DE3709122A1

DE3709122A1 - Temperaturmessvorrichtung zur sterilen, exakten atemgastemperaturmessung in beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfaehigen messfuehlern

Info

Publication number: DE3709122A1
Application number: DE19873709122
Authority: DE
Inventors: Volker Prof Dr Lang
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-03-20
Filing date: 1987-03-20
Publication date: 1988-09-29

Description

Die Erfindung betrifft eine Temperaturmeßvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei künstlicher Beatmung müssen exakt Atemgastemperatu ren im Bereich von 34-37°C bei 80-100% relativer Feuchte einstellbar sein, um den Tracheo-Bronchialschleim des Patienten gut absaugen zu können und Komplikationen wie verstopfte Trachealtuben durch zähen Schleim oder thermi sche Schädigungen der Bronchialschleimhaut mit der Gefahr von lebensbedrohlichen Blutungen zu vermeiden. In den Beatmungsschlauchsystemen werden deswegen Thermometer oder in den letzten Jahren zunehmend exakter messende elektrisch-elektronische Meßfühler eingesetzt, die mög lichst patientennah die Atemgastemperatur messen. Da das Innere des Beatmungsschlauchsystems jedoch direkt in Ver bindung mit dem Bronchialsystem des künstlich beatmeten Patienten steht, so muß große Sorgfalt darauf verwendet werden, das System steril zu erhalten, um lebensbedrohli che Lungenentzündungen zu vermeiden. Auf dem Markt wer den deshalb elektrisch-elektronische Temperaturfühler angeboten, die ebenso wie ihre Anschlußkabel mit Stecker im Dampf sterilisiert werden können. Dies bedingt aber eine sehr aufwendige und teuere Konstruktion. Viele ande re angebotene Meßfühler sind jedoch nicht dampfsterili sierbar, sondern können nur durch Desinfektionsverfahren oder Gassterilisation keimarm bzw. keimfrei gemacht wer den. Diese Verfahren werden heute aber als gefährlich für den Patienten angesehen und deswegen wenn möglich eliminiert.

Aufgabe der nachfolgend beschriebenen Erfindung ist es, eine exakte Temperaturmessung von Atemgasen patienten nah, steril im Schlauchsystem vornehmen zu können, ohne aufwendige dampf-sterilisierfähige oder desinfizierbare Fühler zu erfordern.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn zeichnenden Teil des Anspruchs 1 enthaltenen Merkmale ge löst. Hierbei sind die teuren, konventionellen, konstruk tiv aufwendigen dampfsterilisierfähigen Temperaturfühler ersetzt durch einen leicht herstellbaren Temperaturmeß fühler, der in eine Schutz-Temperaturmeßhülse aus Metall, die in ein Y-, T-Stück oder den Beatmungskopf des sterilen Beatmungssystems integriert ist, eingesteckt wird und des wegen nicht sterilisiert werden muß.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2-6 angegeben.

Technische Beschreibung eines Ausführungsbeispiels

Fig. 1 zeigt perspektivisch schematisch das mit einem Beatmungsfaltschlauch (1) verbundene Y-Stück aus Plastik material mit integrierter Temperaturmeßvorrichtung (2) mit eingesetztem Temperatursensor (3) mit dessen Anschluß kabel (13).

Fig. 2 zeigt die gesamte Temperaturmeßvorrichtung ent sprechend Fig. 1 im Längsschnitt (I . . . I) im Detail.

Der nicht sterile Temperatursensor (3) ist mit seinem Klemm-Befestigungskonus (4) und seinem Temperaturfühl stift (5) in die Schutz-Temperaturmeßhülse (Teil I, 6 Teil II, 7) eingeführt, die in das Lumen des Y-Stücks (10) bis nahe an dessen Wandung (11) heranreicht und vom war men Atemgasstrom (12) durch Pfeil symbolisiert, umspült wird. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der konische Tem peraturfühlstift mit Sensorelement (5) in die konische Schutz-Temperaturmeßhülse (Teil II, 7) so fest einge preßt, daß zwischen Fühlstift und Schutzhülse kein Luft spalt entsteht. Im Gegensatz dazu ist aber zwischen Klemm-Befestigungskonus (4) und der Schutz-Temperatur meßhülse (dünnwandiger Teil I, 6) der gasdicht in das dickwandige Plastikmaterial des Y-Stücks (9) eingepreßt ist, ein zylinderförmiger Luftspalt (8) vorhanden.

Funktionsbeschreibung:

Der nicht sterile Temperatursensor (3) wird manuell unter gewissem Druck in die in Y-Stück (2) integrierte Schutz-Temperaturmeßhülse (6, 7) eingesteckt. Da der Temperaturfühlstift (5) konisch ebenso wie der dazu passende Teil der Schutz-Temperaturmeßhülse (Teil II, 7) ist, wird dadurch ein engster Kontakt zwischen Temperatur fühlstift und Schutzhülse erzielt, der für einen unge störten optimalen Wärmeübergang notwendig ist (keine Wärmeisolierung durch Luftpolster). Bei nicht mit höch ster Präzision passendem Fühlstift kann noch ein guter Wärmeübergang mit Vermeidung eines Luftpolsters durch die zusätzliche Verwendung einer Wärmeleitpaste (z. B. auf Siliconbasis) erzielt werden. Der Klemm-Befestigungs konus (4) des Temperatursensors dient nur noch zur mecha nischen Führung jedoch nicht mehr zum Klemmen in der Schutz-Temperaturmeßhülse (Teil I, 6) des Y-Stücks. Durch den dadurch konstruktiv möglichen Luftspalt (8) zwischen Konus (4) und Meßhülse (6) entsteht ein wärmeisolierendes Luftpolster zwischen Sensorgehäuse und Konus (3, 4) und Meßhülse (6). Der zusätzlichen Wärme isolierung dient auch die dick ausgeführte Wandung des Plastik-Y-Stücks (9). Da Teil II (7) der Schutz- Temperaturmeßhülse großflächig vom warmen Atemgasstrom (12) umspült wird, ist auch gewährleistet, daß auch eine größere Wärmemenge aufgenommen wird, die nicht nur durch die erwähnten Wärmeisolationsmaßnahmen, sondern darüber hinaus durch schlechtere Wärmeleitung durch eine Material verdünnung beim Übergang von Teil II (7) zu Teil I (6) der Schutz-Temperaturmeßhülse erreicht wird.

Alle diese beschriebenen Maßnahmen ermöglichen mit unsterilen Sensoren in einem sterilen System Atemgas temperaturen noch mit hoher Genauigkeit zu messen.

Claims

1. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer hermetisch dicht z. B. in ein Y-, T-Stück oder einen Beatmungskopf aus Plastikmaterial eingefügten Schutz-Temperaturmeß hülse aus gut wärmeleitfähigem Material z. B. Metall besteht, die in der Weise eingefügt ist, daß der größt mögliche Anteil der Hülse im Lumen und damit Atemgas strom liegt zur Aufnahme einer möglichst großen Wärme menge und daß der Wärmeverlust der Hülse an das um gebende Plastikmaterial und die Umgebungsluft minimiert ist und daß ein unsteriler elektrisch-elektronischer oder nach einem anderen bekannten Prinzip arbeitender Meßfühler in der Weise in die Hülse einsteckbar einge paßt ist, daß ein möglichst großflächiger, enger Kontakt mit einer optimalen Wärmeübertragung daraus resultiert.

2. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutz- Temperatur-Meßhülse in der Weise ausgebildet ist, daß sich ihr Lumen in einem flachen Winkel konisch verjüngt entsprechend dem ebenfalls konisch ausgebildeten Tempe raturfühlstift des Temperatursensors.

3. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß hülse oder der Fühlstift des Temperatursensors mit Wärmeleitpaste z. B. auf Siliconbasis versehen sind.

4. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Plastikmaterial eingefügte Teil mit größerem Durch messer der Schutz-Temperaturmeßhülse eine geringere Wandstärke aufweist als der im Lumen (Atemgasstrom) liegende Teil.

5. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der im Plastik material eingefügte Teil der Schutz-Temperaturmeßhülse nur die Oberfläche dieses Plastikteils eben erreicht.

6. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen mit nicht sterilen-sterilisierfähigen Meßfühlern nach Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß auch nach festem manuellem Einpressen des Temperaturfühlstiftes des Temperatursensors in den in den Atemgasstrom ragenden Teil der Schutz-Temperaturmeßhülse stets noch ein luftgefüllter wärmeisolierender Spaltraum zwischen dem ins Plastikmaterial eingefügten Teil der Schutz-Temperaturmeßhülse und dem Klemm-Befestigungs konus des Temperatursensorgehäuses bestehen bleibt.

7. Temperaturmeßvorrichtung zur sterilen, exakten Atem gastemperaturmessung in Beatmungsschlauchsystemen nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatur fühlstift auf seiner Oberfläche oder die Schutz-Tempera turhülse an ihrer Innenfläche eine Rille in Richtung ihrer Längsachse über die gesamte Länge aufweist.