DE3805015A1 - Vorrichtung zum verdichten pulverfoermiger proben - Google Patents
Vorrichtung zum verdichten pulverfoermiger probenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur reproduzier
baren Abfüllung und Verdichtung pulverförmiger Proben
mit einer Einfüllvorrichtung zur Beschickung eines in
einer Halterung befindlichen Probenrohres mit dem Pulver
und einem Preßstempel zur Verdichtung des Pulvers.
Zum Zweck der Produktionsüberwachung müssen bei der Her
stellung von pulverförmigen Produkten häufig verdichtete
langgestreckte Probekörper aus dem Pulver hergestellt
werden, die dann mit bestimmten physikalischen Methoden
untersucht werden. Dieses Problem tritt insbesondere bei
der Herstellung von Magnetpigmenten auf, die als Grund
lage für die Herstellung magnetischer Aufzeichnungsträ
ger dienen.
Eine wichtige magnetische Kenngröße ist die Koerzitiv
kraft des ferromagnetischen Pigments. Da sie von der
Dichte des pulverförmigen Materials abhängt, sind
Messungen an einem aus dem pulverförmigen Material durch
Verdichtung gewonnenen Probekörper nur dann aussagekräf
tig, wenn es gelingt, solche Probekörper mit reprodu
zierbarer Dichte herzustellen. Ausgehend von dieser
Zielsetzung wird in der DE 26 54 742 ein Verfahren be
schrieben, bei dem die Probekörper aus magnetischen Pig
mentpulvern nacheinander portionsweise aufgebaut werden
und nach jeder Portion durch einen Druckstoß verdichtet
werden.
Hier setzt die Erfindung an. Unter Berücksichtigung der
beim Arbeiten mit dem Verfahren gemäß der DE 26 54 742
gewonnenen Betriebs- und Laborerfahrungen sollte die
Reproduzierbarkeit und vor allem die Gleichmäßigkeit
(Homogenität) der Dichte über die gesamte Probenlänge
sowie die reproduzierbare Einhaltung der Probenlänge
verbessert werden.
Zu diesem Zweck wurde eine Vorrichtung zur reproduzier
baren Abfüllung und Verdichtung pulverförmiger Proben
mit einer Einfüllvorrichtung zur Beschickung eines in
einer Halterung befindlichen Probenrohres mit dem Pulver
und einem Preßstempel zur Verdichtung des Pulvers ent
wickelt, die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Probenhalterung aus einer mit einem pneumati
schen Druckzylinder verbundenen, vertikal verschiebbaren
Bodenplatte und einem das Probenrohr nur in horizontaler
Richtung fixierenden Halteelement besteht und an einem
in vertikaler Richtung verfahrbaren Träger angeordnet
ist. Außerdem ist der in das Probenrohr hineinragende
und an seinem Außenumfang Öffnungen für den Probendurch
tritt aufweisende Preßstempel derart angebracht, daß er
eine oszillierende, durch einen Exzenter verursachte
Bewegung in Vertikalrichtung ausführen kann. Ferner ist
eine Vorschubeinrichtung für den verfahrbaren Träger
vorgesehen, die ihn um eine vorgegebene Wegstrecke
absenkt, wenn der vom Preßstempel über die verdichtete
Probe auf die Bodenplatte ausgeübte Druck einen der
gewünschten Verdichtung entsprechenden voreingestellten
Wert überschreitet.
Die Oszillationsfrequenz des Preßstempels beträgt vor
teilhaft 10 s-1 bis 100 s-1, vorzugsweise 20 s-1 bis
50 s-1, und seine Amplitude 1 mm bis 10 mm, vorzugsweise
2 mm bis 5 mm.
Eine wesentliche Verbesserung besteht ferner darin, daß
die Einfüllvorrichtung aus einem rotierenden Erlenmeyer-
Kolben mit einem Auslaufrohr besteht.
Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung kann
die Position der als Auflager für das Probenrohr dienen
den Bodenplatte durch einen pneumatischen Sensor kon
trolliert werden, der beim Zurückweichen der Bodenplatte
die Vorschubeinrichtung für den verfahrbaren Träger
betätigt und damit die Probenhaltung um z.B. jeweils
0,17 cm weiter nach unten absenkt, wenn der bis zu die
sem Zeitpunkt im Probenrohr aufgebaute zusammengepreßte
Pigmentkörper die gewünschte Verdichtung erreicht hat.
Mit der Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
- - Es können genau reproduzierbare Probenlängen zwi schen 70 mm und 200 mm erzielt werden.
- - Der Probenkörper besitzt über seine gesamte Länge eine gleichmäßige Dichte; d.h., es treten keine Dichteinhomogenitäten im Probenvolumen auf.
- - Aufgrund des einfachen Aufbaus der Vorrichtung konnten die Herstellungskosten gesenkt und der Wartungsaufwand reduziert werden.
- - Die kompakte Bauweise führt außerdem zu einem klei neren Platzbedarf, so daß die Apparatur z.B. als Tischgerät ausgeführt werden kann.
- - Da der Verdichtungsvorgang im Gegensatz zu früheren Geräten nicht pneumatisch, sondern durch den elek trisch angetriebenen Preßstempel erfolgt, arbeitet die Apparatur mit einem niedrigeren Druckluftbe darf. Die wenigen pneumatischen Bauelemente können ohne Ölnebelschmierung arbeiten.
- - Bei der Einfüllvorrichtung befindet sich das zu verdichtende Produkt in einem geschlossenen Behäl ter. Dadurch kann die Staubentwicklung minimiert werden.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand einer Zeichnung erläutert. Die in der Zeichnung
dargestellte Vorrichtung zum Verdichten pulverförmiger
Magnetpigmentproben besteht aus einem vertikal aufge
stellten Ständer 1, an dem mittels einer Spindel 2 ein
kastenförmiger Träger 3 in vertikaler Richtung verfahr
bar ist. An dem verfahrbaren Träger 3 ist ein Probenrohr
4 mittels eines gabelförmigen Halteelements 5 und einer
als Auflage dienenden Bodenplatte 6 angeordnet. Das
unten abgeschlossene Probenrohr 4 stützt sich also auf
der Bodenplatte 6 ab. Das gabelförmige Halteelement 5
und eine an der Bodenplatte 6 befestigte rohrförmige
Manschette 7 gewährleisten eine einwandfreie mechanisch
stabile Probenhalterung. Die Bodenplatte 6 ist mit dem
Stempel eines pneumatischen Druckzylinders 8 verbunden.
Durch Beaufschlagung des Druckzylinders mit einem be
stimmten Druck kann also der von unten her auf das
Probenrohr 4 ausgeübte Gegendruck eingestellt werden.
Am oberen Ende des Ständers 1 ist ein elektrisch ange
triebener Exzenter 9 angebracht, der mit einem in das
Probenrohr 4 hineinragenden Preßstempel 10 gekoppelt
ist. Der Preßstempel 10 führt somit eine durch den
Exzenter 9 gesteuerte vertikale Hubbewegung innerhalb
des Probenrohres 4 aus. Die Oszillationsfrequenz beträgt
dabei z.B. 15 Hz, die Amplitude 2 mm. Aufgrund der fest
stehenden Anordnung des Exzenters 9 verschiebt sich bei
einer Bewegung des verfahrbaren Trägers 3 der Preßstem
pel 10 innerhalb des Probenrohres 4 um den gleichen Be
trag. Wird z.B. der verfahrbare Träger 3 um die Strecke
d nach unten abgesenkt, so verschiebt sich der Preßstem
pelkopf 11 im Probenrohr 4 um d nach oben. Die Einfüll
vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Erlen
meyer-Kolben 14, durch dessen Hals ein Auslaufrohr 15
gesteckt ist. Im Inneren des Erlenmeyer-Kolbens befin
det sich ein senkrecht zur Drehachse beweglich angeord
neter, keulenförmiger Hohlkörper, der durch seine Be
wegung bei umlaufendem Kolben das Produkt gegen eine
auswechselbare Blende schiebt, die vor dem Auslaufrohr
angebracht ist. Die Blende hat je nach Rieselfähigkeit
des Produktes einen Durchmesser zwischen 3,2 und 3,8 mm.
Mit dem Antrieb 16 wird der Erlenmeyer-Kolben 14 in eine
rotierende Bewegung versetzt.
Die Position der Bodenplatte 6 wird mit einem pneumati
schen Sensor 12 überwacht. Der Sensor 12 steuert den
Spindelantrieb (nicht gezeigt) und leitet, wie weiter
unten noch genauer beschrieben wird, eine Abwärtsbewe
gung des verfahrbaren Trägers 3 ein, sobald der vom
Probenrohr 4 auf die Bodenplatte 6 ausgeübte Druck den
am pneumatischen Druckzylinder 8 eingestellten Gegen
druck überschreitet.
Das obere Ende des Probenrohres 4 ist offen und mit
einem Einfülltrichter 13 versehen. An dem verfahrbaren
Träger 3 ist ferner eine Einfüllvorrichtung für das
Magnetpigment angebracht, aus der das Pigmentpulver
während der Verdichtung im Probenrohr 4 kontinuierlich
nachrieselt. Außerdem kann der Preßstempel während der
Schwingbewegung um seine Längsachse mit einer Drehzahl
von 1/30 pro Minute gedreht werden, um das Durchrieseln
des Produktes in dem Probenraum zu beschleunigen. Durch
die Rotationsbewegung wird Magnetpigment in die Füll
rohröffnung 17 gefördert und durch das Füllrohr 15 in
den Einfülltrichter 13 transportiert. Durch die Rotation
des Erlenmeyer-Kolbens 14 wird außerdem das Magnetpig
ment in rieselfähigem Zustand gehalten. Das in den
Einfülltrichter 13 geförderte pulverförmige Produkt
rutscht durch das Probenrohr 4 und gelangt durch achsen
parallele Nuten am Umfang des Preßstempelkopfes 11 in
den eigentlichen Probenraum zwischen Preßstempelkopf 11
und dem Boden des Probenrohrs 4. Anstelle dieser Nuten
kann auch ein kleiner Ringspalt zwischen dem Preßstem
pelkopf und der Innenwand des Probenrohrs 4 verbleiben.
Die Herstellung einer langgestreckten Pigmentprobe für
magnetische Messung geht folgendermaßen vor sich:
Zunächst wird das leere Probenrohr 4 in die Probenhalte
rung 5, 6, 7 eingesetzt und der Einfülltrichter 13 auf
gesteckt. Sodann wird die Einfüllvorrichtung 14, 15, 16
mit dem darin befindlichen Magnetpigment in Betrieb ge
setzt. Außerdem wird der Motor für den Exzenter 9 einge
schaltet. Das im Probenraum zwischen dem unteren Ende
des Probenrohres 4 und dem Preßstempelkopf 11 gelangte
Magnetpigment wird durch die periodische Auf- und Ab
bewegung des Preßstempelkopfs 11 solange verdichtet, bis
die Gegenkraft der mit dem pneumatischen Druckzylinder
8 verbundenen Bodenplatte 6 überwunden wird und die
Bodenplatte 6 infolgedessen zurückweicht. Dieses Zurück
weichen wird von dem pneumatischen Sensor 12 erkannt,
der daraufhin den Spindelantrieb des verfahrbaren Trä
gers 3 betätigt und den verfahrbaren Träger 3 um eine
bestimmte Wegstrecke, z.B. 1,75 mm nach unten absenkt.
Anschließend erfolgt wiederum der Vorgang der pulsie
renden Verdichtung des nunmehr vergrößerten Proben
volumens im Probenrohr 4. Der Probenkörper wird also
portionsweise nacheinander aufgebaut, wobei während der
gesamten Aufbauphase eine Verdichtung durch die pul
sierende Auf- und Abbewegung des Preßstempels 10 erfolgt.
Der Aufbau des Probenkörpers erfolgt also schrittweise,
bis die der Summe der Aufbauschritte entsprechende
Probenkörperlänge den gewünschten Wert erreicht hat. Zu
diesem Zweck sind an dem Ständer 2 Endschaltergruppen
angebracht, die in der gewünschten Endstellung des ver
fahrbaren Trägers 3 aktiviert werden und für eine Ab
schaltung der Apparatur sorgen. Danach kann das Proben
rohr 4 mit dem fertigen Probekörper entnommen und ein
neues Probenrohr für die nächste Probe in die Halterung
5, 6, 7 eingesetzt werden. Die relativ hochfrequente
periodische Verdichtung durch den oszillierenden Preß
stempel 10 führt in Verbindung mit der kontinuierlichen
Zuführung des Magnetpigments von der Oberseite des
Probenrohres 4 in den Füllraum zwischen Preßstempelkopf
11 und Probenrohrboden zu einer homogenen und reprodu
zierbaren Packungsdichte des Magnetpigments über die
gesamte Länge des Probenkörpers.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur reproduzierbaren Abfüllung und Ver
dichtung pulverförmiger Proben mit einer Einfüll
vorrichtung (14, 15, 16, 17) zur Beschickung eines
in einer Halterung (5, 6, 7) befindlichen Proben
rohres (4) mit dem Pulver und einem Preßstempel
(10) zur Verdichtung des Pulvers, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Probenhalterung aus einer mit
einem pneumatischen Druckzylinder (8) verbundenen,
vertikal verschiebbaren Bodenplatte (6) und einem
das Probenrohr (4) nur in horizontaler Lage fixie
renden Halteelement (5) besteht und an einem in
vertikaler Richtung verfahrbaren Träger (3) ange
ordnet ist, daß der in das Probenrohr hineinragende
und an seinem Außenumfang Öffnungen für den Proben
durchtritt aufweisende Preßstempel (10) an dem
verfahrbaren Träger (3) angebracht ist und eine
oszillierende Bewegung in Vertikalrichtung ausführt
und daß eine Vorschubeinrichtung (2, 12) für den
verfahrbaren Träger (3) vorgesehen ist, die ihn um
eine vorgegebene Wegstrecke absenkt, wenn der vom
Preßstempelkopf (11) über die verdichtete Probe auf
die Bodenplatte (6) ausgeübte Druck einen der ge
wünschten Verdichtung entsprechenden voreingestell
ten Wert überschreitet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Oszillationsfrequenz des Preßstempels
10 s-1 bis 100 s-1, vorzugsweise 20 s-1 bis 50 s-1,
und seine Amplitude 1 mm bis 10 mm, vorzugsweise
2 mm bis 5 mm, beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einfüllvorrichtung aus einem ro
tierenden Erlenmeyer-Kolben (14) mit einem abgewin
kelten Auslaufrohr (15) besteht, aus dem konti
nuierlich pulverförmiges Produkt in das Probenrohr
(4) rieselt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Position der Bodenplatte (6)
durch einen pneumatischen Sensor (12) kontrolliert
wird, der beim Zurückweichen der Bodenplatte (6)
die Vorschubeinrichtung (2) für den verfahrbaren
Träger (3) betätigt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883805015 DE3805015C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Vorrichtung zum Verdichten pulverförmiger Proben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883805015 DE3805015C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Vorrichtung zum Verdichten pulverförmiger Proben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3805015A1 true DE3805015A1 (de) | 1989-08-31 |
DE3805015C2 DE3805015C2 (de) | 1994-03-10 |
Family
ID=6347633
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883805015 Expired - Fee Related DE3805015C2 (de) | 1988-02-18 | 1988-02-18 | Vorrichtung zum Verdichten pulverförmiger Proben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3805015C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1995030138A1 (en) * | 1994-04-28 | 1995-11-09 | Materials Research Corporation | Device for preparing samples of powdered metals for analysis |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19532248C2 (de) * | 1995-09-01 | 1998-10-15 | Rheinische Kalksteinwerke | Vorrichtung zur Messung der Eigenschaften von Schüttgütern |
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DE7147538U (de) * | 1972-04-06 | Gebr Claas Maschinenfab Gmbh | Brikettpresse mit Preßstempel und Formkanal | |
DE2228021A1 (de) * | 1972-06-09 | 1973-12-20 | Albert Welter | Verfahren und presse zum verdichten von pulverfoermigen bis koernigen massen |
DE2654742A1 (de) * | 1976-12-03 | 1978-06-08 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung gleichmaessig verdichteter langgestreckter probekoerper aus magnetischen pigmentpulvern |
-
1988
- 1988-02-18 DE DE19883805015 patent/DE3805015C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3805015C2 (de) | 1994-03-10 |
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Legal Events
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