DE3814214A1 - Pfropfpolymerisate von polyphenylenethern - Google Patents
Pfropfpolymerisate von polyphenylenethernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Pfropfpolymerisate aus
A) einem Polyphenylenether als Basispolymerem und
B) einem Monomeren der allgemeinen Formel I
A) einem Polyphenylenether als Basispolymerem und
B) einem Monomeren der allgemeinen Formel I
als Pfropfmonomerem, in der die Substituenten die folgende Bedeutung
haben:
R¹ Halogen oder einen Alkoxy-, Alkenyloxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen und
X -O- oder -NR³-, wobei
R³ Wasserstoff oder einer der bei R² genannten Reste ist,
sowie
C) gegebenenfalls weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren.
R¹ Halogen oder einen Alkoxy-, Alkenyloxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen und
X -O- oder -NR³-, wobei
R³ Wasserstoff oder einer der bei R² genannten Reste ist,
sowie
C) gegebenenfalls weiteren olefinisch ungesättigten Monomeren.
Weiterhin betrifft die Erfindung die Herstellung dieser Pfropfpolymerisate
und deren Verwendung als Formteile, zur Herstellung von Beschichtungen
oder als Abmischkomponente mit anderen Polymerisaten.
Die Modifizierung von Polyphenylenethern durch Pfropfung mit olefinsch
ungesättigten Verbindungen zur Verbesserung der anwendungstechnischen
Eigenschaften ist bereits bekannt. So können nach üblichen Methoden z. B.
Styrol (vgl. z. B. US-Patente 38 62 263, 41 32 684 oder 41 48 843), Vinyl
pyridin (vgl. US-Patent 42 78 777), Methylmethacrylat (vgl. EP-A-54 140),
ungesättigte Carbonsäuren (vgl. EP-A-25 200) oder eine Mischung aus
Styrol und Acrylnitril (vgl. EP-A-83 098 und 59 482, US-Patente 35 22 326
und 44 86 568 sowie DE-A-31 00 534) auf Polyphenylenether pfropfpoly
merisiert werden. Eine Mischung von Styrol und Maleinsäureanhydrid
(EP-A-17 939 oder JP-B-77/19 864) wurde auf Polyphenylenether aufgepfropft,
um u. a. die Haftfähigkeit auf anorganischen Materialien zu erhöhen. Im
allgemeinen arbeitet man in Gegenwart eines organischen Peroxides als
Radialstarter entweder in Lösung, wäßriger Dispersion oder in einem
Schmelzextruder.
Es ist weiterhin bekannt, Maleinsäurehalbester zur Pfropfung zu verwenden,
jedoch auf andere Substrate, nämlich Polymere des Ethylens (US-
Patentschrift 39 28 497), zur Verbesserung der Haftfestigkeit und der
Schmelzfließfähigkeit.
Die bekannten Polyphenylenetherpfropfpolymerisate weisen aber noch einige
Nachteile auf, insbesondere sind Produkte mit ausreichender Schmelzfließ
fähigkeit stark verfärbt.
In der deutschen Anmeldung P 36 21 207.5 bzw. in der DE-A-35 40 119
wurden mit alkylsubstituierten Maleinsäurehalbestern bzw. Maleinimiden
gepfropfte Polyphenylenether vorgeschlagen und in der deutschen Anmeldung
P 36 19 225.2 thermoplastische Formmassen aus Polyamid und Polyphenylenether,
der mit alkoxysubstituiertem Maleinimid gepfropft ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, modifizierte Polyphenylenetherharze
mit verbesserten Eigenschaften aufzufinden.
Demgemäß wurden die eingangs definierten Polyphenylenetherharze gefunden.
Weiterhin wurden Verfahren zur Herstellung dieser Polyphenylenetherharze
sowie deren Verwendung gefunden.
Als Basispolymere A eignen sich bekannte Polyphenylenether, die nach
üblichen Verfahren aus in ortho-Position durch Alkylgruppen disubstituierten
Phenolen durch oxidative Kupplung hergestellt werden (vgl.
US-Patente 36 61 848, 32 19 625, 33 78 505, 33 06 874, 33 06 875 und
36 39 656). Geeignete Polyphenylenether sind beispielsweise Poly(2,6-
diethyl-1,4-phenylen)-ether, Poly(2-methyl-6-ethyl-1,4-phenylen)-ether,
Poly(2-methyl-6-propyl-1,4-phenylen)-ether, Poly(2,6-dipropyl-1,4-pheny
len)ether, Poly(2-ethyl-6-propyl-1,4-phenylen)-ether oder Copolymere, wie
solche, die 2,3,6-Trimethylphenol enthalten, außerdem Polymermischungen.
Bevorzugt ist Poly(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-ether. Die in einem solchen
Verfahren hergestellten Polyphenylenether weisen im allgemeinen Mole
kulargewicht von 10 000 bis 90 000, insbesondere 20 000 bis 80 000, bestimmt
nach der in "Macromolecular Synthesis" 1 (1977), Seite 83, angegebenen
Methode, auf. Das erfindungsgemäße Pfropfpolymerisat enthält
bevorzugt 80 bis 99,9, insbesondere 95 bis 99,7 Gew.-Teile Polyphenylenether,
wobei die Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C
bezogen sind.
Das Pfropfmonomere B hat die allgemeine Formel I
in der die Substituenten die folgenden Bedeutungen haben:
R¹ Halogen oder eine Alkoxy-, Alkenoxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen, wobei Chlor und insbesondere die Methoxy- und die Ethoxygruppe bevorzugt sind,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen, wobei die Methyl- und die Ethylgruppe bevorzugt sind, und
X eine NR³-Gruppe oder insbesondere -O-, wobei R³ bevorzugt Wasserstoff, daneben aber auch einer der bei R² genannten Reste sein kann.
R¹ Halogen oder eine Alkoxy-, Alkenoxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen, wobei Chlor und insbesondere die Methoxy- und die Ethoxygruppe bevorzugt sind,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen, wobei die Methyl- und die Ethylgruppe bevorzugt sind, und
X eine NR³-Gruppe oder insbesondere -O-, wobei R³ bevorzugt Wasserstoff, daneben aber auch einer der bei R² genannten Reste sein kann.
Das Pfropfmonomere I ist im allgemeinen im Pfropfpolymerisat zu 0,1 bis
20, insbesondere 0,3 bis 5 Gew.-Teile einpolymerisiert, wobei die
Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C bezogen sind.
Verbindungen I sind aus J. Org. Chem. 37, 3637-45, 1972 und aus
Journal of Heterocyclic Chemistry, Seiten 1027-1032, 1972 bekannt.
Die Pfropfmonomeren I lassen sich weiterhin gemäß der deutschen
Patentanmeldung P 37 15 344.7 ausgehend von Dihydroaryliminopyrrolen der
Formel II
herstellen, wobei AR gegebenenfalls einen substituierten Arylrest,
beispielsweise eine Phenylrest, darstellt. II ist gemäß der
DE-A-33 08 297, ausgehend von Pyridazinonen, gut zugänglich.
Durch saure Hydrolyse von II entstehen die Maleinsäureimide Ia, die in an
sich bekannter Weise durch Deprotonierung und Umsetzung mit einem
Alkylierungsmittel R³-Y in das N-alkylsubstituierte Maleinsäureimid
überführt werden können. Durch alkalische Hydrolyse von Ia und
anschließender saurer Cyclisierung nach üblichen Methoden erhält man die
gewünschten substituierten Maleinsäureanhydride Ib. Aus diesen können
wiederum durch Umsetzung mit primären Aminen R³NH₂ substituierte
Maleinsäureimide erhalten werden.
mit Y=Halogen, Tosylat, Mesylat.
Die saure Hydrolyse von II wird zweckmäßigerweise in Gegenwart von wäßriger Säure, z. B. einer Mineralsäure wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure vorgenommen. Als Säuren kommen aber auch starke organische Säuren wie Ameisensäure oder Essigsäure in Betracht. Die Menge an Säure beträgt dabei 0,1 bis 10, insbesondere 1 bis 3 Mol, bezogen auf 1 Mol Dihydroaryliminopyrrol II. Gegebenenfalls kann die Hydrolyse in Gegenwart eines organischen wasserlöslichen Lösungsmittels wie niedermolekularen Alkoholen oder Ethern, z. B. Tetrahydrofuran, Diethylether, Methanol oder Ethanol durchgeführt werden.
Die saure Hydrolyse von II wird zweckmäßigerweise in Gegenwart von wäßriger Säure, z. B. einer Mineralsäure wie Salzsäure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure vorgenommen. Als Säuren kommen aber auch starke organische Säuren wie Ameisensäure oder Essigsäure in Betracht. Die Menge an Säure beträgt dabei 0,1 bis 10, insbesondere 1 bis 3 Mol, bezogen auf 1 Mol Dihydroaryliminopyrrol II. Gegebenenfalls kann die Hydrolyse in Gegenwart eines organischen wasserlöslichen Lösungsmittels wie niedermolekularen Alkoholen oder Ethern, z. B. Tetrahydrofuran, Diethylether, Methanol oder Ethanol durchgeführt werden.
Die Temperatur ist nicht besonders kritisch, sie kann im Bereich von 0
bis 100°C, vorzugsweise 20 bis 50°C, liegen. Je nach Reaktionstemperatur
ist die Hydrolyse im Verlauf von wenigen Stunden z. B. 1 bis 30 Stunden,
beendet. Bei Temperaturen unterhalb von 20°C werden längere Reaktionszeiten
benötigt.
Die Isolierung der Maleinsäureimide Ia erfolgt in üblicher Weise, z. B.
durch Extraktion oder durch Abfiltrieren der festen Produkte und
gegebenenfalls deren Reinigung durch Umkristallisieren.
Die Umsetzung der Maleinsäureimide Ia zu den N-Alkyl- oder N-Alkenyl-
substituierten Verbindungen erfolgt in an sich bekannter Weise, indem man
die Imide Ia mittels einer Base deprotoniert und anschließend mit einem
Alkylierungsmittel umsetzt. Geeignete Basen sind z. B.
Alkalimetallhydroxide, Erdalkalimetallhydroxide oder
Alkalimetallalkoholate wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Magnesiumhydroxid, Natriummethylat, Kaliumethylat oder Natriumethylat.
Als Alkylierungsmittel R³-Y können die an sich üblichen Verbindungen wie
gegebenenfalls Phenyl-substituierte Alkylhalogenide, insbesondere
Chloride, Bromide oder Iodide, Alkylsulfate, Alkyltosylate oder
Alkylmesylate verwendet werden. Die Durchführung der Alkylierung erfolgt
in an sich bekannter Weise, so daß sich weitere Ausführungen hierzu
erübrigen.
Die Herstellung der Maleinsäureanhydride Ib erfolgt durch alkalische
Hydrolyse der Maleinsäureimide Ia und Cyclisierung des intermediär
gebildeten Maleinsäuredianions in Gegenwart einer Säure. Gegebenenfalls
kann die Umsetzung in Gegenwart eines wasserlöslichen organischen
Lösungsmittels, z. B. eines niedermolekularen Alkohols oder Ethers
vorgenommen werden. Als Base können Alkali- oder Erdalkalimetallhydroxide
oder -carbonate z. B., Natriumhydroxid, Natriumcarbonat, Kaliumhydroxid,
Kaliumcarbonat oder Calciumhydroxid verwendet werden. Die Menge der Base
beträgt im allgemeinen 1 bis 5 Äquivalente bezogen auf 1 Maleinsäureimid
Ia.
Die Hydrolyse kann bei Temperaturen von 0 bis 100°C, insbesondere 20 bis
50°C durchgeführt werden. Nach beendeter Hydrolyse wird das Reaktionsgemisch
angesäuert und das sich bildende Anhydrid kann in üblicher Weise,
z. B. durch Extraktion oder indem man es durch Filtration abtrennt,
isoliert werden.
Die Überführung der Anhydride Ib in Maleinsäureimide kann in an sich
bekannter Weise vorgenommen werden, indem man die Anhydride Ib mit
primären Aminen R³NH₂ umsetzt. Die Durchführung der Reaktion kann z. B.
wie in DE-A 32 22 152 beschrieben erfolgen, so daß sich weitere
Ausführungen hierzu erübrigen.
Als pfropfpolymerisierbare Monomere mit olefinischen Doppelbindungen C
eignen sich Styrol, Acrylnitril, Methylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid
oder deren Gemische, bevorzugt in Mengen unter 10, insbesondere unter
3 Gew.-Teilen, wobei die Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B
und C bezogen sind.
Die erfindungsgemäßen Polymerisate können in bekannter Weise, z. B. durch
Zusatz von Verstärkungs- und Füllstoffen, Stabilisatoren, Gleit- und
Flammschutzmitteln sowie Farbstoffen und Pigmenten modifiziert werden.
Das erfindungsgemäße Pfropfpolymerisat kann in Lösung oder Dispersion
hergestellt werden. Bevorzugt ist jedoch die Pfropfpolymerisation in
einem Schmelzextruder. Dazu werden die Komponenten bei Temperaturen von
230 bis 350°C, vorzugsweise zwischen 250 und 300°C innig vermischt und
zur Reaktion gebracht, wobei gegebenenfalls der Schmelzpunkt des
Polyphenylenethers durch Zusätze variiert werden kann. Vorzugsweise
verwendet man einen Zweischneckenextruder, der mit Knetelementen, zum
Teil mit rückwärtsförderndem Gewinde, ausgerüstet sein kann. Die
Komponenten werden im allgemeinen gemeinsam dosiert und in einer
Aufschmelzzone des Extruders aufgeschmolzen. An diese Zone schließt sich
üblicherweise die Reaktionszone an. Vor dem Produktaustrag befindet sich
im allgemeinen eine Entgasungszone zur Entfernung der flüchtigen Bestandteile.
Die Verweilzeit im Extruder beträgt im allgemeinen 0,5 bis
10 Minuten, bevorzugt 1 bis 5 Minuten. Die ausgetragene Schmelze wird
üblicherweise granuliert.
Bei der Reaktion kann ein Radikalstarter, der bevorzugt ein organisches
Peroxid oder eine Azoverbindung ist, zugegen sein. Solche Radikalstarter
sind dem Fachmann bekannt. Allgemein werden organische Peroxide mit einer
Halbwertzeit des Zerfalls (vgl. Modern Plastics 36, 1959, Heft 2, Seiten
142 bis 148) bei 200°C von 1 bis 30 Sekunden verwendet. Die Wahl des
Radikalstarters richtet sich nach der gewünschten Reaktionstemperatur.
Beispielhaft seien genannt: 1,1-Di-ter.-butyl-peroxy-3,3,5-trimethyl
cyclohexan, Tert.-butyl-peroxy-isopropylcarbonat, Tert.-butyl-peroxy-
3,3,5-trimethylhexoat, Tert.-butyl-peracetat, Tert.-butyl-perbenzoat,
4,4-Di-tert.-butyl-peroxy-valeriansäure-n-butylester, 2,2-Di-tert.-
butyl-peroxy-butan, Di-cumyl-peroxid, Tert.-butyl-cumyl-peroxid, 1,3-
Bis-(tert.-butyl-peroxy-isopropyl)benzol und Di-tert.-butylperoxid.
Die Radikalstarter können in Mengen unter 10, bevorzugt unter
5 Gew.-Teilen anwesend sein, wobei die Gew.-Teile auf 100 Gew.-Teile der
Summe aus A, B und C bezogen sind. Man erhält besonders gute Produkte,
wenn man, insbesondere bei Temperaturen über 250°C, ohne Zusatz eines
Radikalstarters arbeitet.
Die erfindungsgemäßen Polyphenylenetherharze haben eine gute Wärmeform
beständigkeit und eine helle Eigenfarbe, was ihre Gebrauchseigenschaften
deutlich erhöht. Überraschend ist die gute Schmelzfließfähigkeit und die
nur geringfügige Änderung des Molekulargewichtes während der
Pfropfreaktion, gekoppelt mit einer hellen Eigenfarbe. Die
erfindungsgemäßen Pfropfpolymerisate können ohne Schwierigkeit durch
thermoplastische Verformungsverfahren wie Spritzguß oder Extrusion verarbeitet
und als Formteile oder zur Beschichtung von Oberflächen eingesetzt
werden oder zum Abmischen mit anderen Polymerisaten, bevorzugt
vinylaromatischen Polymerisaten, wie Polystyrol oder durch Kautschuk
schlagzäh modifiziertes Styrolpolymerisat oder Styrolcopolymerisat.
Die verwendeten Pfropfmonomeren wurden wie folgt hergestellt:
555 g Dimethoxymaleinimid wurden in 2 l 5%iger NaOH 2 Tage bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließend wurde angesäuert und mit Methyl
chlorid gut extrahiert. Nach üblicher Aufarbeitung verblieben 486 g
Produkt vom Schmelzpunkt 41-43°C.
500 g 2,5-Dihydro-3,4-dimethoxy-5-phenyliminopyrrol-2-on wurden in 2 l
Wasser mit 500 ml konzentrierter Salzsäure 2 Tage bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde gekühlt und abgesaugt. Erhalten wurde 325 g
Dimethoxymaleinsäureimid vom Schmelzpunkt 126-127°C.
167 g 2,5-Dihydro-3-chlor-4-methoxy-5-phenyliminopyrrol-2-on wurden in
1 l Wasser und 200 ml konzentrierter Salzsäure 2 Tage bei Raumtemperatur
gerührt. Anschließend wurde abgesaugt. Erhalten wurden 92 g
3-Chlor-4-methoxymaleinsäureimid, das nach Umkristallisieren aus
iso-Propanol einen Schmelzpunkt von 168-169°C aufweist.
9,9 kg Poly-(2,6-dimethyl-1,4-phenylen)-ether mit einer relativen
Viskosität von 0,50 dl/g, gemessen in 1 gew.%iger Chloroformlösung bei
25°C, und 0,1 kg Pfropfmonomer gemäß der folgenden Tabelle wurden in einem
Zweischneckenextruder vom Typ ZKS 53 (Fa. Werner und Pfleiderer) bei
270°C miteinander umgesetzt und anschließend in einer Entgasungszone bei
280°C bei vermindertem Druck entgast. Die mittlere Verweilzeit im
Extruder betrug 3,5 Minuten. Die Schmelze wurde zur Kühlung durch ein
Wasserbad geleitet, granuliert und getrocknet. Das Granulat war in Toluol
löslich.
Der Vergleich zeigt den geringen Viskositätsanstieg bei den erfindungs
gemäßen Pfropfpolymeren. Daran ist ihre vorteilhafte Schmelzfließfähigkeit
zu erkennen, deren Verschlechterung gleichsinnig mit einem
Viskositätsanstieg verläuft.
Claims (8)
1. Propfpolymerisate aus
A) einem Polyphenylenether als Basispolymerem und
B) einem Monomeren der allgemeinen Formel I als Pfropfmonomerem, in der die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R¹ Halogen oder eine Alkoxy-, Alkenyloxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen und
X -O- oder -NR³-, wobei
R³ Wasserstoff oder einer der bei R² genannten Reste ist,
sowie
C) gegebenenfalls weiteren olelfinisch ungesättigten Monomeren.
A) einem Polyphenylenether als Basispolymerem und
B) einem Monomeren der allgemeinen Formel I als Pfropfmonomerem, in der die Substituenten die folgende Bedeutung haben:
R¹ Halogen oder eine Alkoxy-, Alkenyloxy-, Aroxy- oder Aralkoxygruppe mit bis zu 25 C-Atomen,
R² eine Alkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Aralkylgruppe mit bis zu 25 C-Atomen und
X -O- oder -NR³-, wobei
R³ Wasserstoff oder einer der bei R² genannten Reste ist,
sowie
C) gegebenenfalls weiteren olelfinisch ungesättigten Monomeren.
2. Pfropfpolymerisate nach Anspruch 1, in denen die Substituenten in der
allgemeinen Formel I die Bedeutungen
R¹: Chlor, eine Methoxy- oder Ethoxygruppe,
R²: eine Methyl- oder Ethylgruppe und
X: -O- oder-NH-
haben.
R¹: Chlor, eine Methoxy- oder Ethoxygruppe,
R²: eine Methyl- oder Ethylgruppe und
X: -O- oder-NH-
haben.
3. Pfropfpolymerisate nach den Ansprüchen 1 und 2 aus
80 bis 99,9 Gew.-Teilen der Komponente A,
0,1 bis 20 Gew.-Teilen der Komponente B und
0 bis 10 Gew.-Teilen der Komponente C,
wobei die Gew-.Teile auf 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C bezogen sind.
80 bis 99,9 Gew.-Teilen der Komponente A,
0,1 bis 20 Gew.-Teilen der Komponente B und
0 bis 10 Gew.-Teilen der Komponente C,
wobei die Gew-.Teile auf 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C bezogen sind.
4. Pfropfpolymerisate nach Anspruch 3 aus
95 bis 99,7 Gew.-Teilen der Komponente A,
0,3 bis 5 Gew.-Teilen der Komponente B und
0 bis 3 Gew.-Teilen der Komponente C,
wobei die Gew.-Teile aus 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C bezogen sind.
95 bis 99,7 Gew.-Teilen der Komponente A,
0,3 bis 5 Gew.-Teilen der Komponente B und
0 bis 3 Gew.-Teilen der Komponente C,
wobei die Gew.-Teile aus 100 Gew.-Teile der Summe aus A, B und C bezogen sind.
5. Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten gemäß den Ansprüchen
1 bis 4 durch Pfropfung eines Polyphenylenethers mit einem
Pfropfmonomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Pfropfmonomeres
ein Monomeres der allgemeinen Formel I und gegebenenfalls weitere
olefinische ungesättigte Monomere verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Pfropfung bei 230 bis 350°C vornimmt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Pfropfung in Abwesenheit oder praktischer Abwesenheit eines
Radikalstarters vornimmt.
8. Verwendung der Pfropfpolymerisate gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 als
Formteile, zur Herstellung von Beschichtungen, oder als
Abmischkomponente mit anderen Polymerisaten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883814214 DE3814214A1 (de) | 1987-05-08 | 1988-04-27 | Pfropfpolymerisate von polyphenylenethern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3715343 | 1987-05-08 | ||
DE19883814214 DE3814214A1 (de) | 1987-05-08 | 1988-04-27 | Pfropfpolymerisate von polyphenylenethern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3814214A1 true DE3814214A1 (de) | 1988-11-17 |
Family
ID=25855351
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883814214 Withdrawn DE3814214A1 (de) | 1987-05-08 | 1988-04-27 | Pfropfpolymerisate von polyphenylenethern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3814214A1 (de) |
-
1988
- 1988-04-27 DE DE19883814214 patent/DE3814214A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |