DE3727353C2 - - Google Patents
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- A61F5/04—Devices for stretching or reducing fractured limbs; Devices for distractions; Splints
- A61F5/05—Devices for stretching or reducing fractured limbs; Devices for distractions; Splints for immobilising
- A61F5/058—Splints
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- A47G9/10—Pillows
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von pneumatischen Reppositions
schienen in Form eines aufblasbaren Kissens aus Kunststoff zur
Lagerung von Körperteilen, wobei diese Kissen im medizinischem Be
reich, aber auch im Alltagsleben zur Unterstützung der Lordose
im Hals- oder Lendenwirbelbereich geeignet sind.
Unter Lordose wird die nach vorn konvexe Verbiegung der Wirbelsäule
in der Medianebene verstanden, die physiologisch im Halswirbelsäulen- und
Lendenwirbelsäulenbereich vorliegt. Diese physiologische
Lordose ist in beiden Bereichen bei allen Menschen individuell
unterschiedlich stark ausgeprägt und diese unterschiedliche
Krümmung ist nicht nur, wie jedermann feststellen kann, im Alltags
leben bemerkbar, sondern spielt auch für den Chirurgen eine
beträchtliche Rolle, inbesondere wenn es sich um die Versorgung
von Frakturen im Halswirbelsäulen (HWS)- oder Lendenwirbelsäulen
(LWS) Bereich handelt. Bei Luxationsfrakturen der Halswirbelsäule
ergeben sich häufig therapeutische Probleme in bezug auf eine
schnelle Reposition mit Wiederherstellung und Aufrechterhaltung
einer anatomisch-physiologischen Halswirbelsäulenlordose. Bei
traumatischen Wirbelsäulenverletzungen mit stabilen oder instabi
len Frakturen und dabei gleichzeitig entstandenen oder drohenden
Rückenmarksverletzungen ist die Behandlung der geschädigten
Wirbelsäule vorrangig, um zusätzliche neurologische Schädigungen
zu vermeiden. Zur Druckentlastung von Rückenmark und Spinalnerven
wird bei HWS-Frakturen eine permanente Extensionsbehandlung
durch Schädelzug durchgeführt, wobei der Schädel nach Anlegen
von z. B. Crutchfield Klammern o. ä. Zangen einer Belastung mit
über 5-6 kg ausgesetzt wird, um mit dieser kopfwärts wirkenden
Streckung der Halswirbelsäule eine exakte Reposition der Fraktur
zu ermöglichen. Hierbei hat es sich allerdings als nachteilig
herausgestellt, daß die individuelle Lordosehaltung nicht zu
erreichen ist und es ist daher auch schon versucht worden, für
diese Art der Behandlung eine physiologische Lordose dadurch
zu erzielen, daß zusätzlich zum Schädelzug pneumatische Reposi
tionsschienen angelegt werden. Diese soll eine für jeden Patien
ten individuelle physiologische Halswirbelsäulenkrümmung erreichen,
die während der mehrwöchigen Ausheilungsphase unverändert, aufrecht
erhalten werden muß. Es hat sich aber herausgestellt, daß es, da es
eine normierte Lordose nicht gibt, auch standardisierte Repositions
hilfen, also aufblasbare sogenannte "Nackenrollen" in diesen
Fällen nicht gerecht werden, da häufig entweder eine Über- oder
Unterbeugung der Wirbelsäule vorliegt. Außerdem hat sich auch
herausgestellt, daß einfache aufblasbare Repositionsschienen
oder -kissen keine hinreichend sichere Lagerung des verletzten
Wirbelbereiches ermöglichen, da bereits relativ geringfügige
Eigenbewegungen des Patienten zu einer Verschiebung der Schiene
und damit zu Reluxationen führen können.
So sind beispielsweise aus der Schweizer Patentschrift 4 19 447
aufblasbare therapeutische Stützkissen für menschliche oder
tierische Körperteile bekannt, die aus zwei übereinanderliegenden
Bahnstücken bestehen, die an ihren Rändern und durch in Längs
richtung der Stütze verlaufende Zwischenverbindungen gasdicht
miteinander verbunden und durch eine Ventilvorrichtung aufblas
bar sind und die einen mehrere, im wesentlichen Parallele läng
liche Luftkammern aufweisendes Kissen bilden, das sich der Form
eines Körperteiles anzupassen vermag. Bei diesen Kissen sind
die Bahnstücke an ihren Rändern und im Bereich der Zwischenver
bindungen miteinander verschweißt oder verklebt und zeichnen
sich dadurch aus, daß die zwischen den Zwischenverbindungen
liegenden Luftkammern mindestens die 10fache Breite der Zwischen
verbindungen haben. Aus der DE-OS 19 19 183 sind aufblasbare
Schnellverbände bekannt, die zum Schienen von Armen oder Beinen
dienen sollen und die aus einer geraden Anzahl, jedoch mindestens
4 in Richtung des zu schienenden Körpers verlaufenden doppelwandi
gen schlauchartigen Kammern bestehen. Die Kammerbildung bei
diesen schlauchartigen Kisten dient dazu, daß dann, wenn bei
einer Kammer durch Wandschaden Luft entweicht, durch die anderen
Kammern immer noch eine gewisse Unterstützung des beschädigten
Organes ermöglicht wird. In allen Fällen wird aber die Stütze
um das verletzte Organ herumgelegt, so daß sich die beiden Wan
dungen der Luftkammer zwischen Körperteil und Unterlage befinden.
Eine derartige Unterstützung reicht aber zur absoluten Ruhigstel
lung eines Körperteiles nicht aus, da häufig schon unbewußte
Eigenbewegungen genügen, um von den relativ prall gefüllten
Luftkammern abzugleiten.
Der Erfindung liegt primär die Aufgabe zugrunde, pneumatische
Repositionsschienen aus Kunststoff in Form eines aufblasbaren
Kissens so einzusetzen, daß sich die geschilderten Nachteile
nicht ergeben. Bei dieser Aufgabenstellung ergibt es sich zwangs
läufig, daß die Benutzung derartiger pneumatischer Repositions
schienen für den ärztlichen und insbesondere den unfallchirurgischen
Bedarf auch überall im Alltagsleben dort stattfinden kann, wo
im HWS- bzw. LWS-Bereich die natürliche individuelle Lordose
ge- oder unterstützt werden soll.
Zur Lösung der Aufgabe wird die Verwendung einer pneumatischen
Repositions- und Entlastungsschiene aus Kunststoff entsprechend
dem Anspruch vorgeschlagen.
Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß die Nachteile
der bisher üblichen Kissen vermieden werden könnten, wenn das
Kissen als in sich geschlossener Schlauch ausgebildet ist, das
im nicht-aufgeblasenen Zustand eine Art doppelwandigen Hohlzylin
der bildet und wenn zusätzlich dafür Sorge getragen wird, daß
die Luft im aufgeblasenen Zustand des Kissens bei Belastung
nicht sehr schnell in alle übrigen Teile des Schlauches ausweichen
kann. Um dies zu verhindern sind die Schlauchwandungen an einer
oder mehreren Stellen teilweise miteinander verbunden, so daß
die Zirkulation durch eine Art Steg quer über das Kissen relativ
langsam erfolgen kann. Dieser nicht-aufblasbare Steg oder auch
nicht-aufblasbare Flächen des Kissens bewirken ein festes Anlie
gen und verhindern auch bei stärkeren Eigenbewegungen ein Ver
rutschen der Schiene. Mit der pneumatischen Repositionsschiene
ist es möglich, bei Halswirbelfrakturen nach Anlegen des Schädel
zuges, der ja nur eine Streckhaltung bedingt, eine für jeden
Patienten individuelle physiologische Halswirbelsäulenkrümmung
wieder herzustellen, wobei das Extensionsgewicht in der Aushei
lungsphase im Vergleich zu der bisher üblichen Belastung sehr
stark, in der Regel auf 0,5 kg, gesenkt werden kann. Bei angeleg
ter Schädelzugklammer wird die Schiene im nicht-aufgeblasenen
Zustand unter den Hals gelegt und ein Röntgenbildverstärker wäh
rend des Repositionsvorganges zur fortlaufenden seitlichen Durch
leuchtung der Halswirbelsäule in exakt seitlicher Stellung in
Betrieb genommen. Im Anschluß an diese Vorbereitungen wird die
pneumatische Repositionsschiene bei gleichzeitiger Extension
sehr langsam mit Luft gefüllt und der Arzt kann am eingeschal
teten Röntgenbildverstärker laufend kontrollieren, wie sich
die Oberfläche der Repositionsschiene langsam den hinteren und
seitlich dorsalen Halskonturen anpaßt. Beim Auffüllen mit Luft
vergrößern sich sowohl der Querschnitt der Schiene im Sinne
einer radial auswärts gerichteten Ausdehnung als auch die dem dorsalen
Halsumfang anliegende Fläche. Während der langsamen Volumenauf
füllung lagern sich daher die hinteren Weichteile des Halses
in einer der natürlichen Halswirbelsäulenkrümmung entsprechen
den Weise an die Schiene an. Die röntgenologisch intakten Bewe
gungssegmente weiten sich dabei fächerförmig unter Höhenzunahme
des Bandscheibenzwischenraumes auf und auch die traumatisierten
Halswirbelsäulenabschnitte ordnen sich entsprechend der Form
der pneumatischen Repositionsschiene an. Auch den abgesprengten
Knochenfragmenten von Wirbelkörpern, die noch mit Weichgeweben
im Zusammenhang stehen oder dislozierten Bandscheibenanteilen
wird dabei eine Möglichkeit zur zwangslosen Reposition gegeben.
Mit dieser Benutzung der Repositionsschiene konnte bei Luxations
frakturen der Wirbelsäule während der Erstversorgung eine Reposi
tion der verletzten Bewegungselemente mit individueller Wieder
herstellung der physiologischen Lordoseformen erzielt werden.
Die frühposttraumisch erreichten Wirbelsäulenformen blieben
im Bereich der verletzten Abschnitte über die gesamte Aushei
lungszeit erhalten, wobei es weder zu Reluxationen noch zu Ver
schlechterungen des neurologischen Erstbefundes kam. Als besonders
vorteilhaft hat sich außerdem herausgestellt, daß bei den bisher
üblichen Lagerungsmöglichkeiten des Schädels gelegentlich auftre
tende Decubitus am Hinterkopf nicht zu beobachten war, da eine
entsprechende Druckbelastung des Kopfes durch die breitflächige
Unterstützung des dorsalen Halsumfanges mit Hilfe der Schiene
vermieden wurde.
Wie bereits erwähnt, kann die pneumatische Repositions- und
Entlastungsschiene nicht nur zur Fixierung von Frakturen einge
setzt werden, sondern auch überall in solchen Fällen, in denen
eine Stützung der HWS- bzw. LWS-Lordose angezeigt oder notwendig
ist, also beispielsweise als Lagerungshilfe nicht nur bei Fraktu
ren, sondern auch bei Schädel-Hirnverletzungen oder während
der Narkose.
Die Schiene kann aber nicht nur im medizinischen Bereich eingesetzt
werden, sondern auch im alltäglichen Leben überall dort, wo
eine Entlastung der Wirbelsäule angezeigt erscheint. Es ist
heute anerkannt, daß in Folge der neuzeitlichen Lebensumstände
sowie der Anforderung durch Arbeit, Sport und Turnen der menschliche
Körper den Einflüssen von Vibrationen verschiedener Art, Dauer
und unterschiedlicher Stärke ausgesetzt ist und daß derartige
Vibrationen gerade im Bereich der Wirbelsäule und hier insbesondere
im Bereich der Zwischenwirbelscheiben zu Störungen führen können.
Ursache für derartige Schäden im Rückenbereich war früher allein
der unmittelbare Einfluß auf die Wirbelsäule mit den dazugehörigen
Muskelgruppen, doch neuere Forschungen heben ergeben, daß die
Vibrationen nicht nur beim Durchlaufen unterschiedlicher Gewebe
wie Knochen- oder Weichteile und an Grenzschichten zu Verstärkun
gen durch Resonanz neigen, sondern daß auch die Auswirkungen
von Vibrationen auf innersekretorische Organe sowie Nerven
und Blutgefäße krankhafte Veränderungen bedingen können und
sich dadurch vorhandene vibrationsabhängige Schäden an der Wirbel
säule verschlimmern. Krankhafte Veränderungen dieser Art werden
meist als Verschleißerscheinungen der Wirbelsäule bezeichnet,
die in der Regel Schmerzphänomene im Rückenbereich auslösen.
Hinzukommen aber auch noch Schmerzen, deren Ursache in einer
unnatürlichen Körperhaltung oder Zwangshaltung wie Sitzen liegt,
und die zu einer Überdehnung oder Streckung der HWS bzw. LWS
führt, wie es beispielsweise, abgesehen von den Einwirkungen
der Vibrationen, bei langen Autofahrten, bei nichtergonomischen
Sitzgelegenheiten usw. der Fall ist. Es hat sich herausgestellt,
daß bei Benutzung der beschriebenen Schiene individuell eine
Kongruenz zwischen jeder Unterlage und dem individuellen Körperpro
fil durch das Anschmiegen der Schiene oder des Kissens erreicht
werden kann, so daß die belasteten Teile der HWS bzw. LWS prak
tisch auf einer Luftschicht "schweben". Dies führt offensichtlich
auch zu einer Unterbrechung bzw. Reduzierung der Übertragung
von Vibrationen, so daß die Schwingbelastung der Wirbelsäule
wesentlich reduziert wird, also zu einer schmerzfreien Entlastungs
haltung führt.
Die Repositionsschiene besteht aus doppelwandigem Kunststoff
schlauch, dessen Abmessungen je nach Ort der Verwendung im HWS- oder
LWS-Bereich unterschiedlich sein können. Das doppelwandige
Kunststoffmaterial ist an mindestens einer Stelle durch die
sich gegenüberliegenden Wandflächen miteinander verbunden, wobei
sich diese Verbindung über einen Teil der Breite des Schlauches
hinziehen kann. Die Verbindung der Wandung erfolgt in der Regel
durch Verschweißen, so daß sich eine Art Steg oder plattenartige
Flächen bilden, die die Zirkulation der Luft beim Zusammenpressen
des Kissens fast völlig unterbinden oder ihren Fluß zumindest
sehr stark verlangsamen. Zum Füllen des Kissens mit Luft ist
ein an sich bekanntes Drosselventil vorgesehen. Im klinischen
Bereich hat es sich als sehr günstig erwiesen, wenn der für
die Schiene verwendete Kunststoff eine Warnfarbe aufweist, da
diese geeignet ist, selbst Laien darauf hinzuweisen, daß die
Schiene bei beispielsweise Wirbelfrakturpatienten nicht aus
ihrer Stellung bewegt werden darf.
Im folgenden wir die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert:
Abb. 1 zeigt die erfindungsgemäße pneumatische Schiene für
die Verwendung im Halswirbelbereich im Querschnitt, und
zwar im aufgeblasenem Zustand ohne Belastung,
Abb. 2 zeigt dieselbe Schiene im aufgeblasenem Zustand unter
Belastung und
Abb. 3 zeigt eine entsprechende Schiene für den Lendenwirbel
bereich ebenfalls im aufgeblasenem Zustand aber ohne Be
lastung.
Wie sich aus den Abbildungen entnehmen läßt, weist das schlauch
förmige Kunststoffmaterial eine äußere Wandung 1 und eine innere
Wandung 2 auf, zwischen denen der Raum 3 im aufgeblasenem Zustand
mit Luft gefüllt ist. Der Schlauchinnenraum ist mit 5 gekennzeichnet.
Die miteinander als Steg oder Fläche verbundenen Wandungsteile
sind jeweils mit 4 gekennzeichnet.
Im belasteten Zustand verändert sich der Querschnitt der Schiene
sehr stark, da nunmehr durch den Außendruck beispielsweise eines
menschlichen Körpers der Schlauchinnenraum 5 fast flachgedrückt
ist und sich Teile des luftgefüllten Raumes 3 der Kontur des
menschlichen Körpers soweit wie möglich anpassen. Die nicht
aufgeblasenen Stege oder Flächen 4 sorgen gleichzeitig dafür,
daß die Schiene fest auf der Unterlage aufliegt.
Claims (1)
- Verwendung einer pneumatischen Repositions- und Entlastungs schiene aus Kunststoff in Form eines aufblasbaren Kissens, das schlauchförmig ausgebildet ist und etwa einen Hohlzylinder bildet und bei dem die Kissenwandungen an einer oder mehreren Stellen teilweise miteinander verbunden sind und wobei die verbundenen Teile der Kissenwandungen auf einer Unterlage aufliegen und wobei die Schiene unter einem Körperteil derartig gelagert wird, daß alle vier Wandungen der schlauchförmigen Schiene zwischen Körperteil und Unterlage aufeinanderliegen und wobei die Schiene sich im aufgeblasenem Zustand den Körperkonturen individuell anpaßt.
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DE19873727353 DE3727353A1 (de) | 1987-08-17 | 1987-08-17 | Pneumatische repositions- und entlastungsschiene aus kunststoff |
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DE3727353A1 DE3727353A1 (de) | 1989-04-27 |
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