DE3818278C2 - Untersuchungsgerät für das Auge, insbesondere den Augenhintergrund, und Verfahren zum Betreiben desselben - Google Patents

Untersuchungsgerät für das Auge, insbesondere den Augenhintergrund, und Verfahren zum Betreiben desselben

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DE3818278C2 DE19883818278 DE3818278A DE3818278C2 DE 3818278 C2 DE3818278 C2 DE 3818278C2 DE 19883818278 DE19883818278 DE 19883818278 DE 3818278 A DE3818278 A DE 3818278A DE 3818278 C2 DE3818278 C2 DE 3818278C2
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Description

Die Erfindung ist in der Augendiagnostik, speziell bei der Untersuchung des Augenhintergrundes, jedoch auch bei der Unter­ suchung der Vorderabschnitte des Auges anwendbar.
Die moderne Diagnostik, insbesondere die Differentialdiagnostik von Erkrankungen des Augenhintergrundes, ist in zunehmendem Maße von der Erkennung feinster Farb-, Helligkeits-, Lage- und Form­ änderungen zwischen Fundusbildern in verschiedenen Stadien einer Erkrankung oder bei unterschiedlicher spektraler Beleuchtung ab­ hängig.
Die Sicherheit der Diagnostik wird in diesen Fällen entscheidend von der Gedächtnisleistung des Arztes beim Vergleich der Bilder bestimmt.
Es sind Ophthalmoskope bekannt, die dem Beobachter ein optisches Bild zur visuellen Auswertung zur Verfügung stellen. Über Netz­ hautkameras kann das Bild des Augenhintergrundes fotografisch oder fernsehtechnisch aufgenommen, gespeichert und dargestellt werden. Weiterhin sind Scannerophthalmoskope bekannt, die ein elektroni­ sches Bild durch nahezu punktförmige Abtastung des Augenhinter­ grundes erzeugen (Fortschr. Ophthalmol. (1986), 83, 530-531). Ein Nachteil des Standes der Technik ist es, daß beim Vergleich mehrerer nacheinander aufgenommener Bilder, z. B. durch unter­ schiedliche Ausleuchtungsverhältnisse Verfälschungen auftreten können. Bilddifferenzen entstehen, auch bei gleicher Ausleuchtung, durch kleine, unwillkürliche Augenbewegungen und daraus abgelei­ tete unkontrollierte Reflexionsanteile einzelner Fundusschichten. Es sind Lösungen bekannt, mittels eines Multispektralprojektors bzw. elektronischer Bildverarbeitung Bilddifferenzen darzustellen. (Jenaer Rundschau 27, 4/1982, 192-195)
Diese sind sehr aufwendig. Durch zeitlich aufeinanderfolgende Bildaufnahmen treten die oben beschriebenen Nachteile auf. Die genannten Scannerophthalmoskope sind ebenfalls sehr aufwendig und ergeben zu den oben genannten Nachteilen hinsichtlich der Bildvergleiche keine neuen Gesichtspunkte. Ein weiterer Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, daß beim Vergleich mehrerer Bilder der Fixationsort nicht reproduzierbar ist. Die fernsehtechnische Bildaufnahme, insbesondere bei Spektral­ untersuchungen und bei der Fluorszenzangiografie erfordert bei zumutbarer Lichtbelastung des Auges den Einsatz von Aufnahme röhren mit elektronischem Bildverstärker. Derartige Röhren liefern jedoch eine für die Beurteilung des Augenhintergrundes nicht aus­ reichende Bildqualität.
Aus US 4259948 ist es bekannt, mittels separater Bildaufnahmeeinrichtungen mehrere Fundusbilder von mehreren Fundusbereichen aufzunehmen.
In der nicht vorveröffentlichten DE 36 38 226 A1 wird eine Scananordnung zur Abtastung des Augenhintergrundes beschrieben. Durch unterschiedliche, zeitlich variierende Ausleuchtungsverhältnisse, aber auch durch kleine, unwillkürliche Augenbewegungen kann die Bildgenauigkeit eines zusammengesetzten Bildes beeinträchtigt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Untersuchungsgerät mit klassischem Ophthalmoskopstrahlengang nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzuentwickeln, daß sich sowohl zu einem einzigen Zeitpunkt als auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommene Bilder des Augenhintergrundes bezüglich klinisch relevanter Merkmale unter weitgehender Ausschaltung methodischer und subjektiver Fehler bewerten lassen. Außerdem soll ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Untersuchungsgerätes angegeben werden.
Der auf ein Untersuchungsgerät gerichtete Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
Der auf ein Verfahren zum Betreiben des Untersuchungsgeräts gerichtete Teil der Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 10 gelöst. Eine vorteilhafte Weiterbildung ist in Anspruch 11 angegeben.
Die Wirkung der Erfindung besteht darin, daß im Gegensatz zur klas­ sischen Ophthalmoskopie stehende Bilder erzeugt werden, welche die bei der normalen Ophthalmoskopie kaum sichtbaren oder nur mit viel Erfahrung erkennbaren örtlichen, zeitlichen, spektralen und sonstigen Veränderungen des Augenhintergrundes in eindeutiger, übersichtlicher und hervorgehobener Form darstellen. Subjektive Einflüsse bei Bewertung und Vergleich mehrerer Bilder sind wei­ testgehend ausgeschaltet.
Es werden direkt Bildveränderungen gegenüber normalen Fundi oder zwischen verschiedenen Bildern gleicher oder unterschied­ licher Zeiten dargestellt. Dies erfolgt bei minimaler Licht­ belastung des Auges mit relativ einfachen Mitteln. Es liegt ein definierter Fixationspunkt des Auges vor. Überraschend erweist sich, da das notwendige Spezialwissen und die Anforderungen an die subjektiven Fähigkeiten des Auswerten­ den sowie der Zeitaufwand zur Diagnostik erheblich reduziert werden, daß trotz größter diagnostischer Sicherheit der Kreis der mit der Untersuchung betrauten Personen erweitert werden kann und dadurch eine Entlastung von hochqualifizierten Spezialisten erfolgt.
Die Erfindung gestattet die Anwendung von CCD-Matrizen bei ge­ ringer Lichtbelastung des Auges. Durch die Anordnung mehrerer Strahlengänge kann mit bildverarbeitenden Mitteln und durch An­ ordnung geeigneter Filter in den Strahlengängen klinisch rele­ vante spektral unterschiedlich aufbereitete Bilder gewonnen wer­ den.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der schematischen Dar­ stellung in Fig. 1 näher erläutert.
Der Augenhintergrund eines Patientenauges 1 wird über eine Ophthalmoskoplinse 2, einen Lochspiegel 3, ein Linsensystem 4 und ein Tubusobjektiv 9 in die okulare Zwischenbildebene eines Okulars 10 abgebildet und von einem Beobachterauge 11 betrach­ tet. Von einem Beleuchtungs- und Fixiersystem 18 ausgehendes Licht wird über einen Lochspiegel 3 in den beschriebenen Strah­ lengang zur Abbildung des Augenhintergrundes eingespiegelt. Über einen Klappspiegel 5 wird das Beobachtungslicht auf wei­ tere Spiegel 12, von denen die in Strahlrichtung ersten zwei teildurchlässig ausgebildet sind und von diesen über in Rich­ tung der optischen Achse verschiebbare Fotoobjektive 16 auf Bildaufnahmeeinheit 17 gelenkt. Zwischen den Spiegeln 12 und den Fotoobjektiven 16 befinden sich, wahlweise einschaltbar, Filterrevolver, bestehend aus Polarisationsfilter 13 sowie Spektralfiltern 14.
Die Bildaufnahmeeinheiten 17 weisen Verbindungen zu einer sig­ nalverarbeitenden Einheit 19 auf, die wiederum mit einem Rech­ ner 24 sowie einem Farbmonitor 20 verbunden ist.
Der Rechner 24 steht mit einem fotoelektrischen Empfänger 8, mit den Strahlteilern 12, den Filterrevolvern 13 und 14, den Bild­ aufnahmeeinheiten 17, den Vorstellmechanismen für die Fotoob­ jektive 16 sowie mit Peripheriegeräten wie Drucker 21, Spei­ cher 22 und Ausgabeterminal 23 in Verbindung.
Über einen Klappspiegel 6 kann das Bild des Augenhintergrundes über ein Fotoobjektiv 7 und eine Meßblende 15 auf den fotoelek­ trischen Empfänger 8 abgebildet werden.
Über den eingestellten Beobachtungsstrahlengang erfolgt eine Ab­ bildung des Augenhintergrundes in die vorbestimmten Zwischenbild­ ebene. Im Beleuchtungs- und Fixiersystem 18 befindet sich eine durch Rechner 24 verstellbare Fixiermarke, die innerhalb des Bildfeldes beliebig, aber definiert, senkrecht zur optischen Achse verstellt werden kann. Die Fixationskoordinaten werden durch den Untersuchenden oder bei Wiederholungs- bzw. Standardunter­ suchungen vom Rechner gesteuert, eingestellt.
Mit einer weiteren Verstelleinheit wird anschließend die Fixier­ marke entlang der optischen Achse verschoben, bis der Patient die Fixiermarke scharf erkennen kann. Der Untersuchende legt nunmehr das Auswerteprogramm und damit die optisch-elektronisch herauszuarbeitenden und darzustellenden Fundusveränderungen fest.
Über den Rechner 24 erfolgt die Auswahl der verwendeten Strahlen­ gänge durch Betätigung der entsprechenden Spiegel 12 und Ein­ schwenken benötigter Filterkombinationen 13, 14 oder durch Vor­ stellen der Fotoobjektive 16, zur Realisierung einer definierten Bildunschärfe. Vom Untersuchenden wird manuell die Aufzeichnung eines Bildes durch die Bildaufnahmeeinheiten 17 sowie über das System 18 ein Lichtblitz ausgelöst. Dabei übernimmt der Rechner 24 die Synchronisation der Blitzbeleuchtung mit dem Aufzeichnungs­ vorgang.
Mit dem Auswerteprogramm wird weiterhin die Art der Signalverar­ beitung in Stufe 19 festgelegt, z. B. die Erstellung von normier­ ten Sekundärbildern und deren Farbzuordnung zur Darstellung auf dem Farbmonitor. Entsprechend diesem Programm wird das verarbei­ tete Bild in den Bildspeicher des Rechners 24 gebracht und auf dem Farbmonitor 20 als stehendes Bild zur Anzeige gebracht. Bei der Aufzeichnung eines Angiogramms kann der Fluoreszenzfarb­ stoffdurchlauf in bekannter Weise bei Betätigung des teildurch­ lässigen Klappspiegels 6 fotoelektrisch über den Fotoempfänger 8 registriert und vom Rechner 24 aufgezeichnet werden. Dieses Signal wird zur Steuerung der Aufnahmefolge des Angio­ gramms benutzt, indem der erste fotoelektrisch registrierte Fluoreszeineinstrom in die sichtbaren Fundusgefäße oder/und das Signalmaximum als Zeitbezugspunkte benutzt werden. Die Fixiermarke kann als selbstleuchtende Marke in einem kleinen abgeschatteten Feld realisiert werden. Dieses Feld dient einer­ seits zur besseren Erkennbarkeit der Fixiermarke und andererseits zur Reduzierung der Blendung des Patienten während der Einstel­ lung im kontinuierlichen Licht.
Die jeweils aktuellen Daten der Fixiermarkenlage liegen im Rech­ ner vor und werden gemeinsam mit den aufgenommenen Bildern, den anderen Aufnahmedaten und den Patientendaten bei Bedarf abge­ speichert.
Für die Fixiermarke kann zur Erhöhung der Konzentration und Fixationsgenauigkeit ein Blinkbetrieb vorgesehen sein. Durch die zu jedem Bild gehörenden Fixationskoordinaten können nacheinanderfolgend aufgenommene Bilder unterschiedlicher Bild­ ausschnitte schnell und automatisch anhand ihrer Fixierkoordi­ natendifferenz zur Überdeckung gebracht werden. Gegebenenfalls wird bei schlechter Mitarbeit des Patienten eine Feinverschiebung erforderlich sein, wozu Mittel zu einer inter­ aktiven Bildverschiebung in den Bildspeichern vorgesehen sind. Weiterhin ermöglicht die signalverarbeitende Einheit rechner­ gesteuert einzelne Farbkomponenten des Videosignals der Bild­ wiederholspeicher eingangsseitig der signalverarbeitenden Ein­ heit anstelle eines oder mehrerer der Videosignale der bildauf­ nehmenden Einheiten parallel zu den Signalen der anderen bildauf­ nehmenden Einheiten anzubieten. Somit können Videosignale, die zeitlich versetzt aufgenommen oder vom Speicher abgerufen wurden, in die Erzeugung der Sekundärbilder einbezogen werden, womit zeitliche auch zeitliche Bildveränderungen im Sekundärbild in­ formationsverdichtet und hervorgehoben dargestellt werden können. Die als Klappspiegel ausgeführten teildurchlässigen Spiegel können programmgesteuert weggeklappt werden und gestatten so, daß die Lichtenergie nur auf zwei oder auch nur auf einen Auf­ zeichnungsstrahlengang konzentriert wird. Anstelle der teil­ durchlässigen Spiegel können vorteilhafter Weise auch Spektral­ teiler oder polarisierende Teiler eingesetzt werden, so daß die Lichtenergie jedes Spektralbereiches vollständig genutzt werden kann. Weiterhin sind Mittel zum Dialogbetrieb zwischen Unter­ sucher und Rechner 24 vorgesehen.
Die Funktion der erfindungsgemäßen Anordnung wird anhand von Anwenderbeispielen erläutert.
Wie bekannt, wird das Differentialophthalmoskop zunächst auf den Augenhintergrund im kontinuierlichen Licht eingestellt. Falls es sich um eine Wiederholungsuntersuchung handelt, hat sich der Un­ tersucher das vorhandene und zu vergleichende Bildmaterial be­ reits herausgesucht, vom Speicher geholt und auf dem Monitor dargestellt.
Damit werden automatisch die Fixierkoordinaten des jeweils auf dem Monitor betrachteten Bildes eingestellt, so daß bei richtiger Mitarbeit des Patienten ein überdeckungsfähiges Bild aufgenommen wird. Entsprechend dem gewählten Programm werden auch die Einstel­ lungen für die informationsselektierenden Elemente (13, 14, 15, 19) vom Rechner vorgenommen.
Soll die aktuelle Bildaufzeichnung nicht mit bereits vorhandenen Bildern verglichen werden, so werden die Fixierkoordinaten ent­ sprechend einer Standardeinstellung programmtechnisch realisiert oder nach gewünschtem Fundusausschnitt durch den Untersucher ein­ gestellt.
Als erstes Beispiel soll eine spektrale Fundusveränderung unter­ sucht werden. Dazu wird die differentialdiagnostische Filterkombi­ nation eingestellt, die erfindungsgemäß eine Bezugswellenlänge besitzt. Nach Auslösung der Aufnahme werden die beiden Videosig­ nale auf das Videosignal der Bezugswellenlänge durch Quotienten­ bildung normiert. Damit stehen zwei Sekundärbilder zur Verfügung, die frei von Beleuchtungsunterschieden sind und somit den ver­ fälschenden Einfluß von Beleuchtungsunterschieden auf den Bild­ vergleich ausschalten. Aus diesen beiden Bildern kann nun durch Zuordnung zu den einzelnen Farbkoordinaten des Farbbildes vor­ zugsweise nach standardisierter Bewertung der Signalamplitude ein Multispektralbild in Falschfarbendarstellung erzeugt werden. Liegt ein Vergleichbares Bild im zweiten Bildwiederholspeicher vor, so kann dieses zum Flimmervergleich im Wechsel mit dem aktu­ ellen Bild auf dem Monitor dargestellt werden, oder eine Farb­ komponente des Vergleichsbildes kann in das aktuelle Multispek­ tralbild einbezogen werden, um Unterschiede direkt grafisch dar­ zustellen. Der aktuelle Inhalt des Bildwiederholspeichers kann im Bedarfsfall dokumentiert oder gespeichert werden. Als zweites Beispiel soll zur besseren Darstellung der Gefäßstruk­ tur Kontrast- und Kantenüberhöhung im Bild realisiert werden. Dazu wird neben der Bezugswellenlänge, in der sich die Gefäße z. B. nicht darstellen lassen, in den beiden anderen Strahlengängen das zur Gefäßdarstellung optimale Filter eingestellt, wobei einer dieser Strahlengänge durch Verschiebung des Fotoobjektivs 16 eine definierte Bildunschärfe erhält. (Unscharfes und scharfes Bild gleicher spektraler Charakteristik zum Bild der Bezugswellenlänge normiert)
Die sich ergebenden beiden Sekundärbilder werden voneinander subtrahiert und als Differenzbild auf dem Monitor dargestellt. Auch in diesem Fall könnte man dieses Bild noch zusätzlich mit anderen Bildern farblich kodiert (Multitemporaltechnik) über­ lagern. Man erhält mit dem erfindungsgemäßen Differentialoph­ thalmoskop ein normiertes, kontrast- und kantenüberhöhtes Fun­ dusbild als Ophthalmoskopbild dargestellt.
Die Kontrastüberhöhung kann erfindungsgemäß anstelle der ver­ schiebbaren Fotoobjektive durch Änderung der Aperturen in den Aufzeichnungsstrahlengängen realisiert werden. Dazu werden in den Aufzeichnungsstrahlengängen rechnergesteuerte Aperturblenden vorgesehen, um die gewünschte optische Filterung vorzunehmen. Als drittes Beispiel soll die Anwendung der Fluoreszenzangio­ grafie beschrieben werden. Im Unterschied zu der bisher übli­ chen Art der Fluoreszenzangiografie werden die Aufnahmen par­ allel im Fluoreszenzlicht und im Erregerlicht durchgeführt. Im Strahlengang für die Aufnahme im Erregerlicht wird durch Verschiebung der Fotoobjektive ein unscharfes Bild erzeugt als Bezugsbild. Die Bildunschärfe wird so eingestellt, daß die großen Gefäße nicht mehr erkennbar sind. Mit diesem Strahlengang werden die aktuellen Beleuchtungsverhältnisse bei jedem Angio­ gramm registriert. Durch eine Leeraufnahme im rotfreien Licht (es befindet sich ganz sicher noch kein Fluoreszein am Fundus), vorzugsweise noch vor der Fluoreszeininjektion, werden beide Bilder (grün und blau) als Sekundärbild in den Bildwiederhol­ speicher genommen. Auf dem Monitor wird das grüne Bild darge­ stellt und kann auf richtige Lage und Ausleuchtung, sowie Re­ flexfreiheit überprüft werden. Liegt eine ausreichende Bild­ qualität vor, bleibt das Erregerlichtbild als Referenzbild im zweiten nicht dargestellten Bildwiederholspeicher und wird wäh­ rend des Angiogrammes anstelle des dritten Videosignales der drei bildaufnehmenden Einheiten zur Verfügung gestellt. In der signalverarbietenden Einheit wird der Quotient aus dem aktuellen Erregerlichtbild und dem Erregerlichtreferenzbild erzeugt und der sich bildpunktweise ergebende Faktor wird zur bildpunktweisen Auswertung des aktuellen Fluoreszenzbildes be­ nutzt.
Damit entsteht eine normierte Angiogrammbildfolge, deren Bilder in sich eine Korrektur unterschiedlicher Ausleuchtungsverhältnisse erfahren haben. Bei Vergleich einer Angiogrammfolge mit einer an­ deren werden die mit abgespeicherten Erregerlichtreferenzsignale durcheinander dividiert und der sich punktweise ergebende Faktor wird zur Bewertung des Vergleichsangiogrammbildes benutzt. Damit können örtliche und zeitliche Beleuchtungsdifferenzen beim Ver­ gleich von Angiogrammbildern nicht mehr zu Fehlinterpretationen führen.
Vorzugsweise wird die Bildzahl des Standardangiogrammes auf 6 be­ grenzt. Das erste Bild wird 1 s nach dem ersten nachweisbaren Farb­ stofferscheinen am Fundus aufgenommen, während in Abständen von 2 s weitere 4 Aufnahmen gemacht werden.
Die letzte Aufnahme wird nach 20 s durchgeführt. Durch Farbbewer­ tung der Sekundärbilder des Angiogrammes entstehen normierte und damit sehr gut vergleichbare Multitemporalbilder des arteriellen Einstromes und des venösen Abstromes als stehende Ophthalmoskop­ bilder. Je nach differentialdiagnostischer Aufgabenstellung sind auch andere Zeitfolgen bzw. Bildserien für die Multitemporalbild­ erzeugung programmtechnisch möglich. So z. B. kann die Angiogramm­ folge zur Bewertung der Diffussion von Farbstoff in 20 s-Abständen fortgesetzt werden, wobei dann bereits während des Angiogramms die Inhalte der Bildwiederholspeicher abgespeichert worden müssen. Bei Vergleich verschiedener Angiogramme kann der Flimmervergleich von Multitemporalbildern oder auch der Vergleich zeitgleicher Angio­ grammbilder mittels eines neuen Multitemporalbildes erfolgen. In Fig. 1 ist mit den Elementen: teildurchlässiger Klappspiegel 6, Fotoobjektiv 7 und fotoelektrischer Empfänger 8 am zusätzlicher Strahlengang gegeben. Der für Fluoreszenzlicht empfindliche Empfän­ ger zeichnet während der Angiogrammserie das Fluoreszenzlicht auf und liefert das Signal zur Desektion des ersten Farbstofferscheinens, durch den Rechner. Gegebenenfalls kann das Signalmaximum zu einer weiteren Normierung des Angiogrammes: zur Normierung der maximalen Fluoreszenzintensität benutzt werden in ähnlicher Weise wie die Normierung zur Beseitigung unterschiedlicher Beleuchtungen. Erfindungsgemäß kann das fotoelektrische Signal gleichzeitig zur objektiven Registrierung von Diffusionsvorgängen benutzt werden, wo­ bei mit der Angiogrammfolge der örtliche Bezug zur Meßfläche gegeben ist. Dazu wird zusätzlich in die Bildebene vor dem fotoelektrischen Empfänger 8 eine Meßblende 15 angeordnet.

Claims (11)

1. Untersuchungsgerät für das Auge, insbesondere den Augenhintergrund,
mit einem klassischen Ophthalmoskopstrahlengang, bestehend aus einem kontinuierlichen Beleuchtungsstrahlengang, einem Beobachtungs- sowie einem Aufzeichnungsstrahlengang,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Aufzeichnungsstrahlengang durch Strahlteiler in mindestens zwei Teilstrahlengänge für ein und dasselbe Bildfeld des Auges aufgeteilt ist, die über Bildaufnahmeeinheiten und eine Verarbeitungsstufe mit mindestens einer Bildwiedergabeeinheit verbunden sind,
daß mindestens in einem Teilstrahlengang Mittel zur optischen Informationsselektion angeordnet sind
und daß innerhalb des Beleuchtungsstrahlenganges mindestens eine in mindestens einer Richtung verschiebbare Fixiermarke vorgesehen ist, deren aktuelle Position abspeicherbar ist.
2. Untersuchungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur optischen Informationsselektion spektrale Filter, Polarisationsfilter, in Richtung der optischen Achse verschiebbare Fotoobjektive und/oder verstellbare Aperturblenden sind.
3. Untersuchungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildaufnahmeeinheit eine CCD-Matrix ist.
4. Untersuchungsgerät nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungsstufe Mittel zur Differenz- und/oder Quotientenbildung ankommender Signale sowie Bildwiederholspeicher aufweist.
5. Untersuchungsgerät nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Bildwiedergabeeinheiten mit einem Speicher verbunden ist.
6. Untersuchungsgerät nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Bildwiedergabeeinheit in Verbindung mit dem Bildwiederholspeicher ein stehendes Monitorbild erzeugt wird.
7. Untersuchungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß parallel aufgenommene Bilder verschiedener Aufzeichnungskanäle überlagert werden.
8. Untersuchungsgerät nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Eingabe gespeicherter Bilder in die Verarbeitungsstufe vorgesehen sind.
9. Untersuchungsgerät nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Aufzeichnungsstrahlengang mit einem Empfänger zur fotoelektrischen Registrierung der Fluoreszenzpassage vorgesehen ist.
10. Verfahren zum Betreiben eines Untersuchungsgerätes für das Auge, nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß über den Beleuchtungsstrahlengang ein Lichtblitz realisiert wird und hierzu synchron in den Bildaufnahmeeinheiten eine Bildaufnahme erfolgt, wobei Bildaufnahmezeit und Dauer des Lichtblitzes im wesentlichen übereinstimmen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauer des Lichtblitzes eine Millisekunde nicht übersteigt.
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