DE3820629A1 - Speise- und bremsschaltung fuer einen universalmotor - Google Patents
Speise- und bremsschaltung fuer einen universalmotorInfo
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Description
Es ist bekannt, daß beim Abschalten der Speisespannung
eines Elektromotors, dieser, abhängig von der vorhandenen
Last, infolge seiner Trägheit noch für einige Zeit weiter
läuft. Wenn ein derartiger Motor Teil eines Elektrowerk
zeugs, insbesondere eines tragbaren Elektrowerkzeugs
ist, kann dies den Benutzer gefährden. Wenn sich beispiels
weise bei einer tragbaren, elektrischen Kreissäge nach
dem Abschalten des Antriebsmotors das Sägeblatt noch
für eine gewisse Zeitspanne dreht, stellt dies ganz offen
sichtlich eine erhebliche Gefahr dar. Abgesehen davon,
daß dieses Weiterlaufen des Motors eine Gefährdung des
Benutzers beinhaltet, ist auch zu berücksichtigen, daß
der Benutzer üblicherweise das tragbare Elektrowerkzeug
nach dem Abschalten sofort ablegt, so daß das sich noch
drehende Werkzeug in Berührung mit der Ablagefläche kommen
und diese beschädigen kann. Ferner kann es zu Verletzungen
durch auf diese Weise herausgerissene Teilchen der Ablage
fläche kommen.
Unterschiedlichste Motorbremseinrichtungen zur Vermeidung
dieser Schwierigkeiten sind seit langem bekannt. So werden
verhältnismäßig komplizierte und teure elektromagnetische
Bremseinrichtungen eingesetzt, und es wird auch auf ein
fachere und billigere Art eine Bremswirkung erzeugt,
indem man die Speisespannung des Motors unterbricht und
die Rotorwicklungen mit den Statorwicklungen verbindet,
um den verbleibenden Fluß zur Erzeugung einer elektromoto
rischen Kraft auszunutzen, so daß ein Strom entgegen
der Drehrichtung des Motors erzeugt wird, durch den sich
eine Bremswirkung ergibt.
Infolge des einfachen Aufbaus und der niedrigen Kosten
ist die letztgenannte Einrichtung diejenige, die insbe
sondere für kleine tragbare Elektrowerkzeuge am häufigsten
eingesetzt wird. Obwohl diese Einrichtung den Vorteil
des leichten Einbaus und der wirtschaftlichen Herstellung
hat, weist sie einen erheblichen Nachteil auf. Es kann
nämlich vorkommen, daß der Motor abgeschaltet, d.h. die
Speisespannung für den Motor unterbrochen wird, wenn
der Fluß im Motor gerade Null ist, d.h. wenn der sinusför
mige Verlauf des Flusses gerade einen Nulldurchgang hat.
In diesem Fall ist der verbleibende Fluß nach Abschalten
des Motors Null, und aus diesem Grund erhält man keine
elektromotorische Kraft, so daß auch kein Strom im Motor
induziert wird. Somit erfolgt kein Abbremsen des Motors,
sondern dieser dreht sich infolge Trägheit weiter, als
wenn überhaupt keine Bremseinrichtung vorhanden wäre.
Es ist zwar verhältnismäßig selten, daß das Abschalten
gerade beim Nulldurchgang des Flusses eintritt, so daß
in den meisten Fällen eine gute Bremswirkung erhalten
wird. Wenn jedoch der seltene Fall der Abschaltung im
Nulldurchgang stattfindet, ergibt sich eine erhebliche
Gefährdung des Benutzers, zumal dieser an sich davon
ausgeht, daß eine Bremswirkung vorhanden ist, und durch
das Fehlen dieser Bremswirkung besonders überrascht wird,
während er bei völligem Fehlen einer Bremseinrichtung
mit dem Weiterlaufen rechnen und sich normalerweise darauf
einstellen würde.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Bremseinrichtung
zu schaffen, die in allen Situationen absolut zuverlässig
arbeitet und jedesmal dann wirksam wird, wenn der Benutzer
den Motor abschaltet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Speise- und Bremsschal
tung geschaffen, die einen ersten zwischen einer ersten
Stellung, in der die Motorwicklungen an die Speisespannung
abgeschlossen sind, und einer zweiten Stellung bewegbar
ist, in der die Motorwicklungen zur Erzeugung eines Brems
momentes im Motor kurzgeschlossen sind, und die sich
dadurch auszeichnet, daß eine zusätzliche Schaltungsan
ordnung zur Zufuhr einer Gleichspannung zum Motor vorhanden
ist. Diese zusätzliche Schaltungsanordnung kann einen
zweiten Schalter zur Speisung des Motors mit der Gleichspan
nung enthalten, wenn der erste Schalter seine erste Stel
lung verlassen und seine zweite Stellung noch nicht er
reicht hat.
Die erfindungsgemäße Speise- und Bremsschaltung ist sehr
einfach aufgebaut und preiswert herzustellen. Darüber
hinaus arbeitet sie absolut zuverlässig und ist bei jeder
Abschaltung des Motors wirksam.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Figuren näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt die elektrische Schaltungsanordnung einer
bekannten Speise- und Bremseinrichtung, bei
der die Rotorwicklungen eines Motors mit den
Statorwicklungen kurzgeschlossen werden, wenn
der Motor abgeschaltet wird.
Fig. 2 zeigt die Schaltungsanordnung der Einrichtung
aus Fig. 1, wenn sich der Motor in seinem norma
len Arbeitszustand befindet.
Fig. 3 zeigt die Schaltungsanordnung der Einrichtung
aus Fig. 1, wenn sich der Motor im Bremszustand
befindet.
Fig. 4 zeigt die Ausbildung einer neuen elektrischen
Schaltungsanordnung für eine Speise- und Bremsein
richtung.
Fig. 5 zeigt die Schaltungsanordnung aus Fig. 4 bei
sich im normalen Betriebszustand befindendem
Motor.
Fig. 6 zeigt die Schaltungsanordnung aus Fig. 4, wenn
sich der Motor in einem Zeitraum zwischen dem
Ende des normalen Betriebszustandes gemäß Fig.
5 und dem Beginn des Bremszustandes befindet.
Fig. 7 zeigt die Schaltungsanordnung aus Fig. 4 bei
sich im Bremszustand befindendem Motor.
Ein bekannter Aufbau für eine Schaltungsanordnung, die
den Motor abbremst, wenn er bzw. das beispielsweise von
ihm angetriebene Elektrowerkzeug abgeschaltet wird, ent
spricht dem Aufbau aus Fig. 1. Wenn bei einem derartigen
Aufbau der Benutzer den Steuerknopf S 1 freigibt, kommen
die zugehörigen Kontakte S 1 A und S 1 B aus der bei gedrücktem
Steuerknopf S 1 gegebenen Stellung a und c in die in Fig.
1 dargestellte Stellung b und d. Durch diese Bewegung
wird die Schaltungsanordnung so verändert, daß von einem
normalen Schaltkreis für den Betrieb eines Universalmotors,
wie er in Fig. 2 gezeigt ist und bei dem die Statorwicklun
gen B 1 und B 2 in Reihe mit den Rotorwicklungen A geschal
tet sind, in einen Bremszustand für den Motor übergegangen
wird, in dem, wie in Fig. 3 gezeigt, die Statorwicklungen
B 1 und B 2 über die Rotorwicklung A kurzgeschlossen werden.
Man erkennt, daß bei dieser Anordnung keine Maßnahme
vorgesehen ist um sicherzustellen, daß der Übergang zwi
schen dem Zustand gemäß Fig. 2 und dem Zustand gemäß
Fig. 3 zuverlässig zu einer Bremswirkung führt, d.h.
der Übergang nicht in dem Augenblick eintritt, in dem
das Restfeld gleich Null ist.
Diese Schwierigkeiten werden mittels der Erfindung vermie
den, und in Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel für einen
entsprechenden Aufbau gezeigt.
Wenn in der Anordnung gemäß Fig. 4 der Steuerknopf S 2
die beiden Kontakte S 2 A und S 2 B bewegt, so ergibt sich
abweichend von der vorstehend erläuterten Betriebsweise,
ein Vorgang, der in drei Schritte oder Betriebszustände
aufgeteilt werden kann, nämlich
- - im ersten Schritt wird der Motor bei Reihenschaltung der Statorwicklungen B 1 und B 2 mit den Rotorwicklungen A (Fig. 5) normal gespeist,
- - in einem zweiten Schritt wird der Motor mit einer pulsie renden Gleichspannung gespeist (Fig. 6);
- - in einem dritten Schritt erfolgt das Abbremsen des Motors durch Kurzschließen der Statorwicklungen B 1 und B 2 über die Rotorwicklungen A (Fig. 7).
Diese drei Schritte werden durch die kombinierte Wirkung
des Steuerknopfes S 2, der gegenüber dem bekannten Steuer
knopf S 1 abgewandelt ist, und eine Diode D 1 erreicht.
Wenn der Steuerknopf S 2 gedrückt ist, befinden sich die
Kontakte S 2 A und S 2 B in ihren Stellungen a und c, und
der Motor wird bei normaler Betriebsschaltung eines Uni
versalmotors (Fig. 5) gespeist. In diesem Zustand ist
die Diode D 1 durch den Kontakt S 2 B kurzgeschlossen und
entfaltet also keine Wirkung. Der erste Schritt stellt
somit den normalen Betriebszustand dar. Wenn der Benutzer
den Motor durch Freigabe des Steuerknopfes 51 abschaltet,
ändert der Kontakt S 2 B seine Stellung aus der Lage c
in die Lage d, wofür eine kurze Zeitspanne erforderlich
ist, während der der Kontakt S 2 A in seiner Lage a verbleibt.
Während dieser Zeitspanne, während der der Kontakt S 2 B
bereits die Lage c verlassen, jedoch noch nicht die Lage
d erreicht hat, befindet sich die Schaltungsanordnung
im Zustand gemäß Fig. 6. Es handelt sich dabei um den
vorstehend genannten zweiten Schritt.
Wie Fig. 6 zu entnehmen ist, besteht die einzige Schal
tungsvariante gegenüber dem normalen Betriebszustand
gemäß dem ersten Schritt (Fig. 5) darin, daß die Diode
D 1 in Reihe mit der übrigen Schaltungsanordnung gebracht
wird. Dadurch wird dem Motor für die gesamte Zeitspanne
des zweiten Schrittes eine pulsierende Gleichspannung
zugeführt, die durch geeignete Verzögerung in den Bewegun
gen der Kontakte S 2 A und S 2 B eine Dauer von mindestens
einer Periode der Speisespannung hat. Auf diese Weise
wird sichergestellt, daß dann, wenn der Kontakt S 2 B die
Stellung d erreicht und somit der Kontakt S 2 A in die
Lage b gelangt ist und auf diese Weise der den dritten
Schritt darstellende Bremszustand mit einem Kurzschluß
der Statorwicklungen B 1 und B 2 durch die Rotorwicklungen
A erreicht ist, zuverlässig ein Restfeld vorhanden ist,
das die Erzeugung einer elektromotorischen Kraft und
damit der gewünschten Bremswirkung ermöglicht.
Die Verzögerung im Abschalten des Motors durch die verzö
gerte Bewegung des Kontaktes S 2 A, d.h. die Zeitspanne
des zweiten Schrittes ist für den Benutzer nicht merkbar,
da diese Zeit auf eine Periode der Speisespannung begrenzt
sein kann, was bei einer Speisespannung mit 50 Hz zu
einer Zeitspanne von 20 mSek. führt. Ferner hat die Diode
im Bremszustand gemäß Fig. 7, also nach Umschalten des
Kontaktes S 2 A aus der Lage a in die Lage b keinerlei
Einfluß mehr, da sie in Sperrichtung belastet wird und
daher im geschlossenen Schaltkreis nicht leitet.
Eine Schaltungsanordnung gemäß Fig. 4 mit einem Schalter
S 2 mit verzögerten Kontakten und einer Diode D 1 stellt
selbstverständlich nur ein mögliches Ausführungsbeispiel
dar. Es ist offensichtlich auch möglich, auf andere Weise
zwischen dem Schritt des normalen Betriebszustandes und
dem Schritt des Bremsens einen dritten Schritt vorzusehen,
während dem der Motor mit einer Gleichspannung gespeist
wird.
Claims (5)
1. Speise- und Bremsschaltung für einen Universalmotor,
insbesondere für tragbare Elektrowerkzeuge, mit einem
ersten Schalter, der aus einer ersten Stellung, in
der die Statorwicklungen an die Versorgungswechsel
spannung angeschlossen sind, und in eine zweite Stel
lung bewegbar ist, in der die Motorwicklungen zur
Erzeugung eines Bremsmomentes im Motor kurzgeschlossen
sind, gekennzeichnet durch eine zusätzliche Schaltungs
anordnung zur Erzeugung einer Gleichspannung zur
Speisung des Motors.
2. Speise- und Bremsschaltung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die zusätzliche Schaltungsanordnung
einen zweiten Schalter zur Speisung des Motors mit
der Gleichspannung aufweist, wenn der erste Schalter
sich aus seiner ersten Stellung bewegt und seine
zweite Stellung noch nicht erreicht hat.
3. Speise- und Bremsschaltung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Schaltung
eine Gleichrichterdiode enthält, die die Gleichspan
nung aus der Versorgungswechselspannung ableitet.
4. Speise- und Bremsschaltung nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
und der zweite Schalter von einem einzigen Schalter
mit zwei Kontakten gebildet werden.
5. Speise- und Bremsschaltung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Kontakte des einzigen
Schalters sich bei dessen Freigabe bewegen, wobei
der erste Kontakt zur Bewegung von der ersten Stellung
in die zweite Stellung eine Zeitspanne von mindestens
einer Periode der Speisewechselspannung des Motors
benötigt, daß während dieser Zeitspanne eine mit
dem ersten Kontakt verbundene Gleichrichterdiode
in Reihe mit den Statorwicklungen des Motors liegt,
und daß der zweite Kontakt erst aus seiner ersten
Stellung in die zweite Stellung bewegt wird, wenn
der erste Kontakt seine zweite Stellung erreicht
hat, so daß der zweite Kontakt zusammen mit dem ersten
Kontakt die Rotorwicklungen mit den Statorwicklungen
verbindet.
Applications Claiming Priority (1)
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IT20966/87A IT1205064B (it) | 1987-06-19 | 1987-06-19 | Circuito di alimentazione e frenatura per un motore elettrico universale a corrente alternata |
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IT (1) | IT1205064B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6094025A (en) * | 1992-06-05 | 2000-07-25 | Black & Decker Inc. | Controlled braking device for electric motors and in particular portable tools |
SG97855A1 (en) * | 1999-03-05 | 2003-08-20 | Mannesmann Ag | Drive with a controller for a lifting gear of a hoist, in particular a compact hoist |
-
1987
- 1987-06-19 IT IT20966/87A patent/IT1205064B/it active
-
1988
- 1988-06-15 DE DE3820629A patent/DE3820629A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6094025A (en) * | 1992-06-05 | 2000-07-25 | Black & Decker Inc. | Controlled braking device for electric motors and in particular portable tools |
US6104155A (en) * | 1992-06-05 | 2000-08-15 | Black & Decker Inc. | Controlled braking device for electric motors and in particular portable tools |
SG97855A1 (en) * | 1999-03-05 | 2003-08-20 | Mannesmann Ag | Drive with a controller for a lifting gear of a hoist, in particular a compact hoist |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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IT1205064B (it) | 1989-03-10 |
IT8720966A0 (it) | 1987-06-19 |
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