DE3803293A1 - Magnetisch betaetigter analoger elektrischer wegaufnehmer fuer geradlinige bewegungen - Google Patents
Magnetisch betaetigter analoger elektrischer wegaufnehmer fuer geradlinige bewegungenInfo
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Description
Bei der Automatisierung von Anlagen, Maschinen, Ein
richtungen und Geräten mit Bewegungsabläufen werden
Informationen über die jeweiligen Bewegungszustände,
z.B. über die gegenseitige Lage von bewegten Teilen
zueinander oder über zurückgelegte Wegstrecken oder
Drehwinkel usw. benötigt. Bei geradlinigen Bewegungs
abläufen, wie sie z. B. mit Hilfe von Zahnstangen oder
Gewindespindeln, mit Schnur-, Seil-, Ketten- oder
Riemenantrieben oder anderen Mitteln erzeugt werden,
insbesondere aber auch mit Pneumatik- oder Hydraulik
zylindern, ist die Erfassung der infolge der geradli
nigen Bewegungen jeweils erreichten Stellungen wichtig.
Bei einfachen Steuerungsaufgaben kann es ausreichen,
nur einzelne, bestimmte Stellungen zu erkennen, z. B.
die jeweiligen Endstellungen eines Bewegungsablaufes.
Dazu wurden früher häufig elektrische Schalter,
sogenannte Endschalter verwendet, die vom bewegten Teil
über Rollen, Nocken, Hebel usw. betätigt werden.
Derzeit werden überwiegend kontaktlos und
berührungslos wirkende Näherungsschalter eingesetzt,
die auf die Annäherung von elektrisch leitfähigen oder
von ferromagnetischen Teilen oder von Dauermagneten
ansprechen. Auch optische Näherungsschalter, wie z. B.
Lichtschranken und ähnliches, sind in Verwendung.
Diese Anordnungen arbeiten ohne mechanischen
Verschleiß; auch sind sie aufgrund ihrer geringen
Abmessungen leichter an entsprechenden Stellen
anzubringen.
Bei komplexeren Steuerungsaufgaben, wie sie bei
zunehmender Automatisierung auftreten, genügt es oft
nicht mehr, nur Informationen über wenige, bestimmte
erreichte Stellungen zu erhalten. Es kann vielmehr
nötig werden, Informationen über jede mögliche
Stellung innerhalb eines geradlinigen Bewegungsab
laufes zu erhalten, um über entsprechende Auswerte
schaltungen die beabsichtigten Bewegungsabläufe
optimal zu kontrollieren oder zu steuern oder zu
regeln.
Entsprechend diesen Anforderungen sind eine Vielzahl
von Wegaufnehmern entwickelt worden, deren sensorische
Teile nach verschiedenen physikalischen Verfahren
arbeiten. Bei den meisten der bekannten Wegaufnehmer
sind umfangreiche konstruktive Maßnahmen am Meßobjekt
erforderlich, um die Aufnehmer in befriedigender Weise
anordnen und betreiben zu können.
Als Beispiel hierfür sei eine Ausführung genannt, bei
der der elektrische Widerstand eines einfachen Dreh
widerstandes oder Potentiometers als Stellungssignal
ausgewertet werden soll. Dazu muß die zu erfassende
geradlinige Bewegung mit Hilfe eines Getriebes in eine
Drehbewegung zur Betätigung des Drehwiderstandes oder
Potentiometers umgeformt werden, was einen erheblichen
Aufwand bedeutet.
Auch bei induktiven Weggebern, die auf eine gerad
linige Bewegung ansprechen, ist oft die Zwischen
schaltung einer mechanischen Übersetzung nötig, um die
zu messende Strecke an den Meßbereich des induktiven
Wegaufnehmers anzupassen.
Neben den beispielhaft beschriebenen analogen
Wegaufnehmern sind auch digitale Wegaufnehmer bekannt.
Sie arbeiten oft mit elektrooptisch abgetasteten
Strich- oder Codemaßstäben. Derartige Aufnehmer können
außerordentlich genau ausgeführt werden, aber
ebenfalls nur mit großem Aufwand.
Für Wegaufnehmer mit sehr kleinen Meßbereichen sind
auch Aufnehmer bekannt, deren sensorische Teile in
ähnlicher Weise durch den Abstand zu elektrisch
leitfähigen Teilen oder zu ferromagnetischen Teilen
oder zu Dauermagneten beeinflußt werden, wie bei den
bekannten berührungslos arbeitenden Näherungsschal
tern. Für die beabsichtigte Beeinflussung durch
Dauermagnete können dabei auch Hall-Sensoren als
sensorische Teile verwendet werden.
Hall-Sensoren sind bekannte Bauelemente. Sie werden in
einer Richtung durch einen elektrischen Strom, meist
durch Gleichstrom erregt. Unter dem Einfluß von mag
netischen Feldern entsteht durch den Hall-Effekt
rechtwinklig zur Richtung des Erregerstromes eine
elektrische Spannung, die sogenannte Hall-Spannung.
Diese Hall-Spannung ist proportional zum Erregerstrom
und zur magnetischen Feldstärke, die rechtwinklig
sowohl zur Erregerstromrichtung als auch zur Hall-
Spannungsabnahme ansteht. Bei Erregung durch einen
konstanten Strom ist also die Hall-Spannung ein Maß
für die magnetische Feldstärke am Hall-Sensor.
Da die Feldstärke eines Dauermagneten mit der Ent
fernung abnimmt, läßt sich prinzipiell aus der
Hall-Spannung auf den Abstand zu einem bestimmten
Dauermagneten schließen. Diese einfache Anordnung ist
aber als Wegaufnehmer allenfalls für sehr kleine
Meßbereiche geeignet, weil sich die Feldstärke auch
nicht annähernd linear zum Abstand verhält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
magnetisch betätigten analogen elektrischen Wegauf
nehmer für geradlinige Bewegungen herzustellen, der
mit nur geringen konstruktiven Maßnahmen an
Meßobjekten der verschiedensten Art verwendet werden
kann und dabei nicht auf sehr kleine Meßbereiche
beschränkt ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind erfindungsgemäß zwei
Hall-Sensoren in einem den Meßbereich übersteigenden
Abstand auf einer gedachten Achse in einem bestimmten
Abstand parallel zur Bewegungsrichtung eines Dauer
magneten angeordnet, und das analoge elektrische Aus
gangssignal wird aus der Differenz der Absolutwerte der
Hall-Spannungen der beiden Hall-Sensoren gebildet.
Der Wegaufnehmer nach der Erfindung besteht aus nur
wenigen Teilen und kann mit nur geringem konstruktivem
Aufwand an Bewegungseinrichtungen mir geradliniger
Bewegung angebracht werden. Er eignet sich deshalb
auch sehr gut zur Nachrüstung an vorhandenen
Einrichtungen. In ganz besonders einfacher Weise
ermöglicht der erfindungsgemäße Wegaufnehmer eine
Nachrüstung an solchen Einrichtungen, die bereits mit
Dauermagneten zur Betätigung von Näherungsschaltern
oder Reedkontakten ausgerüstet sind, wie dies bei
Pneumatik- oder Hydraulikzylindern oft der Fall ist.
Da am beweglichen Teil der Bewegungseinrichtung nur
der Dauermagnet angebracht werden muß, sind auch hier
keine aufwendigen konstruktiven Maßnahmen erforder
lich. Auch werden keinerlei Stromzuführungen zum
beweglichen Teil benötigt. Da das Magnetfeld des
Dauermagneten nichtmagnetische feste Werkstoffe
durchdringt, kann der Dauermagnet auch an Teilen
angebracht werden, die sich hinter einer Wand bewegen,
wobei immer ein verschleißfreies Arbeiten gewähr
leistet ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Wegaufnehmer nach der Erfindung mit
der prinzipiellen Anordnung seiner beiden
Hall-Sensoren am festen Teil und des
Dauermagneten am beweglichen Teil,
Fig. 2 eine Prinzipschaltung für die Auswertung
der von den beiden Hall-Sensoren abge
gebenen Hall-Spannungen,
Fig. 3 einen typischen Signalverlauf eines
erfindungsgemäßen Wegaufnehmers und
Fig. 4 und 5 konstruktive Möglichkeiten zur An
bringung der Hall-Sensoren.
Der Wegaufnehmer besitzt zwei Hall-Sensoren 11, 12,
die am festen Teil der Bewegungseinrichtung auf einer
gedachten Achse 14-15 in einem bestimmten Abstand 16
voneinander angeordnet sind. Dabei ist der Abstand 16
der beiden Hall-Sensoren größer, als der beabsichtigte
Meßbereich 17. Am beweglichen Teil der Bewegungs
einrichtung ist ein Dauermagnet 13 befestigt; er folgt
der Bewegung des beweglichen Teiles auf der
Bewegungsachse 18-19, und seine Polachse NS ist
parallel zu seiner Bewegungsachse 18-19 gerichtet.
Die beiden Hall-Sensoren 11, 12 sind dabei so ange
ordnet, daß ihre gedachte Achse 14-15 in einem
bestimmten Abstand 20 parallel zur Bewegungsachse 18-
19 des Dauermagneten 13 verläuft. Die beiden Hall-
Sensoren 11, 12 werden aus je einer Konstantstrom
schaltung 21, 22 erregt. Die beiden Hall-Sensoren 11,
12 sind entgegengesetzt angeordnet, so daß sie
gleichsinnige, z.B. positive, Hall-Spannungen 23, 24
liefern, die über je einen Vorverstärker 25, 26 auf
einen Differenzverstärker 27 wirken. Das Ausgangs
signal am Ausgang 28 des Differenzverstärkers 27 kann
bereits das Ausgangssignal des Wegaufnehmers sein. Die
beiden Hall-Sensoren 11, 12 sind so ausgerichtet und
angeschlossen, daß sich am Ausgang 28 des Differenz
verstärkers 27 ein Signalverlauf nach Fig. 3 ergibt.
Im Diagramm nach Fig. 3 ist auf der Koordinate 30 die
Signalspannung U aufgezeichnet, wie sie im Ausgang 28
des Differenzverstärkers 27 auftritt. Auf der Abszisse
31 ist der Weg X in Millimetern aufgetragen. Dabei
sind die Positionen der Hall-Sensoren 11, 12 und ihr
Abstand 16 voneinander entsprechend der Anordnung nach
Fig. 1 eingezeichnet, wobei bei dem Diagramm nach Fig.
3 von einem Abstand 16 zwischen den Hall-Sensoren von
hundert Millimetern ausgegangen ist. Wenn der seit
liche Abstand 20 zwischen der Anordnungsachse 14, 15
der Hall-Sensoren 11, 12 und der Bewegungsachse 18, 19
des Dauermagneten 13 etwa zwanzig Millimeter beträgt,
ergibt sich die Kurve I, die in einem Bereich 17 einen
typischen, fast linearen Signalverlauf 32 aufweist.
Dieser Teilbereich wird als Meßbereich 17 des Wegauf
nehmers genutzt. Bei einer maximal zulässigen
Linearitätsabweichung von 5% beträgt der Meßbereich
17 beispielsweise 65% des Sensorabstandes 16. Die
Kurve II zeigt den Signalverlauf, wenn der seitliche
Abstand 20 etwa zehn Millimeter beträgt. Die Kurve III
zeigt den Signalverlauf bei einem seitlichen Abstand
20 von etwa dreißig Millimetern.
In welchem Bereich der Signalverlauf annähernd linear
zur Wegstrecke verläuft, hängt also wesentlich ab von
der richtigen Zuordnung von Abstand 16 der Hall-
Sensoren 11, 12 einerseits und von Abstand 20 zwischen
der Achse 14-15 der Hall-Sensor-Anordnung und der
Bewegungsachse 18-19 des Dauermagneten 13.
Dem Differenzverstärker 27 können weitere Glieder zur
Signalumformung nachgeschaltet sein, z. B. zur Umfor
mung der Ausgangsspannung an 28 in bestimmte Signal
bereiche, insbesondere auch in Einheitsgleichstrom
oder Einheitsgleichspannungssignale. Bei besonders
hohen Anforderungen an die Linearität des Wegauf
nehmers kann dem Differenzverstärker auch ein Lineari
sierungsglied 29 nachgeschaltet sein.
Die Hall-Sensoren 11, 12 können auch gleichsinnig aus
gerichtet werden, so daß einer ein positives und der
andere ein negatives Ausgangssignal an die Vorver
stärker 25, 26 liefert. Anstelle des Differenzver
stärkers ist dann ein Summationsverstärker vorgesehen,
um die Differenz der Absolutwerte der Hallspannungen
zu bilden.
Da es bei dem Wegaufnehmer im wesentlichen nur auf die
richtige Anordnung der beiden Hall-Sensoren 11, 12 am
festen Teil der Bewegungseinrichtung und des Dauer
magneten 13 am beweglichen Teil der Bewegungseinrich
tung ankommt, ist der konstruktive Aufwand an der
Bewegungseinrichtung gering. Die beiden Hall-Sensoren
können nach Fig. 4 einzeln in geeigneten Gehäusen 41
mit Befestigungslaschen 42 und herausgeführter Leitung
43 ausgeführt sein. Mit Hilfe der Befestigungslaschen
42 lassen sich die Hall-Sensoren dann am festen Teil
der Bewegungseinrichtung befestigen. Nach einer
alternativen Ausgestaltung können die beiden Hall-
Sensoren nach Fig. 5 auch an oder in einer gemeinsamen
Halterung angebracht sein, z. B. in einem gemeinsamen
rohrförmigen Gehäuse 51 mit Befestigungslaschen 52.
Dabei können die elektrischen Anschlüsse für beide
Hall-Sensoren 11, 12 auch an nur einer Seite als
Leitung 53 herausgeführt sein. Diese Ausführung macht
die richtige Anordnung an der Bewegungseinrichtung
leicht, denn das rohrförmige Gebilde braucht nur im
definierten Abstand 20 parallel zur Bewegungsachse des
Dauermagneten 13 angebracht zu werden. Diese
Ausführungsformen sind nur beispielhaft aufgezeigt.
Daneben lassen sich viele zweckmäßige und für den
vorliegenden Einzelfall besonders günstige Ausbil
dungen treffen.
Für die Bildung besonders großer Meßbereiche kann es
zweckmäßig sein, mehrere erfindungsgemäße Wegaufnehmer
als Teilstrecken auf einer gemeinsamen Achse
anzuordnen und ihre Signale zusammenzuführen. Dabei
kann z. B. der zweite Hall-Sensor am Ende der ersten
Teilstrecke gleichzeitig als erster Hall-Sensor der
zweiten Teilstrecke verwendet werden usw. Sofern die
dabei im Bereich der mehrfach verwendeten Hall-Sen
soren entstehende Nichtlinearität stört, können
mehrere erfindungsgemäße Wegaufnehmer auch mit ihren
Teilstrecken sich überlappend angeordnet werden. So
kann z. B. bei einer Gesamtanordnung mit insgesamt
fünf Hall-Sensoren der erste und dritte für die erste
Teilstrecke, der zweite und vierte für die zweite
Teilstrecke und der dritte und fünfte für die dritte
Teilstrecke wirksam gemacht werden.
Claims (6)
1. Magnetisch betätigter analoger elektrischer Weg
aufnehmer für geradlinige Bewegungen, gekennzeich
net durch zwei in einem den Meßbereich (17) über
steigenden Abstand (16) voneinander auf einer
gedachten Achse (14-15) in einem bestimmten
Abstand (20) parallel zur Bewegungsachse (18-19)
eines Dauermagneten (13) angeordnete Hall-Sensoren
(11, 12) und durch Bildung des analogen
elektrischen Ausgangssignales aus der Differenz
der Absolutwerte der Hall-Spannungen (23, 24) der
beiden Hall-Sensoren.
2. Wegaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Hall-Sensoren (11, 12) auf
einem gemeinsamen stabförmigen Halter angeordnet
sind.
3. Wegaufnehmer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Hall-Sensoren (11, 12) in
einem gemeinsamen rohrförmigen Halter (51)
angeordnet sind.
4. Wegaufnehmer nach Anspruch 1 oder nach den
Ansprüchen 1 und 2 oder nach den Ansprüchen 1 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hall-Spannungen
beider Hall-Sensoren (11, 12) auf je einen Vor
verstärker (25, 26) und die Ausgänge dieser beiden
Vorverstärker auf die Eingänge eines Absolutwert-
Differenzverstärkers (27) geschaltet sind.
5. Wegaufnehmer nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Absolutwert-Differenzver
stärker (27) ein Linearisierungsglied (29)
nachgeschaltet ist.
6. Wegaufnehmer nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung sehr großer Meßbereiche zwei oder
mehrere Paare von auf den Dauermagneten (13) an
sprechenden Hall-Sensoren (11, 12) in einer Reihe
angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883803293 DE3803293A1 (de) | 1988-02-04 | 1988-02-04 | Magnetisch betaetigter analoger elektrischer wegaufnehmer fuer geradlinige bewegungen |
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DE19883803293 DE3803293A1 (de) | 1988-02-04 | 1988-02-04 | Magnetisch betaetigter analoger elektrischer wegaufnehmer fuer geradlinige bewegungen |
Publications (1)
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DE3803293A1 true DE3803293A1 (de) | 1989-08-17 |
Family
ID=6346604
Family Applications (1)
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