DE3737204C2 - - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum dosierten Umfüllen von Flüssigkeiten gemäß dem Ober­ begriff des Anspruchs 1.

Derartige Vorrichtungen, mit denen nacheinander aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Primärgefäßen je­ weils dosierte Flüssigkeiten entnommen und in entsprechend zugeordnete Testküvetten umgefüllt werden können, erlauben dosierte Entnahmen aus den Primärgefäßen innerhalb einer volumenmäßig großen Schwankungsbreite, die beispielsweise von 0,01 ml bis 1 ml reichen kann.

Um eine exakte Entnahme der entsprechenden Flüssigkeitsmenge zu erreichen, wird die Pipette entsprechend einer vorbe­ stimmten Strecke in die Flüssigkeit eingetaucht, so daß sich aus den Faktoren Eintauchtiefe und Flüssigkeits­ spiegelfläche das zu entnehmende Volumen ergibt.

Da einerseits die Primärgefäße in ihren Abmessungen gleich­ gehalten sind, die zu entnehmenden Mengen, wie beschrieben, bedarfsweise unterschiedlich groß sind, bleibt als veränder­ licher Faktor die Eintauchtiefe der Pipette.

Dabei ist hier noch die Füllstandshöhe der Flüssigkeit zu ermitteln, um die Eintauchtiefe exakt steuern zu können.

Eine Vorrichtung zur Ermittlung des Flüssigkeitsstandes ist aus der DE-AS 12 50 147 bekannt.

Dabei stellt sich jedoch ein stabiler Schwingungszustand nur dann ein, wenn ein Rohr, entsprechend einer Pipette, in die Flüssigkeit eingetaucht ist. Nachteilig beim Einsatz dieser Meßvorrichtung wäre es, daß weder die Pipette noch der Verbindungsbereich zwischen der Pipette und der Saugpumpe auf Funktionsfähigkeit kontrolliert werden könnte.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß gleichzeitig sowohl eine Füllstandsmessung als auch eine Überprüfung der Pipette und des Saugsystems auf Funktionsfähigkeit durchführbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst.

Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß sich vor dem Eintauchen der Pipette in die Flüssigkeit ein stabiler Schwingungszustand einstellt, der erkennen läßt, ob die Pipette bzw. der Schlauch voll funktionsfähig ist, oder ob diese Systemteile beschädigt oder beispielsweise verstopft sind.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Ein Ausführungs­ beispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.

Die Zeichnung zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer schematischen Darstellung.

Die in der Figur dargestellte Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer in eine Halterung 4 festgelegten Pipette 10, einem am Ausgang eines Verstärkers 8 ange­ schlossenen akustischen Signalgeber 2 und einem räumlich dazu angeordneten, am Eingang des Verstärkers 8 ange­ schlossenen Signalempfänger 3. Sowohl der Signalgeber 2 als auch der Signalempfänger 3 sind über Leitungen 11 mit dem Verstärker 8 verbunden.

In einem Gehäuse 7 der Halterung 4 ist der Signalempfänger 3 festgelegt, während der Signalgeber 2 in einer Kammer 9 angeordnet ist. Die Kammer 9 und das Gehäuse 7 sind durch einen Schlauch 6 miteinander verbunden, wobei der Schlauch 6, das Gehäuse 7 und die Kammer 9 einen Resonator bilden.

Über eine angeschlossene Saugpumpe 1, deren Saugvolumen regelbar ist, wird mit Hilfe der Pipette 10 Flüssigkeit 12 in dosierter Menge aus dem Primärgefäß 5 angesaugt und einer nicht dargestellten Testküvette zugeführt.

Mit Hilfe des Verstärkers 8 wird eine akustische Rück­ kopplung geschaffen, die von der resonierenden Eigenfre­ quenz des Kammervolumens des Schlauches 6, der Kammer 9 des Gehäuses 7 und der Pipette 10 erzeugt und vom Signal­ empfänger 3 aufgenommen wird.

Schon eine geringfügige Veränderung der Beschaffenheit des Resonatorkreises führt zu einer sofortigen Frequenzverwer­ fung bzw. zu einer anderen Resonanzfrequenz. Dies kann beispielsweise dann eintreten, wenn die Pipette an einer Stelle verstopft ist und eine sichere Funktionsfähigkeit nicht gewährleistet ist, so daß ein Pipettentausch er­ forderlich wird.

Die erfindungsgemäß gestaltete Vorrichtung übernimmt also eine Funktionskontrollmessung, wie sie bisher nicht möglich war.

Im Normalfall erfolgt jedoch die beschriebene Änderung der Resonanz durch das Aufsetzen der Pipette 10 auf die Ober­ fläche der Flüssigkeit 12, bei dem die Pipette eben­ falls verschlossen wird.

Bei der Verwendung der Vorrichtung in einer automatisch ar­ beitenden Pipettierstation kann über ein Steuergerät die exakte Eintauchtiefe der Pipette 10 vorgegeben werden, wo­ bei, wie erwähnt, die Veränderung der Resonanzfrequenz den Beginn des Eintauchens signalisiert.

Wie sich gezeigt hat, wird die erfindungsgemäße Füllstands­ messung, bei der die durch den Signalgeber 2 abgegebenen Signale im hörbaren Bereich liegen, auch durch akustische Fremdsignale, wie Geräusche oder dergleichen, nicht beein­ flußt, da die Stabilität der erzeugten Resonanzen ausschließ­ lich auf den Gegebenheiten innerhalb der den Resonator bildenden Bestandteile basieren.

Bezugszeichenliste

 1 Saugpumpe
 2 Signalgeber
 3 Signalempfänger
 4 Halterung
 5 Primärgefäß
 6 Schlauch
 7 Gehäuse
 8 Verstärker
 9 Kammer
10 Pipette
11 Leitung
12 Flüssigkeit

Claims (4)

1. Vorrichtung zum dosierten Umfüllen von Flüssigkeiten, vorzugsweise Körperflüssigkeiten wie Blutplasma oder dergleichen, mit einer in einer Halterung festgelegten und mit einer Saugpumpe verbundenen Pipette, mittels der aus einem Primärgefäß eine vorbestimmte Menge Flüssigkeit entnehmbar und einer Testküvette zuführbar ist, wobei die Eintauchtiefe der Pipette in die Flüssigkeit abhängig von der Dosiermenge steuerbar und der Flüssigkeitsstand durch eine Meßeinrichtung ermittelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung einen an dem Ausgang eines Ver­ stärkers (8) angeschlossenen akustischen Signalgeber (2) und einen an dem Eingang des Verstärkers (8) angeschlossenen und mit Abstand zum Signalgeber (2), unmittelbar benachbart der Pipette (10), angeordneten Signalempfänger (3) aufweist, wobei der Signalgeber (2) und der Signalempfänger (3) durch einen Schlauch (6) miteinander verbunden sind, der gemeinsam mit der Pipette (10) einen Resonator bildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalempfänger (3) in der Halterung (4) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (4) ein Gehäuse (7) aufweist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (2) in einer Kammer (9) angeordnet ist.