DE3823102C2 - Verfahren zum Betrieb einer numerischen Steuerung - Google Patents
Verfahren zum Betrieb einer numerischen SteuerungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb
einer numerischen Steuerung, die Bearbeitungsvorgänge, insbesondere
eines Roboters, gemäß einem jeweils vorgebbaren
Programm und gemäß diesem Programm zugeordneten Technologiewerten
auslöst und wobei bei laufenden Programm durch
Befehleingaben diese Technologiewerte korrigierbar sind.
Bei derartigen handelsüblichen Verfahren wird die Bewegungsbahn
eines Roboters programmgesteuert vorgegeben. Wenn
dabei ein Roboter für komplexe Technologien, z. B. Schutzgasschweißen,
eingesetzt wird, ist es erforderlich, zusätzliche
Technologiedaten für externe Geräte, z. B. die jeweiligen
Schweißgeräte, zu berücksichtigen. Technologiedaten erfordern
jedoch häufig während des Betriebes Korrekturen, die spezielle
Betätigungshandlungen bedingen. Außer dem eigentlichen
Industrieroboter, der über eine Bedientafel bzw. ein Handprogrammiergerät
bedienbar ist, muß dann auch die für die jeweilige
Technologie erforderliche Peripherie bedient werden.
Diese Problematik mehrerer Bedienoberflächen ist beispielsweise
dem Bild 1 des Aufsatzes "Entwicklungstendenzen beim
Einsatz von Industrierobotern zum Schweißen", G. Kolbe in
"Werkstatt und Betrieb" 119 (1986), S. 369 entnehmbar.
Aus der DE-PS 33 03 456 ist ein Verfahren der eingangs genannten
Art zum Betrieb einer numerischen Steuerung bekannt,
die Bearbeitungsvorgänge gemäß einem jeweils vorgebbaren Programm
und gemäß diesem Programm zugeordneten Daten auslöst.
Dabei kann bei laufenden Programm ein Technologiestatus ausgewählt
werden, bei dem ein Technologiewert vom Bediener frei
korrigiert werden kann. Damit besteht jedoch die Gefahr, daß
der Bediener auch völlig außerhalb der Zulässigkeit liegende
Technologiewerte in das System eingibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß Korrektureingriffe für Technologiedaten
während der Programmbearbeitung, d. h. online,
über die Bedienelemente der numerischen Steuerung ermöglicht
werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im
Programm jeweils zwischen vorgebbaren Programmschritten auch
jeweils eine vorgegebene Technologietafel wirksam ist, die
angibt, welche Technologiewerte jeweils momentan überhaupt
verändert werden dürfen, daß durch eine erste vom Bediener
ausgelöste Befehlseingabe während des laufenden Programms die
jeweils aktuelle Technologietafel mit den momentan veränderbaren
Technologiewerten dem Bediener mittels einer Sichtanzeige
visualisiert wird, daß dann in einer jeweils zweiten
Befehlseingabe die vom Bediener hinsichtlich ihres Wertes zu
verändernden Technologiewerte angewählt werden können und daß
dann mit einer dritten Eingabe diese Werte korrigiert werden.
Dadurch, daß die Befehlseingabe und die Sichtanzeigen auf einem
Handbediengerät vorgenommen werden, wird die Handhabung für den
Bediener ausgesprochen erleichtert.
Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das dritte Bediensignal durch zwei Tasten
auslösbar ist, wobei die eine Taste entsprechend der Dauer ihrer
Betätigung einer Technologiewerterhöhung und die andere Taste
entsprechend der Dauer ihrer Betätigung eine Technologiewert
verringerung bewirkt. Eine derartige Bedienung hat sich für
das Einstellen von Override-Werten bereits als ergonomisch gün
stig erwiesen.
Dadurch, daß für jeden Technologiewert jeweils mindestens ein
Grenzwert vorgebbar ist, kann sichergestellt werden, daß durch
den Bediener keine gefährlichen Prozeßabläufe ausgelöst werden.
Dabei wäre es auch möglich, daß die Grenzwerte auf dem Hand
bediengerät anzeigbar sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt und wird im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Übersichtsschaubild und
Fig. 2 und 3 Programmdarstellungen.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist im Rahmen eines Blockschau
bildes eine Steuerung ST angedeutet, die einen der Übersicht
lichkeit halber nicht gezeigten Schweißroboter hinsichtlich sei
ner Bewegung und seiner Schweißparameter steuert. Dazu wird der
Steuerung ST ein jeweils in einem Programmspeicher P abgespei
chertes Programm zugeführt. Ferner werden im jeweiligen Programm
relevante Daten aus einem Datenspeicher D ebenfalls der Steue
rung ST zugeleitet.
Es hat sich nun gezeigt, daß insbesondere die technologieorien
tierten Daten während des Betriebes manchmal in ihrer Größe um
eine gewisse Bandbreite variiert werden müssen. So kann bei
spielsweise während eines Schweißvorganges durch einen Bediener
ein Korrektureingriff hinsichtlich der gewählten Schweißstrom
stärke erforderlich sein. Um dies zu ermöglichen, sind Techno
logiespeicher (Technologietafeln) TEC1, TEC2 bis TECn vorge
sehen, denen für vorgegebene Technologien, bei denen es sich außer
dem Schweißen beispielsweise um das Kleben, Beschichten, Lackie
ren oder Wasserstrahlschneiden handeln kann, jeweils bestimmte
Technologiewerte TW1 bis TWn zugeordnet sind, für die der Be
diener die Möglichkeit haben soll, über ein Handbediengerät
HG (gestrichelt angedeutet), wie dieses zur Programmierung der
Bewegungsbahn des Roboters vorgesehen ist, die einzelnen Tech
nologiewerte TW1 bis TWn der jeweils aktuellen Technologietafeln
TEC1 bis TECn, d. h. den jeweiligen Technologiestatus, aufzu
rufen. Die Anwahl des Technologiestatus, also der aktuellen
Technologietafeln TEC1 bis TECn, kann dabei durch Betätigen von
zwei Tasten T1 (beispielsweise der Taste D) und T2 (beispiels
weise der Taste "3") erfolgen, woraufhin nach Betätigen einer
Taste T3 als Quittungstaste die aktuelle Technologietafel TEC7
angesprochen wird. Diese Technologietafel TEC7 mag beispiels
weise einem Schweißvorgang zugeordnet sein. Diesem sind jeweils
eine Reihe von durch den Bediener beeinflußbaren Technologie
werten zugeordnet, wobei im Ausführungsbeispiel angenommen ist,
daß ein Technologiewert TW5 eine Vorhaltezeit (VH-Zeit) dar
stellen soll. Ein Betätigen einer Taste T4 (in diesem Fall der
Taste "5" für den Technologiewert TW5) und ein Quittieren mit
Hilfe einer Taste T5 führt dazu, daß beim Handbediengerät HG auf
dessen zugehöriger Sichtanzeige S angezeigt wird, welche augen
blickliche Technologietafel im Programm relevant ist, und daß es
sich beim angewählten Technologiewert TW5 um die VH-Zeit han
delt, wobei die Steuerung ST z. Zt. eine VH-Zeit von +20,0 (Sekun
den) annimmt. Der Bediener hat nun die Möglichkeit, den jeweils
angezeigten Technologiewert mit Hilfe von auf dem Handbedien
gerät HG vorgesehenen Tasten T6 und T7, nämlich den Override-
Tasten "+" und "-" zu vergrößern oder zu verkleinern. Ersteres
geschieht durch Drücken der Taste T6, ein Verringern erfolgt
durch Betätigen der Taste T7. Die Dauer der Betätigung ist dabei
ein Maß für die Größe der jeweils gewünschten Veränderung. Die
Veränderung kann dabei durch vorprogrammierte Daten begrenzt
werden.
Durch eine erste Bedienhandlung wird also die jeweils aktuelle
Technologietafel aufgerufen, eine zweite Bedienhandlung ermög
licht ein gezieltes Aufrufen der der aktuellen Technologietafel
zugeordneten Technologiewerte TW1 bis TWn, und eine dritte Be
dienhandlung ermöglicht eine Variation der von der Sichtanzeige
S angezeigten jeweiligen Technologiewerte TW1 bis TWn. Andere
Daten aus dem Datenspeicher, als die über die Technologietafel
bezeichneten, können vom Bediener nicht ohne weiteres beeinflußt
werden. Um diesen Sachverhalt noch zu verdeutlichen, ist in der
Darstellung gemäß Fig. 2 in drei nebeneinander angeordneten
Blöcken für das oben gezeigte Beispiel das Zusammenwirken von
Programmspeicher P, Datenspeicher D und Technologietafeln TEC1
bis TECn gezeigt.
Es wird dabei davon ausgegangen, daß mit einem Befehl DEF HP1
ein Hauptprogramm HP1 gestartet wird. In diesem Hauptprogramm
mag beispielsweise nach einer gewissen Anzahl von Programmschrit
ten ein Befehl TEC7 EIN eingeführt sein, der eine Technologie
tafel TEC7 wirksam werden läßt, bis diese Wirksamkeit beispiels
weise durch Aufruf einer anderen Technologietafel zurückgenommen
wird. Während der Wirksamkeit der Technologietafel TEC7 wird
eben diese Technologietafel TEC7
durch Betätigen der Taste T1, T2 und
T3 visualisiert (erste Befehlseingabe zum Aufruf der jeweils aktuellen
Technologietafel). Ein Befehl LAD P3 V2, der be
sagt, daß ein Parameter P3 zu laden ist, indem eine Variable
V2 mit der Größe +20 aus dem Datenspeicher D übernommen wird.
Beginn und Ende des Speicherbereichs
des Datenspeichers D sind im Ausführungsbeispiel durch DEF VD
und END VD symbolisiert, wobei VD die Abkürzung für variable
Daten sein soll. Der geladene Parameter P3 kann beispielsweise
im Hauptprogramm gemäß einem Befehl WRT Z P3 eine Wartezeit von
20 (sec) auslösen, bevor eine Bewegung Punkt zu Punkt nach ei
nem Raumpunkt 1 erfolgt, wie dies durch PTP RP1 angedeutet ist.
Die Technologietafel TEC7 kann dann im Programm beispielsweise
durch einen Befehl TEC7 AUS unwirksam geschaltet werden. Das
Hauptprogramm HP1 findet eine Beendigung in einem Befehl END HP1.
Zwischen den Befehlen TEC7 EIN und TEC7 AUS führt ein Betäti
gen der Tasten T1 "D" und T2 "3" sowie Quittieren mit Hilfe
einer Taste T3 dazu, daß die gespeicherten Technologiewerte
TW1 bis TWn über Betätigen einer Taste T4 "1" bis "n" und
Quittieren mit der Taste T5 auf der Sichtanzeige S des Handbe
diengerätes erscheinen. Die Technologiewerte TW1 bis TWn sind
dazu in den Technologietafeln TEC1 bis TECn abgespeichert. Der
Technologiewert T5 der Technologietafel TEC7 wird dazu bei
spielsweise mit seiner Bezeichnung "VH-Zeit", seiner unteren
Grenze UG = + 0,0 und seiner oberen Grenze OG = + 50,0 abge
speichert. Ferner wird festgelegt, welcher Variablen V der
Technologiewert TW5 zuzuordnen ist. Im Ausführungsbeispiel wird
der Technologiewert TW5 der Variablen V2 zugeordnet, wie dies
durch einen Pfeil angedeutet ist.
In der Darstellung gemäß Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel ge
zeigt, bei dem ein Hauptprogramm HP1 zwei Unterprogramme UP1
und UP2 beinhaltet, die für jeweils eine Naht 1 bzw. 2 eines
Schweißvorganges vorgesehen sind. Jeder Naht ist dabei eine
Technologietafel TEC1 bzw. TEC2 zugeordnet, wobei als Techno
logiewert TW1 jeweils der Strom, als Technologiewert TW2 jeweils
die Spannung, als Technologiewert TW3 jeweils der Vorschub und
als Technologiewert TW4 jeweils die Gasmenge eines Schutzgas
schweißvorganges angegeben wird. Für die Technologietafel TEC1
werden die Technologiewerte TW1 bis TW4 den Variablen V1 bis V4
des Datenspeichers D zugeordnet, während die Technologiewerte
TW1 bis TW4 der Technologietafel TEC2, Variablen V5 bis V8 zu
geleitet werden. Diese Variablen V1 bis V8 finden sich im Daten
speicher D mit zugehörigen vorgegebenen Werten für Strom, Span
nung usw.
Es möge zunächst das im Programmspeicher P befindliche Haupt
programm HP1 starten (DEF HP1), woraufhin durch einen Befehl GES
BAN die Geschwindigkeit einer Bahn vorgegeben wird und woraufhin
dann ein Sprung in das Unterprogramm UP1 über einen Befehl SPG
UP1 erfolgt. Damit wird das Unterprogramm UP1 ausgehend vom Be
fehl DEF UP1 HP1 wirksam, an diesen kann sich beispielsweise
ein Befehl KOM NAHT NR1 als Kommentarbefehl ausschließen, worauf
hin durch einen Befehl TEC EIN1 (andere mögliche Schreibweise
für TEC1 EIN) die Technologietafel TEC1 zum Einsatz kommt. Durch
Befehle ANA KN1 bis KN4 werden Analogausgaben der Steuerung ST
wirksam, die Steuersignale entsprechend den Größen der variablen
Daten V1 bis V4, wie diese im Datenspeicher D vorliegen, an
Ausgänge der Steuerung ST liefern, von wo sie der eigentlichen
Schweißsteuerung zugeführt werden. Mit dem Ende des Unterpro
gramms UP1, d. h. dem Befehl END UP1 HP1, endet das Unterprogramm
UP1.
Daraufhin kann beispielsweise im Hauptprogramm ein Point to
Point-Befehl PTP RP1 erfolgen und nach einer Reihe von der
Übersichtlichkeit halber nicht gezeigten Befehlen ein Sprung in
ein Unterprogramm UP2 über einen Befehl SPG UP2 veranlaßt wer
den. Dieses Unterprogramm UP2 ist im Ausführungsbeispiel prin
zipiell gleich aufgebaut wie das Unterprogramm UP1. Nach Ende
des Unterprogrammes UP2 mit dem Befehl END UP2 HP1 kann dann
beispielsweise über LIN RP19 ein Linearsatz zu einem Raumpunkt
19 ausgelöst werden, woraufhin das Hauptprogramm mit einem
Befehl END HP1 endet.
Durch einen offenen Pfeil ist angedeutet, daß während des Unter
programms UP1 ab Befehl TEC EIN1 jede erste Bedienhandlung
durch Betätigen der Tasten T1 und T2 und
Quittieren der Taste T3 eben diese Technologietafel TEC1 hin
sichtlich ihrer Technologiewerte TW1 bis TW4 auf der Sichtan
zeige S visualisiert werden kann. Beim gewählten Beispiel wird
durch Betätigen der Taste T8, der Taste "1", und Quittieren
dieser Handlung mit Hilfe der Taste T5 der Technologiewert TW1
der Technologietafel TEC1, d. h. der Strom, auf der Sichtanzeige
S als TEC1 STROM TW1 + 100,0 angezeigt. Ein Betätigen der
Override-Tasten T6 bzw. T7 kann diesen Wert variieren. Dies ist
in der Zeichnung jeweils durch Pfeile angedeutet.
Eine Variation eines Technologiewertes kann dabei je nach Pro
grammausgestaltung dazu führen, daß dieser variierte Techno
logiewert für künftige Bearbeitungen übernommen wird oder aber
daß diese Variation eines Technologiewertes nur als einmaliger
Vorgang zu sehen ist.
Claims (5)
1. Verfahren zum Betrieb einer numerischen Steuerung, die
Bearbeitungsvorgänge, insbesondere eines Roboters, gemäß
einem jeweils vorgebbaren Programm und gemäß diesem
Programm zugeordneten Technologiewerten auslöst und wobei
bei laufendem Programm durch Befehlseingaben diese
Technologiewerte korrigierbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß im Programm jeweils zwischen
vorgebbaren Programmschritten auch jeweils eine
vorgegebene Technologietafel (TEC1 bis TECn) wirksam
ist, die angibt, welche Technologiewerte (TW1 bis TWn) jeweils
momentan überhaupt verändert werden dürfen, daß durch
eine erste vom Bediener ausgelöste Befehlseingabe während
des laufenden Programms die jeweils aktuelle
Technologietafel (TEC1 bis TECn) mit den momentan
veränderbaren Technologiewerten (TW1 bis TWn) dem
Bediener mittels einer Sichtanzeige (S) visualisiert
wird, daß dann in einer jeweils zweiten Befehlseingabe
die vom Bediener hinsichtlich ihres Wertes zu
verändernden Technologiewerte (TW1 bis TWn) angewählt
werden können und daß dann mit einer dritten Eingabe
diese Werte korrigiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Befehlseingaben und die Sichtanzei
gen auf einem Handbediengerät (HG) erfolgen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das dritte Bediensignal durch
zwei Tasten (T6, T7) auslösbar ist, wobei die eine Taste (T6)
entsprechend der Dauer ihrer Betätigung eine Technologiewert
erhöhung und die andere Taste (T7) entsprechend der Dauer ihrer
Betätigung eine Technologiewertverringerung bewirkt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß für jeden Technologiewert (TW1
bis TWn) mindestens ein Grenzwert vorgebbar ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Grenzwerte
auf dem Handbediengerät (HG) anzeigbar sind.
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