DE3817242A1 - Verfahren zur herstellung von feinst- oder weissblech mit einer haerte von mindestens 57 hr30t - Google Patents
Verfahren zur herstellung von feinst- oder weissblech mit einer haerte von mindestens 57 hr30tInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Feinst- oder Weißblech
einer Härte von mind. 57 R30T insbesondere als
Material für Getränkedosen.
Kaltgewalztes Feinstblech ist nach DIN 1 616 definiert als
Tafelmaterial in Dicken von 0,15 bis 0,49 mm. Wurde auf die
Oberflächen beidseitig ein Überzug aus Zinn aufgebracht,
wird das Material als Weißblech bezeichnet.
Die Technologie der Feinst- bzw. Weißblechherstellung ist in
einem jahrzehntelangen Entwicklungsprozeß auf einen hohen
technischen Stand gebracht worden. Die grundsätzlichen
Wissensinhalte der Herstellung sind zum Beispiel in
St. u. E. 89 (1969) 24, S. 1370/1374 oder in "Herstellung von
kaltgewalztem Band" Teil 1 und 2, Verlag Stahleisen 1970, beschrieben.
Bei der Herstellung fällt besonders ins Gewicht, daß
die warmgewalzten Stahlbänder um mehr als 80% durch Kaltwalzen
in ihrer Dicke vermindert werden. Dadurch wird das Kaltband
sehr hart und ist für eine nachfolgende Verarbeitung, z. B. Umformen,
ungeeignet. Seine Härte muß deshalb zunächst durch
rekristallisierende Glühen vermindert werden. Dabei werden auch
die mit der Härte in Verbindung stehenden Festigkeitskennwerte
beeinflußt, nämlich die Streckgrenze und die Zugfestigkeit,
vermindert, und die Dehnung erhöht. Zum Glühen von für die Herstellung
von Feinst- oder Weißblech vorgesehenen kaltgewalzten
Stahlbändern stehen zwei Verfahren zur Verfügung, nämlich das
Haubenglühverfahren, auch als Bundglühverfahren bezeichnet, und
das kontinuierliche Glühverfahren, auch als Durchlauf- oder
Durchziehverfahren bezeichnet.
Bezüglich der mechanisch-technologischen Eigenschaften wird
Feinst- oder Weißblech vor allem nach seiner Härte beurteilt
und danach in verschiedene Tempersorten bzw. -grade entsprechend
ASTM A 623 bzw. DIN 1 616 wie folgt eingeteilt:
Die Härte umfaßt bei Feinst- und Weißblech eine Kombination
wechselseitig zusammenhängender mechanischer Eigenschaften.
Die Härteprüfung nach Rockwell HR30Tm gilt als der am besten
geeignete Versuch.
Die Tempersorten T1 und T2 sind sehr weich und können dementsprechend
für hohe Ansprüche an die Umformbarkeit eingesetzt
werden. Die Tempersorten T4, T5 und T6 werden verwendet, wenn
erhöhte Festigkeitseigenschaften und Härten gewünscht werden.
Mit dieser Forderung lassen sich über eine Blechdickenreduzierung
die Gewichte der Fertigprodukte verringern. Der bezüglich
Härte und Umformbarkeit dazwischenliegenden Sorte T3
kommt der weiteste Einsatzbereich zu.
Die im Rahmen des Standes der Technik nach dem Haubenglühverfahren
erhaltenen Erzeugnisse sind verfahrensbedingt weich. Es
lassen sich damit die Härtesorten T1, T2 und T3 herstellen,
während im Durchlaufglühverfahren in erster Linie härtere
Bleche der Härtesorten T4, T5 und T6 erzeugt werden. Neue Entwicklungen
zielten auch auf die Erreichung geringer Härten bis
T4 im Durchlaufglühverfahren ab (DE-OS 28 22 430). Für die verschiedenen
Glühverfahren werden beispielsweise nach W. O. Price
et al., spec. report ISI No. 79 (1963), S. 71/80 folgende
typischen Werte genannt: beim Haubenglühen 55 bzw. 57 HR30T und
beim Durchlaufglühen 58 bzw. 64 HR30T.
Der Forderung nach härteren Bändern versuchte man auf verschiedenen
Wegen nachzukommen, zum einen durch Legieren. So ist
es durch eine Erhöhung des Phosphorgehaltes auf rund 0,1%
möglich, die Härte um rund 5 Einheiten zu erhöhen (St. u. E. 89
(1969) 24, S. 1370/74). Die gleiche Zielrichtung haben dann
auch Versuche, den Stickstoffgehalt auf etwa 0,01% anzuheben
(St. u. E. 89 (1969) 24, S. 1370/74). Ein anderer Weg zu erhöhter
Härte wird über eine Kaltnachwalzung nach dem Glühen im Hauben-
oder Durchlaufofen beschritten (G. A. Jenkins et. al., Sheet
Metal Industries, Oct. 1967, S. 651/666 und DE-OS 30 29 669).
Zusammenfassend ist dem vorliegenden Erkenntnisstand zu entnehmen,
daß die Erzeugung von Feinst- bzw. Weißblech höherer
Härte unter Verwendung des Haubenglühverfahrens ohne Legieren
und/oder Kaltnachwalzen nicht möglich ist. Verbesserte Festigkeitseigenschaften
und damit verbundene höhere Härten können
allerdings durch Einsatz von Legierungselementen erreicht werden.
In der Literatur werden zur Erhöhung von Festigkeitskennwerten
geeignete legierungstechnische Maßnahmen beschrieben
(z. B. F. B. Pickering in "Proc. Int. Symp. on
High-Strength, Low-Alloy Steels, Union Carbide Corp. 1977, S.
9/28"). Beim Einsatz von Legierungselementen zur Erhöhung der
Festigkeitseigenschaften bzw. der Härte ist jedoch die Begrenzung
bestimmter Elemente aus Korrosionsgründen zu beachten.
So sind nach der ASTM A 623 für Weißblech insbesondere die zulässigen
Gehalte an Kohlenstoff, Silizium, Mangan und Phosphor
so stark beschränkt, daß eine Steigerung des Härtegrades für
haubengeglühtes Material auf die Qualität T4 unter Einsatz
dieser Elemente nicht möglich ist. Gegen die Verwendung von
interstitiell gelösten Atomen wie Kohlenstoff und Stickstoff
spricht dann auch die von F. B. Pickering herausgestellte sehr
geringe Löslichkeit zur Erzielung eines ausreichenden Härtesteigerungseffektes
und die stark ausgeprägte Neigung zu
Versprödung. An Vorschlägen zur Anwendung einer Härtung
mit Stickstoff bei aluminiumberuhigten Stählen und zur Nutzung
bestimmter Warmwalzbedingungen zur Erzielung erhöhter Härten
im Endzustand bei möglichst guter Verarbeitbarkeit fehlt es
bislang. Vor allem lassen die bekannten Vorschläge zur Verwendung
eines Stickstoffzusatzes offen, wie das bekannte Problem
einer Alterung durch Stickstoff aufgrund von Versprödung
("Werkstoffkunde Stahl", Verlag Stahleisen 1984, Bd. 1, S.
250/51, Bd. 2, S. 50) und der damit verbundenen Verschlechterung
der Verarbeitungseigenschaften gelöst werden kann.
Insbesondere wenn die Bänder, wie üblich, vor dem Verzinnen
bereits nachgewalzt sind, kann eine vorzeitige Aufhärtung des
Stahls eintreten. Diese unerwünschte Alterung ist auf die mit
dem Verzinnen verbundene Temperaturbeaufschlagung zurückzuführen.
Die Alterung läuft mehr oder weniger vollständig ab.
Unter Umständen ist noch mit einer Nachalterung beim Lagern zu
rechnen und wenn das durchlaufgeglühte Band beim Verbraucher
verarbeitet wird. Die für das Gebrauchsverhalten entscheidende
Endhärte stellt sich dann schon zum größten Teil vor der Verarbeitung
ein und beeinflußt das Verarbeitungsverhalten entsprechend
nachteilig. Völlig ungeklärt ist das Problem der Herstellung
eines stickstofflegierten Stahls nicht nur mit der erwünschten
Alterungsbeständigkeit, sondern vor allem auch im
heutzutage üblichen Stranggußverfahren mit einer Beruhigung der
Schmelze durch Aluminium. Aluminium bindet nämlich Stickstoff
sehr stabil ab und macht damit die härtesteigernde Wirkung von
Stickstoff zunichte. Bei Anwendung des kontinuierlichen Glühens
bzw. des Durchlaufglühens zur Erzielung höherer Härten muß
ebenfalls die Alterungsneigung beachtet werden. Diese ist durch
die zwangsweise Lösung von Kohlenstoff und ggf. zusätzlich
Stickstoff im fertiggeglühten Blech begründet. Wird die erhöhte
Härte durch Kaltnachwalzen erzielt, muß ein außerordentlich
starker Abfall der Bruchdehnung und damit die Verformbarkeit
mit steigendem Kaltwalzgrad in Kauf genommen werden.
Ausgehend von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, Feinst- bzw. Weißblech herzustellen,
das folgende Forderungen erfüllt:
kostengünstige Analyse,
Mindesthärte 57 HR30T,
Einstellung der Endhärte erst im Gebrauchszustand der aus dem Feinst- bzw. Weißblech durch Abstrecken, Tiefziehen oder Rollen hergestellten Erzeugnisse, insbesondere Dosen,
vergleichsweise niedrige Härte und damit verbessertes Verarbeitungsverhalten sowohl bei der Bandstahlherstellung als auch bei der anschließenden Weiterverarbeitung.
kostengünstige Analyse,
Mindesthärte 57 HR30T,
Einstellung der Endhärte erst im Gebrauchszustand der aus dem Feinst- bzw. Weißblech durch Abstrecken, Tiefziehen oder Rollen hergestellten Erzeugnisse, insbesondere Dosen,
vergleichsweise niedrige Härte und damit verbessertes Verarbeitungsverhalten sowohl bei der Bandstahlherstellung als auch bei der anschließenden Weiterverarbeitung.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht im wesentlichen in
der Kombination folgender Maßnahmen:
Verwendung einer Stahlzusammensetzung mit einer Kombination gezielt aufeinander abgestimmter Legierungselemente,
Begrenzung der Haspeltemperatur nach dem Warmwalzen,
Glühen des Kaltbandes im Haubenglühverfahren.
Verwendung einer Stahlzusammensetzung mit einer Kombination gezielt aufeinander abgestimmter Legierungselemente,
Begrenzung der Haspeltemperatur nach dem Warmwalzen,
Glühen des Kaltbandes im Haubenglühverfahren.
Die Bedeutung der chemischen Zusammensetzung sei wie folgt erläutert:
Kohlenstoff steigert die Festigkeitseigenschaften und die Härte, reduziert aber die Dehnung und die Verformbarkeit. Auch kann sich Kohlenstoff nachteilig auf das Korrosionsverhalten auswirken. Aus diesen Gründen wird für Kohlenstoff eine Spanne von 0,05-0,15%, vorzugsweise 0,07 bis 0,13% vorgesehen.
Silizium kommt als unerwünschtes Begleitelement vor und ist aus Korrosionsgründen auf max. 0,05% begrenzt.
Mangan wird zur Abbindung von Schwefel und zur Erhöhung der Festigkeit bzw. Härte durch feste Lösung im Mischkristall zugesetzt. Zudem wird Mangan erfindungsgemäß zur Kontrolle der Alterungsneigung durch den ebenfalls erfindungsgemäßen Stickstoffanteil benötigt. Aus Korrosionsgründen ist der Mangangehalt zu begrenzen. Als Spanne wurde festgelegt: 0,25-0,70%, vorzugsweise 0,40 bis 0,60%.
Phosphor ist ein stark verfestigendes Element durch feste Lösung im Mischkristall. Zur Sicherstellung der gewünschten Korrosionsbeständigkeit muß der Phosphorgehalt gering gehalten werden, er wurde deshalb auf 0,010 bis 0,025, vorzugsweise 0,010 bis 0,020% festgelegt.
Schwefel ist unerwünschtes Begleitelement und wird durch Mangan in möglichst unschädlicher Form abgebunden. Der Gehalt ist auf max. 0,03, vorzugsweise 0,02% zu begrenzen.
Aluminium wird zur Desoxidation bei der sogenannten Beruhigung der Stahlschmelze benötigt. Neben Sauerstoff wird auch Stickstoff abgebunden, und zwar in Aluminiumnitrid. Das Aluminium für die Stickstoffabbindung ist der "säurelöslicher" Anteil. Der Gesamtgehalt an Aluminium, der auch den an Sauerstoff gebundenen Anteil beinhaltet, liegt bei der heutigen Stahlherstellung nicht wesentlich höher, so daß statt des säurelöslichen vielfach auch der Gesamtgehalt angegeben wird. Für Aluminium wurde eine Spanne von 0,003 bis 0,020, vorzugsweise 0,005 bis 0,015% vorgesehen.
Stickstoff kann durch Ausscheidung zu einer unerwünschten Alterung verbunden mit dem Anstieg von Festigkeitswerten und der Härte sowie dem Abfall von Dehnung und Verformbarkeit führen. Im gelösten Zustand wirkt Stickstoff als starker Mischkristallhärter. Um sicherzustellen, daß ein ausreichender Gehalt von Stickstoff zur Härtung im Mischkristall vorhanden ist, wird erfindungsgemäß gefordert, daß, bezogen auf Aluminium, der Mindestgehalt an Stickstoff %N<0,003+0,5% Al beträgt.
Kohlenstoff steigert die Festigkeitseigenschaften und die Härte, reduziert aber die Dehnung und die Verformbarkeit. Auch kann sich Kohlenstoff nachteilig auf das Korrosionsverhalten auswirken. Aus diesen Gründen wird für Kohlenstoff eine Spanne von 0,05-0,15%, vorzugsweise 0,07 bis 0,13% vorgesehen.
Silizium kommt als unerwünschtes Begleitelement vor und ist aus Korrosionsgründen auf max. 0,05% begrenzt.
Mangan wird zur Abbindung von Schwefel und zur Erhöhung der Festigkeit bzw. Härte durch feste Lösung im Mischkristall zugesetzt. Zudem wird Mangan erfindungsgemäß zur Kontrolle der Alterungsneigung durch den ebenfalls erfindungsgemäßen Stickstoffanteil benötigt. Aus Korrosionsgründen ist der Mangangehalt zu begrenzen. Als Spanne wurde festgelegt: 0,25-0,70%, vorzugsweise 0,40 bis 0,60%.
Phosphor ist ein stark verfestigendes Element durch feste Lösung im Mischkristall. Zur Sicherstellung der gewünschten Korrosionsbeständigkeit muß der Phosphorgehalt gering gehalten werden, er wurde deshalb auf 0,010 bis 0,025, vorzugsweise 0,010 bis 0,020% festgelegt.
Schwefel ist unerwünschtes Begleitelement und wird durch Mangan in möglichst unschädlicher Form abgebunden. Der Gehalt ist auf max. 0,03, vorzugsweise 0,02% zu begrenzen.
Aluminium wird zur Desoxidation bei der sogenannten Beruhigung der Stahlschmelze benötigt. Neben Sauerstoff wird auch Stickstoff abgebunden, und zwar in Aluminiumnitrid. Das Aluminium für die Stickstoffabbindung ist der "säurelöslicher" Anteil. Der Gesamtgehalt an Aluminium, der auch den an Sauerstoff gebundenen Anteil beinhaltet, liegt bei der heutigen Stahlherstellung nicht wesentlich höher, so daß statt des säurelöslichen vielfach auch der Gesamtgehalt angegeben wird. Für Aluminium wurde eine Spanne von 0,003 bis 0,020, vorzugsweise 0,005 bis 0,015% vorgesehen.
Stickstoff kann durch Ausscheidung zu einer unerwünschten Alterung verbunden mit dem Anstieg von Festigkeitswerten und der Härte sowie dem Abfall von Dehnung und Verformbarkeit führen. Im gelösten Zustand wirkt Stickstoff als starker Mischkristallhärter. Um sicherzustellen, daß ein ausreichender Gehalt von Stickstoff zur Härtung im Mischkristall vorhanden ist, wird erfindungsgemäß gefordert, daß, bezogen auf Aluminium, der Mindestgehalt an Stickstoff %N<0,003+0,5% Al beträgt.
Die erfindungsgemäße Begrenzung der Haspeltemperatur hat ihre
Bedeutung darin, daß es überraschenderweise nur bei abgesenkter
Temperatur gelingt, den vollen Härteanstieg im Enderzeugnis zu
erzielen. Dieser Härteanstieg erfolgt unter Wärmeeinwirkung,
etwa während des abschließenden Dosenlackiervorgangs, er wird
als "bake-hardening" bezeichnet.
Die Bedeutung der Anwendung einer Haubenglühung liegt zum einen
darin, daß durch diese Art der Glühung die Härte des kaltgewalzten
Bandes auf das gewünschte Härteniveau des Feinst- bzw.
Weißbleches als Einsatzmaterial etwa für eine Dosenfertigung
abgebaut wird. Zum anderen stellt die Haubenglühung durch eine
Ausschaltung von Kohlenstoffalterung sicher, daß das Endprodukt
eine hohe Alterungsbeständigkeit bei Auslagerungen bei Raumtemperatur
aufweist, jedoch bei der Dosenlackierung ein Alterungspotential
in Form des "bake hardening" freigesetzt wird.
Das Haubenglühen läßt dann auch einen größeren Spielraum hinsichtlich
der Breitenabmessungen des Feinst- bzw. Weißbleches
zu.
Nach der Erfindung wird es also möglich, mit kostengünstigem
Ausgangsmaterial Fein- bzw. Weißblech insbesondere für die
Dosenherstellung einer Endhärte von mindestens 57 HR30T herzustellen,
dessen Endhärte sich erst am Enderzeugnis, beispielsweise
der Dose, einstellt, was sich bei der Fertigung des
Enderzeugnisses, sei es durch Abstrecken, sei es durch Tiefziehen,
sei es durch Rollen vorteilhaft auswirkt.
Erschmolzen werden kann der zum Einsatz kommende Stahl nach
jedem beliebigen Stahlerzeugungsverfahren, in erster Linie
bietet sich heute natürlich das Sauerstoffaufblasverfahren an.
Entsprechendes gilt für das Gießen des erschmolzenden Stahls,
wobei sich heute hierfür das Stranggießverfahren anbietet. Wird
der Stahl im Stranggießverfahren abgegossen, ist das Auswalzen
des Warmbandes dann auch aus der ersten Hitze (direct rolling)
möglich.
Die Erfindung sei im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
noch einmal verdeutlicht.
Danach wurde ein Stahl der Zusammensetzung:
0,09% C
0,02% Si
0,47% Mn
0,012% P
0,013% S
0,0120% N
0,02% Si
0,47% Mn
0,012% P
0,013% S
0,0120% N
im Sauerstoffaufblasverfahren erschmolzen und unter Zusatz von
einen Aluminiumgehalt im Stahl von 0,008% ergebendem Aluminium im
Strang zu Brammen vergossen. Die Brammen wurden nach einer
Zwischenerwärmung auf Walztemperatur auf einer Warmbandstraße
zu Warmbad ausgewalzt, bei 570°C aufgehaspelt, gebeizt und zu
Kaltband einer Dicke von 0,25 mm ausgewalzt, das in einem
Haubenglühofen bei einer Temperatur von ca. 650°C rekristallisierend
geglüht und abschließend dressiert wurde. Das
so erzeugte Feinstblech wies folgende Werte auf
Härte HR30T | |
62 | |
Zugfestigkeit | 470 N/mm |
0,2% Dehngrenze | 330 N/mm |
Bruchdehnung (80 mm Meßlänge) | 28% |
Die geforderte Mindesthärte von 57 HR30T wurde mit 62 sicher
erreicht. Die Festigkeitskennwerte sind gegenüber Kennwerten
von Feinstblech aus konventioneller Fertigung deutlich erhöht.
Entsprechend der höheren Zugfestigkeit ist die Bruchdehnung
vermindert.
Die im vorausgehend angegebenen Werte wurden sowohl an unverzinntem
als auch an glanzverzinntem Material ermittelt, woraus
sich ergibt, daß das Weißblech nach der Erfindung unter der
Wärmebelastung bei der Verzinnung nicht altert. Eine einstündige
Auslagerung bei 100°C im Anschluß an das Dressieren
führte zu keiner Veränderung der Werte. Diese künstliche Alterungsbehandlung
entspricht einer Auslagerung bei Raumtemperatur
über rund zwei Monate. Das Feinst- bzw. Weißblech erweist
sich also als ausgesprochen alterungsbeständig. Erst eine
Lackierung des Feinst- bzw. Weißblechs, bei der das Material
über ca. drei Minuten einer Wärmebehandlung von rund 220°C
ausgesetzt war, führte zu einem deutlichen Anstieg der Festigkeitswerte,
so der Härte von 62 auf 64 HRT. Die dementsprechenden
Werte am Boden einer abgestreckten Getränkedose aus
dem erfindungsgemäßen Material liegen bei 69 bzw. 71 HRT.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Feinst- oder Weißblech
einer Härte von mindestens 57 HR30T, dadurch gekennzeichnet,
daß Stahl der chemischen Zusammensetzung
0,05-0,15% C
max. 0,05% Si
0,25-0,70% Mn
0,010-0,025% P
max. 0,03% S
0,003-0,020% Al
0,007-0,013% N
jedoch mindestens (0,003+0,5% Al) % N
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungenzu Warmband ausgewalzt wird, das Warmband bei einer Temperatur von max. 680°C gehaspelt und anschließend zu Kaltband ausgewalzt wird, das Kaltband sodann in einem Haubenglühofen rekristallisierend geglüht und abschließend dressiert wird.
max. 0,05% Si
0,25-0,70% Mn
0,010-0,025% P
max. 0,03% S
0,003-0,020% Al
0,007-0,013% N
jedoch mindestens (0,003+0,5% Al) % N
Rest Eisen und erschmelzungsbedingte Verunreinigungenzu Warmband ausgewalzt wird, das Warmband bei einer Temperatur von max. 680°C gehaspelt und anschließend zu Kaltband ausgewalzt wird, das Kaltband sodann in einem Haubenglühofen rekristallisierend geglüht und abschließend dressiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stahl
0,07-0,13% C
max. 0,05% Si
0,40-0,60% Mn
0,010-0,020% P
max. 0,02% S
0,003-0,015% Al
0,009-0,011% Naufweist.
max. 0,05% Si
0,40-0,60% Mn
0,010-0,020% P
max. 0,02% S
0,003-0,015% Al
0,009-0,011% Naufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Warmbad bei einer Temperatur von max. 600°C gehaspelt
wird.
4. Feinst- oder Weißblech hergestellt nach einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
5. Verwendung des Feinst- oder Weißblechs nach Anspruch 4 zur
Herstellung von abgestreckten Dosen.
6. Verwendung des Feinst- oder Weißblechs nach Anspruch 4 zur
Herstellung von tiefgezogenen Dosen.
7. Verwendung des Feinst- oder Weißblechs nach Anspruch 4 zur
Herstellung von gerollten Dosen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817242 DE3817242A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Verfahren zur herstellung von feinst- oder weissblech mit einer haerte von mindestens 57 hr30t |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883817242 DE3817242A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Verfahren zur herstellung von feinst- oder weissblech mit einer haerte von mindestens 57 hr30t |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3817242A1 true DE3817242A1 (de) | 1989-11-30 |
DE3817242C2 DE3817242C2 (de) | 1990-05-31 |
Family
ID=6354797
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883817242 Granted DE3817242A1 (de) | 1988-05-20 | 1988-05-20 | Verfahren zur herstellung von feinst- oder weissblech mit einer haerte von mindestens 57 hr30t |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3817242A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2686815A1 (fr) * | 1991-07-29 | 1993-08-06 | Toyo Kohan Co Ltd | Procede pour produire un feuillard d'acier utile dans la production d'une boite par etirage et emboutissage profond. |
CN114250410A (zh) * | 2020-09-22 | 2022-03-29 | 上海梅山钢铁股份有限公司 | 一种高硬度冷轧电镀锡基板及其生产方法 |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2739105B1 (fr) * | 1995-09-21 | 1998-04-30 | Lorraine Laminage | Procede de fabrication d'une bande metallique pour emballages et emballages metalliques obtenus par ce procede |
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-
1988
- 1988-05-20 DE DE19883817242 patent/DE3817242A1/de active Granted
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Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3817242C2 (de) | 1990-05-31 |
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