DE3717677C1 - Method for calibrating acceleration pick-ups (sensors), and device for carrying out the method - Google Patents
Method for calibrating acceleration pick-ups (sensors), and device for carrying out the methodInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 sowie eine Vorrichtung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2.
Ein derartiges Verfahren sowie eine derartige Vorrich
tung sind aus der DE-PS 6 64 553 bekannt. Bei dieser
bekannten Vorrichtung ist ein rahmenförmiger Träger, an
dem ein zu kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer
befestigbar und hinsichtlich seiner Lage justierbar ist,
um eine horizontale Achse drehbar gelagert. Der Träger
wird während des Kalibriervorganges entweder von Hand
oder durch ein beliebiges Antriebsmittel, beispielsweise
durch einen Antriebsmotor um die horizontale Achse
gedreht. Die Justierbarkeit eines zu kalibrierenden Be
schleunigungsaufnehmers am Träger dient bei der bekann
ten Vorrichtung lediglich dazu, daß der Beschleunigungs
aufnehmer sowohl so am Träger befestigt werden kann, daß
seine Meßrichtung rechtwinklig zur horizontalen Dreh
achse liegt, als auch so, daß seine Meßrichtung mit der
Drehachse einen vorgebbaren Neigungswinkel bildet. Ist
der Beschleunigungsaufnehmer mit seiner Meßrichtung
rechtwinklig zur Drehachse befestigt, so wird er durch
Drehen mit einer gewünschten konstanten Drehfrequenz
bezogen auf seine Meßrichtung einer sinusförmigen Be
schleunigung ausgesetzt, deren Beschleunigungsamplitude
der Erdbeschleunigung entspricht und deren Schwing
frequenz der eingestellten Drehfrequenz entspricht. Ist
der Beschleunigungsaufnehmer jedoch geneigt zur Dreh
achse am Träger befestigt, so entspricht die Beschleu
nigungsamplitude nur dem dem Kosinus des Neigungswinkels
entsprechenden Anteil der vollen Erdbeschleunigung. Mit
diesem bekannten Kalibrierverfahren kann ein Beschleuni
gungsaufnehmer auch bei sehr niedrigen Frequenzen
kalibriert werden, ohne daß der zur Durchführung des
Verfahrens notwendige Aufwand zunimmt. Da ferner die
anderen bekannten Kalibrierverfahren keinen Einfluß auf
den Scheitelwert der Beschleunigung hat, kann ein zu
kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer bei verschie
denen gewünschten Schwingfrequenzen mit ein und dersel
ben Vorrichtung, bei der lediglich die jeweils gewünsch
te Drehfrequenz eingestellt werden muß, kalibriert
werden. Ein Nachteil dieser bekannten Vorrichtung
besteht jedoch darin, daß die Kalibrierung ungenau ist,
wenn ein zu kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer so
am Träger befestigt wird, daß der Schwerpunkt seiner
seismischen Masse (auf in Meßrichtung wirkende Beschleu
nigung ansprechende Masse) exzentrisch zur horizontalen
Drehachse liegt. In einem solchen Falle wird die kon
stante Erdbeschleunigung durch die dann beim Drehen des
Beschleunigungsaufnehmers um die horizontale Achse auf
dessen seismische Masse einwirkende Zentrifugalbeschleu
nigung überlagert und dadurch verfälscht.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bzw.
eine Vorrichtung eingangs genannter Art anzugeben, die
ein Kalibrieren von Beschleunigungsaufnehmern mit einer
im Vergleich zum bekannten Verfahren bzw. zur bekannten
Vorrichtung deutlich höherer Genauigkeit ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 bzw. des Patentanspruchs 2 gelöst.
Zur Vermeidung von Kalibrierfehlern aufgrund der beim
Drehen eines zu kalibrierenden Beschleunigungsaufnehmers
auf dessen seismische Masse möglicherweise wirkende
Zentrifugalbeschleunigung ist es erforderlich, den
Beschleunigungsaufnehmer mit dem Schwerpunkt seiner
seismischen Masse auf der Drehachse anzuordnen. Um vor
dem eigentlichen Kalibriervorgang des Beschleunigungs
aufnehmers feststellen zu können, ob der Schwerpunkt
seiner seismischen Masse auf der Drehachse liegt, ist es
erforderlich, den Beschleunigungsaufnehmer um eine
vertikal verlaufende Drehachse zu drehen. Bei dieser
Drehbewegung um die vertikale Drehachse kann auf die
seismische Masse nur dann eine durch die Drehbewegung
hervorgerufene Zentrifugalbeschleunigung wirken, wenn
der Schwerpunkt der seismischen Masse des Beschleuni
gungsaufnehmers exzentrisch zur Drehachse liegt. Tritt
eine solche Zentrifugalbeschleunigung auf, so ist es
erforderlich, den Beschleunigungsaufnehmer hinsichtlich
seiner auf die Drehachse bezogenen radialen Lage so zu
justieren, daß bei einem erneuten Drehen des Beschleuni
gungsaufnehmers um die vertikale Drehachse keine Zentri
fugalbeschleunigung mehr auftritt. Dies ist dann der
Fall, wenn das Ausgangssignal des Beschleunigungsaufneh
mers während der Drehbewegung um die vertikale Drehachse
unabhängig von der Drehfrequenz konstant, beispielsweise
Null ist.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens,
mit einem drehbar angeordneten, durch einen Antriebs
motor antreibbaren Träger, an dem ein zu kalibrierender
Beschleunigungsaufnehmer befestigbar und hinsichtlich
seiner Lage justierbar ist, ist gemäß der Erfindung der
Träger durch die Antriebswelle des Antriebsmotors
gebildet, der Antriebsmotor hinsichtlich seiner Dreh
frequenz einstellbar und der Antriebsmotor schließlich
zwischen einer ersten Schwenkstellung, in der seine
Antriebswelle horizontal verläuft, und einer zweiten
Schwenkstellung, in der seine Antriebswelle vertikal
verläuft, verschwenkbar. Mit Hilfe dieser Vorrichtung
kann ein zu kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer,
bevor der eigentliche Kalibriervorgang beginnt, zunächst
hinsichtlich seiner auf die Antriebswelle bezogenen Lage
derart justiert werden, daß die Achse der Antriebswelle
durch die seismische Masse des Beschleunigungsaufnehmers
verläuft. Dazu wird der Antriebsmotor in seine zweite
Schwenkstellung gebracht, in der seine Antriebswelle
vertikal verläuft. In dieser Schwenkstellung des An
triebsmotors wird der Beschleunigungsaufnehmer hinsicht
lich seiner auf die Antriebswelle bezogenen radialen
Lage so lange justiert, bis bei einer Drehung des
Beschleunigungsaufnehmers um die vertikale Drehachse auf
seine seismische Masse keine Zentrifugalbeschleunigung
mehr wirkt, d. h., bis das vom Beschleunigungsaufnehmer
abgegebene Ausgangssignal unabhängig von der Drehfre
quenz des Antriebsmotors konstant, beispielsweise Null
ist. Nach der vorstehend beschriebenen Justage des
Beschleunigungsaufnehmers an der Antriebswelle des
Antriebsmotors wird dieser in seine erste Schwenk
stellung verschwenkt, in der seine Antriebswelle hori
zontal verläuft. Wenn die Meßrichtung des Beschleuni
gungsaufnehmers mit der Antriebsachse einen rechten
Winkel bildet, wirkt beim Drehen des Beschleunigungs
aufnehmers auf diesen bezogen auf dessen Meßrichtung
eine sinusförmige Beschleunigung, deren Scheitelwert mit
der Erdbeschleunigung übereinstimmt und deren Schwing
frequenz der Drehfrequenz des Antriebsmotors entspricht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Kalibriervorrichtung, deren
Antriebsmotor sich in einer ersten Schwenk
stellung befindet und
Fig. 2 die Vorrichtung von Fig. 1, bei der sich im
Unterschied zur Fig. 1 der Antriebsmotor in
seiner zweiten Schwenkstellung befindet.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Kalibriervor
richtung besteht im wesentlichen lediglich aus einem
Antriebsmotor 10, an dessen Antriebswelle 12 ein zu
kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer 14 derart
befestigbar und justierbar ist, daß seine Meßrichtung R
mit der Antriebswellenachse 16 einen rechten Winkel
bildet und daß die Antriebswellenachse 16 durch den
Schwerpunkt der seismischen Masse 18 des Beschleuni
gungsaufnehmers 14 verläuft.
Sofern der Schwerpunkt der seismischen Masse 18 des
Beschleunigungsaufnehmers 14 auf der Antriebswellenachse
16 liegt, wirkt beim Drehen des Beschleunigungsauf
nehmers 14 durch den Antriebsmotor 10 auf die seismische
Masse 18 lediglich die Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s2,
da bei dieser Lage des Beschleunigungsaufnehmers 14
relativ zur Antriebsachse 12 keine Zentrifugalbeschleu
nigung auf die seismische Masse 18 wirkt. Wird der
Beschleunigungsaufnehmer 14 durch den Antriebsmotor 10
mit einer bestimmten gewünschten Drehfrequenz gedreht,
so wirkt auf ihn, bezogen auf seine Meßrichtung R eine
sinusförmige Beschleunigung, deren Scheitelwert mit der
Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s2 übereinstimmt und deren
Frequenz der Drehfrequenz des Antriebsmotors 10 ent
spricht.
Um vor der eigentlichen Kalibrierung des Beschleuni
gungsaufnehmers 14 feststellen zu können, ob der Schwer
punkt seiner seismischen Masse 18 auf der Antriebswel
lenachse 16 liegt, ist es erforderlich, den Antriebs
motor 10 in seine in der Fig. 2 dargestellte zweite
Schwenkstellung zu verschwenken, in der seine Antriebs
welle 12 vertikal verläuft. Wird der Beschleunigungs
aufnehmer 14 in dieser Stellung des Antriebsmotors 10 um
die nun vertikal verlaufende Antriebswellenachse 16′
gedreht, so kann auf seine seismische Masse 18 in
Meßrichtung R nur eine durch die Drehbewegung hervor
gerufene Zentrifugalbeschleunigung wirken. Eine solche
kann aber nur auftreten, wenn der Schwerpunkt der
seismischen Masse 18 des Beschleunigungsaufnehmers 14
exzentrisch zur Antriebswellenachse 16′ liegt. Tritt
eine solche Zentrifugalbeschleunigung auf, so ist es
erforderlich, den Beschleunigungsaufnehmer 14 auf der
Antriebswelle 12 so zu justieren, daß bei einem erneuten
Drehen des Beschleunigungsaufnehmers 14 um die in dieser
Schwenkstellung des Antriebsmotors 10 vertikal verlau
fende Antriebswellenachse 16′ keine Zentrifugalbeschleu
nigung mehr auftritt. Dies ist dann der Fall, wenn das
Ausgangssignal des Beschleunigungsaufnehmers 14 in
dieser Schwenkstellung des Antriebsmotors 10 unabhängig
von dessen Drehfrequenz konstant, z. B. null ist.
Die erfindungsgemäße Kalibriervorrichtung ist insbeson
dere zum Kalibrieren von Beschleunigungsaufnehmern bei
sehr niedrigen Frequenzen bestens geeignet. Ferner
zeichnet sie sich durch ihren außergewöhnlich einfachen
konstruktiven Aufbau aus.
Claims (2)
1. Verfahren zum Kalibrieren von Beschleunigungsauf
nehmern, bei dem ein zu kalibrierender Beschleuni
gungsaufnehmer durch Drehen um eine horizontale
Achse einer sinusförmigen Beschleunigung einer
gewünschten Frequenz ausgesetzt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beschleunigungsaufnehmer (14) vor dem beim
Drehen um die horizontale Achse (16) erfolgenden
eigentlichen Kalibriervorgang zunächst solange
hinsichtlich seiner auf die Drehachse bezogenen
radiale Lage justiert wird, bis auf seine seismi
sche Masse (18) beim Drehen um eine vertikale Achse
(16′) keine Zentrifugalbeschleunigung mehr auf
tritt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit einem drehbar angeordneten, durch
einen Antriebsmotor antreibbaren Träger, an dem ein
zu kalibrierender Beschleunigungsaufnehmer be
festigbar und hinsichtlich seiner Lage justierbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger durch die Antriebswelle (12) des An
triebsmotors (10) gebildet ist, daß der Antriebs
motor (10) hinsichtlich seiner Drehfrequenz ein
stellbar ist und daß der Antriebsmotor (10) zwi
schen einer ersten Schwenkstellung, in der seine
Antriebswelle (12) horizontal verläuft, und einer
zweiten Schwenkstellung, in der seine Antriebswelle
(12) vertikal verläuft, verschwenkbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873717677 DE3717677C1 (en) | 1987-05-26 | 1987-05-26 | Method for calibrating acceleration pick-ups (sensors), and device for carrying out the method |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873717677 DE3717677C1 (en) | 1987-05-26 | 1987-05-26 | Method for calibrating acceleration pick-ups (sensors), and device for carrying out the method |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3717677C1 true DE3717677C1 (en) | 1988-12-22 |
Family
ID=6328425
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873717677 Expired DE3717677C1 (en) | 1987-05-26 | 1987-05-26 | Method for calibrating acceleration pick-ups (sensors), and device for carrying out the method |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3717677C1 (de) |
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1987
- 1987-05-26 DE DE19873717677 patent/DE3717677C1/de not_active Expired
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