DE3736565A1 - Kernreaktorbrennelement - Google Patents
KernreaktorbrennelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kernreaktorbrennelement entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiges Kernrektorbrennelement ist bereits üblich. Es
wird im Druckbehälter eines Kernreaktors eingesetzt, in dem
sich Wasser als Kühlmittel für die Brennstäbe befindet. Das
Zirkonium oder die Zirkoniumlegierung der Strukturteile des
Kernreaktorbrennelementes absorbiert dort verhältnismäßig
wenig thermische Spaltneutronen.
An der Außenseite dieser Strukturteile, die mit dem Wasser im
Druckbehälter bei hoher Betriebstemperatur in Berührung kommt,
findet während des Betriebes des Kernreaktors eine Korrosion
statt, die die Einsatzfähigkeit des Kernreaktorbrennelementes
im Druckbehälter des Kernreaktors zeitlich begrenzt. Übliche
Einsatzzeiten sind drei bis vier Jahre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einsatzfähigkeit
solcher Kernreaktorbrennelemente zu verbessern und ihre Ein
satzzeiten in einem mit Wasser gefüllten Druckbehälter eines
Kernreaktors zu verlängern.
Zur Lösung dieser Aufgabe hat ein Kernreaktorbrennelement der
eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß die Merkmale des kenn
zeichnenden Teiles des Patentanspruches 1.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß der Oberflächen-
Überzug aus TiN, TiC, CrC, TiAlVN, TaN, ZrN, ZrC und/oder WC
auf der Außenseite der Strukturteile aus Zirkonium oder Zirko
niumlegierung nicht nur besonders korrosionsbeständig in Wasser
oder Wasserdampf bei Betriebstemperaturen im Druckbehälter ei
nes Kernreaktors ist, sondern auch die Widerstandsfähigkeit der
Strukturteile gegen mechanischen Verschleiß verbessert. Ein
solcher mechanischer Verschleiß wird nicht nur beim Assemblie
ren des unbestrahlten Kernreaktorbrennelementes, sondern auch
durch Relativbewegungen von Strukturteilen des Kernreaktor
brennelementes während des Betriebes im Druckbehälter eines
Kernreaktors bewirkt. Insbesondere wird ein Verkratzen der
Außenseite von Hüllrohren aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierung
der Brennstäbe vermieden, wenn diese beim Assemblieren des
Kernreaktorbrennelementes in die Maschen der gitterförmigen Ab
standhalter eingezogen werden. Desgleichen lassen sich Ver
schleißerscheinungen an den gitterförmigen Abstandhaltern aus
Zirkonium oder Zirkoniumlegierung während des Einsatzes des
Kernreaktorbrennelementes im Druckbehälter eines Kernreaktors
vermeiden.
Die Erfindung und ihre Vorteile seien anhand der Zeichnung an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert:
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht und stark schematisiert ein er
findungsgemäßes Kernreaktorbrennelement.
Fig. 2 zeigt schematisch einen Druckwasserkernreaktor.
Das Kernreaktorbrennelement nach Fig. 1 ist für einen Druck
wasserkernreaktor bestimmt und weist zwei quadratische Halte
platten 2 und 3 aus Stahl auf. Ferner sind zwei zueinander
parallele Haltestäbe 4 und 5, z.B. Steuerstabführungsrohre,
aus Stahl erkennbar, deren Längsachsen die beiden zueinander
parallelen Halteplatten 2 und 3 in einem Winkel von 90°
durchdringen und die an jedem Ende jeweils an einer der beiden
Halteplatten 2 und 3 festgeschraubt sind. Jeder der beiden
Haltestäbe 4 und 5 ist durch eine Masche in quadratischen git
terförmigen Abstandhaltern 6 ausgeführt, die sich in Längs
richtung der Haltestäbe 4 und 5 gesehen zwischen den beiden
Halteplatten 2 und 3 befinden und die an den Haltestäben 4 und
5 formschlüssig gehaltert sind. Durch andere Maschen der git
terförmigen Abstandhalter 6 ist jeweils ein zu den Haltestäben
4 und 5 paralleler Brennstab 8 geführt, der im wesentlichen aus
einem mit Kernbrennstoff gefüllten Hüllrohr besteht, das an
beiden Enden gasdicht verschlossen ist. Die Brennstäbe 8 sind
an keiner der beiden Halteplatten 2 und 3 befestigt, sie sind
in den Maschen der gitterförmigen Abstandhalter 6 elastisch,
d.h. kraftschlüssig durch Noppen und Federn der gitterförmigen
Abstandhalter 6 gehaltert und haben zwischen den beiden Halte
platten 2 und 3 in Richtung ihrer Längsachse Spiel. Sie können
sich deshalb in Richtung ihrer Längsachse, d.h. in Längs
richtung des Kernreaktorbrennelementes ungehindert ausdehnen.
Die gitterförmigen Abstandhalter 6 und die Hüllrohre der
Brennstäbe 8 bestehen aus einer Zirkoniumlegierung mit der
Warenbezeichnung Zircaloy 4, die neben Zirkonium als weitere
Legierungsbestandteile 1.2 bis 1.7 Gew.-% Zinn, 0.18 bis 0.24
Gew.-% Eisen, 0.07 bis 0.13 Gew.-% Chrom und 0.1 bis 0.16
Gew.-% Sauerstoff enthält und in der die Summe der Gew.-% der
Legierungsbestandteile Eisen und Chrom im Bereich von 0.28 bis
0.37 Gew.-% liegt.
Die gitterförmigen Abstandhalter 6 und die Hüllrohre der
Brennstäbe 8 haben auf ihrer Außenseite einen Oberflächenüber
zug aus Titannitrid TiN mit einer Dicke im Bereich von 2 bis
20 µm. Vorzugsweise beträgt diese Dicke 5 µm.
Zwei Proben aus Zircaloy 4, von denen nur eine einen Ober
flächenüberzug aus Titannitrid mit einer Dicke von 2 µm hatte,
wurden in einem Autoklaven 116 Tage lang Wasser bei einer
Temperatur von 350°C und einem Druck von 185 bar ausgesetzt.
Die Gewichtszunahme durch Oxidation der Probe ohne Oberflä
chenüberzug betrug nach dieser Zeit 27 mg/dm2 und die der Probe
mit dem Oberflächenüberzug nur 16 mg/dm2. Die Korrosionsge
schwindigkeit für die Probe mit dem Oberflächenüberzug ist also
beinahe nur halb so groß wie die der Probe ohne Oberflächen
überzug, so daß die Einsatzzeit eines Kernreaktorbrennelementes
in einem Kernreaktor durch den Oberflächenüberzug aus Titan
nitrid auf Strukturteilen aus Zircaloy 4 etwa verdoppelt werden
kann.
Nach Fig. 2 hat ein Druckwasserkernreaktor einen Druckbehälter
12, in dem sich ein Reaktorkern aus erfindungsgemäßen Kern
reaktorbrennelementen 13 entsprechend Fig. 1 mit einem Ober
flächenüberzug aus Titannitrid, Titancarbid, Chromcarbid,
Titan-Aluminium-Vanadiumnitrid, Tantalnitrid, Zirkoniumnitrid,
Zirkoniumcarbid oder Wolframcarbid auf der Außenseite der
Strukturteile aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierung befindet.
Der Austritt 14 für Flüssigwasser des Druckbehälters 2 und
damit auch des Reaktorkerns mit den mit vertikaler Längs
achse angeordneten Kernreaktorbrennelementen 13 ist an einem
Ende eines Primärrohres 16 eines Dampferzeugers 17 und der
Eintritt 15 für Flüssigwasser des Druckbehälters 12 und damit
auch des Reaktorkerns ist am anderen Ende des Primärrohres 16
angeschlossen. Der durch den Druckbehälter 12 und das Primär
rohr 16 gebildete Primärkreis ist abgeschlossen, so daß sich in
diesem Primärkreis und damit auch im Reaktorkern kein Wasser
dampf bilden kann. Wasserdampf bildet sich auf der Sekundär
seite des Dampferzeugers 17, der einen Zuführstutzen 18 für
Speisewasser 19 und einen Austrittsstutzen 20 für Dampf hat,
der von diesem Austrittsstutzen 20 beispielsweise zu einer
nicht dargestellten Dampfturbine geführt wird.
Claims (2)
1. Kernreaktorbrennelement mit Kernbrennstoff enthaltenden
Brennstäben und aus Zirkonium oder einer Zirkoniumlegierung
bestehenden Strukturteilen, insbesondere Hüllrohren für den
Kernbrennstoff und/oder Abstandhaltergitter für die Brennstäbe,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Zirkonium oder Zirkoniumlegierung bestehenden
Strukturteile auf ihrer Außenseite einen Oberflächenüberzug aus
Titannitrid TiN, Titancarbid TiC, Chromcarbid CrC, Titan-
Aluminium-Vanadiumnitrid TiAlVN, Tantalnitrid TaN, Zirkonium
nitrid ZrN, Zirkoniumcarbid ZrC und/oder Wolframcarbid WC
aufweisen.
2. Kernreaktorbrennelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Oberflächenüberzug eine Dicke im Bereich von 2 bis
20 µm hat.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3736565A DE3736565C2 (de) | 1987-10-28 | 1987-10-28 | Kernreaktorbrennelement |
US07/579,241 US5026517A (en) | 1984-12-11 | 1990-09-04 | Nuclear power plant with water or liquid sodium coolant and a metallic component contacting the coolant |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3736565A DE3736565C2 (de) | 1987-10-28 | 1987-10-28 | Kernreaktorbrennelement |
Publications (2)
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DE3736565A1 true DE3736565A1 (de) | 1989-05-11 |
DE3736565C2 DE3736565C2 (de) | 1995-12-14 |
Family
ID=6339289
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3736565A Expired - Fee Related DE3736565C2 (de) | 1984-12-11 | 1987-10-28 | Kernreaktorbrennelement |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3736565C2 (de) |
Cited By (3)
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WO1992009716A1 (en) * | 1990-11-26 | 1992-06-11 | Siemens Power Corporation | Wear resistant nuclear fuel assembly components |
DE4227795A1 (de) * | 1992-08-21 | 1994-02-24 | Siemens Ag | Kernreaktor-Brennstoffelement |
DE19942463C1 (de) * | 1999-09-06 | 2001-05-10 | Siemens Ag | Brennstab mit Kernbrennstoffsinterkörper und Hüllrohr, und Druckwasserreaktor-Brennelement mit einem solchen Brennstab |
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EP0225089A1 (de) * | 1985-11-14 | 1987-06-10 | Westinghouse Electric Corporation | Verschleissfeste Stabhalterungsanordnung aus einer Zirkoniumbasislegierung für einen Wasserreaktor |
-
1987
- 1987-10-28 DE DE3736565A patent/DE3736565C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3736565C2 (de) | 1995-12-14 |
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