornspenders (1) moduliert wird.
Betrag und Phase dieser Modulation kann wieder
durch Verschiebung des Endes des Auslaßkanales (49)
gegenüber der Loch- oder Nockenscheibe (48)
justiert werden.
Die Form der Modulationsfunktion kann dabei durch
die Form der Löcher in der Lochscheibe oder der
Vertiefungen und Nocken der Nockenscheibe
festgelegt werden.
Grundsätzlich ist es möglich, daß die Synchronisierungs
einrichtungen (4) mehrerer Saatkornkanäle (3) von einer
Modulatoreinrichtung (13), sei es eine Wechselluftpumpe
nach Anspruch 4, ein Druckluftschaltventil (18) nach
Anspruch 5, ein Auslaßventil (44) nach Anspruch 9
oder eine Luftstrommodulatorscheibe (48) nach Anspruch 10
gleichzeitig bedient wird. Voraussetzung ist natürlich,
daß die zugehörigen Saatkornspender (1) ausreichend
synchron laufen (Anspruch 13).
Ist dies wegen der z. B. nur beschränkt starr ausführbaren
Mechanik bei verschiebbaren Saatkästen (für variabel
einstellbaren Reihenabstand) nicht möglich,
so ist vorzuziehen, daß jedem Führungskanal (3) mit
Synchronisationseinrichtung (4) seine eigene Modulations
einrichtung zugeordnet ist, welche möglichst unmittelbar
mit der zugehörigen Saatkornspendeeinrichtung (1)
gekoppelt ist. Das ist besonders einfach im Ausführungs
beispiel nach Fig. 9a und Fig. 9b (vgl. Anspruch 9
und besonders Anspruch 10) möglich.
Ergänzend sollen noch folgende mögliche Ausführungsformen
der Synchronisiereinrichtung (4) erwähnt werden:
Beim Korngeschwindigkeitsmodulator nach Anspruch 4
kann die Ablenkeinrichtung (22) elektrische Feldplatten (24)
(vgl. Fig. 4) enthalten, die durch ein elektrisches Feld
und die entsprechenden elektrostatischen Kräfte das Korn
senkrecht zu seiner ursprünglichen Bahn ablenken.
Diese Feldplatten werden zweckmäßigerweise von einem
elektrischen Pulsverstärker, eventuell gesteuert von einem
Relaiskontakt oder einer elektronischen Steuereinrichtung
nach Anspruch 12, mit elektrischem Wechselpotential ver
sorgt. Weiter kann auch einfach eine mechanisch in die
Kornbahn hinein verschiebbare Prallplatte, die bei Aufprall
des Kornes dieses flach reflektiert und somit im wesent
lichen ebenfalls mehr oder weniger stark je nach Stellung
der Prallplatte und der ursprünglichen Kornbahn
senkrecht zur ursprünglichen Bewegungsrichtung abgelenkt.
Im übrigen ist anzustreben, daß die Körner auf ihrem
Weg durch den Führungskanal (3), insbesondere den
unteren Führungskanal (3 b) nach der Synchronisierungs
einrichtung (4) möglichst geringe Durchlaufzeit-Streuungen
erleiden. Dies kann durch geschickte Formgebung der
Wandung des Förderkanales (3) und Einleitung des
Förderluftstromes angenähert werden. Anzustreben wäre,
daß Kornbahnen die einen längeren Weg durchlaufen
im Mittel in Ortsbereichen mit höherer Förderluftstrom
geschwindigkeit verlaufen, so daß die Durchlaufzeit
der Körner näherungsweise gleich groß ist.
(Dies ist im weitesten Sinn ein Analogon zur Aus
breitung des Lichtes in unterschiedlichen Moden,
entsprechend unterschiedlichen Lichtbahnen, in einem
sogenannten Gradientenindex-Lichtleiter.)
Anmerkung zum wirtschaftlichen Nutzen der erfindungs
gemäßen Einrichtung:
Die Erfindung ermöglicht das Ausbringen von Einzelkornsaat
gut mit Geschwindigkeiten von ca. 15 km/h anstelle bisher
ca. 10 km/h bei vertretbarer Ablagegenauigkeit. Das ist
eine Arbeitszeit-, Schlepper- und Sämaschineneinsatzzeit
ersparnis von mindestens 30%.
Bei einer bisherigen Einsatzzeit von ca. 4000 h während der
Lebensdauer der Sämaschine können also ca. 1000 h
Säzeit = Arbeitszeit für die gleiche Saatfläche
eingespart werden.
Claims (18)
1. Einzelkornzuführung von einem Saatgutbehälter
mit Einzelkornspender zur Ablegestelle
und einer Synchronisierungseinrichtung zur
gleichmäßigen Ablage des Saatgutes
insbesondere für landwirtschaftliche Sämaschinen
mit pneumatisch unterstütztem Saatguttransport,
gekennzeichnet dadurch,
daß auf der Strecke zwischen Einzelkornspender (1) und Kornablage (2) im Kornzuführungskanal (3) eine Kornablage-Synchronisierungseinrichtung (4) eingefügt ist, in welcher keine Zwischen lagerung des Kornes stattfindet, sondern eine Beschleunigung des Saatkornes, wenn dieses gegenüber einer Soll-Durchgangszeit t 1 s verspätet an der Synchronisierungseinrichtung (4) ankommt oder eine Verzögerung des Saatkornes, wenn dieses gegenüber einer Soll-Durchgangszeit t 1 s verfrüht an der Synchronisierungseinrichtung (4) ankommt, oder beides zugleich, und
daß diese Beschleunigung und/oder Verzögerung im Takt der Einzelkorn-Soll-Abgabezeit des Einzelkornspenders erfolgt.
daß auf der Strecke zwischen Einzelkornspender (1) und Kornablage (2) im Kornzuführungskanal (3) eine Kornablage-Synchronisierungseinrichtung (4) eingefügt ist, in welcher keine Zwischen lagerung des Kornes stattfindet, sondern eine Beschleunigung des Saatkornes, wenn dieses gegenüber einer Soll-Durchgangszeit t 1 s verspätet an der Synchronisierungseinrichtung (4) ankommt oder eine Verzögerung des Saatkornes, wenn dieses gegenüber einer Soll-Durchgangszeit t 1 s verfrüht an der Synchronisierungseinrichtung (4) ankommt, oder beides zugleich, und
daß diese Beschleunigung und/oder Verzögerung im Takt der Einzelkorn-Soll-Abgabezeit des Einzelkornspenders erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Synchronisiereinrichtung (4) im wesentlichen
den Förderluftstrom im Saatgutzuführungskanal (3)
im Bereich der Synchronisierungseinrichtung (4) oder
auch im Teilstück (3 b) des Förderkanals nach der
Synchronisiereinrichtung synchron im Takt der Korn
zuführung des Kornspenders (1) moduliert, und zwar mit
einer derartigen Amplitude und Phasenlage, daß die
Körner an der Ablagestelle (2) in möglichst gleichen
Zeitabständen ankommen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Geschwindigkeit des Förderluftstromes
im Saatgutführungskanal (3 b) nach Anspruch 2
moduliert wird mittels einer Ringdüse (11) (Fig. 2),
durch welche über den Modulationsluftstromkanal
(12) ein im Takt der Saatgutzuführung synchroni
sierter gepulster oder Wechsel-Luftstrom von einer
Luftstrom-Modulator-Einrichtung (13) zugeführt wird.
4. Einrichtung nach mindestens Anspruch 3,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Wechselluftstromerzeuger (13) ein Zylinder
mit Kolben (14) ist, welcher über eine Kurbelwelle (15)
mit evtl. variablem Exzenterlagerzapfen (16) angetrieben
ist (Fig. 3a).
5. Einrichtung nach mindestens Anspruch 3,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Luftstrommodulator (13) ein Ventil (18)
ist, welches Druckluft der Zuführungsleitung (19)
im Takt der Saatgutzuführung in den Modulator
luftkanal (12) einströmen läßt, und dessen
Ventilhub evtl. z. B. mittels eines variablen
Exzenterbolzens (16) an einer Kurbelwelle (15),
welche mit der Frequenz der Saatgutzuführung
rotiert, einstellbar ist (Fig. 3b).
6. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Synchronisierungseinrichtung (4) im
wesentlichen darin besteht, daß der Förderkanal (3)
an der Stelle der Synchroneinrichtung (4) so ausge
bildet ist, daß ein inhomogenes, in einem bestimmten
Querschnittsbereich jedoch monoton verlaufendes
Förder-Luftstrom-Geschwindigkeitsprofil sich
ausbildet, und daß eine Ablenkeinrichtung (22)
die zeitlich voreilenden Körner in den Bereich
des langsameren Förderluftstromes und/oder
die nacheilenden Körner in den Bereich des
schnelleren Luftstromes abgelenkt werden.
7. Einrichtung nach mindestens Anspruch 6,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Ablenkeinrichtung (22) durch einen
Hilfs-Luftstrom mit einer Komponente senkrecht
zum Förderluftstrom verwirklicht wird.
Dieser Hilfsluftstrom wird durch eine Fluid
düse (23) zugeführt und ist im Takt der Saatgut
zuführungsfrequenz moduliert und kann
z. B. von Wechselluftstrom- oder Pulsluftstrom
erzeugern nach Anspruch 4 oder Anspruch 5
erzeugt werden.
8. Einrichtung nach mindestens Anspruch 6,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Ablenkeinrichtung (22) durch ein elektrisches
Feld, insbesondere ein elektrisches Dipolfeld
dargestellt wird, welches die Einzelkörner
je nach dem an den Feldplatten (24), welche das
elektrische Feld erzeugen, angelegten elektrischen
Potential senkrecht zum Förderluftstrom ablenken.
9. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Geschwindigkeit des Förderluftstromes
im Saatgutführungskanal (3 b) nach Anspruch 2
moduliert wird mit einer Luftstromabzweigungs-Öffnung (41)
z. B. in Form von Bohrungen im Führungskanal (3)
an der Stelle der Synchronisationseinrichtung (4)
mit einer Ummantelung (42), welche den Auslaß
luftstrom erfaßt und zu einem Ventil (44)
leitet, welches z. B. über eine Hebelmechanik (45)
und ein mit der Saatkornspende-Einrichtung (1)
mechanisch gekoppeltes Nockenrad (47)
im Takt der Saatkornzuführung geöffnet und
geschlossen wird.
10. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß das Ventil (44) in Anspruch 9 durch eine
eventuell bewegliche Luftkanalleitung (49),
welche zu einer mit dem Saatkornspender (1)
mechanisch gekoppelten Luftstrommodulatorscheibe
(48) führt, in welche zweckmäßig geformte
Öffnungen (z. B. kreis, ellipsen- oder rauten
förmig gestanzt) eingearbeitet sind,
so daß der Luftauslaß in der gewünschten
Zeitfunktion moduliert wird,
wobei Amplitude und Phase der Modulation durch
mechanische Verschiebung der Anschlußstelle
der Luftkanalleitung (49) an die Modulatorscheibe
(48) justiert werden kann.
11. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1 und 2,
gekennzeichnet dadurch,
daß Auslaßöffnungen von modulierten
Luftströmungen z. B. des Führungskanales (3 b)
des Ventiles (44) oder der Modulatorscheibe (48)
mit Schalldämpfern zur Dämpfung des niederfrequenten
Luftschalles mit Obertönen und Zusatzgeräuschen,
verursacht z. B. durch Luftwirbel, versehen sind.
12. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß im Kornführungskanal (3) mindestens ein
elektronischer Detektor den tatsächlichen Durchgang
eines Kornes und eventuell auch seine Geschwindigkeit
feststellt, und daß mit diesem Signal ein Analog-
oder Digital-Prozessor bedient wird, der seinerseits
die günstigste Phasenlage und Amplitude der
Modulatoreinrichtung (13) errechnet und selbsttätig
über Stellglieder einstellt.
13. Einrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch,
daß eine einzige Modulatoreinrichtung (13),
sei es eine Wechselluftpumpe nach Anspruch 4
oder ein Druckluft-Schaltventil nach Anspruch 5
oder ein Wechsel- oder Pulsspannungs-Generator
zur Bedienung der elektrischen Feldplatten nach
Anspruch 8, oder sonst eine Modulatoreinrichtung,
gleichzeitig mehrere Saatgutkanäle (3) mit zugehörigen
synchron laufenden Saatkornspendern (1) und
Synchronisierungseinrichtungen (4) bedient.
14. Einrichtung nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 12,
gekennzeichnet dadurch,
daß jedem Saatgutkanal ein eigener Modulator (13)
zugeordnet ist, welcher vom zugehörigen Saatgut
spender synchronisiert ist und welcher die
Synchronisierungseinrichtung (4) des zugehörigen
Saatgutkanales bedient; wodurch unterschiedliche
Phasenlagen des Kornabgabetaktes der verschiedenen
Saatgutspender (1) - z. B. hervorgerufen durch
mechanische Ungenauigkeiten des Antriebsgestänges
der Saatkornspender - ausgeglichen werden.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Synchronisiereinrichtung (4) im wesentlichen
eine bewegliche Prallplatte (26) ist, welche im Takt
der Saatkornabgabe an der Stelle (4) im Saatgut
kanal (3) hin- und hergeschoben wird, so daß vorei
lende Einzelkörner durch den Aufprall eine
Impulsänderung senkrecht zur Bewegungsrichtung
erleiden, so daß sie im restlichen Förderkanalteil
(3 b) in eine langsamere Bewegungsbahn abgelenkt
werden, und daß die Prallplatte (26) geometrisch
so ausgebildet ist, daß die Verzögerung des
Kornes durch die langsamere Bewegungsbahn im
Förderkanalteil (3 b) umso stärker ist, je voreilender
das Korn an der Synchronisierungseinrichtung (4),
das heißt an der Prallplatte (26),
gegenüber der Soll-Durchgangszeit t 1 s ankommt.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Synchronisierungseinrichtungen (4)
der Sämaschine zentral ein- und ausschaltbar sind
und daß sie eventuell selbsttätig erst einge
schaltet werden, wenn eine Sä-Fahrgeschwindigkeit
erreicht ist, für welche die Synchronisierungs
einrichtungen besonders optimal eingestellt sind.
17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet dadurch,
daß die Führungskanäle (3) und ihr Strömungsprofil so
ausgebildet sind, daß auf längerem Weg durchlaufene
Kornbahnen mit höherer Geschwindigkeit durchlaufen
werden als kürzere Kornbahnen - zumindest innerhalb
der praktisch auftretenden Abweichungen von der
Sollbahn, so daß die Durchlaufzeiten der Körner
möglichst gleich groß sind.
18. Einrichtung nach mindestens Anspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß zusätzlich eine Vorrichtung mit einem
Geschwindigkeitssensor für die Sägeschwindigkeit
vorgesehen ist, welcher dem Fahrer z. B. ein optisches
oder akustisches Hinweissignal gibt, ob die optimale
Sägeschwindigkeit eingehalten ist, eventuell auch
noch, ob sie unterschritten oder überschritten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3826397A DE3826397A1 (de) | 1988-08-03 | 1988-08-03 | Saatgutablage-synchronisierungseinrichtung fuer schnellfahrende landwirtschaftliche saemaschinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3826397A DE3826397A1 (de) | 1988-08-03 | 1988-08-03 | Saatgutablage-synchronisierungseinrichtung fuer schnellfahrende landwirtschaftliche saemaschinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3826397A1 true DE3826397A1 (de) | 1989-01-05 |
Family
ID=6360180
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE3826397A Withdrawn DE3826397A1 (de) | 1988-08-03 | 1988-08-03 | Saatgutablage-synchronisierungseinrichtung fuer schnellfahrende landwirtschaftliche saemaschinen |
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