DE3706635C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Stabilisierung der Frequenz einer Laserdiode gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und auf eine Vorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 5. Laserdioden eignen sich
insbesondere für Längenmessungen mit hoher Genauigkeit. Die
gesuchte Länge ergibt sich in Abhängigkeit von
Hell/Dunkelstreifen, die durch Interferenz des Laserlichts
auftreten, und der Wellenlänge bzw. Frequenz der Laserdiode.
Die Frequenz der Laserdiode muß also zu jedem Zeitpunkt der
Messung bekannt sein. Eine permanente Messung der Frequenz
der Laserdiode würde einen großen apparativen Aufbau
erfordern und, hervorgerufen durch die Fehler bei der
Frequenzmessung, die Genauigkeit der Längenmessung
verringern. Es erweist sich daher als unumgänglich, eine
Laserdiode zu verwenden, die Licht bekannter und konstanter
Frequenz ausstrahlt.
Bedingt durch den Aufbau der Laserdiode variiert deren
Frequenz bei Änderung der ihr zugeführten Stromstärke oder
der Temperatur der laseraktiven Zone. Die Änderung der
Stromstärke bewirkt hauptsächlich, infolge von Verlustwärme,
eine Temperaturänderung der laseraktiven Zone. Es erweist
sich daher als notwendig, die Temperatur der laseraktiven
Zone, zumindest während der Längenmessung, konstant zu
halten. Aus dem Artikel "Emission Frequency Stability in
Single-Mode-Fibre Optical Feedback Controlled Semiconductor
Lasers", Electronics Letters, Vol. 19, No. 17, Aug. 1983, p.
663-665 von F. Favre und D. Le Guen ist ein Verfahren
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt.
Bei diesem Verfahren wird das Gehäuse der Laserdiode auf
konstanter Temperatur gehalten, und zwar unabhängig von der
der Laserdiode zugeführten Stromstärke. Nachteilig ist, daß
beim Einschalten des Stroms der Laserdiode infolge der
dadurch auftretenden Verlustwärme, wie bereits oben
beschrieben, eine Frequenzänderung des Lichts der Laserdiode
auftritt und die Frequenz des Lichts der Laserdiode solange
variiert, bis die Kühlung des Gehäuses der Laserdiode, die
durch den Strom hervorgerufene Erwärmung der laseraktiven
Zone kompensiert hat. Die letztendlich vorhandene Frequenz des
Lichts der Laserdiode ist bei diesem Verfahren nur in relativ
großen Grenzen vorhersagbar, da die Kurve der Frequenz der
Laserdiode über der Temperatur unstetig ist, in Form einer
Treppenfunktion verläuft und eine Hysterese besitzt. Damit
sind der Genauigkeit der Längenmessung enge Grenzen gesetzt.
Der relative Fehler der Frequenz läßt sich ermitteln zu:
Δν/ν = 10-3 mit ν [s-1] Frequenz
des Lichts der Laserdiode.
Aus dem Aufsatz von F. Schuhmann und K.-H. Tiedgen
"Temperaturstabilisierung von Laserdioden", Elektronik, Bd.
11, 1984, S. 59-62, ist eine Temperaturstabilisierung für
Laserdioden bekannt, bei der das Gehäuse der Laserdiode durch
ein Peltierelement geheizt oder gekühlt wird. Die
Temperaturstabilisierung erfolgt durch einen Regelkreis, dem
die mittels eines Temperaturfühlers gemessene Temperatur des
Gehäuses der Laserdiode zugeführt wird und der die Wärmezu-
oder -abfuhr regelt. Nachteilig wird auch hier lediglich die
Temperatur beeinflußt.
Die JP 61-16 590 (A) zeigt eine Vorrichtung zur Regelung der
Temperatur einer Laserdiode, bei der ein Mikroprozessor die
Regelung der Temperatur übernimmt. Ansonsten wird auch hier
die Wärmezu- oder -abfuhr mittels eines Peltierelementes an
dem Gehäuse der Laserdiode durchgeführt. Das von der
Laserdiode emittierte Licht wird von einer Photodiode
aufgenommen und als Regelgröße dem Mikroprozessor zugeführt.
Auch hier ist lediglich eine Stabilisierung der Temperatur
vorgesehen, nicht dagegen eine Stabilisierung der Frequenz
der Laserdiode.
Weiterhin ist es bekannt, für Längenmessungen Helium-Neon-
Laser einzusetzen. Diese Laser bieten den Vorteil, daß sich
die Frequenz des Laserlichts über eine Naturkonstante
ermitteln läßt und konstant ist. Nachteilig jedoch ist, daß
diese Helium-Neon-Laser vergleichsweise groß sind und so für
viele Anwendungsgebiete, wo es auf kleine Bauweise ankommt,
beispielsweise bei dem Einbau in NC-gesteuertes Werkzeug und
Koordinatenmaschinen nicht einsetzbar sind.
Weiterhin nachteilig sind die Helium-Neon-Laser im Vergleich
zu einer Laserdiode wesentlich teurer, wodurch ebenfalls der
Einsatz der Helium-Neon-Laser beschränkt wird.
Aus dem Aufsatz "Frequency Stabilisation of Semiconductor
Lasers for Heterodyne-Type Optical Communication Systems",
von T. Okoschi und K. Kikuchi, Electronics Letters, Vol. 16
No. 5, Febr. 1980, p. 179-181, ist ein Verfahren bekannt,
welches nach Einregelung der Betriebsbedingungen der
Laserdiode Frequenzschwankungen, die durch Temperatur- oder
Spannungsschwankungen hervorgerufen werden, unterdrückt. Das
Licht der Laserdiode wird dafür in zwei Meßpfade
aufgespalten. Im ersten Meßpfad wird das Licht der Laserdiode
direkt von einer Photodiode aufgenommen, im zweiten Meßpfad
wird das Licht der Laserdiode über ein Fabry-Perot-
Interferometer einer zweiten Photodiode zugeführt. Die
Ausgänge beider Photodioden sind mit einem
Differentialverstärker verbunden, dessen Ausgang wiederum zur
Steuerung der Wärmezu- oder -abfuhr benutzt wird. Nachteilig
ist, daß diese Frequenzstabilisierung erst nach Einregelung
des Betriebszustandes der Laserdiode, also nachdem die
Laserdiode bereits Licht bestimmter Frequenz emittiert, zur
Anwendung kommt. Beim Abschalten und Hochregeln des Stroms
der Laserdiode variiert bei diesem Verfahren die Frequenz des
Lichts der Laserdiode, was die oben bereits beschriebenen
Nachteile mit sich bringt. Weiterhin erfordert dieses
Verfahren einen relativ großen apparativen Aufwand und ist
dadurch bedingt teuer und auf Anwendungsgebiete beschränkt,
bei denen für den Aufbau genügend Platz vorhanden ist.
Das Ausgangssignal des Differentialverstärkers kann anstatt
zur Regelung der Wärmezu- oder -abfuhr zur Regelung der der
Laserdioden zugeführten Stromstärke benutzt werden. Dies wird
in dem Artikel "High Frequency Stability of Laserdiode for
Heterodyne Communication Systems", F. Favre, D. Le Guen,
Electronic Letters, Vol. 16, No. 18, Aug. 1980, p. 709 und
710, vorgeschlagen. Auch hier wird die Frequenz des Lichts
der Laserdiode erst dann stabilisiert, wenn die Laserdiode
bereits ihren Betriebszustand erreicht hat. Die oben
geschilderten Nachteile gelten hier entsprechend.
Eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Frequenz einer
Laserdiode entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruchs 5 ist aus dem Bericht der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt, "Temperaturstabilisierter, abstimmbarer und
modulierter Diodenlaser", von A. Abou-Zeid und G. Leppelt,
PTB-Me-67, April 1985, ISSN 0341-6720, bekannt. Es ist ein
Temperaturregler vorgesehen, der das Gehäuse der Laserdiode
auf konstanter Temperatur hält. Die der Laserdiode zugeführte
Stromstärke wird von einem Anfangswert, nämlich Null, auf
einen Sollwert, die einem Sollwertgeber vorgegeben wurden,
mittels eines Stromreglers hochgeregelt. Dabei wird
insbesondere die Temperatur der laseraktiven Zone verändert,
was eine Änderung der Frequenz des Lichts der Laserdiode zur
Folge hat. Nach einer bestimmten Zeit macht sich die
Temperaturänderung der laseraktiven Zone als
Temperaturänderung am Gehäuse der Laserdiode bemerkbar,
woraufhin der Temperaturregler eine Wärmezu- oder -abfuhr an
dem Gehäuse der Laserdiode bewirkt, die sich wiederum nach
einer gewissen Zeitspanne in der aktiven Zone der Laserdiode
bemerkbar macht. Die Frequenz des Lichts der Laserdiode
variiert dabei bei jeder Temperaturänderung der laseraktiven
Zone.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Stabilisierung der Frequenz einer
Laserdiode der eingangs beschriebenen Art so weiter zu
bilden, daß die Frequenzstabilisierung einer Laserdiode mit
einer Langzeitstabilität von Δν/ν 10-6 erfolgt, und bei
vorzugsweiser Benutzung in der Längenmeßtechnik die relative
Genauigkeit der gemessenen Länge Δ s/s 10-6 beträgt, mit s [m]
Länge.
Erfindungsgemäß wird dies bei dem Verfahren der eingangs
genannten Art durch die Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
Bei erfindungsgemäßer Anwendung des Verfahrens weist das
Licht der Laserdiode eine stets gleichbleibende Frequenz auf,
unabhängig von der der Laserdiode zugeführten Stromstärke.
Die Kompensation der Temperaturänderungen der laseraktiven
Zone, hervorgerufen durch die Stromstärkeänderungen, erfolgt
mittels Wärmezu- oder -abfuhr an dem Gehäuse der Laserdiode
kontinuierlich in Abhängigkeit von der der Laserdiode zugeführten
Stromstärke. Die Wärmezu- oder -abfuhr bzw. die Regelung der
Stromstärke, erfolgt entsprechend einem Stabilitätsfaktor.
Dieser Stabilitätsfaktor berücksichtigt einerseits den
Wärmeübergang zwischen dem Gehäuse der Laserdiode und
der laseraktiven Zone der Laserdiode und andererseits die
Änderung der Frequenz des Lichts der Laserdiode in
Abhängigkeit von der Temperatur der laseraktiven Zone der
Laserdiode. Anschaulich läßt sich das Verfahren mittels eines
Diagramms erklären, bei dem die der Laserdiode zugeführten
Stromstärke über der Temperatur des Gehäuses der Laserdiode
aufgetragen ist (Fig. 3). Für konstante Wellenlängen des
Lichts der Laserdioden ergeben sich in diesem Diagramm Geraden
mit negativen Steigungen. Wird nun die Stromstärke verändert,
sei es um die Laserdiode einzuschalten oder durch
Spannungsschwankungen im Netz, wird die Temperatur der
laseraktiven Zone durch Wärmezu- oder -abfuhr an dem Gehäuse
der Laserdiode entsprechend der Geraden in dem Diagramm
Stromstärke über Temperatur des Gehäuses der Laserdiode für
eine bestimmte Wellenlänge verschoben. Vorteilhaft wird damit
erreicht, daß die Frequenz der Laserdiode in jedem
Betriebszustand, also insb. auch bei den Messungen, konstant
gehalten wird.
Weiterhin vorteilhaft ist, daß die Frequenz des Lichts der
Laserdiode von vornherein sehr genau bekannt ist, da die
bekannten Sprung- und Hystereseeffekte der Laserdiode bei
diesem Verfahren nicht auftreten können. Dies ist damit zu
erklären, daß die laseraktive Zone der Laserdiode stets auf
konstanter Temperatur gehalten wird.
Vorteilhaft wird mit diesem Verfahren zur Stabilisierung der
Frequenz einer Laserdiode eine Langzeitkonstanz der einmal
eingestellten Frequenz über mind. mehrere Monate erreicht. Es
sind somit keine aufwendigen Nacheichungen und
Kontrollmaßnahmen erforderlich. Weiterhin kann vorteilhaft
die Eichung der Laserdiode, also die Ermittlung des
Stabilitätsfaktors, werksseitig vorgenommen und als
Gerätefaktor der Laserdiode angegeben werden.
Durch die zuverlässige Stabilisierung der Frequenz der
Laserdiode kann sie in vielen Anwendungsgebieten, die ihr
vorher verschlossen blieben, eingesetzt werden. Der Vorteil
solch einer Laserdiode, im Vergleich zu den sonst üblichen
Helium-Neon-Lasern, liegt sowohl in der kompakten Bauweise
als auch im geringen Anschaffungspreis. Weiterhin arbeitet
eine Laserdiode hochspannungsfrei, hat eine hohe
Ausgangsleistung und nur geringe Wärmeverluste sowie eine
hohe Lebensdauer.
Vorteilhaft kann bei Anwendung des oben beschriebenen
Verfahrens eine bestimmte, vorgewählte Frequenz des Lichtes
der Laserdiode eingestellt werden. Es können alle Frequenzen
gewählt werden, die zwischen den Frequenzsprüngen der
Funktion in dem Diagramm Wellenlänge des Lichtes der
Laserdiode über der Temperatur der laseraktiven Zone der
Laserdiode liegen.
Die Intensität des Lichtes der Laserdiode kann vorteilhaft
durch Änderung der der Laserdiode zugeführten Stromstärke
variiert werden, ohne daß sich eine Frequenzverschiebung des
Lichts der Laserdiode ergibt. Verfahrensgemäß wird dann dabei
die Temperatur des Gehäuses der Laserdiode derart
nachgeregelt, daß die Temperatur der laseraktiven Zone der
Laserdiode wiederum konstant bleibt.
Vorteilhaft kann die Temperatur der laseraktiven Zone der
Laserdiode auch dann konstant gehalten werden, wenn die
Stromstärke auf einen Anfangswert - insbesondere Null -
erniedrigt wird. Das heißt also, daß die Regelung der
Wärmezu- oder -abfuhr auch dann aktiv bleibt, wenn die
Laserdiode selbst nicht betrieben wird.
Temperaturschwankungen an dem Gehäuse der Laserdiode,
hervorgerufen durch beispielsweise Änderung der
Umgebungstemperatur, werden ausgeglichen, und die Temperatur
der laseraktiven Zone der Laserdiode bleibt konstant. Dadurch
entstehen bei Inbetriebnahme der Laserdiode praktisch
keinerlei Anlaufzeiten und die Laserdiode ist sofort
betriebsbereit.
Vorteilhaft kann zum Zwecke der Kalibrierung die Abhängigkeit
der Wellenlänge von der Stromstärke einerseits und der
Temperatur andererseits gemessen, die Steigungen der Kurven
der Wellenlänge über der Stromstärke bei konstanter
Temperatur und der Wellenlänge über der Temperatur bei
konstanter Stromstärke aus diesen Messungen ermittelt und
durch Quotientenbildung dieser Steigungen der
Stabilitätsfaktor α errechnet werden, nach welchem die
Temperatur der laseraktiven Zone der Laserdiode konstant
gehalten wird. Durch die Bildung eines Stabilitätsfaktors
kann für jede, sich individuell verhaltene Laserdiode, mit
nur einem Wert dem Anwender mitgeteilt werden, wie er die
verfahrensmäßig durchzuführende Regelung an die individuelle
Laserdiode anpassen muß. Die Ermittlungen der Steigungen der
Kurven der Wellenlänge des Lichts der Laserdiode über der
Stromstärke bei konstanter Temperatur der laseraktiven Zone
der Laserdiode und der Wellenlänge des Lichts der Laserdiode
zu der Temperatur der laseraktiven Zone der Laserdiode bei
konstanter Stromstärke durch Messung hat sich als einfach und
sehr genau erwiesen. Der Wärmeübergang zwischen dem Gehäuse
der Laserdiode und der laseraktiven Zone der Laserdiode, der
mathematisch kaum oder nur mit erheblichem Aufwand
berechenbar ist, wird durch die Messung automatisch erfaßt.
Vorteilhaft kann als Temperatur des Gehäuses der Laserdiode
zu Beginn des Einschaltens des Stroms diejenige Temperatur
benutzt werden, bei der auch der Stabilitätsfaktor ermittelt
wurde. Damit wird mit sehr hoher Genauigkeit diejenige
Frequenz des Lichts der Laserdiode erreicht, die vorher
eingestellt wurde. Bei Einsatz der Laserdiode in der
Längenmeßtechnik kann somit ein relativer Meßfehler erreicht
werden, der kleiner als 10-6 m/m ist, oder mathematisch
ausgedrückt: Δ s/s 10-6.
Die Stabilisierung der Frequenz des Lichts der Laserdiode,
unabhängig von jeglichen Änderungen der der Laserdiode
zugeführten Stromstärke, wird bei der Vorrichtung
erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 5 erreicht.
Damit werden vorteilhaft die aus dem Stand der Technik
bekannten und oben beschriebenen Nachteile vermieden. Diese
und weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und
dem Ausführungsbeispiel.
Die Erfindung wird anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
weiter beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 ein Diagramm der Wellenlänge des Lichts der
Laserdiode über die Stromstärke;
Fig. 2 ein Diagramm der Wellenlänge des Lichts der
Laserdiode über der Temperatur des Gehäuses der Laserdiode;
Fig. 3 ein Diagramm der Stromstärke über der Temperatur des
Gehäuses der Laserdiode für verschiedene Wellenlängen des
Lichts der Laserdiode;
Fig. 4 ein Diagramm der Stromstärke über der Zeit;
Fig. 5 ein Diagramm der Temperatur des Gehäuses der
Laserdiode über der Zeit;
Fig. 6 ein Diagramm der Temperatur der laseraktiven Zone und
der Frequenz der Wellenlänge des Lichts der Laserdiode über
der Zeit;
Fig. 7 ein Blockdiagramm einer ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 8 ein Blockdiagramm einer zweiten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt die Wellenlänge des emittierten Lichts der
Laserdiode über der der Laserdiode zugeführten Stromstärke
bei konstanter Temperatur der laseraktiven Zone. Es ergibt
sich eine Treppenfunktion. Bei einigen Werten der der
Laserdiode zugeführten Stromstärke ergeben sich
Unstetigkeiten, zwischen denen die Funktion einen linearen
Verlauf mit positiven Gradienten aufweist. Sowohl die
Gradienten der geraden Stücke der Treppenfunktion als auch
die Lage der Unstetigkeitsstellen sind für verschiedene
Laserdioden unterschiedlich. Zur Ermittlung des
Stabilitätsfaktors wird für jede einzelne Laserdiode
individuelle dieser funktionale Zusammenhang durch Messung
bestimmt. Es hat sich gezeigt, daß der individuelle Verlauf
der Wellenlänge des emittierten Lichts der Laserdiode über
der der Laserdiode zugeführten Stromstärke reproduzierbar
ist, so daß diese Messung, die einen bestimmten apparativen
Aufbau voraussetzt, werkseitig durchgeführt werden kann.
Fig. 2 zeigt die Wellenlänge des emittierten Lichts der
Laserdiode über der Temperatur des Gehäuses der Laserdiode
bei konstanter Stromstärke der Laserdiode. Der funktionale
Zusammenhang ergibt sich wiederum als eine Treppenfunktion.
Die Steigungen zwischen den Unstetigkeitsstellen sind
positiv. Dieser funktionale Zusammenhang ist ebenfalls für
jede Laserdiode individuell zu ermitteln, dann aber
reproduzierbar. Somit kann auch diese Messung werkseitig
durchgeführt werden. Mit Hilfe der beiden Steigungen dλ/di, dλ/dT
läßt sich der Stabilitätsfaktor α durch Quotientenbildung
errechnen. Für jeweils konstante Wellenlängen des emittierten
Lichts der Laserdiode ergibt sich daraus in Abhängigkeit
der Temperatur des Gehäuses der Laserdiode von der der
Laserdiode zugeführten Stromstärke (Fig. 3). Jeder
funktionale Zusammenhang stellt sich für konstante
Wellenlänge des emittierten Lichts der Laserdiode als Gerade
mit negativen Gradienten dar. Bei erfindungsgemäßer Anwendung
des Verfahrens wird bei jeder Änderung der der Laserdiode
zugeführten Stromstärke die Temperatur des Gehäuses der
Laserdiode derart nachgeregelt, daß der Schnittpunkt zwischen
der der Laserdiode zugeführten Stromstärke und der Temperatur
des Gehäuses der Laserdiode in dem Diagramm stets auf ein und
derselben Geraden liegt. Damit ist gewährleistet, daß bei
jeglichen Änderungen der der Laserdiode zugeführten
Stromstärke die Frequenz des emittierten Lichts der
Laserdiode stets konstant ist. Ebenso können natürlich auch
Änderungen der Temperatur des Gehäuses der Laserdiode durch
entsprechende Änderungen der der Laserdiode zugeführten
Stromstärke kompensiert werden. Wichtig ist nur, daß der
Schnittpunkt beider Größen immer auf ein und derselben
Geraden für die gewünschte Wellenlänge des Lichts der
Laserdiode liegen.
Fig. 4 zeigt die Zeitabhängigkeit der der Laserdioden
zugeführten Stromstärke. Bei dem aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren wird die Stromstärke, wie die
gestrichelte Linie zeigt, relativ schnell von einem
Anfangswert, beispielsweise Null, auf einen Sollwert erhöht.
Die durchgezogene Linie zeigt die Erhöhung der der Laserdiode
zugeführten Stromstärke bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die Stromstärke wird von einem Anfangswert
wesentlich langsamer auf einen Sollwert erhöht. Die Änderung
der Stromstärke erfolgt entsprechend dem vorher berechneten
Stabilitätsfaktor. Der hier dargestellte Kurvenverlauf ist
natürlich nur qualitativ zu verstehen, da die Änderung der
Stromstärke nach einem, für jede Laserdiode individuellen,
Stabilitätsfaktor bestimmt wird, und somit auch von der
individuellen Ausführung des Gehäuses der Laserdiode abhängig
ist.
Fig. 5 zeigt den Verlauf der Temperatur des Gehäuses der
Laserdiode über der Zeit. Die gestrichelte Linie gibt die
Verhältnisse bei dem aus dem Stand der Technik bekannten
Verfahren wieder. Nach einer gewissen Ansprechzeit erhöht
sich die Temperatur des Gehäuses der Laserdiode. Dies wird
registriert und durch Wärmeabfuhr des Gehäuses der Laserdiode
über die Temperatur des Gehäuses der Laserdiode innerhalb
gewisser Grenzen konstant gehalten. Dadurch ergibt sich ein
Einschwingvorgang, wie er schematisch in Fig. 5 dargestellt
ist. Bei der erfindungsgemäßen Anwendung des Verfahrens
dagegen wird die Temperatur des Gehäuses der Laserdiode
kontinuierlich, in Abhängigkeit der Änderungen der der
Laserdiode zugeführten Stromstärke, erniedrigt.
Fig. 6 demonstriert deutlich die Vorteile des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Dort sind die Temperaturen der
laseraktiven Zone der Laserdiode und die Wellenlänge des
emittierten Lichts der Laserdiode über der Zeit aufgetragen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind sowohl die
Temperatur der laseraktiven Zone als auch die Wellenlänge des
emittierten Lichts der Laserdiode konstant. Anders dagegen
verhält es sich bei Verfahren aus dem Stand der Technik, wie
dies die gestrichtelten Linien zeigen. Die Temperatur der
laseraktiven Zone steigt, bedingt durch die Erhöhung der der
Laserdiode zugeführten Stromstärke, an. Aufgrund der
Wärmeabfuhr des Gehäuses der Laserdiode fällt die Temperatur
der laseraktiven Zone der Laserdiode wiederum ab, bis sie,
nach einem Einschwingvorgang, einen konstanten Wert erhält.
Die Wellenlänge des emittierten Lichts über der Zeit weist
einen unstetigen und ungeordneten Wert auf. Dieser
Kurvenverlauf ist nicht vorhersehbar und nicht
reproduzierbar, da er sich aus einer Überlagerung der
Kurvenverläufe entsprechend Fig. 1 und 2 zusammensetzt und
weiterhin starke Hystereseeffekte auftreten.
Fig. 7 zeigt eine erste Version der Vorrichtung zur
Stabilisierung der Frequenz einer Laserdiode. Eine
Spannungsquelle 1 ist mit einem Sollwertgeber 2 verbunden.
Der Ausgang des Sollwertgebers 2 liegt an einem Stromregler
3. Der Stromregler 3 besitzt zwei Ausgänge 4 und 5 und zwei
Eingänge 6 und 7. Am Ausgang 4 ist eine Laserdiode 8
angeschlossen, am Ausgang 5 ein Kopplungsglied 9. Am Eingang
7 liegt der Ist-Wert der Stromstärke an, am Eingang 6 eine
Führungsgröße 10, die vom Kopplungsglied 9 zur Verfügung
gestellt wird. Weiterhin ist ein Temperaturregler 11
vorgesehen, an dem die Ist-Temperatur 12 des Gehäuses der
Laserdiode 8 an einem Eingang 13 und eine Führungsgröße 14
des Kopplungsgliedes 9 an einem Eingang 15 anliegt. Ein
Eingang 16 dient zur Aufnahme einer Soll-Temperatur 17.
Weiterhin besitzt der Temperaturregler 11 zwei Ausgänge 18
und 19. Der Ausgang 18 ist mit dem Kopplungsglied 9
verbunden, der Ausgang 19 mit einem Peltierelement 20.
Die Ist-Temperatur 12 des Gehäuses der Laserdiode 8 wird
gemessen und dem Temperaturregler 11 zugeführt. Der
Temperaturregler 11 hält die Ist-Temperatur 12 des Gehäuses
der Laserdiode 8 konstant, solange keine Führungsgröße 14 am
Eingang 15 des Temperaturreglers 11 anliegt. Der Strom der
Laserdiode 8 wird durch den Stromregler 3 geregelt. Der Ist-
Wert des Stromes wird dem Stromregler 3 am Eingang 7
zugeführt. Der Soll-Wert des Stromes wird mit dem
Sollwertgeber 2 eingestellt. Die Führungsgrößen 10 und 14
werden von dem Kopplungsglied 9 erzeugt. Beim Einschalten der
Laserdiode 8 wird dem Sollwertgeber 2 der gewünschte Wert des
Stroms vorgegeben. Der Stromregler 3 erhöht die der
Laserdiode 8 zugeführten Stromstärke und gibt ein
entsprechendes Signal an das Kopplungsglied 9. Das
Kopplungsglied 9 legt Führungsgrößen 10 und 14 an den
Stromregler 3 und den Temperaturregler 11 an. Diese
Führungsgrößen 10 und 14 veranlassen den Stromregler 3 und
den Temperaturregler 11, derart miteinander zu wirken, daß die
über die Ausgänge 4 und 19 mit der Laserdiode 8 verbundenen
Größen sich entsprechend dem Stabilitätsfaktor α verhalten.
Fig. 8 zeigt eine zweite Version der Vorrichtung zur
Stabilisierung der Frequenz einer Laserdiode. Die Laserdiode
8 ist mit einem Mikroprozessor 21 verbunden. Der
Mikroprozessor 21 besitzt einen Eingang 22 und zwei Ausgänge
23 und 24. Am Eingang 22 des Mikroprozessors 21 liegt die
Ist-Temperatur 12 des Gehäuses der Laserdiode 8 an. Diese
wird einem A/D-Wandler 25 zugeführt. Ein D/A-Wandler 26
legt ein analoges Signal an den Ausgang 23, der mit dem
Peltierelement 20 der Laserdiode 8 verbunden ist. Ein
weiterer D/A-Wandler 27 ist mit dem Ausgang 24, von dem aus
die Speisung der Laserdiode 8 mit Strom erfolgt, und einem
Eingang eines A/D-Wandlers 28 verbunden.
Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten
Ausführungsform dadurch, daß die Steuerung der Laserdiode in
bezug auf Strom und Temperatur jetzt von einem Mikroprozessor
21 übernommen wird. Die Ist-Temperatur 12 der Laserdiode 8
wird dem A/D-Wandler 25 zugeführt. Die Digitalinformation
der Temperatur 12 wird sodann dem Mikroprozessor 21
zugänglich gemacht. Der Soll-Wert des Stroms und der
Stabilitätsfaktor kann in den Mikroprozessor 21 fest
einprogrammiert sein oder über externe Tastenfelder 29
eingebbar sein. Der Mikroprozessor 21 übernimmt dann die
Regelung der der Laserdiode 8 zugeführten Stromstärke und
Temperatur entsprechend dem Stabilitätsfaktor.
Bezugszeichenliste:
1 = Spannungsquelle
2 = Sollwertgeber
3 = Stromregler
4 = Ausgang
5 = Ausgang
6 = Eingang
7 = Eingang
8 = Laserdiode
9 = Kopplungsglied
10 = Führungsgröße
11 = Temperaturregler
12 = Ist-Temperatur
13 = Eingang
14 = Führungsgröße
15 = Eingang
16 = Eingang
17 = Solltemperatur
18 = Ausgang
19 = Ausgang
20 = Peltierelement
21 = Mikroprozessor
22 = Eingang
23 = Ausgang
24 = Ausgang
25 = A/D-Wandler
26 = D/A-Wandler
27 = D/A-Wandler
28 = A/D-Wandler
29 = Tastenfeld
2 = Sollwertgeber
3 = Stromregler
4 = Ausgang
5 = Ausgang
6 = Eingang
7 = Eingang
8 = Laserdiode
9 = Kopplungsglied
10 = Führungsgröße
11 = Temperaturregler
12 = Ist-Temperatur
13 = Eingang
14 = Führungsgröße
15 = Eingang
16 = Eingang
17 = Solltemperatur
18 = Ausgang
19 = Ausgang
20 = Peltierelement
21 = Mikroprozessor
22 = Eingang
23 = Ausgang
24 = Ausgang
25 = A/D-Wandler
26 = D/A-Wandler
27 = D/A-Wandler
28 = A/D-Wandler
29 = Tastenfeld
Claims (8)
1. Verfahren zur Stabilisierung der Frequenz einer
Laserdiode, bei dem die Temperatur des Gehäuses der
Laserdiode gemessen und durch Wärmezu- oder -abfuhr
konstant gehalten wird und anschließend der zum Betreiben
der Laserdiode erforderliche Strom eingeschaltet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromstärke langsam von einem
Anfangswert auf einen Sollwert
entsprechend der gewünschten Ausgangsleistung der Laserdiode
(8) gesteigert wird und dabei, sowie bei weiteren Veränderungen
der Stromstärke, die Temperatur des Gehäuses (12) der Laserdiode
(8) so verändert wird, daß die Temperatur der laseraktiven
Zone der Laserdiode (8) entsprechend einem für die
Laserdiode charakteristischen Stabilitätsfaktor
konstant
gehalten wird, mit
α [K/A] Stabilitätsfaktor,
λ [m] Wellenlänge des Lichtes der Laserdiode,
i [A] Stromstärke,
T [K] Temperatur des Gehäuses der Laserdiode.
α [K/A] Stabilitätsfaktor,
λ [m] Wellenlänge des Lichtes der Laserdiode,
i [A] Stromstärke,
T [K] Temperatur des Gehäuses der Laserdiode.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Temperatur der laseraktiven Zone der Laserdiode auch
dann konstant gehalten wird, wenn die Laserdiode selbst
nicht betrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Zwecke der Kalibrierung die Abhängigkeit der Wellenlänge
von der Stromstärke einerseits und von der Temperatur des
Gehäuses andererseits gemessen wird, die Steigungen der
Kurven der Wellenlänge über der Stromstärke bei konstanter
Temperatur des Gehäuses und der Wellenlänge über der Temperatur
des Gehäuses bei konstanter Stromstärke aus diesen Messungen
ermittelt werden und durch Quotientenbildung dieser
Steigungen der Stabilitätsfaktor α errechnet wird, nach welchem
die Temperatur der laseraktiven Zone der Laserdiode (8)
konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Temperatur des Gehäuses der Laserdiode (8) zu Beginn
des Einschaltens des Stroms diejenige Temperatur benutzt wird,
bei der auch der Stabilitätsfaktor ermittelt wurde.
5. Vorrichtung zur Stabilisierung der Frequenz einer
Laserdiode nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1, die eine
Spannungsquelle und einen Sollwertgeber aufweist, wobei
der an dem Sollwertgeber eingestellte Wert der Stromstärke
einem Stromregler zugeführt wird und der Stromregler
einen Ist/Soll-Vergleich der Stromstärke durchführt
und bei Abweichungen den Wert der Stromstärke korrigiert,
der am Ausgang des Stromreglers anliegende Wert der
Stromstärke der Laserdiode zugeführt wird und weiterhin
ein Temperaturregler vorgesehen ist, der einen Vergleich
zwischen der Ist-Temperatur des Gehäuses der Laserdiode und
einer vorgegebenen Soll-Temperatur durchführt und durch
entsprechende Wärmezu- und -abfuhr das Gehäuse der Laserdiode
auf einer konstanten Temperatur hält, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kopplungsglied (9) vorgesehen ist, daß dem
Kopplungsglied (9) die Ist-Größen des Stromreglers (3)
und des Temperaturreglers (11) zugeführt werden,
daß das Kopplungsglied (9) entsprechend dem Stabilitätsfaktor
α Führungsgrößen (10, 14) an den Stromregler (3) und an
den Temperaturregler (11) derart anlegt, daß die Frequenz
des Lichtes der Laserdiode (8) konstant bleibt.
6. Vorrichtung zur Stabilisierung der Frequenz einer
Laserdiode nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kopplungsglied (9) Einrichtungen zur Veränderung des
Stabilitätsfaktors aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopplungsglied (9) aus analogen
Schaltungselementen besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kopplungsglied (9) ein Mikroprozessor (21)
vorgesehen ist.
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DE19873706635 DE3706635A1 (de) | 1987-03-02 | 1987-03-02 | Verfahren zur stabilisierung der frequenz einer laserdiode unabhaengig vom diodenstrom |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873706635 DE3706635A1 (de) | 1987-03-02 | 1987-03-02 | Verfahren zur stabilisierung der frequenz einer laserdiode unabhaengig vom diodenstrom |
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Family
ID=6322081
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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