DE3741749A1 - Kompensationsleistungssystem fuer eine spannungsverteileranlage - Google Patents
Kompensationsleistungssystem fuer eine spannungsverteileranlageInfo
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- H02J3/1821—Arrangements for adjusting, eliminating or compensating reactive power in networks using shunt compensators
- H02J3/1835—Arrangements for adjusting, eliminating or compensating reactive power in networks using shunt compensators with stepless control
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kompensations
leistungssystem für eine Spannungsverteileranlage nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Derartige Kompensationsleistungssysteme enthalten Be
triebsregler, welche eine Blindlast darstellenden elek
trischen Anlagen zugeordnet sind, um die elektrische
Blindleistung auszukompensieren, welche sonst erhebliche
Leistungsverluste in zu der elektrischen Anlage führen
den Leitungen hervorrufen kann. Bei einer solchen elek
trischen Anlage kann es sich beispielsweise um eine
Elektromotoranlage handeln, welche eine induktive
Blindlast darstellt. Der Betriebsregler schaltet in
einem solchen Fall kapazitive Lasten, welche der durch
die Elektromotoranlage gegebenen induktiven Last zugeord
net werden, um die durch diese aufgenommene Blindleistung
auszukompensieren.
Speziell dann, wenn eine Spannungsverteileranlage zu
mehreren Blindlasten darstellenden elektrischen Anlagen
führt, können Blindlastverhältnisse auftreten, welche
durch jeweils einen jeweils einer elektrischen Anlage
zugeordneten Betriebsregler nicht vollständig kompen
siert werden können. Dies ist beispielsweise in größe
ren Betrieben der Fall, in denen die Leistungskompen
sation in mehrere Anlagenteile zerlegt werden muß. Die
einzelnen Kompensationsanlagen richten sich dabei nach
den örtlichen Gegebenheiten, dem Blindleistungsbedarf
und der Leitungsbelastbarkeit. Die Ermittlung der
Kompensationsleistung der Teilanlagen richtet sich nach
dem dort vorhandenen Bedarf. Dieser Bedarf läßt sich
entweder meßtechnisch oder rechnerisch bestimmen, wobei
in vielen Fällen noch eine Leistungsreserve für even
tuelle Erweiterungen eingeplant wird.
Bezogen auf die gesamtbetrieblichen Verhältnisse ergeben
sich unter Zugrundelegung des sogenannten Gleichzeitig
keitsfaktors folgende Besonderheiten:
- 1. ist der Gesamtgleichzeitigkeitsfaktor in der Regel kleiner als die angenommenen Werte für die Teilkom pensationsanlagen.
- 2. sind bei Produktionsstillstand oder Störungen in Teilbereichen auch die dort vorhandenen Kompen sationsleistungen nicht am Netz.
- 3. Besteht aufgrund von Regeltoleranzen die Möglich keit, daß im ungünstigsten Fall der Soll-Leistungs faktor an der Anschlußstelle der Spannungsverteiler anlage am Netz nicht erreicht wird.
- 4. Einzelne nicht kompensierte Abgänge können durch Ak tivierung von Reserveleistung mitkompensiert werden.
Daraus folgt, daß der durchschnittliche Auslastungsgrad
der Betriebskompensation insgesamt maximal bei lediglich
70 bis 80% liegt. Durch diese Überdimensionierung ent
steht ein nicht unwesentlicher Aufwand und daraus ein
erheblicher Kostenfaktor.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Möglichkeit der Optimierung der Leistungskompensa
tion bzw. der Regeleigenschaften anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einem Kompensationsleistungs
system der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch
die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentan
spruchs 1 gelöst.
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den
Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform eines erfindungs
gemäßen Kompensationsleistungssystems;
Fig. 2 eine Abwandlung des Kompensationsleistungs
systems nach Fig. 1;
Fig. 3 eine weitere Abwandlung des Kompensations
leistungssystems nach Fig. 1; und
Fig. 4 ein Kompensationsleistungssystem für mehrere
Spannungsverteileranlagen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine Spannungs
verteileranlage über einen Transformator 3 an ein Netz
angekoppelt, das schematisch durch ein Leitungsstück 1
angegeben ist. Das Netz 1 stellt dabei die Oberspan
nungsseite dar. Der Transformator kann dabei auch im
Parallelbetrieb arbeiten. Um diesen Sachverhalt anzu
deuten, ist parallel zum Transformator 3 ein weiterer
Transformator 3-1 dargestellt.
An der Transformator-Sekundärseite liegt über eine
Leitung 4 eine Spannungsverteileranlage mit mehreren
Spannungsabgängen 5, 6, 7, 8, 9 und 9′, an die jeweils eine
eine Blindlast darstellende (nicht dargestellte) elek
trische Anlage angeschlossen ist.
Zur Auskompensation induktiver Blindleistung, welche
durch die an die Spannungsabgänge angeschlossenen elek
trischen Anlagen hervorgerufen wird, sind Betriebsregler
10, 11, 12, 13 und 14 vorgesehen, die jeweils über
einen Meßstromwandler 15, 17, 19, 21 und 23 sowie einen
Meßspannungswandler 16, 18, 20, 22 und 24 an den jeweili
gen Spannungsabgang 5 bis 9 angekoppelt sind. Bei Nieder
spannungsnetzen erfolgt der Anschluß direkt, bei Mit
telspannungsnetzen über Spannungswandler. Diese
Betriebsregler 10 bis 14 haben die Aufgabe, in an sich
bekannter Weise an ihrem zugeordneten Spannungsabgang
vorhandene induktive Blindleistung mit Hilfe von Kon
densatoren auszukompensieren, um einen vorgegebenen
Sollwert einzuhalten.
Wie bereits eingangs ausgeführt, ist dabei ein optimaler
Auslastungsgrad der Betriebskompensation noch nicht
erreichbar.
Um eine solche Optimierung herbeizuführen, ist ein
Leitregler 25 vorgesehen, der in der Ausführungsform
nach Fig. 1 auf der Oberspannungsseite über einen
Meßstromwandler 27 sowie einen Meßspannungswandler 28
an die Leitung 2 angekoppelt ist.
In allen Reglern 10 bis 14 sowie 25 in der Ausführungs
form nach Fig. 1 sind der entsprechende Meßspannungs
eingang mit U und der entsprechende Meßstromeingang mit
I bezeichnet.
Der Leitregler 25 ist über eine zweipolige Ringsteuer
leitung 26 an alle Betriebsregler 10 bis 14 angeschlos
sen.
Wie bereits ausgeführt, dienen die Betriebsregler 10
bis 14 dazu, an den Spannungsabgängen 5 bis 9 vorhan
dene induktive Blindleistung auszukompensieren. Haben
alle Betriebsregler oder doch der überwiegende Teil der
Betriebsregler in ihrem Bereich induktive Blindleistung
auskompensiert und ist dennoch auf der Anschlußseite
der Spannungsverteileranlage am Netz die Sollkompensation
noch nicht erreicht, so tritt der Leitregler 25 in
Funktion. Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 erfaßt er
auf der Oberspannungsseite an der Leitung 2 Strom und
Spannung, um die Blindleistungsverhältnisse bzw. den
Phasenwinkel zwischen Spannung und Strom zu ermitteln.
Aufgrund dieser Meßwerterfassung verursacht der Leitregler
25 nach einer Zeitverzögerung eine Sollwertverschiebung
in induktiver oder kapazitiver Richtung. Diese zeitlineare
Sollwertverschiebung ist für alle Betriebsregler 10 bis
14 gleich. Solange im Bereich der Betriebsregler noch
eine Abweichung von Soll- und Istwert vorhanden ist,
wird unter Steuerung durch den Leitregler 25 eine
weitere Kompensation vorgenonmen. Ist an der Meßstelle
des Leitreglers der Sollwert erreicht, so beendet der
Leitregler die Sollwertverschiebung. Der dann erreichte
Sollwert kann beispielsweise gespeichert werden.
Für die Betriebsregler 10 bis 14 bedeutet dies, daß
sich der aktuelle Sollwert nun aus dem am einzelnen
Betriebsregler eingestellten Sollwert und der durch den
Leitregler 25 hervorgerufenen Sollwertstellung zusam
mensetzt.
Ändern sich an einem Spannungsabgang die Leistungsver
hältnisse in geringem Umfang so, daß der Leitregler 25
noch nicht anspricht, so sucht der betreffende Betriebs
regler diese Veränderung auszukompensieren, um den
aktuellen Sollwert beibehalten zu können.
Bei Laständerungen, die auch den Leitregler 25 anspre
chen lassen, wird zweckmäßig zuerst eine Zeitsperre
wirksam. Damit soll erreicht werden, daß der entspre
chende Betriebsregler Zeit hat, die Laständerung selbst
auszukompensieren. Sollte nach Ablauf dieser Zeitsperre
die Auskompensation noch nicht voll erreicht worden
sein, so wird der Leitregler 25 wirksam und veranlaßt
eine Sollwertverschiebung in die entsprechende Richtung.
Der Leitregler 25 kann also die Sollwerte der entspre
chenden Betriebsregler 10 bis 14 so beeinflussen, daß
an der Anschlußstelle der Spannungsverteileranlage der
gewünschte Sollwert erreicht wird.
Die Datenübertragung vom Leitregler 25 zu den Betriebs
reglern 10 bis 14 erfolgt nach dem Stromschleifenprin
zip, wobei über die zweipolige Ringsteuerleitung 26
eine Übertragung im Simplexbetrieb stattfindet. Die
Betriebsregler können beispielsweise mit Hilfe von
Optokopplern an die Ringsteuerleitung 26 angeschlossen
sein, wobei dann eine galvanische Entkoppelung zwischen
Leitregler und Betriebsreglern vorhanden ist.
Über die Ringsteuerleitung 26 kann der Leitregler 25
vier Steuerbefehle übermitteln, wodurch die bereits
erläuterten Funktionsabläufe realisiert werden. Die Be
fehle stehen den Betriebsreglern über einen längeren
Zeitraum zur Verfügung und werden periodisch abgefragt.
Die Übermittlungsgeschwindigkeit spielt dabei nur eine
untergeordnete Rolle; es kommt vielmehr primär nur auf
das Vorhandensein der statischen Werte an.
Aufgrund dieser Übermittlungsart ist das System sehr
störsicher. Kurzzeitig starke Magnetfelder, die bei
Schaltvorgängen entstehen können, haben aufgrund ihrer
kurzen Dauer keinen Einfluß. Die Verwendung von Opto
kopplern zur Ankopplung der Betriebsregler an den Leit
regler hat neben der galvanischen Trennung auch eine
hohe Gleichtaktunterdrückung zur Folge.
Fig. 2, die einen Teil der Spannungsverteileranlage
nach Fig. 2 zeigt und in der gleiche Elemente mit
gleichen Bezugszeichen versehen sind, zeigt eine Aus
führungsform, bei der die Meßwerterfassung für den
Leitregler 25 auf der Niederspannungsseite, d.h. auf
der Transformator-Sekundärseite in der Leitung 4 er
folgt. Bei dieser Ausführungsform wird jedoch gegenüber
der Ausführungsform die induktive Blindlast des Trans
formators nicht berücksichtigt.
Gemäß Fig. 3, welche ebenfalls einen Teil der Spannungs
verteileranlage nach Fig. 1 zeigt und in der ebenfalls
gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind, ist ein Parallelbetrieb von Transformatoren 3,
3-2 dargestellt, wobei der zweite Transformator 3-2 auf
eine weitere Spannungsverteileranlage entsprechend
derjenigen nach Fig. 2 führt, die jedoch im einzelnen
nicht dargestellt ist, da sie der Spannungsverteileran
lage nach Fig. 1 entspricht.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der ein Leit
regler 25 drei Steuerkreise 25-1, 25-2 und 25-3 enthält,
die jeweils über eine Ringsteuerleitung 26-1, 26-2 bzw.
26-3 ein Betriebsreglersystem 100 bis 103, 200 bis 203
sowie 300 bis 303 steuern. Die Ansteuerung ist dabei
für alle Steuerkreise gleich. Pro Steuerkreis können
bis zu 10 Betriebsregler angeschlossen werden, so daß
sich ein Maximum von 30 Betriebsreglern für den Leitregler
ergibt. Falls einer der Steuerkreise nicht ausgenutzt
ist, hat dies auf die anderen Kreise keinen Einfluß.
Claims (5)
1. Kompensationsleistungssystem für eine Spannungs
verteileranlage, in der von einer Oberspannungs
seite (1, 2) über einen Transformator (3) von
einer Niederspannungsseite (4) Spannung in mehrere
Spannungsabgänge (5 bis 9) eingespeist wird und in
der allen oder der Mehrzahl der Spannungsabgänge
(5 bis 9) ein Kompensationsleistungs-Betriebsregler
(10 bis 14) zur Kompensation induktiver Blind
leistung einer an den Spannungsabgang angeschlosse
nen elektrischen Anlage zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Leitregler (25) vorgesehen ist, der zur
Erfassung der Blindleistungsverhältnisse vor der
Verzweigung der Spannungsverteileranlage in alle
oder die Mehrzahl der Spannungsabgänge (5 bis 9)
sowie zur Kompensation von nach der Auskompen
sation durch die Betriebsregler (10 bis 14) noch
vorhandenen induktiven Blindleistung dient.
2. Kompensationsleistungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Leitregler (25) über eine zweipolige Ring
steuerleitung (26) mit den Betriebsreglern (10 bis
14) gekoppelt ist.
3. Kompensationsleistungssystem nach Anspruch 1
und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leit
regler (25) auf der Oberspannungsseite (1, 2) an
die Spannungsverteileranlage angekoppelt ist.
4. Kompensationsleistungssystem nach Anspruch 1
und/oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leit
regler (25) auf der Niederspannungsseite (4) an
die Spannungsverteileranlage angekoppelt ist.
5. Kompensationsleistungssystem nach einem der
Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere
Spannungsverteileranlagen transformatorisch an die
Oberspannungsseite (1, 2) angekoppelt sind und daß
ein Leitregler (25) Steuerkreise (25-1, 25-2,
25-3) aufweist, deren Anzahl gleich derjenigen der
jeweils mehrere Betriebsregler (100 bis 103, 200
bis 203, 300 bis 303) enthaltenden Spannungsver
teileranlagen ist.
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