DE3807292A1 - Verfahren und anordnung zur selektiven darstellung eines tumors in lebendem gewebe - Google Patents
Verfahren und anordnung zur selektiven darstellung eines tumors in lebendem gewebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Dar
stellung eines Tumors in lebendem Gewebe.
Die Erfindung betrifft außerdem eine Anordnung zur selek
tiven Darstellung eines Tumors in lebendem Gewebe.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht in
einer verbesserten Darstellung von Tumoren. Eine weitere
Aufgabe besteht darin, den Transport einer Substanz zu
einem Tumor, die Verweildauer oder Speicherung in dem
Tumor und den Transport aus dem Tumor darzustellen.
Die Lösung gemäß der Erfindung besteht darin, daß emit
tierte Strahlung, die von im Tumor und im umliegenden
tumorfreien Gewebe unterschiedlich anreichernden Substan
zen unterschiedlich beeinflußt wird, bildgebend selektiv
erfaßt wird und daß mindestens zwei Strahlungsbilder
voneinander subtrahiert werden derart, daß der Tumor in
einem Subtraktionsbild hervortritt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
wird die Strahlung in unterschiedlichen Emissionsspektren
emittiert, vorzugsweise von fluoreszierenden Substanzen,
z. B. von Hämatoporphyrin-Derivat, das sich überwiegend
im Tumor anreichert, im Rotfluoreszenzbereich, und von
Na⁺-Fluorescein, das sich überwiegend im umliegenden
Gewebe anreichert, im Grünfluoreszenzbereich. Dabei kann
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die emittierte
Strahlung zu einem Zeitpunkt erfaßt werden, bei dem die
vorzugsweise fluoreszierenden Substanzen (Fluorochrome)
maximal entgegengesetzte Anreicherungsverhalten zeigen.
Zur besonders kontrastreichen Darstellung des Tumors
können die durch die beiden Substanzen beeinflußten
Strahlungsbilder des tumorumliegenden Gewebes vor der
Subtraktion bezüglich ihrer Intensitäten in einem Bild
verarbeitungssystem einander angeglichen werden. Dies
läßt sich in einfacher Weise dadurch erreichen, daß die
z. B. auf einem Monitor erscheinenden Grauwerte der
Strahlungsbilder aneinander angeglichen werden.
Die Subtraktion der Strahlungsbilder kann in besonders
vorteilhafter Weise gemäß der Erfindung dadurch erfolgen,
daß die Strahlungsbilder zunächst digitalisiert und ge
speichert werden, wonach die digitalen Signale entspre
chender Bildelemente voneinander subtrahiert werden; die
Differenzsignale entsprechender Bildelemente werden dann
auf einem Monitor sichtbar gemacht.
Die Erfindung kann außer zur Darstellung des Tumors an
sich auch dazu genutzt werden, den Transport einer fluo
reszierenden Substanz, an der z. B. ein Chemotherapeuti
kum gebunden ist, zu und aus dem Tumor, sowie die Ver
weilzeit durch Erzeugen von Fluoreszenzbildern zu ver
schiedenen Zeiten zu erfassen.
Die eingangs genannte Anordnung ist gekennzeichnet durch
eine Videokamera zur Aufnahme von Bildern des Tumorbe
reiches und des umliegenden tumorfreien Gewebebereiches,
wobei die Bilder durch Strahlung erzeugt werden, die von
im Tumor und dem umliegenden tumorfreien Gewebe unter
schiedlich anreichernden Substanzen beeinflußt sind,
durch Bildspeicher für die Helligkeitssignale von minde
stens zwei von der Strahlung erzeugten Bildern, durch
eine Subtraktionsanordnung für die einzelnen Bildelemen
ten zugeordneten Helligkeitssignale und durch eine Anzei
gevorrichtung für die Differenzsignale. In Weiterbildung
der Erfindung kann zwischen Videokamera und Bildspeicher
ein Analog-Digital-Wandler zum Digitalisieren der
Helligkeitssignale an den einzelnen Bildelementen ge
schaltet sein.
Der mit der Erfindung verbundene Vorteil besteht darin,
daß eine sehr kontrastreiche selektive Darstellung eines
Tumors ermöglicht wird, wobei außerdem die Aufnahme,
Verweildauer und Abgabe von Substanzen, an denen Chemo
therapeutiker gebunden sein können, darstellbar ist.
Die Erfindung wird in der Zeichnung anhand eines Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert.
Eine Anregungslichtquelle in Form einer Quecksilberdampf
lampe 1 vom Typ HBO-50 W der Firma Leitz GmbH, Wetzlar,
DE, beleuchtet über ein Fluoreszenzmikroskop 2 das zu
untersuchende Gewebe 3, das einen Tumor enthält. Dem
Gewebe wird zunächst das rotfluoreszierende Hämatoporphy
rin-Derivat (Photofrin II der Firma Photomedica Inc., New
York, USA) in einer Dosierung von ca. 5 mg/KG Körperge
wicht zugeführt. Die Anreicherung des fluoreszierenden
Hämatoporphyrin-Derivats und damit die Fluoreszenzanrei
cherung im Tumor wird anhand der emittierten Strahlung
von einer Videokamera 4 vom Typ C 100 der Firma Hamamatsu
Photonics, Herrsching, DE, über einen nicht dargestellten
Filter (sogenannter D-Filterblock der Fa. Leitz GmbH,
Wetzlar, DE) aufgenommen. Das entsprechende Strahlungs
bild wird in einem nachgeschalteten Analog-Digital-Wand
ler 6 digitalisiert, in dem die Helligkeiten der einzel
nen Bildelemente in elektrische Signale umgesetzt werden.
Diese Signale werden einem nachgeschalteten Bildspeicher
7 zugeführt. Nach dem Abspeichern der digitalen Signale,
die den Bildelementen entsprechen, wird dem Gewebe ein
prozentige Na⁺-Fluoresceinlösung zugeführt, die grün
fluoresziert und die sich bevorzugt im tumorumliegenden
Gewebe anreichert. Die emittierte Fluoreszenzstrahlung
wird über einen nicht dargestellten Filter (sogenannter
I2-Filterblock der Firma Leitz GmbH, Wetzlar, DE) von der
Videokamera 4 aufgenommen. Das entsprechende Strahlungs
bild wird ebenfalls in dem nachgeschalteten Analog-Digi
tal-Wandler 6 digitalisiert und die Signale einem nachge
schalteten Bildspeicher 8 zugeführt.
Die Pfeile 11 und 12 symbolisieren die Möglichkeit einer
Angleichung der Fluoreszenzintensitäten im tumorumliegen
den Bereich in den Bildspeichern 7 und 8.
Den Bildspeichern ist eine Subtraktionsanordnung 13 nach
geschaltet, in der die den einzelnen Bildelementen ent
sprechenden digitalen Signale voneinander subtrahiert
werden. Zur Anzeige der Differenzsignale dient eine An
zeigevorrichtung in Form eines Monitors 14. Die Diffe
renzsignale können außerdem einem Videorecorder 16 zuge
führt werden.
In dem Subtraktionsbild auf dem Monitor 14 tritt der
Tumor deutlich hervor. Er kann mittels Chemotherapeutika
bekämpft werden, deren Transport in den Tumor, wenn sie
an eine in einem Tumor anreichernde fluoreszierende Sub
stanz gebunden werden, mit der Anordnung gemäß der Erfin
dung dargestellt werden kann.
Die Bildspeicher 7 und 8 bestehen bevorzugt aus mehreren
Bildspeichereinheiten a, b und c mit z. B. jeweils 512×
16 Bits. Mit Hilfe dieser Einheiten können die digitali
sierten Bilder, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach
Zufuhr der beiden Fluorochrome aufgenommen werden, von
einander subtrahiert werden. Damit kann die Zunahme, die
Verweildauer oder Abnahme der fluoreszierenden Substanz
dargestellt und quantifiziert werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur selektiven Darstellung eines Tumors in
lebendem Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daß emittierte
Strahlung, die von im Tumor und im umliegenden tumor
freien Gewebe unterschiedlich anreichernden Substanzen
unterschiedlich beeinflußt wird, bildgebend selektiv
erfaßt wird, und daß mindestens zwei Strahlungsbilder
voneinander subtrahiert werden derart, daß der Tumor in
einem Subtraktionsbild hervortritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die emittierte Strahlung von den vorzugsweise fluo
reszierenden Substanzen in unterschiedlichen Emissions
spektren abgegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die emittierte Strahlung zu einem Zeitpunkt
erfaßt wird, bei dem die vorzugsweise fluoreszierenden
Substanzen (Fluorochrome) maximal entgegengesetzte Anrei
cherungsverhalten zeigen.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die emittierte
Strahlung von sich im Tumor anreicherndem Hämatoporphy
rin-Derivat und von sich im umliegenden tumorfreien Gewe
be anreicherndem Na⁺-Fluorescein abgegeben wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die
beiden Substanzen beeinflußten Strahlenbilder des tumor
umliegenden Gewebes vor der Subtraktion bezüglich ihrer
Intensitäten in einem Bildverarbeitungssystem einander
angeglichen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grauwerte der Strahlungsbilder auf einem Monitor
angeglichen werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsbil
der vor der Subtraktion digitalisiert und gespeichert
werden, daß die digitalen Signale entsprechender Bildele
mente voneinander subtrahiert werden und daß die Diffe
renzsignale entsprechender Bildelemente auf einem Monitor
dargestellt werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Transport
einer fluoreszierenden Substanz zu und aus dem Tumor,
sowie die Verweilzeit durch Erzeugen von Fluoreszenzbil
dern zu verschiedenen Zeiten erfaßt wird.
9. Anordnung zur selektiven Darstellung eines Tumors in
lebendem Gewebe, insbesondere zum Durchführen des Verfah
rens gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprü
che, gekennzeichnet
durch eine Videokamera (4) zur Aufnahme von Bildern des
Tumorbereiches und des umliegenden tumorfreien Gewebebe
reichs, wobei die Bilder durch Strahlung erzeugt werden,
die von im Tumor und dem umliegenden tumorfreien Gewebe
unterschiedlich anreichernden Substanzen beeinflußt sind,
durch Bildspeicher (7, 8) für die Helligkeitssignale von
mindestens zwei von der Strahlung erzeugten Bildern,
durch eine Subtraktionsanordnung (13) für die einzelnen
Bildelementen zugeordneten Helligkeitssignale und
durch eine Anzeigevorrichtung (14) für die Differenzsi
gnale.
10. Anordnung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch
einen zwischen Videokamera (4) und Bildspeicher (7, 8)
geschalteten Analog-Digital-Wandler (6) zum Digitalisie
ren der Helligkeitssignale an einzelnen Bildelementen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807292 DE3807292A1 (de) | 1988-03-05 | 1988-03-05 | Verfahren und anordnung zur selektiven darstellung eines tumors in lebendem gewebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883807292 DE3807292A1 (de) | 1988-03-05 | 1988-03-05 | Verfahren und anordnung zur selektiven darstellung eines tumors in lebendem gewebe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807292A1 true DE3807292A1 (de) | 1989-09-14 |
Family
ID=6348980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883807292 Ceased DE3807292A1 (de) | 1988-03-05 | 1988-03-05 | Verfahren und anordnung zur selektiven darstellung eines tumors in lebendem gewebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3807292A1 (de) |
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- 1988-03-05 DE DE19883807292 patent/DE3807292A1/de not_active Ceased
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