DE3713366A1 - Verfahren zur steuerung einer heizanlage - Google Patents
Verfahren zur steuerung einer heizanlageInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer
Heizanlage, welche einen Kessel und eine Umwälzpumpe für
den Heizkreis aufweist.
Bei Anlagen ohne Mischeinrichtung ist es bekannt, die
Kesseltemperatur direkt in Abhängigkeit der Aussen- und/
oder der Raumtemperatur zu steuern, wobei die Kesseltempe
ratur naturgemäss gleichzeitig die Vorlauftemperatur für
das Heizsystem ist. Bei solchen Anlagen ist es auch bekannt,
während der Aufheizung des Brauchwassers die Umwälzpumpe
für den Heizkreis abzuschalten, damit kein für die Auf
heizung des Brauchwassers benötigtes ca. 80° C heisses
Kesselwasser in den Heizkreis gelangt und eine starke Ueber
hitzung der Räume bewirkt. Die Gefahr einer solchen Ueber
hitzung ist insesondere dann gross, wenn während Perioden
milder Witterung für die Bedürfnisse der Raumheizung Vor
lauftemperaturen von lediglich 30 bis 40°C erforderlich
sind. Das Abschalten der Umwälzpumpe kann jedoch zu Nach
teilen führen. Insbesondere bei klein dimensionierten
Kesseln und relativ grossem Brauchwasserspeicherinhalt
kann der Aufheizvorgang für das Brauchwasser relativ lange,
z.B. eine Stunde, dauern. Während dieser Zeit kann aber der
Heizkreis stark auskühlen. Die Raumtemperatur sinkt dann ab
und wird unbehaglich. Wenn dann die Umwälzpumpe für den
Heizkreis wieder in Betrieb gesetzt wird, erfolgt im ge
samten Leitungssystem ein starker Temperaturanstieg, der
Spannungen und unangenehme Knackgeräusche zur Folge hat.
Auch der rasche Anstieg der Raumtemperatur und vor allem
die stark überhöhte Temperatur der Heizkörper werden dann
unangenehm empfunden.
Durch die DE-PS 25 24 010 ist eine Steuerung für eine in
Abhängigkeit von der Aussentemperatur einstellbare Heizungs
anlage bekannt geworden, bei der am Ende der Brauchwasser
bereitung die stark überhöhte Temperatur des Kesselwassers
von ca. 85°C zunächst durch verzögertes Abschalten der
Brauchwasser-Ladepumpe möglichst weit gegen das Niveau der
Brauchwassertemperatur von z.B. 60°C abgekühlt wird, worauf
dann die Heizungsumwälzpumpe wieder eingeschaltet wird. Da
hiefür die Brauchwassertemperatur naturgemäss noch weiter
ansteigen muss, ist innerhalb praktikabler Nachladezeiten
lediglich eine Abkühlung des Kesselwassers auf etwa 70°C
möglich. Es kommt daher auch hier bei der Einschaltung der
Umwälzpumpe für den Heizkreis immer noch zu den unangenehmen
Knackgeräuschen und zur Ueberheizung der Räume.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Steuerung einer Heizanlage zu schaffen, bei dem auch
trotz des Fehlens einer Mischeinrichtung ein starker
Temperaturanstieg im Heizkreis und dessen Folgen, wie
Knackgeräusche und Ueberheizung der Räume, vermieden
werden.
Gemäss der Erfindung wird dies dadurch erreicht, dass
wenn die Kesseltemperatur einen Wert aufweist, der min
destens um einen vorbestimmten Wert grösser als die für
die geforderte Raumtemperatur nötige Vorlauftemperatur
ist, die Umwälzpumpe zyklisch ein- und ausgeschaltet wird,
so dass Ein- und Ausschaltperioden entstehen. Die Einschalt
perioden sind bei stark überhöhten Temperaturen des Kessel
wassers relativ kurz und die Ausschaltperioden relativ lang,
so dass sich, bedingt durch die Speicherfähigkeit von
Leitungssystem und Heizkörpern, eine im Mittelwert nur
leicht schwankende und relativ gedämpft (langsam) ansteigen
de Temperatur im Heizkreis ergibt. Dieser Mittelwert ent
spricht dann in seiner Wirkung ungefähr dem des geforder
ten Sollwerts der Vorlauftemperatur, wenn die Umwälzpumpe
dauernd laufen würde. Mit zunehmender Annäherung der Kessel
wassertemperatur an den Sollwert der Vorlauftemperatur, wird
das Verhältnis von Einschaltperiode zu Ausschaltperiode
immer grösser. Wenn dann die Differenz auf einen unbedeu
tenden Wert gesunken ist, kann die Umwälzpumpe wieder
dauernd in Betrieb genommen werden.
Einleitend wurde der Fall erwähnt, wo nach der Erhitzung
des Brauchwassers die Kesseltemperatur überhöht war. Die
Erfindung ist jedoch nicht auf diesen Fall beschränkt.
So gibt es beispielsweise auch Fälle, und zwar unabhängig
davon, ob mit der Heizanlage auch Brauchwasser bereitet
wird oder nicht, wo die Kesseltemperatur aus Gründen des
Korrosionsschutzes nicht unter eine Minimaltemperatur von
etwa 55°C sinken darf. Bei einer Heizanlage ohne Misch
ventil würde daher auch die Vorlauftemperatur 55°C be
tragen. Bei milder Witterung ist jedoch eine solche Vor
lauftemperatur zu hoch. Mit dem erfindungsgemässen Ver
fahren ist es jedoch möglich, im Heizkreis eine nur leicht
schwankende Temperatur aufrecht zu erhalten, deren Wirkung
dem Wärmebedarf angepasst ist und derjenigen von Vorlauf
temperaturen zwischen etwa 25°C bis etwa der Minimal
temperatur bei dauernd laufender Umwälzpumpe äquivalent
ist.
Vorteilhaft wird gemäss einem Ausführungsbeispiel der
Erfindung so verfahren, dass der Istwert der Kesseltem
peratur mit dem Sollwert der Vorlauftemparatur verglichen
wird, und dass die Abweichung des Istwerts vom Sollwert
die Länge der Ausschaltperiode und/oder der Einschalt
periode bestimmt. Es ist in den meisten Fällen zweckmässig,
die Einschältperiode konstant zu halten. In diesem Fall
kann die Ausschaltperiode variieren. Es ist aber auch
möglich, die Ausschaltperiode konstant zu halten, in
welchem Fall die Länge der Einschaltperiode variieren
kann.
In gewissen Fällen ist es jedoch zweckmässig, sowohl die
Einschaltperiode als auch die Ausschaltperiode veränder
lich zu halten. Dies ergibt eine grössere Flexibilität
der Steuerung und erleichtert das Einhalten einer nur
gering schwankenden Mitteltemperatur im Heizungskreis.
Zweckmässigerweise unterschreitet die Einschaltperiode
nicht einen vorbestimmten Minimalwert, z.B. eine Minute.
Es ist ebenfalls von Vorteil, wenn die Ausschaltperiode
einen vorbestimmten Minimalwert, z.B. zwei Minuten, nicht
unterschreitet, bzw. einen vorbestimmten Maximalwert, z.B.
zehn Minuten, nicht überschreitet. Dadurch wird vermieden,
dass bei stillstehender Umwälzpumpe z.B. durch Wärmeleitung
verursachte Messfehler der Vorlauftemperatur sich spürbar
nachteilig auswirken, und es wird eine möglichst gleich
mässige Raumtemperatur sichergestellt.
Weiters kann es vorteilhaft sein, die Messung der Vorlauf
temperatur während der Ausschaltperioden mittels Mittel
der analogen oder digitalen Elektronik zu unterdrücken,
um mögliche Messfehler zu vermeiden. Es erfolgt dann die
Erfassung der Vorlauftemperatur nur während der Einschalt
perioden der Umwälzpumpe, so dass keine Messfehler wegen
Wärmeleitung entstehen können. Die Unterdrückung der Messung
kann auch noch auf einen Teil der jeweiligen Einschalt
periode ausgedehnt werden, so dass etwaige beim Tempera
turfühler durch Wärmeleitung eingehende Temperaturerhöhungen
nicht berücksichtigt werden.
Vorteilhaft wird die Vorlauftemperatur von der Aussentempe
ratur gesteuert. Es ist aber auch möglich, die Vorlauf
temperatur durch die Raumtemperatur zu steuern. Schliess
lich ist auch eine Kombination denkbar, wo die Vorlauf
temperatur sowohl von der Aussentemperatur als auch der
Raumtemperatur gesteuert wird.
Das beschriebene Verfahren bringt nicht nur Komfortvorteile,
wie die Verhinderung von grossen Raumtemperaturschwankungen
und Knackgeräuschen, sondern bewirkt auch eine Energieein
sparung, weil eine Ueberheizung vermieden wird. Ein be
sonderer Vorteil besteht darin, dass auch nichtkorrosions
feste Heizkessel ohne Mischeinrichtung während milder
Witterungsperioden problemlos betrieben werden können.
Claims (12)
1. Verfahren zur Steuerung einer Heizanlage, welche
mindestens einen Kessel und eine Umwälzpumpe für den
Heizkreis aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenn
die Kesseltemperatur einen Wert aufweist, der um einen
vorbestimmten Wert grösser als die für die geforderte
Raumtemperatur nötige Vorlauftemperatur ist, die Umwälz
pumpe zyklisch ein- und ausgeschaltet wird, so dass Ein
und Ausschaltperioden entstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Istwert der Kesseltemperatur mit dem Sollwert der
Vorlauftemperatur verglichen wird, und dass die Abweichung
des Istwerts vom Sollwert die Länge der Ausschaltperioden
und/oder Einschaltperioden bestimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einschaltperiode konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausschaltperiode konstant gehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass sowohl die Einschaltperioden als auch die Ausschalt
perioden veränderlich sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Einschaltperiode einen vorbestimmten
Minimalwert nicht unterschreitet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausschaltperiode einen vorbe
stimmten Minimalwert nicht unterschreitet, bzw. einen
vorbestimmten Maximalwert nicht überschreitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorlauftemperatur von der Aussen
temperatur gesteuert wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorlauftemperatur von der Raum
temperatur gesteuert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass die Vorlauftemperatur von der Aussen
temperatur und der Raumtemperatur gesteuert wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Erfassung der Vorlauftemperatur
nur während den Einschaltperioden der Umwälzpumpe erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Erfassung der Vorlauftemperatur erst eine vorbestimmte
Zeit nach dem Einschalten der Umwälzpumpe erfolgt.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH3264/86A CH670496A5 (de) | 1986-08-14 | 1986-08-14 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3713366A1 true DE3713366A1 (de) | 1988-02-18 |
Family
ID=4252216
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873713366 Withdrawn DE3713366A1 (de) | 1986-08-14 | 1987-04-21 | Verfahren zur steuerung einer heizanlage |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH670496A5 (de) |
DE (1) | DE3713366A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0352401A1 (de) * | 1988-07-20 | 1990-01-31 | Landis & Gyr Betriebs AG | Verfahren zur Regelung der den Verbrauchern in einem Heizungssystem zugeführten Wärmemenge und Regler. |
DE19628707C2 (de) * | 1995-07-14 | 2003-06-18 | Vaillant Gmbh | Verfahren zur Steuerung einer Umlaufpumpe |
-
1986
- 1986-08-14 CH CH3264/86A patent/CH670496A5/de not_active IP Right Cessation
-
1987
- 1987-04-21 DE DE19873713366 patent/DE3713366A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0352401A1 (de) * | 1988-07-20 | 1990-01-31 | Landis & Gyr Betriebs AG | Verfahren zur Regelung der den Verbrauchern in einem Heizungssystem zugeführten Wärmemenge und Regler. |
DE19628707C2 (de) * | 1995-07-14 | 2003-06-18 | Vaillant Gmbh | Verfahren zur Steuerung einer Umlaufpumpe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH670496A5 (de) | 1989-06-15 |
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Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |