DE3809427A1 - Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionen - Google Patents
Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionenInfo
- Publication number
- DE3809427A1 DE3809427A1 DE19883809427 DE3809427A DE3809427A1 DE 3809427 A1 DE3809427 A1 DE 3809427A1 DE 19883809427 DE19883809427 DE 19883809427 DE 3809427 A DE3809427 A DE 3809427A DE 3809427 A1 DE3809427 A1 DE 3809427A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- seeds
- niem
- use according
- seed
- weight
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K36/00—Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
- A61K36/18—Magnoliophyta (angiosperms)
- A61K36/185—Magnoliopsida (dicotyledons)
- A61K36/58—Meliaceae (Chinaberry or Mahogany family), e.g. Azadirachta (neem)
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Natural Medicines & Medicinal Plants (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Alternative & Traditional Medicine (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Botany (AREA)
- Medical Informatics (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Mycology (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Medicines Containing Plant Substances (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Samen des
Niem-Baumes (Antelea azadirachta, Syn.: Melia
azadirachta L., Syn.: Azadirachta indica Juss.) zur
Prophylaxe und Therapie viraler Infektionen in der
Human- und Veterinärmedizin.
Virale Infektionen stellen in der human- und veterinär
medizinischen Praxis noch immer ein Problemfeld dar:
Mit den derzeit verfügbaren Chemotherapeutika ist nur in vergleichweise wenigen Fällen eine völlig befriedigende Arzneimitteltherapie möglich.
Mit den derzeit verfügbaren Chemotherapeutika ist nur in vergleichweise wenigen Fällen eine völlig befriedigende Arzneimitteltherapie möglich.
Die enge Verbindung, die Virus und Wirtszelle miteinan
der eingehen, macht es äußerst schwierig, mit chemischen
Substanzen einen Virus selektiv zu treffen, ohne gleich
zeitig die Zellen des Makroorganismus zu schädigen. Er
schwert wird das Auffinden von Mitteln mit breitem anti
viralen Wirkungsspektrum dadurch, daß die Vermehrungs
zyklen verschiedener Virusarten im Detail erhebliche Un
terschiede voneinander aufweisen. Diese ergeben sich z.B.
daraus, daß ein Teil der pathogenen Viren DNA, andere
aber nur RNA als genetisches Material besitzen. Hinzu
kommmt eine große morphologische Variabilität.
Daher ist das Wirkungsspektrum der bekannten Chemo
therapeutika begrenzt. Die Wirkung von Amantadin (INN)
(1-Adamantanamin) etwa erstreckt sich ausschließlich auf
Influenza-Viren, insbesondere die der Gruppe A2;
während das nukleosidanaloge Idoxuridin (INN) (5-Iod-2′-
desoxiuridin) in vivo insbesondere gegen Herpes-simplex-
Viren wirksam ist. Ebenfalls gegen Herpes-simplex- und
Varicella-zoster-Viren kann Vidarabin (INN) (9-β-D-Ara
binofuranosyl-adenin) eingesetzt werden. Auch Aciclovir
(INN) (9-(2-Hydroxyethoximethyl)guanin) wirkt vorwiegend
bei Herpes-simplex- und Varicella-zoster-infektionen.
Auch eine Reihe anderer Substanzen wie Arildon (INN)
(4-6-[(2-Chlor-4-methoxy)-phenoyl]hexyl-3,5-heptandion)
und Virazol (INN) (1-β-Ribofuranosyl-1,2,4-triazol-
3-carbosamid) wurden für die Therapie vorgeschlagen.
In all diesen Fällen ist die antivirale Wirkung auf eng
begrenzte Gruppen von Zielviren beschränkt, wobei die
rasche Resistenzentwicklung des Virus während der
Therapie Probleme bereiten kann.
Erschwert wird die Anwendung durch teilweise erheblich
negative Nebenwirkungen wie gastrointestinale und zen
tralnervöse Symptome. Mutagene und teratogene Effekte
sind ebenfalls in Betracht zu ziehen, so daß derartige
Wirkstoffe häufig contraindiziert ist, z.B. während
einer Schwangerschaft, wenn die Vorbeugung gegen und
rasche und wirksame Therapie von Virus-Infektionen
große Bedeutung hat um die fruchtschädigende Wirkung
viral induzierter Noxen auszuschließen.
Banale Virusinfektionen, wie etwa die "grippalen
Infekte" oder der "Schnupfen" sind mit bekannten
antiviralen Chemotherapeutika schon wegen der Neben
wirkungen nicht sinnvoll behandelbar.
Neue Ansätze, wie etwa die Interferon-Therapie oder die
y-Globulin-Therapie, konnten bislang keinen Weg zur
nebenwirkungsfreien Verhinderung und Behandlung viraler
Infektionen in der medizinischen Alltagspraxis aufzeigen.
Auch Schutz durch entsprechende Impfungen sind nur in
eingeschränktem Maße möglich.
Trotz intensiver Forschungsbemühungen, auch auf dem Ge
biet pflanzlicher Wirkstoffe, z. B. zur antiviralen
Aktivität von Inhaltsstoffen aus der Brunnenkresse
(Nasturtium officinale R.Br.) war es bislang nicht mög
lich, Wirkstoffe zur Verfügung zu stellen, die die gewünsch
te Kombination von breiter antiviraler Effizienz und
Nebenwirkungsfreiheit aufweisen und dabei hinsichtlich
ihrer Haltbarkeit und Verarbeitbarkeit so geartet sind,
daß sie in der allgemeinen medizinischen Versorgung der
Bevölkerung als Therapeutikum oder Prophylaktikum gegen
virale Infektionen Anwendung finden können.
Virale Infektionen stellen jedoch ein zunehmendes Kon
tingent derjenigen Erkrankungen, mit denen sich die
Human- und Veterinärmedizin heute auseinandersetzen muß.
Neben altbekannten Virosen wie etwa Masern, Mumps,
Röteln, Windpocken, Gürtelrose, Zeckenmeningitis,
Viruspneumonie, Gelbfieber, Influenza beim Menschen und
tierischen Virosen wie Maul- und Klauenseuche, Leukose,
Schweinepest, Visna, Staupe treten zunehmend neue viral
bedingte Symptomenkreise ins Blickfeld, die eine kom
plikationsfreie antivirale Prophylaxe und Therapie mit
möglichst breitem Wirkungsspektrum wünschenswert machen.
Dabei sei etwa an das Problem der viralen Tumorgenese
und das Problem des Auftretens neuer Virus-Typen (Bei
spiel: HIV-Viren) erinnert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein
hochwirksames antivirales Mittel mit breitem Wirkungs
spektrum zur Verfügung zu stellen, das für den mensch
lichen und tierischen Organismus gut verträglich ist
und sowohl eine risikofreie Langzeitprophylaxe
ermöglicht als auch im akuten und im akuten Fall rasche
Abheilung ohne schädliche Nebeneffekte bewirkt.
Diese Aufgabe wird durch Verwendung von Samen des Niem-
Baumes gemäß Hauptanspruch gelöst. Die Unteransprüche
2 bis 6 beziehen sich auf zweckmäßige Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen antiviralen Verwendung.
Inhaltsstoffe aus verschiedenen Organen des Niem-
Baumes enthalten pharmakologisch aktive Wirkstoffe, die
je nach dem Ursprungsmaterial (Same, Fruchtfleisch,
Blätter, Wurzel, Holz, innere oder äußere Rinde) und
Aufbereitungsbedingungen verschiedene therapeutische
Wirkungskreise erschließen.
So beschreibt die DE-PS 31 32 655, daß Heißwasser
extrakte aus vorbehandelter Rinde des Niem-Baumes
antineoplastische Aktivität haben. Extrakte nicht
vorbehandelter Niem-Baum-Materialien mit hydrophilen
Lösemitteln und/oder heißem Wasser können nach der
japanischen offengelegten Patentanmeldung 10 102/78
zur Verbesserung gastroinestinaler und hepatitischer
Funktionen eingesetzt werden. Hagers Handbuch der
pharmazeutischen Praxis, Springer Verlag, Berlin 1972
nennt unter dem Stichwort "Antelea Azadirachta′ das
Dekokt der Wurzelrinde als Anthelmintikum. Dort wird
auch über die Anwendung des Rinden-Infuses als Fieber-
und Bittermittel berichtet. Die Verwendung von Öl aus
Niem-Samen in bakteriziden Seifen und Mundwässern
sowie als Mittel gegen Hautkrankheiten wie Ekzeme,
Furunkel u. ä., aber auch Purigo, Lepra,
Syphilis, Hämorrhoiden und Infektionen der Harnorgane
wird im Aufsatz von G. Berndt in: Seifen - Öle -
Fette - Wachse Bd. 89, S. 894, 1963 in Form
eines allgemeinen Hinweises angesprochen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß Samen des
Niem-Baumes als Ganzdroge, Samen-Öl oder in Form von Ex
trakten mit Wasser und/oder polaren organischen Lösemit
teln starke antivirale Aktivität aufweisen, wenn sie oral
oder perkutan angewendet werden. Die Wirksamkeit ist nach
den vorliegenden Ergebnissen weitgehend virus-unabhängig.
Unerwünschte Nebenwirkungen sind bei der erfindungsge
mäßen Behandlung von Virus-Infektionen unter Verwendung
von Niem-Samen nicht beobachtet worden.
Dagegen konnten als positive Nebenerscheinung der erfin
dungsgemäßen antiviralen Verwendung von Niem-Samen in Ab
hängigkeit vom allgemeinen Gesundheitszustand des behan
delten Patienten die folgenden Verbesserungen registriert
werden:
Vor allem bei regelmäßiger oraler Einnahme als anti virales Dauerprophylaktikum kann eine erhebliche Steige rung des allgemeinen Wohlbefindens erzielt werden. Dabei ist wahrscheinlich die beobachtbare Normalisierung des Stoffwechsels mit Regulierung der Darmfunktion bei gleich zeitig leberstärkender Wirkung von Bedeutung. Es wurde auch gefunden, daß unter dauerprophylaktischer Verwen dung von Niem-Samen gemäß der Erfindung die körperliche Belastbarkeit bei Muskelanstrengungen zunimmt. Die Nei gung zu Muskelkater nimmt dagegen erheblich ab. Auch eine regulierende Wirkung auf Hautfunktionen und Sekret bildung ist eine erwünschte Begleiterscheinung der anti viralen Prophylaxe mit Niem-Samen. So wurde die Verrin gerung von Akne festgestellt. Auch die Bildung übel riechender Sekrete, insbesondere das Auftreten uner wünschter Vaginalgerüche, kam unter prophylaktischer Ver wendung von Niem-Samen zum Stillstand.
Vor allem bei regelmäßiger oraler Einnahme als anti virales Dauerprophylaktikum kann eine erhebliche Steige rung des allgemeinen Wohlbefindens erzielt werden. Dabei ist wahrscheinlich die beobachtbare Normalisierung des Stoffwechsels mit Regulierung der Darmfunktion bei gleich zeitig leberstärkender Wirkung von Bedeutung. Es wurde auch gefunden, daß unter dauerprophylaktischer Verwen dung von Niem-Samen gemäß der Erfindung die körperliche Belastbarkeit bei Muskelanstrengungen zunimmt. Die Nei gung zu Muskelkater nimmt dagegen erheblich ab. Auch eine regulierende Wirkung auf Hautfunktionen und Sekret bildung ist eine erwünschte Begleiterscheinung der anti viralen Prophylaxe mit Niem-Samen. So wurde die Verrin gerung von Akne festgestellt. Auch die Bildung übel riechender Sekrete, insbesondere das Auftreten uner wünschter Vaginalgerüche, kam unter prophylaktischer Ver wendung von Niem-Samen zum Stillstand.
Die Wirksamkeit gegen verschiedenartige Viren erschließt
gemeinsam mit der allgemein kräftigenden Wirkung eine Viel
zahl von human- und veterinärmedizinischen Anwendungsfel
dern. So bietet sich die erfindungsgemäße Verwendung von
Niem-Samen z.B. als zumindest unterstützende Therapie
bei Hepatitis oder Meningitis an.
Zu den antiviral wirksamen Substanz(en) aus Niem-Baum-
Samen soll an dieser Stelle keine Theorie formuliert
werden. Die Untersuchung der erfindungsgemäßen antiviralen
Wirkung in Hinsicht auf chemische spezifizierte Bestand
teile der Niem-Baum-Samen , wie etwa Verbindungen aus
dem Azadirachtin-Komplex, Salannin, Desacetylnimbin,
Nimbin, Nimbinin oder andere ist das Ziel weiterer For
schungsarbeiten.
Hinsichtlich der Dünnschichtchromatogramme von Extrakten
mit Wasser und polaren organischen Lösemitteln wird auf
die Veröffentlichung von K.J. Feuerhake: "GTZ Natural
Pesticides from the neem tree" (Proceed. of the 2nd
Internat. Neem Conference, S. 103 ff., TZ Verlagsgesell
schaft, Roßdorf 1985) verwiesen.
Verwendungsbedingungen und Wirksamkeit der erfindungsge
mäßen Verwendung von Niem-Samen werden anhand der fol
genden Beispiele erläutert:
Verwendet werden Niem-Baum-Samen aus Togo, Kenia, Nigeria Nigeria, Burma, Indien, Indonesien und der Karibik.
Verwendet werden Niem-Baum-Samen aus Togo, Kenia, Nigeria Nigeria, Burma, Indien, Indonesien und der Karibik.
Ungeschälte Samen des Niem-Baums werden im Mörser zer
kleinert und 10 g der Samenmasse 30 min lang in 100 ml
kochendem Wasser extrahiert. Danach wurde die heiße Auf
schlämmung durch ein Cellulosefilter filtriert und das
Filtrat durch Sprühtrocknung konzentriert. Man erhält 2g
eines wasser- und ethanollöslichen Pulvers.
Das Pulver kann, zweckmäßig mit Milchzucker, in an sich
bekannter Weise in Tablettenform gebracht werden.
50g ungeschälte Samen des Niem-Baums werden mit 100 ml
95%igem wässrigem Ethanol in einem Haushaltsmixer
zerkleinert und anschließend die so erhaltene braune Masse
2 h lang bei Raumtemperatur mit 200 ml 95%igem wäßrigem
Ethanol gerührt. Nach Filtration durch ein Cellulosefilter
und Entfernen des Lösemittels aus dem Filtrat durch
Vakuumdestillation am Rotationsverdampfer wurde eine gelbe,
hochviskose, ölige Flüssigkeit gewonnen. Nach 24 h Troc
knen über P2O5 wurden 5g des gelben Öles isoliert.
Das so gewonnene Produkt kann mit Ethanol zu einer Tinktur
aufbereitet werden, die bezogen auf die Gesamtmasse 5% bis
20% des Niem-Samen-Konzentrats enthält.
2,5g ungeschälte Samen des Niem-Baums werden in einem
Mörser sehr fein zerstoßen. Man erhält ein leicht fet
tiges gelbliches Mehl mit kleinen braunen Flöckchen, die
unzerteilte Schalenreste darstellen.
Die Gesamtmenge dieses Mehls wird mit 125g Vaseline sorg
fältig zu einer Salbe verrieben. Um die Verteilung der
Wirkstoffe aus dem Niem-Samen-Mehl in der Salbe zu er
möglichen, wird die Verreibung 36 h lang bei Raum
temperatur stehengelassen.
Ausgehend von milchig-glasiger, im wesentlichen farb
loser Vaseline wird eine Salbe von kräftig sandbrauner
Farbe erhalten.
Diese Salbe kann, zweckmäßig in Mengen von je ca.
5 mm3 auf fettundurchlässiges Pflaster aufgebracht,
direkt appliziert werden.
Geschälte und ungeschälte Niem-Samen, Extrakte aus
Niem-Samen mit Wasser und/oder polaren organischen
Lösemittel in verschiedenen galenischen Zubereitungen,
sowie Preßöl aus Niem-Samen wurden gegen Schnupfen,
Darmgrippe, und bei Herpes-simplex-
Infektionen zur Therapie akuter Krankheitszustände und
zur Prophylaxe eingesetzt und zeigten die folgenden
Wirkungen:
Während der "Erkältungsphase" in einem Bürobetrieb wird
von Probanden Niem-Samen als
- a) geschälter Same (tagsüber 1 Same alle 4 h, zerkaut)
- b) ungeschälter Same (tagsüber 1 Same alle 4 h, zerkaut)
- c) Urtinktur D2 in 70%igem Ethanol (tagsüber 10 Tropfen alle 4 h)
- d) Pflaster nach Herstellungsbeispiel III (Applikation von je 5 mm³ Salbe, Pflasterwechsel alle 24 h, Applikation am Akupressurpunkt über dem Brustbein)
- e) Inhalation von vernebeltem Trockenkonzentrat aus Ethanol- Extrakt (5% in physiol. Kochsalzlsg., tagsüber alle 2 h, 2 min lang)
während drei Wochen angewendet. Es kommt während dieser
Anwendungszeit in keinem Fall zu einer "Erkältung", einem
"Schnupfen" oder einer "Grippe" obwohl täglicher Kontakt mit
Infizierten im akuten Krankheitsstadium gegeben ist.
Bei Darmgrippe mit Fieber, starkem Durchfall und Erbre
chen wurde zwei Tage nach Auftreten dieser Symptome mit
der Einnahme von Niem-Samen in Form der Urtinktur D3
begonnen. Zunächst wurden alle 30 min 10 Tropfen verab
reicht. Nach 2,5 h war das Übelkeitgefühl verschwunden.
Die Einnahme wurde dann über einen Zeitraum von 5 Tagen
mit 10 Tropfen alle 3 h tagsüber fortgesetzt, obwohl be
reits nach dem ersten Anwendungstag das Gesundheitsgefühl
wiederhergestellt war.
Bei einem akuten Ausbruch mit starker Entwicklung von
Herpes-simplex-Bläschen mit Schwellungen und Rötung im
Bereich der linken Kopfhälfte wird alle 30 min
Trockenkonzentrat aus Niemsamen nach Herstellungs
beispiel I in Form von drei je 200 mg schweren Milch
zuckertabletten mit 10 Gew.% Niem-Samen-Konzentrat
bezogen auf die Gesamtmasse geschluckt.
Nach 4 h dieser Behandlung stellt sich ein leichter
Rückgang der agressiven Schmerzen ein. Die 30minütige
Einnahme wird einen Tag lang fortgesetzt. Danach werden
alle 4 h drei Tabletten eingenommen. Während dieser Zeit
ging die Schwellung und Rötung vollständig zurück. Bläs
chen und Verkrustung verschwanden innerhalb von 5 Tagen.
Die folgenden Diagramme zeigen typische Heilungsverläufe
bei Verwendung von Niem-Samen:
Die Ordinatenwerte von 0 bis 100 geben dabei das sub
jektive Krankheitsgefühl der Patienten wieder, wobei
100 das Höchstmaß der Beschwerden repräsentiert.
Einnahme von jeweils 10 Tropfen D2, 4× jede Stunde, danach alle 3 Stunden.
Am 2. Tag 4×10 Tropfen.
Einnahme jeweils ca. 15 Tropfen D3. 6× alle 30 Min. Danach am 1. Tag alle
2 Stunden. Vom 2.-4. Tag alle 3 Stunden.
Juckreiz und Spannungsgefühl in den Bläschen verschwanden innerhalb 40 Minuten.
Bei zusätzlicher Einreibung/Beträufelung mit den unverdünnten Tropfen läßt
der Juckreiz sofort nach.
Einnahme jeweils ca. 10 Tropfen 6× alle 30 Min. Danach am 1. Tag alle 2 Stunden.
Am 2. und 3. Tag alle 3-4 Stunden (D2).
Bei zusätzlicher Einnahme vom Arzt verordneter Arznei wird das Krankheitsbild
nochmals stark verkürzt.
Claims (11)
1. Verwendung von Samen des Niem-Baumes (Antelea aza
dirachta, Synonym: Melia azadirachta L., Synonym: Aza
dirachta indica Juss.) Prophylaxe und Therapie viraler
Infektionen als Ganzdroge, Samenöl oder in Form gege
benenfalls weiter aufbereiteter Extrakte mit Wasser und/
oder polaren organischen Lösemitteln zur oralen, per
kutanen oder inhalativen Verabreichung.
2. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen als, gegebenenfalls weiter aufbereiteter,
Extrakt mit einem C1-C4-Alkanol, vorzugsweise
Ethanol, verwendet werden.
3. Verwendung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen in Form der Urtinktur, vorzugsweise in den
homöopathischen Potenzen D2 bis D4, verwendet werden.
4. Verwendung nach Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen als bevorzugt durch Sprüh-, Vakuum-, oder
Frosttrocknung aufkonzentrierter Extrakt verwendet werden.
5. Verwendung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen in Form eines bis zum Trockenprodukt auf
konzentrierten Extrakts eingesetzt werden.
6. Verwendung nach Ansprüchen 1, 2, 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen als Samenmehl oder als aufbereiteter
Extrakt, bevorzugt in Kombination mit Milchzucker, als
Tabletten, Dragees oder Kapseln konfektioniert sind.
7. Verwendung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Tabletten, Dragees oder Kapseln 1 bis 20 Gew.%,
vorzugsweise 5 bis 10 Gew.%, Niem-Samen-Bestandteile
bezogen auf das Gesamtgewicht enthalten.
8. Verwendung nach Ansprüchen 1, 2, 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen als Samenmehl oder aufbereiteter Extrakt
in einer Salbengrundlage, bevorzugt Vaseline, vorliegen.
9. Verwendung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Salbe 2 bis 30 Gew.%, bevorzugt 5 bis 10 Gew.%, Niem-
Samen-Bestandteile bezogen auf die Gesamtmasse enthält.
10. Verwendung nach Ansprüchen 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Niem-Samen als Salbe in Pflasterverbänden vorliegen.
11. Verwendung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Niem-Samen-Öl in Kapseln oder Dragees verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883809427 DE3809427A1 (de) | 1988-03-21 | 1988-03-21 | Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883809427 DE3809427A1 (de) | 1988-03-21 | 1988-03-21 | Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3809427A1 true DE3809427A1 (de) | 1989-10-05 |
Family
ID=6350273
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883809427 Withdrawn DE3809427A1 (de) | 1988-03-21 | 1988-03-21 | Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3809427A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991008670A1 (en) * | 1989-12-11 | 1991-06-27 | Vincent Henry Guerrini | Pesticidal composition comprising azadirachtin, dialkyltoluamide and oil (geraniol and/or citronellal) |
EP0581468A2 (de) * | 1992-07-27 | 1994-02-02 | Rohm And Haas Company | Herstellung eines essbaren Neemöls |
US5372817A (en) * | 1991-01-03 | 1994-12-13 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Insecticidal compositions derived from neem oil and neem wax fractions |
US5397571A (en) * | 1993-03-25 | 1995-03-14 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Co-extraction of azadirachtin and neem oil |
DE19532447A1 (de) * | 1995-09-04 | 1997-03-06 | Heinz Prof Dr Rembold | Repellens zur Schädlingsbekämpfung |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3132655C2 (de) * | 1980-08-19 | 1986-06-12 | Terumo Corp., Tokio/Tokyo | Heißwasserextrakt der Borke des Nim-Baumes |
DE3631858C1 (en) * | 1986-09-19 | 1988-05-05 | Klaus Hegelich | Use of seeds of the neem tree as mother tincture for liquefying viscous mucus and viscous secretions |
-
1988
- 1988-03-21 DE DE19883809427 patent/DE3809427A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3132655C2 (de) * | 1980-08-19 | 1986-06-12 | Terumo Corp., Tokio/Tokyo | Heißwasserextrakt der Borke des Nim-Baumes |
DE3631858C1 (en) * | 1986-09-19 | 1988-05-05 | Klaus Hegelich | Use of seeds of the neem tree as mother tincture for liquefying viscous mucus and viscous secretions |
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
Chem. Abst. 81, 1974, 58705x * |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1991008670A1 (en) * | 1989-12-11 | 1991-06-27 | Vincent Henry Guerrini | Pesticidal composition comprising azadirachtin, dialkyltoluamide and oil (geraniol and/or citronellal) |
US5372817A (en) * | 1991-01-03 | 1994-12-13 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Insecticidal compositions derived from neem oil and neem wax fractions |
US5409708A (en) * | 1991-01-03 | 1995-04-25 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Fungicidal compositions derived from neem oil and neem wax fractions |
EP0581468A2 (de) * | 1992-07-27 | 1994-02-02 | Rohm And Haas Company | Herstellung eines essbaren Neemöls |
EP0581468A3 (de) * | 1992-07-27 | 1994-03-30 | Rohm & Haas | |
TR26937A (tr) * | 1992-07-27 | 1994-08-24 | Rohm & Haas Comp | Yenebilir nim yaginin hazirlanmasi. |
US5397571A (en) * | 1993-03-25 | 1995-03-14 | W. R. Grace & Co.-Conn. | Co-extraction of azadirachtin and neem oil |
DE19532447A1 (de) * | 1995-09-04 | 1997-03-06 | Heinz Prof Dr Rembold | Repellens zur Schädlingsbekämpfung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
Hashmat et al. | Neem (Azadirachta indica A. Juss)-A nature’s drugstore: an overview | |
EP0279382B1 (de) | Warzenmittel | |
Kadiyala et al. | Calotropis gigantiea (L.) R. Br (Apocynaceae): A phytochemical and pharmacological review | |
Priya et al. | Phyllanthus emblica Linn.(Amla)—a natural gift to humans: an overview | |
DE60220958T2 (de) | Entwicklung einer hustenstillenden und rachenschmerzlindernden formulierung aus kräutern | |
WO2005076750A2 (en) | A novel synergistic herbal formulation for diabetes cure | |
DE69730214T2 (de) | Zusammensetzung und verfahren zur behandlung von herpes simplex | |
DE2721014C2 (de) | ||
DE3809427A1 (de) | Verwendung von samen des niem - baums zur prophylaxe und therapie viraler infektionen | |
DE20109044U1 (de) | Pharmazeutische Zubereitung | |
Mahboubi et al. | Squill (Drimia maritima L.) and its novel biological activity | |
DE19716660C2 (de) | Zubereitungen, insbesondere pharmazeutische, und Arzneiformen auf pflanzlicher Basis zur Bekämpfung von Helicobacter pylori-Infektionen | |
DE60215060T2 (de) | Kräuterpräparat zur behandlung von herz-kreislauf- sowie neurologischen erkrankungen | |
Raghunathan | An ethnomedicinal survey of medicinal plants utilized by folk people of the Thrissur forest circle, Kerala | |
EP2793917B1 (de) | Extrakt aus rhus copallina zur verwendung als arzneimittel | |
Shekokar et al. | A phytopharmacological review of prospective of bhrungaraj (Eclipta alba Hassk.) | |
DE102016003907A1 (de) | Eine Barbados-Aloe-Narbenbeseitigungssalbe | |
WO2019142042A1 (en) | Synergistic medicinal preparation for treating skin disorders like tinea versicolor | |
Mahajan et al. | Ethnobotanical and pharmacological study of Gymnema sylvestre | |
DE3631858C1 (en) | Use of seeds of the neem tree as mother tincture for liquefying viscous mucus and viscous secretions | |
Alhat et al. | A review on biological potential of psidium guajava, coriander sativum, carum carvi | |
CN108635530B (zh) | 一种治疗银屑病的外用药物 | |
EP1641477B1 (de) | Verwendung von teilen oder eines extrakts von amaranthus blitoides | |
DE60213522T2 (de) | Kombination von Arnica, Ruscus und Menthol | |
EP4129313A2 (de) | Pharmazeutische zusammensetzung zur behandlung von neurodermitis |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |