DE3800987C2 - Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-Triacetonamin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-TriacetonaminInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
N-Acetyl-Triacetonamin (N-Acetyl-2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinon).
Es ist bekannt, daß die Acetylierung von Triacetonamin mit Acetylchlo
rid oder Acetanhydrid nicht unproblematisch ist und zur Harzbildung
neigt (vgl. E. G. Rosantsev et al., J. Chem. Research, M. 1979, 2911).
Deshalb schlagen Rosantsev et al. einen zweistufigen Weg über das Mor
pholinenamin vor, um zum N-Acetyl-Triacetonamin zu gelangen.
C. Sandris und G. Ourisson (Bull. Soc. Chim., France, 1958, 345) ver
suchten diese Schwierigkeiten zu beheben, indem sie die Reaktion von
Triacetonamin mit Acetanhydrid nur bis zum ca. 40%igen Umsatz führten
und dann das Produkt ziemlich aufwendig durch Etherextraktion aus
einer wäßrigen Lösung, Chromatographie an Aluminiumoxid und Sublima
tion reinigten.
Es war daher Aufgabe der Erfindung, nach einem weniger aufwendigen Weg
für ein technisch brauchbares Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-
Triacetonamin zu suchen, das zudem zu guten Ausbeuten führt.
Aus J. Chem. Soc. (C) 1971, Seite 1657, linke Spalte, Absatz d geht her
vor, daß 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin mit Acetanhydrid unter Rückfluß
umgesetzt und überschüssiges Acetanhydrid anschließend unter reduziertem
Druck destillativ entfernt wird. Das Rohprodukt wird durch Destillation
und Umkristallisation aufgearbeitet.
Aus Z. Chem. 14 (1974), Seite 58 f. ist bekannt, die Acetylierung von NH-
heterocyclischen Verbindungen mit Acetanhydrid in Gegenwart von Phosphor
pentoxid als Katalysator durchzuführen, wobei zusätzlich z. B. Xylol oder
Benzol als Lösungsmittel verwendet werden.
Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, daß N-Acetyl-Triacetonamin
durch Säuren, wie z. B. durch die bei der Acetylierung mit Acetanhydrid
oder Acetylchlorid zwangsweise freiwerdende Essigsäure bzw. Salzsäure
zersetzt wird und daß man unter Beachtung dieser Folgereaktion zu einem
technisch realisierbaren Verfahren zur Darstellung von Acetyl-Triaceton
amin kommen kann.
Gegenstand dieser Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von
N-Acetyl-Triacetonamin durch Umsetzung von Triacetonamin mit Acetan
hydrid, gegebenenfalls in Gegenwart von üblichen Katalysatoren, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß man
- a) Triacetonamin mit Acetanhydrid im Molverhältnis 1 : 2,5 bis 1 : 10, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, die mit Essigsäure ein Minimumazeotrop bilden,
- b) bei Temperaturen von 80 bis 140 °C umsetzt und
- c) dabei anfallende Essigsäure und gegebenenfalls das Lösungsmittel kon tinuierlich abdestilliert.
Der Überschuß an Acetanhydrid beschleunigt die Umsetzung von Triaceton
amin, und gleichzeitig wird durch das überschüssige Acetanhydrid oder
durch ein anderes geeignetes Lösungsmittel die Konzentration der zer
setzenden Essigsäure herabgesetzt. Deshalb wirkt sich einerseits ein
Überschuß an Acetanhydrid positiv auf die Ausbeuten aus, andererseits
verursacht ein zu hoher Überschuß Acetanhyrid nur unnötige Kosten bei der
Aufarbeitung des Produkts.
Als Lösungsmittel kommen die gängigen, nicht sauren, unter den Reaktions
bedingungen inerten organischen Verbindungen in Frage, welche mit Essig
säure ein Minimumazeotrop bilden, z. B. Bromoform, Tetrachlorkohlenstoff,
Trichlorethylen, Heptan, Methylcyclohexan, n-Octan, Toluol, Xylol, Cyclo
hexen, Ethylbenzol, sowie - vorzugsweise - Acetanhydrid.
Die Reaktionszeit wird durch die jeweilige Reaktionsgeschwindigkeit be
stimmt. Man kann die Reaktionszeit bis zum vollständigen Umsatz des Tri
acetonamins ausdehnen, aber besonders im Hinblick auf eine gute Farbe des
Produkts wird man die Reaktion vorzugsweise bei 95- bis 99,9%igem Umsatz
abbrechen.
Das Abdestillieren der anfallenden Essigsäure kann unter Normaldruck
durchgeführt werden. Unter Umständen kann es vorteilhaft sein, einen ver
minderten Druck bis zu 100 hPa anzulegen, wodurch die Reaktionstemperatur
entsprechend gesenkt wird.
Ein weiterer Vorteil ist zu erzielen, wenn man Triacetonamin kontinuier
lich dem auf Reaktionstemperatur erwärmten Ansatz zuführt. Dabei kann man
entweder reines Triacetonamin oder ein in einem geeigneten Lösungsmittel
aufgelöstes Triacetonamin dem Reaktionsgemisch zugeben. Gegebenenfalls
kann es vorteilhaft sein, das aufzugebende Triacetonamin aufzuschmelzen
oder die Lösung vor der Aufgabe vorzuwärmen.
Als Lösungsmittel kommen solche Stoffe in Betracht, in denen Triaceton
amin, ggf. in der Wärme, genügend löslich ist und mit Essigsäure ein
Minimumaceotrop bilden.
Das N-Acetyl-Triacetonamin läßt sich erfolgreich destillativ reinigen,
sei es in einer Chargendestillation oder in einer kontinuierlichen De
stillation. Man trennt dabei zunächst mit steigendem Siedepunkt das
Lösungsmittel, die Essigsäure und das überschüssige Acetanhydrid ab,
wozu man gegebenenfalls Unterdruck anlegt. Dann wird das Produkt im
Vakuum über eine Destillationskolonne fraktioniert, wobei man im Vor
lauf bzw. Nachlauf nicht umgesetztes Triacetonamin und Zersetzungspro
dukte abtrennt. Das Vakuum wählt man vorzugsweise so, daß einerseits
keine Zersetzung stattfindet, andererseits das Produkt flüssig bleibt
und nicht als Sublimat anfällt. Deshalb destilliert man bei Drücken
von 0,001 hPa bis 300 hPa.
Man kann das Rohprodukt nach Abdestillieren eines möglicherweise ein
gesetzten Lösungsmittels, der Essigsäure und des überschüssigen Acet
anhydrids auch direkt aus einem geeigneten Stoff umkristallisieren.
Hierzu eignen sich Lösungsmittel, die N-Acetyl-Triacetonamin in der
Wärme gut, bei Raumtemperatur aber schlecht lösen oder durch Zugabe
weiterer Stoffe N-Acetyl-Triacetonamin ausfällen. Bevorzugt verwendet
man zum Umkristallisieren unpolare Kohlenwasserstoffe, wie z. B.
Petrolether, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, etc. Das Umkristallisieren
kann unter Umständen auch für ein zuvor destilliertes N-Acetyl-Triace
tonamin zweckmäßig sein.
Die Reaktion von Triacetonamin mit Acetanhydrid läßt sich durch ver
schiedene Stoffe katalysieren. Als Katalysatoren eignen sich Lewis-
Säuren wie z. B. Aluminiumtrichlorid, Eisen(III)-chlorid, Zinn(II)-
chlorid oder Zinkchlorid.
Gleichfalls eignen sich katalytische Mengen anderer saurer Verbindun
gen, z. B. Schwefelsäure, Perchlorsäure oder Phosphorpentoxid oder
auch Alkali- oder Erdalkalisalze, wie Natriumdihydrogenphosphat,
Dinatriumhydrogenphosphat, Natriumphosphat, Natriumacetat, Natriumhy
drogencarbonat, Natriumiodid, Kaliumiodid, Kaliumhydroxid, Natrium
hydroxid, Calciumhydroxid oder Calciumchlorid.
Außerdem kommen als Katalysatoren metallorganische Verbindungen in
Betracht, wie Tetraisopropyltitanat,
Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndimethylat oder
Dibutylzinnoxid oder Aluminium
triisopropylat.
N-Acetyl-Triacetonamin findet seine bevorzugte Anwendung als Zwischen
produkt zur Herstellung von Wärme- und Lichtstabilisatoren in Polyme
ren, Lacken, Folien, photografischen Filmen und Papieren.
Dabei weisen die Produkte auf Basis N-Acetyl-Triacetonamin dort be
sondere Vorteile auf, wo basische Eigenschaften der zugrundeliegenden
Amine stören würden, z. B. bei Lacken und Polyurethanen.
Beispielsweise wird mit dem 8-Acetyl-3-dodecyl-7,7,9,9-tetramethyl-
1,3,8-triazaspiro(4.5)decan-2,4-dion ein
Produkt angeboten, als dessen Basis N-Acetyl-Triacetonamin dienen
kann.
In einem 4 l-Dreihalskolben mit Innenthermometer, Siedekapillare und
Destillationskolonne wurden unter einem gelinden Stickstoffstrom
698 g (4,5 mol) Triacetonamin und 2 756 g (27 mol) Acetanhydrid 6 h
auf 110°C erwärmt, wobei man einen Druck von 320 hPa einstellte, so
daß ein Acetanhydrid-Essigsäure-Gemisch langsam abdestillierte. Das
restliche Acetanhydrid wurde am Rotationsverdampfer abgezogen und das
schwarze Rohprodukt über eine 30 cm-Juchheim-Kolonne fraktioniert. Man
erhielt bei 110°C/0,08 hPa 823 g eines gelben Feststoffs (GC 92,2%
N-Acetyl-Triacetonamin), der aus 1,6 l n-Hexan umkristallisiert wurde.
Ausbeute 691 g (78%) gelbliche Kristalle,
Fp 59 bis 61°C, GC 99%.
IR-Spektrum (CCI₄): 2970, 1732 (C=0), 1643 (Amid),
1366, 1339, 1296, 1242 cm-1.
¹H-NMR-Spektrum (Aceton-d₆): 1,54 (s, 12 H, 4xMethyl);
2,17 (s, 3 H, -CO-CH₃);
2,61 ppm (s, 4 H, -CH₂-CO-CH₂-)
¹³C-NMR-Spektrum (Benzol-d₆): 28 (N-C0-CH₃)
30 (4xMethyl)
54 (3-C; 5-C)
56,4 (2-C; 6-C)
174 (N-CO-CH₃)
205,5 ppm (-CO-).
Fp 59 bis 61°C, GC 99%.
IR-Spektrum (CCI₄): 2970, 1732 (C=0), 1643 (Amid),
1366, 1339, 1296, 1242 cm-1.
¹H-NMR-Spektrum (Aceton-d₆): 1,54 (s, 12 H, 4xMethyl);
2,17 (s, 3 H, -CO-CH₃);
2,61 ppm (s, 4 H, -CH₂-CO-CH₂-)
¹³C-NMR-Spektrum (Benzol-d₆): 28 (N-C0-CH₃)
30 (4xMethyl)
54 (3-C; 5-C)
56,4 (2-C; 6-C)
174 (N-CO-CH₃)
205,5 ppm (-CO-).
In einem 4-l-Vierhalskolben mit Innenthermometer, Tropftrichter, Sie
dekapillare und Destillationskolonne wurden 544 g (5,33 mol) Acetan
hydrid bei 110°C/350 hPa vorgelegt. Dann tropfte man innerhalb von
2 h eine Lösung von 155 g (1,0 mol) Triacetonamin in 68 g (0,67 mol)
Acetanhydrid dazu und erwärmte weitere 2,5 h bei 350 hPa. Bei langsam
auf 126°C steigender Sumpftemperatur destillierten so 385 g eines
Gemisches aus Acetanhydrid und Essigsäure ab. Anschließend zog man das
Vakuum an und erhielt 116 g weiteres Acetanhydrid und etwas Vorlauf.
Der Rückstand (182 g) wurde direkt aus 730 ml n-Hexan umkristalli
siert, Ausbeute 155 g (79%) N-Acetyl-Triacetonamin, Fp 61-62°C,
GC 99%.
In einem 1-l-Vierhalskolben mit Innenthermometer, Tropftrichter mit
Tauchrohr und 70 cm-Spiegelkolonne wurden 612 g (6,0 mol ) Acetanhydrid
und 34,2 g n-Heptan auf 125°C erwärmt. Dann wurden innerhalb von 2 h
bei 125 bis 122°C Sumpftemperatur 155 g (1,0 mol ) Triacetonamin in
280 g n-Heptan zugetropft, wobei man 314 g eines Destillats, Kp 93 bis
94°C, erhielt. Anschließend tropfte man 273 g reines n-Heptan inner
halb von 2 h bei 124 bis 120°C dazu und erhielt 345 g weiteres De
stillat. Das Gaschromatogramm des rohen Ansatzes wies 92,8% N-Acetyl-
Triacetonamin und 1,0% nicht umgesetztes Triacetonamin aus. Dann de
stillierte man bei 13 hPa 437 g rückführbares Acetanhydrid ab und
fraktionierte bei Kp 86°C/0,2 hPa 165 g (83%) N-Acetyl-Triaceton
amin, GC 94,8%. 160 g des Destillats ergaben nach Kristallisation aus
640 ml n-Hexan 140 g Reinprodukt, Fp 61-62°C, GC 100%.
In einem 50 ml-Dreihalskolben mit Magnetrührer, Innenthermometer und
Rückflußkühler wurden unter einem gelinden Stickstoffstrom 7,76 g
(50 mmol) Triacetonamin und 30,6 g (300 mmol) Acetanhydrid in Gegen
wart von 0,2 g 1,8-Diazabicyclo(5,4,0)-undec-7-en (DBU) 6 h auf
100°C erwärmt, wonach das GC des rohen Ansatzes 86% N-Acetyl-Triace
tonamin (Essigsäure und Acetanhydrid wurden nicht mitintegriert) aus
wies.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-Triacetonamin durch Umsetzung
von Triacetonamin mit Acetanhydrid, gegebenenfalls in Gegenwart von
üblichen Katalysatoren,
dadurch gekennzeichnet,
daß man
- a) Triacetonamin mit Acetanhydrid im Molverhältnis 1 : 2,5 bis 1 : 10, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln, die mit Essigsäure ein Minimumazeotrop bilden,
- b) bei Temperaturen von 80 bis 140 °C umsetzt und
- c) dabei anfallende Essigsäure und gegebenenfalls das Lösungsmittel kontinuierlich abdestilliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die anfallende Essigsäure gegebenenfalls im Gemisch mit dem
Lösungsmittel bei reduziertem Druck kontinuierlich abdestilliert.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Triacetonamin, gegebenenfalls in dem Lösungsmittel gelöst,
kontinuierlich dem Reaktionsgemisch zuführt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als Katalysator 1,8-Diazabicyclo(5,4,0)undec-7-en oder 1,5-
Diazabicyclo(4,3,0)non-5-en einsetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800987 DE3800987C2 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-Triacetonamin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883800987 DE3800987C2 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-Triacetonamin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3800987A1 DE3800987A1 (de) | 1989-07-27 |
DE3800987C2 true DE3800987C2 (de) | 1996-03-07 |
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ID=6345327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883800987 Expired - Fee Related DE3800987C2 (de) | 1988-01-15 | 1988-01-15 | Verfahren zur Herstellung von N-Acetyl-Triacetonamin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3800987C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19532215B4 (de) * | 1995-09-01 | 2009-06-25 | Evonik Degussa Gmbh | Verfahren zur Herstellung von 4-Acylamino-2,2,6,6-tetramethylpiperidinen |
DE19634147A1 (de) * | 1996-08-23 | 1998-02-26 | Basf Ag | Verfahren zur Herstellung von 1-Acetyl-4-piperidonen |
-
1988
- 1988-01-15 DE DE19883800987 patent/DE3800987C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE3800987A1 (de) | 1989-07-27 |
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