DE3714593A1 - Verfahren und strangpresswerkzeug zur herstellung eines sicherheitsrohres aus kunststoff - Google Patents
Verfahren und strangpresswerkzeug zur herstellung eines sicherheitsrohres aus kunststoffInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Her
stellung eines Sicherheitsrohres mit Rohrmantel aus einem werkstoffmä
ßig einheitlichen Kunststoff, wobei ein Massestrom des thermoplastifi
zierten Kunststoffes mit Hilfe eines
Strangpreßwerkzeuges mit Werkzeugmantel, Werkzeugdorn und dorn
haltenden Stegen
kontinuierlich zu dem Sicherheitsrohr stranggepreßt sowie danach ab
gekühlt und gegebenenfalls kalibriert wird. Die Erfindung bezieht sich
fernerhin auf ein Strangpreßwerkzeug, welches zur Durchführung des
Verfahrens besonders geeignet ist. - Sicherheitsrohre bezeichnet solche,
die insbes. bei Kraftfahrzeugen, z. B. für Kraftstoffleitungen und in
Bremssystemen, eingesetzt werden. Sie sollen singuläre, durchgehende
Schwachstellen in der Rohrwandung nicht aufweisen. Durchgehende
Schwachstellen meint solche, die die Rohrwandung in radialer Richtung
mehr oder weniger vollständig durchsetzen. Von durchgehenden singu
lären Schwachstellen können Schäden ausgelöst werden, die z. B. zum
Dauerbruch und zu Undichtigkeiten führen. Durchgehende singuläre
Schwachstellen in dem Rohrmantel können jedoch auftreten, wenn der
Werkstoff Verunreinigungen mitführt. Dazu zählen auch hochviskose
Fremdmaterialien, verkrackte Werkstoffteile, Gel-Körper u. dgl.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfah
ren so zu führen, daß durchgehende singuläre Schwachstellen im Rohr
mantel nicht mehr auftreten können. Der Erfindung liegt fernerhin die
Aufgabe zugrunde, ein Strangpreßwerkzeug anzugeben, welches für die
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders einfach ist
und funktionssicher arbeitet.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Massestrom
des thermoplastifizierten Kunststoffes in zumindest zwei Schichtströme
aufgeteilt wird, die in dem Strangpreßwerkzeug in radialer Richtung
voneinander getrennt sind, und daß die Schichtströme in axialer und/
oder in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt und danach zum Rohr
mantel wieder vereinigt werden. - Erfindungsgemäß wird ein Volumen
element des Massestromes, welches sich beim Eintritt in den Strömungs
raum des Strangpreßwerkzeuges vom Werkzeugdorn zum Werkzeugmantel
erstreckt, in radialer Richtung in zumindest zwei Teilvolumenelemente
aufgeteilt, die in dem Strangpreßwerkzeug einen unterschiedlichen Strö
mungsweg nehmen und sich folglich nicht wieder vereinigen. Handelt
es sich bei dem Volumenelement um eine entsprechend erstreckte Verun
reinigung, wie eingangs angegeben, so liegen die Verunreinigungsele
mente in der Rohrwandung des fertigen Rohres nicht mehr deckungs
gleich. In der Rohrwandung wird durch die Verunreinigung keine durch
gehende Schwachstelle mehr erzeugt. Die entsprechend den Teilvolumen
elementen aufgeteilte Verunreinigung in einer der Schichten ist jeweils
von einer anderen Schicht des Werkstoffes abgedeckt. Sie bildet keine
durchgehende Verunreinigung und folglich keine durchgehende Schwach
stelle mehr. Sie kann auch nicht mehr die Ursache entsprechender
Schäden sein.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird ein aus einem
einzigen Extruder kommender Massestrom in dem Strangpreßwerkzeug in
zumindest zwei Schichtströme aufgeteilt. Insbes. kann der Massestrom
mit Hilfe von zumindest einer in die dornhaltenden Stege eingebauten,
zum Kern koaxialen Aufteilungshülse in zumindest zwei Schichtströme
aufgeteilt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine Mehrzahl
von Masseströmen aus dem gleichen Werkstoff, die aus der gleichen
Mehrzahl von Extrudern entnommen werden, in dem Strangpreßwerkzeug
zu Schichtströmen zu überschichten sowie nach Versetzung der Schichten
zum Rohrmantel zu vereinigen. Bei dieser Ausführungsform ist die Wahr
scheinlichkeit, daß eine durchgehende Verunreinigung entsteht, prak
tisch null. Färbt man eine der Schichten, so ist das hergestellte Rohr
als Sicherheitsrohr gekennzeichnet.
Um die beschriebene Versetzung zu bewirken, bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Eine ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtströme
durch unterschiedlich lange Strömungswege in dem Strangpreßwerkzeug
in axialer Richtung gegeneinander versetzt werden. Eine andere ist da
durch gekennzeichnet, daß die Schichtströme durch als Strömungsleit
elemente ausgebildete, in bezug auf die Rohrachse schräg, z. B.
schraubenwendelförmig verlaufende, dornhaltende Stege in Umfangsrich
tung gegeneinander versetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Strangpreßwerkzeug für die
Durchführung des beschriebenen Verfahrens, welches in seinem grund
sätzlichen Aufbau aus einem Werkzeugmantel, einem Werkzeugdorn, den
dornhaltenden Stegen und einem Strömungsraum zwischen Werkzeugdorn
und Werkzeugmantel besteht, der durch die dornhaltenden Stege unter
teilt ist. Das für das erfindungsgemäße Verfahren eingerichtete Strang
preßwerkzeug ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Werkzeug
dorn und dem Werkzeugmantel zumindest eine koaxiale Aufteilungshül
se angeordnet ist, die von den Stegen getragen ist, und daß die von
der Aufteilungshülse gebildeten Strömungswege in axialer Richtung und/
oder in Umfangsrichtung unterschiedlich eingerichtet sind. Dazu können
die Strömungswege in axialer Richtung unterschiedliche Länge aufwei
sen. Dazu können aber auch die Strömungswege in Umfangsrichtung
unterschiedlich orientiert sein, so daß sie den Schichtströmungen unter
schiedlichen Drall verleihen. Man kann auch beide Maßnahmen super
ponieren.
Da bei der Herstellung von Sicherheitsrohren üblicherweise mit Schmel
zefiltern gearbeitet wird, empfiehlt es sich, Vorsorge zu treffen, daß
die Verunreinigungen, die diesen Filter passieren können, in dem erfin
dungsgemäßen Strangpreßwerkzeug eine Dickenreduzierung erfahren. Da
zu lehrt die Erfindung, daß die Aufteilungshülse mit dem Werkzeugman
tel und/oder dem Werkzeugdorn verengte Fließspalte bildet. Es versteht
sich, daß in Strömungsrichtung hinter den Fließspalten der Strömungs
raum aller Schichten ausreichend groß zu dimensionieren ist, damit die
Gesamtwanddicke des herzustellenden Sicherheitsrohres über eine Zen
trierung eingestellt werden kann. Auch ist auf diese Weise dafür ge
sorgt, daß durch die zeitweilige Verstopfung von einzelnen Fließspalten
durch Verunreinigungen die benachbarten Materialschichten dieses Fließ
defizit ausfüllen, so daß die Gesamtwanddicke des Sicherheitsrohres an
dieser Stelle nicht leidet. Solche Verstopfungen lösen sich im übrigen
von selber auf.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh
rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zei
gen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein Strangpreßwerkzeug für die Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ausschnittsweise,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1,
ebenfalls ausschnittsweise,
Fig. 3 die Abwicklung des Werkzeugmantels des Gegenstandes der
Fig. 1 mit den dornhaltenden Stegen,
Fig. 4 entsprechend der Fig. 3 die Abwicklung des Werkzeugmantels
mit den dornhaltenden Stegen bei einem anderen Strangpreß
werkzeug für die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Zu dem in den Figuren dargestellten Strangpreßwerkzeug gehören
ein Werkzeugmantel 1, ein Werkzeugdorn 2, dornhaltende Stege 3,
4 und ein Strömungsraum 5 zwischen Werkzeugdorn 2 und Werkzeug
mantel 1, der durch die Stege 3, 4 unterteilt ist. Der thermoplasti
fizierte Kunststoff tritt in Fig. 1 rechts in Richtung des dort einge
zeichneten Pfeiles ein und strömt im Strömungsraum 5 so, wie es
die weiteren Pfeile verdeutlichen. Das Sicherheitsrohr 6 wird links
in Fig. 1 abgezogen und gegebenenfalls einer Kühlung und Kalibrie
rung zugeführt. Es versteht sich, daß das Werkzeug mit üblichen
Zentriereinrichtungen ausgerüstet ist, die dazu dienen, die Dicke
des Rohrmantels auf überall gleichen Wert einzustellen. Das wurde
nicht gezeichnet.
Aus der Fig. 1 entnimmt man, daß zwischen dem Werkzeugdorn 2
und dem Werkzeugmantel 1 eine koaxiale Aufteilungshülse 7 ange
ordnet ist, die von den Stegen 4 getragen ist. Aus einer verglei
chenden Betrachtung der Fig. 1 und 3 entnimmt man, daß die
von der Aufteilungshülse 7 gebildeten Strömungswege 8, 9 in axialer
Richtung unterschiedlich, nämlich unterschiedlich lang eingerichtet
sind. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind die Stege 3, 4
schräg zur Strömungsrichtung angeordnet. Es versteht sich, daß die
Stege 3, die von der inneren Schichtströmung 10 passiert werden,
eine andere Orientierung aufweisen als die Stege 4, die von der
äußeren Schichtströmung 11 passiert werden. Die Strömungswege 8, 9
sind auf diese Weise in Umfangsrichtung unterschiedlich orientiert
und verleihen den Schichtströmungen 10, 11 unterschiedlichen Drall.
Man erkennt in der Fig. 1, daß die Aufteilungshülse 7 mit dem
Werkzeugmantel 1 und dem Werkzeugdorn 2 austrittsseitig verengte
Fließspalte 12, 13 bildet, deren Funktion und Bedeutung bereits
erläutert wurde.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsrohres mit Rohrmantel aus
einem werkstoffmäßig einheitlichen Kunststoff, wobei ein Massestrom des
thermoplastifizierten Kunststoffes mit Hilfe eines
Strangpreßwerkzeuges mit Werkzeugmantel, Werkzeugdorn und dorn
haltenden Stegen
kontinuierlich zu dem Sicherheitsrohr stranggepreßt sowie danach abge
kühlt und gegebenenfalls kalibriert wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Massestrom des thermoplastifizierten
Kunststoffes in zumindest zwei Schichtströme aufgeteilt wird, die in dem
Strangpreßwerkzeug in radialer Richtung voneinander getrennt sind,
und daß die Schichtströme in axialer und/oder in Umfangsrichtung
gegeneinander versetzt und danach zum Rohrmantel wieder vereinigt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus
einem einzigen Extruder kommender Massestrom in dem Strangpreßwerk
zeug in zumindest zwei Schichtströme aufgeteilt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse
strom mit Hilfe von zumindest einer in die dornhaltenden Stege einge
bauten, zum Dorn koaxialen Aufteilungshülse in zumindest zwei Schicht
ströme aufgeteilt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehr
zahl von Masseströmen aus dem gleichen Werkstoff, die aus der gleichen
Mehrzahl von Extrudern entnommen werden, in dem Strangpreßwerkzeug
zu Schichtströmen überschichtet sowie zum Rohrmantel vereinigt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Schichtströme durch unterschiedlich lange Strömungswege
in dem Strangpreßwerkzeug in axialer Richtung gegeneinander versetzt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Schichtströme durch als Strömungselemente ausgebildete,
in bezug auf die Rohrachse schräg, z. B. schraubenwendelförmig ver
laufende dornhaltende Stege in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt
werden.
7. Strangpreßwerkzeug für die Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 6 mit Werkzeugmantel, Werkzeugdorn und dornhal
tenden Stegen sowie Strömungsraum zwischen Werkzeugdorn und Werk
zeugmantel, der durch die Stege unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Werkzeugdorn (2) und dem Werkzeugmantel (1) zumin
dest eine koaxiale Aufteilungshülse (7) angeordnet ist, die von den
Stegen (4) getragen ist, und daß die von der Aufteilungshülse (7) ge
bildeten Strömungswege (8, 9) in axialer Richtung und/oder Umfangs
richtung unterschiedlich eingerichtet sind.
8. Strangpreßwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strömungswege (8, 9) in axialer Richtung unterschiedliche Länge
aufweisen.
9. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strömungswege (8, 9) in Umfangsrichtung un
terschiedlich orientiert sind und den Schichtströmungen (10, 11) unter
schiedlichen Drall verleihen.
10. Strangpreßwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Aufteilungshülse (7) mit dem Werkzeugmantel (1)
und/oder dem Werkzeugdorn (2) verengte Fließspalte (12, 13) bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873714593 DE3714593A1 (de) | 1987-05-01 | 1987-05-01 | Verfahren und strangpresswerkzeug zur herstellung eines sicherheitsrohres aus kunststoff |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3714593A1 true DE3714593A1 (de) | 1988-11-17 |
DE3714593C2 DE3714593C2 (de) | 1990-04-05 |
Family
ID=6326661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3714593A1 (de) |
Cited By (3)
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EP1338401A1 (de) * | 2002-02-13 | 2003-08-27 | Battenfeld Extrusionstechnik GmbH | Extrusionsvorrichtung für Rohre wobei die Stegprofile der Dornhalter modifiziert sind |
WO2022144141A1 (en) * | 2020-12-31 | 2022-07-07 | The Livekindly Company Switzerland GmbH | Multichannel cooling die systems and cooling method |
US12004539B2 (en) | 2022-01-31 | 2024-06-11 | The Livekindly Company Switzerland GmbH | Methods for creating of high fibrousness, high moisture extrudates |
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1987
- 1987-05-01 DE DE19873714593 patent/DE3714593A1/de active Granted
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