DE3817256C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum schnellen Ein- und Austauschen von Werkzeugen bei einem Ketten- oder Trommelmagazin, das einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine zugeordnet ist, aus oder in eine Kassette mit mehreren hintereinander angeordneten Werkzeugaufnahmen.

Es sind Werkzeugwechseleinrichtungen bekannt, bei denen mit Hilfe eines auf einem Portal verfahrbaren Manipulators aus einem bzw. in ein Werkzeugmagazin Werkzeuge gewechselt werden können (R. Binder, H. Hammer in "Werkstattstechnik - wt-Zeitschrift für industrielle Fertigung" 1983, Heft 4, S. 195-198). Die Werkzeuge werden dabei einzeln in das Magazin gebracht oder aus ihm entnommen.

Es ist auch bekannt, die Werkzeuge in Kassetten aufzubewahren, aus denen sie innerhalb eines Bearbeitungszentrums mit Hilfe eines Portalrobotors entnommen bzw. in die Kassette eingesetzt werden (Zeitschrift "moderne fertigung", Okt. 1985, S. 26-30). Durch die Kassetten ist zwar die Verfügbarkeit der Werkzeuge in dem Bearbeitungszentrum erhöht, das Bestücken bzw. Entleeren der Kassetten erfolgt ebenfalls einzeln Werkzeug für Werkzeug.

Für ein Werkzeug-Kettenmagazin das einen geraden Kettentrum aufweist, ist vorgeschlagen worden, zu dem Kettenmagazin bezüglich der Werkzeugaufnahmen passende Kassetten vorzusehen, die eine solche Stellung einnehmen können, daß ein oder mehrere Werkzeuge unmittelbar übergeben bzw. übernommen werden können.

Aus der Druckschrift DE-OS 22 39 774 ist eine Werkzeugmaschine bekannt, die Einzelheiten zu dem Werkzeugtausch zwischen dem Werkzeugmagazin und der Arbeitsspindel betrifft. Es soll hier beispielsweise ein Doppelgreiferarm ersetzt werden. An einen schnellen Austausch von Werkzeugen eines Werkzeugmagazins eines Bearbeitungszentrums ist nicht gedacht.

Diese Zielsetzung hat auch nicht das Werkzeugmagazin nach der Druckschrift DE 36 13 206 A1, wo ein System eines Werkzeugtauschs mittels Segmenten, die in das Magazin eingesetzt bzw. herausgenommen werden. Insbesondere ist bei dieser bekannten Vorrichtung keine kontinuierliche Nachversorgung der Werkzeuge in das Magazin möglich. Darüber hinaus sind die Segmente in Größe und damit in der Anzahl der getragenen Werkzeuge beschränkt.

Die Druckschrift DE 32 09 999 A1 bezieht sich auf einen Werkzeugkkopf und eine Wechseleinrichtung an Werkzeugmaschinen. Die darin beschriebene Werkzeugwechsel-Einrichtung ist kompliziert aufgebaut, und es ist kein maschineller reißverschlußartig gleichsinnig und synchroner Werkzeugwechsel möglich, d. h. ein schneller Austausch von Werkzeugen eines Werkzeugmagazins eines Bearbeitungszentrums.

Die US-PS 34 66 740 betrifft eine Vorrichtung, bei der es im wesentlichen um den Austausch von Werkzeugen zwischen zwei Magazinen geht. Es liegt somit hier eine andere Aufgabenstellung und damit eine andere Lösung als bei der Erfindung vor.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs näher bezeichneten Art zu schaffen, bei der die Werkzeuge eines Werkzeugmagazins eines Bearbeitungszentrums schnell ausgetauscht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kassette als Rotations- oder Linearkassette ausgebildet ist, die auf einem am Werkzeugmagazin festlegbaren Wagen angeordnet ist, daß sich jeweils nur eine Werkzeugaufnahme des ständig umlaufenden Ketten- oder Trommelmagazins und der Kassette unmittelbar gegenüberstehen und daß reißverschlußartig gleichsinnig und synchron ein Werkzeug nach dem anderen übergebbar oder übernehmbar ist.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei ständig umlaufenden Ketten- oder Trommelmagazinen jeglicher Art eine rasche Übernahme bzw. Übergabe von Werkzeugen aus bzw. in eine Kassette möglich ist und zusätzliche Greifer oder Hubeinrichtungen entfallen. Die Werkzeuge werden nicht mehr manuell, sondern in einem dynamischen Prozeß maschinell ausgetauscht. Der durch die Erfindung mögliche schnelle Austausch der Werkzeuge hat auch zur Folge, daß bei der Umstellung von einem auf einen anderen abzuwickelnden Auftrag keine nennenswerten Stillstandzeiten auftreten.

Die Erfindung ermöglicht von außen eine rüstzeitfreie Nachversorung.

Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Es zeigen

Fig. 1 die grundsätzliche Anordnung eines Kettenmagazins mit einem Beispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung;

Fig. 2 eine Einzelheit zu Fig. 1.

In Fig. 1 ist ein ständig in Richtung des Pfeiles 1 umlaufendes Kettenmagazin mit 2 bezeichnet. (Anstelle dieses Kettenmagazins 2 könnte auch ein Trommelmagazin vorgesehen sein.) 3 ist die Arbeitsspindel einer Bearbeitungsmaschine, in die mit Hilfe eines Werkzeugwechslers 4 Werkzeuge 6 eingesetzt bzw. entnommen werden können. Die in die Arbeitsspindel 3 einzusetzenden Werkzeuge 6 werden den Werkzeugaufnahmen 5 des Kettenmagazins 2 entnommen. Umgekehrt werden in das Kettenmagazin 2 Werkzeuge 6 gebracht, die der Arbeitsspindel 3 entnommen worden sind.

Die Erfindung befaßt sich mit dem schnellen Bestücken bzw. Entleeren von Ketten- oder Trommelmagazinen, beispielsweise des Kettenmagazins 2. Erfindungsgemäß ist beispielsweise eine sich gleichsinnig und synchron wie das Kettenmagazin 2 bewegende Rotationskassette 7 vorgesehen, die auf einem Wagen 8 montiert ist. Mit einer Arretiervorrichtung 9 kann der Wagen 8 so fixiert werden, daß eine seiner Werkzeugaufnahmen 10 einer Werkzeugaufnahme 5 des Kettenmagazins 2 gegenüber steht. Die Drehrichtung der Rotationskassette 7 (Pfeil 11) entspricht der Umlaufrichtung (Pfeil 1) des Kettenmagazins 2. Werden in dieser Stellung von Rotationskassette 7 zu dem Kettenmagazin 2 an sich bekannte Entriegelungen 12 für die Werkzeugaufnahmen 5, 10 betätigt, so können Werkzeuge 6 von dem Kettenmagazin 2 entnommen und in die Rotationskassette 7 gelagert werden. Ebenso können natürlich der Rotationskassette 7 Werkzeuge 6 entnommen und in das Kettenmagazin 2 eingesetzt werden.

In Fig. 2 ist die Rotationskassette 7 in Arbeitsposition zu dem Kettenmagazin 2 dargestellt. Infolge der gleichsinnigen und synchronen Bewegungen (Pfeile 1 und 11) des Kettenmagazins 2 und der Rotationskassette 7 und der Betätigung der Entriegelungen 12 können beispielsweise verschlissene Werkzeuge 6 reißverschlußartig aus dem Kettenmagazin 2 entnommen und in die Rotationskassette 7 gelagert werden, von wo sie einer Aufarbeitung zugeführt werden.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum schnellen Ein- und Austauschen von Werkzeugen bei einem Ketten- oder Trommelmagazin, das einer numerisch gesteuerten Werkzeugmaschine zugeordnet ist, aus oder in eine Kassette mit mehreren hintereinander angeordneten Werkzeugaufnahmen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette als Rotations- (7) oder Linearkassette ausgebildet ist, die auf einem am Werkzeugmagazin (2) festlegbaren Wagen (8) angeordnet ist, daß sich jeweils nur eine Werkzeugaufnahme (5) des ständig umlaufenden Ketten- oder Trommelmagazins (2) und der Kassette (7) unmittelbar gegenüberstehen und daß reißverschlußartig gleichsinnig und synchron ein Werkzeug (6) nach dem anderen übergebbar oder übernehmbar ist.