DE3709737A1 - Vorrichtung zum rueckgewinnen von kaeltemittel, insbesondere aus einer kaelteanlage - Google Patents
Vorrichtung zum rueckgewinnen von kaeltemittel, insbesondere aus einer kaelteanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine Kälteanlage enthält ganz allgemein in Strömungsrich
tung hintereinander einen Kompressor, einen Kondensator,
eine Entspannungseinrichtung (üblicherweise in Form eines
Einspritzventils) und einen Verdampfer, der an die Saug
seite des Kompressors angeschlossen ist, so daß der Kälte
kreislauf geschlossen ist. Zwischen dem Kondensator und dem
Einspritzventil ist üblicherweise noch eine Sammelflasche
angeschlossen, die zusätzliches Kältemittel zum Ausgleichen
von Leckage und zum Ausgleichen von Druckschwankungen, die
durch das Arbeiten des Einspritzventils verursacht werden,
enthält. In dem Kondensator kondensiert das Kältemittel, die
Sammelflasche enthält flüssiges Kältemittel, und in dem
Verdampfer, wo das Kältemittel expandiert, nimmt es Wärme
auf. Die Kälteanlage enthält stets sowohl flüssiges als
auch gasförmiges Kältemittel. Wenn in einer solchen Anlage
ein Defekt auftritt und deshalb gelötet oder geschweißt
werden muß, muß das Kältemittel vorher entfernt werden,
weil die fluorierten Kohlenwasserstoffe, die üblicherweise
als Kältemittel benutzt werden, nur bis zu einer bestimm
ten Temperatur erwärmt werden dürfen, da sie sonst hoch
giftig werden. Je nachdem, wo der Defekt in der Kältean
lage aufgetreten ist, kann deren eigener Kompressor be
nutzt werden, um das Kältemittel in die Sammelflasche zu
bringen, oder aber es muß eine zweite Kälteanlage an die
defekte Kälteanlage angeschlossen werden, damit mit Hilfe
des Kompressors der zweiten Kälteanlage das Kältemittel
aus der defekten Kälteanlage rückgewonnen werden kann. Eine
solche zweite Kälteanlage zum Rückgewinnen des Kältemittels
muß auf jeden Fall verwendet werden, wenn in der Kältean
lage zwischen der Druckseite des Kompressors und dem Ein
laß der Sammelflasche, also z. B. im Bereich des Kondensa
tors, ein Defekt aufgetreten ist. Aber selbst bei Verwen
dung einer zweiten Kälteanlage läßt sich nicht sämtliches
Kältemittel aus einer defekten Kälteanlage rückgewinnen.
Bei kleineren Anlagen wird üblicherweise überhaupt keine
zweite Kälteanlage verwendet, sondern das Kältemittel
wird aus der defekten Kälteanlage einfach in die Atmosphä
re abgelassen. Es ist in letzter Zeit erkannt worden, daß
das äußerst umweltschädlich ist, weil fluorierte Kohlen
wasserstoffe die Ozonschicht der Erde schädigen. Es sind
daher bereits Kältemittelrückgewinnungsvorrichtungen ent
wickelt worden, die nach Kenntnis der Anmelderin auch alle
nach Art einer zweiten Kälteanlage aufgebaut sind, zusätz
lich aber so ausgebildet sind, daß das rückgewonnene Käl
temittel gleichzeitig gereinigt werden kann, wozu üblicher
weise Filter und Trockner vorgesehen sind. Eine solche
Vorrichtung ist beispielsweise aus der US-PS 32 32 070 be
kannt. Diese bekannte Vorrichtung ist offenbar nur mit der
Einschränkung verwendbar, daß aus der defekten Kälteanlage
gasförmiges Kältemittel abgesaugt wird. Im übrigen ist der
Vorgang des Absaugens von Kältemittel aus einer defekten
Kälteanlage mit Hilfe einer zweiten Kälteanage ein sehr
langwieriger Vorgang, weil die Saugleistung der üblichen
Kolbenkompressoren zu gering ist. Außerdem ist dieser Vor
gang stark von der Umgebungstemperatur abhängig. Wenn es
kalt ist, verdampft das Kältemittel schlechter. Große
Kälteanlagen, beispielsweise von großen Klimaanlagen, sind
üblicherweise auf den Dächern von Gebäuden angeordnet. Es
ist nicht möglich, bei Arbeiten an einer solchen Kältean
lage eine Rückgewinnungsvorrichtung einzusetzen, die die
Größe eines PKW hat, da es zu schwierig wäre, eine solche
Vorrichtung jeweils auf das Gebäudedach zu transportieren.
Auch die vorgenannte bekannte Vorrichtung ist für diesen
Zweck daher weder klein noch handlich genug und auch nicht
schnell genug.
Eine bekannte Vorrichtung der eingangs genannten Art (US-PS
36 99 781) entfernt Feuchtigkeit, Chloride, Öl und schlammförmige Rück
stände aus dem rückgewonnenen Kältemittel, so daß dieses in seinen
ursprünglichen Reinheitszustand zurück versetzt wird. Zu
diesem Zweck weist die bekannte Vorrichtung einen Ölabschei
der, einen Trockner und einen Filter auf. Damit das rückge
wonnene Kältemittel verflüssigt werden kann, muß es auf ei
nen höheren Druck gebracht werden, und die Wärme des Kälte
mittels muß abgeführt werden. Dem Kompressor ist daher ein
Kühler als Kondensator nachgeschaltet, und am Eingang der
Vorrichtung ist ein Heizelement vorgesehen, welches flüssi
ges Kältemittel zum Verdampfen bringt, weil nur gasförmiges
Kältemittel durch den Kompressor angesaugt und auf höheren
Druck gebracht werden kann. Die bekannte Vorrichtung ist
offensichtlich sehr aufwendig, beansprucht viel Platz, und
ist in der Unterhaltung teuer. Die Verwendung von Filtern
ist nachteilig, weil Filter gereinigt werden müssen. Ein
Filter setzt sich mit der Zeit zu, d. h. seine Filterlei
stung sinkt, weshalb es unerläßlich ist, den Filter von Zeit
zu Zeit auszuwechseln. Die bekannte Vorrichtung benötigt ei
ne ständige Zufuhr an elektrischer Energie für das Heizele
ment, was ebenfalls zu den Kosten beiträgt. Es gibt zwar be
reits eine Weiterentwicklung dieser bekannten Vorrichtung
(DE-PS 30 01 224), die weiterentwickelte Vorrichtung unter
scheidet sich jedoch von ihr lediglich dadurch, daß die
Kühlschlange des Kondensators und die Verdampferschlange
hintereinander angeordnet und durch gemeinsame Wärmetausch
rippen miteinander verbunden sind und ein durch ein Geblä
se erzeugter Umgebungsluftstrom zuerst über die Kühlschlan
ge und anschließend über die Verdampferschlange geführt
wird. Dadurch wird eine gewisse Verringerung des Raumbe
darfs erzielt und die Zufuhr von elektrischer Energie zum
Verdampfen des Kältemittels wird überflüssig gemacht. An
sonsten weist die weiterentwickelte Vorrichtung jedoch die
gleichen Nachteile wie ihre Vorgängerin auf. Auch in ihr
muß in der Trockeneinrichtung ein Sikkativ benutzt werden,
das die Feuchtigkeit bindet und ebenso wie die Filter von
Zeit zu Zeit erneuert werden muß. Weiter ist der verwende
te Ölabscheider wie üblich nicht in der Lage, Öl vollstän
dig abzuscheiden. Beide bekannten Vorrichtungen sind im
Grunde genommen einfach die oben erwähnten zweiten Käl
teanlagen, mit denen sich das rückgewonnene Kältemittel
nicht richtig aufbereiten läßt. Ein Grund dafür ist, daß
von mechanischen Mitteln wie Molekularsieben, Molekular
filtern und dgl. Gebrauch gemacht wird, die notwendiger
weise Beschränkungen in der Wirksamkeit unterliegen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der im Ober
begriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art so auszubil
den, daß sie nicht nur kleiner und handlicher ist, sondern
daß sich mit ihr auch Kältemittel vollständiger rückgewin
nen und wiederaufbereiten läßt.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im kennzeich
nenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale ge
löst.
Kompressoren in Kälteanlagen dürfen wie erwähnt nur mit gas
förmigem Kältemittel beschickt werden, da sonst Beschädigun
gen auftreten können. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung
ist der Verdichter ein Verdrängerkolbenverdichter, dem flüs
siges und/oder gasförmiges Kältemittel nach Belieben zuge
führt werden kann, ohne daß die Gefahr einer Beschädigung
besteht. Dadurch, daß bei der Vorrichtung nach der Erfin
dung die Verdampfungseinrichtung gleichzeitig als Zentri
fugalabscheider ausgebildet ist, sind Filter, Trockner und
Ölabscheider überflüssig. Feststoffe, Feuchtigkeit, Öl und
Säuren werden einfach durch Zentrifugalabscheidung aus dem
die Verdampfungseinrichtung durchströmenden Kältemittel
entfernt. Dadurch, daß das Kältemittel aus dem Verdichter
durch die Verdampfungseinrichtung hindurchgeleitet wird
(um dort seine Wärme abzugeben), wird nicht nur die Heiz
einrichtung mit der dafür notwendigen elektrischen Energie
versorgung eingespart, sondern bei entsprechender Wärme
abfuhr in der Verdampfungseinrichtung auch der Kondensator.
Die Verdampfungseinrichtung arbeitet wie ein Rekuperator,
da in ihr die Wärme des von dem Verdichter abgegebenen
heißen Kältemitteldampfes ausgenutzt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden den Ge
genstand der Unteransprüche.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 2
und 3 ist die Verdampfungseinrichtung als rotierender Ver
dampfer ausgebildet. Das Kältemittel, das die Turbine flüs
sig erreicht, wird zerstäubt, sobald es auf das Turbinen
rad prallt. Die Turbine wirkt somit als eine Art Vergaser,
die flüssiges Kältemittel in feinste Tröpfchen zerlegt, oh
ne daß Wärme zugeführt zu werden braucht. Die "Vergasung"
des Kältemittels erfolgt also - zumindest am Anfang - rein
mechanisch. Sobald der Vorgang angelaufen ist und der Ver
dichter heißes Kältemittelgas liefert, welches das Turbi
nengehäuse durchströmt, wird der Verdampfungseinrichtung zu
sätzliche Wärme zugeführt, die zum thermischen Verdampfen
des zerstäubten flüssigen Kältemittels führt. In der Ver
dampfungseinrichtung der Vorrichtung nach der Erfindung wird
somit zwar ebenfalls Wärme zugeführt, nur stammt diese Wärme
nicht aus einem Heizelement sondern aus dem vom Verdichter
abgegebenen heißen Kältemitteldampf, also praktisch wie in
dem Fall der aus der DE-PS 30 01 224 bekannten Vorrichtung.
Es ist zwar bereits bekannt (DE-PS 10 44 841), Flüssig
keitströpfchen aus dem Saugggastrom eines Kältemittelver
dichters auszuscheiden, um den Eintritt von Flüssigkeits
tröpfchen in den Verdichter zu verhindern, dies geschieht
jedoch durch Vorverdichten des angesaugten Gases vor seinem
Eintritt in den Verdichterzylinder mit Hilfe eines Schleu
derrades, durch das gleichzeitig die Flüssigkeitströpfchen
ausgeschleudert werden, um dann in das Verdichtergehäuse
rückgeführt zu werden. Das Schleuderrad macht also genau
das Gegenteil von dem, was das Turbinenrad bei der Vorrich
tung nach der Erfindung macht, welches den Druck des ange
saugten Kältemittels abbaut und in kinetische Energie um
wandelt.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 4 bis
6 erfolgt die Abscheidung der unerwünschten Bestandteile aus
dem Kältemittel (Feststoffe, Öl, Wasser, Flußsäure) durch
Gradientenabscheidung oder Wichtetrennung, wie es an sich
aus der Medizin bei der Abscheidung von Blutplasma bekannt
ist. In den in Strömungsrichtung aufeinander folgenden
weiteren Rillen werden die unerwünschten Bestandteile ent
sprechend ihrem spezifischen Gewicht abgeschieden (zuerst
Öl und Feststoffe, dann Wasser und Säure). Die Feststoffe,
z. B. metallische Teilchen, werden in den Anfangsrillen abge
schieden und dann mit dem Öl abgesaugt.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 7 erfolgt
das Absaugen einfach durch Membranpumpen, die durch die
Druckdifferenz zwischen Saug- und Druckseite des Verdich
ters betätigt werden, also ähnlich wie eine Benzinpumpe bei
einem Kraftfahrzeug.
In der Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 9 ist in
der zu der Sammelflasche führenden Leitung zusätzlich ein
Kondensator für den Fall angeordnet, daß durch Konvektion
die Temperatur des Kältemittels vor dem Erreichen der Sammelflasche
nicht ausreichend gesenkt werden sollte. Je nach
Umgebungstemperatur kann dabei der Ventilator in der Ausge
staltung der Erfindung nach Anspruch 10 zum Anblasen des
Kondensators erforderlich sein oder nicht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt in einer Teillängs
schnittansicht eine bevorzugte Ausführungsform der Vor
richtung nach der Erfindung zum Rückgewinnen von Kälte
mittel aus einer Kälteanlage.
Die insgesamt mit der Bezugszahl 10 bezeichnete Vorrich
tung weist ein dreiteiliges Gehäuse auf, das aus einem
einstückigen Turbinengehäuse 12 und einem daran angeschlos
senen, in Längsrichtung zweigeteilten Verdichter- und Mo
torgehäuse 14 besteht. Das Verdichter- und Motorgehäuse 14
ist unten mit zwei Füßen 16 und oben mit einem Handgriff
18 versehen. Die beiden Hälften des Verdichter- und Motor
gehäuses 14 werden durch nicht dargestellte Schrauben mit
einander verbunden und dann an einem kreisringförmigen
Flansch 20 mit einem ebenfalls kreisringförmigen Flansch
22 des Turbinengehäuses durch ebenfalls nicht dargestellte
Schrauben verbunden.
Das Turbinengehäuse 12 ist Teil eines Zentrifugalabscheiders 24, der
weiter unten ausführlich beschrieben ist. Das Verdichter-
und Motorgehäuse 14 enthält einen Lagerträger 26 mit einem
Radiallager 28 zum Lagern einer Welle 30, die einerseits
ein Turbinenrad 32 und andererseits den Rotor 34 einens Ver
drängerkolbenverdichters 36 grägt, der mit seinem Gehäuse
38 in dem Verdichter- und Motorgehäuse 14 befestigt ist. Auf
der entgegengesetzten Seite des Rotors 34 ist auf der Welle
30 eine Kupplung 40 angeordnet, über die die Welle 30 mit
der Abtriebswelle (nicht dargestellt) eines Elektromotors
42 verbunden ist, der den Antriebsmotor der Vorrichtung bil
det. Auf der zu der Kupplung 40 entgegengesetzten Seite des
Motors 42 ist ein Kondensator 44 angeordnet, welcher auf
nicht dargestellte Weise an dem Verdichter- und Motorgehäu
se 14 befestigt ist und durch einen Ventilator 46 mit Luft
angeblasen wird, bei dem es sich wie dargestellt um den
Ventilator des Elektromotors 42 handelt oder um einen durch
den Elektromotor 42 angetriebenen gesonderten Ventilator
handeln kann. Das Verdichter- und Motorgehäuse 14 kann wei
tere Lager ähnlich dem Radiallager 28 enthalten, die nicht
dargestellt worden sind, weil sie nicht erfindungswesentlich
sind. Die Welle 30 ist abgedichtet in das Gehäuse 38
eingeführt, was durch eine O-Ringdichtung 48 dargestellt
ist.
Der hier als Abscheiderturbine ausgebildete Zentrifugalabscheider 24
weist einen Kanal 50 auf, der in der Wand des Turbinenge
häuses 12 schraubenlinienförmig angeordnet ist. Das Turbi
nengehäuse 12 ist saugseitig mit einer Eintrittsöffnung 52
versehen, über die die Vorrichtung 10 mittels eines Schlauches,
einer Rohrleitung od. dgl. an eine nicht dargestellte Kälte
anlage anschließbar ist, deren Kältemittel rückgewonnen wer
den soll. Druckseitig geht das Turbinengehäuse 12 in eine
Spiralschnecke 54 über, von der wie dargestellt eine Hälfte
am Turbinengehäuse 12 und die andere Hälfte am Verdichter-
und Motorgehäuse 14 angeformt ist. Die Trennebene der Spi
ralschnecke 54 bildet die Verbindungsebene der Flansche 20
un 22. Ein Eingang 56 des Kanals 50 ist durch eine Leitung
58 mit der Druckseite des Verdrängerkolbenverdichters 36
verbunden. Ein Ausgang 60 des Kanals 50 ist über eine Lei
tung 62, in der der Kondensator 44 und zwei Absperrventile
64 und 66 angeordnet sind, mit einer Sammelflasche 68 ver
bunden. Ein Ausgang 70 der Spiralschnecke 54 ist über eine
Leitung 72 mit der Saugseite des Verdrängerkolbenverdich
ters 36 verbunden. Das Absperrventil 64 verhindert das Ent
weichen von Kältemittel aus der Leitung 62 während des
Transports der Vorrichtung 10. Das Absperrventil 66 verhin
dert das Entweichen von Kältemittel aus dem zwischen ihm
und dem Absperrventil 64 gelegenen Teil der Leitung 62, wenn
die Sammelflasche 68 von der Leitung 62 getrennt wird.
Das Turbinengehäuse 12 ist insgesamt konisch oder kuppel
förmig ausgebildet, wie dargestellt, und seine Wand 13
trägt außen Rippen 15 zur Wärmeableitung. Das Turbinenge
häuse 12 ist vorzugsweise ein Gußgehäuse, das z. B. in
Präzisionsgießtechnik herstellbar ist, wobei der Kanal 50
mit Hilfe des Wachsausschmelzverfahrens hergestellt werden
kann. Aufgrund der schraubenlinienförmigen Ausbildung des
Kanals 50 müßte dessen Ausgang 60 eigentlich in der Nähe
der Eintrittsöffnung 52 liegen, im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist jedoch der Einfachheit halber angenommen
worden, daß die Windungen des Kanals 50 unten durch einen
nicht dargestellten Verbindungskanal kurzgeschlossen sind.
Da die Verdampfungseinrichtung hier gleichzeitig als Zentrifugalabscheider
24 ausgebildet ist, der von heißem Kältemit
tel aus dem Verdrängerkolbenverdichter 36 durchströmt wird,
das seine Wärme an über die Eintrittsöffnung 52 angesaugtes
Kältemittel abgibt, bildet die Verdampfungseinrichtung auch
eine Art Rekuperator.
Zum Abscheiden von Bestandteilen wie Feststoffen, Öl, Wasser,
Säure usw. aus dem angesaugten Kältemittel weisen das Turbinen
rad 32 und die Innenseite der Turbinengehäusewand 13 eine
besondere Oberflächengestaltung auf und sind an das Turbinen
gehäuse 12 Membranpumpen 74 über Leitungen 76, 78 angeschlos
sen, was im folgenden näher erläutert wird. Die Leitungen 62,
76, 78 sind zwar im dargestellten Ausführungsbeispiel als
teilweise außerhalb des Turbinengehäuses 12 und des Verdich
ter- und Motorgehäuses 14 verlegte Leitungen dargestellt,
es ist jedoch klar, daß diese im praktischen Fall weitge
hend in die Gehäuse integrierte Leitungen nach Art der Lei
tungen 58, 72 sein werden (d. h. Bohrungen, eingegossene Ka
näle od. dgl.).
Die Turbinengehäusewand 13 ist an der Innenseite mit mehre
ren in Strömungsrichtung hintereinander angeordneten,
schraubenlinienförmig ansteigenden Rillen 11 a′ 11b usw.
versehen, anderen Endwindungen die Leitungen 76 bzw. 78
als Absaugleitungen angeschlossen sind, welche am anderen
Ende mit den Membranpumpen 74 a bzw. 74 b verbunden sind. Die
Membranpumpen 74 sind jeweils über eine Leitung 75 mit
der Leitung 72 auf der Saugseite des Verdrängerkolbenver
dichters 36 und über eine Leitung 77 mit der Leitung 58
auf der Druckseite des Verdrängerkolbenverdichters ver
bunden, was lediglich für die Membranpumpe 74 a gestri
chelt angedeutet ist. Die Membranpumpen werden daher wie
üblich durch eine Druckdifferenz betätigt, bei der es
sich in vorliegendem Fall um die Druckdifferenz zwischen
der Saug- und der Druckseite des Verdrängerkolbenverdich
ters 36 handelt.
Das Turbinenrad 32 ist in Richtung zur Eintrittsöffnung
52 im wesentlichen konisch zulaufend ausgebildet und weist
zwei Bereiche 32 a, 32 b mit unterschiedlich ausgebildeter
Oberfläche auf. Der erste Oberflächenbereich 32 a weist
(strichpunktiert angedeutete) Rillen 80 auf. Der zweite
Oberflächenbereich 32 b ist lediglich aufgerauht. Die Man
tellinien des Turbinenrades 32 haben aber in dessen zwei
tem Oberflächenbereich 32 b einen parabel- oder hyperbel
förmigen Verlauf. Die Turbinenradoberfläche kann auch
treppenförmig ausgebildet sein.
Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen:
Mit der Kälteanlage, deren Kältemittel rückgewonnen wer
den soll, wird über einen Schlauch od. dgl. eine Verbindung
zur Eintrittsöffnung 52 hergestellt, hinter der sich das
Abscheiderturbinenrad 32 befindet. Das Turbinenrad 32
dreht sich im Betrieb mit sehr hoher Drehzahl (z. B. 6000
bis 8000 U/min). Das über die Eintrittsöffnung 52 durch
den Verdrängerkolbenverdichter 36 angesaugte Kältemittel,
das flüssig und/oder gasförmig in die Eintrittsöffnung 52
eintreten kann, wird dabei an die Innenseite der Turbinen
gehäusewand 13 gepreßt. In dem dem ersten Oberflächenbereich
32 a benachbarten Bereich des Zentrifugalabscheiders 24 wird in
dem Kältemittel enthaltenes Öl abgeschieden, außerdem me
tallische Bestandteile, d. h. alle Bestandteile, die die
größte Dichte aufweisen. In dem zweiten Oberflächenbe
reich 32 b dahinter, in welchem das Turbinenrad 32 kegel
schnittförmig verlaufende Mantellinien und eine auf
gerauhte Oberfläche hat, werden Wasser, Säure usw. aus
geschieden. Damit die auszuschleudernden Bestandteile auf
einen anderen Radius gebracht werden und wegspritzen kön
nen, müssen auf der Turbinenradoberfläche Erhöhungen vor
handen sein, wofür in dem zweiten Oberflächenbereich 32 b
eine Oberflächenaufrauhung ausreichend ist. Durch die ki
netische Energie, die auf das Kältemittel durch das ro
tierende Turbinenrad übertragen wird, wird das Kältemittel
vollständig vergast. Es tritt dann gasförmig in die Spi
ralschnecke 54 ein, aus welcher es durch den Verdränger
kolbenverdichter 36 abgesaugt wird. Der hier verwendete
Begriff "Verdrängerkolbenverdichter" soll zum Ausdruck
bringen, daß es sich in jedem Fall um einen Verdichter
handelt, der keine Ventile aufweist und somit auch flüssi
ges Kältemittel aufnehmen kann, ohne Schaden zu nehmen.
Der Verdrängerkolbenverdichter 36 drückt das aus der Spi
ralschnecke 54 angesaugte Kältemittel druckseitig hinaus
und über die Leitung 58 in den Kanal 50 in dem Abscheider
24. Das Kältemittel durchströmt den wie eine Rohrschlange
ausgebildeten Kanal 50 und gibt dabei seine Wärme an das
Kältemittel ab, das durch die Turbine über die Eintritts
öffnung 52 angesaugt wird. Dieses über die Eintrittsöff
nung ankommende Kältemittel nimmt die Wärme auf, so daß
irgendwann die vollständige Vergasung erreicht wird. Beim
Einschalten der Vorrichtung ist noch keine Wärme vorhan
den, die in dem Abscheider an das ankommende Kältemittel
abgegeben werden könnte. Es wird sich daher am Anfang um
einen Kältemittelnebel handeln, der durch die Turbine er
zeugt wird. Wenn dann das Kältemittel durch den Verdränger
kolbenverdichter 36 verdichtet wird, schaukelt sich der
Vorgang auf, so daß schließlich im Abscheider 24 dem an
kommenden Kältemittel Wärme zugeführt wird. Durch diese
Wärmezufuhr und durch die zugeführte kinetische Energie
erfolgt dann die vollständige Vergasung desselben.
Das Kältemittel gelangt über den Kondensator 44 schließ
lich in flüssiger Form in die Sammelflasche 68. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel versorgt der Ventilator
46 den Kondensator 44 mit Luft. Der Kondensator 44 kann
zur Nachverflüssigung erforderlich sein, wenn es in dem
Turbinengehäuse 12 nicht zur vollständigen Verflüssigung
des Kältemittels kommen sollte. Der Ventilator 46 bläst
in diesem Fall zwar erwärmte Luft über den Kondensator 44,
das in dem Kondensator enthaltene Kältemittel ist aber
immer viel wärmer als die Luft, die über den Kondensator
geblasen wird (andernfalls wäre der Motor 42 falsch ausge
legt).
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung kann Kältemittel
nicht nur aus einer Kälteanlage rückgewonnen werden, son
dern eine Kälteanlage kann auch mit Kältemittel befüllt
werden. Das Problem des Kältemitteleinfüllens in eine
Kälteanlage besteht darin, daß der Einfüllvorgang sehr
langwierig ist und daß auf keinen Fall flüssiges Kälte
mittel in die übliche Kälteanlage gelangen darf, weil
sonst wie eingangs erwähnt der Kältemittelkompressor Scha
den nehmen könnte. Deshalb muß eine Kälteanlage stets mit
gasförmigem Kältemittel gefüllt werden. Das sei an einem
Beispiel des bislang üblichen Befüllens von Kälteanlagen
etwas näher erläutert.
Wenn eine Kälteanlage das erste Mal in Betrieb genommen
wird, ist zuerst das Evakuieren mittels einer Vakuumpumpe
erforderlich. Die Vakuumkpumpe wird auf der Saugseite des
Kompressors angeschlossen. Da sich auf diese Weise aber
kein vollständiges Vakuum erzielen läßt, wird nach einer
gewissen Zeit das Vakuum mit Kältemittel gebrochen, indem
an die Saugseite des Kompressors eine mit Kältemittel ge
füllte Sammelflasche angeschlossen und durch den Kompres
sor gasförmiges Kältemittel in die Anlage gesaugt wird.
Dann wird erneut evakuiert, um Restluft und Feuchtigkeit
zu verdrängen. Der Vorgang des Brechens des Vakuums mit
dem Kältemittel muß mehrmals wiederholt werden, um ein
wirkliches Vakuum in der Kälteanlage zu erzeugen und de
ren Inneres wirklich trocken zu machen. Wenn ein Meßgerät
anzeigt, daß das gewünschte Vakuum erreicht ist, wird die
ses Vakuum schließlich noch einmal mit Kältemittel aus der
Sammelflasche gebrochen, bis Druckausgleich erreicht ist.
Dann kann die Anlage in Betrieb genommen werden. Würde man
bei dem geschilderten Vorgang die Sammelflasche umdrehen,
würde flüssiges Kältemittel in die Anlage gelangen und der
Kompressor zerstört werden.
Der geschilderte Vorgang läßt sich mit der hier beschrie
benen Vorrichtung wesentlich schneller und ungefährlicher
ausführen, denn statt des direkten Anschließens einer Sam
melflasche an die zu befüllende Kälteanlage wird die Sam
melflasche über die hier beschriebenen Vorrichtung an die
Anlage angeschlossen und das Kältemittel mittels der Vor
richtung in die Anlage gepumpt. Dazu ist es lediglich er
forderlich, die Drehrichtung des Motors 42 umzukehren, da
mit die Vorrichtung Kältemittel aus der Sammelflasche an
saugen kann. Die Vorrichtung kann ohne weiteres flüssiges
Kältemittel ansaugen, weil über die nun als Austritts
öffnung fungiernde Eintrittsöffnung 52 auf jeden Fall
vernebeltes und schließlich gasförmiges Kältemittel an die
zu befüllende Kälteanlage abgegeben wird.
Die Vorrichtung zum Rückgewinnen von Kältemittel ist vor
stehend zwar im Zusammenhang mit einer Kälteanlage be
schrieben worden, sie ist jedoch auch bei anderen thermo
dynamischen Kreisprozessen, wie z. B. einer Wärmepumpe, ver
wendbar.
Der in der Beschreibung und in den Ansprüchen verwendete Be
griff "Kältemittel" soll alle für einen thermodynamischen
Kreisprozeß erforderlichen Fluide, wie z. B. Ammoniak, Helium,
Sauerstoff oder allgemein alle Gase, die verflüssigbar sind,
umfassen.
Claims (14)
1. Vorrichtung zum Rückgewinnen von Kältemittel, insbeson
dere aus einer Kälteanlage, mit einem durch einen Motor (42) angetrie
benen Verdichter (36), mit einer Sammelflasche (68) für das
rückgewonnene Kältemittel und mit einer dem Verdichter (36)
vorgeschalteten Verdampfungseinrichtung (24), dadurch
gekennzeichnet, daß der Verdichter (36) ein
Verdrängerkolbenverdichter ist und daß die Verdampfungsein
richtung (24) als Zentrifugalabscheider ausgebildet ist und
einen Kanal (50) zum Hindurchleiten von Kältemittel aus dem
Verdichter (36) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zentrifugalabscheider (24) aus einer durch den Motor
(42) angetriebenen Turbine mit einem Turbinengehäuse (12)
besteht, das saugseitig eine mit der Kälteanlage verbindba
re Eintrittsöffnung (52), druckseitig eine Spiralschnecke
(54) und dazwischen in der Gehäusewand (13) den Kanal (50)
hat, wobei der Verdichter (36) druckseitig mit dem Eingang
(56) des Kanals (50) und saugseitig mit dem Ausgang (70) der
Spiralschnecke (54) verbunden ist und wobei der Ausgang (60)
des Kanals (50) an eine zu der Sammelflasche (68) führende
Leitung (62) angeschlossen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Turbine ein Turbinenrad (32) aufweist, das in
Richtung zur Eintrittsöffnung (52) im wesentlichen konisch
zuläuft und zwei Bereiche (32 a, 32 b) mit unterschiedlich
ausgebildeten Oberflächen aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der erste Oberflächenbereich (32 a) Rillen (80) aufweist und
daß der zweite Oberflächenbereich (32 b) aufgerauht ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rillen (80) eine Gewindesteigung haben und daß die Man
tellinien des Turbinenrades (32) im zweiten Oberflächenbe
reich (32 b) einen kegelschnittförmigen Verlauf haben.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Turbinengehäusewand (13) an der Innenseite mit
mehreren in Strömungsrichtung hintereinander angeordneten,
schraubenlinienförmig ansteigenden weiteren Rillen (11 a,
11 b) versehen ist, an deren Endwindung jeweils eine Absaug
leitung (76, 78) angeschlossen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Absaugleitungen (76, 78) jeweils an eine Membranpumpe
(74 a, 74 b) angeschlossen sind, die durch die Druckdifferenz
zwischen Saug- und Druckseite des Verdichters (36) betätig
bar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kanal (50) in der Turbinengehäusewand
(13) schraubenlinienförmig angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der zu der Sammelflasche (68) führenden
Leitung (62) ein Kondensator (44) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kondensator (44) ein Ventilator (46) zugeordnet ist, der
durch den Motor (42) antreibbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Turbinenrad (32) auf der Verdichter
welle (30) angeordnet und diese mit dem Motor (42) gekuppelt
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Turbinengehäuse (12) ein gesonder
tes, einstückiges Gehäuse ist, das an ein in Längsrichtung
zweigeteiltes, vorzugsweise mit Traggriff (18) und Füßen
(16) versehenes Verdichter- und Motorgehäuse (14) ange
schlossen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Turbinengehäuse (12) außen mit Rip
pen (15) versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Turbinenrades (32) treppenförmig ausge
bildet ist.
Priority Applications (2)
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DE19873709737 DE3709737A1 (de) | 1987-03-25 | 1987-03-25 | Vorrichtung zum rueckgewinnen von kaeltemittel, insbesondere aus einer kaelteanlage |
PCT/EP1988/000232 WO1988007654A1 (en) | 1987-03-25 | 1988-03-22 | Apparatus for recovering refrigerant, in particular from a refrigeration system |
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DE19873709737 DE3709737A1 (de) | 1987-03-25 | 1987-03-25 | Vorrichtung zum rueckgewinnen von kaeltemittel, insbesondere aus einer kaelteanlage |
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