DE3744538A1 - Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitaeten - Google Patents
Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitaetenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
nichtinvasiven Messung des Blutvolumens in menschlichen
Extremitäten mit einer Waage gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Besondere diagnostische Relevanz finden Verfahren zur
Bestimmung der Blutvolumina der unteren Extremitäten unter
ausgewählten physiologischen Tests, wie z.B. Venenver
schluß-Test, Lagewechsel-Test, Muskelpumpe-Test. Aus der
Änderung des Blutvolumens während dieser Tests lassen sich
wichtige hämodynamische Parameter definieren, die z.B.
eine Thrombose-Erkennung ermöglichen bzw. eine Aussage
über die Funktion der peripheren Gefäße (Arterien, Venen)
bieten.
Seit der Entdeckung des sogenannten großen Körperkreis
laufs zu Beginn des 17. Jahrhunderts durch HARVEY stellt
die Blutzirkulation einen der am weitesten untersuchten
Sachverhalte in der Humanmedizin dar. Seit langem ist
bekannt, daß die Blutzirkulation den Gesetzen der Hydrody
namik gehorcht. Da aber Blut keine Newton′sche Flüssigkeit
darstellt und die Blutgefäße keine starren zylindrischen
Rohre mit stationär-laminarer Strömung bilden, gilt das
Hagen-Poiseuille′sche Gesetz nur unter vereinfachter Aus
nahme.
Da ferner der Gefäßradius in die besagte Gleichung in der
viertem Potenz eingeht, hat bereits eine minimale Radius
änderung einen deutlichen hämodynamischen Effekt.
Pathologische Prozesse in Arterien und/oder Venen, wie
Gefäßveränderungen und -verschlüsse (z.B. sklerotische
Prozesse, Venenthrombosen) müssen somit aufgrund der
erwähnten physikalischen Zusammenhänge hämodynamische
Folgen zeigen.
Zur Erfassung der peripheren Hämodynamik wurde bisher eine
Reihe von Verfahren unter Verwendung unterschiedlicher
Meßprinzipien entwickelt. Hierzu zählt vor allem die Rönt
genkontrastdarstellung - eine invasive Methode, die primär
topographisch anatomische Informationen ermöglicht. Aber
auch eine Reihe von nichtinvasiven Meßtechniken zählt zum
Stand der Technik.
Dabei sind insbesondere als qualitative Verfahren die
Hauttemperaturmessung bzw. die Thermographie und als semi
quantitative Verfahren: Ultraschall-Doppler-Technik, ex
terne elektromagnetische Flußmessung, externe Kalori
metrie, Photoplethysmographie (incl. Licht-Reflexions-
Rheographie), Impedanzplethysmographie zu nennen.
Als qualitatives, nichtinvasives Verfahren ist nur die
sogenannte Venenverschlußplethysmographie anerkannt. Je
nach verwendetem Meßprinzip kann sie unterteilt werden in
- 1. Wasser-Plethysmographie (Wasserverdrängung infolge der Volumenänderung der Extremität, auch Fußvolumetrie genannt),
- 2. Dehnungsmeßstreifen-Plethysmographie (Widerstandsänderung des Dehnungsmeßstreifens infolge der Volumenänderung, auch Straingauge Plethysmographie genannt),
- 3. Photogrammetrische Plethysmographie (Schatten änderung der Extremität infolge der Volumenände rung, auch Videoplethysmographie genannt),
- 4. Gravimetrische Plethysmographie.
Die Nachteile der unter 1 bis 3 genannten Verfahren sind
allgemein bekannt, so daß sie hier nicht erörtert sein
sollen. Von allen bisher bekannten Plethysmographie-Ver
fahren kommt der echten Volumetrie die gravimetrische
Methode am nächsten. Wie die Bezeichnung schon besagt,
werden bei diesem Verfahren die mit den Volumen-Schwan
kungen der Extremität einhergehenden Gewichtsveränderungen
erfaßt.
Bisher sind zur gravimetrischen Plethysmographie nahezu
ausschließlich Waagen verwendet worden, die nach dem
Zweischalenwaage-Prinzip arbeiten. Dabei wurden beide
unteren Extremitäten frei in der Luft auf einer Vorrich
tung aufgehängt. Ein Meßaufnehmer überträgt dann die
Kraftdifferenz auf eine Registriereinheit.
Die Nachteile dieses Verfahrens sind neben der Kompli
ziertheit der Meßvorrichtung insbesondere in dem verwende
ten "Balance halten"-Differenzmeßbetrieb zu sehen. Der zu
enge lineare Meßbereich dieses Meßprinzips, kleine Auf
lösung und geringe Meßgenauigkeit, haben es z.B. nicht
erlaubt, das relativ hohe Ausgangsgewicht des Beines und
die kleine Gewichtsänderung infolge z.B. des Venenstaus
mit der notwendigen Genauigkeit zu registrieren.
Auch ist ein Volumenänderungs-Verfahren bekannt, bei dem
sich die zu untersuchende Extremität in einem Wasserbad
befindet. Die durch Volumenzunahme verdrängte Wassermenge
wird gravimetrisch mit einer ausbalancierten Waage be
stimmt. Auch bei dieser Meßvariante versuchte man, das
ungünstige Verhältnis zwischen hohem Ruhegewicht und klei
ner Relativveränderung zu umgehen. Mit der Anwendung die
ses Verfahrens sind aber noch diverse weitere Nachteile
verbunden. Zum einen verursacht das Wasserbad einen hydro
statischen Druck auf die Haut und das Gewebe und dies
beeinflußt die Blutansammlung in den Hautvenen, zum ande
ren kann auch der sogenannte Perfusionsdruck aus dem auf
das Venensystem wirkenden erhöhten Gewerbedruck reduziert
werden. Auch die Beeinflussung der Hautdurchblutung durch
thermische Reize beim Wasserbad kann kaum ausgeschlossen
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur nichtinvasiven Messung des Blutvolumens in menschli
chen Extremitäten mit einer Waage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß ohne die syste
matischen Meßfehler der bekannten Vorrichtungen genaue
Aussagen über hämodynamische Parameter möglich sind.
Eine erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist mit ihren
Weiterbildungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet.
Eine Lösung der gestellten Aufgabe ist - wie erfindungsge
mäß erkannt worden ist - erst durch die Kombination einer
Reihe von Merkmalen möglich:
Zum einen wird als Waage keine nach dem Zwei-Schalen-
Prinzip arbeitende Waage, sondern eine elektronische Wäge
einrichtung verwendet, auf deren Waagschale die Extremi
tät aufgelegt ist, und deren Ausgangssignal an eine
Steuer- und Recheneinheit angelegt ist, die den Unter
suchungsablauf steuert und gemessene Gewichtswerte aufbe
reitet und ausgibt. Derartige Wägeeinrichtungen sind mit
einem Meßbereich von 0 bis ca. 30 kg und einer Auflösung
von 1 g bekannt, so daß auf deren Ausbildung an dieser
Stelle nicht näher eingegangen werden muß.
Die alleinige Anwendung der aus anderen Bereichen bekann
ten Wägetechnologie führt jedoch noch nicht zum Ziel.
Erfindungsgemäß ist nämlich erkannt worden, daß die unver
meidlichen Körperbewegungen der vorzugsweise liegenden
oder sitzenden untersuchten Person eine Korrektur des
Ausgangssignals der Wägeeinrichtung bedingen. Diese Kor
rektur berücksichtigt unter anderem die Form der Bein
lagerung auf der Waagschale, das spezifische Gewicht des
Blutes und insbesondere die unvermeidlichen Anpaßbewegun
gen der untersuchten Person bis zum Erreichen eines quasi
statischen Lagerungsvorgangs der Extremität auf der Waag
schale. Hierzu wird das Gewicht der Extremität in kurzen
Zeitabständen gemessen und der eigentliche Meßvorgang erst
dann gestartet, wenn die innerhalb eines bestimmten Zeit
abschnitts durchgeführten Gewichtsmessungen um weniger als
einen vorgegebenen Gewichtswert differieren.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger bevorzugter
Ausführungs- und Anwendungsbeispiele unter Bezugnahme auf
folgende Zeichnungen näher beschrieben:
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung bei
einem Venenverschluß-Test und die dabei verwendete
Patientenlagerung,
Fig. 2 schematisch die Meßkurve bei einem Venenverschluß-
Test und einer anderen Form der Beinlagerung.
Fig. 3 verschiedene Meßkurven bei einem Venenverschluß-
Test
- a) Originalkurve
- b) Gefilterte Kurve
- c) Idealisierte Kurve
Fig. 4 ein Beispiel eines Rechnerprotokolls bei einem
Venenverschluß-Test,
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Meßsignals bei
einem kombinierten Lagerungs- und Muskelpumpe-
Test,
Fig. 6 ein Beispiel für eine Orginalregistrierung bei
einem kombinierten Lagerungs- und Muskelpumpe-
Test,
Fig. 7 ein Beispiel für eine Kombination des gravimetri
schen und photoplethysmographischen Meßprinzips.
In sämtlichen Figuren bedeuten:
1 Elektronische Analysen-Waage
1 a Waagen-Schale
2 Waagen-Untergestell
3 Rechnersystem
3 a Tastatur
3 b Monitor
3 c Lautsprecher
4 Speichermedium
5 Drucker
6 Staumanschette
7 Manometer-System
8 Steuerelektronik
P Proband
S₁, S₂, S n optische Sensoren
T Untersuchungstisch
UE Untere Extremität
1 a Waagen-Schale
2 Waagen-Untergestell
3 Rechnersystem
3 a Tastatur
3 b Monitor
3 c Lautsprecher
4 Speichermedium
5 Drucker
6 Staumanschette
7 Manometer-System
8 Steuerelektronik
P Proband
S₁, S₂, S n optische Sensoren
T Untersuchungstisch
UE Untere Extremität
Patientenlagerung bei der Durchführung der sog. Venenver
schluß-Tests.
Bei diesem Test liegt der Patient P auf einem Unter
suchungstisch T, die zu untersuchende Extremität UE (Un
terschenkel wie bei dem dargestellten Beispiel) liegt auf der
Schale 1 a der Waage 1. Die Waage 1 wird in die notwendige
Höhe mit einem Untergestell 2 gebracht. Die Schale 1 a ist
vorzugsweise aus einem weichen Material angefertigt und
den anatomischen Formen des Unterschenkels angepaßt. Da
durch ist eine möglichst großflächige Lagerung der Extre
mität gewährleistet, so daß wiederum eine ungehinderte
Extremitätendurchblutung gewährleistet ist. Am Oberschen
kel ist eine Staumanschette 6 befestigt. Bei dieser Bein
lagerung kommt es zu einer "Aufteilung" des Gewichts der
unteren Extremität zwischen Waage und Kniegelenk/Hüftge
lenk. Unter diesen speziellen Voraussetzungen liefert die
Waage ein Signal, das dem halben Gewicht des Unterschen
kels entspricht.
Dieses Signal wird einem Rechner zugeführt. Mehrmals pro
Sekunde übernimmt der Rechner das Waage-Signal, korrigiert
es um den obengenannten Lagerungsfaktor 2 und berücksich
tigt auch weitere Korrekturfaktoren wie z.B.:
- - das spezifische Gewicht vom Blut, (notwendig zur Umrechnung Gewicht/Volumen)
- - das mittlere spezifische Gewicht vom Unterschenkel (notwendig zur bezogenen Angabe der Ergebnisse in Gewichts- bzw. Volumenprozenten).
Der Venenverschluß-Test erfolgt rechnergesteuert wie
folgt:
Nach der Angabe der Patientendaten und der Form der Bein
lagerung über die Tastatur 3 a werden am Monitor die ak
tuellen Ruhe-Gewichtswerte ausgegeben, je nach Wunsch
entweder in Zahlen- oder Kurvendarstellung.
Durch Betätigung einer Starttaste zum Zeitpunkt A (s.
Fig. 2, hier bei einer anderen, für die Praxis sehr vor
teilhaften Beinlagerungsform) erfolgt die erste Meßphase
I.
Während dieser Phase überprüft das Meßsystem solange das
Meßsignal, bis eine Ruhelage des Patienten erreicht ist
(d.h. bis eine maximale Differenz von beispielsweise 50 g
zweier aufeinanderfolgender Wertepaare über einen Zeitraum
von 10 Sekunden unterschritten wird). Der Rechner gibt
also eine weitere Messung erst dann frei, wenn der Patient
sich in einem Ruhezustand befindet. Dies wird der Unter
suchungsperson akustisch über Lautsprecher 3 c und optisch
über den Monitor 3 b signalisiert.
Nun kann mit erneutem Drücken der Starttaste zum Zeitpunkt
B (s. Fig. 2) die Phase II - automatische Tarierung -
eingeleitet werden. Der Rechner speichert 20 im Abstand
von 1 Sekunde gewonnene Gewichtswerte und ermittelt daraus
den Gewichtsmittelwert der stationär durchbluteten Extre
mität. Anschließend wartet das Meßsystem auf den Startbef
ehl C zur Datenentnahme des nun folgenden Tests.
Nach Drücken der Starttaste zum Zeitpunkt C (s. Fig. 2)
leitet die Untersuchungsperson die eigentliche Testphase
III ein. Diese Testphase dauert vorzugsweise 4 Minuten.
Unmittelbar danach wird mit Hilfe des Manometersystems 7
in der Staumanschette 6 ein Druck aufgebaut, der oberhalb
des venösen Drucks liegt. Vorzugsweise beträgt dieser
Staudruck 80 mm Hg. Damit fließt über das arterielle Sys
tem Blut in die Extremität ein, kann aber wegen des venö
sen Staus nicht abfließen. In dieser Stauphase IIIa, die
beispielsweise 3 Minuten dauert, sie wird auch Okklusions
phase genannt, erhöht sich das Blutvolumen in der Extremi
tät bzw. direkt auch das Gewicht. Die Gewichtszunahme kann
der Untersucher am Monitor verfolgen.
Vorzugsweise 5 Sekunden vor Ende der Stauphase wird mit
akustischen Signalen der Patient aufgefordert, während der
nächsten 15 Sekunden nicht zu atmen (Phase IIIb). Damit
werden die respiratorisch bedingten Schwankungen des Bein
gewichtes unterbunden; dies erleichtert die spätere Sig
nalanalyse. 5 Sekunden nach dem ersten Ton erfolgt ein
weiteres Signal (das für die Untersuchungsperson bestimmt
ist und deshalb vorzugsweise eine andere Tonhöhe auf
weist). Jetzt wird der Druck in der Manschette abgelassen.
Das gestaute Blut kann aus der Extremität ungehindert
abfließen. Im Normalfall ist das Blutentleeren in einigen
wenigen Sekunden beendet (sog. Wasserfalleffekt). Bei
einer Thrombose jedoch ist die Kinetik während der Ent
leerungs-Phase IIIc wesentlich verlängert. Das Ende der
respiratorischen Pause wird dem Patienten vorzugsweise mit
einem dritten Ton signalisiert.
Nach 240 Sekunden wird dann die Messung automatisch been
det. Nun erfolgt die Analyse der Meßwerte. Da diese diver
sen zirkulatorischen Schwankungen unterliegen (vgl. Kurve
a in Fig. 3), kann zur verbesserten Anschaulichkeit je
nach Wunsch des Arztes die Kurve auch gefiltert (Kurve b
in Fig. 3) oder durch berechnete kinetische Funktionen
idealisiert (Kurve e in Fig. 3) ausgegeben
werden.
Schließlich werden diverse Bewertungsparameter des durch
geführten Venenverschluß-Tests ermittelt und der gesamte
Datensatz (Meßwerte und Ergebnisse) in einem Speicherme
dium 4 abgelegt und gegebenenfalls zusätzlich an einem
Drucker 5 ausgegeben. Beispiel eines so gewonnenen Unter
suchungsprotokolls zeigt die Fig. 4.
Je nach Lagerung des Unterschenkels auf der Waage 1 (vgl.
Fig. 1 und 2) werden vom Rechner unterschiedliche Faktoren
zur Datenkorrektur herangezogen. Dazu notwendige Angaben
werden (wie z.B. Winkel Unterschenkel/Oberschenkel, Kör
pergröße) über die Tastatur 3 a dem Rechner 3 vorgegeben.
Bei einer anderen Ausführung des erfindungsgemäßen Meß
systems kann der Rechner auch das Manometer-System 7 di
rekt steuern und dadurch den Meßablauf vollständig auto
matisieren.
Fig. 5 zeigt schematisch die Anwendung der Erfindung bei
einem neuartigen, kombinierten Lagerungs- und Muskelpumpe-
Test. Während der Hochlagerung des Beines entleert sich
das Blut aus dem Unterschenkel. Sofort nach dem Lagewech
sel wird das Bein ruhig auf der Waage gehalten. Das an
fängliche Ruhegewicht M o steigt langsam an, da sich das
Bein durch das "bergab" durch die Arterien fließende Blut
füllt. Aus der Kinetik dieser Füllung können wichtige
Parameter der arteriellen Durchblutung der Extremität
gewonnen werden. Zur Phase A schließt sich die Phase B an.
Jetzt wird ein Beinbewegungsprogramm durchgeführt (z.B. 10
"Gaspedalbewegungen" innerhalb von 15 Sekunden) . Durch
diese Bewegung (Muskelpumpe!) wird das Blut aus der Extre
mität "bergauf" durch die Venen abgepumpt; der Venendruck
sinkt, d.h. auch das Beingewicht sinkt. Schließlich füllt
sich in der letzten Phase C (Bein liegt ruhig auf der
Waage) das Bein wieder mit Blut auf. Bei intaktem Venen
system ist diese Auffüllphase C relativ lang. Bei soge
nannter venöser Insuffizienz verkürzt sich diese Phase
erheblich aufgrund des pathologischen Reflexes in den
Beinvenen selbst. Somit gelingt mit der vorgestellten
Meßvorrichtung erstmalig nichtinvasiv, jedoch aber direkt
eine Quantifizierung der sog. Muskelpumpe-Wirksankeit. Ein
Beispiel hierzu zeigt die Fig. 6, registriert auf einem
Schreiber, der am Analogausgang der Waage 1 angeschlossen
wurde.
Wie erwähnt, wird mit der beschriebenen Vorrichtung die
"integrale" Gewichtsänderung der gesamten Extremität (An
wendung auch am Unterarm möglich) erfaßt. Die vorgestellte
Methode kann auch erfindungsgemäß erweitert werden um
mehrkanalige photoplethysmographische Abtastung der Haut
reflexion in verschiedenen Beinetagen (s. Fig. 7). Die
Waage liefert ein Signal, das proportional der gesamten
Blutvolumenänderung ist. Aus der relativen Änderung der
Signale der optischen Sensoren S 1 bis S n zueinander, die
von einer Steuerelektronik S erfaßt werden kann, gegebe
nenfalls auch vom Rechner 3 gesteuert, kann eine Aussage
über Blutvolumina-Änderung in den einzelnen Sensorgebieten
des Beines getroffen werden.
Als andere Anwendungsgebiete für den beschriebenen Venen
verschluß-Test lassen sich nennen: Kontinuierliche Über
wachung der Patienten bei Thrombosegefahr (z.B. während
der Narkose bei OP), Objektivierung von hämodynamisch
wirksamen Medikamenten, Objektivierung der sogenannten
Kompressionsstrumpf-Therapie.
Die beschriebene Methodik ist sehr einfach anwendbar,
platzsparend, kostengünstig und wie bereits erwähnt, für
den Patienten völlig schmerz- und risikolos. Einfache
konstruktive Merkmale der Erfindung führen überraschend
einfach zu sehr aussagekräftigen und gut reproduzier
baren Ergebnissen.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur nichtinvasiven Messung des Blutvolu
mens in menschlichen Extremitäten
mit einer Waage, mit der das momentane Gewicht der je
weiligen Extremität meßbar ist,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:
- - die zu untersuchende Extremität ist auf eine Waagschale aufgelegt,
- - die Waage ist eine elektronische Wägeeinrichtung, deren Ausgangssignal an eine Steuer- und Recheneinheit ange legt ist, die den Untersuchungsablauf steuert und die gemessenen Gewichtswerte aufbereitet und ausgibt,
- - mittels einer Eingabeeinheit ist in die Steuer- und Recheneinheit ein Korrektursignal eingebbar, durch das die Stellung der zu untersuchenden Extremität in Bezug auf den Körper der Person berücksichtigt wird,
- - die Wägeeinrichtung mißt nach dem Auflegen der Extremi tät auf die Waagschale in kurzen Zeitabständen das aufliegende Gewicht und startet den eigentlichen Meß vorgang erst, wenn die innerhalb eines bestimmten Zeit abschnitts durchgeführten Gewichtsmessungen um weniger als einen vorgebbaren Gewichtswert differieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an die jeweilige Extremität
eine mit einem vorgebbaren Druck beaufschlagbare Stauman
schette anlegbar ist, und
daß das momentane Gewicht der jeweiligen Extremität mit
und ohne beaufschlagte Stau-manschette gemessen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Recheneinheit
die gemessenen Gewichtswerte einer Tiefpaßfilterung unter
zieht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Recheneinheit
aus den gemessenen Gewichtswerten eine oder mehrere Funk
tionen bestimmt, die eine exakte Beurteilung der Kinetik
der Gewichtsänderung ermöglichen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Recheneinheit
vor Beginn der eigentlichen Messung das Gewicht der zu
untersuchenden Extremität durch Mittelung über eine Mehr
zahl von Meßwerten bestimmt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Recheneinheit
zum Erkennen von Bewegungen der zu untersuchenden Person,
etc. den zeitlichen Verlauf der gemessenen Gewichtswerte
mit bestimmten eingespeicherten Signalverläufen
vergleicht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer- und Recheneinheit
das Ende der Messung dadurch erkennt, daß die innerhalb
eines bestimmten Zeitabschnitts durchgeführten Gewichts
messungen um weniger als einen vorgebbaren Gewichtswert
differieren.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wägeeinrichtung eine mit
elektromagnetischer Kraftkompensation arbeitende Waage
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine akustische Ausgabeeinheit
vorgesehen ist, die der Untersuchungsperson den Meßbeginn,
bestimmte Meßpunkte und das Meßende anzeigt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens ein
optischer Sensor zun optischen Bestimmen der Blutauffül
lung und -entleerung vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeeinheit für das
Korrektursignal, durch das die Stellung der zu untersu
chenden Extremität in Bezug auf den Körper der Person
berücksichtigt wird, ein optischer Sensor ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Waagschale an die Form der
aufzulegenden Extremität angepaßt ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873744538 DE3744538A1 (de) | 1987-12-30 | 1987-12-30 | Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitaeten |
EP19890900797 EP0357690A1 (de) | 1987-12-30 | 1988-12-30 | Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitäten |
PCT/DE1988/000788 WO1989006108A1 (en) | 1987-12-30 | 1988-12-30 | Device for non-invasive measurement of blood volume in human extremities |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873744538 DE3744538A1 (de) | 1987-12-30 | 1987-12-30 | Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitaeten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3744538A1 true DE3744538A1 (de) | 1989-07-13 |
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ID=6343855
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873744538 Withdrawn DE3744538A1 (de) | 1987-12-30 | 1987-12-30 | Vorrichtung zur nichtinvasiven messung des blutvolumens in menschlichen extremitaeten |
Country Status (3)
Country | Link |
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EP (1) | EP0357690A1 (de) |
DE (1) | DE3744538A1 (de) |
WO (1) | WO1989006108A1 (de) |
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