DE3701108A1 - Verfahren zum verbinden zweier metallteile - Google Patents
Verfahren zum verbinden zweier metallteileInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum haftfesten
Verbinden zweier Metallteile aus Kupfer oder aus Alu
minium mittels einer zwischen den beiden Metallteilen
vorgesehenen Verbindungsschicht.
Zum Verbinden zweier Metallteile wird üblicherweise
ein Weich- oder ein Hartlötverfahren angewandt. Zum
Weichlöten wird ein Lot verwendet, das bei einer rela
tiv niedrigen Temperatur schmilzt. Derartige Weichlote
bestehen aus Legierungen, deren Komponenten in Abhängig
keit vom Metall der miteinander zu verbindenden Metall
teile ausgewählt werden. Häufig verwendete Weichlote
bestehen aus einer Blei-Zinn-Legierung, aus einer Blei-
Silber-Zinn-Legierung oder aus anderen Zwei-
oder Mehrfachlegierungen. Durch derartige Weichlote
miteinander verbundene Metallteile weisen jedoch den
Mangel auf, dass die mechanische Festigkeit der Verbin
dung bereits bei relativ niedrigen Temperaturen auf
unzulässige Werte abnimmt. Um Metallteile so miteinander
zu verbinden, dass die mechanische Festigkeit der Verbin
dung auch bei höheren Temperaturen in der Grössenordnung
von 200°C und mehr erhalten bleibt, wird das Hartlötver
fahren angewandt. Zum Hartlöten werden beispielsweise
Silberlote, Kupfer-Silber-Lote, o. dgl. angewandt, wobei
die Hartlötung je nach dem verwendeten Lot bei Tempera
turen in der Grössenordnung von 600°C erfolgt.
Ein Mangel der Weich- bzw. Hartlötverbindungen besteht
darin, dass sich ein dreischichtiges Gebilde aus den
beiden miteinander verbundenen Metallteilen, insbesondere
Kupferteilen oder Aluminiumteilen, und der zwischen
den beiden Metallteilen befindlichen Lotschicht ergibt.
Dieser dreischichtige Aufbau ergibt einen bestimmten
Übergangswiderstand. Ausserdem weist die Zwischenschicht
einen anderen thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf
als die beiden Metallteile, so dass sich insbesondere
bei Lastwechseln Materialermüdungen ergeben können.
Wird das aus den beiden Metallteilen und der Zwischen
schicht bestehende Gebilde in der Leistungselektronik
angewandt, so sind durch den dreischichtigen Aufbau
Thermospannungen an den Übergängen zwischen den Metall
teilen und der Zwischenschicht nicht auszuschliessen,
welche das Schaltungsverhalten einer Leistungselektronik-
Schaltung beeinträchtigen können.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu
schaffen, mit welchem zwei Metallteile aus Kupfer oder
aus Aluminium miteinander grossflächig fest verbunden
werden können, wobei der Übergangswiderstand und Thermo
spannungen zwischen den Metallteilen vernachlässigbar
gering sind und keine Dehnungsprobleme auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst,
dass auf mindestens einem der beiden zu verbindenden
Metallteile eine Schicht aus einem Oxid des Metalls
der beiden miteinander zu verbindenden Metallteile an
geordnet wird, dass die Metallteile dann zusammengefügt
werden, und dass anschliessend eine Temperaturbehand
lung in einer inerten Atmosphäre bei einer Temperatur
erfolgt, die einige Grad unter der Schmelztemperatur
des Metalls der Metallteile liegt. Durch dieses Verfah
ren ergibt sich zwischen den beiden Metallteilen eine
grossflächige mechanisch feste Verbindung mit einem
relativ kleinen elektrischen Übergangswiderstand,weil
zwischen den miteinander verbundenen Metallteilen keine
Fremdmetalle vorhanden sind. Ein erheblicher Vorteil
einer mit dem erfindungsgemässen Verfahren durchgeführten
Verbindung zweier Metallteile aus Kupfer oder Aluminium
besteht darin, dass infolge der Temperaturbehandlung
in einer inerten Atmosphäre die Metallteile nicht oxidiert
werden, so dass es problemlos möglich ist, mit den Metall
teilen wahlweise zusätzliche Elemente durch Lötung oder
durch Klebung mit einem Leitkleber zu verbinden.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, dass die Schicht
aus Kupferoxid bzw. aus Aluminiumoxid als Paste oder
als Pulver auf mindestens ein Metallteil aufgebracht
wird. Die Aufbringung einer Paste ist einfach möglich,
sie weist jedoch den kleinen Mangel auf, dass das in
der Paste vorhandene Bindemittel in einer speziell da
für vorgesehenen Temperaturbehandlung ausgetrieben wer
den muss. Die Aufbringung der Schicht aus Kupferoxid
bzw. aus Aluminiumoxid in Form eines Pulvers ist zwar
nicht ganz so einfach möglich, wie die Aufbringung
einer Paste, sie weist jedoch den Vorteil auf, dass
keine Temperaturvorbehandlung notwendig ist, so dass
die Dauer zur Durchführung des Verfahrens reduziert
ist.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass
beim erfindungsgemässen Verfahren auf das/jedes Metall
teil aus Kupfer eine Schicht aus Kupfer (II) hydroxid
aufgebracht wird. Die Verwendung von Kupfer (II) hydroxid
ist auch in der Patentanmeldung P 36 33 907.5 des Anmel
ders zum haftfesten Verbinden eines Kupferkörpers mit
einem Substrat beschrieben, wobei es sich bei diesem
Substrat um einen elektrisch isolierenden Körper han
delt.
Während der Temperaturbehandlung kann auf die beiden
zu verbindenden Metallteile ein Druck ausgeübt werden.
Auf diese Weise wird die Verbindung der Metallteile
weiter verbessert, weil einem möglicherweise zwischen
den miteinander zu verbindenden Metallteilen vorhandenen
Gasdruck entgegengewirkt wird.
Die Temperaturbehandlung wird vorzugsweise in einer
Edelgasatmosphäre durchgeführt. Bei dieser Edelgas
atmosphäre kann es sich um eine Atmosphäre aus Argon,
Krypton, Xenon oder Radon handeln. Es ist jedoch auch
möglich, die Temperaturbehandlung in einer Stickstoff
atmosphäre durchzuführen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des erfin
dungsgemässen Verfahrens werden in der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen miteinander ver
bundener Metallteile beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch zwei miteinander verbun
dene Metallteile aus Kupfer, und
Fig. 2 einen Schnitt durch zwei miteinander mechanisch
fest verbundene Kupferteile, wobei das eine
Kupferteil auf einem Substrat festhaftend an
geordnet ist.
Fig. 1 zeigt ein Metallteil 10 aus Kupfer oder aus
Aluminium, und ein zweites Metallteil 12, das winkelför
mig ausgebildet und abschnittweise dargestellt ist.
Mit der Bezugsziffer 14 ist eine Übergangsschicht zwi
schen den Metallteilen 10 und 12 bezeichnet, die dadurch
gebildet wird, dass auf mindestens einem der beiden
miteinander zu verbindenden Metallteile 10 und/oder 12
eine Schicht aus einem Oxid des Metalls der beiden
miteinander zu verbindenden Metallteile 10 und 12 ange
ordnet wird, dass die Metallteile 10 und 12 dann zusammen
gefügt werden, und dass anschliessend eine Temperaturbe
handlung in einer inerten Atmosphäre bei einer Temperatur
erfolgt, die einige Grad unter der Schmelztemperatur
des Metalls der Metallteile 10 und 12 liegt. Durch dieses
erfindungsgemässe Verfahren ergibt sich zwischen den
Metallteilen 10 und 12 eine mechanisch feste Verbindung
mit einem sehr kleinen Ohm′schen Übergangswiderstand.
Da sich im Bereich der Verbindung der Metallteile 10
und 12 keine unterschiedlichen thermischen Ausdehnungs
koeffizienten ergeben, weist eine derartige Verbindung
auch ein gutes Lastwechselverhalten auf, was insbesondere
in der Leistungselektronik von Wichtigkeit ist. Ein
weiterer Vorteil dieser Verbindung besteht darin, dass
zwischen den miteinander verbundenen Metallteilen 10
und 12 keine Thermospannungen auftreten.
Fig. 2 zeigt eine elektrisch gut leitende und mechanisch
feste Verbindung zwischen zwei Metallteilen 10 und
12, wobei das Metallteil 10 als Schicht ausgebildet ist,
die auf einem Substrat 16 fest haftend angeordnet ist.
Die Verbindung zwischen dem Substrat 16 und dem Metall
teil 10 kann beispielsweise mit dem aus der deutschen
Patentanmeldung P 36 33 907.5 beschriebenen Verfahren
hergestellt werden. Mit der Bezugsziffer 14 ist auch
in dieser Figur die Übergangsschicht zwischen den mit
einander fest verbundenen Metallteilen 10 und 12 bezeich
net, die sich während der Temperaturbehandlung aus dem
Metalloxid bildet. Bei dem in dieser Figur dargestellten
Substrat 16 kann es sich beispielsweise um eine
Molybdän- oder Siliziumscheibe handeln.
Claims (5)
1. Verfahren zum haftfesten Verbinden zweier Metallteile
aus Kupfer oder aus Aluminium mittels einer zwischen
den beiden Metallteilen vorgesehenen Verbindungsschicht
dadurch gekennzeichnet,
dass auf mindestens einem der beiden zu verbindenden
Metallteile eine Schicht aus einem Oxid des Metalls
der beiden miteinander zu verbindenden Metallteile
angeordnet wird, dass die Metallteile dann zusammenge
fügt werden und dass anschliessend eine Temperaturbe
handlung in einer inerten Atmosphäre bei einer Tempe
ratur erfolgt, die einige Grad unter der Schmelztempe
ratur des Metalls der Metallteile liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schicht aus Kupferoxid bzw. aus Aluminium
oxid als Paste oder als Pulver auf mindestens ein
Metallteil aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass auf das/jedes Metallteil aus Kupfer eine
Schicht aus Kupfer (II) hydroxid aufgebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass während der Temperatur
behandlung auf die beiden zu verbindenden Metallteile
ein Druck ausgeübt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Temperaturbehandlung
in einer Edelgasatmosphäre erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873701108 DE3701108A1 (de) | 1987-01-16 | 1987-01-16 | Verfahren zum verbinden zweier metallteile |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873701108 DE3701108A1 (de) | 1987-01-16 | 1987-01-16 | Verfahren zum verbinden zweier metallteile |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3701108A1 true DE3701108A1 (de) | 1988-07-28 |
DE3701108C2 DE3701108C2 (de) | 1989-10-05 |
Family
ID=6318936
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873701108 Granted DE3701108A1 (de) | 1987-01-16 | 1987-01-16 | Verfahren zum verbinden zweier metallteile |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3701108A1 (de) |
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DE102007029337A1 (de) * | 2007-06-26 | 2009-01-02 | Airbus Deutschland Gmbh | Korrosionsfeste Verbindung zwischen einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil |
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1987
- 1987-01-16 DE DE19873701108 patent/DE3701108A1/de active Granted
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DE102007029337B4 (de) * | 2007-06-26 | 2010-07-22 | Airbus Deutschland Gmbh | Korrosionsfeste Verbindung zwischen einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3701108C2 (de) | 1989-10-05 |
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