DE3638847C1 - Flugkörperbaugruppe mit strahlungsdurchlässigem Abdeckkörper und Fassungsring - Google Patents
Flugkörperbaugruppe mit strahlungsdurchlässigem Abdeckkörper und FassungsringInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/32—Range-reducing or range-increasing arrangements; Fall-retarding means
- F42B10/38—Range-increasing arrangements
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Description
Die Erfindung betrifft eine Flugkörperbaugruppe
bestehend aus einem für infrarote Strahlung
durchlässigen Abdeckkörper (Dom oder Fenster) und
einem damit verbundenen Fassungsring aus Keramik.
Es sind Flugkörper mit einem auf infrarote Strah
lung ansprechenden Sucher bekannt. Ein solcher
Sucher sitzt in der Nase des Flugkörpers. Er ist
durch einen kuppelförmigen, für infrarote Strahlung
durchlässigen Abdeckkörper, den "Dom", abgedeckt,
der die Nase des Flugkörpers abschließt. Der Dom
ist mit einem Fassungsring verbunden. Der Fassungs
ring ist seinerseits an der übrigen Flugkörper
struktur befestigt.
Der Dom muß die von einem Ziel emittierte infrarote
Strahlung mit möglichst hoher Transmission zu dem
Sucher hindurchlassen. Das bedingt bestimmte op
tische Eigenschaften. Zum anderen muß der Dom den
Sucher gegen die auftretenden mechanischen,
thermischen und chemischen Belastungen schützen und
solche Belastungen selbst aushalten. Das Material
des Domes muß dementsprechend gewählt werden. Be
kannte Materialien für den Dom sind Magnesium
fluorid, Silizium, Zinksulfid, Zinkselenid, Saphir
oder Glas. Der Fassungsring kann bei herkömmlichen
Flugkörpern aus Metall, Kunststoff oder Keramik
bestehen. Die Verbindung von Dom und Fassungsring
erfolgt durch Kleben.
Die bekannten Flugkörperbaugruppen dieser Art mit
Fassungsringen aus Keramik und einer Klebverbindung
zwischen Fassungsring und Dom reichen nicht aus für
Hochgeschwindigkeitsflugkörper, bei denen die aus
Dom und Fassungsring bestehende Flugkörperbaugruppe
aerokinetisch aufgeheizt wird. Es werden dann hohe
Anforderungen an die thermische Stabilität dieser
Flugkörperbaugruppe gestellt:
- - Die Flugkörperbaugruppe muß 1000 Aufheizungen von einer Baugruppentemperatur von 100°C auf 200°C widerstehen. Der Temperaturanstieg ist dabei 150 K/min. Die Haltezeit ist fünf Minuten.
- - Die Flugkörperbaugruppe muß einer Temperatur von 400°C über eine Dauer von einer Minute wider stehen.
- - Die Flugkörperbaugruppe muß einer Temperatur von 600°C über eine Dauer von fünf Sekunden wider stehen. Der Temperaturanstieg ist dabei 200 K/s.
Aus diesen Forderungen ergeben sich folgende Pro
bleme:
Die zu verbindenden Materialien müssen hinsichtlich ihres Wärmeausdehnungsverhaltens hinreichend anein ander angepaßt sein. Das ist bei bekannten Kon struktionen nicht in dem für Hochgeschwindigkeits flugkörper erforderlichen Maße der Fall. Dadurch treten bei der Erwärmung bzw. Abkühlung der den Dom enthaltenden Flugkörperbaugruppe Spannungen auf, die entweder in der Fügezone abgebaut werden müssen oder in dem Dom verbleiben.
Die zu verbindenden Materialien müssen hinsichtlich ihres Wärmeausdehnungsverhaltens hinreichend anein ander angepaßt sein. Das ist bei bekannten Kon struktionen nicht in dem für Hochgeschwindigkeits flugkörper erforderlichen Maße der Fall. Dadurch treten bei der Erwärmung bzw. Abkühlung der den Dom enthaltenden Flugkörperbaugruppe Spannungen auf, die entweder in der Fügezone abgebaut werden müssen oder in dem Dom verbleiben.
Für den ersten Fall ist kein erprobtes Fügeverfah
ren bekannt, das einerseits den Abbau der Span
nungen in der Fügezone gestattet und andererseits
die sonstigen an die Verbindung zwischen Dom und
Fassungsring gestellten mechanischen Anforderungen
erfüllt. Im zweiten Fall kann die Überlagerung
dieser Spannungen mit zusätzlichen Beanspruchungen
die zulässigen Festigkeitswerte des Dommaterials
überschreiten.
Bei Verwendung relativ gut angepaßter Materialien,
z. B. eines Fassungsringes aus Keramik mit einem Dom
aus Saphir würde der Fassungsring aus Keramik bei
den oben angegebenen Temperaturbelastungen durch
den Temperaturschock zerstört werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Flugkörperbaugruppe mit Dom (oder sonstigem
Abdeckkörper) und Fassungsring zu schaffen, welche
für Hochgeschwindigkeitsflugkörper geeignet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst,
daß
- (a) die Keramik des Fassungsringes (14) durch Whisker oder Fasern verstärkt ist, und
- (b) Abdeckkörper durch Löten mit dem Fassungsring verbunden ist.
Die durch Zusätze (Fasern) verstärkte Keramik kann
in ihrem mechanischen und thermischen Verhalten für
den jeweiligen Anwendungsfall optimiert werden.
Außerdem können die bekannten Nachteile der Oxid
keramik wie z. B. geringe Druckzähigkeit und geringe
Temperaturschockbeständigkeit stark vermindert
werden. Es werden so die auftretenden temperatur
bedingten Spannungen reduziert und damit wird die
Gefahr einer Überlastung des Dommaterials vermie
den. Es kann dann eine Verbindung durch Löten
hergestellt werden, welche zwar keinen Abbau von
Spannungen in der Fügezone gestattet aber dafür den
bei Hochgeschwindigkeitsflugkörper auftretenden
Belastungen gewachsen ist.
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nach
stehend unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeich
nung näher erläutert, die im Längsschnitt eine
Flugkörperbaugruppe mit Dom und Fassungsring und
deren Befestigung an der Flugkörperstruktur zeigt.
Die Flugkörperbaugruppe 10 besteht aus einem für
infrarote Strahlung durchlässigen Abdeckkörper in
Form eines Domes 12 und einem damit verbundenen
Fassungsring 14. Der Fassungsring 14 ist an der
Flugkörperstruktur 16 befestigt.
Der Abdeckkörper oder Dom 12 besteht aus Saphir.
Der Fassungsring 14 ist von einer durch Zusätze
verstärkten Keramik gebildet. Bei der bevorzugten
Ausführungsform ist die Keramik eine Oxidkeramik,
die faserverstärkt oder whiskerverstärkt ist. Die
Verstärkung der Keramik erfolgt vorzugsweise durch
Siliziumkarbidfasern oder durch Aluminiumoxidfasern
(AlO).
Der Dom 12 ist mit dem Fassungsring 14 durch Löten
verbunden. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten.
Bei einer hier anwendbaren Art der Lötverbindung
ist auf den Dom 12 und den Fassungsring 14 im
Bereich der zu verbindenden Flächen je eine Schicht
aus einem metallisierbaren Material aufgesintert.
Bei der beschriebenen Ausführung ist die aufge
sinterte Schicht eine Molybdänschicht. Diese auf
gesinterten Schichten sind dann metallisiert,
beispielsweise vernickelt. Die so erhaltenen
Flächen mit metallisierten Schichten sind mitein
ander verlötet. Mit der Metallisierung können
Lötungen bis 1200°C unter Wasserstoffatmosphäre
oder im Vakuum durchgeführt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Dom
12 und der Fassungsring 14 durch ein "Aktivlot"
miteinander verlötet werden. Aktivlote sind Lote,
die nichtmetallische Stoffe wie Keramik oder Saphir
benetzen und somit eine Verbindung zwischen zwei
solchen Stoffen oder zwischen einem nichtmetalli
schen Stoff und einem Metall ermöglichen. Die für
die Benetzung notwendige Grenzschichtreaktion wird
durch sog. reaktive Legierungselemente wie Ti oder
Hf erreicht.
Faserverstärkte Keramik ist an sich bekannt.
Aktivlote sind beschrieben in einem Aufsatz "Fügen
von nichtmetallischer Keramik mit Metall durch Ein
satz duktiler Aktivlote" von Lugscheider, Krappitz
und Mizuhara, vorgetragen und veröffentlicht beim
2. Internationalen Kolloquium in Bad Nauheim
27.-29.3.1985.
Statt eines Domes kann als Abdeckkörper bei be
stimmten Anwendungen auch ein sonstiges Fenster
vorgesehen sein.
Claims (7)
1. Flugkörperbaugruppe bestehend aus einem für infrarote
Strahlung durchlässigem Abdeckkörper (Dom oder
Fenster) und einem damit verbundenen Fassungsring aus
Keramik, dadurch gekennzeichnet, daß
- (a) die Keramik des Fassungsringes (14) durch Whisker oder Fasern verstärkt ist, und
- (b) der Abdeckkörper (12) durch Löten mit dem Fassungsring (14) verbunden ist.
2. Flugkörperbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet daß die Keramik des Fassungsringes mit
Zusätzen aus der Gruppe: "Whisker, Siliziumkarbid
fasern oder Aluminiumoxidfasern" verstärkt ist.
3. Flugkörperbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (a) auf den Abdeckkörper (12) und den Fassungsring (14) im Bereich der zu verbindenden Flächen je eine Schicht aus einem metallisierbaren Material aufgesintert ist,
- (b) die aufgesinterten Schichten metallisiert sind und
- (c) die Flächen mit den metallisierten Schichten mit einander verlötet sind.
4. Flugkörperbaugruppe nach Anspruch Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abdeckkörper (12) und der
Fassungsring (14) durch ein Aktivlot miteinander
verbunden sind.
5. Flugkörperbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Abdeckkörper aus
Saphir besteht.
6. Flugkörperbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Keramik eine
Oxidkeramik ist.
7. Flugkörperbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die aufgesinterte Schicht eine
Molybdänschicht ist.
Priority Applications (4)
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DE3638847A DE3638847C1 (de) | 1986-11-13 | 1986-11-13 | Flugkörperbaugruppe mit strahlungsdurchlässigem Abdeckkörper und Fassungsring |
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- 1986-11-13 DE DE3638847A patent/DE3638847C1/de not_active Expired - Fee Related
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- 1987-11-02 GB GBGB8725649.1A patent/GB8725649D0/en not_active Ceased
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- 1987-11-13 US US07/129,432 patent/US5693907A/en not_active Expired - Fee Related
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